Nachrichten

Ausgabe 1
© Stopfenreuther Au – Wikimedia Commons
48. Jahrgang
Nachrichten
Denkanstöße für
eine Nachdenkpause
März 2017
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Ausgabe 1
März 2017
Nachrichten
Leitartikel: 18 Denkanstöße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Internationale Pressemeldungen
Talente fördern – Begabte fordern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4
Mag. Gerhard Riegler
Blick über die Grenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Mag. Cornelia Sommer-Hubatschke
Bildungsvererbung in Österreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
MMag. Mag.iur. Gertraud Salzmann
IQB-Bildungstrend 2015: Der Absturz Baden-Württembergs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mag. Walter Klopf
Öffentlich gesagt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Plan A – Austromurksismus und die vierte Kulturtechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mag. Hubert Egger
Durchziehen oder durchdenken? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Mag. Herbert Weiß
Hauptsache „modern“? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite19
Ceterum Censeo
Verleger
Förderverein f. e. differenzierte Allgemeinbildung,
Ruzickagasse 88-104/20, 1230 Wien
Redaktion Mag. Helmut Jantschitsch,
GRG Kundmanngasse,
Kundmanngasse 20-22, 1030 Wien
Für namentlich gezeichnete Artikel übernimmt
der Verfasser die Verantwortung.
Satz- und Druckfehler vorbehalten.
Gestaltung/Produktion
mentor communications Werbeagentur GmbH
Anzeigenverwaltung
Mag. Helmut Jantschitsch,
email: [email protected]
Offenlegung gemäß Mediengesetz-Novelle (§ 25 Abs 2 MedienG neue Fassung)
Der „Förderverein für eine differenzierte Allgemeinbildung“ (ZVR-Zahl 711186932) ist in seiner Tätigkeit
nicht auf Gewinn ausgerichtet. Ziel jeglicher Vereinstätigkeiten ist die Erhaltung und Weiterentwicklung
eines qualitativ hochwertigen, differenzierten Schulsystems in der Republik Österreich. Vereinsobmann
ist Mag. Gerhard Riegler, sein Stellvertreter ist Mag. Dr. Eckehard Quin.
Die ÖPU (Österreichische Professoren Union) ist eine Interessensgemeinschaft von drei Organisationen
(FCG, ÖAAB, VCL), deren Prinzipien und grundsätzliche Anliegen im schulpolitischen Geschehen eine
gemeinsame Basis bilden: Die drei Organisationen arbeiten unabhängig voneinander – jedoch im Sinne
der sie in der ÖPU verbindenden Zielsetzungen. Die ÖPU bildet mit ihrer Arbeit ein Netzwerk, das der
Kollegenschaft optimale Betreuung in ihrem Berufsleben zukommen lässt. Die Unterstützung der ÖPU
bedeutet keine parteipolitische Positionierung, sondern ist Ausdruck der Förderung einer Interessensvertretung, die zum differenzierten Schulwesen steht und in ihm die AHS durch kontinuierliche Weiterentwicklung auf Erfolgskurs halten will.
Website: www.oepu.at
Redaktionsschluss der nächsten Nummer: 14. April 2017
Ihre Beiträge erbitten wir rechtzeitig per email an: [email protected]
3
Nachrichten
Ausgabe 1
März 2017
L E I TA R T I K E L
18 Denkanstöße
U
nd wieder verfasse ich einen
Leitartikel, ohne zu wissen, ob
er nicht beim Erscheinen schon
von der Realität überholt sein
wird. In meinem Kommentar zum ÖPUWochenspiegel1 vom 4. Februar 2017
habe ich der Regierung eine Nachdenkpause à la Hainburg empfohlen, damit
Österreichs Schulpolitik aus der Ecke
herauskommt, in die sie sich in ihrer Abgehobenheit manövriert hat.2
Bis heute wurde von der Regierung zwar
noch keine Nachdenkpause ausgerufen,
aber immerhin ist bis heute kein „Autonomiepaket“ in Begutachtung geschickt
worden, dessen Bezeichnung als zynische Verhöhnung aller von Schule Betroffenen verstanden werden müsste. Ich
danke dem Verhandlungsteam mit Paul
Kimberger an der Spitze der ARGE LehrerInnen und Herbert Weiß an der Spitze
der AHS-Gewerkschaft für ihr Ringen um
einen Entwurf, der zu keiner erweiterten
Bevormundung der Schulen von oben
führt. Hoffentlich gelingt ein Entwurf,
der wesentlichen Bereichen der an den
Schulen seit vielen Jahren gelebten
Auto­nomie nicht den Garaus macht!
Die von mir vorgeschlagene Nachdenkpause sollte keineswegs eine Phase der
Untätigkeit bedeuten, sondern zu einer
gründlichen Reflexion genutzt werden.
Denn die Reformen, die seit der Jahrtausendwende in besonders dichter Abfolge
über unser Schulwesen hinwegrollten,
haben schon mehr als genug Schaden
angerichtet. Geprägt war Österreichs
Schulpolitik von Ideologie einerseits und
Ignoranz der realen Herausforderungen
andererseits. Entpuppt haben sich die
Reformen fast immer als meist nicht
einmal gut getarnte Sparpakete. Für die
Nachdenkpause, also die Reflexion des
Zustands, in den Österreichs Schule
manövriert worden ist, liegt eine Fülle
an Daten vor, die endlich auch von PolitikerInnen, die Verantwortung für unser
Schulwesen tragen, zu analysieren sind.
Mag. Gerhard Riegler
ÖPU-Vorsitzender
Der aktuelle PISA-Durchgang hat nicht
nur gegenüber 2006 deutlich verschlechterte Ergebnisse und damit
den durch die Reformen angerichteten
Schaden aufgezeigt: Österreich gehört
unter allen OECD-Staaten zur „Top 10“
mit der negativsten Entwicklung seit
2006. Die aktuellen PISA-Ergebnisse
haben auch Daten auf den Tisch gelegt, die zahlreiche Denkanstöße für
die Nachdenkpause bieten. Aus dieser
Datenfülle möchte ich in meinem Leitartikel einige präsentieren, die mir besonders wichtig erscheinen. Aus Platzgründen kann dies hier nur plakativ erfolgen,
die detaillierten Daten stelle ich einer
Schulpolitik, die daran Interesse zeigt,
sehr gerne zur Verfügung:
Nummer 5/2017, 3. Februar 2017
Sehr geehrte User unserer Website,
liebe Kolleginnen und Kollegen!
völligen Eskalation stand, sondern in Folge auch ein umweltpolitisches Umdenken,
von dem Österreich profitierte und noch heute profitiert.
Aus der Geschichte zu lernen, empfehle ich Österreichs
Schulpolitik. Sie hat sich nämlich in eine Situation
manövriert, die mich an Hainburg erinnert.
Ich hoffe, Österreichs Schulpolitik hat genug Fingerspitzengefühl und Verantwortungsbewusstsein, die Eskalation zu vermeiden und sich aus der Enge, in die sie sich
manövriert hat, durch Reflexion zu befreien. Statt die Rechte der Betroffenen abzuschaffen, möge die Schulpolitik Mut zur Selbstkritik beweisen.
Die Jungen unter uns, denen „Hainburg“ kein Begriff mehr
ist, der Erinnerungen an den zivilen Ungehorsam wach- und
Bilder des beherzten Widerstands vor Augen ruft, bitte ich
um einen Blick in den entsprechenden Wikipedia-Eintrag, da
an dieser Stelle kein Platz für einen historischen Exkurs vorhanden ist.1
Der Weg, der Österreichs Schulpolitik in Opposition zu den von ihr Betroffenen geführt hat, war lang und von Abgehobenheit und Rücksichtslosigkeit geprägt. Sonst
hätten zwei Jahrzehnte, in denen eine „heilsbringende“ Reform die andere jagte,
nicht dazu geführt, dass meiner Einschätzung nach mindestens 80 Prozent der LehrerInnen heute den Zustand der Schule vor zwanzig Jahren statt des heutigen wählen
würden, könnten sie denn wählen, ohne Vergangenes verklären zu wollen.

Gibt es ein vernichtenderes Zeugnis für eine Politik als das Urteil der betroffenen Fachleute, dass in Summe Schaden angerichtet wurde?

Gibt es einen blamableren Offenbarungseid, als dass die Schulpolitik den
Betroffenen über ein „Autonomiepaket“ das Mitwirkungsrecht entziehen will,
um von oben auf ihre Schule zugreifen und sie nach Belieben (um)gestalten zu
können?

Gibt es einen ungeschickter getarnten Versuch, der AHS-Langform den Garaus
zu machen, als die Schulen nach Belieben gegen den Willen der Betroffenen
„clustern“ zu können?
Die Besetzung der Hainburger Au im Dezember 1984 war „sowohl von umweltpolitischer als auch von demokratiepolitischer Bedeutung für Österreich“.2 Die einjährige
Nachdenkpause, die sich die österreichische Bundesregierung am 4. Jänner 1985
verordnete, brachte nicht nur den sofortigen Stopp eines Konflikts, der kurz vor der
Kettensägen sind kein taugliches Mittel, den von einer Schulpolitik der Arroganz angerichteten Schaden zu beheben. Österreichs Schule braucht sozialpartnerschaftlichen Dialog, Wertschätzung für LehrerInnen, SchülerInnen und deren Eltern und
endlich wieder die Ressourcen, die der Schule über all die Reformen der letzten
zwanzig Jahre entzogen wurden. Für die Verwendung dieser Ressourcen gibt es an jeder Schule mehr als genug Bedarf und schulautonome Kompetenz, sie für das Gelingen von Schule sinnvoll
einzusetzen.
Eine Nachdenkpause, die auch wirklich zum Nach- und Umdenken genutzt wurde, folgte auf den 4. Jänner 1985. Eine sinnvoll genutzte Nachdenkpause ist Österreichs Schulpolitik heute
dringend zu empfehlen.
