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Inhaltsverzeichnis
Innovationsnachrichten aus Deutschland ....................................................................................................... 2
Expertenkommission Forschung und Innovation übergibt 10. Jahresgutachten .............................................. 2
Bundeswirtschaftsministerium baut das Netz der Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren weiter aus .......... 3
Kabinett verabschiedet Strategie zur Internationalisierung von Bildung und Forschung ............................. 3
Neue Studie zu Gründungen aus Hochschulen veröffentlicht ................................................................................ 4
Neue Ausschreibungen ........................................................................................................................................................ 5
Neue Veröffentlichungen/ Neu im Internet .................................................................................................................. 8
Innovationsnachrichten aus der EU ................................................................................................................. 9
Europäische Arzneimittel-Agentur verlässt London – aber wohin? ...................................................................... 9
Europäische High-Level Group legt Bericht zu Prioritäten in Forschung und Entwicklung vor .................. 9
Neue Veröffentlichungen/ Neu im Internet ................................................................................................................10
Kurzmeldungen aus aller Welt ....................................................................................................................... 11
Französischer Rechnungshof kritisiert Universität Paris-Saclay ..........................................................................11
OECD aktualisiert Indikatoren für Wissenschaft und Technologie ......................................................................12
Technologietrends in Deutschland und weltweit......................................................................................... 13
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Innovationsnachrichten aus Deutschland
Expertenkommission Forschung und Innovation übergibt 10. Jahresgutachten
Die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) hat am
15. Februar 2017 ihr zehntes Gutachten zu Forschung, Innovation und
technologischer Leistungsfähigkeit an Bundeskanzlerin Merkel und
Bundesforschungsministerin Wanka übergeben. Sie bescheinigt
Deutschland Verbesserungen bei den öffentlichen und privaten Ausgaben für Forschung und Entwicklung, bei der internationalen Attraktivität
und Leistungsfähigkeit der Forschungseinrichtungen und Hochschulen
sowie bei der Modernisierung der deutschen Wirtschaft. Insbesondere
lobt die Kommission die Fortschritte bei Wagniskapital und den rechtlichen Rahmenbedingungen für Gründungen.
Insgesamt definiert das Gutachten diverse Handlungsfelder und diskutiert dabei Status Quo und Handlungsoptionen:

Handlungsfeld Wissenschaftssystem

Handlungsfeld Transfer

Handlungsfeld Innovation in etablierten Unternehmen

Handlungsfeld Entrepreneurship

Handlungsfeld Governance

Handlungsfeld Digitaler Wandel

Optionen für eine steuerliche FuE-Förderung
Der Präsident der DIHK Dr. Eric Schweitzer weist in diesem Zusammenhang auf die große Bedeutung von unternehmerischer FuE hin. Produkte 'made in Germany' werden auf dem Weltmarkt vorrangig gekauft,
weil sie qualitativ hochwertig sind", betonte Schweitzer. Forschung
und Entwicklung in den Betrieben seien "dafür eine entscheidende
Voraussetzung". Als Erfolgsfaktoren für die Innovationsfähigkeit der
Unternehmen nannte er "hochqualifizierte Fachkräfte – Techniker,
Meister und Ingenieure –, eine gute Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sowie passgenaue Förderprogramme".
Die Bundesregierung setzt hier "richtige Akzente im Forschungsbereich,
indem sie ihre FuE-Ausgaben in den letzten zehn Jahren um rund 60
Prozent erhöht hat", sagte der DIHK-Präsident. "Mit Sorge sehe ich
allerdings, dass deutlich weniger kleine und mittlere Unternehmen ihre
Innovationstätigkeiten ausweiten wollen", so Schweitzer. "Damit der
Mittelstand wieder auf die Überholspur gelangt, sind zusätzliche Innovationsbeschleuniger notwendig." Auch eine steuerliche Forschungsförderung könne einen Investitionsimpuls setzen, schlug Schweitzer vor
– "sofern sie nicht zulasten der bewährten Projektförderung geht".
