U1_U4_0117_Layout 1 15.02.17 17:51 Seite 1 22. Februar DAS FACHMAGAZIN Österreichs fortschrittliches Magazin für Fertigungs- und Prozessautomatisierung P.b.b. AlexanderVerlag.at GmbH, Hauptplatz 11 (DG), A-3712 Maissau GZ: 09Z038211M I 4 € (Ausl.: 5 €) I Zustelldauer max. 5 Werktage AUSTROMATISIERUNG n at Dienstleistungsboom beim Safety-Experten Um welche zusätzlichen Angebote Sicherheitsexperte Pilz sein umfassendes Beratungs-, Engineering- und Seminarprogramm aktuell erweitert und warum die Nachfrage beim »Botschafter der Sicherheit« weiterhin stark wächst U1_U4_0117_Layout 1 15.02.17 17:51 Seite 2 03_17_0117_austro 16.02.17 15:28 Seite 3 Reznicek’s SICHT Produzieren wir künftig mit smartem Gleichstrom? Geht es nach den Protagonisten des im vergangenen Jahr in Deutschland gestarteten Forschungsprojekts »DC-Industrie«, heißt die Antwort darauf eindeutig ja. Zahlreiche Industrieunternehmen, darunter 15 namhafte Antriebstechnik-Hersteller, vier Forschungsinstitute und die Interessenvertretung der Elektrotechnikund Elektronikindustrie – der ZVEI – arbeiten in diesem branchenübergreifenden Projekt gemeinsam an der Realisierung der Idee, mittels »smarter« (weil digitalisiert intelligent gesteuerter) Gleichstromnetze mehr Energieeffizienz und Energieflexibilität in die industrielle Produktion zu bringen. „An die Energieeffizenz in der Produktion werden immer höhere Anforderungen gestellt. Um diese zu erfüllen, bedarf es neuer Netzstrukturen“, ist sich Karl-Peter Simon, Vorsitzender des ZVEI-Fachbereichs Elektrische Antriebe und Geschäftsführer von Bauer Gear Motion, sicher. Im Rahmen der ZVEI-Pressekonferenz auf der Fachmesse »SPS IPC Drives« Ende November erklärte er die Besonderheiten des ambitionierten Forschungsprojekts so: „Es wird dabei nicht, wie sonst üblich, versucht, auf Basis der heutigen Strukturen der elektrischen Antriebstechnik mehr Energieeffizienz in die Produktion zu bringen. »DC-Industrie« geht einen entscheidenden Schritt weiter und weg von der seit Jahrzehnten etablierten Wechselstromversorgung hin zur Gleichstromversorgung.“ Die Idee dahinter kurz erklärt: Bei der heutigen Art der Motor-Drehzahlregelung im AC-Stromnetz benötigt jeder Frequenzumrichter einen Netzfilter und einen Gleichrichter. Wechselstrom muss also in Gleichstrom umgewandelt werden, was zur Erhöhung von elektrischen Verlusten – den Wandlungsverlusten – führt. Bei der Drehzahlregelung mit DC-Einspeisung hingegen werden die Umrichter von einem leicht(er) handhabbaren Gleichspannungsnetz zentral versorgt. Daher ist es möglich, dass ein zentraler Gleichrichter mit Netzfilter die gesamte Versorgung regelt. „Alle geräteindividuellen Gleichrichter können so eingespart werden“, zeigt Karl-Peter Simon einen konkreten Vorteil auf. „Die Frequenzumrichter bauen dabei wesentlicher kleiner, lassen sich einfacher in den Motor integrieren und sind deshalb auch kostengünstiger.“ Ein solches gleichstrombasiertes Smart Grid reagiert durch intelligente Netzsteuerung und integrierte Speicher flexibel und robust auf schwankende Netzqualitäten und Energieangebote. Außerdem vereinfacht sich im DCVersorgungsnetz die Integration von Energiespeichern und der erneuerbaren Energieerzeugung – bei- AUSTROM A T I S I E R U N G spielsweise Photovoltaik. Ebenso kann der Energieaustausch zwischen jenen Antrieben, die Energie benötigen, und jenen, die sie rückspeisen, einfacher realisiert werden. Die zentrale Gleichspannung liefert dann nur noch die benötigte Differenzleistung. „Mit dem Frequenzumrichter als einem kompakten, intelligenten Leistungsmodul ebnet sich der Weg hin zum »Elektronik-Motor« – einer der wichtigsten Antriebskomponenten zur wirtschaftlichen Umsetzung von »Industrie 4.0«“, betont Karl-Peter Simon. „Ein solcher Motor liefert viele Zustandsinformationen, wie beispielsweise Drehzahl, Drehmoment, thermische Belastung etc. Das ist für die präventive Anlagensteuerung von großer Bedeutung.“ Das Projekt wird übrigens von Siemens koordiniert. Innerhalb der nächsten drei Jahre sollen Testanlagen bei Daimler, Homag Group und KHS errichtet werden. Ein Spannungswechsel, der vielversprechend klingt. Ich bleibe dran. Thomas Reznicek Chefredakteur Austromatisierung [email protected] PS: Traditionell enthält die erste AustromatisierungAusgabe im neuen Jahr den Sonderteil »Produktneuheiten des Jahres – wer was wann auf den Markt bringt«! Im Mittelteil platziert und praktisch zum Herausnehmen präsentieren darin namhafte Hersteller und Anbieter ihre aktuellen Neu- oder Weiterentwicklungen, die sie im Laufe des Jahres ins Portfolio aufnehmen bzw. erst seit Kurzem verfügbar haben. PPS: »IoT«, »Big Data«, »Security« und »Cloud« – alles Begrifflichkeiten, über die Sie seit geraumer Zeit laufend in Austromatisierung lesen. Schließlich widmen wir uns in jeder Ausgabe mit einem eigenen Heftteil dem Dauerbrenner-Thema »Industrielle Kommunikation« – und das seit dem Magazin-Launch vor bald acht Jahren. Insofern brauchen wir zwar keinen eigenen Titel erfinden, zur klaren Signalisierung verpassen wir aber nunmehr dem angesprochenen Fachteil den Zusatz »IIoT« und damit das Kürzel für das (auf Deutsch) »Industrielle Internet der Dinge«. 03_17_0117_austro 15.02.17 20:52 Seite 4 B Automatisierer-Hotspot n im Dreiländer-Eck Vorschau auf die regionale Fachmesse »all about automation« in Friedrichshafen INHALT 1 /2017 B Aktuelles Branchengeschehen n 10 6 B Mensch & Roboter n 13 kollaborieren in Linz Roboter-Schulungsraum am WIFI OÖ eröffnet n MEINE MEINUNG von Dieter Schaufler 8 P Den Sack im festen Griff 18 n Warum intelligente Sensorik und offene Schnittstellen eine tragende Rolle in einer Produktionsanlage für Kunststoffsäcke spielen P Alles da! 22 n Wie ein hochdynamisches Lager- und Kommissioniersystem für maximale Verfügbarkeit im Zentrallager eines Handels-Riesen sorgt n GET EMBEDDED von Andreas Pfeiffer 55 P Auf Niveau gebracht 24 n Wodurch ein automatisierungstechnisch modernisiertes Schöpfwerk d. Hochwasserschutz an deutsch-niederländischer Grenze sicherstellt n POINTIERT SERVIERT von Franz Maderbacher 75 n Wenn’s Recht ist Gastkommentar von Mag. Nevena Shotekova über unzulässige E-Mail Werbung – Teil 1 67 IND. KOMMUNIKATION & IIoT EMBEDDED & ELEKTRONIK SONDERTEIL IND. KOMMUNIKATION T Was braucht’s n für die Kommunikation im »IIoT«? Nachgefragt bei DI Rahman Jamal von National Instruments 64 T Embedded & Elektronik n 54 Bauteile, Chips, Boards und Module sowie komplette Embedded Systems-Lösungen B Embedded-Schau knackt n B Cybersicherheits-Experte n 61 forciert Industrielösungen Security-System für Steuerungsarchitekturen 56 B CC-Link IE & Profinet koppelbar n »embedded world Exhibition&Conference 2017« 62 CLPA & PI launchen Spezifikation für transparente Kommunikation zwischen ihren Systemen B MesseTipps n B Gemeinsam für OPC-UA über TSN n 63 1.000-Aussteller-Marke – Vorschau auf die Interessante Exponate und Highlights der Fachmesse »embedded world« 57 Automatisierungs- und IT-Hersteller machen sich für ein einheitliches Protokoll stark Produktneuheiten des Jahres 2017 Wer welche Innovationen wann auf den Markt bringt ab Seite 31 4 AUSTROM A T I S I E R U N G 03_17_0117_austro 15.02.17 20:53 Seite 5 Dienstleistungsboom beim Safety-Experten Um welche zusätzlichen Angebote Sicherheitsexperte Pilz sein umfassendes Beratungs-, Engineering- und SeminarT 14 programm aktuell erweitert und warum die Nachfrage beim »Botschafter der Sicherheit« weiterhin stark wächst n SICHERE AUTOMATION ANTRIEBSTECHNIK T Servos, FUs und Motoren n 66 Die aktuellen Produktinnovationen in der Antriebstechnik T Wartungsfreundliche Antriebe n T Mit Sicherheit sicher n PROZESSAUTOMATION 70 T Vom Feldgerät bis zur Leittechnik n Produkte und Lösungen in Sachen Safety Armaturen, Messgeräte und Systemlösungen für die Prozessautomation T Wahl ohne Qual n 72 Wie ein elektr. Zugriffsystem Sicherheitsherausforderungen bei der Betriebsartenwahl meistert T Gut durchdacht – gut überwacht n für die Intralogistik – IE4-Synchronmotoren mit zweistufigen Kegelstirnradgetrieben P Titan trägt Holz und Eisen n n Impressum & Offenlegung §25 Mediengesetz 82 T Kurs auf Wolke 7 n 67 68 Wie ein kompaktes Antriebssystem einen Golftrolley zum bequemen Sportbegleiter macht AUSTROM A T I S I E R U N G B Branchengeschehen n T Technik pur n P Praxisreport n 76 78 Mit nur einem Multiparameter-Messumformer zahlreiche Prozessgrößen erfassen 80 Wie sich mit einer Cloud-Lösung Prozessdaten im Terabyte-Bereich bewältigen lassen 5 03_17_0117_austro 15.02.17 20:53 Seite 6 B Branchengeschehen I AKTUELLES AUS DER BRANCHE »SPS IPC Drives 2016« zählte über 63.000 Besucher Diese informierten sich bei 1.601 Ausstellern im Rahmen der Ende November in Nürnberg abgehaltenen Nr.1.-AutomatisierungsFachmesse. Heuer findet diese vom 28. bis 30. November statt. www.sps-messe.de René Binder neuer Watt Drive-Vertriebsleiter Seit 1. Jänner ist der Maschinenbauingenieur für den nationalen und internationalen Vertrieb der Produkte des heimischen Getriebespezialisten über die globalen WEG-Niederlassungen verantwortlich. www.wattdrive.com Yuasa kauft BleibatterienGeschäft von Panasonic INTRO Aktuell hat die Yuasa International Ltd. 85,1% an Panasonic Storage Battery Co., Ltd erworben. Binnen der nächsten zwei Jahre soll der Kauf der restlichen Anteile folgen. www.yuasaeurope.com » Bicker Elektronik erweitert Key-Account-Management Rainer Lefert (Mitte) wurde zum neuen Head of Sales für die Bereiche Power+Board bestellt. Carsten Lenz (li.) ist nun ebenso wie Bodo ABB meldet mehr Gewinn bei weniger Umsatz Der Gesamtumsatz des global tätigen Konzerns verringerte sich im vergangenen Geschäftsjahr 2016 in US-Dollar um 5% auf 33,8 Mrd. US$, in Euro blieb er laut Presseaussendung konstant zum Vorjahr. Einbußen mussten in den Geschäftsbereichen Industrieautomation und Antriebe sowie Prozessautomation hingenommen werden, diese wurden allerdings von den Umsatzzuwächsen in den Divisionen Stromnetze und Elektrifizierungsprodukte größtenteils kompensiert. Die Umsätze im Service- und Softwaregeschäft stiegen insgesamt um 3% auf 17,8% des gesamten Konzernumsatzes. Der Auftragseingang gab gegenüber dem Geschäftsjahr 2015 um 5% nach. Der Konzerngewinn hingegen steigerte sich um 2% auf 1,96 Mrd. US$. Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit erhöhte sich um 3% auf 3,9 Mrd. US$. www.abb.com Linzer »Smart Automation« mit erweiterter Ausstellungsfläche Die Jubiläumsausgabe (10.) der heimischen Automatisierungsfachmesse vom 16. bis 18. Mai nutzt zusätzlich zu den Räumlichkeiten des Linzer Design Centers erstmals einen rund 400 m2 großen Zeltpavillon. Veranstalter Reed Exhibitions Österreich erwartet rund 180 Aussteller, womit die Messe einmal mehr restlos ausgebucht ist. Das Team um Messeleiter Alexander Eigner hat das bewährte Konzept um neue Ideen erweitert, womit sich vor allem der Charakter als Arbeits- und Networking-Plattform noch stärker ausprägen soll. U.a. wird die Empore durch die Gemeinschaftsausstellung »Connected 4 Productivity« aufgewertet. Parallel zur Messe finden im benachbarten Hotelkomplex die »C-AR2017« – die »Conference on Automation and Robotics« – sowie das »Austrian 3D-Printing Forum« statt. www.smart-linz.at Jörg Fuhrmann übernimmt Lenze-Geschäftsführung Phoenix Contact und Mauell kooperieren Die Sparte Netzleittechnik von Mauell wird in eine eigene Gesellschaft ausgegliedert, an der sich Phoenix Contact beteiligt. Das Ziel der Kooperation ist die gemeinsame Entwicklung intelligenter Lösungen für den Energiemarkt der Zukunft. www.phoenixcontact.at 6 Gleichzeitig übernahm der Diplom-Ingenieur die Geschäftsführung der österreichischen Vertriebsgesellschaft Lenze Antriebstechnik. Der Maschinenbauexperte verfügt über umfangreiche Marktkenntnisse und kann auf jahrelange internationale Erfahrung im Bereich Automation zurückblicken. Lenze Austria wurde 1971 in Kristein gegründet. Heute gehören zum Tochterunternehmen des international agierenden Spezialisten für Motion Centric Automation 270 Mitarbeiter, die in elf Ländern tätig sind. www.lenze.at AUSTROMATISIERUNG k Bühn (re.) als Key-Account-Manager für den bayerischen Stromversorgungs-Hersteller tätig. www.bicker.de Seit November vorigen Jahres verantwortet der erfahrene Branchenkenner den Vertrieb in Österreich und Osteuropa der Lenze Austria Holding. 03_17_0117_austro 15.02.17 20:53 Seite 7 Das GF-Trio von Copa-Data v.l.n.r.: Phillip Werr, Thomas Punzenberger und Stefan Reuther. Copa-Data erweitert seine Geschäftsleitung Thomas Punzenberger agierte seit Gründung seines Unternehmens im Jahr 1987 als alleiniger Geschäftsführer. Mit Stefan Reuther und Phillip Werr setzte er vor Kurzem zwei weitere Geschäftsführer ein. „Wir haben unseren Umsatz in den letzten fünf Jahren auf über 30 Mio. Euro verdoppelt und die Belegschaft hat sich ähnlich positiv entwickelt“, erklärt Thomas Punzenberger, der sich nun als Chief Executive Officer verstärkt den Aufgaben im Bereich »Produkt und Innovation« widmet. „Meine Entscheidung, die Geschäftsleitung auf mehrere Schultern zu verteilen, ist auch ein klares Bekenntnis zur weiteren Unabhängigkeit von Copa-Data.“ Stefan Reuther übernimmt als Chief Sales Officer die Vertriebs- und Geschäftsentwicklung, und Phillip Werr verantwortet als Chief Marketing and Operations Officer die Bereiche »Marketing und Organisation«. www.copadata.com Eplan & Cideon laden zur virtuellen Engineering-Messe Die beiden Schwesterfirmen innerhalb der Friedhelm Loh-Gruppe öffnen am 21. März ihre »digitalen Pforten« zum bereits zweiten virtuellen Online-Event. Im Zwölf-Stunden-Live-Betrieb von 8 bis 20 Uhr können Interessenten in allen Zeitzonen der Welt die Engineering-Messe besuchen. Das geht sowohl unter Nutzung des PCs als auch per Smartphone oder Tablet. Ein Expertenteam steht im Chat bereit und beantwortet Fragen live in allen wichtigen Landessprachen. Von der Eingangshalle zweigen Wege in unterschiedliche virtuelle Räume ab. Das Zentrum bildet ein Auditorium, in dem sich Interessenten online verschiedene Live-Präsentationen anschauen können. In einem weiteren virtuellen Raum werden zudem »WebEx«-Demos am realen Software-Produkt gezeigt, bei dem sich der Besucher zuschalten kann. Strategien der Unternehmen, die neue Lösung »Eplan Cogineer«, das House of Mechatronics mit der Kommunikations- und Informationsplattform »Syngineer« wie auch ShopfloorLösungen im Schaltschrankbau sind Kern der Live-Präsentationen. Dazu kommen Themen im Bereich ERP/PDM-Integration sowie Neuerungen im »Eplan Data Portal«. www.eplan.at/virtualfair Harting wächst um 3,4% Fotos: Watt Drive, Bicker, Lenze, Copa-Data, Harting; Die international agierende Technologiegruppe brachte es im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/2016 auf 586 Mio. Euro Umsatz. Philip Harting. Ohne negative Währungseffekte hätte das Wachstum sogar 3,9 % betragen. Dennoch erreichte der Gesamtumsatz damit ein neues Höchstniveau. Vorstandsvorsitzender Philip Harting dazu: „Es war ein herausforderndes Jahr. Da wir ausschließlich organisch gewachsen sind, ist der gesamte Vorstand mit dem Plus zufrieden.“ In Europa ohne Deutschland im Nahen Osten stieg der Umsatz um 9,8 % auf 201 Mio. Euro. Hier sorgten vor allem Aufträge aus Südeuropa und Russland für den Umsatzsprung. In den übrigen Regionen hingegen blieben die Umsätze in Summe auf dem Vorjahresniveau. Für das laufende Geschäftsjahr 2016/17 erwartet das in Familienbesitz stehende Unternehmen ein stärkeres Wachstum. www.harting.at AUSTROMATISIERUNG 03_17_0117_austro 15.02.17 20:53 Seite 8 MEINE MEINUNG I AKTUELLES AUS DER BRANCHE Back to the Roots? Bis zu einer Viertelmillion englischer Weberei-Heimarbeiter versuchten am Anfang der industriellen Revolution vergeblich, gegen die neuen mechanischen Webstühle anzurennen, ja sie brannten sogar Fabriken nieder, aber es half nichts: die Maschine gewann den Kampf und führte in unsere industrialisierte und seit etwa einem halben Jahrhundert immer mehr automatisierte Gegenwart. Per Saldo war das erfolgreich: Steigende Sozial-Standards und hohe Beschäftigten-Zahlen signalisierten eine Entwicklung, die den Erfolgreichen gutes Weiterkommen und den Unausgebildeten zumindest Weiterarbeiten ermöglichte. Dann schuf die digitale Steuerung von Maschinen und Prozessen – der Computer rückte in die Werkshallen ein – aber Probleme. „I bin fünfzig“, sagte ein gekündigter Arbeiter in den späten 1980ern zu mir „und war allerweil für den Koks im Glühofen zuständig. Jetzt wird er automatisiert und i soll eam programmieren. Des kann i net. Und mit de Händ druck i allerweil zwei Tasten auf einmal.“ Zunächst hielt die Wirtschaft inne und begann mit dem weiter wachsenden Wissen alles zu automatisieren, was möglich war, um Produktivität zu steigern und (Personal-)Kosten weiter zu senken, in weiterer Folge unter neuem Namen: »Industrie 4.0«, die nächste Stufe umfassender Digitalisierung. Vollautomatische Produktion als erster Lösungsansatz, zu dem schon um die Jahrtausendwende erste Versuche liefen, etwa bei einem japanischen Werkzeugmaschinenhersteller oder hierzulande – moderater – mit universitärer Unterstützung bei einem oberösterreichischen Maschinenbauer. Nach außen hin verlief diese Entwicklung schleichend und hat immer noch einen begrenzten Radius (etwa: Produktionen mit eingebundenen Zulieferern und Dienstleistern). Mit der Weiterentwicklung und Zusammenführung aller digitalen Techniken könnte aber letztlich alles optimiert werden. Von der produzierenden Wirtschaft bis in die Haushalte würde dann automatisiert, verknüpft, kontrolliert, geserviced und bedient, was immer benötigt wird und bezahlt werden kann. Noch ist man von so engmaschigen Vernetzungen weit entfernt, doch die Uhr tickt, F+E laufen und die Wirtschaft ortet weitere Gewinne. 8 Also, »Brave New World« to come? Nicht nur. Denn mit dem Eintritt in diese digitale Superwelt ändert sich die Berufslandschaft. Ausgebildete kommen immer stärker unter Druck, und die Jobs für Unausgebildete schwinden. Dafür wächst die Menge ungeschulter, ja zum Teil auch lernunwilliger, zumeist jugendlicher Männer. Und die ballen, wie weilend die englischen Weber, die Faust in der Tasche, gaukeln ihnen doch die Medien alle »Must-haves« vor, die aber ohne guten Job unerreichbar sind. Und sie agieren auch: In Berlin, dem Hotspot moderner Trends, meldete eine »Autonome Gruppe AG BL(A)CKOUT«: „Wir haben gestern Nacht den Eingangsbereich des Software-Herstellers PSI mit Hämmern und Farbe einem Facelifting unterzogen, in großen Lettern den Schriftzug »BL(A)CKOUT« hinterlassen und gut zwanzig Scheiben eingehauen.“ Das Unternehmen wäre eine treibende Kraft in F+E von »Industrie 4.0«, in welcher der Mensch immer mehr zum Problem bei der Profitmaximierung würde. „Deshalb sollen nun zunehmend automatisierte Roboter an seine Stelle treten. Dies wird zur Folge haben, dass Millionen ArbeiterInnen von den Fabriken ausgespuckt und zu Überflüssigen erklärt werden,“ meinen die aufmüpfigen Aktivisten. Und die, die sich hierzulande um die Rechte der Werktätigen kümmern? Auf einer Diskussionsveranstaltung der Arbeiterkammer im vergangenen August präsentierten Fachleute eine Analyse des IstZustandes mit wenig befriedigendem Ergebnis: Bei dominant positiver Sicht auf die »Industrie 4.0«-Entwicklungen müssen sich die Arbeitskräfte höher qualifizieren und werden jene, die das nicht tun, unter die Räder kommen – Ausbildung ist das Maß der Dinge. Und jene, die nicht können oder wollen? Darauf muss eine Antwort gefunden werden. Denn jetzt waren es nur Steine im fernen Berlin. Aber es war schon einmal viel fataler. »Back to the Roots« wäre ein Albtraum. Für beide Seiten. Regro stellt sich in Westösterreich neu auf Beim Elektrogroßhändler mit einem ausgeprägten Produkt- und Dienstleistungsportfolio für die Industrie übernehmen langjährige Mitarbeiter leitenden Aufgaben. Seit 1. Februar agiert Manuel Meier, seit 13 Jahren im Regro-Team, die Leitung der Niederlassung Dornbirn. Clemens Unterer kann mit mehr als 15 Jahren Betriebszugehörigkeit aufwarten – und leitet nun ebenfalls seit Manuel Meier, Clemens Unterer und Helmut Bauer (v.l.n.r.). wenigen Wochen den Standort Innsbruck. Helmut Bauer, ehemaliger Niederlassungsleiter der Dornbirner Filiale und zuletzt als Regionalleiter West für Regro tätig, wechselt zur Konzernmuttergesellschaft Rexel Austria, wo er sich künftig überregionalen Aufgaben und Projekten widmen wird. www.regro.at Escha erzielt Rekordumsatz Der deutsche Steckverbinder-Hersteller brachte es im Geschäftsjahr 2016 auf über 49 Mio. Euro, was einem Umsatzwachstum von rund 10% entspricht. Auch beim Auftragseingang konnte das Familienunternehmen eine neue Bestmarke vermelden. Die Mitarbeiterzahl stieg 2016 um 4,7% auf insgesamt 532 Mitarbeiter. Das stetige Wachstum der letzten Jahre ist laut Unternehmensleitung das Ergebnis der strategischen Neuausrichtung des internationalen Vertriebsnetzwerks, der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Produktprogramms sowie der Schaffung neuer Produktionskapazitäten und Arbeitsplätze im In- und Ausland. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, eröffnet Escha demnächst ein neues, 9.000 m2 großes Produktions- und Logistikzentrum am Stammsitz in Halver. www.escha.net Dieter Schaufler [email protected] AUSTROMATISIERUNG 03_17_0117_austro 16.02.17 15:27 Seite 9 ReiseTIPP: »PI-Konferenz« in Frankfurt Fotos: Regro, Westermo; Am 22. und 23. März findet im Fußballstadion »Commerzbank-Arena« in Frankfurt am Main die diesjährige Konferenz der Profibus-Nutzerorganisation (PNO) unter dem Leitthema »Netzwerk der Zukunft – heute die Produktion von morgen gestalten« statt. Marco Gerhard ist neuer Westermo-GF Der 35-jährige Vertriebsexperte übernahm Ende vorigen Jahres die Verantwortung für die Aktivitäten in der D-A-CH-Region des schwedischen Kommunikationstechnik-Herstellers. Inhalt der zweitägigen Veranstaltung sind Technologien und Anwendungen rund um Profinet, Profibus, IO-Link sowie Applikationsprofile und Integrationstechnologien für »Industrie 4.0«. Die 15 Vorträge greifen neben der Strategie der PNO zur Marschrichtung »Industrie 4.0« eine Reihe von relevanten Themen in diesem Umfeld detailliert auf, allen voran Lifecycle und Asset Management. Zudem stehen aktuelle Anwendungs-Szenarien in der Prozessautomation, IO-Link im Einsatz sowie Sicherheitsanforderungen im Mittelpunkt der Präsentationen. In praxisorientierten und technologiespezifischen Workshops wird die Rolle der PI-Technologien vertieft, um deren Vorteile, Handhabung und Nutzen in der aktuellen und auch künftigen Produktion aufzuzeigen. Anhand von Praxisbeispielen und Demo-Modellen soll dem Anwender u. a. ein tieferer Einblick in spezielle aktuelle Themen wie Engineering mit FDI, Erdung und Schirmung, Wartung und Analyse sowie Zertifizierung gewährt werden. Die Teilnahme ist kostenpflichtig, eine Anmeldung erforderlich. Marco Gerhard folgt Anders Felling, der diese Funktion in den vergangenen vier Jahren inne hatte, nach. Der neue Geschäftsführer soll sämtliche Vertriebs- und Kommunikationsmaßnahmen ausbauen sowie die Marktanteile des Unternehmens weiter erhöhen. www.pi-konferenz.de www.westermo.at 03_17_0117_austro 15.02.17 20:53 Seite 10 B Branchengeschehen I MESSEVORSCHAU Die kleine aber feine Automatisierungsmesse am Bodenseeufer wächst weiter und wartet in ihrer bereits vierten Auflage mit einem noch größeren Informationsangebot auf: Mehr als 140 Ausseller sind zur diesjährigen »all about automation« angemeldet. Vom bisherigen Juni-Termin nunmehr in den März vorgerückt, können sich bereits in wenigen Tagen Automatisierungsanwender aller Industriezweige auf dem Gelände der Messe Friedrichshafen von einschlägigen Herstellern, Systemintegratoren, Distributoren und Dienstleistern industrieller Automatisierungstechnik beraten lassen. Das begleitende Vortragsangebot wartet mit einem noch umfangreicheren Themenmix auf. Automatisierer-Hotspot im Dreiländer-Eck Vorschau auf die regionale Fachmesse »all about automation« am 8. & 9. März in Friedrichshafen D Auf der direkt in der Messehalle A2 in Friedrichshafen gelegenen »Talk Lounge« präsentieren zahlreiche Aussteller konkrete Anwendungsbeispiele und interessante Fachvorträge. 10 allem unkompliziertes Messeerlebnis, bei dem Service ganz groß geschrieben wird. Neben Gratis-Eintritt via Internet-Vorabregistrierung fallen auch fürs Parken und Gardarobeabgeben keine Kosten an, ebenso frei sind WLAN am Gelände sowie Snacks & Getränke. Anders als bei großen, überregionalen Messen sind hier vorzugsweise die regionalen Ansprechpartner der ausstellenden Hersteller und Anbieter anzutreffen. Im Fokus der Messe stehen neue Produkte, einsatzbereite Lösungen und leistungsfähige Konzepte rund um die Themen Antriebstechnik, Steuerungstechnik, Industrieelektronik, Sicherheitsgerichtete Automation, Industrielle Kommunikation, Montage- und Handhabungstechnik, Bildverarbeitung, Visualisierung und Sensorik sowie Komponenten und Engineering für die Automation. „Wir verzeichnen sehr hohe Wiederbuchungsraten bei den Ausstellern und es kommen immer mehr Unternehmen hinzu, die direkt in der Bodenseeregion sitzen – insbesondere auch regionale Engineering-Dienstleister, Systemintegratoren und Steuerungsbauer“, berichtet Tanja Waglöhner, geschäftsführende Gesellschafterin des Messeveranstalters Untitled Exhibitions im Vorfeld. „Die all about automation in Friedrichshafen präsentiert eine spannende Mischung vom international führen- AUSTROMATISIERUNG den Komponentenhersteller bis hin zum regionalen Partner, der zum Beispiel SPS-Programmierung für Anlagen- und Maschinenbaufirmen umsetzt.“ Konkretes aus der Praxis Direkt in der Messehalle findet auf der »Talk Lounge« ein kostenfreies Programm mit anwendungsorientierten Vorträgen der Aussteller und unabhängiger Experten statt. Aufgaben auf dem Weg zu »Industrie 4.0« werden dabei genauso besprochen wie Funktionale Sicherheit oder die »SCRUM-Methodik« für mechatronische Entwicklungsarbeit. Regionale Kompetenzpartner nutzen das Umfeld der »all about automation« für eigene Aktionen. Die »Wirtschaftsförderung Bodenseekreis« veranstaltet am zweiten Messetag, dem 9. März, im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Business Impuls Bodensee« ein Vortragsprogramm zum Thema: »Drehst du noch oder druckst du schon? – Möglichkeiten und Herausforderungen durch den Einsatz von 3D-Druck(r.PA./TR) technologien.« INFOLINK: www.automation-friedrichshafen.com Fotos: Untitled Exhibitions, Messe Friedrichshafen; as Konzept des privaten Messeveranstalters Untitled Exhibitions begeistert jedes Jahr mehr und mehr Besucher aus der Bodenseeregion und Umgebung. Für Vorarlberger und Tiroler bietet die »all about automation« sozusagen vor der Haustüre ein zielgerichtetes, überschaubares und vor 03_17_0117_austro 15.02.17 20:53 Seite 11 03_17_0117_austro 15.02.17 20:53 Seite 12 03_17_0117_austro 15.02.17 20:54 Seite 13 I SCHULUNGSANGEBOT Neuer Roboter-Schulungsraum am WIFI Oberösterreich eröffnet Mensch & Roboter kollaborieren in Linz Als frisch zertifizierter Schulungspartner von Stäubli Robotics bietet das WIFI Oberösterreich neu Anwenderschulungen und »VAL3«-Programmierschulungen für die Robotersysteme des Schweizer Herstellers an. itte Jänner wurde der neue Stäubli-Schulungsraum feierlich eröffnet. Dieser Schulungsraum ist mit vollwertigen Stäubli-Robotersystemen, Hardware und Software ausgestattet, um optimale Schulungsergebnisse zu garantieren. In seiner Begrüßungsrede betonte Gerald Vogt, Geschäftsführer Stäubli Robotics: „Stäubli als Hersteller mit dem weltweit größten Programm an branchenspezifischen Sonderkinematiken legt hohen Wert auf ein umfassendes Schulungsangebot. Das WIFI ist dafür der perfekte Ort. Die Qualitätsstandards der Schulungen sind ebenso hoch wie im Schulungszentrum Bayreuth.“ Von nun an können im WIFI Anwenderschulungen und »VAL3«-Programmierschulungen für die Robotersysteme von Stäubli durchgeführt werden. Die Anwenderschulung behandelt alle Punkte von der Bedienung des Robotersystems über Start und Programmausführung bis zur Verwaltung der Einund Ausgänge. Außerdem wird dem Teilnehmer ein Überblick über die mechanischen und elektrischen Komponenten der Maschine gegeben. In der »VAL3«-Programmierschulung erlernt der Teilneh- Fotos: Stäubli; M mer das Programmieren neuer Robotersysteme und die Fähigkeiten, bereits programmierte Anlagen zu ändern bzw. zu optimieren. Sämtliche Inhalte und Abläufe der Schulungen werden streng nach den Vorgaben von Stäubli durchgeführt und sind damit absolut gleichwertig zu den Schulungen im Schulungszentrum Bayreuth/Deutschland. Offensive Expansionsstrategie Stäubli-Robotics-Geschäftsführer Gerald Vogt übergibt das Zertifikat an Dr. Georg Spiegelfeld (li.) und Harald Wolfslehner (re.) vom WIFI Oberösterreich. Mit dem WIFI als Schulungspartner ist Stäubli Robotics einen großen Schritt weiter hinsichtlich seiner offensiven Expansionsstrategie am österreichischen Markt. Die Ziele sind noch mehr Kundennähe, noch kürzere Reaktionszeiten und noch intensivere Schulungsangebote. Stäubli bietet Mechatronik-Lösungen in den drei Sparten Textilmaschinen, Kupplungssysteme und Roboter. Mit über 4.500 Mitarbeitern ist der international tätige Schweizer Konzern in 25 Ländern mit eigenen Niederlassungen und in (r.PA./TR) über 50 Ländern mit Vertretungen präsent. INFOLINK: www.staubli.com 03_17_0117_austro 15.02.17 20:55 Seite 14 T Technik pur I TITELGESCHICHTE Um welche zusätzlichen Angebote Sicherheitsexperte Pilz sein umfassendes Beratungs-, Engineering- und Seminarprogramm aktuell erweitert und warum die Nachfrage beim »Botschafter der Sicherheit« weiterhin stark wächst Dienstleistungsboom beim Safety-Experten Ergänzend zum Produkt- und Lösungsvertrieb bietet der deutsche Automatisierungshersteller Pilz vielfältige Sicherheits-Dienstleitungen an. Ebenso wie in den weltweit mehr als 30 weiteren Tochtergesellschaften boomt bei Pilz Österreich dieser Geschäftszweig – 20 Mitarbeiter und damit gut die Hälfte der heimischen Belegschaft sind in den Bereichen Consulting, Engineering sowie Training&Didactic tätig. Die zertifizierten Sicherheitsexperten unterstützen Maschinenund Anlagenbauer ebenso wie Betreiber mit zahlreichen Beratungs- und Engineering-Leistungen betreffend Sichere 14 Automation. Der Aufgabenbogen spannt sich von der sicherheitstechnische Analyse und Risikobeurteilung bis hin zur CE-Kennzeichnung sowie internationalen Konformitätsbewertung. Der »Botschafter der Sicherheitstechnik« gibt zudem mit seinem breit gefächerten Seminar- und Schulungsprogramm aktuelles Fachwissen und Praxis-Knowhow weiter. Heuer neu sind dabei Themen wie u.a. »Sicheres Programmieren gemäß EN ISO 13849«, »Sicherheitsrelevante Sperrung und Verriegelung mit LOTO« und »Sichere Mensch-Roboter-Kollaboration«. Von Thomas Reznicek AUSTROMATISIERUNG 03_17_0117_austro 15.02.17 20:55 Seite 15 eit Jahren baut Pilz sein Portfolio an Sicherheits-Dienstleistungen kontinuierlich aus. Längst schon bilden die Bereiche Consulting, Engineering sowie Training&Didactic die zweite starke, vom Produktvertrieb unabhängige Säule im Hause Pilz – und das nicht nur in Österreich. Durch die Präsenz in allen relevanten Industriemärkten der Welt konnte das Unternehmen einen großen Wissens- und Erfahrungsschatz – vor allem auch hinsichtlich der länderspezifischen Normen und Richtlinien – aufbauen, den sich die zertifizierten Sicherheitsexperten in allen Pilz-Niederlassungen rund um den Globus zu Nutze machen. Sie beraten in sämtlichen Fragen der Maschinen- und Anlagensicherheit, zeigen Gefahren und mögliche Probleme auf, unterbreiten konkrete Lösungsvorschläge und S Beratungs- und EngineeringDienstleistungen maßgeschneidert Pilz deckt mit seinem umfassenden Beratungs- und Engineering-Angebot den gesamten Lebenszyklus von Maschinen und Anlagen ab und unterstützt dabei sowohl Maschinen- und Anlagenbauer als auch Betreiber. Die Dienstleistungen werden stets individuell „Das Interesse an unseren Consultingund EngineeringLeistungen wächst ungebrochen – ebenso wie an unserem Seminar- und Schulungsprogramm.