Mit herzlichen Grüßen
Mag. Gerhard Riegler
Vorsitzender der ÖPU
1
2
Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Besetzung_der_Hainburger_Au.
Ibidem.
Die Woche im Medienspiegel der
4
L E I TA R T I K E L
Ausgabe 1
März 2017
Nachrichten
WIR VERSTEHEN UNTER MEHR AUTONOMIE:
Mehr Freiheit und
SELBSTBESTIMMUNG!
MEHR FREIHEIT
in der Methodik und Pädagogik am Standort
MEHR FREIHEIT
für guten Unterricht durch weniger Verwaltung und Bürokratie
MEHR FREIHEIT
durch Support für Leiter/innen, Lehrer/innen und Schüler/innen
MEHR FREIHEIT
durch eine Vielfalt hochwertiger Fortbildungsangebote
MEHR FREIHEIT
durch mehr Ressourcen für zusätzliche Unterrichtsangebote
MEHR FREIHEIT
durch verlässliche Rahmenbedingungen
Wenn wir jetzt nicht aufstehen,
bleibt die Schule sitzen
Paul Kimberger, Vorsitzender der APS-Gewerkschaft und der ARGE-Lehrer/innen
Roland Gangl, Vorsitzender der BMHS-Gewerkschaft
Dominikus Plaschg, Vorsitzender der Gewerkschaft Landwirtschaftslehrer/innen
Judith Roth, Vorsitzende der Gewerkschaft Berufsschule
Herbert Weiß, Vorsitzender der AHS-Gewerkschaft
1 Das sozioökonomische Niveau des
Elternhauses unserer SchülerInnen entspricht nicht annähernd dem, was man
in einem der wohlhabendsten Staaten
der Welt erwarten würde.
2 Die Versuche, SchülerInnen aus sozioökonomisch schwachem Elternhaus
zu besseren Ergebnissen zu bringen,
sind in Österreich gescheitert. Zwischen 2006 und 2015 ist der Anteil „resilienter“ SchülerInnen3 bei uns sogar
kleiner geworden, während er z. B. in
Deutschland im selben Zeitraum um ein
Drittel wuchs.
3 Österreichs SchülerInnen werden
infolge des Ressourcenmangels so wenige den Pflichtunterricht ergänzende
Aktivitäten geboten – vom kreativen Bereich über IKT und Naturwissenschaften
bis hin zum Sport – wie in kaum einem
anderen OECD-Staat.
4 Der Mangel an gezielter Begabungsförderung hat die Anzahl der 15-Jährigen
Österreichs, die im internationalen
Vergleich Spitzenleistungen erbringen,
deutlich verkleinert – seit 2006 um etwa
20 Prozent.
5 Österreichs SchülerInnen landen
hinsichtlich Ehrgeiz und Anstrengungsbereitschaft im internationalen Schlussfeld. Mit Aussagen wie „I want to be the
best, whatever I do“ oder „I want to be
one of the best students in my class“
können sich Österreichs 15-Jährige
kaum anfreunden.
6 Österreich gehört zu den Staaten,
in denen die meisten 15-Jährigen ent-
weder selbst zugewandert sind oder
Eltern haben, von denen zumindest ein
Elternteil zugewandert ist.
7 Österreich liegt an der Spitze der
Staaten, in die besonders viele SchülerInnen erst nach Beginn ihrer Schullaufbahn immigriert sind.
8 In Österreich sprechen besonders
viele SchülerInnen mit Migrationshintergrund die Unterrichtssprache mit 15
noch nicht als Umgangssprache. Das gilt
auch für die jungen Menschen, die schon
hierzulande geboren worden sind.
9 SchülerInnen mit Migrationshinter­
grund, deren Umgangssprache nicht
die Unterrichtssprache ist, haben einen
mehr als doppelt so großen Leistungsrückstand wie SchülerInnen mit Migrationshintergrund, deren Umgangssprache die Unterrichtssprache ist.
10 Es ist nicht nur die Anzahl der
SchülerInnen mit Migrationshintergrund
in Österreich besonders groß, sondern
auch der sozioökonomische Rückstand
ihres Elternhauses auf das 15-Jähriger
ohne Migrationshintergrund.
11 Fast drei Viertel des enorm großen
Leistungsrückstands 15-Jähriger mit
Migrationshintergrund erklären sich aus
dem sozioökonomischen Niveau des
Elternhauses und der zu Hause gesprochenen Sprache.
12 Der Unterricht an Österreichs Schulen leidet in besonders hohem Ausmaß
unter dem Fehlverhalten von SchülerInnen. Hinsichtlich Schulschwänzens, Disziplinlosigkeiten und Gewalt liegt Österreich in den „Top 10“ aller OECD-Staaten.
13 OECD-weit ist die Klassengröße
im Lauf des letzten Jahrzehnts reduziert
worden. Österreich gehört zu den Staaten, in denen die Klassen 15-Jähriger
gegen den internationalen Trend vergrößert wurden. Über 70 % der SchülerInnen Finnlands werden in Klassen mit
höchstens 20 SchülerInnen unterrichtet, in Österreich hingegen nur 22 %.
14 Der Lehrermangel führt in Österreich häufig zu fachfremdem Unterricht.
Überdurchschnittlich viele 15-Jährige
Österreichs werden in den naturwissenschaftlichen Gegenständen von Leh-
rerInnen unterrichtet, die dafür keine
Lehrberechtigung erworben haben.
15 Nichts Neues, aber einmal mehr
belegt: Österreichs Schulen fehlt Supportpersonal in exorbitant hohem Ausmaß. Sechs Mal mehr DirektorInnen
Österreichs sehen den Unterricht dadurch behindert, als dies in den Niederlanden der Fall ist.
16 Lehrersein ist in Österreich ein offensichtlich besonders fordernder Beruf.
Österreich gehört zu den OECD-Staaten,
in denen die meisten LehrerInnen nicht
vollbeschäftigt arbeiten und damit auf einen Teil ihres Einkommens verzichten.
17 Anders als z. B. in Frankreich und
Großbritannien ist Österreichs Gesellschaft noch nicht gespalten in Familien,
die ihren Kindern freifinanzierte Institute bezahlen, und den Rest, der sich mit
staatlichen Bildungsangeboten begnügen muss.
18 Last but not least: PISA-Rankings
sind mit großer Vorsicht zu interpretieren.
Nicht übersehen werden darf z. B., dass
es Staaten gibt, in denen die meisten
Kinder schon vor dem 5. Geburtstag ihre
Schullaufbahn beginnen und/oder einen
weit höheren Anteil der Unterrichtszeit
den Gegenständen widmen, deren Inhalte bei PISA getestet werden. PISA soll
von der Politik zweifelsfrei als Indikator
genutzt werden. Die Platzierung im PISARanking darf aber nicht zum Ziel der
Schulpolitik werden und damit zur Verengung des Bildungsbegriffes führen.
Ich werde jeder im Nationalrat vertretenen Partei, die sich zu einer Nachdenkpause und Reflexion bekennt,
sehr gerne detaillierte Daten zu jedem
der angeführten Denkanstöße zur Verfügung stellen. Österreichs Zukunft
braucht eine starke Schule. Eine starke
Schule braucht die Unterstützung durch
eine faktenbasierte Politik.
1 Wer den ÖPU-Wochenspiegel noch nicht bezieht, daran
aber Interesse hat, möge mir (gerhard.riegler@oepu.
at) ein Mail senden, in dem er um Aufnahme seiner Adresse in den ÖPU-USER-Verteiler ersucht. Eine etwaige
Abmeldung erfolgt ebenso einfach.
2 https://quinecke.wordpress.com/2017/02/04/gerhardriegler-hainburg/
3 SchülerInnen werden als resilient eingestuft, wenn sie
sich im untersten Quartil des PISA-Index des wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Status ihres Landes,
aber im obersten Quartil der Leistungsverteilung der
SchülerInnen aller Länder/Volkswirtschaften befinden.
5
Nachrichten
Ausgabe 1
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BEGABUNGSFÖRDERUNG
Ausgabe 1
März 2017
Nachrichten
Talente fördern –
Begabte fordern
Mag. Cornelia Sommer-Hubatschke
oepu4u – Niederösterreich
E
ine Presseaussendung des Österreichischen Zentrums für Begabtenförderung und Begabtenforschung (özbf) am 7. Dezember
2016 stellte fest: „PISA-Studie zeigt:
Österreich verliert zunehmend an Spitzenschülern. Ein Vergleich der PISA-Studien der letzten 10 Jahre offenbart: Der
Anteil der Spitzenschüler/innen ist seit
2006 um ein Viertel gesunken, von 20
auf 15 Prozent.“1
Diese Feststellung ist alles andere als
erfreulich, zumal das Potenzial für Spitzenleistungen eindeutig gegeben wäre,
wie neueste wissenschaftliche Untersuchungen zeigen. Rund ein Fünftel
eines jeden Jahrgangs kann Spitzenleistungen erreichen – wenn die Förderbedingungen passen.2
Die Erziehungswissenschafterin Univ.Prof. Dr. Susanne Lin-Klitznig vertritt
eine eindeutige Meinung: „So wie
leistungsschwächere Schülerinnen und
Schüler einer besonderen Förderung
bedürfen, so müssen leistungsstärkere
ebenso gefordert und gefördert werden. […] Dies kann nur gelingen, wenn
sie in der Schule individuell gefordert
und gefördert werden und sich nicht
langweilen.“3
Wenn man aber die Umfrage der Bundesschülervertretung, deren Ergebnisse
im Jänner 2017 präsentiert wurden, analysiert, scheinen die diesbezüglichen Bemühungen noch nicht durchgängig in unseren Klassenzimmern angekommen zu
sein. Die Frage „Meine Stärken werden
im Unterricht gefördert“ beantwortete
nur knapp ein Drittel der befragten Schülerinnen und Schüler mit „trifft sehr zu“
(3,3 %) oder „trifft zu“ (28,1 %). Ähnliches gilt auch für die Beantwortung der
Frage „Auf die unterschiedlichen Talente
und Begabungen meiner Klassenkolleginnen und Klassenkollegen wird vom
Lehrpersonal eingegangen.“ Hier antworteten nur 2,1 % der Befragten mit
„trifft sehr zu“ und 21,5 % mit „trifft zu“. 4
Begabungs- oder Talentförderung
in der Schule
„Das vorrangige Ziel der Begabungs- und
Begabtenförderung ist die Entwicklung
der Persönlichkeit, der Fähigkeiten und
Werthaltungen des Individuums“5. Die
Beachtung von Begabungen und das Erleben von Erfolgen fördern die positive
Entwicklung junger Menschen und sollten das Ziel aller Lehrkräfte sein.
