Kunst im Palais Ferstel Kunst im Palais Ferstel WIKAM im Palais Ferstel Messedauer: 4. bis 12. März 2017 täglich von 11 bis 19 Uhr Galerie Szaal I Schottenring 10 I 1010 Wien Telefon +43 / 1 / 40 66 330 I www.szaal.at Bedeutende Werke österreichischer Künstler Ab 2017 findet die erfolgreiche WIKAM-Frühjahrsmesse, die in den letzten 20 Jahren im Wiener Künstlerhaus beheimatet war, ihre Fortsetzung in zwei prachtvollen Prunkbauten in der Wiener Innenstadt: dem Palais Ferstel mit seinem berühmten Café Central und dem gegenüber gelegenen geschichtsträchtigen Palais Niederösterreich. Die von unserer Galerie im Palais Ferstel präsentierte Selektion repräsentativer Gemälde ist überaus vielseitig, sodass die Ausstellung wohl traditionsgemäß Privatsammler ebenso wie Museumsexperten und einen weitreichenden kunstaffinen Personenkreis zu Gesprächen und Ankäufen anregen wird. Im klassischen Bereich ist das „Hirtenmädchen mit Kühen, Schafen und Ziegen“ von Edmund Mahlknecht erwähnenswert, das charakteristisch für die Wiener Biedermeierzeit ist. Dabei beschreibt der Begriff „Biedermeier“ ein Lebensgefühl, das sich in der Atmosphäre von Selbstgenügsamkeit, dem Rückzug auf innere Werte und schlichter Vollkommenheit in der Malerei widerspiegelt. Mahlknechts Gemälde ist von eben dieser Grundhaltung geprägt und besticht durch seine detaillierte Schilderung der Szenerie. Es hält die Poesie der Wirklichkeit fest und weckt EDMUND MAHLKNECHT Hirtenmädchen mit Kühen, Schafen und Ziegen Öl auf Leinwand, 35,5 x 57 cm im Betrachter Sehnsucht nach dem Landleben. Mahlknechts Bilder haben bis heute nichts an Anziehungskraft verloren – vielleicht, weil das Thema „Mensch in der Natur“ zeitlos ist. Hugo Darnauts Schaffen steht ganz in der Tradition der Pleinair-Malerei. 1892 übernahm dieser Emil Jakob Schindlers Atelier auf Schloss Plankenberg, in dessen Umgebung sich ihm viele neue und interessante Orte motivisch erschlossen, wie das vorliegende Gemälde eindrucksvoll belegt. Durch 2 Als Spezialisten auf dem Gebiet der österreichischen Aquarellkunst bekannt, umfasst unser Galerieprogramm natürlich auch Meisterwerke aus dieser Königsdisziplin der Malerei, u. a. von Balthasar Wigand, Ludwig Hans Fischer und Rudolf von Alt. HUGO DARNAUT Strohmandln bei Plankenberg Öl auf Holz, 31,5 x 45,5 cm seine topografisch exakt erfassten Landschaftsbilder wurde Darnaut zum erfolgreichen Vertreter einer gemäßigten Moderne. Seine Arbeiten befinden sich heute in zahlreichen öffentlichen Sammlungen, wie der Österreichischen Galerie Belvedere, dem Wien Museum, der Grafischen Sammlung Albertina sowie dem Niederösterreichischen Landesmuseum in St. Pölten. Besondere Aufmerksamkeit verdient auch die „Idyllische Pergola im Süden“ von Marie Egner, welche die Künstlerin als bedeutende Vertreterin des österreichischen Stimmungsimpressionismus ausweist. In diesem nuancenreichen, gefühlsbetonten Motiv zeigt Egner sich empfänglich für poetische Blickwinkel und interessiert an besonderen Beleuchtungssituationen. In vollendeter Souveränität gelingt es ihr, die einzelnen Bildgründe in atmosphärischer Manier zu verbinden. Sie erreicht