“ „Die Norm EN ISO 13849 stellt explizite Anforderungen an sicherheitsgerichtete SteuerungsSoftware, um diese auch vollständig sicher zu projektieren und zu dokumentieren.“ Ing. Paul Kaderabek, Leiter des Bereichs Training&Didactic bei Pilz Österreich. Gerhard Moser, MSc, Experte in Sachen sicheres Programmieren. unterstützen bei der Umsetzung sicherheitstechnischer Maßnahmen bzw. übernehmen diese komplett für den Kunden. „Das Interesse an unseren Consulting- und Engineering-Leistungen wächst ungebrochen – ebenso wie an unserem Seminar- und Schulungsprogramm“, erzählt Paul Kaderabek, Leiter des Dienstleistungs-Bereichs Training&Didactic bei Pilz Österreich, im Gespräch mit Austromatisierung. „Bei den MaschinensicherheitsSeminaren und hier vor allem bei AUSTROMATISIERUNG In-House-Seminaren vor Ort beim Kunden verzeichnen wir eine enorme Nachfrage.“ auf die Kundenbedürfnisse maßgeschneidert und sind dabei frei skalierbar. So kommt es nicht selten vor, dass aus einer ursprünglich reinen Analyse- und Beratungstätigkeit letztendlich ein umfangreiches Projekt entsteht, bei dem anhand der Risikobeurteilung ein konkretes Sicherheitskonzept und darauf aufbauend ein detailliertes Sicherheitsdesign erstellt und in Folge umgesetzt wird – inklusive Systemimplementierung, normgerechter Dokumentation, Validierung, Konformitätsbewertung und CE-Kennzeichnung. Übrigens übernimmt Pilz dabei per Unterschrift die Verantwortung für das Konformitätsbewertungs-Verfahren. „Durch die feine Granulierung unseres Dienstleistungsangebots sind unterschiedlichste Konstellationen möglich“, erklärt Julia Nadler, die bei Pilz Österreich den Bereich Systemintegration leitet. „Mal führen wir nur die Risikobeurteilung durch, ein anderes Mal arbeiten wir zusätzlich das Sicherheitskonzept sowie das detaillierte Sicherheitsdesign aus und die Umsetzung macht der Auftraggeber selbst oder ein anderes Unternehmen. „Selbstverständlich freuen wir uns, wenn ein von uns vorgeschlagenes Sicherheitskonzept mit Pilz-Produkten umgesetzt wird. Wir haben aber auch bereits zahlreiche Projekte mit Komponenten anderer Hersteller bzw. Marken realisiert – unsere Dienstleistungen sind grundsätzlich produktneutral.“ Dipl.-Ing. (FH) Julia Nadler, Leiterin des Bereichs Systemintegration. Es gibt aber ebenso Fälle, wo die Risikobeurteilung bereits vorliegt und wir mit den weiteren Schritten bis zur Systemimplementierung und CE-Kennzeichnung beauftragt werden. Oder – auch das ist möglich – Pilz übernimmt als Projektleiter die Generalunternehmer-Verantwortung inklusive der Koordination von Subunternehmen.“ Die Sicherheitsexperten werden zudem gerne zu Rate gezogen, wenn es um die Einholung einer zweiten Meinung geht – etwa beim Erstellen von Sicherheitskonzepten, bei der Inspektion bestehender Schutzeinrichtungen, bei Sicherheitsanalysen ganzer Maschinenparks oder der Validierung im Rahmen von Umbau- oder Erweiterungsprojekten. „Wir beurteilen dabei anhand der dokumentierten Sicherheitsanforderungen das vorhandene Design und die ausgewählten Komponenten, testen durch Fehlersimulationen die sicherheitsrelevanten Soft- und Hardware-Funktionen und erstellen einen ausführlichen Prüfbericht“, fasst Julia Nadler zusammen. Ihr Kollege Gerhard Moser ergänzt: „Egal, ob Retrofit- oder Neuanlagen-Projekt – der Faktor Zeit ist ja gerade bei Umbauten und Erweiterungen ein » 15 03_17_0117_austro 15.02.17 20:56 Seite 16 T Technik pur I TITELGESCHICHTE I IM ÜBERBLICK Die Consulting & EngineeringLeistungen vom Sicherheitsexperten Zertifizierte Sicherheitsexperten mit spezifischen Schwerpunkten Die zertifizierten Pilz-Sicherheitsexperten halten sich durch regelmäßige interne und externe Schulungen stets up-to-date – die Normenwelt haben sie ebenso »im kleinen Finger« wie etwa die korrekte Vorgehensweise bei Risikoanalysen und -beurteilungen, den CE-Kennzeichnungsprozess oder die normgerechte Dokumentationserstellung. Ebenso routiniert sind sie bei der hard- und softwareseitigen Projektumsetzung. So ist etwa das „Beim »LOTO«-System geht es darum, dass Maschinen und sonstige Arbeitsausrüstung von der Energiezufuhr getrennt werden, sobald an diesen Arbeiten durchgeführt werden, und dabei so gesichert sind, dass ein versehentliches Wiedereinschalten ausgeschlossen ist.“ Ing. Stephan Weidinger, Experte u.a. für »LOTO« und Anlagensicherheit. „Wir bieten in puncto Mensch-Roboter-Kollaboration nicht nur Beratung sondern erstellen auf Wunsch normenkonforme Sicherheitslösungen gemäß DIN EN ISO 10218-2 und der ISO/TS 15066.“ Ing. Bernhard Buchinger, MRK-Experte. »Sichere Programmieren gemäß EN ISO 13849« nicht nur ein neuer Punkt am Pilz-Seminarplan, sondern intern längst schon gelebte Praxis. „Die Logik von Sicherheitsfunktionen wird immer öfters mit einer Sicherheits-SPS realisiert. Zugleich gestalten sich die Programme immer komplexer, die heutige Programmierarbeit geht über bloße Und-/Oder-Funktionsverknüpfungen weit hinaus. 16 Die Norm EN ISO 13849 stellt explizite Anforderungen an sicherheitsgerichtete Steuerungs-Software, um diese auch sicher zu programmieren und so einen wirklich sicheren Funktionsablauf zu gewährleisten“, erklärt Gerhard Moser sein persönliches Steckenpferd. „Dabei gibt es bereits vor der eigentlichen Programmierarbeit viel zu tun, beispielsweise die normkonforme Dokumentation nach dem sogenannten V-Modell.“ Übrigens: Wer sich für eine Dienstleistung von Pilz entscheidet, ist keineswegs an dessen Hard- und Software gebunden. „Selbstverständlich freuen wir uns, wenn ein von uns vorgeschlagenes Sicherheitskonzept mit Pilz-Produkten umgesetzt wird. Wir haben aber bereits zahlreiche Projekte mit Komponenten anderer Hersteller bzw. Marken realisiert. Unsere Dienstleistungen sind grundsätzlich produktneutral“, betont Julia Nadler. • Gefährdungsbeurteilung nach ASchG und AM-VO • Risikobeurteilung nach MRL • Sicherheitskonzept • Sicherheitsdesign • Systemintegration • Validierung • CE-Beratung und -Kennzeichnung • Internationale Konformitätsbewertung • Inspektion von Schutzeinrichtungen • »Lock Out Tag Out«-Analyse und -Ver fahrensentwicklung für Maschinen und prozesstechnische Anlagen • Sicherheitstechnische Analyse von Mensch-Roboter-Kollaborationen • Sicherheitsanalyse des Maschinenparks • HAZOP-Analyse • Explosionsschutzdokument nach VEXAT Über 100 Teilnehmer kamen zur »Pilz User Conference«, die im September vorigen Jahres in der Holzerlebniswelt »Feuerwerk« der Firma Binder in Fügen/Tirol stattfand. Das neue Veranstaltungsformat wurde seinem Motto »Von Anwendern für Anwender« voll gerecht. Aktuelle Neuheiten: »LOTO« und Mensch-Roboter-Kollaboration Eine neue »Spezialität« des heimischen Pilz-Engineering-Teams heißt »LOTO«. Die Abkürzung steht für »Lock Out – Tag Out« – damit sind Verfahren für Wiedereinschaltsperren bzw. Kennzeichnungen bei Arbeiten an Maschinen und Anlagen gemeint. „Dieses Konzept hat seine Ursprünge in amerikanischen Sicherheitslösungen. Mittlerweile ist es aber auch in Europa auf dem Vormarsch“, weiß »LOTO«-Experte Stephan Weidinger. „Es geht darum, dass Maschinen und sonstige Arbeitsausrüstung von der Energiezufuhr getrennt werden, sobald an diesen Arbeiten durchgeführt werden, und dabei so gesichert sind, dass ein versehentliches Wiedereinschalten ausgeschlossen ist.“ Pilz bietet dazu ein Komplettpaket bestehend aus Analyse und Verfahrensentwicklung eines kundenspezifischen »LOTO«-Systems, das sämtliche notwendigen Ausrüstungen zum Sperren und Kennzeichnen einer Maschine und prozesstechnischer Anlagenteile zur Verfügung stellt. „Ein Teil dieser Dienstleistung ist das Anlernen und Schulen der Mitarbeiter im Erkennen gefährlicher Energie und im »LOTO«-Verfahren insgesamt“, geht Stephan Weidinger ins Detail. Ein brandaktuelles Thema, auf das die Pilz-Experten immer öfters angesprochen werden, betrifft die Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK). „Mit der neuen Art von Robotern, den sogenannten »Cobots«, teilen sich Mensch und Roboter räumlich und zeitlich einen Arbeitsraum. Ein Schutzzaun wird nicht mehr benötigt. Diese Art der Kollaboration erfordert zunehmend neue Techniken und Lösungen zur Absicherung von Robotern und Robotersystemen, sowie neue Betrachtungsweisen bei der sicherheitstechnischen Analyse und Risikobeurteilung“, berichtet MRK-Spezialist Bernhard Buchinger. „Wir bieten dahingehend nicht nur Beratung, sondern erstellen auf Wunsch normenkonforme Sicherheitslösungen gemäß DIN EN ISO 10218-2 und der ISO/TS 15066. Und auch in unser Seminarangebot hat das Thema bereits Einzug gehalten.“ AUSTROMATISIERUNG Fotos: Pilz, Fotolia; stets relevantes Thema. Deshalb werden wir oft von Kunden – trotz vorhandener, eigener Sicherheitskompetenzen im Unternehmen – gerne als Projektpartner hinzugenommen, um Ressourcenengpässe abzudecken.“ 03_17_0117_austro 15.02.17 20:56 Seite 17 Breites Seminar- und Schulungsangebot Seit Jahren erweitert Pilz kontinuierlich sein mittlerweile umfassendes Seminar- und Schulungsprogramm. Es gibt Einstieger- ebenso wie vertiefende Neu: Selbststudium via Web Based Trainings. Seminare zu allen Aspekten der Maschinensicherheit. Am diesjährigen Veranstaltungskalender finden sich rund 20 verschiedene Sicherheitsseminare, die an jeweils mehreren Fixterminen österreichweit abgehalten werden. Das vielfältige, produktneutrale Angebot enthält sowohl Themen speziell für Hersteller als auch Inhalte, die insbesondere den sicheren Betrieb von Maschinen und Anlagen beispielsweise für Instandhalter behandeln. „Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, jede Veranstaltung auch als Inhouse-Seminar zu buchen. Das macht vor allem in größeren Betrieben Sinn“, erklärt Training&Didactic-Leiter Paul Kaderabek. „Diese Inhouse-Seminare können zudem inhaltlich über eine Art Baukastensystem an die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Unternehmen angepasst werden – auch hinsichtlich des zeitlichen Rahmens. Wir sind hier sehr fexibel.“ Gleich eine ganze Reihe neuer Seminare wurde für heuer zusätzlich ins Programm aufgenommen (siehe Kasten). Neben den klassischen Maschinen-Sicherheitsinhalten sind in jüngerer Vergangenheit zunehmend Prozesstechnik-Themen gefragt. Dazu bietet Pilz nun neu das Seminar »Grundlagen der Sicherheit in Prozessanlagen« an, bei dem es um die HAZOP-Studie (Hazard und Operability) sowie Maßnahmen für die Wartung und Instandhaltung geht – inklusive Informationen über Druckgeräteüberwachung sowie explosionsfähige Atmosphären (ATEX) und Explosionsschutz-Dokumentation. Ein weiteres Highlight im Neuheiten-Reigen von Pilz sind »Web Based Trainings«. „Damit stellen wir erstmals interaktive Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Trainings bieten räumliche, zeitliche und inhaltliche Flexibilisierung und insgesamt mehr Freiheiten durch Selbstlernphasen“, zeigt Paul Kaderabek die Vorteile dieser modernen Lernmethode auf. „Damit wollen wir insbesondere die jüngere Generation ansprechen.“ Apropos Jugend: Für die Lehrlingsausbildung bietet Pilz mit dem so genannten »Maschinensicherheits-Tag« ein Seminar speziell für Auszubildende u.a. in den Fachsparten Mechatronik, Automatisierungstechnik und Elektrotechnik an. „Wir gehen auch gezielt auf Schulen wie HTLs oder FHs zu und unterstützen die Lehrkräfte mit passenden Unterrichtsmaterialien“, ergänzt Paul Kaderabek. Eine Erfolgsgeschichte für sich ist die vor vier Jahren gestartet Ausbildungsreihe zum TÜV-geprüften, international anerkannten »Certified Machinery Safety Neu im Seminar- und Schulungsangebot von Pilz n Sicheres Programmieren gemäß EN ISO 13849, praxisgerechtes und sicheres Umsetzen von Sicherheitssoftware; n »FSM« – »Functional Safety Management« gemäß EN ISO 13849, korrekte Umsetzung von Sicherheitsfunktionen; n Sichere Mensch-Roboter-Kollaboration, was bei der Betrachtung einer MRKApplikation beachtet werden muss; „Im Juni 2018 laden wir zur bereits zweiten »Pilz User Conference« ein – die diesbezügliche Planung ist bereits angelaufen.“ Ing. David Machanek, Vertriebsleiter von Pilz Österreich. »CSME« – der zertifizierte Maschinensicherheitsexperte« I TIPPS n CE-Gesamtprozess nach Maschinenrichtlinie in der Praxis; Expert« – kurz »CSME«. Im Rahmen dieses mehrtägigen, weltweit standardisierten Expertenlehrgangs werden von der Gefahrenanalyse über die Erstellung von Sicherheitskonzepten bis hin zum korrekten Inverkehrbringen von Maschinen und Anlagen alle Bereiche abgedeckt. „In Österreich haben wir bereits knapp 200 »CSME«-Experten ausgebildet“, berichtet Paul Kaderabek nicht ohne Stolz. „Damit liegen wir im internationalen Vergleich aller PilzTochtergesellschaften an der Spitze.“ Das Seminar richtet sich an Fachkräfte, die Maschinen planen, konstruieren, warten oder umrüsten, wie beispielsweise Automations-, Elektro- und Maschinenbauingenieure, Maschinenkonstrukteure, Wartungspersonal, Projektierer, Sicherheitsingenieure und Sicherheitsbeauftragte. „Heuer starten wir mit eintägigen Auffrischungskursen – das »CSME«-Zertifikat muss nach vier Jahren durch die Teilnahme an einem solchen Kurs erneuert werden“, erklärt Paul Kaderabek. n »LOTO« – »Lock Out – Tag Out«, Wiedereinschaltsperre bzw. Kennzeichnung sicherheitsrelevanter Verriegelung an Maschinen; n »CMSE«-Update, Verlängerung des »Certified Machinery Safety Expert«-Zertifikats; n E-Learning – Web Based Training, Selbststudium zum Thema Maschinensicherheit; n Grundlagen der Sicherheit in Prozessanlagen, prozesstechnische Risikobeurteilung sowie Maßnahmen für die Wartung und Instandhaltung (HAZOP, ATEX, DGÜW-V). Erfolgsformat »Pilz User Conference« Im vergangenen September organisierte Pilz erstmals ein zweitägiges Anwendertreffen zum Thema Maschinensicherheit. Ort des Geschehens war die Holzerlebniswelt »Feuerwerk« der Firma Binder in Fügen/Tirol. Unter dem Motto »Von Anwendern für Anwender« standen moderne Sicherheitslösungen einschlägiger Anwender im Vordergrund. „Das Feedback zu dieser Premiere war ausgezeichnet“, freut sich David Machanek, Vertriebsleiter von Pilz Österreich. „Die Teilnehmer haben besonders die Themen- bzw. Vortragsvielfalt sowie die Qualität der Beiträge positiv hervorgehoben. Auch das Rahmenprogramm erhielt viel Lob. Deshalb haben wir uns bereits dazu entschlossen, dieses Veranstaltungskonzept weiterzuführen und kommendes Jahr zur nächsten »Pilz User Conference« einzuladen. Die diesbezügliche Planung ist bereits angelaufen.“ INFOLINK: www.pilz.at AUSTROMATISIERUNG 17 18_30_0117_neu_austro 15.02.17 21:43 Seite 18 P Praxisreport I SENSORIK Warum intelligente Sensorik und offene Schnittstellen eine tragende Rolle in einer Produktionsanlage für Kunststoffsäcke spielen Den Sack im festen Griff Ein Sack ist immer nur so gut wie sein Griff – so könnte eine Weisheit aus der Verpackungsindustrie lauten. Vor kurzem stellte der heimische Verpackungsmaschinenbauer Starlinger eine Anlage vor, die stabile Kunststoffsäcke gleich mit integriertem Griff produziert – eine Neuheit in der Branche. Die dabei eingesetzte Rolle-zu-Rolle-Technologie wird optimal unterstützt von intelligenter Sensorik aus dem Hause Sick, die die geforderte Genauigkeit im Hochgeschwindigkeitsprozess garantiert. Kommuniziert wird mit der »X20«-Steuerung von B&R – ganz im Sinne von »Industrie 4.0« – über IO-Link und Powerlink. Von Dr. Alexander M. Lille 18 Die jüngste Entwicklung von Verpackunsgmaschinenspezialist Starlinger fertigt Handgriffe für die vielseitigen »Ad*Star«-Säcke. Im Handumdrehen werden aus dem Polypropylenbändchengewebe von der Rolle fertige Griffe auf der Rolle. AUSTROMATISIERUNG 18_30_0117_neu_austro 15.02.17 21:06 Seite 19 ei Schüttgütern wie Zement oder Fliesenkleber sind stabile und gut zu transportierende Verpackungen das Um und Auf. Die verwendeten Säcke müssen viel aushalten – denn das Maximalgewicht für Kastensäcke in der EU liegt bei 25 kg, weltweit sogar bei 50 kg. Die passende Lösung dafür sind gewebte Kunststoffsäcke, die sehr robust und gut handhabbar sind. Darauf spezialisiert hat sich der heimische Maschinenbauer Starlinger im niederösterreichischen Weißenbach, der seit 45 Jahren Anlagen zur Produktion von Kunststoffsäcken aus Bändchengewebe in die ganze Welt liefert. Rund 22 Mrd. Säcke werden jährlich auf Starlinger-Maschinen produziert. Von der Herstellung des Ausgangsmaterials über das Verweben und Bedrucken bis zum fertigen Kunststoffsack – Starlinger deckt den kompletten Fertigungsprozess ab. B Weniger Bruch dank patentierter Technologie Mit den international patentierten »Ad*Star«-Kastenventilsäcken schaffte es Starlinger, die Bruchrate von Zementsäcken entscheidend zu verringern. Zudem können die Säcke bis zu 50 kg Füllmenge aufnehmen und bieten sich damit als Verpackung für trockene Schüttgüter im Groß- und Einzelhandel an, etwa bei Baustoffen, Chemikalien oder Futtermitteln. Auf der Fachmesse für Kunststoff- und Kautschukindustrie »K« in Düsseldorf präsentierte Starlinger im Herbst vorigen Jahres erstmalig eine Maschine, die die Fertigung der Kastensäcke inklusive praktischem Tragegriff ermöglicht. René Weiss, Leiter der Entwicklung Elektrotechnik bei Starlinger, erklärt: „In der neuen Variante ist der Griff bereits fix am Sack angebracht, womit das Handling insbesondere bei schweren Säcken deutlich erleichtert wird.“ Von der Rolle auf die Rolle Die Produktion eines »Ad*Star«-Kastenventilsacks erfolgt in Hochgeschwindigkeit. Der Prozess startet mit Polypropylen-Granulat, das in einem Extruder aufgeschmolzen und über eine Düse zu einer Flachfolie geformt wird. Die Flachfolie wird zu 6 bis 8 mm breiten Bändchen geschnitten, die verstreckt und durch thermische Behandlung in ihrer Festigkeit gestärkt werden. Das wieder auf eine Spule gerollte Bändchen wird zu einem Polypropylen-Schlauch gewebt, der dann erneut auf eine Rolle gewickelt wird. Das Material kann dann weiterverarbeitet werden, im Falle das »Ad*Star«-Sacks wird ein Polypropylenfilm zur Abdichtung des Gewebesacks mit einer Stärke von etwa 15 bis 25 µm heiß aufgetragen. Danach wird das Material wieder aufgerollt. Auch die Bedruckung – Industriedruck oder OPP-Folie – erfolgt über einen Rollen-zu-Rollen-Prozess, der über viele Jahre von Starlinger weiterentwickelt wurde. In der angeschlossenen Konfektionsanlage wird der Sack geschnitten, gefaltet und der Griff aufgeschweißt. „Für die Herstellung des Griffs wird das Ausgangsmaterial – ein verwobenes Kunststoffband – von der Rolle direkt in die Maschine abgewickelt. Dort wird das Band zu vier Lagen gefaltet und durchgestanzt. Damit wird die Form erzeugt, die für den Griff benötigt wird. Dann wird das Material wieder aufgefaltet und mit einem » AUSTROMATISIERUNG 18_30_0117_neu_austro 15.02.17 21:07 Seite 20 Praxisreport I SENSORIK exakt definierten Zug auf die Endproduktionsrolle aufgewickelt“, beschreibt René Weiss den Prozess. Von dort geht die Rolle zur nächsten Maschine, mit der die Griffe auf die Säcke aufgeschweißt werden – ein Arbeitsschritt, der ohne weiteren Materialeinsatz nur durch Heißluft und Druck erfolgt. zung mit anderen Maschinen. „Der Laserdistanzsensor »DT 35« war die perfekte Lösung. Die Kombination der beiden Kommunikationsstandards IO-Link und Powerlink ermöglicht heute vieles von dem, was wir uns vor 10, 15 Jahren gewünscht haben“, freut sich René Weiss. Mehr als nur messen Dem finalen Aufrollen des Griffs nach seiner Herstellung kommt besondere Bedeutung zu. Bei zu viel oder zu wenig Zug würde sich die Grifflage und damit der Griff verformen. Eine Herausforderung für die höchst genaue Drehmomentregelung des Antriebs und die Sensorik zur Erfassung des Rollendurchmessers. „Da ist absolute Genauigkeit gefragt – wir fahren hier mit Highspeed. Selbst kleinste Abweichungen führen schnell zu großen Problemen“, betont René Weiss. Hier kommt der deutsche Sensorspezialist Sick ins Spiel. Der in einem Gehäuse verbaute Laserdistanzsensor »DT35-B15251« detektiert die Lage der Wickelwelle und damit auch den Durchmesser der fertigen Griffrolle. Bei der Kon- Intelligent und kommunikativ: Der Distanzsensor »DT35-B15251« von Sick kann mehr als nur messen – dank IO-Link erfüllt er »Industrie 4.0«Standards wie die Übermittlung von Diagnosedaten. Die kommunikative Brücke zur Steuerung und den Ebenen darüber – B&R bietet verschiedene IO-Link-Master-Module zur einfachen Anbindung von Sensoren und Aktoren unterschiedlicher Hersteller. struktion waren die Inbetriebnahme, die laufende Wartung, mögliche Adaptionen und die Anbindung an die Maschinen der vor- und nachgelagerten Prozesse wichtige Themen. „Es gilt, Eventualitäten einzuplanen, das spart später unnötige Kosten. Wir wollten daher einen Sensor, der – ganz im Sinne von »Industrie 4.0« – mehr als nur messen kann“, erinnert sich René Weiss. So werden neben Messwerten auch Diagnosedaten vom Sensor, seine Seriennummer und andere Kennwerte an den Master und übergeordnete Datenbanken übermittelt. Ebenso wichtig: eine einfache Parametrierung und die Vernet- 20 damit gleich erkennbar ist, ob er ursprünglich mit der Maschine geliefert wurde. So ist bei Fehlermeldungen sofort ersichtlich, welcher Teil betroffen ist. Zudem können optische Sensoren den Verschmutzungsgrad melden, damit der Bediener weiß, ob und wann der Sensor zu reinigen ist. Bei der Konstruktion bringt IO-Link gleich mehrere Vorteile: Geschirmte Kabel sind nicht nötig, die aufwendige analoge Verkabelung verschwindet und das System ist feldbusunabhängig. Der Endkunde hat den Vorteil der einfachen Austauschbarkeit des Sensors. „Bisher hatte der Kunde ein Ersatzteillager mit gleichartigen Sensoren. Da gab es immer wieder Probleme, da gewisse Applika- Sensorik auf IO-Link-Ebene Da der Distanzsensor auf der Anlage zur Grifffertigung schwer zugänglich ist, war die Fernparametrierung ein wichtiger Aspekt. Michael Hecher, Entwicklung Elektrotechnik bei Starlinger dazu: „Die Kenndaten des Sensors werden einmal in der Steuerung hinterlegt und der Sensor muss nicht mehr eingestellt werden.“ Selbst bei Sensortausch bleiben alle wichtigen Daten erhalten. Neuerliche Einstellarbeiten fallen weg, Parameterlisten und zusätzliche Software werden überflüssig. Auch die Seriennummer eines Bauteils wird ausgelesen, AUSTROMATISIERUNG tionen oft eine ganz bestimmte Programmierung erfordern“, berichtet Michael Hecher. „War der Sensor dann nicht richtig abgestimmt, mussten sich Kunden mit komplizierten Einstellmechanismen behelfen oder von uns geschult werden, um das Ersatzteil richtig einzubauen. Das gehört mit IO-Link der Vergangenheit an.“ Prozess- und Safety-Steuerung auf Powerlink Neben dem IO-Link-Sensor von Sick ist das Steuerungssystem »X20« von B&R ein weiteres Highlight im Arbeitsprozess der Starlinger-Maschine. Das I/O-Modul »X20DS438A« fungiert als IO-LinkMaster. Die Prozessdaten werden an die anderen Teilnehmer über die offene Schnittstelle Powerlink weitergegeben. Die mittlerweile 45 Powerlink-Knoten im Maschinenpark des Unternehmens haben proprietäre Bussysteme komplett abgelöst. René Weiss dazu: „Die Umstellung auf Powerlink bot neben der Einfachheit und Stabilität für uns zwei wesentliche Vorteile: Safety-Integration und dezentraler Aufbau. Die Powerlink-Knoten erlauben die Anbindung von Lösungen verschiedener Hersteller, etwa in der Antriebstechnik, zukünftig aber auch zu Kameras und Sensoren.“ Fotos: Starlinger, Contentmanufaktur Lille; P 18_30_0117_neu_austro 15.02.17 21:07 Seite 21 Freuen sich über eine gelungene Zusammenarbeit (v.l.n.r): René Weiss und Michael Hecher, beide Entwicklung Elektrotechnik bei Starlinger, René Pfaller, Product Manager Presence Detection & Industrial Instrumentation bei Sick, und Christoph Gugg, BU Open Automation Technologies bei B&R. Von der zentralen Steuerung ausgehend können mittels Powerlink dezentrale Knoten über einen Buskoppler angebunden werden. Am Buskoppler hängt wiederum der IO-Link-Master, von dem aus sternförmig auf die IO-Link-Ebene zugegriffen wird. „Hierarchisch ist sowohl die Prozesssteuerung als auch die Safetysteuerung auf Powerlink inkludiert – und die Sensorik auf der IO-Link-Ebene“, erläutert René Weiss. „Über die Powerlink-Feldbus-Ebene wird die gesamte Aktorik (Inverter und Servoantriebe), angesteuert, und zwar mit der Information, die über den IO-Link aufgenommen wurde. So haben unsere Kunden die gesamte Fertigung sicher im Griff und sind flexibel genug, um auf künftige Entwicklungen vorbereitet zu sein.“ Apropos zukünftige Entwicklungen: Starlinger, B&R und Sick sind Mitglied in der Ethernet Powerlink Standardization Group (EPSG), um die Technolo(BBK) gie gemeinsam voranzutreiben. Zum Autor: Dr. Alexander M. Lille ist freier Fachjournalist und Inhaber der PR-Agentur Contentmanufaktur. INFOLINKs: www.sick.at www.starlinger.com www.br-automation.at 18_30_0117_neu_austro 15.02.17 21:07 Seite 22 Praxisreport I LAGERAUTOMATISIERUNG Wie ein hochdynamisches Lager- und Kommissioniersystem auf Basis aktueller Steuerungstechnik für Hochverfügbarkeit im Zentrallager eines heimischen Handels-Riesen sorgt Alles da! Nach Abschluss der bereits dritten Ausbaustufe bietet das Logistikzentrum von Spar Österreich in Wels auf nunmehr 30.000 m2 Grundfläche Platz für rund 14.000 verschiedene Artikel – und damit für den Großteil des Trockensortiments der Handelskette. 180.000 Versandeinheiten pro Tag gehen von hier aus zu den österreichweit insgesamt 1.600 Spar-Geschäften, alle 15 min verlässt ein voll beladener LKW den Stützpunkt. Der bayerische Logistikspezialist Witron zeichnet als Generalunternehmer für die Planung und Realisierung der modernen Lager- und Kommissionieranlage verantwortlich. Die erreichte hohe Verfügbarkeit begründet sich in mehreren Faktoren: Neben dem ganzheitlichen Logistik- und Servicekonzept inklusive umfassendem Instandhaltungsmanagement sowie dem neu installierten integrierten, vollautomatischen Kommissioniersystem »OPM« sorgt der Einsatz aktueller Automatisierungstechnik für einen reibungslosen und weitgehend ausfallsfreien, effizienten Lagerbetrieb. Mit dabei sind u.a. leistungsfähige Steuerungen aus dem Hause VIPA. it der nun zur Verfügung stehenden Kapazität von bis zu 50 Mio. Versandeinheiten pro Jahr entlastet das Logistikzentrum Wels alle sechs weiteren Zentrallager von Spar in ganz Österreich nachhaltig. Engpässe beim Warenfluss können weitgehend vermieden und eine raschere Belieferung forciert werden. Wie bereits für die Baustufe eins (1998) und zwei (2002) M 22 wählten die Verantwortlichen bei Spar auch für die Baustufe drei den deutschen Spezialisten Witron Logistik + Informatik als Partner. Dessen Liefer- und Leistungsspektrum umfasst die Konzeption und Realisierung sämtlicher Materialfluss-, IT-, Steuerungs-, Warehouse-Management-, Stahlbauund Mechanik-Komponenten. Zudem ist ein 60 Mitarbeiter starkes »Witron On Site Team« direkt AUSTROMATISIERUNG vor Ort für den kompletten Service, die Störungsbeseitigung, Optimierung und Wartung sowie den Betrieb der Anlage gemeinsam mit Spar-Mitarbeitern zuständig und gewährleistet so die permanent hohe Verfügbarkeit der Logistik-Komponenten. Ein Erfolgsgarant ist dabei die vorausschauende Instandhaltung, um ungeplante Ausfälle weitestgehend zu unterbinden. Die reaktiven Zeiten (ungeplante Reparaturen) betragen nur 6 bis 8% der Zeit für proaktive, vorbeugende Instandhaltung. Ganzheitliches Logistikund Servicekonzept Herzstück des Lagers ist das integrierte, vollautomatische Kommissioniersystem »OPM« (»Order Picking Machinery«) mit drei Depalettiermaschinen, Traylager, acht Kommissioniermaschinen, Hochregallager sowie neu gestalteten Wareneingangs/Warenausgangszonen. Das Besondere: Nach Eingang der Warenbestellung berechnet das System anhand definierter Parameter der Verpackungseinheit die Anordnung der Artikel auf dem Rollcontainer und schlichtet diese dann nach einem optimierten Schlichtmuster ohne Zwischenräume sowie unter Berücksichtigung von Artikelgruppen. Diese exakte Schlichtung erlaubt es, dass mehr Waren pro Rollbehälter das Lager verlassen können. Das Konzept wurde unter Berücksichtigung sämtlicher Aspekte einer durchgängig transparenten Intralogistik umgesetzt. Die intelligente Anlagenvisualisierung »BWOS/MIS« (»Witron Operating System/ Fotos: Spar/PG Studios Witron; P 18_30_0117_neu_austro 15.02.17 21:07 Seite 23 Management Information System«) hält dabei alle KPIs (Key Performance Indicators), Anlagenzustände, Artikelkenndaten u.v.m. dezentral parat. In Summe 10 km Fördertechnik, 5.000 Antriebe, 85.000 Förderrollen und 12.000 elektrische Schaltelemente gilt es im Logistikzentrum optimal zu warten. Für die Witron-Instandhaltungstechniker vor Ort bedeutet das rund 12.000 Wartungsaufträge pro Jahr an 7.000 Assets (funktionale oder logische Anlagen-Komponenten). Sie sorgen dafür, dass Mechanik, Elektrik und IT stets optimal arbeiten und stellen so die termingerechte Auslieferung bei kleinstmöglicher Fehlartikelquote sicher. Fotos: Spar/PG Studios, Witron; Hochperformante, skalierbare Steuerungen auf Lager Um ungeplante Stillstandzeiten weitgehend zu vermeiden, nutzen Witron und Spar ein intelligentes Ersatzteilmanagement. 