Um möglichst viele Schülerinnen und
Schüler zu erreichen, ist eine Vielfalt
an schulischen und außerschulischen
Angeboten unerlässlich. „Fordern und
fördern heißt, dass den jeweiligen Prädispositionen entsprechende Angebote
gemacht werden, die weder unter- noch
überfordern.“6 Die Möglichkeiten dafür
sind vielfältig. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Maßnahmen der
Akzeleration (beschleunigtes Lernen
wie Überspringen von Schulstufen, Teilspringen, Frühstudium usw.) oder des
Enrichments (Zusatzangebote). Dazu
zählen beispielsweise Atelierbetrieb,
Lerninseln, Stationenlernen, Forschendes Lernen, Portfolioarbeit, Drehtürmodell oder Peer Teaching.7
Nicht vergessen werden dürfen aber
auch die begabungs- und interessensfördernde Maßnahmen, die in der AHS
ohnehin schon eine Selbstverständlichkeit darstellen (individuelle Schulschwerpunkte, Unverbindliche Übungen, Neue
Lernkultur, Wahlpflichtfächer oder die
Vertiefungsmöglichkeiten im Rahmen
der VWA etc.). Eine Selbstverständlichkeit darstellen bzw. darstellen sollten.
Denn aufgrund äußerst begrenzter Ressourcen sind diese Angebote nur mehr
sehr eingeschränkt anbietbar.
In allen Bundesländern gibt es vielfältige Angebote für interessierte Schülerinnen und Schüler als Ergänzung zur
schulischen Talenteförderung, z. B. Kinderunis, Sommer- und Begabtenakademien, Pluskurse, Pull Out Kurse, Talente
Clubs, Werkstätten, Labs.
Fazit
Obwohl sich die österreichische Bundesregierung für die laufende Regierungsperiode den „Ausbau der Begabungs-/
Begabtenförderung an Schulen“8 und
das „Entdecken und fördern [sic!] aller
Talente und Begabungen“9 zum Ziel
gesetzt hat, fehlen in Österreichs Schulen die Ressourcen, um entsprechend
umfangreiche Angebote an allen Schul­
standorten machen zu können. Begabungen nicht zu fördern, bedeutet aber, dass
Talente verkümmern. Motivation kann
rasch in Desinteresse umschlagen. Im
schlimmsten Fall könnten Begabte sogar
zu Risikoschülerinnen und -schülern werden. Und dies gilt es mit allen Mitteln zu
verhindern. Denn wie Bildungsministerin Dr. Sonja Hammerschmid schon
meinte: „Österreich braucht kluge Köpfe
und hervorragende Ideen.“10
1 http://www.oezbf.net/cms/tl_files/Presse/Pressefotos/
PISA-Studie%20zeigt%20-%20Oesterreich%20
verliert%20zunehmend%20an%20Spitzenschuelern.
pdf (20.01.2017)
2 Vgl. Österreichisches Zentrum für Begabtenförderung
und Begabungsforschung (Hg.): Verdienen begabte
Kinder keine Förderung? Begabtenförderung kein
Thema in Nationalem Bildungsbericht. (Juni 2016);
http://www.oezbf.net/cms/tl_files/Presse/Pressefotos/
Verdienen%20begabte%20Kinder%20keine%20
Foerderung.pdf (20.012017)
3 Univ.-Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, „Stärker fördern
und besser fordern“ in „Profil“ (Zeitung des dphv) vom
Dezember 2015, S. 31; http://www.bildungswissen
schaft.at/index.php/zitate/begabtenfoerderung
(23.01.20147)
4 Schule neu Denken. Ergebnisse; https://drive.google.
com/drive/folders/0B2MvyJyZs3TGSWdfc2g1ZWZhS
jQ (17.01.2017)
5 Grundsatzerlass zur Begabtenförderung (2009); https://
www.bmb.gv.at/ministerium/rs/20 09_16.html
(26.01.2017)
6Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
(Hrsg.), „Frühkindliche Sozialisation“ (2014), S. 88;
http://www.bildungswissenschaft.at/index.php/zitate/
begabtenfoerderung (23.01.2017)
7 Nähere Erklärungen zu den jeweiligen Lernsettings
und Hinweise zur begabungsfördernden Arbeit in
den einzelnen Unterrichtsgegenständen finden sich
auf der Homepage des özbf unter www.oezbf.at
8 Arbeitsprogramm der österreichischen Bundesregierung 2013–2018 Erfolgreich. Österreich; https://www.
bka.gv.at/DocView.axd?CobId=53264 (26.01.217) S. 44
9 Ebd.
10Vgl. https://aktuell.spoe.at/bildung-sonja-hammerschmid2211188/ (26.01.2017)
7
Nachrichten
Ausgabe 1
März 2017
BILDUNGSVERERBUNG
Bildungsvererbung
in Österreich
I
MMag. Mag.iur. Gertraud Salzmann
Dienstrechtsreferentin der AHS-Gewerkschaft
n Österreich sei die Bildungsverer- Fündig wurde ich z. B. in einer IHS- auf die Bildung der Kinder unbestritten
bung nach wie vor relativ hoch. Ge- Studie2, die sich auf Zahlen des Jahres – und zwar in jedem Land: Je höher der
messen am Abschluss mit Matura 2015 bezog. In ihr befindet sich Öster- Bildungsabschluss der Eltern, umso
zeige sich, dass drei Viertel der Kin- reich bezüglich des Anteils Studierender, höher ist im Durchschnitt auch der ihrer
der, deren Vater die Matura hat, selber deren Eltern keine AkademikerInnen Kinder. Eltern sind das „Bildungskapiauch den Maturaabschluss erreichen. sind, EU-weit auf Rang 4: In Österreich tal“ ihrer Kinder. Ein Anspruch des BilHabe der Vater keinen Maturaabschluss, haben besonders viele, nämlich zwei dungswesens muss es daher sein, auf
so hätten auch zwei Drittel bis drei Vier- Drittel der Studierenden, Eltern, die kei- die unterschiedlichen Startchancen im
Elternhaus Rücksicht zu nehmen und
tel der Kinder (je nach Alter) keine Matu- nen Universitätsabschluss aufweisen.
jedem Schüler/jeder Schülerin Bildungsra. Bei StudienanfängerInnen kämen zumindest 63 % aus einer Familie, in der Überrascht von dieser Diskrepanz aufstieg zu ermöglichen. Doch was sind
ein Elternteil mit Matura abgeschlossen machte ich mich auch an die Überprü- die Voraussetzungen, um diesem Anhat, bei 38 % habe ein Elternteil sogar fung der von Politik und Medien im- spruch auch gerecht zu werden?
einen akademischen Abschluss. Ledig- mer wieder aufgestellten Behauptung,
lich etwa 21 % der Männer und Frauen Österreich habe eine extrem geringe Frühkindliche Förderung als
zwischen 25 und 34 Jahren erreichten Akademikerquote. Fündig wurde ich in wesentlicher Fokus
einen höheren Bildungsabschluss als der Eurostat-Datenbank und erlebte die Viele Studien zeigen, dass die frühihre Eltern. Diese Daten stammen aus nächste Überraschung: 38,5 % der 25- kindliche Bildung einen wesentlichen
einer im Vorjahr erschienenen Studie, bis 29-Jährigen Österreichs weisen ei- Einfluss auf die späteren Bildungspersdie wieder für entsprechende Kom- nen tertiären Bildungsabschluss auf. Im pektiven des Kindes hat. Groos/Jehles
mentare in etlichen Medien sorgte.1 Ein EU-Mittel sind es 37,0 %, im oft zitier- haben in ihrer deutschen Studie darauf
hingewiesen, dass gerade die ersten
Blick in die Studie zeigt allerdings längst ten Finnland 34,5 %. (Stand 2015)
drei Lebensjahre als „learning years“
überholte Daten aus dem Jahr 2009.
Aber zurück zur „Bildungsvererbung“: das gelingende Aufwachsen prägen, da
Für mich stellte sich die Frage: Gelingt Obwohl also Österreich im internationa- sich hier das Seh- und Hörvermögen,
der Bildungsaufstieg hierzulande wirk- len Vergleich weit besser abschneidet, die elementaren sozialen Fähigkeiten,
lich so selten? Und so machte ich mich als es der Bevölkerung medial verkauft sowie das Sprach- und Zahlenverständauf die Suche nach aktuelleren Daten. wird, ist der Einfluss des Elternhauses nis ausbilden.3 Entwicklungsdefizite aus
dieser Zeit lassen sich später nur noch
mit erheblichem Aufwand nachholen.
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Vor allem die angemessene Beherrschung der deutschen Sprache sei eine
wichtige Voraussetzung für den weiteren Schulerfolg, eine frühkindliche
Sprachförderung im Elternhaus und Kindergarten daher notwendig. In ihrer Studie weisen die Autoren darauf hin, dass
sich die Sprachentwicklung, die visuomotorische Entwicklung, die Konzentrationsfähigkeit und die Rechenfähigkeit
der einzuschulenden Kinder signifikant
nach Bildungsgrad und sozioökonomischem Hintergrund der Eltern unterscheiden.