dies vor allem durch die Konzentration auf das Sonnenlicht, das die Spaliere der Laube vielfach durchbricht und dem Betrachter tiefes Naturempfinden vermittelt. In den letzten Jahren haben wir es uns verstärkt zum Ziel gesetzt, wichtige Positionen profilierter zeitgenössischer Künstler zu präsentieren, deren Passion die Malerei ist. Zur internationalen Weltspitze zählt hier sicherlich Helmut Ditsch, dessen Monumentalwerk „Dachstein – Hallstätter Gletscher“ einen Höhepunkt unserer diesjährigen Frühjahrsausstellung darstellt. Flankiert wird das grandiose Gemälde von zwei Arbeiten, die zum einen die markante Silhouette der Liechtensteiner Bergwelt, zum anderen die turmhohen Eisabbrüche des Perito Moreno Gletschers thematisieren. Viele der von uns vertretenen Künstler werden auch im musealen Kontext MARIE EGNER Idyllische Pergola im Süden Mischtechnik auf Papier / Karton, um 1912 51 cm x 66,5 cm WIKAM 2017 Saša Makarová Die Arbeitsbedingungen werden immer schlimmer Öl auf Leinwand, 2007, 50 x 70 cm tion bewegt und diese Gegensätze in seiner Bildsprache zu verschmelzen versteht, liegt an der offenen Grundhaltung des Künstlers. Beeinflusst von fernöstlichen Philosophien, gestaltet der Maler mit unnachahmlicher Eleganz Weltbilder, die uns – neben dem Vergnügen der reinen Anschauung – tief im Inneren berühren, weil sie Fragen umkreisen, die uns selbst und die Menschheit betreffen, und so Mittel zur Welterkenntnis werden. gewürdigt. So präsentieren wir beispielsweise abstrakt-sensible, lyrische Arbeiten von Hubert Scheibl, dessen Gemälde unter dem Titel „Fly“ erst kürzlich im Unteren Belvedere zu sehen waren. Dem „österreichischen Weltbürger“ Roman Scheidl wiederum ist derzeit eine interessante Ausstellung im Museum Angerlehner gewidmet, die besonderes Augenmerk auf großformatige Papierarbeiten des Künstlers legt. Dass Scheidl sich stets an der Grenze von Gegenständlichkeit und Abstrak- ROMAN SCHEIDL Ein Schritt zu viel Öl auf Leinwand, 2011, WVZ-Nr. 20-11/32, 82 x 63 cm JOSEF BRAMER Vroni im Winterkleid Aquarell auf Karton, 2016, 31,5 x 31,5 cm Darüber hinaus bietet unsere Galerie ein „Feuerbild“ des prononcierten Materialkünstlers Franz Grabmayr, dessen Œuvre nun ebenfalls im Museum Angerlehner eine Würdigung erfährt, während Josef Bramers poetische Arbeiten im Vorjahr bei einer umfangreichen Ausstellung im Minoritenkloster in Tulln große Resonanz erfahren haben und Hubert Schmalix´ Bilder im Kunstforum gezeigt worden sind. Weiters erwarten Sie auf der WIKAM ein singuläres Hauptwerk von Hans Staudacher, in dem der Künstler einen Spaziergang von der Wiener Secession zu seinem Atelier in der Davidgasse reflektiert, sowie zwei Arbeiten von Franziska Maderthaner, deren Charakteristikum die Verbindung von Farbschüttungen HANS STAUDACHER Von der Secession zur Davidgasse Öl auf Platte, 1986, 130 x 170 cm und radikaler Gestik mit malerischer Virtuosität darstellt. Saša Makarová ist nach der umfangreichen Personale in unserer Galerie mit einem interessanten gesellschaftskritischen Werk aus einer früheren Schaffensperiode vertreten. Schließlich dokumentiert eine umfangreiche Sonderschau aus Anlass des 80. Geburtstages von Heribert Mader die Bedeutung der kosmopolitischen Ölgemälde und Aquarelle dieses wichtigen österreichischen Künstlers. Wie gewohnt stehen wir Ihnen nach Terminvereinbarung gerne schon vor Messebeginn zur Verfügung, wenn Sie vorab ein Objekt besichtigen und erwerben möchten. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Brigitte, Gerlinde, Horst und Wolfgang Szaal Franziska Maderthaner Crazy Horse Öl und Mischtechnik auf Leinwand, 2014, 120 x 150 cm 3 Balthasar Wigand (Werkstatt) 1I BALTHASAR WIGAND (Werkstatt) Wien 1771 – 1846 Felixdorf Miniatur Paravent Mahagoni mit Metall-Applikationen Gesamtmaß im geöffneten Zustand: 26,7 x 49,4 cm Gesamtmaß im geschlossenen Zustand: 26,7 x 12 cm Mit 8 Aquarellen / Gouachen auf Papier jeweils bezeichnet, 6,5 x 8 cm 4 Das Fürst Auerspergische Haus Das Theater an der Wien Das politechnische Institut Fürst Schwarzenbergischer Palast am Rennwege Die K.K. Bildergalerie im Belvedere Die Karls Kirche an der Wien Der Feuerwerks Platz im Prater Der Getreide Markt und die Grenadierkaserne Balthasar Wigand 2 I BALTHASAR WIGAND Wien 1771 – 1846 Felixdorf Promenade vor dem Carolinenthor in Wien Aquarell / Gouache auf Papier signiert und bezeichnet 8,7 x 12,4 cm 5 Franz Xaver Gruber 3 I Franz xaver gruber Wien 1801 – 1862 Wien Paradiesvogelblume, Astern und Pechnelken Aquarell auf Papier signiert, datiert 1832 und bezeichnet: Strelitzia reginae, Aster grandiflorus superflua, Lychnis dioicia 54 x 36,7 cm 4 I Franz xaver gruber Wien 1801 – 1862 Wien Nelken Aquarell auf Papier signiert 37 x 26 cm 6 Rudolf von Alt 5 I Rudolf von alt Wien 1812 – 1905 Wien Eingang in den Park von Schloss Schönbrunn in Hietzing Aquarell auf Papier signiert und datiert (1)898, verso bezeichnet verzeichnet im Chronologischen Verzeichnis der Aquarelle und Zeichnungen: 98/13 – Eingang in den Park von Schönbrunn bei Wien (Walter Koschatzky, Rudolf von Alt, Wien 2001) ausgestellt von November bis Dezember 1898 anlässlich der II. Kunstausstellung der Vereinigung Bildender Künstler Österreichs in der Wiener Secession Provenienz: Sammlung Baron Claudy 15,6 x 21,6 cm 7 Ludwig Hans Fischer 6 I Ludwig Hans Fischer Salzburg 1848 – 1915 Wien Sonntägliche Stimmung auf dem Albertinaplatz – Blick in die Augustiner- und Tegetthoffstraße Aquarell auf Papier signiert und datiert 1902 26 x 53,2 cm 8 Carl Wenzel Zajicek 7 I CARL WENZEL ZAJICEK Wien 1860 – 1923 Wien Blick auf Wien mit dem Paradeisgartl und der Löwelbastei im Vordergrund Aquarell / Gouache auf Papier über drucktechnischer Vorzeichnung des Künstlers signiert 42 x 58,5 cm 9 Marie Egner In ihrem Schaffen ging Marie Egner konsequent ihren eigenen Weg, was sie zu einer der wichtigsten Künstlerinnen in Wien um 1900 machte und ihr einen unverwechselbaren Platz unter den österreichischen Stimmungsimpressionisten sicherte. Sie war darüber hinaus aber auch eine weit gereiste Künstlerpersönlichkeit. Ihre Weltoffenheit und das Interesse an der Entwicklung der Malerei führten sie in einige wichtige Kunstzentren ihrer Zeit, womit sie den Grundstein für die internationale Anerkennung ihres Œuvres