Chance Praxis

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Chance Praxis
Das Fachmagazin für junge Zahnmediziner
Die Zahnarztpraxis der Zukunft ist persönlich und digital
zugleich
Monia Geitz · Mittwoch den 1. März 2017
Wie sieht die Zahnarztpraxis der Zukunft aus? Was ist zahnmedizinisch
möglich, langfristig erfolgversprechend und dabei betriebswirtschaftlich
interessant? Lohnt es sich eher, in neue Technologien, in eine moderne
Praxiseinrichtung oder in die Ausbildung der Mitarbeiter zu investieren? Oder
wie viel digitale Um- und Aufrüstung ist auf lange Sicht sinnvoll?
Wer die Patientenwünsche und -bedürfnisse kennt, hat langfristig die besten Chancen und
Verdienstmöglichkeiten, denn sie sind der Schlüssel zum unternehmerischen Erfolg.
Foto: Shutterstock/Luckyimages
Investitionen in digitale Innovationen und neue Ideen lohnen sich
Fakt ist: Die Patienten werden zunehmend älter, Therapien und Techniken immer
sicherer und effizienter, und das gesundheitliche Verantwortungsbewusstsein in
der Gesellschaft wächst weiter – gute Voraussetzungen also, um als Zahnarzt in die
Zukunft seiner Praxis zu investieren. Die Basis hierfür: ein schlüssiges Konzept, das
den Patienten in den Mittelpunkt stellt.
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Der Trend geht zu größeren Praxisstrukturen mit angestellten, jüngeren
Zahnärzten
Ob digitale, virtuelle oder sprechende Zahnmedizin: Die Zukunft hat viele Namen
und hält für jeden ein passendes Konzept zur Positionierung und erfolgreichen
Unternehmensführung bereit – sowohl auf dem Land als auch in der Stadt, sowohl in
der Berufsausübungsgemeinschaft (BAG), als auch in Medizinischen
Versorgungszentren (MVZ) oder in der Einzelpraxis. Es gibt nicht „die“ Lösung,
optimal bedeutet hier individuell.
Five Facts:
• Patienten werden zunehmend älter, Therapien und Techniken sicherer und effizienter.
• Das gesundheitliche Verantwortungsbewusstsein in der Gesellschaft wächst weiter.
• Eine optimale Lösung ist eine individuelle Lösung.
• Der Patient im Mittelpunkt – mit diesem Konzept investiert man in die Zukunft.
• Kommunikation und personalisierte Versorgung werden immer wichtiger.
Patientenwünsche sind der Schlüssel zum unternehmerischen Erfolg
Auch wenn der Trend hin zu größeren Praxisstrukturen mit angestellten, jüngeren
Zahnärzten geht, wird letztlich nur derjenige langfristig beste Chancen und
Verdienstmöglichkeiten haben, der die Patientenwünsche und –bedürfnisse kennt:
Sie sind der Schlüssel zum unternehmerischen Erfolg.
Im Fokus der Patienten: Qualität, persönliche Beratung und Privatleistungen
Je aufgeklärter und anspruchsvoller der Patient ist, desto wichtiger sind neben
zeitgemäßen Therapien auch kommunikative Fähigkeiten und personalisierte
Versorgungsangebote. Gerade die Altersgruppe 60plus, die ihre Rente bei guter
Gesundheit und mit schönen Zähnen genießen will, legt Wert auf Qualität und
persönliche Beratung und informiert sich immer öfter off- und online über
Behandlungsmöglichkeiten und zusätzliche Privatleistungen.
Trend: Selbstzahlerleistungen nehmen zu
Der Trend zu Zusatzleistungen ist jedenfalls unübersehbar: Bereits heute zahlen
gesetzlich Krankenversicherte in Deutschland jedes Jahr 6,7 Milliarden Euro aus dem
eigenen Geldbeutel für ihre Zähne, bis 2030 soll der Markt nach Schätzungen auf
zehn Milliarden Euro wachsen. So hat knapp ein Drittel der GKV-Versicherten
Angebote wie die Professionelle Zahnreinigung schon einmal selbst bezahlt. Kurz:
Der Anteil des „zweiten Gesundheitsmarkts“ macht heute bereits etwa 30 Prozent am
Mundgesundheitsmarkt aus.