Eine Lesestudie belegt, dass 30 % der
Kinder nicht einmal ein Mal pro Woche
vorgelesen wird, der Hälfte sogar nie.4
Vorlesen stärkt die Merkfähigkeit, die
emotionale Stärke, ein pro-soziales Ver8
BILDUNGSVERERBUNG
Ausgabe 1
März 2017
Nachrichten
halten und die persönliche Entwicklung.
Je nach Bildungsgrad der Eltern zeigen
sich in vielen Bereichen der kindlichen
Entwicklung massive Unterschiede.
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Das Ergebnis der Studie von Gross/
Jehles ist unmissverständlich: „Um
die strukturell ungleichen Chancen gelingenden Aufwachsens von armen
Kindern zu verbessern, sollten die vorhandenen Ressourcen noch stärker als
bisher genutzt werden, um arme Kinder
zu fördern und Ungleiches auch ungleich zu behandeln.“ 5
Eine früh einsetzende frühkindliche Bildung und Förderung ist bei sozioökonomisch benachteiligten Kindern eine mitziehen, gibt es empirisch nicht.“ 8 zieren, muss man schon in früher Kindunerlässliche Basis für ein Aufholen der Univ.-Prof. Dr. Hermann Giesecke, Uni- heit ansetzen. 10-Jährige höchst unterDefizite. Für Österreich ist dies beson- versität Berlin, bezeichnet die Annahme, schiedlicher Entwicklungsstände durch
ders relevant. In Finnland sind nämlich der Aufenthalt aller Kinder in einer Schu- die gleiche Beschulung zu gleichem
10 % der Unter-18-Jährigen armutsge- le würde Bildungsgerechtigkeit für sozio­ Erfolg führen zu wollen, funktioniert
fährdet, in Österreich aber fast doppelt ökonomisch benachteiligte SchülerIn- nicht, wie Bildungswissenschaft und
so viele (18 %).6
nen ermöglichen, als geradezu naiv und Praxis zeigen. Überdies ist es leistungsstärkeren SchülerInnen gegenüber alles
sozialromantisch.9
andere als Chancengleichheit, wenn ihStellenwert schulischer Vielfalt
Am Ende der 4. Schulstufe hängen die Etliche aktuelle Studien belegen, dass nen nicht mehr geboten werden kann,
Leistungen der SchülerInnen in Öster- Hoffnungen, die in die Ganztagsschule wenn sie also gebremst werden, um
reich sehr stark vom Elternhaus ab. Laut gesetzt werden, unerfüllt bleiben. We- ihren Vorsprung zu verkleinern.
Nationalem Bildungsbericht7 haben der erzielen SchülerInnen in Ganztags10-Jährige, deren Eltern maximal über schulen bessere Erfolge noch sinkt der • Setzen wir in der frühen Kindheit
an, um Kinder aus sozioökonomisch
einen Pflichtschulabschluss verfügen, Nachhilfeaufwand noch führen Ganzschwachem Elternhaus nicht so weit
auf die von Eltern mit postsekundärem tagsschulen zu einer Entkoppelung des
zurückfallen zu lassen!
oder tertiärem Bildungsabschluss einen Bildungserfolgs vom Elternhaus. Zu
Leistungsrückstand von drei Schuljah- einem vernichtenden Ergebnis kommt • Ermöglichen wir SchülerInnen in einem vielfältigen Schulwesen eine
ren. Die Leistungsstreuung ist enorm diesbezüglich das Österreichische Insgroß. Es stellt sich angesichts dessen titut für Familienforschung: „Die ganzihren Fähigkeiten und ihrem Entwickfür jeden Pädagogen und jede Pädago- tägige Schulbetreuung schafft es nicht,
lungsstand entsprechende Förderung,
gin die Frage, wie man Kindern ange- unterschiedliche Ausgangslagen der
die jeden jungen Menschen zu seiner
sichts dieser Leistungs- und Entwick- Schüler/innen auszugleichen. Kinder
vollen Entfaltung bringen möchte!
lungsstufen gerecht werden kann. Kann aus bildungsfernen Familien oder aus
Sabine, u. a., Bildungsentscheidas ein „gleiches Bildungsangebot für Familien mit Migrationshintergrund 1Buchebner-Ferstl,
dungen in der Familie beim Übergang von der
Volksschule in die weiterführende Schule (2016), 22.
alle“ jemals leisten? Sollte man nicht können in ihren Leistungen nicht gegen(Hrsg.), Studierenden-Sozialerhebung 2015
gerade im Sinne der Gerechtigkeit Un- über Kindern mit besser gebildeten El- 2IHS
(2016), Band 2, 54.
tern oder aus sozio-ökonomisch besser 3Groos, Thomas/Jehles, Nora, Der Einfluss von Argleiches ungleich behandeln?
mut auf die Entwicklung von Kindern. Ergebnisse
gestellten Familien aufholen.“10
der Schuleingangsuntersuchung (2015), 11.
Die Bundesverfassung stellt im Gleich4 Stiftung Lesen (Hrsg.), Vorlesen – Investition in Mitgefühl und solidarisches Handeln (2015), 10.
heitsgrundsatz des Art 7 B-VG ganz strikt Seit dem Vollausbau der Neuen Mittel5 Groos/Jehles, Der Einfluss von Armut, 52.
darauf ab, dass Gleiches gleich, Unglei- schulen, die finanziell weit stärker ge- 6 Eurostat-Datenbank (Stand 2015).
ches aber ungleich behandelt werden fördert werden11, hat der Andrang an 7BIFIE, Nationaler Bildungsbericht, Österreich 2012
(2013), Band 2, 199.
muss, um Menschen nicht zu diskriminie- AHS-Unterstufen stark zugenommen. 8 Hartweger, Karina, Experte rät: „Ein eigenes Schulmodell entwerfen“, in: Kleine Zeitung vom 28.5.2016,
ren. Dies entspricht dem Prinzip der sozi- Ein Abschaffen der AHS-Unterstufe und
http://www.kleinezeitung.at/kaernten/osttirol/peak_
alen Gerechtigkeit. Univ.-Prof. Dr. Stefan die Errichtung von Gesamtschulen würosttirol/4997245/Lienz_Experte-raet_Ein-eigenesSchulmodell-entwerfen?from=suche.intern.portal
Hopmann, Universität Wien, meint, dass de dazu führen, dass die Bildungsschere
(4.1.2017).
die erhoffte soziale Chancengleichheit in noch weiter aufgeht. Denn Eltern, die es 9 Giesecke, Hermann, Inklusion. Ein pädagogisch-politischer Irrtum (2015), S. 45, http://www.hermannGesamtschulsystemen ein Irrtum ist. Zu- sich leisten können, würden ihre Kinder
giesecke.de/inklusion2.pdf (4.1.2017).
dem hätten fast alle Gesamtschulländer vermehrt in Privatschulen geben, mit 10
Österreichisches Institut für Familienforschung
(Hrsg.), Betreuung, Bildung und Erziehung im Kinalternative Formen der Differenzierung dem Resultat einer Zweiklassen-Bildung.
desalter (2015), 53.
entwickelt. „Eine Gesamtschule, wo
11Für einen AHS-Schüler gibt der Staat pro Jahr €
4.815 aus, für einen Schüler der NMS € 7.496, für
Kinder Hand-in-Hand in die Schule gehen Chancengerechtigkeit muss unser Ziel
einen Schüler der Hauptschule € 6.725 aus (Zahlen
und die guten Schüler die schlechteren sein. Um „Bildungsvererbung“ zu reduzu Schuljahr 2013/14); Quelle: RH-Bericht 2016.
9
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Kongressprogramm ÖSLK 2017
09:00 – 09:30 Uhr Begrüßung und Eröffnung des ÖSLK 2017
HV 1
ÖSLK
09:30 – 10:15 Uhr Hauptvortrag
Mit 100% Engagement mehr erreichen! – Motivieren Sie sich selbst und Ihr Kollegium
Dr. Marco Freiherr von Münchhausen, Unternehmer und Coach
Lernen Sie in diesem Hauptvortrag die fünf elementaren Faktoren kennen, welche Ihre Arbeits- und Lebenszufriedenheit entscheidend beeinflussen.
Geben Sie Ihr Wissen an Ihr Kollegium weiter und motivieren Sie Ihre Mitarbeiter sich mit 100 % im Lehrberuf zu engagieren.
10:15 – 10:45 Uhr Kaffee & Snacks, Networking und Besuch der begleitenden Fachausstellung
Schule mit kulturellem Profil – Kulturelle Bildung
als Herausforderung Ihrer Schulentwicklung
Dr. Armin Lohmann
Berater, Herausgeber, ehemaliger Schulleiter
PK 11
Man lernt nie aus! Auch als Lehrer nicht! –
Personalentwicklung und Qualifizierungsplanung umsetzen
Mag. Gertrud Nachbaur
Leiterin des Instituts Fortbildung und Schulentwicklung 1, PH OÖ
Diversität an Schulen leben – Wertschätzung und Transkulturalität fördern – Das Kind hinter der Religion sehen
Mag. Erkan Nik Nafs
Kinder- und Jugendanwalt der Stadt Wien
PK 14
Gute Führung ist alles! – Diese Führungseigenschaften
und Führungsmethoden motivieren Ihr Kollegium
Josef Oberneder, MAS, MSc., MBA
Vizerektor der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich
Schaffen Sie sich Unterstützung! – Schüler zu Lehrern machen.