Quelle: BMBF, Expertenkommission Forschung und Innovation, DIHK
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Bundeswirtschaftsministerium baut das Netz der Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren
weiter aus
Das Netzwerk von derzeit elf Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren wird
2017 weiter ausgebaut. Zwölf Vorschläge haben sich für die nächsten
Kompetenzzentren qualifiziert. Im Sommer 2017 sollen die ersten von
ihnen bereits starten. Dies wurde Mitte Februar 2017 in Berlin bekannt
gegeben.
Projektskizzen für regionale Kompetenzzentren in Cottbus, Kiel, Magdeburg und Saarbrücken sowie die themenspezifischen Zentren "eStandards" und "Planen und Bauen" wurden demnach bereits ausgewählt.
Zudem werden die Planungen für weitere Zentren in Lingen, Siegen,
Bremen und Rostock sowie die themenspezifischen Zentren ITMittelstand sowie Textil und Usability derzeit finalisiert, damit sie bald
an den Start gehen können.
Weitere Informationen zu den Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren
finden Sie unter www.mittelstand-digital.de.
Quelle: BMWi
Kabinett verabschiedet Strategie zur Internationalisierung von Bildung und Forschung
Das Kabinett hat Anfang Februar 2017 die Strategie der Bundesregierung beschlossen, wie in Zukunft die internationale Ausrichtung des
deutschen Bildungs-, Wissenschafts- und Innovationssystems ausgestaltet werden soll. Die Strategie, unter Federführung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung erarbeitet, nimmt Digitalisierung,
zunehmenden globalen Wettbewerb um Wissen und Märkte, Umweltveränderungen und Ursachen und Auswirkungen von Migration und
Flucht auf und leitet Handlungsansätze ab.
Erstmals ist in der Strategie auch die weitere Internationalisierung von
beruflicher und allgemeiner Bildung berücksichtigt, als Grundlage für
exzellente Wissenschaft und Forschung. Zudem wird der wachsenden
Bedeutung des Europäischen Forschungsraums Rechnung getragen.
Unter dem Leitmotiv "Internationale Kooperation: vernetzt und innovativ" definiert die Strategie fünf handlungsleitende Ziele:
1. Die Exzellenz des deutschen Wissenschafts- und Forschungssystem
auf anhaltend hohem Niveau halten und steigern.
2. Deutschlands Innovationskraft international stärker entfalten.
3. Berufsbildung und Qualifizierung internationaler ausbauen.
4. Schwellen- und Entwicklungsländer verstärkt als Partner in die Ausgestaltung der globalen Wissensgesellschaft einbinden.
5. Die europäische und internationale Zusammenarbeit zur Lösung
globaler Herausforderungen intensivieren.
Das BMBF wird beispielsweise die Zusammenarbeit mit Schwellen- und
Entwicklungsländern allein in diesem Jahr mit rund 41 Millionen Euro
für den Aufbau nachhaltiger Forschungs- und Bildungskapazitäten in
Subsahara-Afrika fördern. Zudem werden ab Mitte 2017 fünf Millionen
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Euro jährlich in die internationale Berufsbildungskooperation mit Industrie- und Schwellenländern durch öffentlich-private Partnerschaften fließen. Auch werden forschungsintensive kleine und mittlere Unternehmen bei internationalen Kooperationen unterstützt.
Quelle: BMBF
Neue Studie zu Gründungen
aus Hochschulen veröffentlicht
Von der Hochschule in die eigene Firma – für viele Studierende haben
sich die Voraussetzungen deutlich verbessert, ihr erworbenes Wissen in
eine Geschäftsidee umzuwandeln. Das ist das Ergebnis des aktuellen
Gründungsradars 2016 des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft e.V., der am 20. Februar 2017 veröffentlicht wurde.
Studierende in München, Lüneburg oder Leipzig haben exzellente Voraussetzungen, ihr erworbenes Wissen in eine Geschäftsidee umzuwandeln. Nach dem aktuellen Gründungsradar gehören folgende Hochschulen – je nach Größe – zu den Spitzenreitern beim Thema Gründungsförderung:
Hochschule München und Technische Universität München
Kategorie: Große Hochschulen mit mehr als 15.000 Studierenden
Leuphana Universität Lüneburg
Kategorie: Mittlere Hochschulen mit weniger als 15.000 Studierenden
HHL Leipzig Graduate School of Management
Kategorie: Kleine Hochschulen mit weniger als 5.000 Studierenden.
