Kunst im Palais Ferstel

Kunst im
Palais Ferstel
Kunst im
Palais Ferstel
WIKAM im Palais Ferstel
Messedauer: 4. bis 12. März 2017
täglich von 11 bis 19 Uhr
Galerie Szaal I Schottenring 10 I 1010 Wien
Telefon +43 / 1 / 40 66 330 I www.szaal.at
Bedeutende Werke österreichischer Künstler
Ab 2017 findet die erfolgreiche WIKAM-Frühjahrsmesse, die in den letzten 20 Jahren im Wiener Künstlerhaus beheimatet war, ihre Fortsetzung in zwei prachtvollen Prunkbauten in der Wiener Innenstadt: dem Palais Ferstel mit seinem
berühmten Café Central und dem gegenüber gelegenen geschichtsträchtigen Palais Niederösterreich. Die von unserer
Galerie im Palais Ferstel präsentierte Selektion repräsentativer Gemälde ist überaus vielseitig, sodass die Ausstellung
wohl traditionsgemäß Privatsammler ebenso wie Museumsexperten und einen weitreichenden kunstaffinen Personenkreis zu Gesprächen und Ankäufen anregen wird.
Im klassischen Bereich ist das „Hirtenmädchen mit Kühen, Schafen und Ziegen“ von Edmund Mahlknecht erwähnenswert, das charakteristisch für die
Wiener Biedermeierzeit ist. Dabei beschreibt der Begriff „Biedermeier“ ein
Lebensgefühl, das sich in der Atmosphäre von Selbstgenügsamkeit, dem
Rückzug auf innere Werte und schlichter Vollkommenheit in der Malerei widerspiegelt. Mahlknechts Gemälde ist
von eben dieser Grundhaltung geprägt
und besticht durch seine detaillierte
Schilderung der Szenerie. Es hält die
Poesie der Wirklichkeit fest und weckt
EDMUND MAHLKNECHT
Hirtenmädchen mit Kühen, Schafen und Ziegen
Öl auf Leinwand, 35,5 x 57 cm
im Betrachter Sehnsucht nach dem
Landleben. Mahlknechts Bilder haben
bis heute nichts an Anziehungskraft
verloren – vielleicht, weil das Thema
„Mensch in der Natur“ zeitlos ist.
Hugo Darnauts Schaffen steht ganz in
der Tradition der Pleinair-Malerei. 1892
übernahm dieser Emil Jakob Schindlers
Atelier auf Schloss Plankenberg, in
dessen Umgebung sich ihm viele
neue und interessante Orte motivisch
erschlossen, wie das vorliegende Gemälde eindrucksvoll belegt. Durch
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Als Spezialisten auf dem Gebiet der
österreichischen Aquarellkunst bekannt,
umfasst unser Galerieprogramm natürlich auch Meisterwerke aus dieser
Königsdisziplin der Malerei, u. a. von
Balthasar Wigand, Ludwig Hans Fischer
und Rudolf von Alt.
HUGO DARNAUT
Strohmandln bei Plankenberg
Öl auf Holz, 31,5 x 45,5 cm
seine topografisch exakt erfassten
Landschaftsbilder wurde Darnaut zum
erfolgreichen Vertreter einer gemäßigten Moderne. Seine Arbeiten befinden
sich heute in zahlreichen öffentlichen
Sammlungen, wie der Österreichischen Galerie Belvedere, dem Wien
Museum, der Grafischen Sammlung
Albertina sowie dem Niederösterreichischen Landesmuseum in St. Pölten.
Besondere Aufmerksamkeit verdient
auch die „Idyllische Pergola im Süden“
von Marie Egner, welche die Künstlerin als bedeutende Vertreterin des österreichischen Stimmungsimpressionismus ausweist. In diesem nuancenreichen, gefühlsbetonten Motiv zeigt
Egner sich empfänglich für poetische
Blickwinkel und interessiert an besonderen Beleuchtungssituationen. In vollendeter Souveränität gelingt es ihr, die
einzelnen Bildgründe in atmosphärischer Manier zu verbinden. Sie erreicht
dies vor allem durch die Konzentration
auf das Sonnenlicht, das die Spaliere
der Laube vielfach durchbricht und
dem Betrachter tiefes Naturempfinden
vermittelt.