Implementierung eines Peer-to-Peer-Systems an Ihrer Schule
Bernhard Hofer
Geschäftsführer und Gründer der talentify GmbH
PK 17
PK 6
PK 9
ÖSLK
PK 5
10:45 – 12:15 Uhr Praxiskurse Teil I
Von Lern-Märchen und Hirngespinsten – Aufräumen mit
Neuromythen und falschen Vorstellungen des Lernens
Univ.-Prof. Dr. Roland Grabner
Professor für Begabungsforschung, Karl-Franzens-Universität Graz
12:15 – 13:45 Uhr Mittagsbuffet, Networking und Besuch der begleitenden Fachausstellung
Viel Deutsch hilft viel! – So gelingt die schulische
Integration geflüchteter Kinder an Ihrer Schule
Prof. Dr. phil. Marion Döll
Hochschulprofessorin an der Pädagogischen Hochschule OÖ
PK 12
Psychologe? Psychiater? Schulleiter! – So werden Sie
Führungspersönlichkeit statt Therapeut
Christa Bender-Hörmandinger
Inhaberin der C/B/H Personal- und OrgaEntwicklung, Düsseldorf
Nach der Flucht: Trauma-Pädagogik im Schulalltag.
So unterstützen Sie traumatisierte Flüchtlingskinder
Dietrich Brunner BA
Österreichisches Traumapädagogikzentrum (öTPZ)
PK 15
So ist es besser! – Als SchulleiterIn gekonnt
Rückmeldung geben
Philipp Karch
Geschäftsführer KarchCoaching, Leipzig
Hirngerechtes Lernen – Herausforderungen des
digitalen Zeitalters
Prof. Dr. Peter Struck
Erziehungswissenschaftler, Universität Hamburg
PK 18
PK 3
PK 8
ÖSLK
PK 2
13:45 – 15:15 Uhr Praxiskurse Teil II
Machen Sie jede Menge Theater! – Perspektiven einer
bereichernden Partnerschaft zwischen Schule und Theater
Prof. Anna Badora
Künstlerische Direktorin des Volkstheaters, Wien
15:15 – 15:45 Uhr Kaffee & Kuchen, Networking und Besuch der begleitenden Fachausstellung
Stark – Stärker – WIR! – Wie Sie Ihr Kollegium im Team
zu Höchstleistung führen
Dipl.-Päd. Elisabeth Traxler
VBS Grinzinger Straße
PK 10
Kampf dem Burnout! – Wie gute Führung die psychische
Belastung des Kollegiums mindert
Prof. (FH) Mag. Dr. Erwin Gollner MPH MBA
Departmentleiter Gesundheit, Fachhochschule Burgenland
Es lebe die Vielfalt! – Möglichkeiten, Ansätze und Methoden
diversitätsorientierter Bildung
Mag. Alice Scridon
Projektleiterin, Trainerin am Interkulturellen Zentrum, Wien
PK 13
Stress lass nach! – So meistern Sie Belastungen und Stress
im Schulalltag erfolgreich
Andreas Rupieper
Sonderschulrektor der Mosaikschule, Düsseldorf
Keine Konflikte im Klassenzimmer mehr! – Prävention &
Lösung: Kulturelle Spannungen an der Schule entschärfen
Mag. Ursula Gamauf-Eberhardt
Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK)
PK 16
PK 4
PK 7
ÖSLK
PK 1
15:45 – 17:15 Uhr Praxiskurse Teil III
Eltern mit ins Boot holen! – Eine erfolgreiche Elternarbeit an
Schulen einführen
Mag. Günter Leeb
Bereichsleiter Elternbildung, Österreichische Kinderfreunde
17:15 – 17:30 Uhr Pause, Raumwechsel
HV 2
ÖSLK
17:30 – 18:15 Uhr Hauptvortrag
Ihr Gehirn kann viel mehr als Sie glauben! – Lehr- und Lernmethoden zur praktischen Anwendung
Gregor Staub, Gedächtnistrainer und Lernphilosoph
Nach diesem Vortrag können Sie sowohl die SchülerInnen mit besonderem Lernbedarf besser an ihrem Wissensstand abholen als auch SchülerInnen bei ihrer
Lernarbeit intensiver unterstützen. Machen Sie mit und lernen Sie, Ihre SchülerInnen zu Höchstleistungen zu bringen!
oder per E-Mail anmelden: [email protected]
Nachrichten
Ausgabe 1
März 2017
BLICK NACH BADEN-WÜRTTEMBERG
IQB-Bildungstrend 20151
Der Absturz
Baden-Württembergs
Gesamttrend in Deutschland: Grund für Optimismus
Mag. Walter Klopf
Vorsitzender der ÖPU Oberösterreich
A
Am IQB-Bildungstrend 2015 nahmen
mehr als 37.000 Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe aus über 1.700
Schulen in allen 16 Ländern der Bundesrepublik Deutschland teil.
Auftraggeber dieser Studie sind die
Kultusministerinnen und Kultusminister der Länder. Die wissenschaftliche
und datenschutzrechtliche Gesamtverantwortung liegt beim Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen
(IQB) an der Humboldt-Universität zu
Berlin.
Im Einzelnen wurden im Fach Deutsch
Testaufgaben zu den drei in den Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz (KMK) definierten Kompetenzbereichen „Lesen – mit Texten
und Medien umgehen“, „Sprechen und
Zuhören“ sowie „Schreiben“ eingesetzt. Überprüft wurde jedoch nicht die
gesamte Breite dieser Kompetenzbereiche, die Erhebung beschränkte sich
auf die Teilbereiche „Lesen“, „Zuhören“
und „Orthografie“. In Englisch wurden
jeweils Aufgaben zum „Leseverstehen“
und zum „Hörverstehen“ vorgelegt.
m 28. Oktober 2016 wurden
in Berlin die Ergebnisse des
Län­der­vergleichs „IQB-Bil­dungs­
trend 2015“ durch die Kultus­
minister der Länder vorgestellt. Dieser Bericht zeigt auf, dass der Trend
in Deutschland insgesamt Anlass für
Optimismus gibt. Dieser stützt sich vor
allem auf Verbesserungen im Bereich
der Orthografie und die Fortschritte der
Neuntklässler im Fach Englisch.
Was ist der IQB-Bildungstrend?
Der IQB-Ländervergleich (offiziell IQBBildungstrend) wurde 2008/09 gestartet, seitdem ist er ist praktisch das
regionale deutsche Gegenstück zum
internationalen PISA-Test. Geprüft wurden damals Kompetenzen der 9. Klasse
in Deutsch und Fremdsprachen – daher
ist jetzt ein Langzeitvergleich für diese
Fächer möglich.
Gegen den allgemeinen Trend:
Dramatische Abwärtsentwicklung
in Baden-Württemberg seit 2009
Insgesamt zeigt sich, dass Bayern weiterhin Spitzenreiter bleibt, Baden-Württemberg dagegen empfindlich abgesackt ist. 2009 hatte dieses Bundesland
bei den Fächern Deutsch und Englisch
noch einen Spitzenplatz belegt.
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Im Ländervergleich 2015 rutschte BadenWürttemberg in Deutsch beim Lesen von
Platz drei auf Platz 13 (30 Punkte hinter
dem führenden Sachsen, was in etwa
dem Leistungsrückstand eines ganzen
Schuljahres entspricht), beim Zuhören
von Platz zwei auf Platz 14 (hier sind es
sogar eineinhalb Jahre Rückstand) und
bei der Orthografie von Rang zwei auf
Rang zehn.
Im Fach Englisch verbesserte sich Baden-Württemberg zwar wie alle anderen
Länder, der Zuwachs fiel aber am geringsten aus und ist – im Gegensatz zu
den anderen 15 Ländern – in beiden Test12
bereichen nicht signifikant. Das Land ist
also das einzige, in dem die Schüler bei
den Englisch-Kompetenzen stagnieren.
Dieser dramatische Abwärtstrend hat
in den Augen der seit 12. Mai 2016 zuständigen Kultusministerin Dr. Susanne
Eisenmann (CDU) vor allem damit zu
tun, dass in den vergangenen Jahren im
Land viel zu viel über Schulstrukturen
gestritten und die Themen Qualität und
Leistung aus den Augen verloren wurde. „Das war ein Fehler, den wir mit der
IQB-Studie nun quittiert bekommen.“2
Verfehlte grün-rote Gesamtschul- und
Bildungspolitik: „Dauer-Reformitis“
und mangelnde Leistungsorientierung
Die Debatte im Land zeigt klar, dass ein
Paradigmenwechsel eingefordert wird.
In Baden-Württemberg wurde in den
letzten Jahren das volle Augenmerk auf
Schulreformen und die Änderung von
Schulstrukturen gelenkt. Winfried Mack
(stv. CDU-Fraktionsführer) moniert, die
grün-rote Vorgängerregierung habe die
ehemals funktionierende und leistungsstarke Schulstruktur umgewälzt,3 mit
dem Anspruch alle Probleme zu lösen,
die Leistungen zu verbessern und auch
die Abhängigkeit des Schulerfolgs von
der sozialen Herkunft aufzulösen. Dem
Unterricht selbst, der Rolle des Lehrers
wurde nur eine untergeordnete Bedeutung beigemessen. Offenbar ein gravierender Fehler.
