Sport Freitag, 17. Februar 2017 | Nr. 40 11 . HANDBALL .................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... Schulze sorgt für Schwung FUSSBALL TSV Oberalting verliert Testspiel Die Rückkehr des Linksaußen macht den TSV Herrsching noch stärker – Am Sonntag gegen Immenstadt VON CHRISTIAN HEINRICH Herrsching – Reinhold Weiher hat noch nicht genug. Die zwei jüngsten Siege über Eichenau und Kempten-Kottern reichen dem Trainer der Herrschinger Handballer längst nicht aus, um vom sicheren Klassenerhalt zu sprechen. Sein Team belegt zwar nach 17 Spieltagen den fünften Tabellenplatz in der Landesliga Süd, aber 19:15 Punkten genügen nicht, um am Ammersee in den Ruhemo- dus zu schalten. „Es geht für uns darum, gerade die direkten Konkurrenten hinter uns zu distanzieren“, sagt der Coach vor dem Heimspiel am Sonntag (16.20 Uhr, Nikolaushalle) gegen den TV Immenstadt. Die Allgäuer haben sich nach einem vollkommen missratenen Start mittlerweile auf den 13. und damit drittletzten Platz emporgeschwungen und sind kaum noch identisch mit jener Mannschaft, die in der Hin- runde mit 27:31 gegen den TSV verloren hat. „Die haben drei, vier Einzelkönner in ihren Reihen, die wir unter Kontrolle bringen müssen“, verkündet Weiher die Vorgabe für das Kräftemessen. Zu seiner Erleichterung hat auch er einige Akteure, die zurzeit nicht nur fit, sondern auch in aufsteigender Form sind. Der Übungsleiter denkt da vor allem an Ben Schulze, der im vergangenen Heimspiel gegen Kempten-Kottern neunmal ins Schwarze traf, darunter sechs Siebenmeter. „Er ist ein Spieler, der sehr viel kann“, schätzt Weiher seinen Linksaußen, der in der Liga zu den stärksten zählt. Allerdings ist dem Trainer auch aufgefallen, dass Schulze, „nicht immer mit 110 Prozent arbeitet“. In der vergangenen Saison führte diese Einstellung zu einer heftigen Kontroverse zwischen dem Linksaußen und Weihers Vorgänger Armin Herle. Das Zerwürfnis der beiden führte dazu, dass Schulze seinen Dienst im Team einstellte. Weihers Verdienst ist es, dass er Schulze wieder in der Mannschaft integriert und an sein Leistungspotenzial herangeführt hat. Das ist für beide Seiten von Vorteil. Schulze spielt wieder regelmäßig, und der Coach verfügt mit dem schnellen Außen über eine weitere Variante, um das Spiel seines Teams noch flotter und überraschender zu machen. Schulze ist ein wichtiger Bestandteil dazu, aber er al- lein reicht nicht aus, um das jüngste Hoch beim TSV genügend zu erklären. Weiher verweist deshalb auf seinen Rückraum, wo gerade die Oldies Sean Mackeldey und Basti Kircher für den richtigen Takt und die nötigen Tore sorgen. „Sie sind sehr wertvoll“, lobt der Trainer die beiden Routiniers, die immer mehr die richtige Dosierung zwischen Ballern und Abspiel finden. Und das kann gegen Immenstadt recht hilfreich sein. Gangnus erleidet Kreuzbandriss Herrsching – Die Hiobsbotschaften bei den Herrschinger Handballerinnen reißen nicht ab. Unter der Woche diagnostizierten die Ärzte bei Tanja Gangnus einen Kreuzbandriss. „Es tut mir unheimlich leid für sie, weil sie gut drauf war“, sagt Kurt Siglstetter, der die Verletzung seiner Spielerin, für die die Saison gelaufen ist, sehr bedauert. Für den Trainer nehmen die Knieverletzungen seiner Akteure inzwischen unheimliche Formen an. In den vergangenen drei Jahren gingen bei sieben seiner Spielerinnen gleich achtmal die