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Nr. 012 / 2017
03.03.2017
Unternehmensinsolvenzen angestiegen
Der seit 2012 zu beobachtende stetige Rückgang der Unternehmensinsolvenzen im Saarland
hat 2016 vorerst ein Ende gefunden. Nach Mitteilung des Statistischen Amtes stieg die Zahl
der zahlungsunfähigen Unternehmen im abgelaufenen Jahr auf insgesamt 327 an, das sind 20
Verfahren oder 6,5 Prozent mehr als 2015 gemeldet worden waren.
Unternehmesinsolvenzen 2002 - 2016
450
400
350
300
250
200
150
100
50
0
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Während mit der erhöhten Unternehmenszahl auch ein Anstieg der durch Insolvenz gefährdeten Arbeitsplätze (+ 8,4 % auf 1 996) verbunden war, nahm die Summe der angemeldeten
Gläubigerforderungen um über ein Fünftel auf 95 Mio. Euro ab. Zurückzuführen ist dies in erster Linie darauf, dass – anders als im Vorjahr – 2016 keine Großinsolvenz mit Forderungen von
mehr als 25 Mio. Euro stattfand.
Im Branchenüberblick überwiegen zwar die Wirtschaftszweige mit angestiegenen Insolvenzzahlen, es gibt aber auch bedeutende Ausnahmen wie den Handelsbereich, wo sich der Rückgang (- 26 % auf 37 Fälle) deutlich fortsetzte. Die kräftigste Zunahme verzeichnete das Gastgewerbe (+ 63 %), das nun mit 57 Verfahren an zweiter Stelle hinter dem Baugewerbe (62
Fälle) rangiert. Auch im Verarbeitenden Gewerbe nahmen die Insolvenzfälle zu (+ 20 % auf 36
Verfahren), wobei diesen zusammengenommen ein überproportionales Gewicht hinsichtlich der
Zahl der betroffenen Arbeitnehmer (fast 800) wie auch im Hinblick auf die Gläubigerforderungen (über 27 Mio. Euro) zukommt.
Gegliedert nach Rechtsform war die Gruppe „Einzelunternehmen, Freiberufler, Kleingewerbetreibende“ mit 168 Insolvenzfällen (+ 6,3 %) am häufigsten vertreten; dahinter waren es vor
allem GmbH (138 Meldungen), die zahlungsunfähig geworden sind.
Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht
Statistisches Amt Saarland - Presse- und Informationsdienst
Virchowstraße 7, 66119 Saarbrücken, Telefon (0681) 501-5925 oder -5974
E-Mail: [email protected]; Internet: http://www.statistik.saarland.de
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Nach Prüfung der verbliebenen Vermögensmasse konnte vom Amtsgericht in zwei Drittel der
beantragten Fälle das eigentliche Insolvenzverfahren eröffnet werden; für die Gläubiger ist
damit die Aussicht auf eine zumindest teilweise Befriedigung ihrer Forderungen verbunden,
während bei den mangels Masse abgewiesenen Fällen von einem Totalverlust auszugehen ist.
Wie bereits 2015 entwickelten sich vor Ort die Insolvenzen im gewerblichen und privaten Bereich gegensätzlich, allerdings im Vergleich zum Vorjahr mit vertauschten Rollen. So sind die
Verbraucherinsolvenzverfahren im Saarland – im Vorjahr noch ansteigend – nun um 2,4 Prozent auf 1 477 Fälle zurückgegangen.
Auf Bundesebene zeichnet sich im Vergleich zum Saarland ein günstigeres Gesamtbild ab; die
Unternehmensinsolvenzen waren in den ersten 11 Monaten weiter rückläufig (19 778 Insolvenzen bzw. 7,0 % weniger als im Vorjahreszeitraum) und bei den Verbraucherverfahren (70 842
Fälle) errechnete sich bis Ende November ein Rückgang um 3,4 Prozent.
Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht
Statistisches Amt Saarland - Presse- und Informationsdienst
Virchowstraße 7, 66119 Saarbrücken, Telefon (0681) 501-5925 oder -5974
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