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Georg Heßbrügge (Foto: ApoBank)
Zu unserem Autor:
Georg Heßbrügge ist Bereichsleiter Gesundheitsmärkte und -politik bei der Deutschen
Apotheker- und Ärztebank
Kompetente Beratung, innovative Materialien und digitale Technologien
Patienten schauen genauer hin und erwarten kompetente Beratung, um den
Nutzen der privaten Leistungen zu erkennen. Sie werden eher dort investieren,
wo sie den Sinn einer Therapie nachvollziehen können. Aber auch innovative
Materialien und neue, digitale Technologien sind für Patienten ein Zeichen von
Qualität, Kompetenz und Leistungsfähigkeit. Dass die Praxis der Zukunft digital
sein wird, ist schon lange keine Zukunftsmusik mehr.
Zahnärzte sehen Chancen in personalisierten Versorgungsangeboten
Um herauszufinden, welchen Einfluss und welche Auswirkungen digitale
Anwendungen in Zukunft auf den Praxisalltag haben werden, hat die Deutsche
Apotheker- und Ärztebank (ApoBank) eine 360-Grad-Studie zur Digitalisierung
im Gesundheitsmarkt erarbeitet und 500 Heilberufler aller Fachrichtungen,
ausgesuchte Experten aus Wissenschaft und Praxis sowie 30 Standesvertretungen
befragt.
360-Grad-Studie zur Digitalisierung im Gesundheitsmarkt
Die Ergebnisse zusammengefasst:
Digitale Entwicklungen (wie elektronische Dokumentation, computergestützte
Therapien, digital-basierte Diagnostik oder interaktive Lern- und
Informationsplattformen) können Ärzte und Zahnärzte künftig unterstützen und
entlasten, in (engen) Teilbereichen sogar ersetzen; doch die persönliche ArztPatienten-Beziehung bleibt unabdingbar. Die stärksten Veränderungen und
Verbesserungen werden im beruflichen Alltag und in den Versorgungsstrukturen
erwartet. Das Stichwort lautet hier: digitale Vernetzung.
Stichwort digitale Vernetzung
Die Studie zeigt auch, dass Zahnärzte vor allem in personalisierten
Versorgungsangeboten Chancen sehen; mehr als ein Drittel der befragten
Zahnärzte erwartet, dass diese den beruflichen Alltag stark beeinflussen werden. Sie
rechnen zwar mit einem hohen Investitionsbedarf, gehen aber auch vergleichsweise
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häufig davon aus, von dieser Entwicklung wirtschaftlich zu profitieren.
Und die „digitale Revolution“ wird schnell voranschreiten: Jeder dritte Befragte ist
der Meinung, dass sich die Digitalisierung innerhalb der nächsten vier Jahre
durchsetzen wird.
Technologisch up to date und patientenorientiert
Was macht die Zahnarztpraxis der Zukunft also aus? Moderne Gerätschaften und
Technologien, die nicht beeindrucken, sondern medizinisch und wirtschaftlich sinnvoll
sind, und eine patienten- und serviceorientierte Praxisorganisation. Denn die
Patienten benötigen angesichts der Informationsflut faire Beratung und möchten
individuell behandelt werden.
Kommunikation mit dem Patienten auf gleicher Augenhöhe
So wird die Kommunikation mit dem Patienten auf gleicher Augenhöhe immer
wichtiger, und das auf unterschiedlichen Kanälen. Die Fähigkeit, persönliche
Beziehungen auf Dauer anzulegen und für ein vertrauensvolles Patienten-Zahnarz-Verhältnis zu sorgen, bleibt auch für die Praxis der Zukunft ein wichtiges
Erfolgskriterium. Die digitalen Informations- und Kommunikationstechnologien bieten
hierzu viele Möglichkeiten.
Der Zahnarzt ist als Mediziner und Unternehmer gefragt
Kurzum:
Patientenorientiertes
Praxiskonzept,
hochwertiges
Leistungsspektrum und innovative Technologien tragen maßgeblich zur einer
Praxis bei. Möchte der Zahnarzt in die Zukunft investieren, ist er nicht nur als
Mediziner, sondern auch als Unternehmer gefragt. Und mit einem
branchenerfahrenen Finanzpartner, der den Gesundheitsmarkt gut kennt, erhält er
garantiert eine höhere Investitions-, Planungs- und Zukunftssicherheit – ob für CAD/CAM, 3-D-Diagnostik, Mikroskopie, On- und Offline-Vernetzung, Intraoralscans, Laser
und Weiteres.
Georg Heßbrügge, Düsseldorf
Dieser Beitrag wurde publiziert am Mittwoch den 1. März 2017 um 14:07
in der Kategorie: Dossier, Praxisausstattung, Praxisgründung, Praxismarketing.
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