Kreuzbänder entzwei. „Es ist immer in verschiedenen Hallen passiert“, erzählt der Coach. Allerdings scheint der Abstiegskampf seiner Mannschaft unter keinem guten Stern zu stehen. Neben Gangnus fällt mit Amelie Siegel eine weitere Leistungsträgerin vor dem Auswärtsspiel am Samstag (17 Uhr) in Biessenhofen aus. Nach ihrer Daumenfraktur hat sich die ehemalige Gilchingerin nun eine Schleimbeutelentzündung zugezogen. Auch Sandra Berberich muss wegen einer Rippenprellung passen, die sie vor zwei Wochen bei der Partie in Günzburg erlitten hat. Sigstetter rauft sich die Haare: „Das ist schlimmer als jede Niederlage.“ Das Verletzungspech seiner Spielerin- nen setzt ihm mächtig zu. „Das zehrt an der Substanz.“ Denn nach den jüngsten Verletzungen steht die erfolgreiche Aufholjagd seines Teams in Frage. „Es darf nicht mehr viel passieren.“ Der Coach weiß, dass er die zahlreichen und ständigen Blessuren seiner Akteure auf Dauer nicht kompensieren kann. Und so fährt der Übungsleiter mit einem mulmigen Gefühl ins Allgäu, wo seine Mannschaft in den vergangenen Jahren immer einen schweren Stand hatte. „Die spielen einen sehr schnellen und schönen Handball“, rühmt Siglstetter den Tabellensiebten der Landesliga Süd. Mit 18:14 Punkten kann die Spielgemeinschaft die kommenden Wochen relativ entspannt angehen. Obwohl auch das Hinspiel knapp mit 24:25 in die Binsen gegangen ist, hat Siglstetter seinen Optimismus noch nicht ganz verloren. „Vielleicht geht da was.“ Was alles möglich ist, hat sein Team am vergangenen Wochenende gegen Gundelfingen gezeigt. Wieder wird es vor allem auf die Defensive ankommen, wenn der Ausflug ins Allgäu von Erfolg gekrönt sein soll. Einen Sieg könnte der TSV in seiner Situation gut gebrauchen. Man weiß ja nie, was in dieser Saison noch alles geschieht. hch TSV Pentenried II verspielt den Sieg Einen Punkt gab es im Abstiegskampf der 2. Bezirksliga für den TSV Pentenried II, der am Dienstag 8:8 beim TSV Murnau II spielte. Allerdings war auch der Sieg zum Greifen nah für den Aufsteiger. Die Gäste führten bereits mit 8:6, ehe das Drama begann. Peter Kraisy kämpfte sich nach 0:2-Rückstand in den fünften Satz. Dort unterlag er jedoch hauchdünn mit 9:11. Ähnlich erging es dem Pentenrieder Schlussdoppel. Sebastian Baade und Denis Divkovic gaben alles, doch am Ende hatten die Gegner mit 11:9 im Entscheidungssatz das bessere Ende für sich. Zuvor waren besonders Lennart Rümmler und Dieter Schmied die treibenden Kräfte bei Pentenried gewesen. Sie hatten jeweils beide Einzel im mittleren Paarkreuz gewonnen. mm Saison vorzeitig beendet: Tanja Gangnus hat sich das Kreuzband gerissen. geschlagen geben. Eine weitere Niederlage will Herz zwar im zweiten Aufeinandertreffen vermeiden, aber wie so oft in dieser Saison kann er nur einen dezimierten und angeschlagenen Kader aufbieten. Michael Lallinger und Florian Hintz sind beruflich verhindert, während Silvan Schäfers gerade Urlaub macht. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Maximilian Stöckl und Andreas Herz, die nach wie vor unter einer starken Erkältung leiden. Möglicherweise gönnt ihnen der Trainer eine Pause, damit sie sich endlich von ihrer Erkrankung richtig erholen können. hch FOTO: SVJ Mutig nach Mindelheim Gegen Unterpaffenhofen geht es für den TSV Gilching ums Prestige hen so gut wie keine, zumal der TSV in den nächsten Wochen auch auf einige Gegner trifft, die sich in einer ähnlich komfortablen Situation wie er befinden. Einer von ihnen ist der SC Unterpfaffenhofen, bei dem die Gilchinger am Samstag (18 Uhr) antreten. Nach starken Leistungen behauptet sich der Sportclub inzwischen auf Rang zwei. Allerdings weist er bereits sieben Punkte Rückstand auf den ungeschlagenen Spitzenreiter Dietmannsried auf. So wird es beiden Kontrahenten vor allem ums Prestige gehen. In der Hinrunde mussten sich die Gilchinger noch mit 23:26 gegen den Lokalrivalen Gilchings Damen brauchen im Abstiegskampf jeden Punkt Gilching – Vier Spieltage vor dem Saisonfinale sollte man eigentlich Definitives über die Abstiegsregelung wissen. Aber Sören Heise hat immer noch keine gesicherten Informationen darüber, wie viele Teams am Ende den bitteren Weg in die Bezirksliga antreten müssen. „Wir sollten mindestens drei Mannschaften hinter uns lassen“, rät der Gilchinger Trainer seinen Handballerinnen. Diese Vorgabe ist jedoch alles andere als ein Selbstläufer. Der TSV dümpelt momentan auf dem drittletzten Tabellenplatz in der Bezirksoberliga. „Wir brauchen jeden Punkt“, ermahnt der Coach sein Ensemble, denn die Konkurrenz schläft nicht. Bisher hat nur der BSC Oberhausen (10./3:25) den Anschluss verloren, Isar-Loisach (9./6:20), Bad Tölz (7./10:18) und Ottobeuren II (6./10:16) besitzen ebenso wie Gilching (8./8:20) noch alle Möglichkeiten auf den Klassenerhalt. Sicher für ein weiteres Jahr kann der TSV Mindelheim in der Liga buchen, der die Gilchingerinnen am Sonntag (14 Uhr) empfängt. „Es ist beeindruckend, was die Mannschaft bisher gezeigt hat“, lobt Heise den Ranglistenvierten, der ab dem Spätherbst eine tolle Aufholjagd hingelegt hat. Ausgangspunkt der star- ken Serie war der 28:10-Hinrundensieg in Gilching. Der Trainer hofft nun darauf, dass sich seine Mannschaft im Rückspiel besser aus der Affäre zieht. Allerdings sind Daniela Wagner und Nina Strazicky angeschlagen. Leonike Harreman leidet weiterhin unter ihrer gebrochenen Nase. Für Antonia Schranner ist es das letzte Saisonspiel, bevor sie zu einer längeren Reise aufbricht. „Wir fahren angespannt, aber nicht ängstlich nach Mindelheim“, hofft Heise, dass sein Team im Allgäu etwas reißen kann, zumal es für den Gegner um nichts mehr geht. hch Warmlaufen fürs Topspiel Vor dem entscheidenden Duell gegen Gröbenzell muss der SC Weßling noch nach Ottobeuren Weßling – Eigentlich könnte beim SC Weßling alles Eitel Sonnenschein sein. Mit 26:0 Punkten führen die Handballerinnen die Tabelle der Bezirksoberliga Alpenvorland an. Doch die Grippewelle, die auch den Sportclub erfasst hat, lässt bei Andras Pecsenye die Sorgenfalten auf der Stirn wachsen. Dies ist umso ärgerlicher, weil bereits in einer Woche das vorentscheidende Topspiel in Gröbenzell ansteht. Und auch die Aufgabe am Samstag ist nicht zu unter- schätzen. Der SCW ist um 14 Uhr zu Gast bei der Bayernliga-Reserve des TSV Ottobeuren, die derzeit auf Rang sechs zu finden ist. „Sie haben eine sehr junge, talentierte Mannschaft“, urteilt Pecsenye. Deshalb wäre es vor allem wichtig, dass seine derzeit einzige Torhüterin Annika Bolkart, die unter der Woche das Bett hüten musste, rechtzeitig gesund wird. „Wenn sie nicht spielen kann, wäre das eine Katastrophe“, sagt Pecsenye. Eine starke erste Halbzeit war zu wenig. Die Bezirksliga-Fußballer des TSV Oberalting-Seefeld haben am Mittwoch ihr Testspiel