Bildungschancengleichheit und Vereinheitlichung waren das Credo der grünroten Landespolitik unter Kultusminister
Andreas Stoch (SPD). Ihre Umsetzung
wurde mit aller Macht betrieben, alle
Kräfte und Ressourcen in Richtung Installierung eines neuen Schultyps, nämlich der Gemeinschaftsschule (Gesamtschule), fokussiert. Ein Arbeitskreis
„Gymnasium 2020“ hatte zudem die
Aufgabe, eine Aushöhlung des Gymna-
Ausgabe 1
März 2017
Nachrichten
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BLICK NACH BADEN-WÜRTTEMBERG
siums vorzubereiten.4 Damit aber wurde eine Schulstruktur aufgebrochen,
die davor als gesund und in der Bevölkerung akzeptiert galt. Die FDP BadenWürttemberg wirft dieser Politik nun
vor, einer „Einheitsschulideologie“ folgend die schwächeren Kinder nicht gefördert und die stärkeren Kinder in ihrer
Entwicklung behindert zu haben.5
Ministerin Dr. Eisenmann schlägt ebenfalls in diese Kerbe: „Der Leistungsgedanke muss wieder eine stärkere Rolle
spielen. Die Studie führt uns drastisch
vor Augen, dass wir uns auf die Kernkompetenzen konzentrieren sollten,
statt immer mehr Schulversuche zuzulassen.“6
Auch Heinz-Peter Meidinger, der Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, sieht in dieser Dauerreform-Politik
den Hauptgrund für das ernüchternde
IQB-Ergebnis: „Die Konzentration auf
die Gemeinschaftsschule in BadenWürttemberg hat anderen Schulen Ressourcen gekostet. Ihnen wurde einfach
weniger Beachtung geschenkt.“7 Die seit
2009 massiv und überstürzt in Gang gesetzten Schulreformen, die eine falsch
verstandene Bildungsgerechtigkeit in
den Vordergrund stellten und die Frage
der Leistungsorientierung vernachlässigten, seien mitverantwortlich.8 Ihm
zufolge ist die Überforderung eines Bildungssystems mit Reformen, die gegen
den Willen der Betroffenen durchgeführt
werden, Gift für die Leistungsfähigkeit
und Effektivität von Schulen.9
Diese Überzeugung von Wert und Wichtigkeit einer Systemkonstanz wird auch
von Bayerns Ressortchef Ludwig Spaenle (CSU) geteilt.10 Für die Richtigkeit
dieser Hypothese spricht, dass in dieser
wie in vielen anderen Studien jene Länder im Ranking oben landen, die wenig
reformiert haben. Bayern und Sachsen
sind leuchtende Beispiele dafür.
Doro Moritz, die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
(GEW), verweist zudem auf die Bedeutung der Grundschulbildung für spätere
Leistungen. Ihr zufolge hätten alle Landesregierungen versagt, viel versprochen, aber jedes Mal am wenigsten für
die Kleinsten im Land getan.11
Schwere Vorwürfe kommen auch von
Seite der Eltern. Der Vorsitzende der
Elternvertretung, Carsten Rees, ortet
langjährige bildungspolitische Fehlentwicklungen mit desaströser Unterrichtsversorgung und mit dem Verzicht
auf das Fachlehrerprinzip. Baden-Württemberg habe die Bildung systematisch
kaputtgespart.12
1Petra Stanat, Katrin Böhme, Stefan Schipolowski, Nicole Haag (Hrsg.): IQB Bildungstrend 2015,
Sprachliche Kompetenzen am Ende der 9.Jahrgangsstufe im zweiten Ländervergleich. Münster,
New York: Waxmann 2016
2Vgl. Kultusministerium Baden-Württemberg: IQBBildungstrend bestätigt Handlungsbedarf bei Qualität. 28.10.2016. http://www.km-bw.de/,Lde/Startseite/Service/28_10_2016+IQB-Bildungstrend+2015
3Vgl. Stimme.de: Nach dem Absturz in der Schulstudie wird nach Schuldigen gefahndet. 28.10.2016.
http://www.stimme.de/suedwesten/nachrichten/
pl/Bildung-Baden-Wuerttemberg-Nach-dem-Absturz-in-der-Schulstudie-wird-nach-Schuldigengefahndet;art19070,3732868
Vgl. Wirtschaftswoche-online: Die Lüge von
4
der Chancengleichheit. Interview mit Matthias
Burchardt. 09.03.2016. http://www.wiwo.de/politik/
deutschland/gemeinschaftsschulen-die-luege-vonder-chancengleichheit/13055472.html
5Vgl. Stimme.de: Nach dem Absturz in der Schulstudie wird nach Schuldigen gefahndet. 28.10.2016.
http://www.stimme.de/suedwesten/nachrichten/
pl/Bildung-Baden-Wuerttemberg-Nach-dem-Absturz-in-der-Schulstudie-wird-nach-Schuldigengefahndet;art19070,3732868
6Vgl. Kultusministerium Baden-Württemberg: IQBBildungstrend bestätigt Handlungsbedarf bei Qualität. 28.10.2016. http://www.km-bw.de/,Lde/Startseite/Service/28_10_2016+IQB-Bildungstrend+2015
7Vgl. Welt.de: Dramatischer Niedergang der Schulbildung in Baden-Württemberg. 28.10.2016. https://
www.welt.de/politik/deutschland/article159120177/
Dramatischer-Niedergang-der-Schulbildung-in-Baden-Wuerttemberg.html
8
Vgl. Bildungsklick.de: Philologenverband zum
IQB-Ländervergleich 2015. 31.10.2016. https://bildungsklick.de/schule/meldung/lob-fuer-fortschrittein-englisch-und-sorge-wegen-verfall-der-orthographiekenntnisse/
9 Vgl. ebd.
10Vgl. Welt.de: Dramatischer Niedergang der Schulbildung in Baden-Württemberg. 28.10.2016. https://
www.welt.de/politik/deutschland/article159120177/
Dramatischer-Niedergang-der-Schulbildung-in-Baden-Wuerttemberg.html
11Vgl. Welt.de: Dramatischer Niedergang der Schulbildung in Baden-Württemberg. 28.10.2016. https://
www.welt.de/politik/deutschland/article159120177/
Dramatischer-Niedergang-der-Schulbildung-in-Baden-Wuerttemberg.html
12Vgl. ebd.
13
➤
Nachrichten
Ausgabe 1
März 2017
BLICK NACH BADEN-WÜRTTEMBERG
➤ Der Absturz Baden-Württembergs; Gesamttrend in Deutschland: Grund für Optimismus
Entscheidend ist der Unterricht
Ulrich Trautwein, Bildungsforscher an der
Universität Tübingen, diagnostiziert ebenfalls eine „störende Unruhe im Schulsystem, die die Schulreformen der vorigen
grün-roten Landesregierung gebracht
und die Lehrkräfte abgelenkt hätten. […]
Diese planen und sitzen nun in Konferenzen, anstatt den Unterricht vorzubereiten
oder einzelne Schüler zu fördern. Sie sind
abgelenkt vom Kerngeschäft.“13
Ministerin Dr. Eisenmann teilt diese Ansicht: „Die weitreichenden strukturellen
Veränderungen unseres Schulsystems
der zurückliegenden Jahre haben den
Schulen und Lehrerinnen und Lehrern
Zeit und Aufmerksamkeit entzogen. Zeit
und Aufmerksamkeit, die für die Weiterentwicklung des Unterrichts gefehlt
haben.“14 Und weiters meint sie: „Das
Gymnasium ist eine tragende Säule in
unserem Schulsystem und wird es auch
bleiben. […] Ruhe und Verlässlichkeit
Ausgabe 1
ist der Unterricht. Die Bildungspolitik
hat sich 20 Jahre etwas anderes eingeredet.“18
Aber auch die Lehramtsausbildung soll
nach dem Willen der Ministerin unter
dem Gesichtspunkt der Fachlichkeit der
Lehrkräfte kritisch überprüft werden.16
Wie wahr!
Unterstützt wird sie dabei von HeinzPeter Meidinger, der eine ehrliche Ursachenforschung fordert, insbesondere
„was falsche Lehrmethoden an Grundschulen aber auch die systematische
Vernachlässigung der Rechtschreibung
in den neuen Lehrplänen bzw. die unzureichende Leseförderung dazu beigetragen haben.“17
Abschließend sei noch Hamburgs Kultussenator Ties Rabe (SPD) zitiert. Er
fordert ebenfalls, das Geschehen im
Klassenzimmer in den Mittelpunkt jeder
Bildungspolitik zu stellen: „Entscheidend
März 2017
„Autonomie benötigt, um gelebt
werden zu können, ein Mehr
an Ressourcen.“
Mag. Herbert Weiß, Vorsitzender
der AHS-Gewerkschaft, Kurier online
am 31. Jänner 2017
„Durch das Zusammenwirken
der Schulpartner werden im Interesse der Schülerinnen und
Schüler die Voraussetzungen
für hohe Unterrichtsqualität
gesichert.“
Gernot Schreyer, Akad. FDL, Präsident
des Bundesverbandes der Elternvereine
an mittleren und höheren Schulen,
Die Furche vom 5. Jänner 2017
„Die Ministerin sagt in Interviews, dass sich Schulen freiwillig zu Clustern zusammenschließen, im Gesetzesentwurf
steht, dass sie angeordnet
werden können. […] Die Ministerin weiß offenbar nicht, was
in ihrem Entwurf steht.“
Paul Kimberger, Vorsitzender der
ARGE LehrerInnen, Oberösterreichische
Nachrichten online am 30. Jänner 2017
14
sollten den Lehrkräften die Möglichkeit
geben, sich wieder auf ihr Kerngeschäft,
den Unterricht, zu konzentrieren.“15
13
Vgl. SWR Fernsehen: Bildungskrise beschäftigt
Baden-Württemberg. 29.10.2016. http://www.swr.