In den letzten Jahren haben wir es uns
verstärkt zum Ziel gesetzt, wichtige
Positionen profilierter zeitgenössischer
Künstler zu präsentieren, deren Passion
die Malerei ist. Zur internationalen
Weltspitze zählt hier sicherlich Helmut
Ditsch,
dessen
Monumentalwerk
„Dachstein – Hallstätter Gletscher“ einen
Höhepunkt unserer diesjährigen Frühjahrsausstellung darstellt. Flankiert
wird das grandiose Gemälde von zwei
Arbeiten, die zum einen die markante
Silhouette der Liechtensteiner Bergwelt, zum anderen die turmhohen
Eisabbrüche des Perito Moreno Gletschers thematisieren.
Viele der von uns vertretenen Künstler
werden auch im musealen Kontext
MARIE EGNER
Idyllische Pergola im Süden
Mischtechnik auf Papier / Karton, um 1912
51 cm x 66,5 cm
WIKAM 2017
Saša Makarová
Die Arbeitsbedingungen werden immer schlimmer
Öl auf Leinwand, 2007, 50 x 70 cm
tion bewegt und diese Gegensätze in
seiner Bildsprache zu verschmelzen
versteht, liegt an der offenen Grundhaltung des Künstlers. Beeinflusst von
fernöstlichen Philosophien, gestaltet
der Maler mit unnachahmlicher Eleganz Weltbilder, die uns – neben dem
Vergnügen der reinen Anschauung –
tief im Inneren berühren, weil sie Fragen umkreisen, die uns selbst und die
Menschheit betreffen, und so Mittel zur
Welterkenntnis werden.
gewürdigt. So präsentieren wir beispielsweise abstrakt-sensible, lyrische
Arbeiten von Hubert Scheibl, dessen
Gemälde unter dem Titel „Fly“ erst
kürzlich im Unteren Belvedere zu sehen waren.
Dem „österreichischen Weltbürger“
Roman Scheidl wiederum ist derzeit
eine interessante Ausstellung im Museum Angerlehner gewidmet, die besonderes Augenmerk auf großformatige Papierarbeiten des Künstlers legt.
Dass Scheidl sich stets an der Grenze
von Gegenständlichkeit und Abstrak-
ROMAN SCHEIDL
Ein Schritt zu viel
Öl auf Leinwand, 2011, WVZ-Nr. 20-11/32, 82 x 63 cm
JOSEF BRAMER
Vroni im Winterkleid
Aquarell auf Karton, 2016, 31,5 x 31,5 cm
Darüber hinaus bietet unsere Galerie
ein „Feuerbild“ des prononcierten
Materialkünstlers Franz Grabmayr, dessen Œuvre nun ebenfalls im Museum
Angerlehner eine Würdigung erfährt,
während Josef Bramers poetische Arbeiten im Vorjahr bei einer umfangreichen Ausstellung im Minoritenkloster in
Tulln große Resonanz erfahren haben
und Hubert Schmalix´ Bilder im Kunstforum gezeigt worden sind. Weiters
erwarten Sie auf der WIKAM ein singuläres Hauptwerk von Hans Staudacher,
in dem der Künstler einen Spaziergang
von der Wiener Secession zu seinem
Atelier in der Davidgasse reflektiert,
sowie zwei Arbeiten von Franziska
Maderthaner, deren Charakteristikum
die Verbindung von Farbschüttungen
HANS STAUDACHER
Von der Secession zur Davidgasse
Öl auf Platte, 1986, 130 x 170 cm
und radikaler Gestik mit malerischer
Virtuosität darstellt. Saša Makarová ist
nach der umfangreichen Personale in
unserer Galerie mit einem interessanten
gesellschaftskritischen Werk aus einer
früheren Schaffensperiode vertreten.
