Abstract Prof. A. Rohde

28.04.2017
Stolperfalle Lebenslauf – Psychische Störungen in der Lebensspanne von Frauen
Prof. Dr. med. Anke Rohde, Gynäkologische Psychosomatik, Universitätsklinikum
Bonn
Für die bekannten Geschlechtsunterschiede in der Häufigkeit psychischer Störungen (z.B.
zweifach häufiger Depressionen bei Frauen als bei Männern) gibt es eine Reihe von
Gründen. Im Vortrag wird vor allem auf die hormonellen Einflüsse und die Bedeutung
relevanter Lebensereignisse sowie schwieriger Lebenssituation eingegangen. Im Kontext
von Schwangerschaften, Entbindungen, aber auch Schwangerschaftsabbrüchen,
Fehlgeburten, Totgeburten und ungewollter Kinderlosigkeit gibt es eine Reihe von
psychischen Störungen, nicht selten als Reaktion auf die damit verbundenen Belastungen.
Auch hormonelle Veränderungen im Laufe des Menstrationszyklus und im Rahmen der
Wechseljahre führen bei nicht wenigen Frauen zu relevanten psychischen Problemen.
Die therapeutischen Möglichkeiten, aber auch die Defizite bei präventiven Angeboten
werden dargestellt. Im Kontext von Schwangerschaft und Stillzeit wird insbesondere auf die
Nutzen-Risiko-Abwägung bei der Notwendigkeit einer Psychopharmaka-Gabe und die
Rezidiv-Prophylaxe durch peripartales Management eingegangen.