de/landesschau-aktuell/bw/bildungsstudie-vorgestellt-wir-koennen-alles-ausser-deutsch/-/id=1622/
did=18390662/nid=1622/1a80qvb/index.html
14Vgl. Kultusministerium Baden-Württemberg: IQBBildungstrend bestätigt Handlungsbedarf bei Qualität. 28.10.2016. http://www.km-bw.de/,Lde/Startseite/Service/28_10_2016+IQB-Bildungstrend+2015
15
Dr. Susanne Eisenmann, Kultusministerin Baden-Württembergs, CDU, Pressemitteilung vom
12.12.2016
16Vgl. Kultusministerium Baden-Württemberg: IQBBildungstrend bestätigt Handlungsbedarf bei Qualität. 28.10.2016. http://www.km-bw.de/,Lde/Startseite/Service/28_10_2016+IQB-Bildungstrend+2015
17 Vgl. Bildungsklick.de: Philologenverband zum
IQB-Ländervergleich 2015. 31.10.2016. https://bildungsklick.de/schule/meldung/lob-fuer-fortschrittein-englisch-und-sorge-wegen-verfall-der-orthographiekenntnisse/
18 Vgl. Welt.de: Dramatischer Niedergang der Schulbildung in Baden-Württemberg. 28.10.2016. https://
www.welt.de/politik/deutschland/article159120177/
Dramatischer-Niedergang-der-Schulbildung-in-Baden-Wuerttemberg.html
ÖFFENTLICH GESAGT
„Meine größte Sorge: Niemand
achtet mehr auf Fakten. Dabei
beruht Demokratie darauf, dass
Menschen sich an nachweisbaren Fakten orientieren, Ideen
austauschen, diese debattieren.“
Univ.-Prof. Dr. James Heckman,
Nobelpreisträger des Jahres 2000
für Wirtschaftswissenschaften,
Kurier online am 18. Jänner 2017
„Bildungspolitiker sollten sich
[…] zunächst einmal kritisch mit
der Studie auseinandersetzen,
bevor sie aus ihr zitieren. Denn
nur so können sie beurteilen,
welche Schlussfolgerungen aus
den Pisa-Ergebnissen zulässig
sind – und welche nicht.“
Univ.-Prof. Dr. Erich Neuwirth,
Falter vom 2. Februar 2017, S. 14
„In der Schule kommt es auch
auf Verlässlichkeit und Kontinuität an und darauf, nicht
ständig alles über den Haufen
zu werfen und neue Reformen
auf den Weg zu bringen.“
Prof. Dr. Johanna Wanka,
Bildungsministerin Deutschlands,
Nordwest Zeitung online
am 30. Dezember 2016
„Was zum Beispiel bei Slalomfahrern oder Opernsängerinnen
vollkommen akzeptiert ist, hat
aber in unserem Wirtschaftsund Bildungssystem noch nicht
wirklich Einzug gehalten: Talent
und harte Arbeit.“
Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger,
Trend online am 2. Februar 2017
„Verlassen sollten wir uns […]
vor allem auf das pädagogische
Können und die Expertise unserer Lehrerinnen und Lehrer
direkt vor Ort und nicht auf esoterische Bildungsgurus oder
reformeifrige Bildungspolitiker,
weit weg jeglicher Realität.
Paul Kimberger, Vorsitzender der ARGE
LehrerInnen, Die Furche vom 5. Jänner 2017
„Demokratie erfordert, ja sie
ist Selbstermächtigung: Wir,
die Bürger, sind es, die über
die Gestalt unseres Gemeinwesens entscheiden. Und wir,
die Bürger, tragen die Verantwortung für die Zukunft unserer Kinder und Enkel.“
Aus der Abschiedsrede Joachim Gaucks
als Bundespräsident Deutschlands,
Berlin am 18. Jänner 2017
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15
Nachrichten
Ausgabe 1
März 2017
D I E V I E R T E K U LT U R T E C H N I K
Plan A – Austromurksismus
und die vierte Kulturtechnik
Mag. Hubert Egger
Vorsitzender der AHS-Gewerkschaft Vorarlberg
W
ir sind einer der letzten
Staaten in Europa, welcher
noch keine Umsetzung der
vierten Kulturtechnik (nach
Lesen, Schreiben, Rechnen im 21. Jahrhundert auch Informatik) in den Bildungsbereich unserer Schulen geschafft hat.
Trotz ständigen Bemühens, vieler Warnungen bei Informatik-ARGE-AustriaKongressen und zahlreicher Resolutionen seit 2001 warnen österreichische
Multimedia- und Informatik-Fachkräfte
vor dieser Fehlentwicklung.1
Seit 2008 wird bereits weltweit mehr
über das Internet und die dort implementierten Tools erwirtschaftet als durch
das gesamte produzierende Gewerbe!2
Da Österreich kein Bergbau-, Bauernoder Erdölförderstaat ist, müssen wir
uns vermehrt auf den Bildungs- und
Forschungsbereich konzentrieren. Der
Anteil der österreichischen Investitionen in diesen Bereich zeigt jedoch ein
stets rückläufiges Bild.3
Schon der OECD-Bericht von 2011 (!)
„Bildung auf einen Blick“ stellte der
heimischen Politik schlechte Noten aus:
Die Bildung habe in Österreich keine
Priorität, vor allem im Bildungs- und
Hochschulsektor werde das Land weiter zurückfallen – so lauteten die zentralen Schlussfolgerungen.
Gemessen am BIP sind die Bildungsausgaben in Österreich nicht nur generell verhältnismäßig niedrig, sie sind die
vergangenen Jahre sogar stark gesunken: von 6,2 Prozent im Jahr 1995 auf
5,4 Prozent im Jahr 2008 und auf 3,6
Prozent im Jahr 2011!
Gemessen am BIP sind Österreichs
Ausgaben für das Schulwesen nicht nur
generell verhältnismäßig niedrig, sondern in den vergangenen Jahren noch
weiter in dramatischer Geschwindigkeit
gesunken: von 3,9 Prozent im Jahr 2009
auf 3,2 Prozent im Jahr 2013.
Unser Bildungssystem sind nicht ineffizient, unsere politischen Entscheidungsträger anscheinend jedoch uninformiert!4
Brain-Drain (das Abwandern in innovative, fördernde Staaten der EU und USA)
unserer Elitefachkräfte ist bereits an der
Tagesordnung. Die Angebote in der EU
sind auch für unsere Jugendlichen deutlich größer und attraktiver als das, was
der kleine Bildungs-/Forschungs-Abspeise-Teller Österreich zu bieten hat.
Gerade deshalb müssen in Österreich
die dringend zu forcierende Berufsrichtungen von Software-Fachkräften/
ProgrammiererInnen etc. auf die Liste
der Mangelberufe gesetzt werden, damit Drittstaatenangehörige leichter und
schneller in Österreich arbeiten können.
Unseren eigenen Kindern wird eine
derartige Ausbildung seit Jahrzehnten
durch das Fehlen eines Pflichtfachs wie
z. B. Informatik im Primar- und Sekundar­
stufenbereich verwehrt!5
Die Intensivierung der IKT-Fachkräfteausbildung und der beruflichen Weiterbildung, insbesondere in den MINT-Fächern
(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik), wird seit Jahren propagiert. Eine sofortige Implementierung
wird jedoch von unseren politischen
VerantwortungsträgerInnen immer wieder hinausgeschoben (wenn überhaupt
angedacht).5
Ankündigungspolitik statt Sachpolitik
missfällt auch unseren politikverdrossenen Jugendlichen. Nicht umsonst zeigen viele Umfragen und Studien, dass
in Österreich bereits mehr als 4 von 10
Jugendlichen „politikverdrossen“ sind.6
Immer nur von Pseudoexperten von
oben gesteuert, anstatt auf den Rat und
die Expertise von Fachleuten in der Praxis hörend, verstehen die SchülerInnen
immer mehr das Internet als Demokratisierungs-Instrument.7
© Hubert Egger
Ihnen kann man nicht mehr mit einer
einzigen manipulativen Tageszeitung
oder TV-Sendestation alles vorgaukeln.
Im Internet ist nach wie vor auffindbar,
was unsere nicht steuernden PolitikerInnen auch noch vor Jahrzenten gemeint
und nicht getan haben.
16
D I E V I E R T E K U LT U R T E C H N I K
Ausgabe 1
März 2017
Nachrichten
Im digitalen Zeitalter des 21. Jahrhunderts verschläft Österreich den Anschluss an die EU-Staaten und an den
Rest der Welt. Die Grundkompetenzen
Lesen, Schreiben, Rechnen und Informatik sind in anderen EU-Staaten schon
seit vielen Jahren im Bildungsbereich
angekommen und implementiert.
Informatik (Programmieren/Coding/CAS/
CS/…) wird z. B. in UK seit 2014 als eigener interessanter Gegenstand in der
Grund- und Mittelschule für alle SchülerInnen verpflichtend unterrichtet. Auch
die Schweiz und die Slowakei haben
seit drei Jahren einen neuen Lehrplan
mit Informatik und Medienkunde in einem eigenen Fach berücksichtigt.
Bild lizenziert von BigStockPhoto.com
Im Bereich des LehrerInnen-Berufes
(früher empfanden diesen viele als „Berufung“) herrscht in Österreich immer
noch in vielen Fachbereichen (MINT
u.a.) ein eklatanter Mangel. Eine Verbesserung der Attraktivität dieses Berufsbildes ist allerdings nicht in Sicht.
Treffend wird tituliert „Ausgebrannt,
bevor es überhaupt los geht“. Die unglückliche Implementierung des „neuen
Lehrer-Dienstrechtes“ wird die Misere
weiter verstärken.8
broschüre noch nicht einmal trocken, da
wird schon von Jahresbudgetkürzungen
und Umsetzungszeiträumen bis nach
der nächsten Wahl gesprochen.
Wie gerne würden Lehrpersonen zeitgemäß auch digitale Kompetenzen und
Informatikgrundlagen bis zur Robotik
unterrichten, haben jedoch oft nur Kreidetafel und Overhead als Medien zur
Verfügung.
Umsetzbare Pläne
ha­
ben die zahlreiIn Österreich gibt es
Ein Hören auf die
chen Mediendidakim Jahre 2017 noch
tik- und Informatikimmer kein PflichtFachpraktikerInnen wäre
ARGEs bereits seit
fach Informatik mit
dringend geboten.