Schließlich dokumentiert eine umfangreiche Sonderschau aus Anlass des
80. Geburtstages von Heribert Mader
die Bedeutung der kosmopolitischen
Ölgemälde und Aquarelle dieses wichtigen österreichischen Künstlers.
Wie gewohnt stehen wir Ihnen nach
Terminvereinbarung gerne schon vor
Messebeginn zur Verfügung, wenn Sie
vorab ein Objekt besichtigen und erwerben möchten. Wir freuen uns auf
Ihren Besuch!
Brigitte, Gerlinde, Horst und Wolfgang Szaal
Franziska Maderthaner
Crazy Horse
Öl und Mischtechnik auf Leinwand, 2014, 120 x 150 cm
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Balthasar Wigand (Werkstatt)
1I BALTHASAR WIGAND (Werkstatt)
Wien 1771 – 1846 Felixdorf
Miniatur Paravent
Mahagoni mit Metall-Applikationen
Gesamtmaß im geöffneten Zustand: 26,7 x 49,4 cm
Gesamtmaß im geschlossenen Zustand: 26,7 x 12 cm
Mit 8 Aquarellen / Gouachen auf Papier
jeweils bezeichnet, 6,5 x 8 cm
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Das Fürst Auerspergische Haus
Das Theater an der Wien
Das politechnische Institut
Fürst Schwarzenbergischer Palast am Rennwege
Die K.K. Bildergalerie im Belvedere
Die Karls Kirche an der Wien
Der Feuerwerks Platz im Prater
Der Getreide Markt und die Grenadierkaserne
Balthasar Wigand
2 I BALTHASAR WIGAND
Wien 1771 – 1846 Felixdorf
Promenade vor dem Carolinenthor in Wien
Aquarell / Gouache auf Papier
signiert und bezeichnet
8,7 x 12,4 cm
5
Franz Xaver Gruber
3 I Franz xaver gruber
Wien 1801 – 1862 Wien
Paradiesvogelblume, Astern und Pechnelken
Aquarell auf Papier
signiert, datiert 1832 und bezeichnet:
Strelitzia reginae, Aster grandiflorus superflua, Lychnis dioicia
54 x 36,7 cm
4 I Franz xaver gruber
Wien 1801 – 1862 Wien
Nelken
Aquarell auf Papier
signiert
37 x 26 cm
6
Rudolf von Alt
5 I Rudolf von alt
Wien 1812 – 1905 Wien
Eingang in den Park von Schloss Schönbrunn in Hietzing
Aquarell auf Papier
signiert und datiert (1)898, verso bezeichnet
verzeichnet im Chronologischen Verzeichnis der Aquarelle und Zeichnungen: 98/13 –
Eingang in den Park von Schönbrunn bei Wien (Walter Koschatzky, Rudolf von Alt, Wien 2001)
ausgestellt von November bis Dezember 1898 anlässlich der II. Kunstausstellung
der Vereinigung Bildender Künstler Österreichs in der Wiener Secession
Provenienz: Sammlung Baron Claudy
15,6 x 21,6 cm
7
Ludwig Hans Fischer
6 I Ludwig Hans Fischer
Salzburg 1848 – 1915 Wien
Sonntägliche Stimmung auf dem Albertinaplatz –
Blick in die Augustiner- und Tegetthoffstraße
Aquarell auf Papier
signiert und datiert 1902
26 x 53,2 cm
8
Carl Wenzel Zajicek
7 I CARL WENZEL ZAJICEK
Wien 1860 – 1923 Wien
Blick auf Wien mit dem Paradeisgartl und der Löwelbastei im Vordergrund
Aquarell / Gouache auf Papier
über drucktechnischer Vorzeichnung des Künstlers
signiert
42 x 58,5 cm
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Marie Egner
In ihrem Schaffen ging Marie Egner konsequent ihren eigenen Weg, was sie zu einer der wichtigsten Künstlerinnen in
Wien um 1900 machte und ihr einen unverwechselbaren Platz unter den österreichischen Stimmungsimpressionisten
sicherte. Sie war darüber hinaus aber auch eine weit gereiste Künstlerpersönlichkeit. Ihre Weltoffenheit und das Interesse an der Entwicklung der Malerei führten sie in einige wichtige Kunstzentren ihrer Zeit, womit sie den Grundstein
für die internationale Anerkennung ihres Œuvres legte.