4.500 verschiedene Ersatzteile sind permanent vor Ort verfügbar – u.a. Steuerungen des deutschen Herstellers VIPA, die sich durch ihre hohe Performance und Konnektivität sowie Skalierbarkeit auszeichnen und daher ein breites Einsatzspektrum ermöglichen. VIPASPSen finden sich beispielsweise im Bereich der acht vollautomatischen »OPM«-Kommissionierstationen. Konkret kommen CPUs vom VIPA-Typ »317SN« sowohl zentral als auch dezentral zum Einsatz. Pro CPU können bis zu zehn Feldbus-Master mit hoher Geschwindigkeit auf der »SpeedBus«-Backplane angesteuert werden. Diverse Anschaltbaugruppen aus dem VIPA-Portfolio, wie das Kommunikationsmodul »CP342« oder »SLIO«-Interface-Baugruppen, stehen bei der Anlage ebenfalls in Verwendung. Die Programmierung und das Hochfahren der mit VIPA-Steuerungen automatisierten Anlagenteile funktioniert reibungslos, wie das »Witron On Site Team« vor Ort im Welser SparLager unterstreicht – ebenso wie den Support seitens VIPA. Das Instandhaltungs-Team vor Ort arbeitet im Zweischicht-Betrieb. Anfallende Servicetätigkeiten oder Umbauten werden meist in der Nacht oder am Wochenende erledigt. Unterstützung bietet dabei die Service-Management-Software »Witool« zur Instsandhaltungsplanung ebenso wie der rund um die Uhr sieben Tage in der Woche verfügbare Remote-Helpdesk am deutschen Witron-Standort in Parkstein. Das Resümee nach den ersten Monaten im Vollbetrieb fällt seitens (r.PA./TR) Spar entsprechend positiv aus. Oben das »Herzstück« der Anlage: Die vollautomatischen »OPM«-Anlagen, welche punktgenau die bestellte, aus dem Hochregallager kommende Ware auf die Rollcontainer schlichtet – und das bei maximaler Packungsdichte. Eine der VIPA-CPUs des Typs »317SN« im neuen Spar-Lager – pro CPU können bis zu zehn Feldbus-Master mit hoher Geschwindigkeit angesteuert werden. Ebenfalls im Einsatz: Die schmalen »SLIO«-Module als IO-Komponenten. Unten: Hinter den »OPM«Anlagen werden die fertig kommissionierten Collis zum Folieren und dann zum Auslieferungsbereich manövriert. INFOLINKs: www.vipa.at www.witron.com www.witron-service.de AUSTROMATISIERUNG 23 18_30_0117_neu_austro 15.02.17 21:07 Seite 24 P Praxisreport I STEUERUNGSTECHNIK Auf Niveau gebracht Durch das deutsch-niederländische Grenzgebiet führen mehrere Wasserläufe, deren Pegel einer Regulierung bedürfen, um den Schutz vor Hochwasser sicherzustellen. Umgesetzt wird dies von der niederländischen Wasserbehörde Rivierenland mit Hilfe von 194 Polder- und 170 Kanalschöpfwerken. Im Zuge eines Retrofits werden diese mit moderner Automatisierungstechnik aufgerüstet. Phoenix Contact zeichnet dabei für die Steuerungstechnik verantwortlich und rückt bei der Visualisierung die Bedienerfreundlichkeit in den Mittelpunkt. Von Wolfgang Valicek as 1932 erbaute denkmalgeschützte Schöpfwerk in Nimwegen (Niederlande) ist ein Beispiel für die auf aktuelle Technologie umgerüsteten Anlagen. Konkret handelt es sich um ein Kooperationsprojekt zwischen den Niederlanden und Deutschland. Das Bauwerk regelt den Wasserpegel und schützt so die Bürger in den niederländischen Gebieten Ooijpolder und Düffelt sowie in den niederrheinischen Poldergebieten (Polder: eingedeichtes niedrig gelegenes Gelände in der Nähe von Gewässern) ebenso vor D 24 Hochwasser wie landwirtschaftliche Flächen. Der Wasserstand muss in diesen Gebieten auch in trockenen Zeiten reguliert und die Wasserversorgung sichergestellt werden. Im Rahmen eines Projekts der International Water Association (IWA) werden insgesamt 165 Wehre und 135 Kanalschöpfwerke auf moderne Technologien umgerüstet. Die in Tiel ansässige Wasserbehörde Rivierenland ist als Anlagenbetreiber für den Wasserhaushalt eines Gebiets verantwortlich, das – grob umschrieben – zwischen Rhein/Lek und der AUSTROMATISIERUNG Wie ein mit aktueller Automatisierungstechnik modernisiertes Schöpfwerk den Hochwasserschutz an der deutsch-niederländischen Grenze sicherstellt Maas liegt und sich von der deutschen Grenze bis zum Kinderdijk 15 km südöstlich von Rotterdam erstreckt. 194 Polderschöpfwerke halten den Wasserstand in den Gräben des Flussgebiets auf dem gewünschten Niveau. Die größeren davon können bis zu 60.000 Liter Wasser pro Sekunde von einem tieferen in einen höher gelegenen Wasserlauf pumpen. Auf diese Weise lässt sich der Wasserbedarf der einzelnen Gebiete auf den jeweils benötigten Verbrauch abstimmen. Faktor Verfügbarkeit Im Pumpschöpfwerk in Nimwegen wurde die bisher verwendete Relais-Technik gegen moderne Automatisierungstechnik von Phoenix Contact ausgetauscht. Eine zentral installierte leistungsfähige Steuerung vom Typ »RFC 470 PN 3TX« regelt drei große Pumpen, die eine Gesamtförderleistung von maximal 16 Kubikmeter Wasser pro Minute aufweisen. Die Steuerung liest die Daten der Frequenzum- 18_30_0117_neu_austro 16.02.17 15:27 Seite 25 richter über das Profinet-Protokoll aus, sodass die Aggregate ständig überwacht werden können. In der Anlage verteilte Profinet-Buskoppler »IL PN BK DI8 DO4 2TX« ermöglichen die Anbindung verschiedener Sensoren und Aktoren über digitale und analoge Signale. Mittels des eingesetzten Bussystems lassen sich alle in der Anlage anfallenden Signale einlesen, verarbeiten und wieder ausgeben. Einfache Diagnosemöglichkeiten unterstützen die Mitarbeiter während einer Störung bei der Fehlersuche, was die Verfügbarkeit des Schöpfwerks erhöht. Die größeren Schöpfwerke im deutsch-niederländischen Grenzgebiet können bis zu 60.000 l/s von einem tieferen in einen höher gelegenen Wasserlauf pumpen. Oben: Die größeren Schöpfwerke im deutsch-niederländischen Grenzgebiet können bis zu 60.000 l/s von einem tieferen in einen höher gelegenen Wasserlauf pumpen. Links: Die im Schöpfwerk installierte zentrale Steuerung »RFC 470 PN 3TX« von Phoenix Contact sendet aktuelle Betriebsdaten über die VPN-Verbindung an die Leitwarte. Rechts: Die Pumpen werden ebenfalls von der Hochleistungs-Steuerung geregelt. Komfortable Visualisierung Neben einer schnellen Diagnose müssen die Mitarbeiter auch während des Betriebs in den Prozess eingreifen können. Ein Panel mit Touch-Funktionen in der Schaltschranktür erlaubt die kontinuierliche Bedienung und Überwachung des Bauwerks und der Aggregate direkt vor Ort. Sämtliche Mess- und Betriebsdaten werden auf dem Display angezeigt und bei Bedarf manuell durch die Mitarbeiter verändert. Wegen der hohen Investitionsund Servicekosten, die bei der Nutzung eines SCADA-Systems für Updates und Wartungen anfallen, haben sich die Verantwortlichen der Wasserbehörde für die webbasierte Visualisierungssoftware »WebVisit« von Phoenix Contact entschieden. Diese Lösung eröffnet im Vergleich zu anderen Technologien eine hohe Flexibilität bei der Erstellung betreiberspezifischer Visualisierungsoberflächen. Die im Schöpfwerk befindliche Visualisierungslösung kommuniziert über eine Ethernet-Verbindung direkt mit der zentralen Steuerung »RFC 470 PN 3TX« und stellt den aktuellen Zustand der Aggregate sowie deren Messwerte und Betriebsdaten über Web-Seiten auf dem Panel dar. Mit dem Zugang zum Internet können die Mitarbeiter jetzt über einen gesicherten VPN- » 18_30_0117_neu_austro 15.02.17 21:07 Seite 26 P Praxisreport I STEUERUNGSTECHNIK Tunnel die derzeitigen Werte aller Schöpfwerke und Wehre abrufen, was im Fall einer Störung zu einer schnellen Reaktion und dem sofortigen Einleiten geeigneter Maßnahmen führt. Ein weiterer Vorteil für die Mitarbeiter ergibt sich aus dem einheitlichen Design der einzelnen Webseiten. Für die Programmierung der Steuerungen und die Dokumentation wurde ebenfalls ein lung an ein übergeordnetes Leitsystem erforderlich. Deshalb wurde in der Zentrale von Rivierenland eine ständig besetzte Leitwarte eingerichtet. Die wichtigsten Mess- und Betriebsdaten werden nun über ein spezielles Fernwirk-Protokoll ausfallsicher ausgetauscht. Die Kommunikation zwischen den dezentralen Bauwerken und der Leitwarte erfolgt dabei über gesicherte ADSL- veranlassten Steuerbefehle ab und sendet aktuelle Betriebsdaten über die VPN-Verbindung an die Leitwarte. Sollte die Datenübertragung unterbrochen sein, werden sämtliche Informationen mit einem Zeitstempel versehen und im Speicher des IPCs »RFC 470 PN 3TX« abgelegt. Sobald die Kommunikation wiederhergestellt ist, übermittelt die Steuerung die Daten in der Links: In der Anlage verteilte Profinet-Buskoppler ermöglichen die Anbindung verschiedener Sensoren und Aktoren. Rechts: Der in den Schaltschrank eingebaute Panel-PC mit TouchFunktionen erlaubt die kontinuierliche Bedienung und Überwachung des Schöpfwerks vor Ort. ähnlicher Standard entwickelt. Diese Vereinheitlichung reduziert die Engineering-Kosten für die Wasserbehörde. Zuverlässige Datenübertragung Zur dauerhaften Überwachung der räumlich weit verteilten Außenanlagen ist die Ankopp- 26 Internetverbindungen. Mit IEC 60870-104 verwendet die Wasserbehörde einen auf fernwirktechnische Anforderungen spezialisierten Standard, der den sicheren und verlustfreien Datenaustausch zwischen den einzelnen Stationen und dem zentralen Leitsystem erlaubt. Die im Schöpfwerk installierte zentrale Steuerung arbeitet die von den Mitarbeitern der Leitwarte AUSTROMATISIERUNG Versorgung kleinerer Außenbauwerke Neben der Modernisierung der bisher in den Schöpfwerken und Wehren verbauten RelaisTechnologie strebt die Wasserbehörde Rivierenland bis zum Jahr 2030 eine neutrale Energiebilanz an. Um dieses Ziel zu erreichen, werden unter anderem an kleineren Wehren erneuerbare Energiequellen genutzt. Solar-Panels und kleine Windkraftanlagen erzeugen die für die Versorgung der Außenbauwerke notwendige Energie lokal, sodass sie nicht mittels aufwändiger Kabelnetze übertragen werden muss. Damit die regenerativ produzierte Energie zum Betrieb der jeweiligen Anlage ausreicht, ist der Einsatz von elektrischen Komponenten mit geringem Stromverbrauch erforderlich. Vorhandene ineffiziente Geräte werden daher durch energiesparende Automatisierungsprodukte von Phoenix Contact ersetzt. (MG) Zum Autor: Wolfgang Valicek ist Produktmanager für Automation bei Phoenix Contact Österreich. INFOLINK: www.phoenixcontact.at Fotos: Phoenix Contact; Robuste Industrie-Tablet-PCs, wie etwa der »ITC 8113« von Phoenix Contact, kommen sowohl im Innen- als auch im Außenbereich zum Einsatz. richtigen Reihenfolge an die Leitwarte. Somit geht kein in den dezentralen Stationen auftretendes Ereignis verloren. 18_30_0117_neu_austro 15.02.17 21:07 Seite 27 18_30_0117_neu_austro 15.02.17 21:07 Seite 28 18_30_0117_neu_austro 15.02.17 21:07 Seite 29 18_30_0117_neu_austro 15.02.17 21:07 Seite 30 31_54_PN_2017 _Layout 1 15.02.17 17:34 Seite 31 PRODUKTNEUHEITEN des Jahres – wer welche wann bringt Immer die passende PROMOTION Wellenlänge Mit in Summe 113 GHz verspricht Endress+Hauser für jede Messaufgabe die optimale Radarfrequenz P AUSTROMATISIERUNG SONDERTEIL 31_54_PN_2017 _Layout 1 15.02.17 17:34 Seite 32 P 2017 PRODUKTNEUHEITEN Immer die passende Wellenlänge Mit in Summe 113 GHz verspricht Endress+Hauser für jede Messaufgabe die optimale Radarfrequenz. Neu im Portfolio sind die Füllstandmessgeräte »Micropilot FMR60«, »FMR62« und »FMR67« mit 80-GHz-Technologie, die bereits nach dem Safety-by-Design-Konzept gemäß IEC 61508 entwickelt wurden und die »Heartbeat Technology« unterstützen. P m Bereich Tank Gauging hatte Endress+Hauser mit dem »Micropilot NMR81« bereits Anfang vorigen Jahres das erste hochgenaue Messgerät mit 80-GHz-Technologie für die Öl- und Gasindustrie auf den Markt gebracht. Nun legt der Schweizer Hersteller mit der »Micropilot FMR6x«Reihe für andere Industrien nach. Auch hier geht es neben Genauigkeit vor allem um Sicherheit und einfachere Prozesse für den Kunden. Zum ersten Mal gibt es einen 80-GHz-Prozessradar, der das »Safety-by-Design«Konzept verfolgt und das Leben der Kunden in Sachen Sicherheit stark vereinfacht. Daneben bietet das Produkt eine große Auswahl an Ex-Zulassungen. Die bessere Fokussierung des Radarsignals sowie dynamische Algorithmen sorgt für zuverlässige, stabile Messungen bei einem Messbereich von bis zu 125 m und einer erhöhten Messgenauigkeit von ±1 mm. Die Messung ist unbeeinflusst von Einbauten oder Hindernissen an den Wänden des Tanks. Auch Ansatz und Kondensat stören das Messergebnis dank des innovativen Antennendesigns nicht. Mithilfe einer interaktiven Inbetriebnahme-Software erfolgt die Inbetriebnahme schnell und einfach. »Heartbeat Technology« Messgeräte mit eigenem Pulsschlag, der sogenannten »Heartbeat Technology«, gab es bei Endress+Hauser bislang vor allem in der Durchflussmesstechnik. Im neuen »Micropilot« sind die Voraussetzungen für die vorausschauende Wartung und die dokumentierte Prüfung bereits geschaffen. Konkret bedeutet dies, dass jede Messstelle im eingebauten Zustand ohne Unterbrechungen verifiziert und dokumentiert werden kann. Ein einfacher, vordefinierter Ablauf führt den Wartungsverantwortlichen durch die Prüfung, womit die Prüfergebnisse eindeutig dokumentiert werden. Auch der geführte SIL-Proof-Test gemäß Sicherheitshandbuch und inkludierter Dokumentation spart Zeit und Kosten. Ein automatisch generiertes Prüfprotokoll unterstützt den Nachweis zu Regularien, Gesetzen und Normen. Der Bereich »Monitoring von Heartbeat Technology« stellt Geräte- und Prozessdaten bereit und ermöglicht damit eine Trenderkennung zur vorausschauenden Wartung. Ziel ist es immer, Prozesse zu optimieren, daher liefert eine Kombination von Geräte- und Prozessparametern alle wichtigen Hinweise für eine entsprechende Analyse. Über Endress+Hauser Endress+Hauser ist einer der international führenden Anbieter von Messgeräten, Dienstleistungen und Lösungen für die industrielle Verfahrenstechnik. Die Firmengruppe zählt weltweit mehr als 13.000 Beschäftigte. 2015 erwirtschaftete sie über Link zum Endress+Hauser- 2,1 Mrd. Euro Umsatz. Endress+Hauser liefert SenFüllstandsportfolio. soren, Geräte, Systeme und Dienstleistungen für Füllstand-, Durchfluss-, Druck- und Temperaturmessung sowie Analyse und Messwertregistrierung. Das Unternehmen unterstützt seine Kunden mit automatisierungstechnischen, logistischen und informationstechnischen Dienstleistungen und Lösungen. Die Produkte setzen Maßstäbe im Hinblick auf Qualität und Technologie. Die Kunden kommen überwiegend aus den Branchen Chemie/Petrochemie, Lebensmittel, Öl und Gas, Wasser/Abwasser, Energie und Kraftwerke, Life Sciences, Grundstoffe und Metall, Erneuerbare Energien, Papier und Zellstoff sowie Schiffbau. I Endress+Hauser GmbH, Lehnergasse 4, 1230 Wien Tel.: (01) 88 05 60, FAX: (01) 88 05 63 35 E-Mail: [email protected], www.at.endress.com PROMOTION Foto: Endress+Hauser I Verfügbarkeit der neuen »Micropilot«-Radar-Messgeräte »FMR60«, »FMR62« und »FMR67«: Anfang März 2017. 32 AUSTROMATISIERUNG 31_54_PN_2017 _Layout 1 15.02.17 17:35 Seite 33 Mobiles Bedienpanel mit WLAN und Safety Mit der »HGW«-Serie präsentiert SIGMATEK eine neue Generation mobiler Handbediengeräte: Die Datenübertragung über WLAN sowie integrierte Safety-Funktionen ermöglichen ein flexibles und komfortables Bedienen und Beobachten direkt vor Ort. m anbrechenden Zeitalter der Smart Factories ist auch beim Bedienen der Maschinen und Anlagen mehr Flexibilität gefragt. Die mobilen Bediengeräte der neuen »HGW«-Serie sind zum freien Agieren vor Ort konzipiert. Durch die Datenübertragung via WLAN fallen die meterlangen Kabel weg, wodurch notorische Stolperfallen eliminiert werden. Ausgestattet sind die Panels mit einem 10,4“-FarbTouchscreen und EDGE2-Technology-Prozessor (Dual-Core, 2x 800 MHz), wo durch sie bestens für anspruchsvolle Visualisierungsaufgaben geeignet sind. Die kabellosen Bediengeräten sind im Standard mit einem 256 MB Arbeitsspeicher (DDR3 RAM) sowie einer microSD-Karte (1 GB) gerüstet. Trotz integriertem Akku-Pack wiegen die Panels nur 1.300 g und zählen so zu den »Fliegengewichten« unter den Handbediengeräten. Die Kombination geringes Gewicht und ergonomisches Design garantiert ein ermüdungsarmes Arbeiten sowohl für Rechts- als auch Linkshänder. Das AkkuPack ermöglicht einen Dauerlast-Betrieb von bis zu zwei Stunden ohne Nachladen. P I I SIGMATEK GmbH & Co KG Sigmatekstraße 1, 5112 Lamprechtshausen Tel.: (06274) 43 21-0, FAX: (06274) 43 21-18 E-Mail: [email protected] www.sigmatek-automation.com PROMOTION Foto: Sigmatek Safety-Funktionen über WLAN Zusätzlich zu funktionsgerichteten Daten können mit einer »HGW«-Version auch Safety-Daten über WLAN übermittelt werden. Dafür ist das Handbediengerät mit Not-Halt- und Zustimmtasten sowie einem Schlüsselschalter ausgestattet. Die Übertragung der sicherheitsrelevanten Daten erfolgt nach dem Black-Channel-Prinzip über das Standard-WLANNetzwerk. Die »HGW«-Serie unterstützt sowohl das 2,4- als auch das 5-GHz-Frequenzband. Mit den ungebundenen HMIs kann der Maschinenbediener die Stellen, an denen er in die Anlage einsehen möchte, selbst bestimmen und mehrere Maschinen, Anlagenteile und Roboter mit einem einzigen mobilen Panel bedienen. Über SIGMATEK Als Lösungsanbieter entwickelt und produziert SIGMATEK komplette Automatisierungssysteme für den industriellen Maschinen- und Anlagenbau: Steuerungs- und Antriebstechnik, Visualisierung, vollintegrierte Sicherheitstechnik und die durchgängige all-in-one Softwaresuite Link zur »HGW«Bedienpanel-Serie. »LASAL« – alles »made in Austria« und rund um den Globus im Einsatz. Das tiefe Applikations-Know-how und der ausgeprägte Servicegedanke des Salzburger Automatisierungsexperten garantieren, dass SIGMATEK-Kunden über flexible, bedienerfreundliche und zukunftssichere Lösungen verfügen, die ihre Maschinen noch erfolgreicher machen – ein Mehrwert, und zwar während des gesamten Produktlebenszyklus. We MaxUp your Automation. Verfügbarkeit der neuen »HGW«-Bedienpanel-Serie: 3. Quartal 2017. AUSTROMATISIERUNG 33 31_54_PN_2017 _Layout 1 15.02.17 17:35 Seite 34 P 2017 PRODUKTNEUHEITEN Leistungssprung bei Embedded-PCs: 12 Kerne auf der Hutschiene Mit den neuen Embedded-PCs der Serie »CX2000« bietet Beckhoff Many-Core-Rechenleistung für die Hutschienenmontage an. Die neue Leistungsklasse nutzt »Intel-Xeon-D«-Prozessoren mit 4, 8 und 12 CPU-Kernen und ermöglicht äußerst leistungsfähige Steuerungen in sehr kompakter Bauform. P ie Leistungsdimension, die bereits im Beckhoff-Industrie-Server »C6670« umgesetzt wurde, ist mit dem Embedded-PCs der Serie »CX2000« nun auch auf der Hutschiene realisierbar. Die neuen Embedded-PCs nutzen Prozessoren des Typs »Intel Xeon D« mit 4, 8 bzw. 12 CPU-Kernen der fünften Generation der »Intel-Core-Microarchitecture«, gefertigt in 14-nm-Prozesstechnologie. Vorgestellt werden drei Geräte, die sich lediglich in der verwendeten CPU unterscheiden: D 1. »CX2042« mit »Intel Xeon D-1529« @1,3 GHz, 4 Cores 2. »CX2062« mit »Intel Xeon D-1539« @1,6 GHz, 8 Cores 3. »CX2072« mit »Intel Xeon D-1559« @1,5 GHz, 12 Cores Verfügbarkeit der neuen Embedded-PC-Serie »CX2000«: Voraussichtlich 3. Quartal 2017. 34 Über Beckhoff Beckhoff realisiert offene Automatisierungssysteme auf der Grundlage PC-basierter Steuerungstechnik. Das Produktspektrum umfasst die Hauptbereiche Industrie-PC, I/O- und Feldbuskomponenten, Antriebstechnik und Automatisierungssoftware. Die »New Link zum »CX2000«. Automation Technology« von Beckhoff steht für universelle und branchenunabhängige Steuerungs- und Automatisierungslösungen, die weltweit in den verschiedensten Anwendungen, von der CNC-gesteuerten Werkzeugmaschine bis zur intelligenten Gebäudesteuerung, zum Einsatz kommen. Die österreichische Tochtergesellschaft Beckhoff Automation GmbH, mit Sitz in Bürs, wurde 1997 gegründet. Neben dem Vertrieb und dem technischen Support steht den Kunden in Bürs ein Trainingscenter zur Verfügung. Mit regionalen Vertriebsbüros in Innsbruck, Hagenberg, Kottingbrunn und Hallein garantiert Beckhoff Österreich eine flächendeckende Kundenbetreuung vor Ort. PROMOTION Foto: Beckhoff Beckhoff Automation GmbH Hauptstraße 4, 6706 Bürs Tel.: (05552) 688 13-0, FAX: (05552) 688 13-18 E-Mail: [email protected] www.beckhoff.at I Die 4-, 8- und 12-Prozessorkerne bieten auch für sehr anspruchsvolle Automatisierungsaufgaben ausreichend Rechenleistung und Parallelität. Optimal unterstützt wird dies durch die Automatisierungssoftware »TwinCAT 3«, die das Verteilen verschiedener Steuerungstasks auf die jeweiligen CPU-Kerne und damit eine feingranular projektierte Rechenlast erlaubt. Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Leistungssteigerung ist die separate Grafikkarte: Da die »Intel-Xeon«-CPUs über keine integrierte Grafikeinheit verfügen, wurde beim »CX20x0« eine Grafikkarte mit separatem 2-GB-RAM-Speicher integriert. Diese Separation von CPU-RAM und GPU-RAM vermeidet hemmende Einflüsse zwischen den beiden Recheneinheiten. Die hohe Leistungsdichte von CPU und GPU auf engem Raum erfordert den Einsatz eines kabellos gesteckten und bei Bedarf einfach austauschbaren Lüfters, dessen Drehzahl geregelt und auch in der SPS abfragbar ist. Die Basisschnittstellen der »CX2000«-Reihe gibt es auch an den neuen Geräten: 2x GBit Ethernet, 4x USB 3.0, DVI-I (einschließlich VGA) sowie die ab Werk flexibel bestückbare Multioptions-Schnittstelle. Für maximale Flexibilität sind zudem sämtliche »CX2000«-Ansteckmodule – sowohl links- als auch rechtsseitige – unverändert einsetzbar. AUSTROMATISIERUNG 31_54_PN_2017 _Layout 1 15.02.17 17:35 Seite 35 Kompaktes Schaltnetzteil mit 125 W/150 W Leistung auf 2x4“ Mit der »RAC150G«-Serie stellt RECOM robuste Schaltnetzteile vor, die in puncto Leistungsdichte für Applikationen konzipiert wurden, die mit geringem Luftdurchsatz auskommen sollen. ie Neuentwicklung holt unter natürlicher Luftkonvektion bis zu 125 W aus einem kompakten 4x2“-Open-Frame-Design bzw. mit 122 W annähernd die gleiche Leistung aus der alternativ lieferbaren Version im Aluminiumgehäuse. Unter Beströmung lässt sich die Dauerleistung auf bis zu 150 W erweitern. Um lange Standzeit und Zuverlässigkeit bei solch hoher Leistungsdichte zu erreichen, mussten eine Reihe von Design-Hürden genommen werden. Unter anderem wurden die SMD-Leistungshalbleiter auf der Platine so platziert, dass überschüssige Wärme sowohl an Kupferflächen auf der Platine als auch über Wärmeleit-Pads an eine Grundplatte aus Aluminium abgeführt wird. Die neuen Netzteile arbeiten mit Eingangsspannungen zwischen 90 und 264 VAC und können bei Temperaturen zwischen -30° und +70° C betrieben werden. Aktuell sind Module mit 12 V, 24 V und 48 V am Ausgang lieferbar. Sie sind kurzschlussfest und gegen Überspannung gesichert. Der Wirkungsgrad liegt in der Spitze bei 91%. Die Netzteile sind für den weltweiten Einsatz nach der neuen IEC/EN/UL62368-1 sowie nach IEC/EN/UL60950-1 zertifiziert und entsprechen der RoHS-Richtlinie sowie der EN55022/24 Class B für elektromagnetische Verträglichkeit. Die Garantiezeit beträgt drei Jahre. Muster sind ab 6. März 2017 bei allen autorisierten Distributoren erhältlich. P D I RECOM Power GmbH Münzfeld 35, 4810 Gmunden Tel.: (07612) 88 325 700, FAX: (07612) 88 325 801 E-Mail: [email protected] www.recom-power.com PROMOTION Foto: Recom Über RECOM Die RECOM Power GmbH ist Hersteller eines umfangreichen Portfolios an DC/DC- sowie AC/DC-Wandlern in allen Leistungsklassen bis 480 Watt, Schaltreglern und LED-Treibern in zahlreichen Ausführungen. Eigene Innovationen wie der R-78-Schaltregler sind bereits zum Link zum Datenblatt der »RAC150G«-Serie. Industriestandard geworden. In Gmunden, Österreich, liegt das Headquarter inklusive hochmodernem LogistikCenter und Labortrakt. Von hier aus liefert RECOM mithilfe eines globalen Distributionsnetzes an Kunden weltweit. Der Name RECOM steht für hohes Qualitätsniveau, Verantwortungsbewusstsein, Innovation und exzellenten Kundenservice. Verfügbarkeit der neuen »RAC150G«-Schaltnetzteile: Ab März 2017. AUSTROMATISIERUNG 35 31_54_PN_2017 _Layout 1 15.02.17 17:35 Seite 36 P 2017 PRODUKTNEUHEITEN Die Welt der webbasierten Visualisierung Die in reinster Webtechnik und auf dem OPC-UA-Standard aufgebaute Produktlinie »atvise« – erhältlich im Vertrieb von Industrial Automation – deckt in der neuesten Version alle Anforderungen der industriellen Visualisierung ab: von HMI über ein redundantes SCADA bis zu »IoT«- und Cloud-Lösungen. P edienen und Beobachten von Anlagen oder Prozessen im Zeichen von »Industrie 4.0« bedarf gewisser Voraussetzungen. Um allen Anforderungen der industriellen Visualisierung inklusive »IoT« und Cloud-Lösungen gerecht zu werden, bedarf es einer ganzheitlichen Produktlinie. Die ist unter dem Motto »atvise – The World of Visualization« zusammengefasst. Dabei muss jedes Produkt für sich perfekte Ergebnisse liefern, es müssen aber auch alle zusammen individuell kombinierbar sein: Wie in einem guten Konzert, gemeinsam im Einklang stehen. Dirigent dabei ist das für alle Produkte einheitliche Engineering-Tool »atvise builder« – Synergien sind vorprogrammiert. Das Thema Security hat dabei höchste Priorität und auch für die Ausfallsicherheit stehen Strategien bereit. B Industrial Automation GmbH Technikerstraße 1-3, 6020 Innsbruck Tel.: (0512) 27 22 71, FAX: (0512) 21 99 21 3586 E-Mail: [email protected], www.scada.online I Private Cloud-Lösung »atvise portal«, die mandantenfähige Portallösung in reiner Webtechnik, bietet einen sicheren Zugriff auf dezentral verteilte Anlagen und Prozesse über das Internet. Es handelt sich dabei um eine sogenannte Private Cloud-Lösung, mit der der Kunde über den Speicherort seiner Daten selbst verfügen kann. Anlagen- & Maschinenhersteller, Betreiber, Serviceteams etc. haben damit Zugriff auf dezentral verteilte Anlagen via Internet. Herzstück ist die flexible Erstellung der Prozessgrafiken, Dashboards, Alarm- oder Zustandsüberwachungen sowie die einfache Administrierung der Anwender und ihrer Rechte. Über Industrial Automation Die Industrial Automation GmbH ist führender Anbieter von branchenneutralen und herstellerunabhängigen Soft- und Hardwaresystemen im Bereich der industriellen Automatisierungs-, Informations- und Kommunikationstechnik in Österreich und der Schweiz. Im Portfolio Link zu »atvise«. finden sich neben HMI/SCADA-Systemen zur Anlagenüberwachung und -steuerung mit jedem Standardbrowser u.a. Software-Produkte zur Protokollierung, Analyse, Auswertung und Langzeitarchivierung von Prozessdaten, für ein intelligentes Alarm- und Störungsmanagement sowie für einen ganzheitlichen Schutz vor Cyberangriffen in Produktionsanlagen. Zudem gibt Industrial Automation sein langjähriges technisches Know-How gerne im Rahmen von Consulting, Support und Schulung weiter. PROMOTION Foto: Industrial Automation Neue Version »atvise scada« 3.1.x Auszug aus den neuen SCADA-Funktionalitäten: • Redundanz – das Herzstück der neuen Version ist die Weiterentwicklung der ersten Hot-Standby-Redundanz in reiner Webtechnik • Neue OPC-UA konforme Aggregierungen • Erweiterte Charttools • Neuer Webserver mit erheblicher Performancesteigerung • WebSocket als erweiterte Kommunikationsmöglichkeit zwischen Webserver und Client • Laufende Anpassungen an die aktuellen Security-Standards • Optimierte Multi-Core-Unterstützung • Neue Autofitfunktionalität für Clients • Neue File- und Directory-Funktionen für das interne Serverscripting • Erweiterung des internen Scriptings um einen http-/https-Client für die Kommunikation mit externen Webservern • Überarbeiteter ODBC-Server Verfügbarkeit der neuen »atvise scada«-Version 3.1.x : Im 2. Quartal 2017. 36 AUSTROMATISIERUNG 31_54_PN_2017 _Layout 1 15.02.17 17:35 Seite 37 Industrielle Transport-Technologie der nächsten Generation Das Transportsystem »SuperTrak« von B&R ermöglicht es, moderne Fertigungskonzepte umzusetzen, mit denen jede beliebige Losgröße flexibel und wirtschaftlich hergestellt wird. Die Programmierung erfolgt in der Automatisierungssoftware »Automation Studio«. P as System »SuperTrak« wurde speziell für den 24/7-Betrieb in rauen Industrieumgebungen entwickelt. Das System arbeitet sowohl zuverlässig als auch sicher. Zudem bietet es einen einfachen und schnellen Service im Feld. Segmente und Shuttles lassen sich ganz einfach einzeln tauschen, der Track muss nicht zerlegt werden. Dies führt zu einer sehr niedrigen mittleren Reparaturzeit (MTTR) und erhöht die Produktivität der gesamten Anlage. D Verfügbarkeit des neuen Transportsystems »SuperTrak«: Sofort. AUSTROMATISIERUNG 37 Bernecker + Rainer Industrie-Elektronik Ges.m.b.H. B&R-Straße 1 5142 Eggelsberg Tel.: (07748) 6586-0 FAX: (07748) 6586-26 E-Mail: [email protected] www.br-automation.com I Stellflächen deutlich reduzieren Durch den hohen Grad an Integration können Produktionsanlagen mittels »SuperTrak« wesentlich kompakter konstruiert werden. Produkte werden über den gesamten Produktionsprozess auf intelligente Weise durch die Fertigung transportiert. Sie sind nicht länger der Gefahr ausgesetzt, im Fertigungsprozess zerstört oder beschädigt zu werden, da sie einzeln durch die Anlage geführt werden und nicht wie bislang in Pufferzonen oder auf Förderanlagen aufeinanderprallen. Die Qualität des Produktions-Ouputs steigt merklich. Über B&R B&R ist ein Privatunternehmen mit Hauptsitz in Österreich und Niederlassungen in der ganzen Welt. Als Branchenführer in der Industrieautomatisierung kombiniert B&R modernste Technologien mit fortschrittlichem Engineering. B&R stellt den Kunden verschiedenster Branchen Link zu »SuperTrak«. perfekte Gesamtlösungen in der Prozessautomatisierung, Antriebs- und Steuerungstechnik, Visualisierung und integrierten Sicherheitstechnik bereit. Lösungen für die industrielle FeldbusKommunikation – allen voran POWERLINK und der offene Standard openSAFETY – runden das Leistungsportfolio von B&R ab. Darüber hinaus ist die Software-Entwicklungsumgebung »Automation Studio« Wegweiser für zukunftsgerichtetes Engineering. PROMOTION Foto: B&R Nahtlose Integration von CNC und Robotik Einen qualitativ hochwertigen Produktions-Output garantiert neben der hohen Verfügbarkeit des Systems auch die Echtzeit-Synchronisation aller Arten von Servoachsen, einschließlich CNC- und Robotik-Systemen. So lassen sich Shuttles, Roboter und weitere CNC-gesteuerte Komponenten effektiv zu einer automatisierten Produktionseinheit ergänzen. B&R nutzt für die Kommunikation das Ethernet-Protokoll POWERLINK und erzielt dadurch eine Synchronisation der Achsen in harter Echtzeit. 