legte. Marie Egner entdeckte ihre Leidenschaft für die Freilichtmalerei schon sehr früh. Sie war die Tochter eines Oberförsters, der im Dienste des Fürsten Liechtenstein stand und in ihr schon in Kindertagen die Liebe zur Natur weckte. Ihre Mutter war eine künstlerisch begabte Frau, die ihr Talent den beiden Töchtern Auguste (die Schauspielerin wurde) und Marie vererbt hat. Die Neigung Marie Egners zur Malerei „en plein air“, also in der freien Natur, wurde zunächst vom Elternhaus, dann sowohl von Hermann von Königsbrunn, ihrem Zeichenlehrer in Graz, als auch vom Maler Carl Jungheim in Düsseldorf, bei dem sie von 1872 bis 1875 Unterricht nahm, gefördert. 1875 übersiedelte Marie Egner nach Wien, wo sie in ihrem Atelier eine private Malschule eröffnete, die sie mit großem Erfolg bis 1910 leitete. Um 1880 lernte die Künstlerin Emil Jakob Schindler kennen, mit dem sie eine Vorliebe für unspektakuläre, aber dennoch lyrische Motive verband. Den mit Schindler verbrachten Sommern auf Schloss Plankenberg verdankt ihr Œuvre entscheidende Impulse. Sowohl eine innere Bindung an den Gegenstand der Darstellung als auch die Neigung zu einer persönlichen Aussage darüber wurden zu Wesensmerkmalen ihrer Malerei. Diverse Studienaufenthalte führten die junge Künstlerin u.a. nach Dalmatien, Korfu, Deutschland und wiederholt nach Italien. Nach einem Aufenthalt in London von 1887 bis 1889 stellten sich erste berufliche Erfolge ein. Egner 10 reüssierte auf den Jahresausstellungen des Wiener Künstlerhauses und nahm an großen Kunstschauen im Ausland teil (Londoner Royal Academy 1888, Große Kunstausstellung in Berlin 1896, 1898 und 1899, Weltausstellung in Paris 1900, Internationale Kunstausstellung Düsseldorf 1904). Nach dem Ersten Weltkrieg trat sie der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs bei, die ihr zu Ehren 1926 eine hundertachtzig Arbeiten umfassende Werkschau organisierte. Das vorliegende Gemälde Marie Egners entstand auf dem Höhepunkt ihres Schaffens, als Verkaufserfolge ihren Weg als Künstlerin bestätigten und sie sich ihres persönlichen Beitrags in der Malerei bewusst war. Ein vergleichbares Bild wurde etwa 1913 im Wiener Künstlerhaus ausgestellt und damals vom Unterrichtsministerium angekauft; es befindet sich heute in der Österreichischen Galerie Belvedere. Sonnenstudien waren in dieser Periode um 1912 zu einem zentralen künstlerischen Anliegen geworden. Ein gelungenes Beispiel stellt diese „Idyllische Pergola im Süden“ dar, bei der Egner alle Schatten- und Lichtwirkungen im Bereich einer farbigen Komposition auskostet, ohne jedoch bunt zu werden. Die Wirkung, die das Gemälde auf den Betrachter hat, erschöpft sich nicht im ersten Eindruck, sondern offenbart sich in zunehmendem Maße gerade beim vertieften „Immerwiedergenießen“. Egners Inspiration erwächst vor allem aus dem völligen Durchleben, Durch- fühlen der Natur. Dies verdeutlicht auch eine Tagebucheintragung der Künstlerin: „… Und wenn ich das Resultat überschaue? Ich habe bei dem Schaffen all dieser Bilder … wirklich gelebt, war glücklich, manchmal „himmelhoch jauchzend“, wie Liebende, und auch „zu Tode betrübt“; es war viel, sehr viel Echtes in diesem meinem Leben.