Quartetto 4 Emerson String Quartet Freitag 3. März 2017 20:00 Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus. Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Mobiltelefone, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese unbedingt zur Vermeidung akustischer Störungen aus. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen. Bitte warten Sie den Schlussapplaus ab, bevor Sie den Konzertsaal verlassen. Es ist eine schöne und respektvolle Geste gegenüber den Künstlern und den anderen Gästen. Mit dem Kauf der Eintrittskarte erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihr Bild möglicherweise im Fernsehen oder in anderen Medien ausgestrahlt oder veröffentlicht wird. Quartetto 4 Emerson String Quartet Eugene Drucker Violine Philip Setzer Violine Lawrence Dutton Viola Paul Watkins Violoncello Freitag 3. März 2017 20:00 Pause gegen 21:05 Ende gegen 22:10 PROGRAMM Antonín Dvořák 1841 – 1904 Streichquartett Nr. 11 C-Dur op. 61 (1881) Allegro Poco adagio e molto cantabile Scherzo. Allegro vivo – Trio Finale. Vivace Alban Berg 1885 – 1935 Streichquartett op. 3 (1910) Langsam Mäßige Viertel Pause Ludwig van Beethoven 1770 – 1827 Streichquartett Es-Dur op. 127 (1822 – 25) Maestoso – Allegro Adagio ma non troppo e molto cantabile Scherzo. Vivace Allegro 2 Zu den Werken Antonín Dvořák – Streichquartett Nr. 11 C-Dur op. 61 (1881) Es war ein Stipendium des Wiener Kultusministeriums, das Antonín Dvořák Mitte der 1870er-Jahre seiner gröbsten wirtschaftlichen Sorgen enthob. Endlich konnte er seinen mannigfaltigen Jobs als Aushilfsorganist, Kneipenmusikant, Orchesterbratscher und Klavierlehrer den Laufpass geben und sich mit Haut und Haaren dem Komponieren verschreiben. Die Erfolge ließen nicht lange auf sich warten, denn der herzerfrischende, durch Einbeziehung von Elementen der böhmisch-mährischen Folklore neue und individuelle Tonfall seiner Klänge aus Mähren, der Slawischen Tänze und der Slawischen Rhapsodien wurde im Ausland als »exotisch« goutiert und begeistert aufgenommen. Quasi über Nacht machten diese Werke Dvořák zu einem berühmten Mann und bewogen seinen Verleger, den aus Marketinggründen schnell auf das Image des »böhmischen Musikanten« festgelegten Komponisten mit weiteren Werken zu beauftragen. Zunehmend traten auch Interpreten mit der Bitte an Dvořák heran, etwas für sie zu komponieren. So hatte er gerade erst für das Quartetto Fiorentino das Es-Dur-Streichquartett op. 51 fertiggestellt und sich wieder der Arbeit an seiner Oper Dimitrij zugewendet, als auch schon der nächste Auftrag auf seinem Schreibtisch lag. Allerdings richtete der Primarius und Hofkapellmeister Joseph Hellmesberger den Wunsch nicht direkt an Dvořák. Vielmehr las der Komponist in der Wiener Neuen Presse, das Hellmesberger-Quartett werde am 15. Dezember 1881 ein neues Streichquartett von ihm spielen. »Was konnte ich anderes tun, als die Oper zur Seite zu legen und das Quartett zu schreiben?«, teilte Dvořák am 5. November einem Freund mit. Gesagt – getan: Nach nur zwei Wochen stand Dvořáks elftes Streichquartett für die Uraufführung bereit. Umso erstaunlicher, dass Dvořák gerade mit diesem in puncto Melodien – allen voran dem wunderbaren Thema des Poco adagio e molto cantabile – einem Schatzkästlein gleichenden C-DurWerk den durch Einbeziehung der melodischen Archetypen der Volksmusik so erfolgreichen Pfad seiner slawisch gefärbten 3 Streichquartette verließ und zu neuen musikalischen Ufern aufbrach: einer Objektivierung des Ausdrucks, der Verfeinerung des formalen Aufbaus sowie der Thematik und ihrer motivischkonstruktiven Entwicklung. Schon eine der ersten Kritiken bringt Dvořáks kompositorische Neuausrichtung im Streichquartett op. 61 auf den Punkt: Anstatt der »volkstümlichen Frische und Naivität« sei das »Streben zum Bedeutenden, ja Sublimen« zu erkennen, bemerkte der Rezensent der