31_54_PN_2017 _Layout 1 15.02.17 17:35 Seite 38 P 2017 PRODUKTNEUHEITEN Neues Getriebemotorenprogramm mit hocheffizienter Kraftübertragung Watt Drive hat gemeinsam mit dem Stammwerk von WEG in Brasilien das neue Getriebemotorenprogramm »WG20« entwickelt: effizient, zuverlässig und weltweit einsetzbar. Es umfasst Stirnrad-, Flach- und Kegelstirnradgetriebe mit robusten Aluminiumdruckgussgehäusen für Nennmomente von 50 bis 600 Nm. P ie »WG20«-Getriebemotoren sind in den Energieeffizienzklassen bis IE3 erhältlich. Das innovative Einsteckritzel sorgt zum einen für eine besonders präzise Kraftübertragung und zum anderen schafft es die Grundlage dafür, dass die »WG20«-Getriebemotoren einen großen Übersetzungsbereich zweistufig abdecken. Dabei werden hohe Wirkungsgrade erzielt. Die Verringerung der Verlustenergie führt auch zu kühleren Gehäuseoberflächen. Die Getriebegehäuse aus Aluminiumdruckguss sind zudem besonders leicht und robust. Aufgrund der Anordnung der Verzahnungsteile und des optimierten Gehäuseinnenraumes sind nur geringe Ölstände im Getriebe notwendig. D Watt Drive Antriebstechnik GmbH Wöllersdorfer Str. 68, 2753 Markt Piesting Tel.: (02633) 404-0, FAX: (02633) 404-220 E-Mail: [email protected], www.wattdrive.com I Produkte für den Weltmarkt Dank globaler Verfügbarkeit und marktüblicher Anschlussmaße sind die »WG20«-Getriebemotoren echte Weltmarktprodukte. Verlängerte Serviceintervalle verringern Service- und Lebenszykluskosten deutlich. Die neue »WG20«-Reihe kombiniert die Entwicklungs- und Fertigungskompetenz von Watt Drive mit dem Motor-Know-how und dem globalen Vertriebsund Servicenetzwerk von WEG. Anwender erhalten so eine komplette Antriebslösung aus einer Hand, mit optimal aufeinander abgestimmten Komponenten, gesicherten Service-Wegen und kurzen Lieferzeiten. Über Watt Drive Watt Drive, Spezialist für Entwicklung und Fertigung von Getriebetechnik mit Sitz in Markt Piesting, ist Teil des brasilianischen WEG-Konzerns, einem der weltweit führenden Elektromotorenhersteller. Watt Drive vertreibt weltweit Produkte und Lösungen aus Link zu Watt Drive. den Bereichen Antriebstechnik und Automatisierung. Mit seinem Motor- und Getriebebaukasten bietet das Unternehmen ein modular kombinierbares Spektrum kompletter Antriebssysteme für Produktionsmaschinen und industrielle Fertigungsanlagen an. PROMOTION Foto: Watt Drive Marktübliche Anschlussmaße Die »WG20«-Getriebemotoren verfügen über marktübliche Anschlussmaße, sodass eine einfache Austauschbarkeit ohne anwenderseitige Maschinenmodifikationen gegeben ist. Zur weltweiten Einsetzbarkeit trägt auch der mit internationalen Zertifizierungen versehene modulare Getriebeanbaumotor von WEG bei, der dank motorinterner Spannungsumschaltung nahezu alle Weltspannungen bedient. Mit einem Gerät lässt sich so auf kosteneffiziente Weise eine große Bandbreite an Anwendungen abdecken. Verfügbarkeit der neuen »WG20«-Getriebemotoren: Sofort. 38 AUSTROMATISIERUNG 31_54_PN_2017 _Layout 1 15.02.17 17:36 Seite 39 Sicherer IoT-Maschinenfernzugriff Visualisierung von Anlagenwerten, Alarmierung bei Überschreitung von Grenzwerten, Protokollierung von Betriebsdaten und der Zugriff von jedem Ort der Welt auf Anlagen via »WEB2go« – das alles bietet das neue »myREX24 V2«-Portal von Helmholz. eben den klassischen Remote-Service-Funktionen wie Diagnosen durchführen, Konfigurationen erstellen und Maschinen über das Internet programmieren, stehen nun auch umfangreiche Monitoring und Alarmfunktionen zur Verfügung. Diese ermöglichen eine schnelle Reaktion auf Probleme in den Anlagen und helfen, Maschinenstillstandszeiten zu minimieren. Predictive Maintenance wird somit für jeden Anlagenhersteller und Maschinenbauer möglich. Störungen in der Anlage durch Materialmangel, Verschleiß oder Bedienfehler müssen schnell erkannt und beseitigt werden. Lassen Sie das entsprechende Personal durch das »myREX24 V2«-Portal per SMS oder E-Mail benachrichtigen. So kann zum Beispiel auch eine flexible Meldekette unter Berücksichtigung des verfügbaren Personals, der Tageszeit und des Wochentages ausgelöst werden. Dank des einfachen Zugangs zum »myREX24 V2«-Portal über einen Browser können Anwender direkt per Smartphone oder Tablet-PC den Zustand ihrer Anlage beobachten – dafür benötigen sie weder eine App noch einen speziellen Client. Zur individuellen Visualisierung stehen frei konfigurierbare Dashboards zur Darstellung der SPS-Daten und eine umfangreiche Bibliothek von Anzeigeelementen (wie z.B. Zeigerinstrumente und Bargraphen) zur Verfügung. Anwender können damit ihre eigenen Reports erstellen und diese direkt aus dem Portal versenden. Selbstverständlich können neben den »REX«-Routern von Helmholz auch alle anderen Standard-OpenVPN-Clients zur Fernverbindung in das Portal eingebunden werden. Das neue »myREX24 V2«-Portal ist auch für große Projekte mit vielen Anlagen, Benutzern und Endkunden konzipiert. Ein flexibles Benutzermanagement mit umfangreichen Zugriffsrechten und Mandantenverwaltung ermöglicht es, immer den Überblick zu behalten und Zugriffe auf die Anlagen und Daten sicher zu gestalten. P N I Helmholz GmbH & Co. KG Hannberger Weg 2, D-91091 Großenseebach Tel.: (0049-9135) 7380-0, FAX: (0049-9135) 7380-110 E-Mail: [email protected] www.helmholz.com PROMOTION Foto: Helmholz Über Helmholz Ob als Maschinenbauer, Konstrukteur oder technischer Betriebsleiter – Automatisierungstechnik-Profis suchen nicht die große Auswahl. In der Praxis zählt die eine, die perfekte Lösung. Diese perfekte Lösung für jede Automatisierungsaufgabe zu bieten, ist der Anspruch von Link zu Infos über »myREX24«. Helmholz: durch marktgerechte, clevere Produkte und eine unkomplizierte, schnelle und effektive Logistik. Komponenten und Systeme für die Automatisierung in ihrer gesamten Breite: Von dezentralen I/O-Systemen über Switche und Repeater, Gateways und Firewall bis hin zur integrierten Fernwartungslösung finden Sie bei Helmholz durchdachte Produkte für Ihre Automatisierungsprojekte. Verfügbarkeit des neuen »myREX24 V2«-Portals: Sofort. AUSTROMATISIERUNG 39 31_54_PN_2017 _Layout 1 15.02.17 17:36 Seite 40 P 2017 PRODUKTNEUHEITEN Leistungsstarke Batterien für regelmäßige Lade-/Entladezyklen Die VRLA-Batterien »SLR1000/SLE1000« hat YUASA insbesondere für Anwendungen mit regelmäßigen Lade-/Entladezyklen konzipiert, unter anderem für Massenenergiespeicher-Systeme. urch die eingesetzte spezielle Nanokarbon-Technologie, eine Kombination aus Gel- und Vliesseparatoren, lassen sich die »SLE/SLR«-Module im Drei-Stufen-Konstantstrom-Ladeverfahren sehr schnell laden: Innerhalb von nur fünf bis sechs Stunden führt die innovative Technik zu einer Wiederaufladung auf 100% der Kapazität (bei einer Entladetiefe DoD von 50%). Die Verfügbarkeit der VRLA-Batterien (verschlossene Blei-Säure-Batterien) ist so hoch, dass sie die Stromversorgung auch bei kurz aufeinanderfolgenden Lastspitzen sicherstellen, beispielsweise zur Unterstützung von Kraftwerken. Während die »SLE1000« 3.000 Zyklen bei einer Entladetiefe (DoD) von 50% liefert, wurde ihre Weiterentwicklung »SLR1000« für noch häufigere Lade-/Entladezyklen konzipiert: Mit bis zu 5.000 Zyklen bei einer Entladetiefe (DoD) von 50% bietet sie eine hohe Zyklenfestigkeit. Dank ausgereifter Blei-Technologie lassen sich die zyklischen Zellen mit einer Nennspannung von 2 V sowie einer Nennkapazität von 1.000 Ah/10 h in einer Vielzahl von Energiespeicheranwendungen einsetzen und zu Massenenergiespeichern zusammenschließen. Wegen ihres modularen Aufbaus benötigen sie weniger Platz beim Verbauen als herkömmliche Batterien und lassen sich einfach installieren. Ihre frontseitigen Anschlüsse tragen zu einer leichteren Wartung auch bei großen Energiespeicherlösungen bei. Zum Einsatz kommen die Batterien in einem Umgebungstemperaturbereich von -15° bis +45° C. Ein Anwendungsbeispiel von YUASA ist das Kraftwerk Lerwick auf den Shetlandinseln – mit 1 MW/3 MWh Europas größtes Energiespeichersystem auf Basis von VRLA-Batterien. 3.186 Zellen wurden hier in einem bestehenden Gebäude untergebracht. Das Batteriesystem unterstützt das Kraftwerk bei Lastspitzen und kompensiert mangelnden Strom. P D 40 PROMOTION Foto: YUASA Battery Verfügbarkeit der VRLA-Batterien »SLR1000/SLE1000«: Sofort. Über YUASA Battery Die YUASA Battery (Europe) GmbH mit Sitz in Düsseldorf betreut 15 Länder innerhalb Europas. YUASA ist einer der größten Hersteller und Lieferanten von wiederaufladbaren Batterien. Sowohl Blei- als auch Lithium-Ionen-Batterien stellt das UnLink zu Yuasa. ternehmen in eigenen Werken her und garantiert damit Prozesssicherheit für eine Vielzahl industrieller Anwendungsbereiche. Das Unternehmen deckt die meisten bekannten Applikationen wie Sicherheits- und Alarmsysteme, USV-Systeme, Notlichtsysteme und OEM-Ausrüstung ab. In Österreich sind YUASAProdukte über den Distributor Akkutron verfügbar. I YUASA Battery (Europe) GmbH Wanheimer Str. 47 D-40472 Düsseldorf Tel.: (0049-211) 41790-0 FAX: (0049/211) 41790-11 E-Mail: [email protected] www.yuasaeurope.com AUSTROMATISIERUNG 31_54_PN_2017 _Layout 1 15.02.17 17:36 Seite 41 EDGE Controller für »Industrie 4.0« Die »Industrial Internet Control System«-Lösung – kurz »IICS« – von GE (ÖV: T&G) bildet die Basis zum digitalen (Industrie-)Unternehmen. Die »PACSystems«-Controller-Familie stellt die ideale EDGE Controller Lösung im »IICS« dar. Am Beispiel des neuen »CPE400«-Controllers lassen sich die Möglichkeiten zur Umsetzung von »I4.0«-Konzepten gut erkennen. er »CPE400« ist weit mehr als ein SPS-Ersatz, beinhaltet er doch entsprechende sichere Cloud-Konnektivität (»Predix Machine«, »embedded Field Agent Technology«), Datenspeicherungsmöglichkeiten, vielseitige Schnittstellenund Kommunikationsmöglichkeiten (Profinet, Modbus, OPC-UA, MRP etc.) und herausragende Cyber Security-Funktionen. Der Controller ist nach Secure by Design entwickelt, nach Achilles zertifiziert und mit integrierten Security-Protokollen ausgestattet. Durch Einsatz von Hyper-V-Technologien werden die Steuerungsfunktionen von der EDGE-Funktion komplett getrennt, damit gibt es auch keinen Einfluss auf die Performance der zeitkritischen Anwendungen (Logik, Kommunikation etc.). Die industrielle Cloud Plattform »Predix« bildet als PaaS (Platform as a Service) die Grundlage zur Speicherung der Daten, zur optimalen Analyse, zur Digitalisierung sowie zur Optimierung und Transformierung von Geschäftsprozessen. »Predix« öffnet auch den Markt zur Industrial App Economy und gibt den Unternehmen selbst oder auch Drittanbietern die Möglichkeit, eigene maßgeschneiderte Lösungen (Applikationen) zu integrieren. Damit bildet »Predix« eine weitere entscheidende Grundlage zum »IICS« und harmoniert perfekt mit der »PACSystems«-Controller-Familie und der »Field Agent«-Technologie von GE! Der Einsatz des »IICS« von GE erlaubt die Steigerung der Betriebseffizienz durch Optimierung der Assets, Prozessperformance und Produktivität. P D AUSTROMATISIERUNG 41 I T&G Automation GmbH Pallstraße 2 7503 Großpetersdorf Tel.: (03362) 21012 FAX: (03362) 21012-90 E-Mail: [email protected] www.tug.at PROMOTION Foto: T&G Verfügbarkeit des neuen »CPE400«-Controllers fürs »IICS«: Sofort. Über T&G T&G, ein Team von begeisterten Automatisierern, seit 1995 in Österreich am Markt, überzeugt mit innovativen Lösungen im Bereich Automatisierung und Factory IT. Schwerpunkte sind neben der Automatisierung (Steuerungstechnik, HMI/SCADA, Antriebstechnik, IPC) der BeLink zu »IICS«. reich Production Management (MES, BDE/MDE, OEE, Echtzeitdatenerfassung, Reporting, Plant Intelligence) sowie Ressourcen- & Energiemanagement (EN16001 / ISO50001). Durch Zusammenarbeit mit globalen Technologieinventoren wie GE schafft es das T&G-Team, neueste Technologien zum Nutzen der Kunden umzusetzen. Durch ein flächendeckendes Solution Provider-Netzwerk werden maßgeschneiderte Konzepte erstellt. 31_54_PN_2017 _Layout 1 15.02.17 17:36 Seite 42 P 2017 PRODUKTNEUHEITEN Mit der Private Cloud Daten smarter nutzen Der Weg in die zukunftsfähige Nutzung von Daten ist die Private Cloud. Mit »atvise portal« und angeschlossenen »M1«-Steuerungen bietet Bachmann electronic einen Einstieg, der ohne große Investitionen in die Netzwerkinfrastruktur oder jahrelange Produktentwicklungen zu realisieren ist. P it »atvise portal« lassen sich dezentral verteilte Anlagen und Prozesse durch eine Vielzahl unterschiedlicher Anwender bedienen, überwachen und analysieren. Es können Anlagen- und Prozessdaten aufgrund der Mandantenfähigkeit unterschiedlichen Bereichen oder Kunden zielgerichtet zur Verfügung gestellt werden. Online-und Archivdaten sind an einem zentralen Ort und in wenigen Stunden für den Maschinenpark betriebsbereit. M Einfache und schnelle Einrichtung Der Einstieg in die Cloud-Lösung: Die »M1«-Steuerung wird als Datenquelle konfiguriert und der Server über das Webinterface eingerichtet. Das Engineering der Applikation ist einfach und unkompliziert gestaltet. Bestehende »atvise«Visualisierungen können im »atvise portal« verwendet und bestehende Bibliotheken für eine Neuerstellung als Basis herangezogen werden. So einfach kann und muss das sein! Bachmann electronic GmbH Kreuzäckerweg 33, 6800 Feldkirch Tel.: (05522) 3497-0 E-Mail: [email protected] www.bachmann.info I Von Big Data zu Smart Data Hersteller, Betreiber oder Systemanbieter von Anlagen und Maschinen sammeln eine Vielzahl von Anlagen- und Prozessdaten, die ihnen über verschiedenste Systeme zur Verfügung stehen. Mit »atvise portal« können sie diese gezielter auswerten und als Basis für Optimierungen und neue Dienstleistungen nutzen. Über Bachmann electronic Die Bachmann electronic GmbH entwickelt, produziert und vertreibt innovative Steuerungs-, Kommunikations- und Visualisierungssysteme für anspruchsvolle Automatisierungslösungen. Mit über 95.000 installierten Systemen und einem Marktanteil von über 50% ist Bachmann electronic weltweit die Nr.1 bei der Automatisierung von Windkraftanlagen. Zusätzlich ist Bachmann in den Geschäftsfeldern Industrie und Maschinenbau, Marine und Offshore sowie Erneuerbare Energien tätig. PROMOTION Foto: Bachmann electronic Effizientes Datenmanagement Über das »atvise portal« kann der Anwender die Daten von einer Vielzahl an Anlagen abrufen. Die Daten befinden sich auf einem eigenen Cloud-Server, auf den via Intranet oder Internet und von allen Endgeräten Zugriff besteht. Eine Datenbank im Hintergrund entkoppelt aus Sicherheitsgründen die Datenlieferanten sowie die Datennutzer und gewährleistet so die größtmögliche Sicherheit Ihrer Anlagen. Verfügbarkeit des neuen »atvise portal«: Sofort. 42 AUSTROMATISIERUNG 31_54_PN_2017 _Layout 1 15.02.17 17:36 Seite 43 Software vereinfacht Verdrahtung von Schaltanlagen Die Software »Eplan Smart Wiring« von EPLAN eröffnet völlig neue Perspektiven in der Verdrahtung von Schaltanlagen – und das auf besonders einfache Art und Weise. ie übersichtliche, touchoptimierte Bedienoberfläche eignet sich zur Verwendung auf mobilen Geräten und ist damit direkt am Schaltschrank immer einsatzbereit. Ebenso wichtig ist das Know-how, das diesmal nicht in den Köpfen, sondern im System verankert ist. Schritt-fürSchritt-Anleitungen für den Verdrahter machen den Prozess kinderleicht. Entscheidend: Ein Schaltplan ist bei der Verdrahtung nicht notwendig – eine Interpretation der oft komplexen Dokumentation erübrigt sich hiermit. »Eplan Smart Wiring« visualisiert den Montageaufbau, Betriebsmittel, Verbindungen und Verlegewege, beispielsweise basierend auf den Daten von »Eplan Pro Panel«. Aber auch ohne ein 3D-Layout aus »Eplan Pro Panel« lässt sich »Eplan Smart Wiring« produktivitätssteigernd einsetzen. So können Verbindungs- und Verdrahtungslisten z.B. aus anderen E-CADSystemen bereitgestellt, im »MS-Excel«-Format eingelesen und in »Eplan Smart Wiring« verarbeitet werden. Ein automatischer Projektabgleich bei Last-Minute-Änderungen stellt sicher, dass alle Änderungen rechzeitig ihren Weg in die Fertigung finden und berücksichtigt werden. Problemund Fehlermeldungen, Statusberichte oder Fertigungsprotokolle werden per Knopfdruck erstellt. Diese können dann per Mail an das Engineering oder die Verantwortlichen in der Produktionsplanung versandt werden. Die Einfachheit des Systems erlaubt, dass auch weniger qualifizierte Mitarbeiter den Prozess der Verdrahtung übernehmen können. Das bietet eine optimale Skalierbarkeit der Ressourcen. Zugleich wird die Effizienz im gesamten Workflow gesteigert. »Eplan Smart Wiring« setzt die Idee eines durchgängigen Engineerings bis in die Fertigungsintegration konsequent fort. Fertigungsrelevante Daten lassen sich mit »Eplan Pro Panel« standardisiert, also zeitsparend erstellen und mit »Eplan Smart Wiring« für die Fertigung bereitstellen. Das bietet größere Flexibilität im Prozess der Verdrahtung und qualitativ hochwertige Ergebnisse. P D AUSTROMATISIERUNG 43 I EPLAN Software & Service GmbH Franz Kollmann Straße 2/6 3300 Amstetten Tel.: (07472) 28000 0 FAX: (07472) 28000 10 E-Mail: [email protected] www.eplan.at PROMOTION Foto: Eplan Verfügbarkeit der neuen »Eplan Smart Wiring«-Software: Sofort. Über EPLAN EPLAN Software & Service entwickelt CAE-Lösungen und berät Unternehmen in der Optimierung ihrer Engineering-Prozesse. Kunden profitieren von Effizienzsteigerungen im Produktentstehungsprozess durch standardisierte Verfahren, automatisierte Abläufe und durchgängige Workflows. EPLAN liefert maßgeschneiderte Konzepte zur Systemeinführung, -einrichtung sowie passgenauen Integration in die IT-/PLM-Systemlandschaft – basierend auf StandardEngineering-Lösungen. Das Dienstleistungsportfolio umfasst zudem Customizing, Beratung, Consulting und Training. Die Entwicklung individueller und standardisierter Schnittstellen zu ERP, PDM und PLM sichert Datendurchgängigkeit in der Produktentstehung. Konsequente Kundenorientierung, globaler Support und innovative Entwicklungs- und Schnittstellenkompetenz sind Erfolgsfaktoren. 31_54_PN_2017 _Layout 1 15.02.17 17:36 Seite 44 P 2017 PRODUKTNEUHEITEN Transponder-Sicherheitsschalter Der Aufbruch in eine neue Galaxie will gut überlegt sein und braucht entsprechende Vorbereitung. Das Ziel? Ist gesteckt: Die Entdeckung eines Transponder-Sicherheitsschalters, der in puncto Leistung und Performance überzeugt. Die Ausrüstung? Ist an Bord: über 50 Jahre Erfahrung im Bereich Sicherheitssensoren, ein etabliertes Produktportfolio mit angeschlossenem weltweiten Servicenetzwerk und das Qualitätsversprechen des Marktführers SICK. Das Ergebnis? Der »STR1«. Mission erfüllt! P it dem Transponder-Sicherheitsschalter »STR1« bietet SICK zusammen mit den SicherheitsSteuerungen ein perfekt aufeinander abgestimmtes System für Anwendungen, bei denen ein hoher Manipulationsschutz gefordert ist. Maschinenhersteller können nun je nach Codierungsstufe auf geforderte zusätzliche Montagemaßnahmen verzichten, z.B. auf verdeckte Montage, Montage außerhalb der Reichweite oder eine zusätzliche Verriegelung zum Plausibilitätscheck. M Flexibel: auf drei Arten ansprechbar Für den »STR1« sind drei unterschiedliche Betätiger verfügbar. Das bedeutet in erster Linie viel Flexibilität bei der Montage. Doch damit nicht genug: Drei aktive Sensorflächen und bis zu vier Montagerichtungen beim Betätiger bieten nahezu unbegrenzte Montagemöglichkeiten. SICK GmbH IZ NÖ-Süd, Straße 2a, Objekt M11 2355 Wiener Neudorf Tel.: (02236) 62 288-0 E-Mail: [email protected] www.sick.at I Robust: rechnet sich dreifach Der »STR1« sorgt für eine hohe Maschinenverfügbarkeit. Mit seinem kleinen »VISTAL«-Gehäuse erreicht der »STR1« eine sehr hohe mechanische Festigkeit. Die hervorragende elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) sorgt für einen reibungslosen Betrieb. Durch die Schutzklasse IP67 hält der »STR1« auch rauen Umgebungsbedingungen stand. Über SICK SICK ist einer der weltweit führenden Hersteller von Sensoren und Sensorlösungen für industrielle Anwendungen. Das 1946 von Dr.-Ing. e.h. Erwin Sick gegründete Unternehmen mit Stammsitz in Waldkirch (D) zählt zu den Technologie- und Link zum »STR1«. Marktführern und ist mit mehr als 50 Tochtergesellschaften und Beteiligungen sowie zahlreichen Vertretungen rund um den Globus präsent. Im Geschäftsjahr 2015 beschäftigte SICK mehr als 7.400 Mitarbeiter weltweit und erzielte einen Konzernumsatz von knapp 1,3 Mrd. Euro. PROMOTION Foto: Sick Sicher: verschlüsselt sicher unterwegs Der »STR1« bietet hohen Manipulationsschutz, denn der Transponder-Sicherheitsschalter steht mit drei Codierungen zur Verfügung: universell, eindeutig oder permanent codiert. Die selbstüberwachenden Halbleiterausgänge (OSSD) des Sensors detektieren auftretende Fehler und ermöglichen sehr hohe Sicherheit mit Performance Level PLe (EN ISO 13849). Verfügbarkeit des neuen Transponder-Sicherheitsschalters »STR1«: Sofort. 44 AUSTROMATISIERUNG 31_54_PN_2017 _Layout 1 15.02.17 17:36 Seite 45 Leitungen ohne Druckluft automatisch konfektionieren Für Umgebungen, in denen keine Druckluftversorgung zur Verfügung steht, bietet Rittal jetzt den Abisolier- und Crimpautomaten »R8E« an, der rein elektrisch arbeitet. er Abisolier- und Crimpautomat »R8E« eignet sich speziell für den mobilen Einsatz etwa bei der Inbetriebnahme oder beim Service. Auch kleinere Werkstätten, in denen keine Druckluftversorgung vorhanden ist, profitieren von dem neuen Gerät. Zur Bedienung ist der »R8E« mit einem Touchdisplay ausgestattet, über das der Anwender dank einer übersichtlichen Menüführung alle Einstellungen vornehmen kann. Die Abisoliereinheit lässt sich leicht einstellen und kann Leitungen mit Querschnitten von 0,5 bis 2,5 mm2 verarbeiten. Diese werden anschließend mit isolierten Aderendhülsen mit einer Crimplänge von 8 mm versehen. Durch die Zuführung von gegurteten Aderendhülsen ist die Arbeitsgeschwindigkeit sehr hoch. Der integrierte Tagesstückzähler hilft dabei, die Arbeit weiter zu erleichtern. Passende gegurtete Aderendhülsen, die mit dem »R8E« eine UL-konforme Leitungskonfektionierung ermöglichen, sind ebenfalls erhältlich. Alternativ bietet Rittal auch lose Aderendhülsen sowie Handwerkzeuge für die Leitungskonfektionierung an. P D Verfügbarkeit des neuen Abisolier- und Crimpautomats »R8E«: Ab April 2017. AUSTROMATISIERUNG 45 I Rittal GmbH Laxenburger Straße 246a 1239 Wien Tel.: (0) 599 40-0 FAX: (0) 599 40-990 E-Mail: [email protected] www.rittal.at PROMOTION Foto: Rittal Rittal automatisiert den Steuerungsbau Mit dem neuen Geschäftsbereich Rittal Automation Systems erweitert Rittal sein umfangreiches Lösungsprogramm für den Steuerungs- und Schaltanlagenbau. Der Systemanbieter hat 2015 das ganze Produktprogramm der Schwestergesellschaft Kiesling übernommen und erweitert es nun laufend um neue Produkte und Lösungen für Automatisierung und das Handling im Schaltschrankbau. Damit steht ein umfassendes Ausrüstungsprogramm für den professionellen WerkstattBetrieb zur Verfügung – von manuellen Werkzeugen bis zur vollautomatisierten Maschinentechnik. Über Rittal Rittal ist ein weltweit führender Systemanbieter für Schaltschränke, Stromverteilung, Klimatisierung, IT-Infrastruktur sowie Software & Service. Mit rund 10.000 Mitarbeitern und 58 Tochtergesellschaften ist Rittal weltweit präsent. Zum breiten Leistungsspektrum gehören InfraLink zum »R8E«Crimpautomaten. strukturlösungen für modulare und energieeffiziente Rechenzentren mit innovativen Sicherheitskonzepten zur physischen Daten- und Systemsicherung. Die führenden Softwareanbieter Eplan und Cideon ergänzen die Wertschöpfungskette durch disziplinübergreifende Engineering-Lösungen, Rittal Automation Systems durch Automatisierungslösungen für den Schaltanlagenbau. Rittal wurde im Jahr 1961 gegründet und ist das größte Unternehmen der inhabergeführten Friedhelm Loh Group. 31_54_PN_2017 _Layout 1 15.02.17 17:37 Seite 46 P 2017 PRODUKTNEUHEITEN Sicherheit und Automation bis in die Peripherie Mit dem dezentralen I/O-System »PSSuniversal 2« bringt Pilz eine neue Geräte-Generation für die Feldebene auf den Markt. Sie besteht aus dem Profinet-Kommunikationsmodul und einer Auswahl an I/O-Modulen. P as I/O-System »PSSuniversal 2« bietet Flexibilität, Offenheit und Granularität in einem System – für Sicherheit und Automation. Die Verschmelzung von Automatisierungs- und Sicherheitsfunktionen sowie technische und mechanische Verbesserungen helfen dem Anwender bereits ab der Planungsphase Zeit und Kosten zu sparen. D Komfort bei Installation und Service Mit dem neuen dreiteiligen Systemaufbau reduzieren sich die Aufwendungen für Service und Wartung signifikant: Die Diagnose kann im Remote-I/O-System äußerst exakt vorgenommen werden. Das erlaubt eine schnelle Fehlerlokalisierung und damit -behebung. Ein Modultausch ist im laufenden Betrieb möglich. Dabei kann der Tausch des Kopfmoduls ohne Neukonfiguration vorgenommen werden. Weiterer Vorteil: Für den Tausch der Backplane ist keine komplette Demontage mehr notwendig. Verfügbarkeit des neuen Remote-I/O-Systems »PSSuniversal 2«: Noch im 1. Quartal 2017. 46 Pilz GmbH Modecenterstr. 14, 1030 Wien Tel.: (01) 798 62 63-0 FAX: (01) 798 62 64 E-Mail: [email protected] www.pilz.at AUSTROMATISIERUNG I Eine Infrastruktur für Sicherheit und Automation »PSSuniversal 2« verarbeitet sowohl sichere als auch nicht sichere Steuerungssignale. Sicherheit und Automation sind physikalisch gemischt, aber logisch voneinander getrennt und somit rückwirkungsfrei. Das Kopfmodul kommuniziert in der Grundfunktion mit Profinet/Profisafe. In der nächsten Stufe wird das System um ein Kommunikationsmodul mit EthernetIP/CIPSafety-Schnittstelle und weitere I/O-Module erweitert. Über Pilz Pilz ist mit weltweit über 2.000 Mitarbeitern international agierender Technologieführer in der Automatisierungstechnik. In diesem Bereich entwickelt sich Pilz konsequent zum Komplettanbieter mit Lösungen für die Sicherheitsund Automatisierungstechnik. Neben dem Stammhaus in Link zu Pilz. Deutschland ist Pilz mit 40 Tochtergesellschaften und Niederlassungen auf allen Kontinenten vertreten. Zu den Produkten zählen Sensorik, elektronische Überwachungsgeräte, Automatisierungslösungen mit Motion Control, Sicherheitsschaltgeräte, programmierbare Steuerungssysteme sowie der Bereich Bedienen und Beobachten. Für die industrielle Vernetzung stehen sichere Bussysteme, Ethernetsysteme sowie industrielle Funksysteme zur Verfügung. Lösungen von Pilz kommen in allen Bereichen des Maschinen- und Anlagenbaus zum Einsatz. Pilz bietet darüber hinaus ein umfassendes Dienstleistungsprogramm mit vielfältigem Schulungsangebot. Mit Sicherheitsberatung und Engineering steht zudem ein durchgängiger und kompetenter Service zur Verfügung. PROMOTION Foto: Pilz Neues Konfigurationstool für schnellen Systemaufbau Anwender können den Systemaufbau schnell und einfach per Drag&Drop am Bildschirm zusammenstellen: Pilz stellt dafür das neue Konfigurationstool »PASconfig« bereit. Durch den logischen Aufbau wird der Anwender Schritt für Schritt durch die manuelle Installation geführt. Diese intuitive Handhabung hilft, Fehler zu vermeiden und der Anwender spart am Ende Zeit. Das System lässt sich so schnell und einfach in Betrieb nehmen. 31_54_PN_2017 _Layout 1 15.02.17 17:37 Seite 47 Switches für stabile Maschinennetzwerke Mit den neuen intelligenten Switches der Serie »FL Switch 2000« von Phoenix Contact lassen sich Netzwerke im Serienmaschinenbau schnell und einfach aufbauen und überwachen. m Serienmaschinenbau werden zur automatischen Fehlererkennung und -behebung zunehmend intelligente Netzwerke benötigt. Die heute üblicherweise eingesetzten Unmanaged Switches können diese Anforderungen jedoch nicht mehr erfüllen. Als Alternative bringen deshalb die neuen »Switches 2000« anforderungsgerechte Konfigurationsund Überwachungsmöglichkeiten ins Maschinennetzwerk: Mit Hilfe von Multicast-Filterfunktionen und Redundanzmechanismen wird die Datenlast im Netzwerk reduziert und die Kommunikation auch im Falle von unerwünschten Loops oder Geräteausfällen aufrechterhalten. Im neuen, einzigartigen Unmanaged Mode stehen diese Funktionen zudem auch bei einem Betrieb der Switches als passiver Netzwerkteilnehmer zur Verfügung. Die Gerätekonfiguration erfolgt zum Beispiel über SD-Karte oder per Smart-ModeButton direkt am Gerät. P I I Phoenix Contact GmbH, Ada-Christen-Gasse 4, 1100 Wien Tel.: (01) 68076 0, FAX: (01) 68076 20 E-Mail: [email protected] www.phoenixcontact.at PROMOTION Foto: Phoenix Contact Über Phoenix Contact Phoenix Contact zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Produkten und Lösungen für die industrielle Verbindungs- und Geräteanschlusstechnik, für Netz- und Signalqualität inkl. Überspannungsschutz, die Interfacetechnik und Signalanpassung sowie für die AutomatisieLink zum »FL Switch 2000«. rungstechnik. In Österreich stehen 70 Mitarbeiter an drei Standorten (Wien, Linz, Graz) sowie direkt vor Ort als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung. Es ist das Ziel von Phoenix Contact, die Kunden mit technologischen Innovationen, kompromissloser Qualität, exzellenten Prozessen in der Geschäftsabwicklung und einer hervorragenden persönlichen Betreuung zu begeistern. In Verbindung mit der Kreativität aller Mitarbeiter lebt das Unternehmen täglich seine Mission: „Wir gestalten Fortschritt mit innovativen Lösungen, die begeistern.“ Verfügbarkeit der neuen »FL Switch 2000«-Serie: Sofort. AUSTROMATISIERUNG 47 31_54_PN_2017 _Layout 1 15.02.17 17:37 Seite 48 P 2017 PRODUKTNEUHEITEN Modulares Energieverteilsystem Der Name »CrossBoard« steht für die Zukunft im Schaltschrank und beschreibt die neue Standard-Schnittstelle des modularen Energieverteilsystems von Wöhner. P esonders im Maschinen- und Anlagenbau müssen Energieverteilungen schnell, einfach und platzsparend realisiert werden. Wöhner bietet jetzt für Verteilungen bis 125 A mit dem »CrossBoard« ein völlig neues, kompaktes Verteilsystem an. Es kombiniert die Vorteile eines leistungsstarken Sammelschienensystems mit der traditionellen Verdrahtung auf DIN-Schiene. B Steckbar – individuell – berührungsgeschützt »CrossBoard« ist ein Out-of-the-box-System. Die Grundlage ist eine Basisplatte, welche einfach auf eine DIN-Tragschiene geklickt wird oder auch auf eine Montageplatte geschraubt werden kann. Diese Basisplatten gibt es in den Längen 225 mm und 405 mm. Durch die innovative »CrossLink«-Technology ist ein optimaler Berührungsschutz gegeben, die Komponenten werden einfach und werkzeuglos an gewünschter Stelle mechanisch eingerastet. Automatisch wird die elektrische Kontaktierung zum System gewährleistet. Durch den 4,5-mm-Steckraster ist eine individuelle Positionierung, Veränderung oder Erweiterung von Komponenten jederzeit möglich. Ob als Verteilung(en) in einer zentralen Schaltanlage oder als dezentrale Positionierung – »Cross-Board« bietet eine strukturierte, flexible Lösung für vielfältige Anforderungen – und das mit extremer Zeitersparnis bei der Montage und Verdrahtung. Die offene Schnittstelle »CrossBoard« als neues Basissystem steht mit seiner Standardschnittstelle auch anderen Herstellern für ihre Produkte offen. Diese können dann durch eine Direktkontaktierung einfach auf das »CrossBoard« montiert werden. Alle Komponenten, die auf das »CrossBoard« passen, können auch via »CrossLink«Adapter auf den Sammelschienensystemen »30Compact« und »60Classic« von Wöhner montiert werden. Wöhner Ges.m.b.H. Schottenfeldgasse 59, 1070 Wien Tel.: (01) 524 06 83, FAX: (01) 524 06 83-11 E-Mail: [email protected] www.woehner.at I PROMOTION Foto: Woehner Die aktuellen Komponenten: »CRITO CrossBoard« – das Anschlussmodul 63 A, »EQUES CrossBoard Slim« – der Universaladapter 16 A mit Sicherungen, »EQUES CrossBoard Basic« – der Basisadapter bis 32 A, »EQUES CrossBoard Comfort« – der universelle Comfort-Adapter bis 45 A, »MOTUS CrossBoard« – der Hybrid-Motorstarter bis 9 A mit Wendefunktion, »OMUS CrossBoard« – der Hybrid-Schalter für Heizungen bis 25 A. Alle Komponenten von »CrossBoard« sind IEC- und UL-typgeprüft (UL-listed). Über Wöhner Seit über 85 Jahren steht der Name Wöhner für zukunftsweisende Technologien zur Verteilung und Steuerung elektrischer Energie. Mit technischen Spitzenleistungen und Innovationen hat sich die Wöhner-Gruppe weltweit als kompetenter und zuLink zu Film verlässiger Partner für Energieverteilung, Steueüber »CrossBoard«. rungstechnik und erneuerbare Energien etabliert und ist als Spezialist für elektrotechnische Sicherungssysteme in der Aufbau- und Sammelschienenmontage bekannt. Verfügbarkeit des neuen Energieverteilsystems »CrossBoard«: Sofort. 