“ „Egner malte für all jene Menschen, denen der österreichische Stimmungsimpressionismus Werte vermittelt, Werte, die in ihren Gemälden dauernde Gegenwärtigkeit erhalten haben.“ (Rupert Feuchtmüller). Bilder wie das hier gezeigte erschließen uns das Wesen ihrer Malerei und lassen jenen Rang erkennen, den Marie Egner im Rahmen der österreichischen Kunstgeschichte einnimmt. Die Künstlerin war außerdem eine musikalisch begabte Frau, die Klavier spielte und in ihrer Jugend sogar Pianistin werden wollte. Ihre Motive, die Farben, aber auch der Pinselstrich ihrer Gemälde, haben daher etwas vom Zauber der Musik, der sich der Realität stets entzieht. Egners Auffassung des Stimmungsimpressionismus hat mit dieser musikalischen Veranlagung zu tun, aber auch mit jener bereits angesprochenen tiefen Empfindung der Naturverbundenheit. Sie grenzt sich so von den Einflüssen zeitgleicher internationaler künstlerischer Strömungen ab und sucht in der Verschmelzung von Realität und Poesie ihren eigenen, eben österreichischen Weg in der Malerei. Marie Egner 8 I MARIE EGNER Bad Radkersburg 1850 – 1940 Wien Idyllische Pergola im Süden Mischtechnik auf Papier / Karton signiert, um 1912 51 cm x 66,5 cm 11 Hans Robert Pippal 9 I HANS ROBERT PIPPAL Wien 1915 – 1998 Wien Venedig – Blick in den Canal Grande mit Santa Maria della Salute Öl auf Platte signiert und datiert 1950, WK HRP 191 40,5 x 54 cm 12 Hans Robert Pippal 10 I HANS ROBERT PIPPAL Wien 1915 – 1998 Wien Sommerlicher Spaziergang im Volksgarten Öl auf Platte signiert und datiert 1974, WK HRP 571 47,5 x 53,5 cm 13 Helmut Ditsch Der argentinisch-österreichische Maler Helmut Ditsch zählt heute zur Kunstelite. Seine Gemälde faszinieren österreichische wie internationale Sammler gleichermaßen, demonstrieren sie doch eindrucksvoll, dass die Malerei trotz des vielstimmigen Konzerts neuer Medien immer noch einzigartig ist. Ditsch setzt sich als Künstler und als Bergsteiger gleichermaßen intensiv mit der Natur auseinander und überträgt seine Erfahrungen in exzellenter altmeisterlicher Maltechnik auf Leinwandbilder, die auf den ersten Blick wie Fotografien anmuten, aber weit darüber hinausgehen. Es ist das Essenzielle der Natur, das ihn bewegt und beschäftigt, ihre physische, emotionale und mentale Spürbarkeit. 11I HELMUT DITSCH Alpendämmerung – Blick auf Plasteikopf, Rappenstein und Langspitz Öl auf Leinwand, signiert, verso bezeichnet und datiert 2016, 44 x 100 cm Mit einem Großauftrag der Österreichischen Nationalbank 1997, an dem der Künstler zwei Jahre intensiv arbeitete, gelang ihm der Durchbruch. In der Folge wandelte sich Helmut Ditsch immer mehr zu einem Geheimtipp unter Österreichs großen Kunstsammlern. Der legendäre Bergsteiger Reinhold Messner, seit 1994 mit Ditsch befreundet, kaufte Gemälde für sein Museumsprojekt MMM an, ebenso wie das Strabag Kunstforum, die Bundesimmobiliengesellschaft und das NÖ Landesmuseum. Im Jahr 2010 machte der Künstler durch den Verkauf des Ölbildes „Das Meer II“ um US$ 865.000,international Schlagzeilen, und auch 14 die Tatsache, dass sein monumentales