Vossischen Zeitung, aber ihm sei »der frühere Dvořák mit seiner unverkünstelten Natur lieber«. Nicht als Modell, wohl aber als Orientierung können für dieses traditionell viersätzige, vergleichsweise ernste und mit ausgeprägter Chromatik sowie teils kühn modulierender Harmonik aufwartende Opus 61 die Streichquartette der mittleren Schaffensphase Ludwig van Beethovens gelten, ohne dass Dvořák auf ein spezielles Werk seines Vorbildes – dessen Foto in seiner Prager Wohnung direkt gegenüber dem Schreibtisch hing – Bezug genommen hätte. Auch der Dvořák-Forscher Otakar Šourek sieht eine »ziemlich auffallende Anlehnung an den Geist von Beethovens Klassizismus«. Und tatsächlich: Die starke Gewichtung des Kopfsatzes, die fast durchweg auf einem knappen thematischen Kern (den rhythmisch profilierten und um den Ton G kreisenden ersten vier Takten) basierende Entwicklung dieses Satzes, die kontrapunktisch und modulatorisch reich ausgestattete (ausschließlich von den melodischen und rhythmischen Partikeln des thematischen Kerns gespeiste) Durchführung – all dies findet sich auch im Streichquartettschaffen des mittleren Beethoven. Genauso wie die umfangreiche Coda der Ecksätze und die Idee, im Schlusssatz – einem formal üppig ausgestatteten freien Sonatensatz mit Rondo-Elementen – die Durchführung aufzuschieben und auf den Seitensatz sofort die Reprise folgen zu lassen, in der dann die Durchführung nachgeholt wird. Darüber hinaus wartet dieses Streichquartett mit einer beinahe sinfonischen Großzügigkeit auf. Das betrifft zum einen die äußere Dimension des Werks – vor allem die des Kopfsatzes, der um die Hälfte länger ist als der im zuvor komponierten Streichquartett op. 51, und des den üblichen Umfang innerhalb eines Scherzos sprengende Trio. Zum anderen aber auch den inneren 4 Aufbau mit seinen ausholenden, episch sich ausdehnenden Melodie- und Steigerungsbögen. Auch der vertikale Ambitus ist großzügig dimensioniert, ein nach oben wie nach unten geöffneter Klangraum, in dem sich die Violinen in höchste Gefilde aufschwingen, während Bratsche und Cello in die tiefen Register vordringen. Und noch ein weiteres Charakteristikum dieses Streichquartetts gilt es zu erwähnen: die Dynamik. Weit aufgespannte Crescendo-Decrescendo-Linien sorgen für eine enorme Spannung und treiben das musikalische Geschehen voran. Aber auch die fein austarierten und im Detail notierten dynamischen Anweisungen, Sforzati und Akzente, mit denen die Partitur mehr als reichlich gespickt ist, verraten, dass diesem Parameter in Dvořáks kammermusikalischer Neuorientierung eine entscheidende Rolle zukommt. Alban Berg – Streichquartett op. 3 (1910) »Auf zu neuen Ufern« könnte auch Alban Bergs Motto gelautet haben, als er im Frühjahr und Sommer 1910 sozusagen als »Gesellenstück« am Ende seiner Studien bei Arnold Schönberg sein Opus 3 komponierte. Das Streichquartett »überraschte mich in ganz unglaublicher Weise durch die Fülle und Ungezwungenheit seiner musikalischen Sprache, die Kraft und Sicherheit der Darstellung, seine sorgfältige Ausarbeitung und seine bemerkenswerte Originalität«, kommentierte denn auch sein Lehrer Schönberg das neue Werk. Und auch Berg selbst war stolz auf seine Arbeit, ja hatte »eine unerklärliche Schwäche« für sein Quartett, wie er im März 1920 an seinen Studienfreund Webern schrieb. Vielleicht auch deshalb, weil sich für ihn »gute Musik« dadurch auszeichnete, »dass man fühlt, wie der Schöpfer daran warm geworden ist«. Und daran besteht bei diesem Quartett kein Zweifel; das hört und spürt der Hörer in jeder Passage der emotional aufgewühlten und aufwühlenden Komposition, zum Beispiel gleich in der heftigen Anfangsgeste des ersten Satzes, einer expressiv-aggressiv absteigenden und auf ihrem Schlusston stecken bleibenden Zweiunddreißigstel-Sextolenfigur. 