Insgesamt haben fast alle teilnehmenden Hochschulen ihr Engagement
in der Gründungsförderung seit 2012 intensiviert. Die durchschnittliche
Gesamtpunktzahl je Hochschule stieg von 8,9 Punkten (2012) auf 9,6
Punkte (2016). Dabei gab es Leistungssteigerungen in allen vier Bereichen: Gründungssensibilisierung und –unterstützung, institutionelle
Verankerung sowie Gründungsaktivitäten.
Ein Erfolgsfaktor bei der Gründungsförderung ist die institutionelle
Verankerung. In diesem Bereich haben sich viele Hochschulen stark
verbessert. In einem Schwerpunkt des Gründungsradars sagt der Großteil der Hochschulen, die interne Vernetzung zwischen Lehre, Forschung und Beratung sowie die Kooperation mit externen Akteuren
seien der Schlüssel für eine erfolgreiche Gründungskultur. Hinzu
kommt ein konkreter Ansprechpartner in der Hochschulleitung für
mehr Sichtbarkeit und Nachhaltigkeit sowie ein hohes Engagement der
Professoren aus gründungsrelevanten Bereichen.
Quelle: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
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Neue Ausschreibungen
TOP - das Innovations- und Besuchsprogramm für Fach- und Führungskräfte - Neuer Veranstaltungskatalog für 2017 online: In rund 80
Veranstaltungen pro Jahr öffnen renommierte Unternehmen ihre Türen
und ermöglichen Einblick in aktuelle Prozessinnovationen. TOP ist eine
Veranstaltung des verlag moderne industrie unter der Schirmherrschaft
des Bundeswirtschaftsministeriums. Alle aktuellen Veranstaltungen mit
ausführlicher Beschreibung finden Sie hier.
BMBF: Richtlinie zur Förderung der Intensivierung der Zusammenarbeit
mit Griechenland: Deutsch-Griechisches Forschungs- und Innovationsprogramm.
Frist: 3. März 2017
Mehr Informationen finden Sie hier.
BMBF: Richtlinie zur Förderung transnationaler Verbundvorhaben auf
dem Gebiet der Systemmedizin innerhalb des ERA-Netzes ERACoSysMed.
Frist: 17. März 2017
Mehr Informationen finden Sie hier.
BMBF: Richtlinie zur Förderung von Vorhaben der strategischen Projektförderung mit der Volksrepublik China unter der Beteiligung von
Wissenschaft und Wirtschaft ("2+2"-Projekte) zu den Schwerpunktthemen Elektromobilität, Intelligente Fertigung (Industrie 4.0) und
Energiesystemforschung.
Frist: 31. März 2017
Mehr Informationen finden Sie hier.
BMBF: Richtlinie zur Förderung im Themenfeld "Neue Materialien für
Batteriesysteme - Förderung deutsch-taiwanesischer Forschungskooperationen (Batterie DE-TWN)".
Frist: 31. März 2017
Mehr Informationen finden Sie hier.
BMBF: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF),
Österreich, die Tschechische Republik, Ungarn, Rumänien und Kroatien
fördern gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit dem
Schwerpunkt Entwicklung innovativer Produkte und Verfahren in allen
technologischen Bereichen und Anwendungsgebieten ziviler Natur. Die
Ausschreibung wird gemeinsam mit und gemäß den Verfahren der
EUREKA-Forschungsinitiative durchgeführt.
Frist: 31. März 2017
Mehr Informationen finden Sie hier.
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BMBF: Richtlinie zur Förderung der wissenschaftlich-technologischen
Zusammenarbeit zwischen der Volksrepublik China und der Bundesrepublik Deutschland zum Themenschwerpunkt "Deutsch-Chinesische
Kooperation zur intelligenten Fertigung (Industrie 4.0) und Smart Services (DEU-CHN_InFe)".
Frist: 31. März 2017
Mehr Informationen finden Sie hier.
BMBF: Richtlinien zur Förderung von Forschungsprojekten zum Zusammenhang von intestinalem Mikrobiom, Ernährung und Gesundheit
im Rahmen der gemeinsamen Programminitiative "Eine gesunde Ernährung für ein gesundes Leben" (JPI HDHL).
Frist: 5. April 2017
Mehr Informationen finden Sie hier.