Gemälde „Cosmigonon“ im Vorjahr um US$ 1.500.000,- den Besitzer wechselte, erregte großes Aufsehen in der Kunstszene. Während seines 25-jährigen Schaffens, begleitet von unzähligen Ausstellungen, Würdigungen und Ehrungen, entstanden vier Werkkomplexe, die thematische Untergruppen bilden – Berge, Wüsten, Eis und Wasser. Infolge seiner Durchquerung des patagonischen Inlandeises wurde der Perito Moreno Gletscher mit seinem durch das Eis hindurchscheinenden Licht zur Passion des Künstlers, was sich im Gemälde „Also sprach Zarathustra I“ widerspiegelt. Heute lebt und arbeitet Helmut Ditsch in Liechtenstein, aus dessen Bergwelt ihm mentale Konzentration und künstlerische Inspiration zufließen, was in Werken wie der „Alpendämmerung“ seinen Niederschlag findet. Auch an österreichischen Motiven entzündet sich die Begeisterung des Künstlers für die Ästhetik der Natur. So entstand 2016 das beeindruckende Gemälde „Dachstein“, das die Nordseite des Hohen Dachstein mit dem Hallstätter Gletscher, dem größten Gletscher des Dachsteinmassivs, zeigt. Helmut Ditsch 12 I HELMUT DITSCH geboren 1962 Buenos Aires (Argentinien) Also sprach Zarathustra I – Perito Moreno Gletscher Öl auf Leinwand signiert, verso bezeichnet und datiert 2015 86 x 100 cm 15 13 I HELMUT DITSCH geboren 1962 Buenos Aires Dachstein – Hallstätter Gletscher 16 Öl auf Leinwand signiert, verso bezeichnet und datiert 2016 86 x 150 cm Helmut Ditsch 17 Heribert Mader – Sonderausstellung zum 80. Geburtstag Ein von uns seit vielen Jahren überaus geschätzter Künstler, dessen kreative Prozesse wir als Galeristen begleiten dürfen, feiert heuer seinen 80. Geburtstag: Heribert Mader. Aus diesem Anlass präsentieren wir in den Prunkräumen des Palais Ferstel eine ebenso umfang- wie abwechslungsreiche Ausstellung an Ölgemälden und Aquarellen als Würdigung dieses bedeutenden österreichischen Malers und seines eindrucksvollen Schaffens. Seit nunmehr vier Jahrzehnten ist das Urbane das vorrangige und nachdrückliche Thema in Maders künstlerischen Werken. Vor allem Venedig, New York, London und Paris sind die prägnanten Schauplätze, denen eine Fülle gelungenster Bildrealisationen zu verdanken ist. Der malerische Stil, der die kosmopolitischen Städtebilder Heribert Maders auszeichnet, ist von zurückhaltender Farbigkeit, eine Grundintention, die nicht nur die Aquarelle des Künstlers prägt, sondern auch dessen Ölgemälde, deren wahre Kraft sich in eben dieser äußeren Reduktion offenbart; „denn das Nichtgemalte ist das eigentlich Gegenständliche jedes Werks.“ (Walter Koschatzky) Auf den ersten Blick ist das Œuvre des Künstlers von Wirklichkeitstreue bestimmt, doch ist es das Licht, das in jedem Gemälde als Hauptdarsteller fungiert. Oftmals durch glitzernde Spiegelungen von Wasserflächen verstärkt, wirkt es allerdings nicht nur als wesentliche kompositorische Komponente, sondern transzendiert die Realität gleichsam im malerischen Prozess. Das leidenschaftliche Interesse Heribert Maders gilt der Wahrnehmung und damit der Beziehung des Menschen zu der ihn umgebenden äußeren Welt. Der 14I Herbibert Mader Paris – Pont Neuf Aquarell auf Papier, 