5 Dass der Komponist an dem Werk »warm geworden ist«, hat auch biographische Gründe: Es war die Zeit, in der Berg und seine spätere Ehefrau Helene Nahowski mit deren Vater im Zwist lagen, da dieser – der Fall Schumann lässt grüßen! – den »kränklichen Musiker« keinesfalls als Schwiegersohn akzeptieren wollte. Insofern überrascht es nicht, dass Berg das Quartett, in dessen zweitem Satz nicht von ungefähr Anklänge an Wagners Liebesdrama Tristan und Isolde auszumachen sind, unter äußerster seelischer Anspannung komponierte – was auch die beeindruckend emotionale Spannweite des Werks mit seinen häufig schroff aufeinanderprallenden, extrem disparaten Stimmungen und Gefühlen plausibel macht. Das Werk sei, so Berg, »wie im Trotz« entstanden. Eine Bemerkung, die allerdings nicht nur biographisch gedeutet werden kann. Vielmehr könnte man sie auch rein musikalisch auslegen, sie auf die Form und die Harmonik beziehen. Auffallendstes Merkmal des Quartetts ist nämlich die Beschränkung auf nur zwei Sätze, wenn man so will: die – trotzige – Negierung der klassischen Viersätzigkeit. Die in der Literatur häufig zu findenden, der Tradition entlehnten Begriffe der Sonatenhauptsatzform für den ersten Satz und des als Sonatenrondo bezeichneten Gemischs aus Sonatenhauptsatz und Rondo für den zweiten werden der Struktur der Komposition jedoch nicht wirklich gerecht. Näher in Augenschein genommen, hat Berg hier vielmehr eine ganz individuelle Formlösung erarbeitet: Die herausragenden Gedanken des ersten Satzes – beispielsweise die bereits erwähnte Anfangsgeste – werden im zweiten Satz aufgegriffen, entwickelt und zum formbildenden Element. Anders formuliert: Die im ersten Satz knapp gehaltene Durchführung dehnt sich durch die motivische Verknüpfung im Grunde auf den zweiten aus, sodass ein großer zusammenhängender Bogen entsteht. Ein weiteres, nämlich harmonisches Charakteristikum des Opus 3 ist die Realisierung der »freien Atonalität«, wie sie Schönberg wenige Jahre zuvor mit seinem zweiten Streichquartett, den Klavierstücken op. 11 und den Liedern op. 15 eingeleitet hatte. Doch während bei Schönberg und dessen Schüler Webern der weitgehende Verzicht auf die Tonalität mit einer Schrumpfung der Form einherging, gelang es Berg, eine expansive Form von – so der 6 Philosoph, Soziologe und Musiktheoretiker Theodor W. Adorno – geradezu »vegetabilischer Dichte« zu entwerfen. Faszinierend sind zudem die wie bei Dvořák bis ins kleinste Detail notierte Dynamik und die nuancierten Spielanweisungen, welche die Partitur zu einem Schriftstück der ganz besonderen Art machen und akribisch angeben, wie ein Ton, wie eine Passage gespielt werden soll: »am Steg metallisch«, »am Steg flautando«, »mit viel Bogenwechsel«, »mit der Bogenstange«, »ausdruckslos« oder »sehr weich«, »flüchtig«, »zart betont«, »dem Cello nachgebend!«. Bisweilen fordert Berg, dieselbe musikalische Wendung in den einzelnen Stimmen unterschiedlich darzubieten, zum Beispiel im Cello »col legno« (mit dem Holz des Bogens) gestrichen und in der Bratsche pizzicato und mit Dämpfer gespielt. Eine derartige Konzentration und detailfreudige Beschreibung von Spieltechnik- und Ausdrucksvarianten auf kleinstem Raum ist in der Musikgeschichte bis ins frühe 20. Jahrhundert eine Ausnahme-Erscheinung. Ludwig van Beethoven – Streichquartett Es-Dur op. 127 (1822 – 25) Auf zu neuen Ufern hieß es auch für Ludwig van Beethoven, als er sich im Frühjahr 1824 noch einmal jener Gattung zuwandte, die er zuvor beinahe vierzehn Jahre lang vernachlässigt hatte und nun in einer nie gekannten Konzentration mit fünf sein kompositorisches Schaffen beschließenden Beiträgen bereicherte: dem Streichquartett. Die Gründe seiner langen Abstinenz? Darüber kann nur spekuliert werden: So hatte Beethoven durch Tod oder Umzug ein Gutteil jener Mäzene verloren, die gerade in Bezug auf seine Streichquartette als Initiatoren und mehr noch als finanzielle Förderer eine