gegen den SC Oberweikertshofen mit 2:3 (1:1) verloren. Die Pilsenseer verspielten ein noch besseres Resultat gegen den Landesligisten im ersten Durchgang. „Wir haben einige gute Chancen nicht genutzt“, berichtete TSVCoach Michael Steidle. Doch nur Ritvan Maloku traf mit einem gefühlvollen Schlenzer zum 1:1 (30.). Nach der Pause verloren die Gastgeber nach einigen Wechseln die Ordnung. Die Folge waren zwei weitere Gegentreffer. „Wir sind in Konter gelaufen“, sagte Steidle. Immerhin gelang Oberaltings Routinier Robert Rakaric kurz vor dem Ende noch Ergebniskosmetik. Er traf aus der Drehung volley zum 2:3. toh TISCHTENNIS Die Hausaufgaben sind gemacht Gilching – Langsam heißt es Abschied nehmen von der Bezirksoberliga für Conny Herz und Kees Harreman. Nur noch für acht Spiele steht das Trainertandem beim TSV Gilching in der Verantwortung. Die beiden Übungsleiter können guten Gewissens ihren Hut nehmen, denn ihre Handballer haben sich auf einem beruhigenden fünften Tabellenplatz eingenistet. „Wir haben unsere wichtigsten Hausaufgaben gemacht“, sagt Herz nach zwei Siegen in Folge erleichtert. Mittlerweile geht es für den Übungsleiter nur noch darum, die Saison unfallfrei zu Ende zu bringen. Zweifel am Gelingen beste- SPORT IN KÜRZE Vom klaren 32:22-Hinspielerfolg will sich der erfahrene Übungsleiter nicht blenden lassen. „Der Gegner hat dennoch einen guten Eindruck hinterlassen“, so Pecsenye, der sich sehr auf die Reise nach Ottobeuren freut. „Es ist für mich das erste Mal, dass ich als Trainer in einem Punktspiel zurückkehre“, sagt Pecsenye. Der Ungar betreutet vor einigen Jahren die Herrenmannschaft der Allgäuer und hat dort noch einige Freunde. Nach der Partie in Ottobeuren wird der Weßlinger Reisetrupp einen Zwischenstopp in Landsberg einlegen. Dort ist ab 16 Uhr Meisterschaftskonkurrent HCD Gröbenzell II zu Gast. Vielleicht können die Weßlingerinnen dabei wichtige Eindrücke sammeln, die ihnen in einer Woche zum Sieg im Topspiel verhelfen. „Es ist wirklich schade, dass nur eine Mannschaft aufsteigen kann. Beide hätten es verdient“, stellt Pecsenye fest. toh Krank im Bett verbrachte Annika Bolkart diese Woche. Sie ist derzeit Weßlings einzige Torhüterin. FOTO: ANDREA JAKSCH HANDBALL Die Spiele der Bezirksligisten Der wichtige 29:20-Sieg beim TSV Peißenberg vergangenen Samstag hat dem TSV Gilching-Argelsried II etwas Luft verschafft im Abstiegskampf der Bezirksliga. Richtig vergolden können die Gilchinger Handballer den Auswärtserfolg am Sonntag mit einem Derbysieg gegen den TSV Alling. Der Nachbar steht auch in der Rangliste unmittelbar neben den Gilchingern und hat nur einen Punkt mehr auf dem Konto als die Gastgeber. Mit einem Heimerfolg würde Gilching die Allinger überholen. Die Partie in der Rathaushalle beginnt um 18 Uhr. Zwei Punkte fest eingeplant hat auch die zweite Mannschaft des TSV Herrsching. Das Team von Trainer Hans Wannenmacher ist am Sonntag um 16 Uhr beim Tabellenschlusslicht TSV Murnau zu Gast. Die gleichen Voraussetzungen haben auch die Damen des TSV Herrsching II. Nachdem die Ammerseerinnen letztes Wochenende ihre fünfte Saisonniederlage (23:27 gegen TSV Murnau) verkraften mussten, wollen sie am Sonntag wieder zurück in die Erfolgsspur finden. Um 18 Uhr ist der Tabellenletzte TV Immenstadt in der Herrschinger Nikolaushalle zu Gast. mib
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