2003 WVZ-Nr. 6439, 32,2 x 44,6 cm 18 sensiblen Erforschung dieser Wahrnehmung als Membran zwischen subjektivem Sehen und objektiver Wirklichkeit widmet sich Mader in seinen Werken vorbehaltlos. Seine Gemälde ergründen also die raison d´être der menschlichen Existenz inmitten von Metropolen des 21. Jahrhunderts. Dabei verzichtet Mader absichtlich auf die Darstellung von Personen, denn Figuren sind immer Träger spezifischer Schicksale, machen ein Bild „literarisch“. Maders Ziel ist es jedoch, die 16 IHerbibert Mader London – Regent Street Aquarell auf Papier, 2013 WVZ-Nr. 7073, 32 x 45,1 cm jeweilige Metropole als Organismus, künstlerische Reibungsfläche und Inspirationsquelle. Kunst von narrativen Inhalten zu befreien, gleichzeitig aber das Pulsieren städtischer Lebensräume erfahrbar zu machen. Maders Ölgemälde begeistern durch suggestive Perspektivkonstruktionen und pastose Oberflächen ebenso wie seine Aquarelle durch ihre flimmernden Meeresluftfarben und zart von nassem Pinsel konturierten Silhouetten. Im Prozess künstlerischer Umsetzung wird das Motiv mittels Licht der Wirklichkeit entrückt und dadurch vergeistigt, was dem Betrachter eine Erfahrung „reines Schauen“ schenkt und ihn in einen Zustand schwebender Zeitlosigkeit versetzt. Dabei muss sich der Maler stets längere Zeit in einer Stadt aufhalten und in ihre Atmosphäre eintauchen, um diese schöpferisch umsetzen zu können. Dann gerinnen die dargestellten Städte mit ihrer spezifischen Aura zu Archetypen einer vom Menschen geformten Landschaft, bleiben aber gleichzeitig persönliche Hommagen Maders an die Am Sonntag, den 5. März 2017 um 15.30 Uhr spricht Dr. Franz Smola, Sammlungskurator am Leopoldmuseum Wien, auf unserem Stand im Palais Ferstel, 1. Stock, zur Ausstellung. Anschließend findet die Buchpräsentation „Heribert Mader – 80“ mit Signierstunde des Künstlers statt. 15IHerbibert Mader Venedig – Lagune Öl auf Leinwand, 2015 WVZ-Nr. 8157, 60 x 90 cm Heribert Mader 17 I Heribert Mader geboren 1937 Steyr New York – Times Square Öl auf Leinwand verso signiert, bezeichnet und datiert 2013 WVZ-Nr. 8110 140 x 100 cm 19 Heribert Mader 18 I Heribert Mader geboren 1937 Steyr London – St. Paul´s Cathedral Öl auf Leinwand verso signiert, bezeichnet und datiert 2013 WVZ-Nr. 8120, 100 x 120 cm 20 Heribert Mader 19 I Heribert Mader geboren 1937 Steyr Venedig – Piazzetta Öl auf Leinwand verso signiert, bezeichnet und datiert 2016 WVZ-Nr. 8191, 100 x 120 cm 21 Franziska Maderthaner 20 I Franziska Maderthaner geboren 1962 Wien Großhirn an Stammhirn Öl und Mischtechnik auf Leinwand verso signiert und datiert 2013 95 x 125 cm 22 Hubert Schmalix 21I Hubert Schmalix geboren 1952 Graz Über den Dächern von L.A. Öl auf Leinwand, verso signiert und datiert (20)14, 130 x 100 cm 23 Franz Grabmayr 22 I FRANZ GRABMAYR Pfaffenberg 1927 – 2015 Wien Feuerbild Öl auf Leinwand, verso signiert und datiert 1993, 140 x 100 cm 24 WIKAM im Palais Ferstel Messedauer: 4. bis 12. März 2017 täglich von 11 bis 19 Uhr Galerie Szaal I Schottenring 10 I 1010 Wien Telefon +43 / 1 / 40 66 330 I www.szaal.at
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