wichtige Rolle gespielt hatten. Auch der Weggang des Primarius Ignaz Schuppanzigh nach Sankt Petersburg mag eine Rolle gespielt haben, war es doch Schuppanzigh mit seinem Ensemble gewesen, der das Gros der Beethoven’schen Streichquartette zur Uraufführung gebracht und offenbar ein 7 besonderes Sensorium für die Interpretation dieser Werke entwickelt hatte. Bestärkt werden diese Vermutungen, da Beethovens Interesse an der Gattung just zu jener Zeit wieder aufflammte, da Schuppanzigh nach Wien zurückkehrte und – noch entscheidender – im November 1822 ein neuer Auftraggeber auf den Plan trat: der russische Fürst Nikolaus Galitzin, der wohl über Schuppanzigh Beethovens Werke kennengelernt hatte und nun gleich mehrere Streichquartette bei ihm in Auftrag gab – und zwar mit dem generösen Angebot, Beethoven selbst möge doch bitte das Honorar festlegen. Allerdings musste sich Galitzin noch bis zum Frühjahr 1825 gedulden, bis er endlich die erste dieser Kompositionen, das Es-Dur-Quartett op. 127, in Empfang nehmen konnte. Ob es nach seinem Geschmack war? Auch darüber kann nur spekuliert werden. Jedenfalls konnte er wohl nicht umhin, festzustellen, dass sich dieses Streichquartett – wie auch die bis November 1826 folgenden – grundlegend von den zuvor komponierten Gattungsbeiträgen unterschied. Auf den ersten Blick scheint alles wie gewohnt: vier Sätze, die mit zwei schnellen Ecksätzen, einem langsamen Satz und einem Scherzo der Tradition folgen. Doch wie so häufig: Der Teufel liegt im Detail – und im Fall des Opus 127 in der formal-inhaltlichen Neuorientierung dieser Komposition, deren traditionelle Formen allenthalben erweitert, variiert oder verschleiert sind und in der es weniger um eine dialektische Auseinandersetzung geht denn um das Entwickeln und Fortspinnen der melodischen Gedanken. Schon eine briefliche Äußerung lässt dahingehend aufmerken: Konzipiert sei das Werk, so Beethoven an Galitzin, »des Gesanges wegen, welcher allzeit verdient, allem Übrigen vorgezogen zu werden«. Ganz in diesem Sinne folgen auf die akkordisch akzentuierte, durch ihren Rhythmus sowie Sforzati markante, aber thematisch vom Übrigen weitgehend unabhängige Maestoso-Einleitung ein kantables, beinahe als lyrisch zu bezeichnendes Haupt- sowie ein elegisches Seitenthema. Bei einem derart gestalteten Material liegt es auf der Hand, dass die Spannung der Durchführung – die wiederum vom Maestoso eingeleitet wird und bei deren Höhepunkt abermals erklingt – nicht durch dramatische Zuspitzung, sondern vielmehr durch eine äußerst differenzierte, fein austarierte Dynamik entsteht, der wie bei Dvořák 8 und Berg im gesamten Werk eine entscheidende Rolle zukommt. Dass das ungemein ausdrucksvolle Adagio ma non troppo e molto cantabile mit seinem in Sekundschritten auf- und abgleitenden, hernach sehr frei variierten und dynamisch subtil abgestuften Thema gesanglich angelegt ist, liegt in der Funktion des Satzes. Doch seine großzügige Dimensionierung bekräftigt einmal mehr den gegenüber Galitzin betonten gesanglichen Schwerpunkt des Werks. Dass aber auch die mannigfaltigen Themen des wie der Kopfsatz verhältnismäßig knapp bemessenen Finale, eines frei gestalteten Sonatenrondos, weitgehend an den lyrischen Grundton des Kopfsatzes anknüpfen, ist – speziell bei Beet hoven – durchaus eine Besonderheit. Es liegt auf der Hand, dass auch hier die motivische Verarbeitung eine untergeordnete Rolle spielt, vielmehr variative Aspekte des skalengeprägten, durch seinen dreitaktigen Vor- und fünftaktigen Nachsatz auffallend asymmetrischen Hauptthemas das musikalische Geschehen bestimmen. Wie schon im Kopfsatz findet sich auch hier das Phänomen der Scheinreprise. Hernach – wiederum als Rückbezug auf den Kopfsatz – verschreibt sich eine wie bei Dvořáks C-Dur-Quartett umfassende, beinahe wie ein eigener Satzteil wirkende Coda noch einmal ganz dem