Marie Egner entdeckte ihre Leidenschaft für die Freilichtmalerei schon
sehr früh. Sie war die Tochter eines
Oberförsters, der im Dienste des
Fürsten Liechtenstein stand und in ihr
schon in Kindertagen die Liebe zur Natur weckte. Ihre Mutter war eine künstlerisch begabte Frau, die ihr Talent den
beiden Töchtern Auguste (die Schauspielerin wurde) und Marie vererbt hat.
Die Neigung Marie Egners zur Malerei
„en plein air“, also in der freien Natur,
wurde zunächst vom Elternhaus, dann
sowohl von Hermann von Königsbrunn,
ihrem Zeichenlehrer in Graz, als auch
vom Maler Carl Jungheim in Düsseldorf, bei dem sie von 1872 bis 1875
Unterricht nahm, gefördert.
1875 übersiedelte Marie Egner nach
Wien, wo sie in ihrem Atelier eine private Malschule eröffnete, die sie mit
großem Erfolg bis 1910 leitete. Um
1880 lernte die Künstlerin Emil Jakob
Schindler kennen, mit dem sie eine
Vorliebe für unspektakuläre, aber dennoch lyrische Motive verband. Den
mit Schindler verbrachten Sommern
auf Schloss Plankenberg verdankt ihr
Œuvre entscheidende Impulse. Sowohl
eine innere Bindung an den Gegenstand der Darstellung als auch die Neigung zu einer persönlichen Aussage
darüber wurden zu Wesensmerkmalen
ihrer Malerei.
Diverse Studienaufenthalte führten die
junge Künstlerin u.a. nach Dalmatien,
Korfu, Deutschland und wiederholt
nach Italien. Nach einem Aufenthalt
in London von 1887 bis 1889 stellten
sich erste berufliche Erfolge ein. Egner
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reüssierte auf den Jahresausstellungen
des Wiener Künstlerhauses und nahm
an großen Kunstschauen im Ausland
teil (Londoner Royal Academy 1888,
Große Kunstausstellung in Berlin 1896,
1898 und 1899, Weltausstellung in
Paris 1900, Internationale Kunstausstellung Düsseldorf 1904). Nach dem
Ersten Weltkrieg trat sie der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs bei, die ihr zu Ehren 1926 eine
hundertachtzig Arbeiten umfassende
Werkschau organisierte.
Das vorliegende Gemälde Marie Egners
entstand auf dem Höhepunkt ihres
Schaffens, als Verkaufserfolge ihren
Weg als Künstlerin bestätigten und sie
sich ihres persönlichen Beitrags in der
Malerei bewusst war. Ein vergleichbares Bild wurde etwa 1913 im Wiener
Künstlerhaus ausgestellt und damals
vom Unterrichtsministerium angekauft;
es befindet sich heute in der Österreichischen Galerie Belvedere.
Sonnenstudien waren in dieser Periode
um 1912 zu einem zentralen künstlerischen Anliegen geworden. Ein gelungenes Beispiel stellt diese „Idyllische
Pergola im Süden“ dar, bei der Egner
alle Schatten- und Lichtwirkungen im
Bereich einer farbigen Komposition
auskostet, ohne jedoch bunt zu werden. Die Wirkung, die das Gemälde
auf den Betrachter hat, erschöpft sich
nicht im ersten Eindruck, sondern
offenbart sich in zunehmendem Maße
gerade beim vertieften „Immerwiedergenießen“.
Egners Inspiration erwächst vor allem
aus dem völligen Durchleben, Durch-
fühlen der Natur. Dies verdeutlicht auch
eine Tagebucheintragung der Künstlerin: „… Und wenn ich das Resultat
überschaue? Ich habe bei dem Schaffen all dieser Bilder … wirklich gelebt,
war glücklich, manchmal „himmelhoch
jauchzend“, wie Liebende, und auch
„zu Tode betrübt“; es war viel, sehr viel
Echtes in diesem meinem Leben.“
„Egner malte für all jene Menschen,
denen der österreichische Stimmungsimpressionismus Werte vermittelt,
Werte, die in ihren Gemälden dauernde
Gegenwärtigkeit erhalten haben.“
(Rupert Feuchtmüller).