BMEL: Bekanntmachung Nr. 02/17/31 zur Förderung von transnationalen Forschungsvorhaben im Rahmen des europäischen Forschungsnetzwerks (ERA-NET) "Wechselbeziehung zwischen intestinalem Mikrobiom, Ernährung und Gesundheit (HDHL-INTIMIC)".
Frist: 5. April 2017
Mehr Informationen finden Sie hier.
BMBF: Deutsch-tschechische Ausschreibung für gemeinsame FuEProjekte zur Entwicklung innovativer Produkte und Verfahren in den
technologischen Bereichen der Erneuerbaren Energien (Energiespeicherung und -umwandlung, Management von Energienetzen), der Anwendung der Informations- und Kommunikationstechnologien sowie der
Umwelttechnologien.
Frist: 5. April 2017
Mehr Informationen finden Sie hier.
BMBF: Richtlinie zur Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Rahmen der multilateralen Ausschreibung "Transformations
to Sustainability" (T2S). Zweistufiges Antragsverfahren. Vorlagefrist für
Projektskizzen: 05.04.2017.
Frist: 5. April 2017
Mehr Informationen finden Sie hier.
BMBF: Richtlinie zur Förderung der Wissenschaftlich-Technologischen
Zusammenarbeit (WTZ) mit Neuseeland.
Frist: 20. April 2017
Mehr Informationen finden Sie hier.
BMBF: Richtlinie zur Förderung von Forschungsinitiativen auf dem
Gebiet "Disruptive Fahrzeugkonzepte für die autonome elektrische
Mobilität (Auto-Dis)" im Rahmen des Förderprogramms "Mikroelektronik aus Deutschland - Innovationstreiber der Digitalisierung".
Frist: 30. April 2017
Mehr Informationen finden Sie hier.
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01.03.2017
BMBF: Förderrichtlinien für deutsch-israelische Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich Wassertechnologie im Rahmen der
BMBF-MOST-Kooperation. Der Aufruf 2017 fokussiert auf Wassertechnologien zur Reduktion des landwirtschaftlichen Wasserbedarfs sowie
auf die Verbesserung von Wasserentsalzungsprozessen.
Frist: 10. Mai 2017
Mehr Informationen finden Sie hier.
BMBF: Richtlinie zur Förderung von Forschung und Entwicklung auf
dem Gebiet "Roboter für Assistenzfunktionen: Interaktionsstrategien".
Frist: 22. Mai 2017
Mehr Informationen finden Sie hier.
BMBF: Richtlinie zur Förderung von Forschungsinitiativen auf dem
Gebiet der "Elektronik für autonomes elektrisches Fahren (Elektronom)"
im Rahmen des Förderprogramms "Mikroelektronik aus Deutschland Innovationstreiber der Digitalisierung".
Frist: 16. Juni 2017
Mehr Informationen finden Sie hier.
BMBF: Richtlinie zur Förderung von Verbundprojekten zu "Hochleistungsmaterialien für effiziente und umweltfreundliche Antriebssysteme
- Homas" des Rahmenprogramms zur Förderung der Materialforschung
"Vom Material zur Innovation".
Frist: 30. Juni 2017
Mehr Informationen finden Sie hier.
BMBF: Richtlinie zur Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zum Thema "Nachhaltige Entwicklung urbaner Regionen".
Frist: 25. April 2018
Mehr Informationen finden Sie hier.
BMWi: Richtlinie zur Förderung eines Innovationsclusters im Handwerk
durch ein Informations-, Beratungs- und Technologietransfernetzwerk
(Know-how-Transfer im Handwerk).
Frist: 31. März 2022
Mehr Informationen finden Sie hier.
BMBF: Richtlinie zur Förderung von "Inklusion durch digitale Medien in
der beruflichen Bildung".
Frist: 31. Dezember 2022
Mehr Informationen finden Sie hier.
BMBF: Richtlinie zur Förderung von KMU-zentrierten, strategischen
FuE-Verbünden in Netzwerken und Clustern (KMU-NetC). Stichtag
Skizzeneinreichung: 30.04.2017.
Frist: 31. Dezember 2022
Mehr Informationen finden Sie hier.