Gesanglichen und verklingt im Pianissimo, dem nur mehr – floskelhaft – ein knappes Crescendo und zwei harte Fortissimo-Schläge folgen. Einzig der mit zahlreichen Tempowechseln aufwartende dritte Satz, den Beethoven ein letztes Mal in seinem Streichquartett-Schaffen als Scherzo benennt, trägt mit seinem zarten Oktavaufschwung und dem dahinhuschenden Kurz-lang-Rhythmus wuselnde Energie zur Schau. Ulrike Heckenmüller 9 BIOGRAPHIE Emerson String Quartet Das Emerson String Quartet mit Sitz in New York City wurde 1976 gegründet und benannte sich nach dem großen amerikanischen Poeten und Philosophen Ralph Waldo Emerson (1803 – 1882). Das Ensemble ist für seine einzigartige Aufführungspraxis bekannt: die Geiger Eugene Drucker und Philip Setzer wechseln sich am ersten Pult ab, und außer dem Cellisten (seit 2013 Paul Watkins) spielen alle Mitglieder im Stehen. In der Spielzeit 2016/2017 feiert das Emerson String Quartet sein 40-jähriges Bestehen, anlässlich dessen auch sämtliche Einspielungen des Quartetts bei der Deutschen Grammophon in einer Box mit 52 CDs neu veröffentlicht wurden. Höhepunkte der Saison sind gemeinsame Konzerte mit der Sopranistin Renée Fleming (u. a. in der Walt Disney Concert Hall mit Werken von Alban Berg und Egon Wellesz), Jubiläumskonzerte bei der Chamber Music Society of Lincoln Center in der Alice Tully Hall, die Aufführung des Oktetts von Mendelssohn gemeinsam mit dem Calidore Quartet, die Uraufführung von Mark-Anthony Turnages Shroud sowie Schuberts C-Dur-Quintett gemeinsam mit dem ehemaligen Cellisten des Emerson String Quartet David Finckel. Im Mai dieses Jahres wird der legendäre Pianist Maurizio Pollini 10 zusammen mit dem Emerson String Quartet das Klavierquintett von Johannes Brahms in der New Yorker Carnegie Hall aufführen. Weitere Höhepunkte sind ein Konzert mit dem Klarinettisten David Shifrin im Rahmen der in dieser Saison stattfindenden Residency des Quartetts bei Chamber Music Northwest in Portland, Oregon, sowie eine Zusammenarbeit mit dem Cellisten Clive Greensmith für Schuberts Klavierquintett am Soka Performing Arts Center in Kalifornien. Am Smithsonian Institut in Washington DC setzt das Emerson String Quartet in der mittlerweile 38. Spielzeit seine Konzertserie fort. Mehrere Konzertreisen führen das Quartett nach Europa, wo es Konzerte in Österreich, Italien, Deutschland, der Schweiz, in Belgien, in den Niederlanden, in Spanien und in Großbritannien (dort in einer Gala in der Wigmore Hall anlässlich des 40-jährigen Bestehens) spielt. Zudem reist das Quartett nach Mexiko zum Festival Internacional Cervantino. Das Ensemble ist Quartet-in-Residence an der Stony Brook University, wo die vier Musiker auch zu Professoren ernannt wurden. In den vier Jahrzehnten seines Bestehens hat das Emerson String Quartet zahlreiche Preise erhalten, darunter neun Grammys, drei Gramophone Awards, der Avery Fisher Prize und die Auszeichnung als Ensemble des Jahres von Musical America. Im Januar 2015 erhielt das Quartett für seine Verdienste in der Kammermusik mit dem Richard J. Bogomolny National Service Award die höchste Auszeichnung von Chamber Music America. In der Kölner Philharmonie war das Emerson String Quartet zuletzt im April 2014 zu Gast. 11 KölnMusik-Vorschau März SA 11 20:00 SO 05 Hana Blažíková Sopran Barbora Kabátková Sopran Alex Potter Countertenor Charles Daniels Tenor Harry van der Kamp Bass 18:00 Pierre-Laurent Aimard Klavier Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Matthias Pintscher Dirigent PHANTASM Laurence Dreyfus Leitung Concerto Melante Raimar Orlovsky Violine, Leitung Antonín Dvořák Konzert für Klavier und Orchester g-Moll op. 33 B 63 Dietrich Buxtehude Membra Jesu BuxWV 75 für Gesangssolisten, zwei Violinen, Gambenconsort und Basso continuo Matthias Pintscher Ex nihilo für Kammerorchester sowie englische Zwischenmusiken für Gambenconsort Felix