2002 auf ihrer Agenin­tegriertem 10-Finda! Unseren Junggerschreibsystem
und Programmiergrundlagen für 10- bis lehrerInnen kann nur mitgeteilt werden,
14-Jähri­ge oder wie in anderen Staaten dass wir für unsere uns anvertrauten
für 6- bis 18-Jährige. Von einem schon Kinder von unseren PolitikerInnen auch
im Jahr 2000 bekannt gewordenen die Umsetzung von Invest- & Zeitplänen
7-Punkte-Plan zur Verbesserung unserer einfordern müssen. Alles andere ist reine
IT im Bildungssystem ist immer noch Propaganda – eben „Austromurks“ pur.
vieles nicht umgesetzt: „Sicherstellung
eines Minimums an durchgehender IT- Nur mit Solidarität und Teamwork wird
Ausbildung aller österreichischen Schu- es uns gemeinsam gelingen, das gut
len von der Volksschule bis zum Pflicht- errichtete österreichische Bildungs- und
schuljahrende bzw. bis zur Matura (die Forschungssystem wieder aus dem
Wissens-Halbwertzeit im IT-Bereich be- Sumpf zu ziehen!
trägt ca. 1,5 Jahre. Das bedeutet, dass
ohne Weiterbildung das erlernte IT-Wis- Wir sollten wegkommen von einer reisen nur noch zur Hälfte anwendbar ist)“. 9 nen Werbepolitik der Vorankündigung
hin zu einer Sachpolitik, Förderung und
Zeitgemäßer Methodenmix mit Imple- Differenzierung von Leistungswilligen
mentierung von BYOD (bring your own (AHS-Langform, NMS und Volksschudevice, SchülerInnen bringen die eige- le), eine Förderung von Begabten und
nen Tablets, Smartphones und Laptops Begabteren vorsehen und ausbauen
mit) ist nur mit arbeitsfähigem WLAN sowie Informatik als Steuerung, Kreain allen Klassen möglich. Doch meist tivität & Experimentiermöglichkeit (Roist die Druckerschwärze der Werbe­ botik, Webtools, Künstliche Intelligenz
für benutzerfreundlichere Geräte, … )
raschestmöglich im Schulunterricht verpflichtend unterbringen. Unsere engagierten Lehrpersonen und die österreichische sowie europäische Wirtschaft
würden dies sehr zu schätzen wissen.
In der heutigen Welt des 21. Jahrhunderts zählen digitales Verständnis, informatisches Denken, Grundkompetenzen
in ALLEN 4 Kulturtechniken ebenso wie
der stets auch in der Schule zu schärfende Hausverstand!
Niemand will von Pseudoexperten wissen, was wir benötigen. Ein einfaches
Hören auf die Sensoren der Fachprakti­
kerInnen und LehrerInnen wäre dringend geboten. Wir kämen mit guten
Chancen endlich weg von diesem Austro­
murksismus!
1 https://www.ahs-informatik.com/internationales/,
Informatik-Portal AHS Austria
2 https://www.ahs-informatik.com/internationales/
computing-in-uk/, CAS Guide for Primary and Secon­
dary Tachers, UK 2012
3 http://diepresse.com/home/bildung/schule/hoehere
schulen/693048/Bildung_Oesterreich-faellt-weiterzurueck, OEDC 2011 Bericht
4 www.oecd.org/austria/Education-at-a-glance-2015Austria-in-German.pdf, OECD 2015 BIP für Bildungs­
einrichtungen, Education at a Glance.
5 Digitale Ropadmap mit Maßnahmen für Österreich
(BKA, BMB), https://www.digitalroadmap.gv.at/
themen/wirtschaft
6Studie des Instituts für Jugendkulturforschung,
27.01.2015, http://www.vienna.at/vier-von-zehn-jugend
lichen-sind-laut-studie-politikverdrossen/4216752
Internet und Demokratie, Holst/Schaffar, 2011,
7
Matters­
burger Kreis, http://www.mattersburgerkreis.at/dl/NnOkJMJkNKJqx4KooJK/JEP-4-2011_01_
HOLST_SCHAFFAR-Internet-und-Demokratie.pdf
85.12.2013, Ausgebrannt bevor es richtig los geht,
https://kurier.at/politik/inland/junglehrer-ueber-dasneue-lehrerdienstrecht-schon-im-ersten-jahr-burnout-gefaehrdet/38.508.748
9 http://it1014.egger.ac/, http://it1018.egger.ac/, „Einer
läßt nicht locker: 7-Punkte-Plan“, VN 20.10.2000,
http://www.egger.ac/itoepu/Blum_IT/Egge.htm
17
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Gemeinsam stark!
Gemeinsam erfolgreich!
Mag. Herbert Weiß
Vorsitzender FCG/AHS
Durchziehen oder durchdenken?
„Kanzler Kern und Vizekanzler Mitterlehner erklärten sich im KURIERInterview wild entschlossen, die Reform diesmal durchzuziehen – auch
wenn es mit Ländern und Gewerkschaft haarig wird.“ 1 Die Regierung
will also ihre jüngst propagierte Geschlossenheit mit allen Mitteln beweisen. Ob sich dafür gerade das
Thema Bildung bzw. die derzeit vorliegenden Ideen eignen, sei dahingestellt. Von Dienstgeberseite wurde
das „Autonomiepaket“ jedenfalls als
die größte Reform der Zweiten Republik angepriesen. Die will man offensichtlich durchziehen, auch wenn
man sich dafür über alle Betroffenen
hinwegsetzen muss.
Glücklicherweise gibt es unter denen,
die derzeit die österreichische Bildungslandschaft mitbestimmen, auch
andere Meinungen. HR Fritz Enzen­
hofer, amtsführender Präsident des
Landesschulrates für Oberösterreichs,
meint: „Es kann nicht funktionieren,
etwas gegen die Gewerkschaft, sprich
etwas gegen die eigenen Bediensteten zu tun. Wer Menschen führen will,
muss hinter ihnen stehen.“ 2
Die Einstellung der Schulpolitik gegenüber den Lehrergewerkschaften
ist eines der Merkmale, die Finnlands
Schule von der US-amerikanischen
deutlich unterscheidet. Im hohen Norden wurden sie als selbstverständ­
licher Partner verstanden, jenseits des
Atlantiks als Gegner bekämpft:
„For decades, ministers of education
have, without fail, understood that
carrying out a reform will be infinitely
easier if the experts from the teachers’
union have been involved in the preparatory work for the reform.“ 3
„Eliminating unions does not produce
higher achievement, better teachers,
or even higher test scores. Eliminating
unions silences the most powerful
advocate for public education in every
state.“ 4
Diese Erkenntnisse sind offensichtlich nicht bis zu allen vorgedrungen,
die auf der Seite des Dienstgebers
die Verhandlungen zum „Autonomie­
paket“ mit uns GewerkschafterInnen
führen. Wie könnte es sonst sein,
dass auf der Dienstgeberseite ernsthaft Stimmen laut werden, die Verhandlungen mit der Gewerkschaft
als Zeitverschwendung bezeichnen,
wenn sich die beiden Regierungspartner ohnehin schon auf die Kernpunkte
der Reform geeinigt hätten?
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Im Ministerratsvortrag zum „Autonomiepaket“ vom 18. Oktober 2016
heißt es wörtlich: Am Ende des Tages
wird es sich zeigen, ob Österreichs
Regierungsspitze ihren eigenen Beschluss ernst nimmt oder ob es ihr
bloß um Selbstinszenierung geht.
18
1Ute Brühl und Daniela Kittner, Bildungsreform:
Bund und Länder ringen um Macht. In: Kurier online vom 10. Februar 2017.
2 Josef Ertl, „Die Einstellung bringt den Erfolg“. In:
Kurier online vom 24. Juli 2016.
3 Jukka Sarjala, Equality and Cooperation. Finland’s
Path to Excellence. In: American Educator (Frühjahr 2013), S. 36.
4 Diane Ravitch, Reign of Error. The Hoax of the Privatization Movement and the Danger to America’s
Public Schools (2013), S. 126..
CETERUM CENSEO
Ausgabe 1
März 2017
Nachrichten
Hauptsache „modern”?
S
zene in einem Restaurant: Eine
fünfköpfige Familie, die Kinder
etwa zwischen 10 und 14, nimmt
zu Mittag an einem Tisch Platz.
Kaum hat der Kellner die Bestellungen
aufgenommen, beginnen alle fünf über
ihre Smartphones zu wischen und darauf herumzutippen; über längere Zeit
fällt kein einziges Wort. Erst das Servieren der Speisen und Getränke unterbricht die Stille. – Ist das die moderne
Kommunikation?
Unsere Zeit erscheint ohne die modernen digitalen Medien nicht mehr
vorstellbar. Diese digitale Medien-Technologie ist aber per se nicht schlecht
oder gar schädlich. Schon Augustinus
erkannte ja: „Nicht in den Dingen liegt
das Böse, sondern in dem unrechten
Gebrauch“. Um mit diesen Medien bes-
ser umgehen zu lernen und um den
Unterricht zu verbessern, setzt nun die
Unterrichtsministerin auf diese Technologie und plant, alle Volksschulkinder
mit Tablets, alle Zehn- bis Vierzehnjährigen mit Notebooks auszurüsten. Wie
das alles finanziert werden soll, ist allerdings noch völlig offen.
Irgendwie erinnert das an diverse Technologie-Hypes, die nach einiger Zeit wieder abflauten. So hat sich z. B. das vor
einigen Jahrzehnten als Nonplusultra
gepriesene Sprachlabor völlig überlebt.
Und wer glaubte, der Overheadprojektor
würde eine Tafel o. Ä. überflüssig machen, unterlag ebenfalls einem Irrtum.
Lehrenden und Lernenden ab. Lernen
bedeutet aber auch, sich anzustrengen, selbständig zu denken und nicht
alles Gebotene kritiklos hinzunehmen.
Wer etwa einmal erkannt hat, in welch
erbärmlichem Englisch manche Wikipedia-Artikel abgefasst sind oder dass
Internet-Informationen auch fehlerhaft
sein können, hat schon sehr viel gelernt.
Moderne digitale Technologie kann Lehrkräfte nicht ersetzen, aber eine sinnvolle
Ergänzung sein. Wenn es jedoch darum
geht, zu definieren, was sinnvoll ist, sollte man den Ausspruch Paracelsus’ beherzigen: „Die Dosis macht das Gift.“
Wird man auch am Minoritenplatz zu
Unterricht, der auch bildet, hängt nun dieser Einsicht gelangen?
einmal ganz wesentlich von einer intakten persönlichen Beziehung zwischen CC
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Verantwortung hat
einen Namen
Ein QR-Click zum Team der FCG-AHS:
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19
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