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Neue Veröffentlichungen/
Neu im Internet
BMBF: Internationalisierung von Bildung, Wissenschaft und Forschung
- Strategie der Bundesregierung
Mehr Informationen finden Sie hier.
BMBF: Förderinitiative Forschungscampus - Forschungscampus – öffentlich-private Partnerschaft für Innovationen
Mehr Informationen finden Sie hier.
BMWi: Schlaglichter der Wirtschaftspolitik - Monatsbericht 02/2017
Mehr Informationen finden Sie hier.
BMWi: Entwicklung digitaler Technologien - Die Zukunft der Wirtschaft ist digital
Mehr Informationen finden Sie hier.
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Innovationsnachrichten aus der EU
Europäische ArzneimittelAgentur verlässt London –
aber wohin?
Mit dem Brexit wird die Europäische Arzneimittel-Agentur ihren Sitz in
London aufgeben müssen. Um die Frage, welches EU-Mitglied künftiges
Gastgeberland der EMA sein wird, ist ein EU-weiter Wettbewerb entstanden.
Am 8. Februar hat die dänische Regierung mit einer Bewerbung offiziell
verlautbart, Kopenhagen in das europäische Rennen um den neuen
Hauptsitz der European Medicines Agency (EMA) zu schicken. Bereits
zuvor hatten weitere europäische Regierungen darum geworben, Gastgeber der EMA zu werden, darunter die Niederlande und Schweden.
Auch von anderen Ländern – Italien, Spanien, Portugal und Österreich
– ist bekannt, dass es Bestrebungen gibt, Bewerbungen einzureichen. In
Deutschland konkurrieren derzeit Berlin und Bonn darum, offiziell von
der Regierung vorgeschlagen zu werden.
Auf europäischer Ebene wird eine zeitnahe Entscheidung über den
neuen EMA-Hauptsitz erwartet, damit der Standortwechsel zum endgültigen Ausscheiden Großbritanniens aus der EU erfolgen kann.
Die EMA ist nicht die einzige europäische Agentur, die aufgrund des
Brexits Großbritannien verlassen wird. Auch die Europäische Bankenaufsichtsbehörde ist betroffen. Hier gelten die Finanzplätze Paris und
Frankfurt am Main als vielversprechendste Anwärter. Sollte Frankfurt
sich durchsetzen, sänken die Chancen, die EMA ebenfalls in Deutschland anzusiedeln.
Quelle: Kooperation International
Europäische High-Level
Group legt Bericht zu Prioritäten in Forschung und Entwicklung vor
In dem vor Kurzem veröffentlichten Dokument Issue papers for the High
Level Group on maximizing the impact of EU research and innovation
programmes legt die Kommission der zwölfköpfigen High Level Group
ihre Sichtweise zur künftigen europäischen Forschungs- und Innovationsförderung dar. Die Ende letzten Jahres einberufene Expertengruppe
soll im Auftrag der Kommission bis Mitte des Jahres Empfehlungen ausarbeiten. Diese werden Einfluss auf die weitere Förderung von Forschung
und Innovation unter Horizont 2020 und die Ausgestaltung des Nachfolgeprogramms FP9 nehmen.
Grundlage für die Arbeit der Expertengruppe ist, neben dem Issue Paper
der Kommission, die Zwischenevaluierung sowie die öffentliche Konsultation zum aktuellen Forschungsrahmenprogramm Horizont 2020 und
die Bohemia Study, eine Foresight-Studie der Kommission zur Forschungsförderung.
Der Bericht liefert erste Hinweise, welche Prioritäten die Kommission
für die kommenden Jahre sieht: Laut dem Journal Science|Business will
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die EU den Fokus stärker auf die Einbeziehung von Unternehmen und
die Entwicklungen innovativer Technologien, die neue Märkte schaffen,
legen.
Weiterhin unklar bleibt die künftige Förderung von militärischen Forschungsprojekten. Bisher sind solche Vorhaben von Horizont 2020
ausgeschlossen. In diesem Jahr startet - unabhängig von Horizont 2020
- die mit 90 Millionen Euro ausgestattete Defence Research Prepaory
Action. Ob militärische Forschungsprojekte hingegen Teil des zukünftigen Forschungsrahmenprogramms FP9 werden sollen, ist derzeit ein
kontrovers diskutiertes Thema.