Bilder wie das hier gezeigte erschließen
uns das Wesen ihrer Malerei und
lassen jenen Rang erkennen, den Marie
Egner im Rahmen der österreichischen
Kunstgeschichte einnimmt.
Die Künstlerin war außerdem eine
musikalisch begabte Frau, die Klavier
spielte und in ihrer Jugend sogar
Pianistin werden wollte. Ihre Motive,
die Farben, aber auch der Pinselstrich
ihrer Gemälde, haben daher etwas
vom Zauber der Musik, der sich der
Realität stets entzieht.
Egners Auffassung des Stimmungsimpressionismus hat mit dieser musikalischen Veranlagung zu tun, aber
auch mit jener bereits angesprochenen tiefen Empfindung der Naturverbundenheit. Sie grenzt sich so von
den Einflüssen zeitgleicher internationaler künstlerischer Strömungen ab
und sucht in der Verschmelzung von
Realität und Poesie ihren eigenen, eben
österreichischen Weg in der Malerei.
Marie Egner
8 I MARIE EGNER
Bad Radkersburg 1850 – 1940 Wien
Idyllische Pergola im Süden
Mischtechnik auf Papier / Karton
signiert, um 1912
51 cm x 66,5 cm
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Hans Robert Pippal
9 I HANS ROBERT PIPPAL
Wien 1915 – 1998 Wien
Venedig – Blick in den Canal Grande mit Santa Maria della Salute
Öl auf Platte
signiert und datiert 1950, WK HRP 191
40,5 x 54 cm
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Hans Robert Pippal
10 I HANS ROBERT PIPPAL
Wien 1915 – 1998 Wien
Sommerlicher Spaziergang im Volksgarten
Öl auf Platte
signiert und datiert 1974, WK HRP 571
47,5 x 53,5 cm
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Helmut Ditsch
Der argentinisch-österreichische Maler Helmut Ditsch zählt heute zur Kunstelite. Seine Gemälde faszinieren österreichische wie internationale Sammler gleichermaßen, demonstrieren sie doch eindrucksvoll, dass die Malerei trotz des
vielstimmigen Konzerts neuer Medien immer noch einzigartig ist. Ditsch setzt sich als Künstler und als Bergsteiger
gleichermaßen intensiv mit der Natur auseinander und überträgt seine Erfahrungen in exzellenter altmeisterlicher
Maltechnik auf Leinwandbilder, die auf den ersten Blick wie Fotografien anmuten, aber weit darüber hinausgehen. Es
ist das Essenzielle der Natur, das ihn bewegt und beschäftigt, ihre physische, emotionale und mentale Spürbarkeit.
11I HELMUT DITSCH
Alpendämmerung – Blick auf Plasteikopf, Rappenstein und Langspitz
Öl auf Leinwand, signiert, verso bezeichnet und datiert 2016, 44 x 100 cm
Mit einem Großauftrag der Österreichischen Nationalbank 1997, an dem der
Künstler zwei Jahre intensiv arbeitete,
gelang ihm der Durchbruch. In der Folge wandelte sich Helmut Ditsch immer mehr zu einem Geheimtipp unter
Österreichs großen Kunstsammlern.
Der legendäre Bergsteiger Reinhold
Messner, seit 1994 mit Ditsch befreundet, kaufte Gemälde für sein Museumsprojekt MMM an, ebenso wie
das Strabag Kunstforum, die Bundesimmobiliengesellschaft und das NÖ
Landesmuseum. Im Jahr 2010 machte
der Künstler durch den Verkauf des Ölbildes „Das Meer II“ um US$ 865.000,international Schlagzeilen, und auch
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die Tatsache, dass sein monumentales
Gemälde „Cosmigonon“ im Vorjahr um
US$ 1.500.000,- den Besitzer wechselte, erregte großes Aufsehen in der
Kunstszene.