48 AUSTROMATISIERUNG 31_54_PN_2017 _Layout 1 15.02.17 17:37 Seite 49 Mini-PC mit 19-Zoll-IPC-Ambitionen Spectra ergänzt mit der »Spectra PowerBox 3000A«-Serie sein Angebot an industriellen Mini-PC. ie »Spectra PowerBox 3000A« ist kompakt wie ein typischer Mini-PC und wird ohne Lüfter betrieben. Eine »Wohlfühl«-LED zeigt jederzeit an, ob sich die Innentemperatur des Systems im zulässigen Betriebsbereich bewegt. Die Serie baut auf einer Grundfläche von 227 x 261 mm auf und umfasst drei Bauhöhen (88 mm, 108 mm, 128 mm). Sie bietet zwei DDR4-Sockel bis zu 32 GB Platz. Für eine hohe Performance sorgt der »Intel Q170«-Chipsatz, der »Intel Core i«-Prozessoren der 6. Generation (»Skylake«) unterstützt. Die integrierte Intel-HD-Grafik ermöglicht den Betrieb von drei unabhängigen Displays. Ein batteriebedingter Ausfall ist durch die interne, extrem wartungsarme »SuperCap«-Batterie nahezu unmöglich. Sie wird außerdem durch eine klassische CMOS-Batterie im Back-Up abgesichert. Die CMOS-Batterie wird ohne Öffnen des Gehäuses bequem von außen über eine Service-Blende ausgetauscht. Spezielles Werkzeug ist nicht notwendig. Die »Spectra PowerBox 3000A« arbeitet bei einem Eingangsspannungsbereich von 9 bis 48 VDC. In der größten Bauhöhe bietet das Gehäuse Platz für ein optionales Einschubmodul, das zwei PCI/PCIe-Steckkarten aufnehmen kann. Zusätzlich erhöhen drei weitere Mini-PCIe-Steckplätze die potenzielle Zahl der Schnittstellen. Es steht eine große Auswahl an Erweiterungsmodulen zur Verfügung, die mit vorgefertigten Frontblenden versehen sind und nur aufgesteckt werden müssen. So ist eine ganz einfache Anpassung möglich. Mit Hilfe der Mini-PCIe-Karten lässt sich beispielsweise die Zahl der verfügbaren LAN-Anschlüsse ohne großen Aufwand von zwei auf bis zu 20 ausbauen. Selbst Erweiterungen mit 4x PoE-M12- und GLAN-M12-Anschlüssen sind im optionalen Zubehör vorhanden. Für kundenspezifische Erweiterungen sind Schnittstellenausbrüche vorgesehen. Diese umfangreichen Erweiterungsoptionen machen diesen Mini-PC zur echten Alternative zum 19“-Industriecomputer. P D I Spectra GmbH & Co. KG. Niederlassung Österreich, Gewerbepark Ost 1, 4621 Sipbachzell (Wels) Tel.: (07240) 20 190, FAX: (07240) 20 190 60 E-Mail: [email protected] www.spectra-austria.at PROMOTION Foto: Spectra Über Spectra Die Spectra GmbH & Co. KG ist der Partner für Industriecomputer, industrielle Kommunikation und Automation im deutschsprachigen Raum. Mit professioneller Beratung vertreibt das 1982 gegründete Unternehmen Komponenten für das Steuern, Messen und Kommunizieren Link zur »Spectra PowerBox 3000A«. und entwickelt und baut maßgeschneiderte Computersysteme für die Industrie. Ein Zentrallager mit über 45.000 Produkten am Stammsitz Reutlingen garantiert jederzeit eine schnelle Lieferung. Die Spectra-Synergie aus Handels- und Entwicklungskompetenz sichert Einkäufern wie Konstrukteuren ein hohes Maß an Flexibilität und Innovation. Kunden in Österreich werden von einer eigenen Niederlassung betreut. Verfügbarkeit der neuen »Spectra PowerBox 3000A«-Serie: Sofort. AUSTROMATISIERUNG 49 31_54_PN_2017 _Layout 1 16.02.17 15:26 Seite 50 P 2017 PRODUKTNEUHEITEN Kompakte IP67-Steuerung für kleinere oder modulare Maschinen Turcks robuste Kompaktsteuerung »TBEN-L-PLC« mit »Codesys 3«-Programmierumgebung ermöglicht modulare, schaltschranklose Maschinenkonzepte für die »Industrie 4.0«. ie Steuerung arbeitet aufgrund des robusten Gehäuses und der hohen Schutzart direkt im Feld und ermöglicht so schaltschranklose Maschinen und Anlagen. Maschinennahe Automatisierungskonzepte und die Verwendung vorkonfektionierter Leitungen reduzieren den Verkabelungsaufwand und erleichtern die Inbetriebnahme. Dezentrale Lösungen ohne Schaltschränke sind zudem zeitund kostensparend. Diese Flexibilität unterstreicht die neue »TBEN-L-PLC« durch die Vielzahl ihrer Kommunikationsschnittstellen: Als Master unterstützt das Gerät neben den Industrial-Ethernet-Protokollen Profinet, Ethernet/IP und Modbus-TCP auch Modbus-RTU, CANopen und SAE J1939. Die seriellen RS232- und RS485-Schnittstellen können auch frei in »Codesys« verwendet werden. Daneben bietet die Block-I/O-Steuerung acht universelle I/O-Kanäle zur direkten Anbindung von Sensoren und Aktoren. In den EthernetNetzwerken Profinet, Ethernet/IP und Modbus-TCP sowie in Modbus-RTU- und CANopen-Netzwerken kann »TBEN-L-PLC« auch als Slave (bzw. Device) agieren, was den Einsatz als Protokollkonverter ermöglicht. Die Steuerung kann beispielsweise als CANopen-Manager eines mit CANopen vernetzten Maschinenmoduls agieren und dieses an eine Anlage anbinden, die mit Profinet vernetzt ist. Im Zuge der zunehmenden Digitalisierung der Industrie lassen sich so bestehende Maschinenkonzepte fit machen für die Herausforderungen einer eng vernetzten, hochflexiblen Produktion. In Kombination mit Turcks »Safety-Block«-I/O-Modul und der übrigen Turck-I/O-Technik in IP67 lassen sich komplette Maschinen inklusive Sicherheitstechnik ohne Schaltschränke realisieren. P D 50 Turck GmbH Graumanngasse 7/A 5-1 1150 Wien Tel.: (01) 486 15 87 FAX: (01) 486 15 87-23 E-Mail: [email protected] www.turck.at I PROMOTION Foto: Turck Verfügbarkeit der neuen »TBEN-L-PLC«-Steuerung: Juni 2017. Über Turck Turck zählt zu den global führenden Unternehmensgruppen auf dem Sektor der Industrieautomation. Mit mehr als 4.200 Mitarbeitern in 28 Landesgesellschaften sowie Vertretungen in weiteren 60 Staaten ist der Automatisierungshersteller stets nahe beim Kunden. Als Spezialist für Sensor-, Feldbus-, Link zum Anschluss- und Interfacetechnik sowie RFID (Radio Frequency »TBEN-PLC«-Modul. Identification) bietet Turck effiziente Lösungen für die Fabrik- und Prozessautomation und zählt mit seinen Daten- und Kommunikationslösungen zu den Wegbereiter der »Industrie 4.0«. Modernste Produktionsstätten in Deutschland, der Schweiz, den USA, Mexiko und China versetzen das Familienunternehmen in die Lage, schnell und flexibel die Anforderungen lokaler Märkte zu erfüllen. Branchenspezifisches Anwendungswissen aus dem intensiven Dialog mit Kunden, gepaart mit Elektronikentwicklung und -fertigung auf höchstem Niveau, versprechen optimale Lösungen für vielfältige Automatisierungsaufgaben. AUSTROMATISIERUNG 31_54_PN_2017 _Layout 1 15.02.17 17:37 Seite 51 Funktionell, flexibel und einfach in der Bedienung Ob Asynchron-, Permanentmagnet- oder Synchron-Reluktanzmotor – die Geräte der neuen Frequenzumrichter-Generation »GA700« von Yaskawa regeln sie alle mit nur einer Regelungsart, auch ist ein eigenes Motor-Autotuning nicht notwendig. er Leistungsbereich der »GA700«-Baureihe geht bis 630 kW. Die Umrichter lassen sich auch ohne Expertenwissen in kürzester Zeit in Betrieb nehmen und ohne große Vorkenntnisse sehr einfach bedienen. Damit entsprechen sie voll und ganz der Yaskawa-Philosophie, dem Maschinen- und Anlagenbauer wie auch dem industriellen Anwender leistungsfähige Komponenten bereitzustellen, welche die Planung, die Inbetriebnahme und den Betrieb selbst durch integrierte intelligente Funktionen konsequent vereinfachen sowie beschleunigen. So bietet das neue Bedienfeld der »GA700«-Reihe mit seiner deutlich vereinfachten Bedienoberfläche Funktionen für eine interaktive, dialoggeführte Inbetriebnahme. Es stehen neue intuitive PC-Tools, Smartphone-Apps und Cloud-Services für Parametermanagement und -backup zur Verfügung. Die Montagefläche der neuen Geräte fällt um bis zu 40% kleiner aus als bei vergleichbaren Vorgängermodellen, was den Platzbedarf im Schaltschrank deutlich reduziert und die Handhabbarkeit erleichtert. Die »GA700«-Reihe gehört damit zu den kompaktesten Umrichtern dieser Klasse am Markt. Zusätzlich sind die Geräte ohne Zwischenraum anreihbar und bieten somit eine optimale Plattform für kompakte Maschinen und Anlagen. P D I Yaskawa Europe GmbH Drives + Motion Division, Sales Office Austria Hafenstraße 1-3, 4020 Linz, Tel.: (0732) 20 72 61 E-Mail: [email protected] www.yaskawa.eu.com PROMOTION Foto: Yaskawa Vieles serienmäßig integriert Die Umrichter bieten standardmäßig durchgängig die Schutzart IP20 und verfügen über integrierte EMV-Filter. Funktionen für funktionale Sicherheit wie SIL3-konforme »STO«-Eingänge sind ebenfalls vorhanden. Darüber hinaus werden alle gängigen Schnittstellen für Feldbusse und Gebersysteme bedient. Dabei erfüllt die »GA700«-Reihe die von Yaskawa gewohnten hohen Ansprüche an Qualität und Zuverlässigkeit. Aufgrund des großen Leistungsbereichs bis 630 kW eignet sich die »GA700«-Reihe für ein breites Anwendungsspektrum – von einfachen Einzelantrieben bis hin zu vernetzten Antrieben und anspruchsvolleren Anwendungen wie Kranen, Wicklern oder Positionierantrieben. Über YASKAWA YASKAWA ist mit mehr als 410 Mrd. Yen (rund 3,5 Mrd. Euro) Jahresumsatz ein weltweit führender Hersteller von Servoantrieben, Frequenzumrichtern und Motoman-Industrierobotern. Die Geschäftsaktivitäten von YASKAWA bestehen aus Drives (Frequenzumrichter), Motion Control Link zum »GA700« (Servoantriebe, Servomotoren, Maschinensteuerungen), Robotics (Industrieroboter, Robotersysteme), System-Engineering (Mittelspannungsumrichter, Generatoren und Konverter) sowie Information Technology (softwarebasierende Produkte). Seit 2012 gehört zudem die VIPA GmbH in Herzogenaurach mit dem Schwerpunkt Visualisierung und Prozessautomatisierung zu YASKAWA. Darüber hinaus wurde im Oktober 2014 das im Bereich Windkraftanlagen tätige Unternehmen The Switch Engineering Cooperation von YASKAWA übernommen. Verfügbarkeit der neuen FrequenzumrichterGeneration »GA700«: Sofort. AUSTROMATISIERUNG 51 31_54_PN_2017 _Layout 1 15.02.17 17:37 Seite 52 P 2017 PRODUKTNEUHEITEN Energieeffizenter Antrieb für Standardaufgaben ABB stellte auf der Fachmesse »SPS IPC Drives 2016« mit dem »ACS480« sozusagen den kleinen Bruder des Standardfrequenzumrichters »ACS580« vor. er »ACS480« bietet in kompakter Bauweise die notwendige Funktionalitätum, um Prozesse und Abläufe spielend leicht optimieren zu können. Energieeinsparungen in vielen gängigen Anwendungen wie Pumpen, Lüftern und Kompressoren sind das Ergebnis. Er erfüllt Energieeffizienz-Anforderungen der Leichtindustrie, wie der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie, Logistik und Warenwirtschaft sowie Wasser/Abwasser. In kompakter Bauweise erhalten die Anwender genau die Funktionalität, die sie für eine zuverlässige und intuitive Regelung vieler Standardanwendungen benötigen. Der »ACS480«-Standardfrequenzumrichter beinhaltet alle wesentlichen Funktionen und ist durch zahlreiche integrierte und vorprogrammierte Merkmale wie zum Beispiel PID-, Pumpen- und Lüftermakros sowie Timer für gängige drehmomentgeregelte Anwendungen optimiert. Dank eingebautem EMV-Filter der Kategorie C2 werden die aktuellen europäischen und internationalen Normen eingehalten, wodurch der Frequenzumrichter in Industrieund Gewerbegebäuden eingesetzt werden darf. Zum Schutz von Personen und Anlagen verfügt er über wichtige Sicherheitsfunktionen wie das TÜV-zertifizierte »sicher abgeschaltete Drehmomen«t (»STO«). Der »ACS480« kann an die gängigen Automatisierungsnetzwerke angeschlossen werden. Die BluetoothSchnittstelle ermöglicht die spielend leichte Konfiguration des Geräts und die Überwachung der Parameter mit mobilen Geräten. Über das klar strukturierte Menü des Bedienpanels lässt sich der Umrichter einfach in Betrieb nehmen und bedienen. P D Link zu ABBUmrichtern. ABB AG Clemens Holzmeisterstraße 4 1109 Wien Tel.: (01) 601 09-3960 FAX: (01) 601 09-8309 E-Mail: [email protected] www.abb.at/drives I PROMOTION Foto: ABB Alles Wesentliche für eine maximale Energieeffizienz Die Senkung des Energieverbrauchs steht beim »ACS480« im Mittelpunkt. Der integrierte Energie-Optimierer ermöglicht einen einfachen und direkten Zugriff auf wichtige Energieeffizienz-Informationen. Anwender können damit den Energieverbrauch in ihren Prozessen überwachen und systematisch senken, um so erhebliche Einsparungen bei den Energiekosten zu erzielen. Der neue Frequenzumrichter unterstützt auch Synchronreluktanzmotoren für einen noch höheren Wirkungsgrad und somit noch größere Einsparungen. Als neuestes Mitglied der »all-compatible«-Frequenzumrichterfamilie von ABB sind die Benutzerschnittstellen, Tools und Optionen des »ACS480« vollständig kompatibel mit denen der anderen Antriebe. Über ABB ABB ist führend in der Energie- und Automationstechnik. Das Unternehmen ermöglicht seinen Kunden in den Bereichen Energieversorgung, Industrie, Transport und Infrastruktur, ihre Leistung zu verbessern und gleichzeitig die Umweltbelastung zu reduzieren. Die Unternehmen der ABB-Gruppe sind in rund 100 Ländern tätig und beschäftigen weltweit etwa 135.000 Mitarbeiter. Verfügbarkeit des neuen Standardfrequenzumrichters »ACS480«: Ab September 2017. 52 AUSTROMATISIERUNG 31_54_PN_2017 _Layout 1 15.02.17 17:37 Seite 53 Komplett einbaufertiger Rundtisch für höchste Dynamik und Präzision Mit dem neuen Rotationstisch »HRT-170-28« komplettiert die JAT das Portfolio der Antriebsprodukte und bietet dem Maschinenbauer einen Direktantrieb, von dem Applikationen hinsichtlich Produktivität, Präzision und Dynamik profitieren. n Anwendungen, wo der Anlagenbauer bisher an Konstruktionsgrenzen gestoßen ist, eröffnet der »HRT-170-28« durch seinen innovativen Aufbau neue Möglichkeiten in der Integration auf kleinstem Bauraum. Der Rundtisch wird als komplett und anschlussfertig montierte Einheit geliefert. Mit einer Gesamthöhe von nur 28 mm integriert der »HRT« einen Torquemotor als Direktantrieb, ein Wälzlager und standardmäßig ein inkrementelles Messsystem. Die feststehende Mittenöffnung kann für die Durchführung von Leitungen verwendet werden und erleichtert die Installation. Der »HRT« vereint in einzigartiger Weise höchste Präzision mit maximaler Dynamik. Die Masse von Stator und Rotor ist enorm reduziert und begünstigt eine höhere Dynamik und schnellere Reaktionszeiten des Systems durch das geringe Massenträgheitsmoment. Das äußerst geringe Cogging sorgt für einen hohen Gleichlauf und Genauigkeit. Durch die sehr hohe Drehmomentdichte bei minimalem Bauraum ist der Rundtisch für Anwendungen prädestiniert, die minimale Taktzeiten verlangen. Mit den dazugehörigen Servoverstärkern der JAT lässt sich der Rundtisch exakt parametrieren und präzise positionieren sowie in Drehzahl und Drehmoment steuern. Einsetzbar mit zahlreichen Feldbussystemen ist der Direktantrieb, der keinerlei mechanische Übertragungselemente enthält, nahezu wartungsfrei und gewährleistet ein Maximum an Prozesssicherheit. P I Verfügbarkeit des neuen Rotationstisches »HRT-170-28«: Ab Q4 2017. AUSTROMATISIERUNG 53 I JAT – Jenaer Antriebstechnik GmbH Buchaer Str. 1, D-07745 Jena Tel.: (0049 3641) 633 76-55, FAX: (0049 3641) 633 76-26 E-Mail: [email protected] www.jat-gmbh.de PROMOTION Foto: JAT Über JAT Die JAT (Jenaer Antriebstechnik GmbH) entwickelt, produziert und vertreibt innovative Antriebsprodukte und kundenspezifische Antriebslösungen für die unterschiedlichsten Branchen wie die Halbleiterindustrie, Verpackungsindustrie, Druckindustrie, Medizintechnik und Textilindustrie. Das Link zu JAT. Produktspektrum umfasst sowohl kleine hochleistungsfähige Servomotoren für Anlagen zum Kleinteile-Handling als auch komplexe mechatronische Systeme, die z.B. in der Röntgeninspektion Anwendung finden. Mit mehr als 140 Mitarbeitern und über 25 Jahren Erfahrung im Bereich der Antriebstechnik steht die JAT den Kunden von der Planung über den Prototypen bis hin zur Serienfertigung als flexibler und zuverlässiger Partner zur Seite. 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:37 Seite 54 T Technik pur I EMBEDDED & ELEKTRONIK National Instruments und Semikron kooperieren Die strategische Zusammenarbeit soll dazu beitragen, den Aufwand und die Risiken bei der Entwicklung von leistungselektronischen Lösungen für erneuerbare Energien, von Energiespeichersystemen und von speziellen Frequenzumrichtern mit einer Leistung von mehr als 50 KW zu senken. Dazu werden Semikrons Thyristoren mit dem Inverter Controller von NI und der »Labview FPGA«Softwareumgebung kombiniert. www.ni.com I www.semikron.com Leiterplatten-Steck verbinder fu ̈ r LED INTRO Phoenix Contact erweitert die SteckverbinderSerie »PTSM« um invertierte Ausfü hrungen fü r Wire-to-Wire-Verbindungen. Die weißen Mini-PC-Karte für Glasfaserübertragung Mit der neuen »IXXAT Inpact Pirfo«-Variante erweitert HMS seine Multi-Protokoll-Kartenserie um eine PCIe-Mini-Variante für Profinet-IRT Fiber Optic, das höchste Anforderungen an die Störfestigkeit der Datenübertragung erfüllt. Die »IXXAT Inpact« erlaubt die einfache Implementierung einer Profinet-IRT-SlaveSchnittstelle und eignet sich mit der kompakten PCIe-Mini-Bauform für Industrie-PCs und mobile Geräte. Die Serie unterstützt eine Vielzahl von Industrial-Ethernet- und Feldbus-Protokollen, wie Profinet, Ethercat, Ethernet/IP, Powerlink, Modbus-TCP und Profibus. Ihre Multi-Netzwerkfähigkeit basiert auf der bewährten »Anybus-CompactCom«-Technologie von HMS. Der FPGA-basierte »Anybus-NP40«-Netzwerkprozessor enthält alle Funktionen für die Netzwerkkommunikation und verfügt über kurze Latenzzeiten und ein deterministisches Echtzeitverhalten. Die Busanbindung an Profinet-IRT erfolgt über SC-RJ-Anschlüsse. Weitere Netzwerkstandards werden über entsprechende Sub-D9- oder RJ45-Ethernet-Schnittstellen unterstützt. Die Karte wird als dedizierte Version für jedes Netzwerk mit vorinstalliertem Netzwerkprotokoll angeboten. Bei einer zusätzlichen »CE«-Version lässt sich das gewünschte Protokoll vom Anwender flashen. Im Lieferumfang enthalten ist ein Treiberpaket für »Windows« und »Linux«, das ermöglicht einen Wechsel zwischen Protokollen und Kartentypen ohne Änderung der Kundensoftware. Unterstützung für Echtzeit-Betriebssysteme wie »RTX«, »Intime«, »VxWorks« und »QNX« auf Anfrage. www.ixxat.de Leiterplatten-Steckverbinder sind im Raster 2,5 mm ausgefü hrt und fü r Strö me bis 6 A sowie Spannungen bis 320 V ausgelegt. Mit dem komfortablen Push-in-Anschluss lassen sich Leiter mit Querschnitten von 0,14 bis 0,5 mm2 schnell und zuverlä ssig anschließen. Durch die kleine, flache Bauform eignet sich die Serie besonders fü r LED-Anwendungen. www.phoenixcontact.at Flashen von »Linux«-Steuergeräten Vector ergänzt sein Basissoftware-Portfolio um einen Flash-Bootloader für »Linux«-basierte Steuergeräte. Entwickler profitieren von einer schnellen und einfachen Lösung, um diese Steuergeräte nach OEM-spezifischen Vorgaben zu reprogrammieren. Dabei werden zuverlässig Shell-Skripte, Grafikdaten sowie Konfigurations- und Betriebssystemdateien aktualisiert. Der Bootloader basiert auf der »Linux«-Laufzeitumgebung und ermöglicht so einen dateibasierten Software-Download. www.vector.de 54 Kommunikativer Hochleistungsbaustein Das »EC-1«-SoC (System-on-Chip) von Renesas ist für intelligente I/O-Module mit EthercatKommunikationsfunktionen konzipiert. Das zertifizierte Remote-I/O-Solution-Kit auf »EC-1«-Basis verkürzt zudem die Entwicklungszeit für Slave-Geräte um bis zu 60%. »EC-1« baut auf den SoC-Bausteinen der »R-IN32M3«-Serie für Multiprotokoll-Kommunikation sowie den hoch deterministischen MPUs aus der »RZ/T1«-Gruppe auf. Das Ethercat-fähige Remote-I/O-Solution-Kit umfasst ein robustes Remote-I/O-Board, Software, Dokumentation und Schaltpläne. Es bietet dem Anwender einen einfachen Einstieg in die Entwicklung eines EthercatSlaves mit reduzierter Entwicklungszeit, da die Entwickler die mitgelieferten Schaltpläne für ähnliche Anwendungen nutzen können. Der »EC-1«-Baustein ermöglicht außerdem einen einfachen Übergang zu einem Ethercat-System über eine bestehende serielle LowSpeed-Schnittstelle. Integrierte Treiberprofile für Motorantriebsbausteine ermöglichen den schnellen Aufbau interner Steuerungssysteme in der industriellen Fertigung mit Servo-Controllern, Massendurchflussreglern, Prozess-Controllern und Temperatur-Controllern. Der »EC-1«-Baustein nutzt einen »ARM Cortex-R4«-Standard-Prozessor mit integriertem RAM-Speicher und einem Ethercat Slave Controller (ESC) für schnelle Interrupt-Verarbeitung in Echtzeit-Anwendungen. www.renesas.com AUSTROMATISIERUNG Fotos: Phoenix Contact, IXXAT, Renesas; » 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:37 Seite 55 I KOLUMNE »GET EMBEDDED« Raue Gesellen Embedded-Systeme sind im Gegensatz zu herkömmlichen Computersystemen nicht immer in gemütlich klimatisierten Umgebungen und bei Raumtemperatur im Einsatz. Vielmehr können die Umgebungsbedingungen ganz schöne Herausforderungen an Gerät und Entwickler stellen. Die Steuerung für die Waschmaschine muss keine besonderen Anforderungen in Bezug auf Temperatur erfüllen. Sie sollte aber jedenfalls Erschütterungen standhalten, wenn Schleudergänge zu heftigen Unwuchten führen. Engine Control Units in Fahrzeugen müssen sowohl bei arktischen Temperaturen im hohen Norden als auch bei Feuchtigkeit in tropischen Breitengraden verlässlich hochfahren und ihren Dienst tun. Im Sommer kann es rasch über 80° C unter der Motorhaube haben, von den Erschütterungen ganz zu schweigen. Auf Schiffen und Offshore-Anlagen greift salzhaltiges Meerwasser die Elektronik an, und in Papierfabriken kann erhöhter Schwefelgehalt in der Luft versilberte Kontakte richtiggehend zum Schmelzen bringen. So eine Embedded-Hardware muss also oft einiges aushalten. Das stellt ganz besondere Aufgaben an die Entwickler. Wichtig ist, dass sich alle Beteiligten über die geforderten Umgebungsbedingungen bereits ganz am Anfang einer Produktentwicklung den Kopf zerbrechen. Dies gilt sowohl für den Betriebsfall als auch für die Lagerung der Geräte. Temperaturbereiche und -schwankungen, Dichtigkeit, Stoß- und Vibrationsbelastungen, chemische Einflüsse sind nur einige Beispiele. Man sollte sich auch überlegen, ob die Geräte in Umgebungen zum Einsatz kommen, wo z.B. Hygienevorschriften gelten und daher bestimmte Desinfektionsverfahren und -mittel vorgeschrieben sind. Das ist für Medizingeräte der Fall, wo Teile der Elektronik durchaus in Sterilisatoren wandern müssen, um mit hoher Sicherheit möglichst jedem Keim den Garaus zu machen. Die Elektronik muss nachher trotzdem weiterhin funktionieren. Es muss außerdem genau spezifiziert werden, wie die Widerstandsfähigkeit einer Entwicklung gegen die verschärften Umgebungsbedingungen geprüft wird. Nur dann können Geräte getrost in Serie gefertigt werden, ohne beim Einsatz Überraschungen durch Ausfälle erleben zu müssen. Zum Glück gibt es heute viele fachspezifische Normen, die Entwicklungs- und Prüfvorschriften beinhalten, um ein Gerät für den ganz speziellen Einsatzfall fit zu machen. Sehr oft ist der Nachweis über die Einhaltung dieser Normen dann auch Grundvoraussetzung für die Zulassung eines Geräts in einer bestimmten Branche. Dipl.-Ing. Andreas Pfeiffer [email protected] AUSTROMATISIERUNG 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:37 Seite 56 B Branchengeschehen I EMBEDDED & ELEKTRONIK Messevorschau auf die »embedded world Exhibition&Conference 2017« vom 14. bis 16. März Embedded-Schau knackt 1.000-Aussteller-Marke Erstmals über 1.000 Embedded-Hersteller und -Anbieter stellen zur bereits 15. Auflage der jährlich stattfindenden »embedded world Exhibition&Conference« in Nürnberg heuer aus. Die weltweit größte Veranstaltung für Embedded-SystemTechnologien bricht damit ihre eigenen bisherigen Rekorde. Das begleitende Kongressprogramm dominieren diesmal u.a. die Themen »Internet of Things« sowie »Safety & Security« . S Alles rund um »IoT« und »Safety & Security« Die messebegleitende »embedded world Conference« steht unter dem Motto »securely connecting the embedded world«. Den beiden Schwerpunktthemen »Internet of Things« und »Safety & Security« sind insgesamt 15 Sessions über alle drei Konferenztage hinweg gewidmet, die sich unter anderem mit der zukünftigen »IoT«-Entwicklung, Softwareentwicklung, Profilen und Schnittstellen im Internet der Dinge, Virtualisierung, »Trusted Platform Modules«, Hacking & Attacking, Sicherheit im Automotive-Bereich, Sicherheit im industriellen Umfeld sowie sicherer Kommunikation beschäftigen. Das Themengebiet »Safety & Security« wird zudem noch mit drei Classes ergänzt, darunter eine aktualisierte Version der bewährten »Embedded-Security-Class«. Auch die übrigen Themencluster versprechen spannende und aktuelle Vorträge: Unter der Überschrift »Software & Systems Engineering« können sich die Teilnehmer beispielsweise über System Design und System Modeling, MISRA-Standards, Open Source Software sowie Softwarequalität und -standards informieren. Dem Thema Software widmen sich außerdem noch sechs verschiedene tiefgreifende Tutorien. Im Bereich »Hardware Engineering« veranschaulichen die Referenten Themen wie ARM Cortex, besonders energiesparende Hardware, »High Performance Embedded Architectures« (»HiPEAC«), System on a Chip und Bildverarbeitung in ihrer Embedded-Ausprägung. Das Themenfeld »Embedded OS« beleuchtet die verschiedenen Embedded-Betriebssysteme sowie »Todsünden« bei der Auswahl eines Embedded-OS und Kriterien beim Entwickeln auf Basis eines RTOS. In fünf Classes können die Teilnehmer ihr Wissen zudem spezifisch vertiefen. Das breite thematische Spektrum der »embedded world Conference« wird von einer Session im Bereich »Management Focus« abgerundet, die in erster Linie Manager und Teamleiter anspricht. B2B-Plattform für Display-Technologien Die »electronic displays Conference« hat sich seit ihrem Bestehen seit nunmehr über 30 Jahren als die wichtigste europäische B2B-Plattform für Dis- I IM ÜBERBLICK Die »embedded world 2017« Fachmesse & Konferenz rund ums Thema Embedded Systems Dimension: ~1.000 Aussteller aus 38 Ländern Veranstalter: NürnbergMesse Austragungsort: Messezentrum Nürnberg play-Technologien etabliert. Am 15. und 16. März treten Entwickler, Wissenschaftler und Anwender von elektronischen Displays wieder in den Dialog über aktuelle Displaytechnologien wie LCD, OLED oder ePaper, flexible Displays, 3D-Displays, grafische Benutzeroberflächen, Touchscreens, das breite Anwendungsspektrum dieser Displays und die Entwicklung des Marktes. Nicht nur in der Konferenz sind Displays ein prominentes Thema, sondern auch im Messegeschehen. Die »electronic displays Area« in den Hallen 1 und 3A bietet eine Plattform für aktuelle Technik rund um LCD, OLED, PDP, LED, ePaper und vieles mehr. Hier präsentieren rund 60 Aussteller die neuesten Produkte und Systeme rund um die elektronischen (r.PA./TR) Anzeigen. Termin: 14. bis 16. März INFOLINK: www.embedded-world.de Öffnungszeiten: Dienstag & Mittwoch 9 bis 18 Uhr, Donnerstag 9 bis 17 Uhr Ticket: 25 Euro / Online gratis mit Gutscheincode ew17PR! 56 Begleitend: »embedded world Conference« »electronic displays Conference« AUSTROMATISIERUNG Foto: Messe Nürnberg; ie wächst Jahr für Jahr und wird immer größer und vielfältiger: Die »embedded world Exhibition & Conference« erstreckt sich heuer erstmals über sechs Hallen des Nürnberger Messegeländes. Das Themenspektrum der »embedded world« reicht traditionell von Bauelementen über Module, Komplettsysteme für diverse Anwendungsgebiete, Hardware, Software, Echtzeitbetriebssysteme, VisualisierungsSoftware, Internet-Browser, Test- und VerifikationsSoftware bis hin zu den Dienstleistungen Systementwicklung, Elektronikfertigung, Consulting, Schulung und Fachliteratur. 