Quelle: Kooperation International
Neue Veröffentlichungen/
Neu im Internet
Europäische Kommission: Neue Studie (in englischer Sprache): "Digital
Transformation Scoreboard 2017: Evidence of positive outcomes and
current opportunities for EU businesses"
Mehr Informationen finden Sie hier.
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01.03.2017
Kurzmeldungen aus aller Welt
Französischer Rechnungshof
kritisiert Universität ParisSaclay
Der französische Rechnungshof sieht das Projekt einer integrierten Volluniversität von Weltrang an einem „toten Punkt“ und empfiehlt der
Regierung, zügig Maßnahmen zu ergreifen. 5,3 Milliarden Euro öffentlicher Gelder sind bisher in das Prestigevorhaben geflossen.
Mit der Universität Paris-Saclay sollen im Südwesten von Paris 18
Hochschul- und Forschungseinrichtungen zu einer Volluniversität von
Weltrang zusammenwachsen. Der Standort ist seit Langem für seine
Ansiedlung von öffentlichen und privatwirtschaftlichen Forschungsund Hochschuleinrichtungen bekannt. Unter anderem haben dort die
Behörde für Atom und erneuerbare Energien CEA, die traditionsreichen
Hochschulen École Polytechnique oder HEC, die Universität Paris-Sud
und Labore des Nationalen Zentrums für Wissenschaftliche Forschung
CNRS (Centre national de la recherche scientifique) ihren Sitz. Der
bisher existierende Verbund Universität Paris-Saclay bündelt die Master- und Promotionsprogramme der Mitgliedseinrichtungen.
Seit 2010 sind 5,3 Milliarden Euro staatliche Gelder in das Projekt
geflossen, um Saclay zu einem „französischen MIT“ zu machen, wie der
ehemalige Staatspräsident Nicolas Sarkozy den Anspruch einst formulierte. 700 Millionen Euro wurden für Forschungseinrichtungen ausgegeben, 2,6 Milliarden Euro für Bau- und Konstruktionsarbeiten sowie
zwei Milliarden Euro für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs.
Laut dem nun veröffentlichen Bericht des Rechnungshofs fehlt es der
Universität Paris-Saclay jedoch in jeder Hinsicht an Strategie und
stringenter Steuerung. Das Projekt einer großen Universität mit internationaler Ausstrahlung sei „an einem toten Punkt“ und es bestehe das
Risiko, dass die Investitionen lediglich zu einer Annäherung der verschiedenen Einrichtungen ohne Kohärenz und internationaler Sichtbarkeit führen. Das Problem liegt laut Rechnungshof sowie Medienberichten insbesondere in den gegensätzlichen Haltungen der beteiligten
nationalen Ministerien begründet.
Quelle: Kooperation International
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OECD aktualisiert Indikatoren
für Wissenschaft und Technologie
Insgesamt ist ein Rückgang der öffentlichen Ausgaben für Forschung
und Entwicklung zu verzeichnen, abgesehen von Steueranreizen für
forschungstreibende Unternehmen.
Die OECD hat im Februar die aktuellen Daten zu den Main Science and
Technology Indicators vorgelegt. Durchschnittlich sanken die staatlichen Budgets für Forschung und Entwicklung (FuE) der 35 OECDStaaten im Jahr 2015 um 0,2 Prozent. Im Gegenzug wurden in vielen
Ländern die Steueranreize für Investitionen in FuE ausgeweitet. Damit
einhergehend erhöhten sich die Ausgaben der Unternehmen, die mittlerweile 68,8 Prozent der FuE-Ausgaben in den OECD-Ländern ausmachen. Aber nicht in allen Fällen konnten Budgetkürzungen auf diese
Weise aufgefangen werden.
In der EU blieben die Ausgaben für Forschung und Entwicklung konstant bei knapp 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts; in Deutschland
lag dieser Wert knapp unter 2,9 Prozent.
Quelle: Kooperation International
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Technologietrends in Deutschland und weltweit
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Ansprechpartner
Dr. Michael Liecke (DIHK)
Tel.-Nr.: 030-20308-1540 Fax: 030-20308-1555
E-Mail: [email protected]
ISSN 2190-8435
alle Fotos: Quelle: thinkstock by Getty Images