Mendelssohn Bartholdy Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 »Schottische« 1680 komponierte Dietrich Buxtehude seinen Kantatenzyklus »Membra Jesu nostri« und kleidete damit das Leiden Jesu in eine zu Herzen gehende Musik. Um den meditativen Charakter von Buxtehudes größter oratorischer Komposition zu betonen, lädt ein hochkarätig besetztes Vokalquintett gemeinsam mit dem Gambenensemble PHANTASM und Concerto Melante zu einem außergewöhnlichen Konzert ein. So wird jeder Kantate ein Werk für Gambenconsort nachgestellt, das den Hörer einlädt, noch ein wenig beim Inhalt des gerade Gehörten zu verweilen. 16:00 Cadenhead’s Tasting Room Blickwechsel Musik und Whisky »Berauschendes Schottland« 12.03. 15:00 Filmforum Der Lieblingsfilm von Matthias Pintscher Andrei Tarkowski: »Opfer« A ● Kölner Sonntagskonzerte 4 MI 08 11.03. 18:00 Domforum Blickwechsel Musik und Religion »Passionsmusik als Ausdrucksform des Mitleidens« 20:00 Filmforum Orchester und ihre Städte: Budapest Kontroll H 2003, 110 Min., FSK 12, OmU Regie: Nimród Antal Mit: Sándor Csány, Zoltán Mucsi, Csaba Pindroch, Sándor Badár u. v. m. Karten an der Kinokasse KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln 12 Yuja Wang Foto: Deutsche_Grammophon_Nor- spielt Werke von Franz Schubert, Johannes Brahms und Frédéric Chopin 19:00 Einführung in das Konzert koelner-philharmonie.de 0221 280 280 Mittwoch 29.03.2017 20:00 Ihr nächstes Abonnement-Konzert So SO 26 12 März 20:00 15:00 Filmforum Hagen Quartett Lukas Hagen Violine Rainer Schmidt Violine Veronika Hagen Viola Clemens Hagen Violoncello Der Lieblingsfilm von Matthias Pintscher Opfer F/GB/SE 1985, 143 Min., FSK 12 Regie: Andrei Tarkowski Mit: Erland Josephson, Susan Fleetwood, Allan Edwall u. a. Joseph Haydn Streichquartett d-Moll op. 76,2 Hob III:76 (1797) »Quinten-Quartett« Streichquartett B-Dur op. 76,4 Hob. III:78 (1797?) »Sunrise« Streichquartett Es-Dur op. 76,6 Hob. III:80 (1797) aus: 6 Quartetti (Erdödy-Quartette) op. 76 (1797?) Medienpartner: choices Karten an der Kinokasse KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln A ● SO 12 18:00 Gerhild Romberger Mezzosopran Robert D. Smith Tenor Budapest Festival Orchestra Iván Fischer Dirigent Felix Mendelssohn Bartholdy Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 »Italienische« Gustav Mahler Das Lied von der Erde für Tenor, Mezzosopran und Orchester 08.03. 20:00 Filmforum Orchester und ihre Städte: Budapest Nimród Antal: »Kontroll« A ● Internationale Orchester 5 14 Quartetto 5 Sir András Schiff Klavier und Leitung Chamber Orchestra of Europe Johann Sebastian Bach Ricercar a 6 aus: Musikalisches Opfer BWV 1079 Béla Bartók Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta Sz 106 Foto: Heike_Fischer Johannes Brahms Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 B-Dur op. 83 koelner-philharmonie.de 0221 280 280 Montag 10.04.2017 20:00 Philharmonie-Hotline 0221 280 280 koelner-philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie! Kulturpartner der Kölner Philharmonie Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln koelner-philharmonie.de Redaktion: Sebastian Loelgen Corporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbH Textnachweis: Der Text von Ulrike Heckenmüller ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Fotonachweise: Emerson String Quartet © Lisa-Marie Mazzucco Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH Sonntag Antonín Dvořák Konzert für Klavier und Orchester g-Moll op. 33 B 63 Matthias Pintscher Ex nihilo - für Kammerorchester Felix Mendelssohn Bartholdy Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 »Schottische« Pierre-Laurent Aimard Klavier Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Matthias Pintscher Dirigent koelner-philharmonie.de 0221 280 280 Sonntag 05.03.2017 18:00
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