Während seines 25-jährigen Schaffens, begleitet von unzähligen Ausstellungen, Würdigungen und Ehrungen, entstanden vier Werkkomplexe,
die thematische Untergruppen bilden
– Berge, Wüsten, Eis und Wasser.
Infolge seiner Durchquerung des
patagonischen Inlandeises wurde der
Perito Moreno Gletscher mit seinem
durch das Eis hindurchscheinenden Licht zur Passion des Künstlers,
was sich im Gemälde „Also sprach
Zarathustra I“ widerspiegelt.
Heute lebt und arbeitet Helmut Ditsch
in Liechtenstein, aus dessen Bergwelt
ihm mentale Konzentration und künstlerische Inspiration zufließen, was in
Werken wie der „Alpendämmerung“
seinen Niederschlag findet. Auch an
österreichischen Motiven entzündet
sich die Begeisterung des Künstlers
für die Ästhetik der Natur. So entstand
2016 das beeindruckende Gemälde
„Dachstein“, das die Nordseite des
Hohen Dachstein mit dem Hallstätter
Gletscher, dem größten Gletscher des
Dachsteinmassivs, zeigt.
Helmut Ditsch
12 I HELMUT DITSCH
geboren 1962 Buenos Aires (Argentinien)
Also sprach Zarathustra I – Perito Moreno Gletscher
Öl auf Leinwand
signiert, verso bezeichnet und datiert 2015
86 x 100 cm
15
13 I HELMUT DITSCH
geboren 1962 Buenos Aires
Dachstein –
Hallstätter Gletscher
16
Öl auf Leinwand
signiert, verso bezeichnet
und datiert 2016
86 x 150 cm
Helmut Ditsch
17
Heribert Mader – Sonderausstellung zum 80. Geburtstag
Ein von uns seit vielen Jahren überaus geschätzter Künstler, dessen kreative Prozesse wir als Galeristen begleiten
dürfen, feiert heuer seinen 80. Geburtstag: Heribert Mader. Aus diesem Anlass präsentieren wir in den Prunkräumen
des Palais Ferstel eine ebenso umfang- wie abwechslungsreiche Ausstellung an Ölgemälden und Aquarellen als
Würdigung dieses bedeutenden österreichischen Malers und seines eindrucksvollen Schaffens. Seit nunmehr vier
Jahrzehnten ist das Urbane das vorrangige und nachdrückliche Thema in Maders künstlerischen Werken. Vor allem
Venedig, New York, London und Paris sind die prägnanten Schauplätze, denen eine Fülle gelungenster Bildrealisationen
zu verdanken ist.
Der malerische Stil, der die kosmopolitischen Städtebilder Heribert Maders
auszeichnet, ist von zurückhaltender
Farbigkeit, eine Grundintention, die
nicht nur die Aquarelle des Künstlers
prägt, sondern auch dessen Ölgemälde, deren wahre Kraft sich in eben
dieser äußeren Reduktion offenbart;
„denn das Nichtgemalte ist das eigentlich Gegenständliche jedes Werks.“
(Walter Koschatzky)
Auf den ersten Blick ist das Œuvre
des Künstlers von Wirklichkeitstreue
bestimmt, doch ist es das Licht, das
in jedem Gemälde als Hauptdarsteller fungiert. Oftmals durch glitzernde
Spiegelungen von Wasserflächen verstärkt, wirkt es allerdings nicht nur als
wesentliche kompositorische Komponente, sondern transzendiert die Realität gleichsam im malerischen Prozess.
Das leidenschaftliche Interesse Heribert
Maders gilt der Wahrnehmung und damit der Beziehung des Menschen zu
der ihn umgebenden äußeren Welt. Der
14I Herbibert Mader
Paris – Pont Neuf
Aquarell auf Papier, 2003
WVZ-Nr. 6439, 32,2 x 44,6 cm
18
sensiblen Erforschung dieser Wahrnehmung als Membran zwischen subjektivem Sehen und objektiver Wirklichkeit widmet sich Mader in seinen
Werken vorbehaltlos. Seine Gemälde
ergründen also die raison d´être der
menschlichen Existenz inmitten von
Metropolen des 21. Jahrhunderts.
