Dokumente - Angst+Pfister

Sauber strukturiert
Maßgeschneidertes PDM-System vereinheitlicht Prozesse
H
ier greift das Prinzip Ordnung – und zwar im Datenfluss. EPLAN entwickelte für die Angst+Pfister
AG eine individuelle Benutzeroberfläche, die die
Eingabe projektbezogener Parameter erleichtert und den
„Electronic Ordering Process“ beschleunigt. Angst+Pfister
beliefert über 30.000 Kunden mit Industriekomponenten
und erhält pro Tag im Schnitt 100 Zeichnungsdokumente
als Anhang zu Anfragen und Aufträgen. Um den internen
Aufwand zu reduzieren und jede einzelne Anfrage auf
höchstem Servicelevel bearbeiten zu können, werden die
Zeichnungen jetzt vereinheitlicht und vom maßgeschneiderten Produktdatenmanagement-System verwaltet.
Vom Handelshaus
zum Lösungsanbieter
Unternehmen, die Industriekomponenten einkaufen, kennen den
Namen Angst+Pfister. Der Lieferant mit Hauptsitz in Zürich bietet nicht nur ein breites Portfolio
an Komponenten, sondern auch
komplette Lösungen in den fünf
Kompetenzfeldern
Kunststoff-,
Dichtungs-, Fluid-, Antriebs- und
Schwingungstechnik. Neben individuell gefertigten Spezial­artikeln
verfügt die Gruppe über ein Lagersortiment von rund 100.000
Standardartikeln. Dabei kommen
fortschrittliche Logistikkonzepte
wie Just-in-time und Kanban zum
Einsatz. Angst+Pfister ist auf dem
Weg vom Handelshaus zum
Engineering-orientierten Lösungsanbieter. Dr.-Ing. Robert Eberlein,
Chief Technology Officer der
Angst+Pfister Group: „Wir erhalten pro Arbeitstag durchschnittlich
rund 100 Anfragen, denen Zeichnungen beiliegen und die unser
CAD-Team bewertet. Oft hat der
Kunde schon etwas gezeichnet
– sei es die Umgebungskonstruktion oder das gewünschte Bauteil.
Dabei kann es sich um eine CADDatei oder eine Skizze handeln.“
Prozesslandschaft für den
„Electronic Ordering Process“
Im Jahr 2008 entschloss sich
Angst+Pfister, den Informations-
fluss im gesamten Prozess gründlich zu vereinheitlichen. Es sollte
eine klar strukturierte Prozesslandschaft entstehen, bei der
die technischen Informationen
zu jedem einzelnen Projekt auf
gleiche Weise gegliedert und
aufbereitet sind. Dr. Robert Eberlein: „Mit diesem Schritt wollten
wir auch sicherstellen, dass die
Projekte standortübergreifend
nach gleichen Qualitätsstandards bearbeitet werden. Das
ist ein wichtiger Faktor, weil wir
viele Kunden gleichzeitig z. B.
in der Schweiz, in Deutschland
und China beliefern.“ Gesucht
war also ein leistungsfähiges
Produktdatenmanagement-System (PDM), das klar definierte
Anforderungen erfüllen musste:
„Da wir das Sys­tem umfassend
nutzen, wollten wir eine Benutzeroberfläche, die exakt an unsere
Anforderungen angepasst sein
sollte und die als Basis eines Electronic Ordering Process dienen
kann.“
Web-basiertes Frontend
geht auf EPLAN zurück
Auf Basis von Productstream entwickelte EPLAN eine individuelle
Benutzeroberfläche für die Steuerung der CAD-Dokumente. Dr.
Eberlein: „Da es sich zumeist um
Komponenten wie Dichtungen,
Schwingungsdämpfer oder fluid-
„Mit dem PDM-System, das EPLAN
individuell an unsere Anforderungen
angepasst hat, haben wir unseren
Informationsfluss standardisiert und
deutlich effizienter gestaltet.“
Dr.-Ing. Robert Eberlein, Chief Technology Officer der Angst+Pfister Group
technische Bauelemente handelt,
sind 2D-Zeichnungen in sehr vielen Fällen ausreichend. Bei Bedarf können aber auch 3D-Modelle erstellt werden. Die Daten
speichern wir als AutoCAD-Datei
oder im neutralen Format DXF.
Für die Eingabe der auftragsbezogenen Parameter nutzen unsere Mitarbeiter weltweit das von
EPLAN gestaltete, Web-basierte
Frontend.“
PDM strahlt auf Vertrieb
und Engineering aus
Mit der Implementierung des
PDM-Systems änderten sich
auch die Abläufe in Vertrieb
und Engineering. Im „Drawing
Assess­
ment“ prüft ein CADTeam, ob die Zeichnung den
Mindestanforderungen
entspricht. Handelt es sich um eine
hauseigene Produktentwicklung,
erstellt das Team eine CADZeichnung, die mit dem Kunden
abgestimmt wird. Dieser Prozess
nennt sich „Drawing Creation“.
Im nächsten Schritt gibt der Verkauf bzw. das Engineering die
Zeichnung frei, und der „Electronic Ordering Process“ (EOP) beginnt mit Bauteilbestellung oder
Lieferantenauswahl. Möglich ist
das, weil das Produktdatenmanagement über eine Schnittstelle
mit dem ERP-System Performis
verbunden ist. Für den Vertrieb
bedeutete dieses ein Umdenken.
Als Frontend wird ein einfaches
„Auftragsformular“ verwendet,
das alle nötigen Informationen
enthält, die sowohl PDM als
auch ERP-System als Ausgangsbasis benötigen.
Größere Flexibilität bei
der Lieferantenauswahl
Die Standardisierung der Prozesse bringt erhebliche Vorteile
mit sich. Dr. Robert Eberlein: „Die
Auftragsübermittlung an unsere
Lieferanten ist durch das EOP
vereinheitlicht und durch den
Wegfall interner Schnittstellen
zwischen Einkauf und Verkauf
auch wesentlich effizienter und
viel weniger fehleranfällig. Die
Kunden bekommen also schneller eine qualifizierte Antwort von
uns. Wir treiben im Vorfeld zwar
etwas größeren Aufwand, weil
die Daten zunächst vereinheitlicht werden müssen. Wenn das
aber geschehen ist, werden alle
folgenden Prozesse beschleunigt
– in verbesserter Qualität und
mit geringerem Fehlerrisiko.“
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