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:37 Seite 57 Fotos: EPSG, Moxa; I MESSETIPPS Halle 3A, Stand 133: Halle 1, Stand 110: EPSG zeigt schnittstellenfreie Kommunikation vom Sensor bis in die Cloud Moxa bringt industrielles 4G-LTE-Gateway fürs »IIoT« Auf der Fachmesse »SPS IPC Drives 2015« hatten die Ethernet Powerlink Standardization Group (EPSG) und die OPC Foundation in einem gemeinsamen Memorandum of Understanding eine intensive Zusammenarbeit angekündigt. Seitdem haben technische Teams der beiden Nutzerorganisationen an der Companion Specification gearbeitet, die nun fertiggestellt wurde und demnächst auf der Website der EPSG veröffentlicht wird. Die Companion Specification beschreibt, wie Nutzdaten zwischen dem Powerlink- und dem OPC-UA-Protokoll ausgetauscht werden können. Damit wird eine vollständig schnittstellenfreie Kommunikation von der Sensor- bis zur ERP-Ebene und in die Cloud möglich. Wie das in der Praxis funktioniert, gibt’s am EPSG-Stand in Nürnberg zu sehen. Ein weiteres Highlight auf dem EPSG-Stand ist eine Live-Demonstration, die zeigt, wie Powerlink mit »Codesys« auf einem »Zynq 7000« von Xilinx implementiert wird. Zudem präsentieren Technologie-Partner der EPSG Integrationslösungen für Powerlink Master und Slaves sowie für openSafety-Nodes. Bei Edge-Computing-Strategien werden Daten lokal in »IIoT«-Gateways verarbeitet und nur betriebskritische Daten gehen ans zentrale System weiter beziehungsweise manche Entscheidungen werden sogar gleich lokal getroffen. Diese Strategie reduziert nicht nur die Übertragungskosten, sondern ermöglicht außerdem schnellere Reaktionszeiten in betriebskritischen industriellen Prozessen. Bei Moxas neuer »UC-8100-ME-T«- Serie handelt es sich um 4G-LTE-fähige Computing-Lösungen, die speziell für solche »IIoT«-Anwendungen geschaffen wurde. Basierend auf dem »ARM Cortex-A8 1 G z«-Prozessor mit offener Debian-Plattform verfügt das Gateway über zwei serielle RS232/422/485Schnittstellen und duale, Auto-Sensing-10/100-Mbps-EthernetLAN-Ports sowie einen Mini-PCIe-Schnittstelle für die Unterstützung von 3G-/ 4G-LTE-Mobilfunkmodulen. www.ethernet-powerlink.org www.moxa.com 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:37 Seite 58 Branchengeschehen I MESSETIPPS Halle 4A, Stand 340: Halle 1, Stand 550: Arrow Electronics unterstützt mit Online-Engineering HMS Industrial Networks erweitert CAN-FD-Portfolio Unter dem Motto »Think. Create. Produce« erfahren Besucher, wie sie arrow.com nutzen können, um von Online-Engineering, einer Vielzahl von Referenz-Designs und technischen Anleitungen zu profitieren. Dazu zählt beispielsweise eine kostenlose, integrierte und Cloud-basierte Version der »Cadence OrCAD Capture«-Designlösung, die Entwicklungsingenieuren eine einfache Einbindung der Komponentensuche und -auswahl für ihre Designumgebung ermöglicht. Hardwareseitig präsentiert Arrow eine Reihe von Community Boards sowie seine eigenen Entwicklungs-Boards, u.a. das »SmartEverything IoT« Board« (Prototyping-Plattform für M2M-Anwendungen) sowie eine neue Einstiegsvariante der auf »Renesas Synergy« basierenden »ARIS IoT«-Hardware- und Software-Plattform. Die drei neuen Board »Meerkat«, »Chameleon96« und »SysNet1012« mit »96Boards«-Spezifikation bieten standardisierten Formfaktoren und eine Auswahl an verschiedenen Prozessoren in allen Preisklassen. Die CAN-FD-Produktpalette unter der HMS-Marke »IXXAT« reicht von PC-Interfaces über Bridges/Router und Gateways bis hin zu Analyse-Tools. Egal ob Steuerung, Monitoring, Analyse oder Konfiguration – die PC-Interfaces für CAN-FD und CAN ermöglichen durch unterschiedlichste Formfaktoren und Schnittstellenstandards eine optimale Anpassung an die Anwendung. Je nach Typ verfügen die Interfaces über bis zu zwei CAN-FD- und bis zu vier CAN-Schnittstellen, optional auch mit galvanischer Entkopplung und weiteren Schnittstellen, beispielsweise für LIN-Netzwerke. Unterstützte PC-Schnittstellenstandards umfassen PCIe, PCIe Mini, PCIe 104, XMC, PMC, aber auch USB und Ethernet für mobile Anwendungen und Fernzugriff. Für die Vernetzung von CAN-FD-Geräten bietet HMS Repeater und Bridges/Router an. Neben einer Erhöhung der Systemzuverlässigkeit und dem galvanischen Schutz von Segmenten erlauben die Repeater und Bridges auch die Realisierung von Stern- und Baum-Strukturen. www.arrow.com www.ixxat.de Halle 4, Stand 307: Halle 1, Stand 554: 3S-Smart Software Solutions demonstriert neue Security-Funktionen ADL Embedded Solutions launcht nur 75 x 75 mm großen Single-Board-Computer In der herstellerunabhängigen IEC 61131-3 Softwareplattform »Codesys« stehen jetzt zusätzliche Security-Funktionen zur Verfügung, die kompatible Geräte gegen unbefugten Zugriff absichern und damit fit für das Industrial Ethernet bzw. »IIoT« machen. So kann die Kommunikation zwischen der IDE, dem »Codesys Development System« und dem korrespondierenden Laufzeitsystem »Codesys Control« jetzt mit X.509-Zertifikaten verschlüsselt werden. Dieser Schutz umfasst sowohl den Download von kompilierten Applikationen auf das intelligente Gerät als auch die Kommunikation im Onlinebetrieb, zum Beispiel beim Debugging während der Inbetriebnahme oder bei der Bedienung mit einer grafischen Benutzeroberfläche. Werden die Benutzeroberflächen optional per »Codesys WebVisu« im HMTL5-Browser dargestellt, lässt sich außerdem die Kommunikation zum Webserver schlüsselbasiert absichern. Die Verwaltung der Zertifikatsschlüssel erfolgt direkt in »Codesys«. Der kompakte Single-Board-Computer »ADLE3800SEC« bietet mit EdgeConnect-Architektur eine zusätzliche Schnittstelle für Hochgeschwindigkeits-I/O-Erweiterungen. Der robuste Steckverbinder ermöglicht eine flexible Auslegung von Erweiterungs-PCBs und einer Vielzahl von Baseboard-/Breakout-Board-Konfigurationen. Hierdurch können modular anpassbare IPC-Systeme für unterschiedlichste Applikationen. Der SingleBoard-Computer basiert auf einem »Atom«-Prozessor, aus Intels Systemon-Chip-Baureihe »E3800«, welcher bis zu 4 GB stromsparenden DDR3LRAM zur Seite gestellt bekommt. Die integrierte »Intel-HD DirectX 11« und »Open GL 4.0«-Grafikeinheit unterstützt die Videoausgabe von Full-HD bis WQXGA über Display-Port. Der frontseitige Display-Port ist via Adapter auch DVI- und HDMI- fähig. Für den Anschluss von Sensoren, Kameras und Speicher stehen auf dem SBC 2-GB-LAN, eine USB3.0- und eine USB2.0-Schnittstelle zur Verfügung. Der einfach zugängliche und skalierbare Massenspeicher ist als verschraubtes und verkabelungsfreies Modul ausgeführt. www.codesys.com www.adl-europe.com 58 AUSTROMATISIERUNG Fotos: Arrow, IXXAT, ADL, 3S; B 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:37 Seite 59 I IND. KOMMUNIKATION & IIoT Datenleitungen für kleinste Biegeradien Die Datenleitungen »CF298« und »CF299« aus der »Chainflex«-Serie von Igus eignen sich mit verbessertem Legierungsleiter und halogenfreiem TPE-Außenmantel für engste Biegeradien bis 4x d bei Zyklenzahlen von über 40 Mio. Hüben. Intensiv getestet sind »CF298« (ungeschirmt) und »CF299« (geschirmt) für kleinste Bauräume bis 4x d dauerbewegt qualifiziert. Möglich wird dies vor allem durch die Kombination des Hochleistungs-Legierungsleiterwerkstoffs mit dem hochbiegefesten TPE-Außenmantel, wodurch Risse und Brüche verhindert werden. Das Mantelmaterial bietet zusätzlich die höchstmögliche Abriebfestigkeit in Kombination mit Energieketten von Igus. Die neue Generation von Datenleitungen ist konzipiert für kurze, sehr schnelle Bewegungen, beispielsweise in Bestückungsautomaten oder anderen sehr schnellen Handling-Anwendungen. Außerdem eignen sie sich aufgrund ihrer UV-, Tieftemperatur- und Ölbeständigkeit sowohl für den Einsatz in Indoor- als auch in Outdoor-Anwendungen sowie dank ISO-Klasse-1-Zertifizierung für den Reinraumeinsatz. In EKetten sind die neuen Datenleitungen für bis zu 40 Mio. Doppelhübe ausgelegt. T Technik pur VeranstaltungsTIPP: »Network Innovation Days« Phoenix Contact lädt zu kostenfreien, eintägigen Informationsveranstaltungen zum Thema »Industrial Control System Security & Industrielle Netzwerke« ein. Am Programm stehen spannenden Keynotes, Live-Hacking und ein in Österreich neuartiges IndustrieSecurity-Strategiespiel. Termine: 7. März Graz, 8. März Hagenberg im Mühlkreis und 9. März Wien. www.phoenixcontact.at/ics »Ethercat P«-Spezifikation veröffentlicht Die Ethercat Technology Group hat den ersten Entwurf der offiziellen Technologiespezifikation sowie die Erweiterung INTRO www.igus.at Verlustfrei über 10 km per Lichtwellenleiter Fotos: Igus, BellEquip, ETG; Das »DP1.2-VisionXG«-KVM-Extender-System von Guntermann & Drunck (ÖV: BellEquip) ermöglicht die Bedienung eines bis zu 10 km entfernten Rechners mit Auflösungen von 4K-UltraHD bei 60 Hz oder 8K bei 30 Hz. Der Extender überzeugt mit latenzfreier Übertragung über Lichtwellenleiter, die ausreichend Bandbreite für unkomprimierte DisplayPort-1.2-Signale, Video, Keyboard/Mouse, RS232, USB2.0 und Audio sicherstellt und für den Anwender gute Hand-Auge-Koordination bietet. Mit Multi-Mode-Glasfaser können bis zu 400 m und über Single-Mode-Glasfaser bis zu 10.000 m überbrückt werden. Das KVM-System unterstützt dabei Auflösungen bis 4K UltraHD bei 60 Hz bzw. bei Verwendung von zwei Videokanälen von 8K bei 30 Hz. In Kürze wird G&D auch eine Variante mit vier Videokanälen auf den Markt bringen, die 8K bei 60 Hz ermöglicht. Das Gerät verfügt über zwei Netzwerkanschlüsse, Web-Interface und Monitoring-Funktionen zur automatischen Ausgabe von Gerätestatus-Meldungen an »Syslog«-Server oder per SNMP. Zur automatischen Konfiguration von Bildschirmen und deren Helligkeitsanpassung unterstützt der »DP1.2VisionXG« das DDC/CI-Protokoll, bietet die Screen-Freeze-Funktion bei Verlust des Videosignales und ermöglicht den Anschluss eines lokalen Arbeitsplatzes am Rechnermodul. www.bellequip.at AUSTROMATISIERUNG » aller zugehörigen Dokumente auf ihrer Website veröffentlicht. Als Richtlinie zur Implementierung von »Ethercat P«-Slaves wurde zeitgleich auch eine entsprechende Application Note fertiggestellt. www.ethercat.org Firmware-Update für IO-Link Die IO-Link Community hat ein FirmwareUpdate-Profil spezifiziert. Dieses wird aktuell von verschiedenen Herstellern von IO-Link-Devices implementiert und benutzt den neu entwickelten BLOBTransfer (Binary Large Objects) für die Übertragung von großen Datenmengen. In Zukunft sind damit Updates von Firmware einfacher und schneller möglich. www.io-link.com/de 59 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:37 Seite 60 N I INDUSTRIAL INTERNET OF THINGS IIoT I IND. KOMMUNIKATION & IIoT NACHRICHTEN // Netzwerk-Management-Tool erhält zusätzliche Cyber-Security-Funktionen Die kostenfrei verfügbare Software »WeConfig« von Westermo ermöglicht nicht nur intuitive Konfiguration, Inbetriebnahme und Wartung industrieller Netzwerke, sondern in der neuesten Version 1.5 noch mehr Schutz vor Cyber-Angriffen. Neben zahlreichen Standard-Sicherheitsfunktionen führt »WeConfig Security Scan« Sicherheitsanalysen durch. Alarme zeigen an, wenn Änderungen an den Netzwerkeinstellungen vorgenommen werden und können so einen kompletten Angriff auf das Netzwerk verhindern. www.westermo.at // Industriespezifische Industrie-Firewall »Stratix 5950« heißt das neue Gerät von Rockwell Automation, welches aktuellste Security-Technologien im Fertigungsbereich integriert. Es bietet eine ASA-Firewall (Adaptive Security Appliance) sowie FirePower-Technologie und DPI-Technologie (Deep-PacketInspection. Letztere wurde in Zusammenarbeit mit Cisco entwickelt und ermöglicht eine Überwachung des Common Industrial Protocol (CIP) sowie weiterer Industrieprotokolle. www.rockwellautomation.at // »IoT«-Betriebssystem bald via Public-Cloud verfügbar Siemens bringt sein »IoT«-Ecosystem »MindSphere« im Lauf des Jahres auf die Microsoft-Cloud »Azure«. Durch die Nutzung der Public-Cloud-Dienste von Microsoft entfällt der Installations- und Wartungsaufwand. Zudem versprechen die »Azure«-Infrastruktur-Dienste eine skalierbare Hochverfügbarkeit, indem nur die tatsächlich benötigte Rechenleistung eingesetzt und abgerechnet wird. www.siemens.de/mindsphere // Einfache Integration von »S7«-Daten ins »IoT« Das »dataFEED uaGate SI«-Gateway von Softing Industrial (ÖV: Buxbaum Automation) unterstützt neben OPC-UA jetzt auch das MQTT-Protokoll. Daten von Siemens »Simatic S7«Steuerungen können damit einfach und sicher in CloudLösungen integriert werden. MQTT wird bereits von namhaften Cloud-Systemem wie u.a. »Amazon Web Services«, »Bluemix« (IBM) und »Azure« (Microsoft) nativ unterstützt. www.myautomation.at 60 Signale schnell und unkompliziert verteilen Die neuen Zweifachverteiler von Kabelspezialist Escha sind M8x1- und M12x1-Y-Verteiler mit Kabelabgang, die mit kompakter Bauform und großer Variantenvielfalt punkten. Dank der Kabelabgänge können Steckplätze sowohl am Verteiler als auch an der Verbindungsleitung eingespart werden. Das führt zu einer deutlich kostenoptimierten Verdrahtung im Vergleich zu einem klassischen Y- oder TVerteiler ohne Kabelabgänge. Für die Kabelabgänge stehen von Beginn an alle Escha-Standardmeterwaren in PUR und PVC zur Verfügung. Die Kabelabgänge können nach Kundenwunsch mit M8x1- oder M12x1-Rundsteckverbindern sowie mit Ventilsteckverbindern ausgestattet werden. Die Anordnung von Kupplung oder Stecker ist ebenfalls frei wählbar. Durch die unterschiedlichen Optionen ergibt sich eine hohe Variantenvielfalt, die es ermöglicht, für nahezu jede kundenindividuelle Applikation das passende Produkt zu konfigurieren. www.escha.net TIPP: Erstes IO-LinkAnwendertreffen in Österreich Am 14. März 2017 lädt die IO-Link-Firmengemeinschaft in die Linzer »voestalpine Stahlwelt« zum eintägigen, kostenfreien Anwendertreffen. Am Programm stehen praxisorientierte Vorträge, die einen kompakten Überblick über IO-Link geben. Ziel des Workshops mit mehreren parallelen Sessions ist es, interessierten Maschinen- und Anlagenbauern sowie Anlagenbetreibern Basiswissen und einen Überblick zum Thema IO-Link zu vermitteln. Neben der Funktionalität und Arbeitsweise von IO-Link wird die Einordnung innerhalb der Automatisierungspyramide und den Feldbussystemen ebenso dargestellt wie das Zusammenspiel der beteiligten Komponenten (Master, Device, Engineering, Steuerung). Zudem gibt es Antworten auf Fragen wie: Wo liegen die Vorteile von IO-Link für den Anwender? Wie funktioniert das IO-Link-System? Wie können die geeigneten Produkte ausgewählt werden? Weitere Schwerpunkte liegen auf den Geräteprofilen, dem Thema IODD (IO Device Description) und Engineering sowie dem Tausch von Devices im laufenden Betrieb. In der begleitenden »Microfair« stellen führende Sensor-, Aktor- und Steuerungskomponenten-Hersteller ihre interoperablen IO-Link-Lösungen vor und bieten praktische Tipps und Lösungsvorschläge. www.workshop.io-link.com AUSTROMATISIERUNG Fotos: Rockwell Automation, PNO, Escha; Dinge im industriellen Internet 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:37 Seite 61 Security-System als OEM-Komponente für Steuerungsarchitekturen Cybersicherheits-Experte forciert Industrielösungen Auf der Fachmesse »SPS IPC Drives« Ende vorigen Jahres launchten der russische IT-Securitiy-Spezialist Kaspersky Lab und der deutsche Embedded-Software-Entwickler BE.services ihre gemeinsame Sicherheitslösung »Embedded Security Shield« zum Schutz industrieller Automatisierungsprozesse. it der Partnerschaft adressieren die Unternehmen die aktuellen und künftigen Security-Bedürfnisse von Anwendern und Herstellern im Bereich »Industrie 4.0«. BE.services verfügt über weitreichende Erfahrung bei Embedded-Software für industrielle Steuerungssysteme, vor allem bei Systemadaptionen für das »Codesys«-Laufzeitsy- M „Die meisten Software-Tools im Embedded-Bereich sind »per Design« unsicher, weil Sicherheit niemals Teil der Spezifikationen war. Zudem sind diese Technologien oft auf Feldebene installiert und weisen viele Schwachstellen auf.“ Fotos: Kaspersky; Andrey Nikishin, Special Projects Director Future Technologies bei Kaspersky Lab. stem. Die technische Kompetenz in Verbindung mit dem guten Zugang zu SPS-Herstellern macht BE.services für Kaspersky zum idealen Vertriebs-, Integrations- und Beratungspartner. Die gemeinsam entwickelte Lösung »Embedded Security Shield« schützt »Codesys«-basierte SPSen beziehungsweise RTUs. Basis dafür ist das »Kaspersky Security System« – eine Plattform zum Schutz sicherheitskritischer Aufgaben und Infrastrukturen. »Embedded Security Shield« schützt dabei insbesonders den bei der »Codesys«Technologie verwendeten HauptkommunikationsKanal, das »Codesys«-Gateway. Das Produkt kann auf Geräte-, Industriesystem- sowie Unternehmensnetzwerk-Ebene eingesetzt werden. Die Implementie- AUSTROMATISIERUNG rung gewährleistet Sicherheit vor den größten Bedrohungen und fungiert als Informationsfilter, so dass nur vertrauenswürdige Aktionen ausgeführt werden können. Dazu wird das »Codesys«-Laufzeitsystem in zwei isolierte Domains separiert. »Kaspersky Security System« wickelt die Interprozess-Kommunikation ab und kontrolliert bzw. verwaltet eintreffende Anfragen über das »Codesys«-Gateway. Die Integration von »Kaspersky Security System« in »Codesys« erfordert Modifikationen innerhalb der Embedded-Software-Architektur sowie im »Codesys«Laufzeitsystem. Auch kann sie auf vielen verschiedenen Prozessoren beziehungsweise Betriebssystemplattformen eingesetzt werden. Die jeweiligen Sicherheitsrichtlinien lassen sich mit den Tools von Kaspersky Lab konfigurieren, aber auch direkt innerhalb von »Codesys IDE« über die neue Plug-in-Komponente »ESS Security Editor Plug-in for Codesys« einstellen. Die Kommunikation zwischen dem Editor und dem »Kaspersky Security System« erfolgt über einen vertrauenswürdigen Kanal. Security-Dienstleistungen Kaspersky bietet im Rahmen seiner Industrial Cybersecurity-Aktivitäten auch Sicherheitsservices an. Konkret umfassen diese Mitarbeiterschulungen, die Analyse von Industrienetzwerken, den Entwurf von Cybersicherheitssystemen, die Lösungsintegration, Konfigurationsvorschläge sowie die Untersuchung (r.PA./TR) von Sicherheitsvorfällen. INFOLINKs: www.kaspersky.com/de www.be-services.net 55_82_0117_neu_austro 16.02.17 15:25 Seite 62 B Branchengeschehen I IND. KOMMUNIKATION & IIoT CLPA & PI launchen gemeinsame Spezifikation für transparente Kommunikation zwischen ihren Industrial-Ethernet-Systemen CC-Link IE & Profinet nahtlos koppelbar Ziemlich genau ein Jahr nach der Ankündigung im Rahmen der AutomatisierungsFachmesse »SPS IPC Drives 2015« präsentierten die CC-Link Partner Association (CLPA) und die Nutzergemeinschaft Profibus & Profinet International (PI) Ende November in Nürnberg die gemeinsame Kompatibilitätsspezifikation, welche es ermöglicht, CC-Link IE und Profinet miteinander auf Protokollebene zu koppeln. ren können, verlangt in der Regel einen hohen Engineeringaufwand. Nachdem die Endanwender diese Problematik sowohl an die CLPA als auch an PI herangetragen hatten, reagierten die beiden Organisationen mit einer Kooperationsvereinbarung zur Erarbeitung einer Lösung. Die Spezifikation beschreibt die Funktionalität eines Kopplers, der transparente Kommunikation zwischen CC-Link IE und Profinet ermöglicht. Dadurch können beide Netzwerke nahtlos Informationen austauschen und auf effiziente Weise die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Teilen einer Fabrik in separaten Netzwerken herstellen. Die Spezifikation steht den Mitgliedern beider Organisationen zur Verfügung, welche nun ihre Hardwareprodukte gemäß der neuen Spezifikation entwickeln können. Sowohl die CLPA als auch PI erwarten die Markteinführung der ersten unterstützten Produkte noch im Lauf dieses Jahres. „Wir freuen uns, dass wir unseren Anwendern unmittelbare Lösungen für ihre Anforderungen anbieten können, ebenso wie die CLPA, die genau dieselben Ziele verfolgt wie wir“, betont Karsten Schneider, Vorstandsvorsitzender von PI. Naomi Nakamura, Global Director der CLPA, ergänzt: „Unsere Kooperation wird unmittelbar dazu beitragen, dass Konzepte wie »Industrie 4.0« Wirklichkeit werden.“ Fumihiko Kimura (li.), Chairman der CLPA, und Karsten Schneider, Vorstandsvorsitzender der PI freuen sich über die Spezifikation für einen Koppler, der transparente Kommunikation zwischen CC-Link IE und Profinet ermöglicht. ine Arbeitsgruppe bestehend aus Vertretern führender Netzwerkexperten wie u.a. Hilscher und Molex hat die Spezifikation, welche das Zusammenspiel der beiden Protokolle ermöglicht, erarbeitet. Hintergrund der gemeinsamen Entwicklungsanstrengungen war unter anderem ein White Paper mit Feedback und Wün- E 62 schen von Endanwendern. Diese beschaffen ihre Produktionsmaschinen zunehmend mehr auf dem Weltmarkt. Daraus folgt, dass Maschinen in ein und derselben Fabrik möglicherweise über verschiedene Protokolle kommunizieren. Die Kombination heterogener Architekturen, die nicht standardmäßig miteinander kommunizie- Eine weitere Neuheit gab die CLPA bekannt: Jedes Produkt sowohl auf Master- als auch auf Geräteebene mit einem 100-Mbit-Ethernet-Port kann nun verhältnismäßig einfach, weil ohne Änderungen an der Hardware, per Software CC-Link-IEkompatibel werden. Diese derart implementierte 100-Mbit-Variante des ansonsten für Datenraten im Gigabit-Bereich und hohe Bandbreiten ausgelegten Industrial Ethernet-Systems nennt die CLPA »CC-Link IE Field Network Basic« oder kurz »Basic Mode«. Die neue Technologie soll CC-Link IE für Anbieter zugänglich machen, deren Geräte derzeit keine Gigabit-Verbindungen unterstützen. Da der »Basic-Mode«-Protokoll-Stack kompatibel zu TCP/IP und UDP/IP ist, fügt er sich nahtlos in andere ethernetbasierte Technologien ein. (r.PA./TR) INFOLINKs: www.profibus.com I www.clpa-europe.com AUSTROMATISIERUNG Fotos: CLPA, PNO, Fotolia; Einfache CC-Link-IE-Kompatibilität im 100-Mbit-Bereich 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:37 Seite 63 I IND. KOMMUNIKATION & IIoT Gemeinsam für OPC-UA über TSN Automatisierungs- und IT-Hersteller machen sich für ein einheitliches Protokoll im »Industrial Internet of Things« bis zur Steuerungsebene stark Kooperieren in Sachen OPC-UA TSN (v.l.n.r.): Fabrice Jadot (Schneider Electric), Stefan Schönegger (B&R), Dr. Hans Krattenmacher (SEW), Martin Dubé (Cisco), Dr. Thomas Bürger (Bosch Rexroth), Rahman Jamal (National Instruments), Dr. Jan Hücker (ABB) und Wolfgang Leindecker (TTTech). Auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz im Rahmen der Fachmesse »SPS IPC Drives« Ende November in Nürnberg erklärten ABB, Bosch Rexroth, B&R, Cisco, General Electric, Kuka, National Instruments, Parker Hannifin, Schneider Electric, Sew-Eurodrive und TTTech ihre Kooperation in Sachen OPC-UA-TSN. Sie alle wollen diese auf offenen Standards basierende Lösung in künftigen Produktgenerationen unterstützen, sodass es möglich wird, die Kommunikation zwischen Steuerungen unterschiedlicher Hersteller über eine gängige IT-Infrastruktur zu gewährleisten. isher wurden für die Kommunikation zwischen Geräten in der industriellen Automatisierung verschiedene Protokolle eingesetzt, die untereinander nicht kompatibel sind. Kunden sind so häufig in proprietären Systemen gefangen. Um die unterschiedlichen Protokollwelten zu unterstützen, müssen Produkthersteller multiple Versionen von grundlegend gleichen Produkten entwickeln. Unter diesen Voraussetzungen lassen sich Innovationen und neue Automatisierungskonzepte nur begrenzt umsetzen. Für die Kunden bedeutet dies, dass sie nicht das volle Potenzial ihrer Automatisierungslösungen ausschöpfen können. Um dieses Problem zu lösen, haben die genannten Hersteller eine technische Zusammenarbeit im Rahmen des Industrial Internet Consortiums (IIC) und der OPC Foundation ins Leben gerufen. Die Partnerunternehmen streben eine vollständig offene, einheitliche, kompatible »IIoT«-Lösung für die echtzeitfähige Peer-to-Peer-Kommunikation an. Damit könnten Steuerungen sowohl untereinander als auch mit der Cloud standardisiert Daten austauschen. Die Unternehmen sehen in OPC-UA TSN den zukünftigen Standard für die industrielle Automatisierung und »IIoT«-Konnektivität. Erste Prototypen werden bereits Foto: Bischof&Broel; B AUSTROMATISIERUNG in ein Testbed des IIC integriert. Mit dem Testbed soll gezeigt werden, dass es mit OPC-UA TSN möglich ist, die Kommunikation zwischen Steuerungen unterschiedlicher Hersteller über eine gängige IT-Infrastruktur zu gewährleisten. Weitere Unternehmen, die die gemeinsame Vision einer einheitlichen Kommunikation sowohl zwischen Steuerungen als auch zwischen Steuerungen und der Cloud teilen, sind willkommen, der Kooperation beizutreten. Wie OPC-UA TSN funktioniert OPC-UA TSN ist die Kombination des um Publisher/Subscriber (Pub/Sub) erweiterten OPC-UA-Protokolls mit dem IEEETSN-Ethernet-Standard. OPC-UA TSN stellt alle nötigen Bausteine bereit, um die Kommunikation in der industriellen Automatisierung zu vereinheitlichen. Somit wird es möglich, dass Informationstechnologie (IT) und operative Technologien (OT) zusammenwachsen, was die Grundvoraussetzungen für das »Industrial Internet of Things« in der (r.PA./TR) »Industrie 4.0« schafft. INFOLINK: www.iiconsortium.org 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:37 Seite 64 T Technik pur I IND. KOMMUNIKATION & IIoT Nachgefragt bei Dipl.-Ing. Rahman Jamal von National Instruments Was braucht’s für die Kommunikation im »IIoT«? Künftige Systeme auf Basis der Infrastruktur und der Standards von heute zu erstellen, ist unmöglich – das behauptet jedenfalls DI Rahman Jamal, Global Technology & MarketingDirektor von National Instruments. Er ist aber ebenso davon überzeugt, dass Innovation und Fortschritt durch Zusammenarbeit schneller vorangetrieben werden können. Nicht zuletzt deshalb engagiert sich der US-Hersteller aktiv in zahlreichen Gremien und Herstellergemeinschaften. Auch in Sachen Time-Sensitive Networking (TSN), dem neuen IEEE-802-Ethernet-Standard, arbeitet National Instruments an vorderster Front mit. Im Interview erklärt der vielreisende technische Manager, wie er den aktuellen Entwicklungsprozess des »Industrial Internet of Things« (»IIot«) einschätzt und welche Kommunikationstechnologien aus seiner Sicht künftig das industrielle Umfeld maßgeblich prägen werden. Austromatisierung: Herr Jamal, inwiefern spielt das »Industrial Internet of Things« für National Instruments als Hersteller von Mess-, Prüf-, Steuer- und Regeltechnik eine Rolle? Dipl.-Ing. Rahman Jamal: Seit über 40 Jahren arbeiten wir zusammen mit Ingenieuren und Wissenschaftern daran, die anspruchsvollsten Herausforderungen zu bewältigen. Durch die rasant wachsende Verbreitung von Sensor- und Netzwerktechnologien ist die Integration von Messtechnik in Systeme so leicht und kosteneffizient wie nie zuvor. Zugleich entwickeln sich heutzutage Technologien in rasantem Tempo weiter. Damit Schritt halten zu können heißt, über den Tellerrand aktueller Herausforderungen hinauszublicken und Lösungen zu entwickeln, die zukunftsfähig sind. Mit einem bran- 64 „Das »IIoT« lässt sich als riesige Anzahl vernetzter Industriesysteme beschreiben, die ihre Datenanalysen und Aktionen kommunizieren sowie koordinieren.“ chenübergreifenden plattformbasierten Ansatz unterstützen wir Ingenieure bei der Systemerstellung und bei der Gewinnung von Erkenntnissen, so dass sie die größten Herausforderungen, denen sie heute gegenüberstehen, meistern können. Austromatisierung: Demnach sehen Sie das »IIoT« als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit? Jamal: Ob Sensoren zum Erfassen riesiger Datenmengen oder die Nutzung intelligenter Systeme, die Informationen in Erkenntnisse verwandeln: Das Zeitalter des »Internet der Dinge« – oder »IoT« – ist gekommen. Das »IoT« erstreckt sich über viele Bereiche, angefangen bei Smart Homes und vernetztem Spielzeug bis hin zum »industriellen Internet der Dinge« mit intelligenter Landwirtschaft, mit intelligenten Städten, intelligenten Fabriken und dem Smart Grid. Das »IIoT« lässt sich als riesige Anzahl vernetzter Industriesysteme beschreiben, die ihre Datenanalysen und Aktionen kommunizieren und koordinieren, um die Leistungsfähigkeit für die Industrie zu verbessern und der Gesellschaft insgesamt zugutezukommen. Industriesysteme, die Schnittstellen von der digitalen Welt zur physischen Welt über Sensoren und Aktoren bereitstellen, um komplexe Steuer- und Regelprobleme zu realisieren. »Cyber-Physical Systems« werden mit Lösungen AUSTROMATISIERUNG 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:37 Seite 65 für Big Analog Data kombiniert, sodass durch Daten und Analysen vertiefte Einblicke gewonnen werden können. Austromatisierung: Welche technischen Instrumente sind Ihrer Ansicht nach notwendig, um Big Analog Data dauerhaft handeln zu können? Jamal: Erstklassige Mess- und Analytics-Lösungen müssen zwei grundlegende Fähigkeiten aufweisen: Analytics direkt am Edge und intelligente und unternehmensweite Datenmanagement- und -Analytics-Tools. Im vergangenen Jahrzehnt ist die Intelligenz von Datenerfassungsgeräten und Sensoren erheblich gewachsen und dezentraler geworden. Angesichts dieser Entwicklung liegt der Schwerpunkt nun häufig auf Intelligenz und Signalverarbeitung direkt am Edge. Da die Verarbeitung näher an den Sensor rückt, muss auch die Analyse weiter in Richtung Edge verschoben werden. Künftige Software für edge-basierte Systeme wird es gestatten, tausende vernetzte Messgeräte zügig zu konfigurieren, zu verwalten sowie riesige Mengen an Analyse- und Signalverarbeitungsdaten an die Knoten zu übertragen. Um mit der Menge analoger Daten mitzuhalten, müssen Unternehmen auf intelligentere, softwarebasierte Messknoten umsteigen. Nachdem die Daten von intelligenten Systemen erfasst sind, gilt es, sie dem Unternehmen zur Verfügung zu stellen, damit sie diese effizient verwalten, konsolidieren und umfassend analysieren können. Eine Lösung zur unternehmensweiten Datenverwaltung und -analyse, die Daten zahlreicher Quellen handhaben kann, ist unabdingbar. Nur so ist es möglich, die richtigen Daten den richtigen Personen zur rechten Zeit vorzulegen, sodass sie auf Basis dieser Informationen fundierte Entscheidungen fällen können. Foto: National Instruments; Austromatisierung: ...deshalb auch das Engagement von National Instruments in Sachen TSN? Jamal: Das »industrielle Internet der Dinge« schreit regelrecht nach der Standardisierung von Kommunikationsnetzwerken. Der Großteil der rohen, unverarbeiteten Big Analog Data ist nicht zeitkritisch. Doch es gibt eine ganze Reihe ablauf- und zeitkritischer Daten, die, was Latenz und Zuverlässigkeit betrifft, innerhalb strikter Grenzen übertragen und ausgetauscht werden müssen. Die meisten der heute vorhan- AUSTROMATISIERUNG denen Netzwerkinfrastrukturen sind jedoch nicht in der Lage, solch zeitkritische Daten zu handhaben. Zur Unterstützung einer »IIoT«fähigen Infrastruktur benötigen Entwickler und Endanwender gleichermaßen einen zuverlässigen, dezentralen und sicheren Zugang zu Smart-Edge-Geräten. Der Standard der nächsten Generation heißt Time-Sensitive Networking oder kurz TSN und geht Schwachstellen vorhandener Netzwerke an. Er wird gegenüber den bisherigen Ethernet-Protokollen zahlreiche Vorteile bieten, u.a. in Bezug auf Bandbreite, Sicherheit, Interoperabilität, Latenz und Synchronisation. Gemeinsam mit namhaften Herstellern und dem Industrial Internet Consortium haben wir vergangenes Jahr die weltweit erste Testumgebung für TSN-Anwendungen an „Der Standard der nächsten Generation heißt TSN und geht Schwachstellen vorhandener proprietärer Netzwerke an.“ unserem NI-Hauptgeschäftssitz in Austin/Texas eingerichtet. Gemeinsam treiben wir OPC-UA over TSN als die einheitliche Kommunikationslösung zwischen industriellen Steuerungen und der Cloud voran. Austromatisierung: Obwohl die 4G-LTEKommunikation im industriellen Bereich gerade erst so richtig in Schwung kommt, unterstützt National Instruments bereits aktiv die 5GForschung – etwa mit der »LabVIEW Communications Systems Design Suite« zur 5G-Prototypenerstellung. Wohin geht die Reise im Bereich der drahtlosen Kommunikation? Jamal: Um Parallelen zwischen TSN und 5G zu ziehen – für mich kommt 5G in der drahtlosen mobilen Kommunikation in etwa dieselbe immense Bedeutung zu wie TSN in der M2MKommunikation. 5G wird Wireless-Netzwerke zweifellos zu unvorstellbaren Höhen verhelfen, doch birgt es auch Herausforderungen. Forscher müssen nicht nur die Anforderungen bislang unerreichter Wireless-Datenraten angehen. Es gilt auch, Lösungen für die Netzwerklatenz und -reaktionszeit zu finden. Zugleich muss außerdem einer tausendfachen Kapazitätssteigerung Rechnung getragen werden. Die Antwort auf diese komplexen Herausforderungen sind Prototypen, speziell die Art von 5G-Prototypen, die es ermöglichen, noch im Experimentierstadium Tests mit realen Systemen in echten Szenarien durchzuführen. Unser plattformbasierter Entwicklungsansatz für die Erstellung eines funktionstüchtigen Prototyps verspricht, diese neuen Entwicklungen schneller zu ermöglichen. 5G wird in vielen Bereichen Einsatz finden, so etwa bei Connected Cars. Solch moderne drahtlose Kommunikationstechnologien wie 5G sorgen für ganz neue Möglichkeiten z.B. in der Fahrzeugvernetzung und tragen dazu bei, die Sicherheit, Transporteffizienz und Internetanbindung zu verbessern. Weltweit wird daran gearbeitet, die Interaktion zwischen automatisierten Fahrzeugen und Objekten im Straßenverkehr zu verbessern, Radarund Kommunikationstechnologien zusammenzuführen und die Entwicklung bandbreitenstarker Kurzstreckenradarsysteme voranzutreiben. Austromatisierung: Wie wird sich der eingangs erwähnte branchenübergreifende plattformbasierte Ansatz von National Instruments weiterentwickeln? Jamal: Statt für jeden Prüfling ein eigenes Prüfsystem zu entwickeln, müssen Anwender intelligente Prüfsysteme erstellen, die sich an alle smarten Geräte anpassen lassen und die alle testen können. Das Testen eines Sensors wiederum erfordert die Fähigkeit, physikalische Stimuli zu reproduzieren – oftmals mit anderen Sensoroder Wandlertypen. Auf diese Wiese endet man schnell bei einem Prüfstand mit einer Vielzahl dedizierter Geräte, der zudem immens kostspielig ist und viel Energie und Platz verbraucht. Genau so wie die Funktionalität bei einem Smartphone über Apps und Firmware-Updates erweitert werden kann, können die Funktionen eines intelli- „5G in der drahtlosen mobilen Kommunikation kommt in etwa dieselbe immense Bedeutung zu wie TSN in der M2M-Kommunikation.