Dabei verzichtet Mader absichtlich auf
die Darstellung von Personen, denn
Figuren sind immer Träger spezifischer
Schicksale, machen ein Bild „literarisch“. Maders Ziel ist es jedoch, die
16 IHerbibert Mader
London – Regent Street
Aquarell auf Papier, 2013
WVZ-Nr. 7073, 32 x 45,1 cm
jeweilige Metropole als Organismus,
künstlerische Reibungsfläche und Inspirationsquelle.
Kunst von narrativen Inhalten zu befreien, gleichzeitig aber das Pulsieren
städtischer Lebensräume erfahrbar zu
machen.
Maders Ölgemälde begeistern durch
suggestive Perspektivkonstruktionen
und pastose Oberflächen ebenso wie
seine Aquarelle durch ihre flimmernden
Meeresluftfarben und zart von nassem
Pinsel konturierten Silhouetten. Im Prozess künstlerischer Umsetzung wird
das Motiv mittels Licht der Wirklichkeit
entrückt und dadurch vergeistigt, was
dem Betrachter eine Erfahrung „reines
Schauen“ schenkt und ihn in einen
Zustand schwebender Zeitlosigkeit
versetzt.
Dabei muss sich der Maler stets längere Zeit in einer Stadt aufhalten und
in ihre Atmosphäre eintauchen, um diese schöpferisch umsetzen zu können.
Dann gerinnen die dargestellten Städte
mit ihrer spezifischen Aura zu Archetypen einer vom Menschen geformten
Landschaft, bleiben aber gleichzeitig
persönliche Hommagen Maders an die
Am Sonntag, den 5. März 2017 um
15.30 Uhr spricht Dr. Franz Smola,
Sammlungskurator am Leopoldmuseum Wien, auf unserem Stand
im Palais Ferstel, 1. Stock, zur
Ausstellung. Anschließend findet die
Buchpräsentation „Heribert Mader –
80“ mit Signierstunde des Künstlers
statt.
15IHerbibert Mader
Venedig – Lagune
Öl auf Leinwand, 2015
WVZ-Nr. 8157, 60 x 90 cm
Heribert Mader
17 I Heribert Mader
geboren 1937 Steyr
New York –
Times Square
Öl auf Leinwand
verso signiert,
bezeichnet und
datiert 2013
WVZ-Nr. 8110
140 x 100 cm
19
Heribert Mader
18 I Heribert Mader
geboren 1937 Steyr
London – St. Paul´s Cathedral
Öl auf Leinwand
verso signiert, bezeichnet und datiert 2013
WVZ-Nr. 8120, 100 x 120 cm
20
Heribert Mader
19 I Heribert Mader
geboren 1937 Steyr
Venedig – Piazzetta
Öl auf Leinwand
verso signiert, bezeichnet und datiert 2016
WVZ-Nr. 8191, 100 x 120 cm
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Franziska Maderthaner
20 I Franziska Maderthaner
geboren 1962 Wien
Großhirn an Stammhirn
Öl und Mischtechnik auf Leinwand
verso signiert und datiert 2013
95 x 125 cm
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Hubert Schmalix
21I Hubert Schmalix
geboren 1952 Graz
Über den Dächern von L.A.
Öl auf Leinwand, verso signiert und datiert (20)14, 130 x 100 cm
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Franz Grabmayr
22 I FRANZ GRABMAYR
Pfaffenberg 1927 – 2015 Wien
Feuerbild
Öl auf Leinwand, verso signiert und datiert 1993, 140 x 100 cm
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WIKAM im Palais Ferstel
Messedauer: 4. bis 12. März 2017
täglich von 11 bis 19 Uhr
Galerie Szaal I Schottenring 10 I 1010 Wien
Telefon +43 / 1 / 40 66 330 I www.szaal.at