“ genten software-definierten Testsystems über Software ergänzt und modifiziert werden. Das erlaubt es, das System stets auf dem aktuellen Stand der Technik zu halten und mit der sich schnell entwickelnden Gerätefunktionalität Schritt zu halten. Ein softwarezentrierter plattformbasierter Ansatz gestattet die problemlose und flexible Anpassung des Systems an künftige Herausforderungen – davon bin ich überzeugt. Austromatisierung: Danke für das Gespräch. 65 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:38 Seite 66 T Technik pur I ANTRIEBSTECHNIK Servoleitungen mit kleinstem Biegeradius Die »Chainflex«-Servoleitungs-Serie »CF29« eignet sich für kleinste Biegefaktoren bei Servoleitungen in Energieketten bis zu 6,8x d und ist damit – laut Hersteller Igus – einzigartig am Markt. Die Leitung kann in einem Temperaturbereich bis -35° C und damit sogar bei bewegten Anwendungen in Tiefkühllagern eingesetzt werden. www.igus.at Sinusfilter ohne Regelungsgüte-Verlust B&R hat den Stromregelkreis des Servoverstärkers »Acopos P3« erweitert. Anwender können nun einen Sinusfilter verwenden, ohne dass die Güte der Antriebsregelung beeinträchtigt wird. Durch den Einsatz von Sinusfiltern wird aus den rechteckigen Spannungs- Synchronservomotoren in neuen Varianten Die Servomotoren der Reihe »MS2N« von Bosch Rexroth sind ab Baugröße »MS2N07« jetzt wahlweise mit Fremdbelüftung oder Wasserkühlung erhältlich und decken den Bereich von 17,5 bis 214 Nm bei gesteigerter Leistungsdichte und Energieeffizienz ab. Durch die zusätzliche Kühlung werden neue Arbeitspunkte mit höherem Dauerdrehmoment und höherer Motorleistung erreicht, ohne auf größere oder längere Motoren ausweichen zu müssen. Bei »MS2N10« ist der Lüfter vollständig in den Motor integriert. Die Lüftermotoren verfügen durchgängig über Schutzart IP65, einen integrierten Temperatursensor mit geprüfter Eigensicherheit sowie wahlweise 115 V oder 230 V Anschlussspannung. Die Kühlkreisläufe der wassergekühlten Motoren sind in Edelstahl ausgeführt und lassen sich an unterschiedliche Kühlsysteme anbinden. Zwei wählbare Flanschgenauigkeiten, die eingebaute Sperrluft-Option und die Geberklasse Standard mit »Hiperface«-Schnittstelle bieten zusätzliche Konfigurationsmöglichkeiten. Die neue Geberoption mit zertifizierter Sicherheit nach SIL2/PL-d bietet Motordatenspeicher und Echtzeitverarbeitung realer Motormesswerte sowie von Sättigungs- und Temperaturdaten. Diese Informationen steigern die Drehmomentgenauigkeit und reduzieren den Toleranzbereich im laufenden Betrieb. Somit wird der Servomotor sowohl als zuverlässiger Sensor als auch als Datenquelle genutzt und realisiert »Industrie 4.0«-Anwendungen wie Condition Monitoring ohne Zusatzkomponenten. INTRO www.boschrexroth.at Kompakte Stellantriebe mit Echtzeit-Anbindung pulsen eine weitgehend sinusförmige Spannung. Das verbessert die Energiebilanz, schont den Motor und reduziert Störemissionen in den Leitungen. Zudem wird der Stromverlauf geglättet, was Motorgeräusche und Motorverluste reduziert. Der Wirkungsgrad des gesamten Servoantriebes wird erhöht. www.br-automation.com Konverter mit skalierbarer Leistung bis 480 KW Für den »Sinamics DCP«-Konverter erweitert Siemens das Leistungsspektrum skalierbar per Parallelschaltung auf bis zu 480 KW. Durch die hohe Schaltfrequenz können kleinere Drosseln eingesetzt werden und das Gerät lässt sich platzsparend aufbauen. Aufgrund der integrierten Spannungsregelung kann der DC/DC-Steller auch als Spannungsquelle mit Leistung von 0–800 VDC dienen. www.siemens.de/sinamics-dcp 66 Die Stellantriebe »AG25« und »AG26« des deutschen Herstellers Siko stehen seit Kurzem mit Powerlink-Schnittstellen zur Verfügung und lassen sich dank umfangreicher »PLCopen«-Motion-Bibliotheken einfach in Betrieb nehmen. Die Stellantriebe bieten höchste Funktionalität bei nur 80 mm Durchmesser (»AG25«). Der »AG26« baut geringfügig größer, bietet dafür bis zu 13 Nm Drehmoment. Die Antriebe verfügen über eine Hohlwelle mit Klemmring für eine einfache Montage. Motor, Getriebe, Leistungs- und Steuerelektronik sowie Buskommunikation und Positionsregler sind in den Stellantrieben integriert, so dass im Feld nur noch der Busanschluss und eine 24-V-Gleichspannungsversorgung zugeführt werden muss. Zudem ist ein hochpräziser Multiturn-Absolutwertgeber integriert, der die Position der Antriebswelle auch beim Verdrehen der Welle im stromlosen Zustand des Stellantriebes erfasst. Selbst große Verfahrbereiche mit 2.500 Umdrehungen und mehr sind möglich. Die Stellantriebe verfügen über zwei Powerlink-Schnittstellen, damit lassen sie sich problemlos in eine Linientopologie mit Daisy-Chain-Verkabelung integrieren. Die Antriebe liefern über das Powerlink-Netzwerk Diagnosewerte wie Endstufentemperatur, Motorstrom und diverse Spannungswerte. Über einen Serviceanschluss stehen ein frei konfigurierbarer digitaler Ausgang und vier frei konfigurierbare digitale Eingänge zur Verfügung. www.hiwin.at AUSTROMATISIERUNG Fotos: B&R, Bosch Rexroth, Hiwin, Danfoss, Nord; » 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:39 Seite 67 I POINTIERT SERVIERT Zahlenmystik Wartungsfreundliche Antriebe für die Intralogistik Der deutsche Antriebstechnikhersteller Nord Drivesystems bietet mit seinen »LogiDrive«-Systemen standardisierte Antriebseinheiten in drei effizienten und wartungsfreundlichen Ausführungen für typische Anforderungsprofile in der Fördertechnik. Die »LogiDrive«-Systeme erleichtern die Antriebsauswahl und erlauben eine Reduzierung der Variantenvielfalt. IE4-Synchronmotoren mit Nennleistungen von 1,1 kW, 1,5 kW und 2,2 kW werden kombiniert mit zweistufigen Kegelstirnradgetrieben für Drehzahlbereiche von 0-565 min-1 (Größe 1) bzw. 0-482 min-1 (Größen 2 und 3). Die Übersetzung lässt sich im Bereich von 1:500 stufenlos verstellen. Dezentrale Frequenzumrichter zur motornahen Montage an der Anlage gewährleisten optimale Zugänglichkeit. Sie bieten einen Schlüsselschalter zur Trennung von der Anlagensteuerung und einen Richtungswahlschalter für den lokalen Einrichtbetrieb. »LogiDrive«-Systeme eignen sich für Horizontalförderer ebenso wie für Schrägförderer. Sie integrieren die Sicherheitsfunktionen »STO« und »SS1« nach DIN EN 61800-5-2 bzw. DIN EN 60204-1. Alle marktüblichen Feldbus- und IndustrialEthernet-Schnittstellen sind im Umrichter integriert. Die Antriebssysteme sind für einen zuverlässigen Betrieb weltweit an 50-Hz- und 60-Hz-Netzen ausgelegt. www.nord.com Flexibel für Mittelspannungen Auf der Fachmesse »SPS IPC Drives« Ende vergangenen Jahres stellt Danfoss mit dem »Vacon 3000« erstmals einen Frequenzumrichter für Spannungen zwischen 3.300 und 4.160 V vor, der sich modular an die jeweilige Anwendung anpassen lässt. Das Konzept basiert auf modularen Komponenten, die eine Anpassung des Gehäusedesigns an die jeweilige Applikation und die Umgebungsbedingungen ermöglichen, kombiniert mit der einfachen Bedienung des bewährten »Vacon 100«-Umrichters. Die Antriebslösung ist ausgelegt für Leistungen bis 6 MW (Leistungserweiterung geplant), dabei lassen sich die Module für mehr Flexibilität parallel schalten. Mit seinem modularen Aufbau eignet sich der »Vacon 3000« für Anwendungen mit begrenztem Platzangebot. Die wassergekühlten Module machen ihn ideal für ungünstige Umgebungsbedingungen im Bergbau, bei Marineanwendungen oder in der Schwerindustrie. Darüber hinaus macht die integrierte Wasserkühlung das Gerät extrem kompakt für seine Klasse und die robusten Komponenten erhöhen Zuverlässigkeit und Haltbarkeit. Für die benötigten Anpassung arbeitet Danfoss eng mit erfahrenen Systempartnern zusammen. www.danfoss.at Zum Jahreswechsel wird ein mehr oder weniger sinnvoller Brauch gepflegt, dem scheidenden Jahr diverse bunte Mäntelchen umzuhängen. Etwa in Form von »Spruch des Jahres«, »Unwort des Jahres« oder »Zahl des Jahres«. Beispielsweise hat ein Verein namens »Numeris« festgestellt, dass die Zahl des Jahres 2016 Zwei (2) sei. Warum? Weil das vergangene Jahr „von politischen Entscheidungen geprägt war, in deren Zusammenhang sich die Bevölkerung in zwei Lager teilte“. Zu diesem Ergebnis kam eine Jury, die sich aus einem Wissenschaftsjournalisten, einem Schachgroßmeister, einer Biochemikerin, einem Quantenphysiker und – last but not least – aus dem für solche richtungs- und bahnbrechenden Entscheidungen besonders kompetenten Ex-Skirennläufer und Millionenquizmoderator Armin Assinger zusammensetzte. Mit folgender Begründung: Ob Bundespräsidentenwahl, Clinton- oder Trump-Wahl oder Brexit – „stets ging es bei diesen Entscheidungen um die Wahl zwischen zwei Alternativen, die sehr gegensätzliche Standpunkte vertraten. Als Folge wurde die Gesellschaft in zwei Lager geteilt, die sich misstrauisch gegenüberstanden“, stellt die »Numeris«-Jury fest: „Die Zahl Zwei steht so für Polarisierung und Vereinfachung: Entweder-oder, Ja oder Nein, Dafür oder Dagegen.“ So plausibel die Entscheidung der »Numeris«-Jury auch erscheinen mag – ich hätte mich für eine andere »Zahl des Jahres« entschieden. Und zwar für Zweimalzwei, sprich Vier. Genauer gesagt für Vierpunktnull. »Industrie 4.0«, das wissen mittlerweile die meisten Techniker und Wirtschaftstreibenden, steht für die so genannte vierte Industrielle Revolution mit voll digitalisierter, selbstorganisierender industrieller Produktion. Allerdings ist festzustellen, dass sich »4.0« quasi verselbständigt hat und generell als Synonym oder Metapher für jeglichen innovativen, zukunftsorientierten Fortschritt herangezogen wird. So spricht die Landwirtschaft von »Kuhstall 4.0«, die Unterrichtsministerin wünscht sich eine »Schule 4.0«, und der designierte Staatsoperndirektor Roscic träumt von einer »Oper 4.0«. Ob der aufgewärmten rotschwarzen Regierungskoalition auch das »4.0-Mäntelchen« umgehängt wird, war bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Hier beginnt die Zahlenspielerei an die (mittelalterliche) Zahlenmystik zu erinnern, wo die Zahlen nicht eine mathematische, sondern eine semantische Bedeutung haben. Die weitgehend esoterisch angehauchte Zahlensymbolik scheint da geradezu grenzenlos zu sein. In der biblischen Zahlensymbolik steht die Zwei beispielsweise für Gegensätzlichkeit und Endlichkeit, und für die alten Griechen war die Zwei die erste eigentliche Ziffer. Die Genesis in der Bibel beginnt mit der Ziffer Zwei, usw. Gleichermaßen gedeutet wird in der Bibel die Vier, mit den vier Ursünden der Urgeschichte oder den vier »Erzmüttern« Sarah, Rebecca, Rachel und Lea. Bleiben wir lieber in der gegenwärtigen »aufgeklärten« Welt, wo sich »Vierpunktnull« zweifellos ungebremst ausbreiten wird und wo die Grenzen zwischen industrieller Revolution und Zahlenmystik zunehmend verschwimmen werden. Kann sein, dass es die Vier(punktnull) schafft, zur Zahl des Jahres 2017 aufzusteigen, meint Ihr Franz Maderbacher [email protected] AUSTROMATISIERUNG 67 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:39 Seite 68 P Praxisreport I ANTRIEBSTECHNIK Titan Wie ein kompaktes Antriebssystem für schnelle Start-/StoppBewegungen einen Golftrolley zum bequemen Sportbegleiter macht Foto: TiCad/Jaco Wolmarans; trägt Holz und Eisen Eine Golftasche mit Schlägern, Rundenverpflegung, Bällen und Zubehör kann bis zu 15 kg auf die Waage bringen. Wer sie weder die ganze Zeit schleppen noch mit einem Golfbuggy herumfahren will, für den sind leichte und wendige E-Caddys wie der »TiCad Liberty« der deutschen Golf-Manufaktur TiCad eine bequeme Alternative. Die Titan-Trolleys werden in Handarbeit gefertigt und von zwei kraftvollen und kompakten DC-Motoren von Faulhaber (ÖV: Elra) angetrieben. Mit seinen zwei Titanrädern und zahlreichen pfiffigen Extras wie integrierter Motorbremse und höhenverstellbarer Deichsel folgt der Trolley seinem Besitzer nicht nur in flachem, sondern auch in hügeligem Gelände. Von Dipl.-Ing. (BA) Andreas Seegen u. Ellen-Christine Reiff, M.A. 68 Die elektrisch angetriebenen Titan-Trolleys von TiCad überzeugen mit puristischem Design und hoher Funktionalität. So sorgt etwa ein praktisches Schwenkgelenk für schnellen Auf- und Abbau. 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:39 Seite 69 or mehr als 25 Jahren stellte die deutsche Golf-Manufaktur TiCad mit Sitz in Altenstadt bei Frankfurt den weltweit ersten Titan-Golftrolley vor. »TiCad Liberty« ist die neueste und komfortabelste Variante der Produktfamilie. Der handgefertigte elektrische Golftrolley überzeugt nicht nur durch sein puristisches Design, sondern bietet gleichzeitig auch eine ganze Reihe praxisgerechter Funktionen. So sorgen beispielsweise eine individuell höhenverstellbare Deichsel und eine Tasten- oder Drehgriffsteuerung mit automatischem Vorlauf für den persönlichen Komfort. Dank einer elektromagnetischen Parkbremse steht der funktionelle Begleiter in je- V den Anbietern zählt und Top-Produkte »made in Germany« bietet. Das passt gut zu uns und unserem eigenen hohen Anspruch an Qualität und Service.“ Angetrieben werden die Golf-Trolleys von zwei kraftvollen DC-Kleinmotoren mit Graphitkommutierung. Der Begriff bezieht sich auf das verwendete Bürstenmaterial in Kombination mit einem Kommutator aus einer Kupferlegierung. Dieses Kommutierungssystem ist sehr robust und eignet sich besonders für dynamische Hochleistungsapplikationen mit schnellem Start-/Stoppbetrieb oder periodischen Überlastbedingungen, wie sie beim Einsatz auf dem Golfplatz gegeben sind. Ähnliche Anforderungen finden sich aber getriebe und Steuerungen ergänzt. Außerdem sind Modifikationen für besondere Anwendungsanforderungen jederzeit möglich. Zu den gängigen Anpassungen zählen beispielsweise Vakuumtauglichkeit, Erweiterung des Temperaturbereichs, angepasste Wellen, zusätzliche Spannungstypen, applikationsspezifische Anschlüsse oder Stecker und vieles mehr. Die Spezialisten für Klein- und Kleinstantriebe Die Faulhaber-Gruppe (1.700 Mitarbeiter) ist spezialisiert auf Entwicklung, Produktion und Einsatz Mit einem Motordurchmesser von 32 mm und einer Motorlänge von 72 mm sind die Motoren besonders leicht und kompakt. Die treibende Kraft bei den E-Caddys sind DC-Kleinstmotoren der Serie »3272 CR« von Faulhaber, die jeweils ein Drehmoment von 120 mNm liefern. dem Gelände fest und sicher. Bei Bergabfahrten sorgt eine integrierte Motorbremse für gleichbleibende Geschwindigkeit, sodass der Besitzer in jedem Terrain das Tempo selbst regulieren kann. Auch ausgedehnte Golfpartien sind, zumindest was das Equipment betrifft, keine Herausforderung mehr, denn mit dem handlichen Lithium-Akku ist eine Reichweite über 27 Loch garantiert. Eine weitere Eigenschaft, die jeden Golfer überzeugen dürfte, ist ein Schwenkgelenk, das einen sekundenschnellen Auf- und Abbau ermöglicht. Zusammengeklappt passt der komfortable Trolley dann mit einem Pack- und Staumaß von lediglich 68 x 63 x 7 cm in fast jeden Kofferraum. Fotos: TiCad, Faulhaber; Die treibende Kraft Seit Kurzem werden in allen angetriebenen Varianten der »TiCad« Titan-Trolleys Motoren der deutschen Faulhaber-Gruppe verbaut. TiCad-Geschäftsführer Björn Hillesheim erläutert die Gründe dafür: „Die Antriebsspezialisten aus Schönaich sind ebenso wie wir ein deutsches Traditionsunternehmen, das in seinem Bereich zu den führen- AUSTROMATISIERUNG z.B. auch in der Robotik. Außerdem arbeiten die Motoren rastmomentfrei und lassen sich durch ihre lineare Charakteristik einfach regeln. Kompakt mit nur 32 mm Durchmesser Mit einem Motordurchmesser von 32 mm und einer Motorlänge von 72 mm sind die Motoren besonders leicht und kompakt. Durch die Konstruktion als Glockenankermotor mit der patentierten, freitragenden Rotorspule mit Schrägwicklung, die um einen ruhenden Magneten rotiert, kann fast der gesamte Motordurchmesser für die Wicklung genutzt werden. Dadurch erreichen die Motoren im Verhältnis zu ihrer Größe und ihrem Gewicht höhere Leistungen und Drehmomente als konventionelle Ausführungen. Die kleinen Motoren liefern ein Drehmoment von jeweils 120 mNm. Damit eignen sich die kleinen, leistungsstarken DC-Motoren auch für viele industrielle Anwendungen. Sie sind mit Durchmessern von 13 bis 38 mm erhältlich und werden durch eine umfangreiche Auswahl an Standardkomponenten wie hochauflösende Encoder, Präzisions- von hochpräzisen Klein- und Kleinstantriebssystemen, Servokomponenten und Steuerungen bis zu 200 W Abgabeleistung. Dazu zählt die Realisierung von kundenspezifischen Komplettlösungen ebenso wie ein umfangreiches Programm an Standardprodukten wie bürstenlose Motoren, DC-Kleinstmotoren, Encoder und Motion Controller. Vom leistungsstarken DC-Motor mit 200 mNm Dauerdrehmoment bis zum filigranen Mikroantrieb mit 1,9 mm Außendurchmesser umfasst das Faulhaber-Standardportfolio mehr als 25 Mio. Möglichkeiten, ein optimales Antriebssystem für eine Anwendung zusammenzustellen. Der Technologiebaukasten ist zugleich die Basis für Modifikationen, um auf besondere Kundenwünsche hinsichtlich Sonderausführun(BBK) gen eingehen zu können. Zu den Autoren: Dipl.-Ing. (BA) Andreas Seegen ist Leiter Marketing bei Faulhaber und Ellen-Christine Reiff, M.A. schreibt für das Redaktionsbüro Stutensee. INFOLINKs: www.faulhaber.com I www.elra.at 69 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:39 Seite 70 T Technik pur I SICHERE AUTOMATION MaschinensicherheitsSeminare Phoenix Contact bietet auch heuer eine Reihe von Sicherheitsseminaren an. Das komplette Programm mit allen Themen und Terminen findet sich unter: www.phoenixcontact.at/seminare Kompakte SIL3Einstrahl-SicherheitsLichtschranke INTRO Leuze electronic erweitert mit der »SLS 518« seine »SLS«-Baureihe um eine kompakte und wirtschaftliche Typ4-Variante. Sie eignet sich Modul zur sicheren Drehzahlerfassung Mit dem »M1«-Automatisierungs-Modul »SCT202« erweitert Bachmann electronic sein Portfolio um ein Produkt zur Drehzahl- und Positionserfassung für sicherheitskritische Anwendungen. Insbesondere beim Einsatz des »SCT202«-Moduls in Windkraftanlagen erübrigen sich externe Geräte für die sichere Drehzahlüberwachung, da es direkt in die Anlagensteuerung eingebettet ist. Die gemeinsame Nutzung der erfassten Messgrößen für sichere und nichtsichere Automatisierungsaufgaben senkt die Systemkosten. Das »SCT202« bietet zwei Eingänge für Inkrementaldrehgeber (HTL, TTL) samt Geberversorgung für beide Spannungspegel, zwei Zählereingänge sowie je zwei sichere Ein- und Ausgänge. Mit den sicheren digitalen Ausgängen erreicht es eine Sicherheitsreaktion in weniger als 1 ms. Damit eignet sich das Modul auch für ein hochdynamisches Umfeld. Die sichere, applikationsspezifische Verarbeitung der erfassten Werte in der Bachmann-Sicherheitssteuerung »SLC284« ermöglicht auch die Umsetzung komplexer Szenarien. Mögliche Applikationen sind die Erkennung von Überdrehzahlsituationen, Getriebebruch sowie Cable-Twist. www.bachmann.info » »PNOZmulti Mini« mit Powerlink-Anschluss Pilz bietet für seine konfigurierbare Kompaktsteuerung neu das Feldbusmodul »PNOZ mmc12p PL« für den Anschluss an ein Powerlink-Netzwerk an. Die Basisgeräte »PNOZ mm01.p« und »PNOZ mm0.2p« lassen sich damit linksseitig erweitern. www.pilz.at Sicherheitsschalter mit hoher Codierung AVS Schmersal realisiert elektromechanische Sicherheitsschalter mit getrenntem Betätiger sowie elektromechanischen Sicherheitszuhaltungen mit Codierstufe »hoch« gemäß ISO 14119. Die elektromechanischen Sicherheitsschalter mit getrenntem Betätiger »AZ 16« und »AZ 17« sowie die elektromechanischen Sicherheitszuhaltungen »AZM 161« und »AZM 170« von AVS Schmersal sind nun auch in individuell codierten Ausführungen mit über 1.000 unterschiedlichen Codiervarianten erhältlich (Typen »AZ 16i«, »AZ 17i«, »AZM 161i« und »AZM 170i«). Dafür wird der Schalter zusammen mit dem individuell passenden Betätiger ausgeliefert. Eine Manipulation ist nicht möglich. Sicherheitsschalter mit getrenntem Betätiger kommen an Maschinen zum Einsatz, wenn ein Zugang zu Gefahrenstellen etwa zum Zweck der Störungsbeseitigung erforderlich ist. Sicherheitszuhaltungen stellen sicher, dass z.B. Gitter, Hauben oder Türen von Maschinen so lange nicht geöffnet werden können, bis etwa Nachlaufbewegungen von Wellen etc. beendet sind. Die individuell codierten Ausführungen können aufgrund der identischen Bauform ohne Änderung des Maschinendesigns integriert werden. www.avs-schmersal.at 70 AUSTROMATISIERUNG Fotos: Leuze, Schmersal, Bachmann, Kübler, Lenze; für die Zugangs- und Gefahrenstellenabsicherung bei beengten Platzverhältnissen, wenn SIL3 bzw. PL-e gefordert sind. www.leuze.de www.schmachtl.at 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:39 Seite 71 Sicherheitsmodul zum Nachrüsten Sicherheit aus einem Guss Das Basismodul der »Safety-M compact«-Baureihe von Kübler ist ein vollständiger Drehzahlwächter auf kleinsten Bauraum. Sichere Ein-/Ausgänge und ein integrierter Signalsplitter ermöglichen die Einbindung in bestehende Sicherheitskreise. Lenze bietet mit seinem neuen Safety-Controller »c250-S« die Möglichkeit, die komplette Antriebs-, Steuerungs- und Sicherheitstechnik aus einem Guss zu projektieren. Besonders bei Altmaschinen, die nach der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG eine wesentliche Veränderung erfahren, ist eine einfache und wirtschaftliche Aufrüstung von Sicherheitstechnik von großem Wert. Durch den integrierten Signalsplitter der Gebersignale fällt der Aufwand für externe Verkabelung weg. Das Gerät hat vollständige geschwindigkeits- und positionsbezogene Sicherheitsfunktionen zur Antriebsüberwachung gemäß EN 61800-5-2 in der Firmware integriert (z.B. SS1, SS2, SOS, SLS, SDI, SSM). Mit der Diagnosefunktion, die in der Firmware integriert ist, erreicht der zertifizierte Drehgeber das Sicherheitslevel SIL3/PLe. Die Geberschnittstelle unterstützt SinCos, TTL/RS422 und HTL/Gegentakt und Nährungsschalter; es können bis zu zwei sichere Geberanbindungen pro Achse realisiert werden. 4/2 sichere Eingänge und 8/4 sichere Abschaltkanäle stehen zur Verfügung. Der Analogausgang reicht von 4–20 mA. Als Zubehör bietet Kübler einen abnehmbaren OLED-Touchscreen mit Klartextdisplay an. Bisher konzentrierte sich Lenze auf antriebsnahe Sicherheitsfunktionen – nun wurden diese komplett in das Automatisierungssystem integriert. Die gesamte Maschinensicherheit lässt sich so mit nur einem auf PLCopen-Standard basierenden Engineeringwerkzeug programmieren. Mit der Integration der funktionalen Sicherheit wird das Engineering erleichtert, die Diagnosemöglichkeiten verbessert und die Anzahl der Schnittstellen und Komponenten reduziert. Zum Beispiel kann ein Baustein aus der Application-Toolbox »FAST« die Reduzierung einer Verfahrgeschwindigkeit steuern, während ein Safety Controller innerhalb des Systems gleichzeitig die sichere Maximalgeschwindigkeit überwacht. Projekte lassen sich mit dieser Lösung schneller umsetzen, weil es bei den Softwaretools keine Unterschiede mehr zwischen Antriebs- und Sicherheitstechnik gibt. Dies kommt insbesondere zum Tragen, wenn Maschinenbediener in den Gefahrenbereich eingreifen müssen. www.kuebler.com www.lenze.at 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:39 Seite 72 T Technik pur I SICHERE AUTOMATION Wie ein elektronisches Zugriffsystem die zukünftigen Sicherheitsherausforderungen bei der Betriebsartenwahl meistert Wahl ohne Qual Die Betriebsartenwahl bei Maschinen erfolgt häufig mit einem Schlüsselschalter. Wurden diese aus sicherheitstechnischer Sicht bisher stiefkindlich behandelt, fordern künftige Normen vermehrt eine sicherheitstechnische Bewertung der Betriebsartenwahl – und einige Normen, beispielsweise für Dreh- und Schleifmaschinen, verlangen diese Bewertung bereits heute. Euchner bietet mit seinem auf Transpondertechnologie basierenden »EKS« eine einfache und sichere Möglichkeit zur elektronischen Zugriffsverwaltung bzw. -kontrolle und kann außerdem weitere Informationen und Daten auf dem Schlüssel speichern und an die Steuerung übermitteln. Das »EKS« erfüllt alle normativen und gesetzlichen Anforderungen für ein Zugangssystem zur Betriebsartenwahl und kann in einer eigenen Variante sogar die sichere Betriebsartenwahl über ein Touchpanel realisieren. Von Jens Rothenburg 72 ie Forderung nach einer sicherheitstechnischen Bewertung der Betriebsartenwahl begründet sich darauf, dass bei der Umschaltung von einer Betriebsart in eine andere verschiedene sicherheitstechnische Einrichtungen an der Maschine zu- und abgeschaltet werden. Ein solches Umschalten zwischen unterschiedlichen Sicherheitseinrichtungen muss einen Performance Level (PL) nach EN ISO 13849-1 erfüllen. Die C-Normen für Drehmaschinen (EN ISO 23125) und Schleifmaschinen (EN ISO 16089) fordern hierfür bereits einen PLc. Dies gilt auch für die demnächst neu aufgelegte Norm für Fräsmaschinen (EN ISO 16090). Ein einfaches Beispiel einer Maschine mit nur zwei Betriebsarten (Automatik- und Einrichtbetrieb) verdeutlicht die sicherheitstechnischen Herausforderungen: An der Maschine ist im Automatikbetrieb als sicherheitstechnische Ein- D AUSTROMATISIERUNG 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:39 Seite 73 richtung eine Schutztür im Einsatz, die mit einem Sicherheitsschalter abgesichert ist. Wird die Tür geöffnet, schaltet die Maschine ab und geht in einen sicheren Zustand über. Für die Inbetriebnahme im Einrichtbetrieb ist es aber erforderlich, dass die Maschine auch bei offener Schutztür eingeschaltet bleibt – jedoch nicht mit allen Funktionen des Automatikbetriebs. Dazu wird die Betriebsart der Maschine auf »Einrichten« umgeschaltet. In dieser Betriebsart wird der Sicherheitsschalter an der Schutztür überbrückt, damit die Maschine in Betrieb genommen werden kann. Gleichzeitig wird als sicherheitstechnische Einrichtung ein Zustimmtaster verwendet und steuerungstechnisch auf eine sicher reduzierte Geschwindigkeit umgeschaltet. Zudem sind nicht mehr alle Achsen und Funktionen in Betrieb. In diesem Beispiel wird – bedingt durch das Umschalten der Betriebsart von Automatik- in den Einrichtbetrieb – die Sicherheitseinrichtung »Schutztür« unwirksam. Gleichzeitig übernehmen zwei andere Sicherheitsfunktionen den Schutz des Mitarbeiters: der Zustimmtaster und die reduzierte Geschwindigkeit. Normative Beurteilung: Safety versus Security Um einen Betriebsartenwahlschalter normativ beurteilen zu können, müssen seine Bestandteile betrachtet werden. Bei einem Schlüsselschal- Das elektronische Schlüsselsystem »EKS« von Euchner besteht aus einer Schreib-Lese-Station sowie einem oder mehreren Schlüsseln mit programmierbarem Speicher. Damit lassen sich alle normativen und gesetzlichen Sicherheitsanforderungen bei der Betriebsartenwahl erfüllen. ter ist dies zunächst der Schlüssel selbst. Er ist im Sinne der EN ISO 13849-1 kein sicherheitsrelevantes Teil, denn für die Norm bedeutet »Sicherheit» den Schutz des Menschen vor der Maschine bzw. vor einem Unfall mit der Maschine (Englisch: »Safety« oder »Functional Safety«). Ein Schlüssel verhindert jedoch lediglich den unberechtigten Zugriff auf die Maschine und dient zum Umschalten von einer Betriebsart in die andere. Dafür gibt es derzeit weder einen eigenen Begriff noch eine Norm. Allerdings werden künftige C-Normen für diese Form der Sicherheitstechnik den englischen Begriff »Security« verwenden. Da die EN ISO 13849-1 für die Beurteilung der Security nicht zuständig ist, muss der Schlüssel selbst demnach nicht nach der Norm bewertet werden. Aber: Der Anhang I der Maschinenrichtlinie fordert, dass entweder ein Schlüsselschalter verwendet oder auf andere Weise der Zugang zur Betriebsartenwahl auf einen bestimmten Personenkreis beschränkt werden muss. Damit muss also auch der Schlüssel einem gewissen Sicherheitsniveau entsprechen. Bei klassischen Schlüsseln, die üblicherweise ständig an den Maschinen stecken, ist dies nicht gegeben, da sie praktisch jedem Zugang zur Betriebsartenwahl ermöglichen. Auch der Zugangsschutz per Passwort ist suboptimal, denn häufig klebt eine entsprechende Notiz direkt an der Maschine oder im Schaltschrank. Damit ist kein echter Schutz vor unbefugtem Zugriff auf die Maschine gewährleistet. Bessere Alternative: Elektronische Zugangsbeschränkung Die bessere, weil sicherere Alternative ist eine elektronische Zugangsbeschränkung. Euchner bietet dafür beispielsweise das »ElectronicKey-System« (»EKS«) an. »EKS« ist ein auf Trans- » Verschiedene Betriebsarten (hier zum Beispiel »Automatik« und »Einrichten«) unterscheiden sich durch die jeweils aktiven Sicherheitseinrichtungen. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer sicherheitstechnischen Beurteilung der Betriebsartenwahl. Sicherheit ist nicht gleich Sicherheit: Während »Security« den Zugang zur Maschine umfasst und (noch) in keiner Norm geregelt ist, betrifft »Safety« den Schutz nach EN ISO 13849-1. AUSTROMATISIERUNG 73 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:39 Seite 74 T Technik pur I SICHERE AUTOMATION pondertechnologie basierendes System bestehend aus einer Schreib-Lesestation und einem oder mehreren Schlüsseln mit programmierbarem Speicher. Es dient der elektronischen Zugriffsverwaltung bzw. -kontrolle und bietet darüber hinaus die Möglichkeit, weitere Informationen und Daten wie z.B. Prozessparameter oder Funktionen auf dem Schlüssel zu speichern und an die Steuerung zu übermitteln. Betriebsartenwahl mit Touchpanel Immer häufiger bilden Touchpanels die Schnittstelle zwischen dem Bediener und den Maschinen und Anlagen. Sie erleichtern die Bedienung und gestatten die Integration zahlreicher zu- tes Datenwort gesendet, das alle Bedingungen für ein sicheres Bussystem erfüllt. Dabei sind die Datenmuster für die verschiedenen Zugangsstufen zur Betriebsartenwahl so gewählt, dass eine Verfälschung mit ausreichend hoher Wahrscheinlichkeit erkannt wird. Die Norm fordert zudem eine zweimalige Parametereingabe mit unterschiedlichen Eingabemechanismen. Diese Methode ist von PCs hinreichend bekannt: Hier folgt auf eine Eingabe häufig die Frage, ob die Aktion wirklich durchgeführt werden soll. Bei der Betriebsartenwahl hat diese Frage eine sicherheitstechnische Bedeutung. Zusammen mit den Prüfmechanismen, die durch den zweiten Kanal des »EKS« über den Ausgang LA gestartet wurden, erfüllt ein Touchpanel dann PLe. Maschinenrichtlinie nach einer Beschränkung des Anwenderkreises. Zudem können vom Maschinenhersteller angebotene Schulungen auf dem »EKS«-Schlüssel des Betreibers dokumentiert werden. Das ist vor allem bei den beiden neuen Betriebsarten »Automatikbetrieb mit manuellem Eingriff« sowie »Service« notwendig. Sie wurden zusammen mit der Beschreibung der Betriebsartenwahl in den C-Normen eingeführt, da in beiden Betriebsarten die Arbeit an der Maschine besonders gefährlich ist und ein spezielles Risikobewusstsein voraussetzt. Dieses kann der Hersteller den Mitarbeitern seiner Kunden in Schulungen vermitteln. Nur geschulte Personen erhalten einen passenden elektronischen Schlüssel. Gerade die neue Betriebsart »Service«, die den Aufbau und andere Servicearbeiten vorsieht und legalisiert, und die laut Gesetz jeder Hersteller in seinen Maschinen vorsehen muss, ist besonders gefährlich und keinesfalls für Endanwender vorgesehen. Elektronische Schlüsselsysteme bieten hier den besten Schutz, da sie kopiergeschützt und zudem manipulationssicherer sind als Passwörter oder mechanische Schlüssel. Fazit 74 Mit dem »EKS« bietet Euchner auch eine sichere Lösung für die Betriebsartenwahl mit Touchpanels, obwohl diese an sich sicherheitstechnisch nicht bewertet werden können. Das eigens entwickelte und geprüfte Verfahren erreicht dabei Performance Level e (PLe). Einfache Beschränkung des Anwenderkreises Durch die Verwendung des »EKS« wird eine sehr hohe Qualität der Zugangsbeschränkung erreicht. Auf diese Weise kann der Maschinenbetreiber im Falle eines Unfalls die berechtigte Verwendung eines Schlüssels nachweisen. Der Maschinenhersteller profitiert vom »EKS« durch die sehr einfach Erfüllung der Forderung der AUSTROMATISIERUNG Zum Autor: Jens Rothenburg ist Produktmanager Sicherheitstechnik bei Euchner in Deutschland. INFOLINK: www.euchner.at Fotos: Euchner, Fotolia; sätzlicher Funktionen inklusive benutzerindividueller Darstellung. Damit liegt es nah, auch die Betriebsart einer Maschine ausschließlich über den Touchscreen auszuwählen. Da ein Touchpanel jedoch sicherheitstechnisch nicht bewertet werden kann, müssen andere Mechanismen greifen. Euchner hat dafür ein Verfahren entwickelt, mit dem eine Betriebsartenwahl per Touchpanel möglich ist und das bereits vom Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) geprüft und bestätigt wurde. Bei diesem System initiiert das Einstecken des »EKS«-Schlüssels in die Schlüsselaufnahme des »EKS FSA« einen Impuls, der in der sicheren Steuerung einen vorgegebenen Ablauf startet. In der Folge wird eine Erwartungshaltung an das Touchpanel und an die SPS aufgebaut. Erfolgen innerhalb einer festgelegten kurzen Zeitspanne die richtigen Reaktionen der Steuerung, arbeiten beide Systeme korrekt. Gleichzeitig wird über den Bus ein ausgewähl- Die Regelungen der C-Normen werden mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf andere Maschinentypen übertragen werden. Der sicherheitstechnische Vorteil ist so groß, dass die Akzeptanz derzeit stark steigt. Insbesondere die Legalisierung der Betriebsart »Service« und die Möglichkeit, bei Automatikbetrieb manuelle Arbeiten durchführen zu können, sind wichtige Faktoren. Das »EKS« erfüllt alle normativen und gesetzlichen Anforderungen für ein Zugangssystem zur Betriebsartenwahl. In der Ausführung »FSA« (»For Safety Application«) kann mit dem System auch ein Touchpanel als eine sichere Betriebsartenwahl realisiert werden – sogar mit PLe. Damit ist es ein sehr praxisnahes System, das die aktuellen und zukünftigen Herausforde(BBK) rungen umfassend meistert. 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:39 Seite 75 I WENN’S RECHT IST Gastkommentar von Mag. Nevena M. Shotekova-Zöchling Rechtsanwältin – spezialisiert auf Unternehmensrecht, Vertragsrecht und Gesellschaftsrecht E-Mail: [email protected] www.robathin.at Unzulässige E-Mail-Werbung Teil 1 Was darf ich nicht? Viele Unternehmen lassen sich in der Praxis von diversen auf sogenannte »E-Mail-Kampagnen« oder »Medienkampagnen per E-MailWerbung« spezialisierten Firmen verschiedene Pakete mit Kundendaten verkaufen, an die dann sorglos und zahlreich E-Mail-Werbung für das eigene Unternehmen verschickt werden kann. Obwohl diese – oft Briefkastenfirmen – hoch und heilig zusichern, dass sie über die Einwilligung der Kunden verfügen, handelt es sich meistens um nur fingierte Zustimmungen. Denn es ist laut Telekommunikationsgesetz (TKG) verboten, E-Mail-Werbung an Personen zu übermitteln, von denen keine ausdrückliche Zustimmung vorliegt, außer es trifft Folgendes zu: 1. Der Absender hat die Kontaktinformation für die E-Mail-Werbung im Zusammenhang mit dem Verkauf oder einer Dienstleistung an diesen konkreten Kunden erhalten und 2. die E-Mail-Werbung erfolgt zur Direktwerbung für eigene ähnliche Produkte oder Dienstleistungen und 3. der Empfänger hat klar und deutlich die Möglichkeit erhalten, eine solche Nutzung der elektronischen Kontaktinformation bei deren Erhebung und zusätzlich bei jeder Übertragung kostenfrei und problemlos abzulehnen und 4. der Empfänger hat die Zusendung nicht von vornherein, insbesondere nicht durch Eintragung in die in die sogenannte ECG-Liste, die von der Rundfunk und Telekom Regulierungs GmbH (RTR-GmbH) betrieben wird, abgelehnt. Platzhalter 1/2 h Wie sieht eigentlich die Rechtslage aus, wenn man sich auf einer Internetseite angemeldet, kurz nicht aufgepasst und das Kästchen mit der Einwilligung zur E-Mail-Werbung angeklickt hat und in weiterer Folge zahlreiche E-Mails nicht nur von der Betreiberfirma der Internetseite, sondern von zahlreichen sonstigen Firmen erhält? Das TKG stellt klar, dass die Weitergabe der E-Mail-Adresse an sonstige Firmen streng verboten und unzulässig ist. Nur die Firma, die selbst die Einwilligung erhalten hat, darf Werbung – und zwar ausschließlich für ähnliche Produkte und Dienstleistungen – zusenden. Sie darf auf gar keinen Fall die E-Mail-Adresse weitergeben, und zwar auch nicht unter dem Vorwand, dass die anderen Unternehmen vielleicht auch irgendwo (meistens versteckt) auf der Seite aufgelistet waren oder ähnliches. Denn die Einwilligung muss frei vom Irrtum und ohne jegliche Art von Druck sein. Letzteres gilt insbesondere dann, wenn der Kunde ein Produkt auf einer Internetseite kaufen will, den Bestell- oder Bezahlvorgang aber nicht ohne das Anklicken des Kästchens mit der Einwilligung abschließen kann. Eine derart »erzwungene« Einwilligung ist daher auch unzulässig und rechtfertigt die E-Mail-Werbung nicht. Übrigens: Für die Unzulässigkeit der Werbung spielt es keine Rolle, ob man sich mittels Ankreuzen eines Kästchens oder Ähnlichem von der Werbezusendung abmelden kann. Ich empfehle daher – besonders bei Firmen-E-Mail-Adressen – immer mittels Mahnschreiben und Unterlassungserklärung gegen unzulässige E-Mail-Werbung vorzugehen, da diese in der Praxis mittlerweile ein enormes Ausmaß angenommen hat. Aufgefallen? Diese Aufmerksamkeit könnte Ihre Werbebotschaft ebenso erhalten! Eine Einschaltung des Herausgebers, Ansprechpartnerin für sinnvolle Werbeplanung: Monika Alexander, Tel.: +43 2958 82 400-21, E-Mail: [email protected] 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:39 Seite 76 T Technik pur I PROZESSAUTOMATION Profibus-PA-Profil bald via Profinet nutzbar Universell verwendbare Füllstandsensoren Das speziell für die Anforderungen der Prozessautomation ausgelegte Profibus-PAProfil wird in seiner neuen Version 4.0 künftig auch mit Profinet laufen. Nachdem in einem ersten Schritt die Anforderungen mit den Herstellern und Anwendern durchgesprochen wurden, spezifiziert die Nutzergemeinschaft PI aktuell die technische Lösung. Die Fertigstellung des neuen Profils ist noch heuer geplant. www.profibus.de Die Füllstandsensoren der »CleverLevel«-Serie hat Baumer um die Reihen »LBFH« und »LBFI« erweitert. Es gibt sie mit zwei Schaltausgängen, »qTeach«-Verfahren und 360° sichtbarer Schaltzustandsanzeige. Manipulationssicherer Bildschirmschreiber INTRO JUMO hat dem »Logoscreen 600« ein neues Bedien- und Visualisierungskonzept verpasst. Das Gerät ist zudem nun mit Sie punkten durch Programmierbarkeit und durch ihre Eignung sowohl für hygienische als auch industrielle Anwendungen. Die Füllstandschalter bieten verschiedene Programmierwege für unterschiedliche Bedürfnisse. Besonders für kleine Anlagen mit einfachen Steuerungen ist das komfortable »qTeach«-Verfahren von Vorteil. Die Sensoren können mit beliebigen ferromagnetischen Werkzeugen eingestellt werden. Eine schnelle Anpassung an wechselnde Prozessanforderungen vor Ort wird so ermöglicht. Zwei Schaltausgänge gestatten das Setzen von zwei Triggerschwellen. Dadurch können mit einem Sensor zwei verschiedene Prozessschritte, wie etwa Produktion und Reinigung, oder auch unterschiedliche Mediengruppen, wie z.B. Wasser und Öl, überwacht werden. Alternativ machen die zwei Schaltausgänge eine Plausibilitätsprüfung möglich. Durch die komplementäre Schaltpunkteinstellung können Sensordefekte und Drahtbrüche sicher erkannt werden. Beide Varianten eignen sich für den Temperatureinsatz bis maximal 135° C, die hygienische ist SIP-fähig. www.baumer.com Massedurchfluss- oder Dichtemessung in Zweiphasenströmungen FDA-konformer Datenaufzeichnung und Manipulationserkennung lieferbar. Auf Basis des digitalen Gerätezertifikats lässt sich nachweisen, dass die Registrierdaten nicht manipuliert wurden – und zwar weder im Gerät noch während der Übertragung oder Auswertung. www.jumo.at Security-Zertifizierung für Prozessleitsystem Siemens hat als laut eigenen Angaben erstes Unternehmen eine auf IEC 62443-4-1 und IEC 62443-3-3 basierende SecurityZertifizierung durch den TÜV Süd für sein Prozessleitsystem »Simatic PCS 7« erhalten. Mit dieser dokumentiert das Unternehmen seinen Security-Ansatz für Automatisierungsprodukte und bietet Integratoren und Betreibern transparenten Einblick in die Industrial-Security-Maßnahmen. www.siemens.de/industrialsecurity 76 Die »Entrained Gas Management-Technologie« (»EGM«) ist jetzt für alle »Optimass«-Coriolis-Masse-Durchflussmessgeräte von Krohne verfügbar. Mit den zuletzt hinzugekommenen Geräten »Optimass 3400« sowie »7400« bietet die gesamte Serie die kontinuierliche und wiederholbare Massedurchfluss- oder Dichtemessung in Zweiphasenströmungen. Bisher stellten Messungen von z.B. mit Gas vermischten Flüssigkeiten, gashaltigen Schlämmen oder hochviskosen Medien mit Gaseinschlüssen eine enorme Herausforderung dar. Ohne Gaseinschlüsse liegt in den Messrohren der Coriolis-Masse-Durchflussmessgeräte die gewünschte regelmäßige Schwingung vor. Gaseinschlüsse in der Flüssigkeit dämpfen allerdings diese regelmäßige Schwingung und mit steigendem Gasanteil kann diese sogar völlig aussetzen. Krohne hat leistungsstarke Regelalgorithmen entwickelt, die es dem Messgerät ermöglichen, die Schwingung beizubehalten und die Messung auch unter komplexen Durchflussbedingungen fortzusetzen. Dies ist sogar bei einem vollständigen Übergang von der reinen Flüssigphase zur Gasphase und umgekehrt möglich, also von 0 bis 100% Gasanteil. Massedurchfluss- und Dichtemessungen bleiben stabil, kontinuierlich und wiederholbar. Die »Optimass«-Durchflussmessgeräte mit »EGM« bewähren sich im Einsatz bei Zweiphasenströmungen und Anwendungen wie Abfüllung, Verladung oder bei Leer-Voll-Leer-Prozessen etwa in der Lebensmittel-/Getränkebranche, der Chemie oder in Bereich Öl und Gas. www.krohne.com AUSTROMATISIERUNG Fotos: JUMO, Krohne, Baumer, Festo, ABB; » Schwenkantrieb für große Medienvolumen Der Heavy Duty-Schwenkantrieb »DFPD-HD« von Festo eignet sich mit seiner Robustheit, Flexibilität und Leistung zur zuverlässigen Steuerung großvolumiger Medienströme z.B. für große Mengen von Zu- und Abluft oder Klar- und Schmutzwasser. Die Konzeption erfolgte nach dem »Scotch Yoke«-Prinzip, welches sich durch seine Zuverlässigkeit und insbesondere ein sehr hohes Drehmoment auszeichnet. Der Schwenkantrieb »DFPD-HD« verfügt je nach Ausführung über ein Drehmoment von 9.000, 18.000 oder 32.000 Nm. Das modulare System bietet durch diese Flexibilität Lösungen für unterschiedliche Anwendungen der Prozessautomation. Geeignet ist er zur Automatisierung von großen Kugelhähnen, Absperr- und Jalousieklappen, die in Prozessen von Kraftwerken oder in der chemischen Industrie Anwendung finden. Sicherheit gewährleistet der einfachwirkende Antrieb durch die Standard-Drehrichtung nach rechts, die bei einer Fehlfunktion automatisch den Medienfluss unterbricht. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die Drehrichtung auf links zu konfigurieren, damit im Störfall der Medienfluss freigegeben wird. Weiters ist eine doppeltwirkende Ausführung erhältlich. Der Schwenkantrieb ist in sicherheitszugelassenen Anwendungen bis SIL3 und bei Umgebungstemperaturen von -20° bis 80° C einsetzbar. SUDOKU 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:53 Seite 77 Zwei besonders Knifflige? 4 9 6 1 5 2 8 7 4 4 4 3 1 9 6 3 9 7 2 1 8 2 Benchmark: 7 min 48 s www.festo.at 4 7 9 6 5 Der »ProcessMaster FEP 610« und der »HygienicMaster HEP 610« sind neu im ABB-Portfolio an magnetisch-induktiven Durchflussmessern. Sie bieten Features zur kontinuierlichen Selbstüberwachung sowie einen Erdungscheck. Zu den Neuheiten zählt z.B. ein in die Durchflussmessgeräte integrierter »ServiceIntervall-Timer«. Eine Gehäuseinnentemperatur-Überwachung hilft bei der Beurteilung der Lebensdauer des Messumformers durch Erfassung der Temperaturunterschiede, denen das Gerät im Betrieb ausgesetzt ist, denn insbesondere bei extern montierten Durchflussmessern kann durch Kondensation die Lebensdauer der Elektronik negativ beeinflusst werden. Der »Erdungscheck« analysiert die Qualität der Erdung, da eine nicht ausreichende bzw. fehlerhafte Erdung zu Messungenauigkeiten führen kann. Außerdem bietet ABB optional einen Infrarotadapter an, der eine Kommunikation mit dem Gerät ohne Unterbrechung der Messung bzw. Öffnung des Gehäuses erlaubt. Sowohl der »ProcessMaster FEP 610« als auch der »HygienicMaster HEP 610« sind in einem großen Nennweitenbereich verfügbar. Der »HygienicMaster« ist totraumfrei und für CIP/SIP-Prozesse geeignet. 8 3 MID-Durchflussmesser mit großem Funktionspaket 2 7 4 1 3 2 7 5 8 9 3 1 6 9 2 5 8 7 9 2 4 1 Benchmark: 5 min 17 s Dieses Gehirntraining widmet Ihnen: www.abb.at AUSTROMATISIERUNG 9 www.pilz.at 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:40 Seite 78 T Technik pur I PROZESSAUTOMATION Gut durchdacht – gut überwacht Mit nur einem MultiparameterMessumformer zahlreiche Prozessgrößen erfassen Industrielle Prozesse wie die Chromatographie, Fermentation, Filtration oder Phasentrennung erfordern in der Regel die Überwachung mehrerer Messgrößen. Der Messumformer »Liquiline CM44P« von Endress+Hauser misst 16 verschiedene Parameter und ermöglicht den Anschluss von zwei Prozessphotometern sowie vier »Memosens«-Sensoren für die Messung von pH-Wert, Leitfähigkeit, Sauerstoff und weiteren Werten. Das verringert den Installationsaufwand und reduziert die Investitionskosten für Anlagenbetreiber. Von Maria Knopf it den Messumformern »Liquiline CM44P« bietet Endress+Hauser Mehrkanal- und Multiparameter-Funktionalität für Prozessphotometer und Memosens-Sensoren. Letztere ermöglichen eine Speicherung und eine Auswertung prozessnaher, sensorrelevanter Daten in der Prozessmesstechnik. Sie basieren auf einer induktiven Steckverbindung mit digitaler, bidirektionaler Signal- und Energieübertragung. Für MemosensSensoren bietet »Liquiline CM44P« eine ganze Reihe von I/O-Optionen sowie Plug&Play und lässt sich daher perfekt an eine Vielzahl von Applikationen anpassen. Dank seiner digitalen Feldbusse wie Hart, Profibus, Modbus und Ethernet/IP ermöglicht es außerdem die Integration in Prozessleitsysteme. Die standardisierte Messumformer-Plattform »Liquiline« sorgt dafür, dass die Bedienung aller Geräte identisch ist. Der optionale Webserver erlaubt Fernzugriff auf den Messumformer, so dass sich Messwerte oder Diagnosemeldungen über einen Webbrowser anzeigen lassen oder die Gerätekonfiguration angepasst werden kann. Alle Diagnosemeldungen entsprechen den NE107Kategorien und erhöhen somit die Prozesssicherheit. Prozessphotometer ermöglichen eine präzise, reproduzierba- M Der Multiparameter-Messumformer »Liquiline CM44P« von Endress+Hauser ermöglicht die Kombination von Prozessphotometern und Memosens-Sensoren für pH, Leitfähigkeit oder Sauerstoff. 78 AUSTROMATISIERUNG 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:40 Seite 79 re und kontinuierliche Inline-Messung. Sie ersetzen die manuelle Probenahme und Messung im Labor und vermeiden so jegliche Kontamination des Produkts. Sie benötigen keine Reagenzien und ihre schnelle Ansprechzeit unterstützt Anlagenbetreiber bei der Optimierung ihrer Prozesse. Das Messprinzip der Inline-Photometer Das optische Messprinzip von Inline-Prozessphotometern basiert auf der einfachen Wechselwirkung von eingestrahltem Licht mit dem Prozessmedium. In Abhängigkeit von der emittierten Strahlung, der Auswahl des Messwellenlängenbereiches und der Detektionsart (Absorption und Streulicht) eignen sie sich zur präzisen und kontinuierlichen Messung Oben: Bei der Chromatographie sorgt die Überwachung mit pHSensoren und dem UV-Prozessphotometer »OUSAF44« für eine optimale Produktausbeute. Links: Die Kalibrierung mit zertifizierten optischen Filtern entpuppt sich als einfach und ermöglicht reproduzierbare Ergebnisse über einen langen Zeitraum. von UV-Absorption, Farbe, NIR-Absorption, Trübung sowie Zellwachstum. »Liquiline CM44P« ist der erste Messumformer, der die Kombination von Prozessphotometern mit Memosens-Sensoren ermöglicht und so optimale Messstellenkombinationen für eine Vielzahl von Anwendungen bietet. Fotos: Endress+Hauser; Chromatographie Die Kombination des UV-Prozessphotometers »OUSAF44« mit pH- und Leitfähigkeitsmessung garantiert die Erkennung des Zielprodukts und stellt sicher, dass die Pufferqualität in der Säule stimmt, um eine optimale Produktausbeute zu erzielen. Außerdem wird der Übergang von Produkt- zur Reinigungsphase erkannt, so dass die Reinigungs- und Spülzyklen der Säule optimiert werden können. Aufgrund der großen Proteinkonzentration und der damit verbundenen hohen Absorptionsfähigkeit des Zielprodukts wird der »OUSAF44«-Sensor mit kleinen optischen Pfadlän- AUSTROMATISIERUNG gen gewählt. Um eine sehr gute Reproduzierbarkeit der Ergebnisse zu erzielen, werden die Pfadlängen mit einer zertifizierten Lehre eingestellt und die optischen Komponenten mit zertifizierten optischen Filtern justiert. Dadurch werden z.B. Temperaturschwankungen kompensiert und die Messergebnisse bleiben über einen langen Zeitraum hinweg vergleichbar. Fermentation und Filtration Die Kombination des Zellwachstums- und Biomassesensors »OUSBT66« mit der Sauerstoff- und pHMessung ermöglicht es, stets die optimalen Wachstumsbedingungen für die Mikroorganismen sicherzustellen. Die Messung des Zellwachstums mit »OUSBT66« unterstützt die Anwender bei der Nährstoffdosierung und zeigt außerdem an, wann die Fermentation die richtige Prozessphase für eine optimale Produktausbeute erreicht hat. Die Kombination eines Inline-Trübungssensors »OUSTF10« mit der Sauerstoffmessung liefert ein genaueres Bild des Filtrationsprozesses. Die Sauerstoffmessung zeigt an, ob Sauerstoff in den Prozess eingedrungen ist, was eine Beeinträchtigung der Produktqualität zur Folge hätte. Die Trübungsmessung mit »OUSTF10« gibt Aufschluss über die Produktreinheit und den Zustand des Filters. Der »OUSTF10« verwendet die Vorwärtsstreulichtmethode, bei der große Partikel eine hohe Streuintensität verursachen, so dass Filterdurchbrüche sofort detektiert und Produktverluste vermieden werden. Abfüllung Die Kombination des Farbsensors »OUSAF22« mit einer Leitfähigkeitsmessung unterstützt bei der Optimierung des Abfüllprozesses. Die Farbmessung mit »OUSAF22« erkennt die Farbspektren beispielsweise von unterschiedlichen Biersorten und ermöglicht zusammen mit der Leitfähigkeitsmessung die zuverlässige Unterscheidung verschiedener Getränke, so dass Fehler bei der Abfüllung praktisch ausgeschlossen sind. Dies ist einerseits in großen Brauereien von Bedeutung, welche es mitunter auf über 20 verschiedene Biersorten bringen. Rechnet man noch Limonaden oder Tafelwasser zur Produktpalette hinzu, so werden bis zu 40 unterschiedliche Getränke in Flaschen abgefüllt. Andererseits ist die Farberkennung auf Grund des Trends zu CraftBieren wichtig, da die Abfüllmenge pro Biersorte abnimmt, während die Anzahl der unterschiedli(MG) chen Biersorten zunimmt. Zur Autorin: Maria Knopf ist Produktmanagerin für optische Sensoren bei Endress+Hauser in Deutschland. INFOLINK: www.at.endress.com 79 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:40 Seite 80 T Technik pur I PROZESSAUTOMATION Wie sich mittels einer Public CloudLösung Prozessdaten im Terabyte-Bereich bewältigen und effizient nutzen lassen Kurs auf Wolke 7 Die stetig wachsenden Prozessdatenmengen, die heute in er Produktion anfallen, sind für kleine und mittlere Unternehmen immer schwieriger zu handeln. Eine Lösung dafür ist die Cloud, doch der Aufwand für eine eigene Privat Cloud rechnet sich oft nicht. Bleibt die Möglichkeit, Public Cloud-Dienste in Anspruch zu nehmen. Diese lassen sich jetzt auch mit dem Prozessleitsystem »Aprol« von B&R effizient nutzen. Das System wird dabei wie bisher auf einem IndustriePC in der Produktion installiert, der die Vorverarbeitung und Komprimierung der Daten übernimmt. Eine zweite Installation läuft auf einem virtuellen Computer in der Cloud: Sie sammelt die Daten von beliebig vielen »Aprol«-Anwendungen und stellt Analyse- und Reportingtools bereit. Mit einer optimalen Systemarchitektur können so alle Aufgaben einer vernetzen Produktion abgedeckt werden. 80 artin Reichinger, Business Manager Process Automation bei B&R, weiß: „In modernen Produktionen fallen täglich Datenmengen im Giga- oder sogar Terabyte-Bereich an. Ein einzelner Computer reicht schon lange nicht mehr aus, um all diese Daten zu speichern und auszuwerten. Daher setzen immer mehr Maschinen- und Anlagenbetreiber auf Datenbanklösungen oder selbst gehostete Clouds, sogenannte Private Clouds.“ Eine Private Cloud benötigt ein eigenes Rechenzentrum und IT-Spezialisten, die sich rund um die Uhr um die Verfügbarkeit der Cloud kümmern. Für kleinere und mittelständische Unternehmen ist dieser Aufwand aus wirtschaftlicher Sicht aber oft zu groß. Eine Lösung für dieses Problem ist es, Public Clouds großer Anbieter nutzen. „Aufgrund des hohen Datenaufkommens und aus sicherheitstechnischen Gründen ist es jedoch M AUSTROMATISIERUNG 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:41 Seite 81 nicht ratsam, alle Produktionsdaten ungefiltert in eine öffentliche Cloud zu schicken“, gibt Martin Reichinger zu bedenken. te auch mittels AMQP und MQTT senden. Diese sogenannten Queuing-Protokolle ermöglichen es, Datenpakete zuverlässig zu transportieren, auch wenn die Netzwerkverbindung schlecht oder zeitweise unterbrochen ist. Dazu werden diese gegebenenfalls gespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt versendet. Um auf die Auswertungen des Cloud»Aprols« zuzugreifen, stehen die integrierten Interfaces von »Aprol« zur Verfügung. Zudem gibt es eine Schnittstelle für den Zugriff auf die Auswertungen der integrierten Business Intelligence-Lösung. Durch die zentrale Datenhaltung können alle Informationen weltweit dezentral abgerufen werden. Vorverarbeitete Daten Es bietet sich an, die Daten vorzuverarbeiten und nur ausgewählte Informationen in die Cloud zu übermitteln. Bei diesem Vorgehen handelt es sich um das sogenannte Edge-Computing, bei dem Daten dezentralisiert vorverarbeitet und zwischengespeichert werden, bevor sie zu einer zentralen Stelle wandern. Dadurch reduziert sich das Datenaufkommen und die Funktionsfähigkeit des Systems – auch bei Netzwerkausfällen – bleibt sichergestellt. Sämtliche Vorteile der Public Cloud stehen beim Edge-Computing zur Verfügung, zum Beispiel eine skalierbare IT-Infrastruktur, weltweite Verfügbarkeit und Cloud-Services für Big Data-Analysen. Gleichzeitig werden die Nachteile minimiert. Mit dem B&R-Prozessleitsystem »Aprol« lässt sich eine solche Lösung einfach realisieren. Eine »Aprol«Installation wird in der Produktionsstätte auf einem Industrie-PC eingerichtet. Dort werden Daten vorverarbeitet und komprimiert. Eine zweite Installation läuft auf einem virtuellen Computer in der Cloud, der Prozessdaten von beliebig vielen »Aprol«-Installationen sammelt. „Ein Unternehmen mit beispielsweise 50 Produktionsstätten weltweit kann alle wichtigen Daten in einem System aggregieren“, hebt Martin Reichinger hervor. Durch die Vorkomprimierung wird das Datenaufkommen reduziert. Zudem kann eingestellt werden, dass hochsensible Daten nur lokal gespeichert werden. Big Data-Analyse Vernetzte Produktion „In der Cloud stehen alle Reporting- und Analysefunktionen von »Aprol« zur Verfügung. Damit werden Analysen großer Datenmengen übersichtlich dargestellt und liefern Informationen für die Optimierung der Produktion.“ Martin Reichinger, Business Manager Process Automation bei B&R. Mit der oben beschriebenen Systemarchitektur werden alle Aufgaben einer vernetzten Produktion abgedeckt. Auf der Steuerungsebene sind Reaktionszeiten und Auflösungen bei der Signalabtastung im Sub-Millisekundenbereich realisierbar, um zum Beispiel mechanische Schwingungen hochpräzise zu erfassen. Daten werden dort nur vorübergehend gespeichert, die Datenmengen bewegen sich im Kilo- oder Megabytebereich. Zur mittelfristigen » Das Prozessleitsystem »Aprol« von B&R lässt sich auch in der Cloud installieren. Mit einer durchdachten Systemarchitektur sind Zuverlässigkeit und Datensicherheit garantiert. In der Cloud lassen sich die eingebauten Analyseund Reportingtools von »Aprol«, wie etwa die Business Intelligence-Lösung von B&R, nutzen. Damit werden Analysen großer Datenmengen übersichtlich und aggregiert dargestellt und liefern Informationen für die Optimierung der Produktion. Die Datenbank kann auch von den Big Data-Analysetools der Public Cloud-Anbieter ausgewertet werden. Für den Datentransfer von der lokalen »Aprol«-Installation in das Cloud-»Aprol« setzt B&R auf das herstellerunabhängige Kommunikationsprotokoll OPC-UA. Um eine Übertragung auch bei hoher Latenzzeit und schlechter Netzwerkqualität zu garantieren, lassen sich die OPC-UA-Datenpake- AUSTROMATISIERUNG 81 55_82_0117_neu_austro 15.02.17 21:41 Seite 82 T Technik pur I PROZESSAUTOMATION Zweck: Das Engineering einer »Aprol«-Applikation kann nämlich vollständig in der Cloud umgesetzt werden. Besonders bei weltweit verteilten Entwicklerteams bietet das viele Vorteile. Da »Aprol« von Haus aus das gleichzeitige sogenannte Concurrent Engineering unterstützt, lässt sich die Entwicklungsarbeit auch bei vielen Beteiligten sehr effizient online in einem gemeinsamen Projekt umsetzen. Eine »Aprol«-Installation läuft in der Produktion, einer weitere in der Cloud: So werden alle Anforderungen einer vernetzten Produktion erfüllt. Impressum Archivierung werden die Daten in der lokalen »Aprol«-Installation aufbereitet und gespeichert. „Hier sind die Daten für Stunden, Tage oder Monate verfügbar“, erklärt Martin Reichinger. Je nach Performance und Speicherkapazität der verwendeten Hardware reicht die Zeitauflösung bis in den Mikrosekundenbereich. Das schafft die Möglichkeit, Big Data-Auswertungen von Echtzeitdaten auch direkt im lokalen »Aprol« zu erledigen. Zur Langzeit-Archivierung und für langfristige Big Data-Analysen werden Daten vorzugsweise aggregiert in die 82 Cloud übertragen, wo sie zeitlich unbegrenzt gespeichert werden können. Auch der verfügbare Speicherplatz ist nahezu unendlich groß. „Beim Zeitverhalten bewegen wir uns in der Cloud meist im Minuten- oder gar im Stundenbereich“, so Martin Reichinger. „Das erklärt auch, wieso es derzeit noch nicht ratsam ist, Steuerungsaufgaben in die Cloud zu verlagern. Die nötigen Reaktionszeiten und auch die Verfügbarkeit werden nämlich mit Standardlösungen heute noch nicht zuverlässig erreicht.“ Die Cloud erfüllt für »Aprol« noch einen weiteren „Wir können sogar eine komplette virtuelle Anlage in der Cloud in Betrieb nehmen“, erläutert Martin Reichinger. „Dazu wird neben einem »Aprol«-Runtime-Server die benötigte Anzahl von Simulations-Controllern und eventuell der gesamte Prozess simuliert.“ Sämtliche Funktionen und die Lauffähigkeit der Anlage können bei einer virtuellen Inbetriebnahme getestet werden. Negative Überraschungen bei der tatsächlichen Inbetriebnahme nehmen deutlich ab. Auch wenn ein Umstieg auf eine neue »Aprol«-Systemsoftware geplant ist, kann das Update in der Cloud getestet werden. Dazu stellt B&R Images bereit, mit denen sämtliche aktuell unterstützten »Aprol«-Releases in der Cloud innerhalb kurzer Zeit installiert und verwendet werden können. Martin Reichinger abschließend: „Durch die Installation von »Aprol« in der Cloud ermöglichen wir unseren Kunden gleich mehrfaches Sparpotenzial: Während des Engineerings, zur Laufzeit (r.PA./MG) und bei der Wartung.“ INFOLINK: www.br-automation.com Fotos: B&R, Fotolia; Inbetriebnahme in der Cloud Kleingedrucktes der Redaktion: Die in diesem Magazin veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Übersetzung, Nachdruck und Vervielfältigung sind nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages möglich. Für Fehler in den Veröffentlichungen kann keine Haftung übernommen werden. Sämtliche Veröffentlichungen erfolgen ohne Berücksichtigung eines eventuellen Patentschutzes, auch werden Warennamen ohne Gewährleistung einer freien Verwendung benutzt. Beiträge ohne Autorennennung sind von der Redaktion sorgfältig redigierte Presseaussendungen (r.PA.) und wurden anhand der vorliegenden Informationen erstellt. Für deren Richtigkeit wird vom Verlag keine Haftung übernommen. 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Grundlegende Richtung/ Blattlinie: Austromatisierung ist Österreichs fortschrittliches Fachmagazin für alle Themen der Fertigungs- und Prozessautomatisierung. Lektorin und freie red. Mitarbeiterin: Mag. (FH) Barbara Bressler-Kolembar(BBK), www.designertexte.at 66. Ausgabe, 8. Jahrgang I Erscheinungstermin: 22. Februar 2017 I Auflage: 11.400 Exemplare Medieninhaber, Herausgeber und Verlag: AlexanderVerlag.at GmbH, Hauptplatz 11 (DG), A-3712 Maissau Geschäftsführende Gesellschafter: Monika Alexander & Ing. Thomas Reznicek Tel.: +43 2958 82 400-0, FAX: +43 2958 82 400-30 E-Mail: [email protected] www.austromatisierung.at Office Managerin: Julia Alexander, Tel.: +43 2958 82 400-0, E-Mail: [email protected] Verlags-/Anzeigenleiterin: Monika Alexander, Tel.: +43 2958 82 400-20, E-Mail: [email protected] Chefredakteur: Ing. Thomas Reznicek (TR), Tel.: +43 2958 82 400-21, E-Mail: [email protected] Freier Redakteur: Ing. Martin Gold (MG), Tel.: +43 664 57 77 846, www.martingold.at Kolumnisten: Ing. Franz Maderbacher, Dipl.-Ing. Andreas Pfeiffer, Dieter Schaufler Gastautoren dieser Ausgabe: Maria Knopf, Dr. Alexander M. Lille, Ellen-Christine Reiff M.A., Jens Rothenburg, Dipl.-Ing. (BA) Andreas Seegen, Mag. Nevena M. Shotekova-Zöchling, Wolfgang Valicek Grafiker: Emograf Druckpartner: Friedrich Druck & Medien GmbH, Linz, www.friedrichdruck.com Die nächste Ausgabe AUSTROMATISIERUNG 2/2017 erscheint am 31. März 2017. U1_U4_0117_Layout 1 15.02.17 17:51 Seite 3 U1_U4_0117_Layout 1 15.02.17 17:51 Seite 4
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