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Nachrichten zum Terror und zum
israelisch-palästinensischen Konflikt
(14. – 21. Februar 2017)
Eine Karikatur, die in der palästinensischen Tageszeitung al-Quds nach dem Besuch des
israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu in den Vereinigten Staaten veröffentlicht wurde,
wonach Israel die Idee der Zwei-Staaten-Lösung begräbt (al-Quds, 16. Februar 2017)
Übersicht
n Während der vergangenen Woche ereigneten sich keine herausragenden Anschläge
in Judäa und Samaria. Allerdings dauerte der "Volksterror" an und drückte sich durch das
Werfen von Steinen auf israelische Fahrzeuge und gewaltsamen Ausschreitungen aus.
Das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Gazastreifen blieb ruhig.
n Am 20. Februar 2017 wurden zwei Raketen von der Sinai-Halbinsel aus in Richtung
Israel abgefeuert. Diese stürzten in einem offenen Bereich in der Nähe der israelischägyptischen Grenze ab. Es gab keine Verletzten oder Schäden. Ein Tag zuvor
veröffentlichte die terroristische Vereinigung Ansar Bait al-Maqdis, die als Sinai Provinz
des IS dient, eine Meldung, wonach ein israelischer unbemannter Flugkörper einen
Wagen angegriffen und fünf IS-Aktivisten südlich von Rafah getötet habe. Dies ist das
zweite Mal in diesem Monat, dass der IS Raketen auf Israel abfeuert. Es ist anzunehmen,
dass er versucht, Israel von einer Zusammenarbeit mit Ägypten abzuschrecken, um eine
Kampagne gegen ihn zu vermeiden.
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Judäa, Samaria und Jerusalem
Angriffe und vereitelte Angriffe
n Die Anschläge des "Volksterrors" halten in Judäa und Samaria weiter an. Dabei
handelt es sich überwiegend um Vorfälle, bei denen Steine und Molotow-Cocktails
geworfen werden. Israelische Sicherheitskräfte führten eine Reihe von Festnahmen von
Verdächtigen in Judäa und Samaria durch und beschlagnahmten Waffen. Zudem wurde
eine Waffenwerkstatt aufgedeckt.
n Die Freitagsdemonstration in Bil'in (westlich von Ramallah) am 17. Februar 2017
stand
unter
dem
Zeichen
des
Beginns
des
"Volkswiderstands"
gegen
den
Sicherheitszaun vor 12 Jahren. An der Demonstration nahmen etwa fünfhundert
Aktivisten teil, darunter hochrangige Fatah Beamten wie Mahmud al-Alul, Mitglied des
Zentralkomitees der Fatah. Während der Demonstration wurden Molotow-Cocktails
geworfen, Autoreifen verbrannt und Versuche unternommen, auf den Zaun zu klettern,
um den dortigen Stacheldraht durchzuschneiden (Wafa Nachrichtenagentur, 17. Februar
2017). Die palästinensische Tageszeitung al-Hayat al-Jadida, das offizielle Organ der
Palästinensischen Autonomiebehörde, widmete den Ereignisses eine ganze Seite (alHayat al-Jadida, 18. Februar 2017).
Links: Die Seite in der Tageszeitung al-Hayat al-Jadida, die die Ereignisse um den 12. Jahrestag
des Beginns des "Volkswiderstands" in Bil'in beschreibt (al-Hayat al-Jadida, 18. Februar 2017).
Rechts: Brennende Autoreifen in der Nähe des Sicherheitszauns in Bil'in
(Wafa Nachrichtenagentur, 17. Februar 2017)
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n Im Folgenden einige herausragende Ereignisse:
• Am 21. Februar 2017 wurden Steine auf einen Bus geworfen, der in der Nähe von
Anata (nördlich von Jerusalem) fuhr. Eine Person wurde leicht verletzt. Der Bus
wurde beschädigt (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 20. Februar 2017).
• Am 20. Februar 2017 wurden zwei 17-jährige Palästinenser von israelischen
Sicherheitskräften im Dorf Deir Abu Maschal (im nordwestlichen Samaria)
festgenommen, nachdem sie mehrere bewaffnete Angriffe in der Nähe des Dorfes
Hallamisch verübt hatten. Die beiden übergaben den Sicherheitskräften improvisierte
Maschinenpistolen vom Typ "Carlo", die sie besaßen (Website des Schin Bet,
20. Februar 2017).
• Am 19. Februar 2017 wurden Steine auf zwei Busse in der Nähe der
Industriezone von Kirjat Arba (in Hebron) geworfen. Es gab keine Verletzten. Die
beiden Busse wurden beschädigt (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert,
19. Februar 2017).
• Am 19. Februar 2017 nahmen israelische Sicherheitskräfte Ihab Salameh Daud
al-Schibat (45), ein Fatah-Aktivist aus Bet Sahur, fest, der im Verlauf der letzten
Wochen mehrmals Steine auf israelische Fahrzeuge geworfen hatte. Dies tat er,
indem er mit seinem Wagen auf der Gegenfahrbahn fuhr. In einigen Fällen wurden
die Fahrzeuge beschädigt (Website des Schin Bet, 19. Februar 2017).
• Am 17. Februar 2017 wurden zwei Molotow-Cocktails auf einen Bus geworfen,
der nördlich von Ofra fuhr (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 20. Februar
2017).
• Am 17. Februar 2017 wurden Steine auf einen Bus mit Soldaten geworfen, der
zwischen Tapuach und Migdalim (Samaria) fuhr. Eine Person wurde leicht verletzt.
Der Bus wurde beschädigt (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 17. Februar
2017).
• Am 16. Februar 2017 deckten israelische Sicherheitskräfte eine Waffenwerkstatt
in Bet Liqiya südwestlich von Ramallah auf (Facebook-Seite von MivzakLive/Red
Alert, 20. Februar 2017).
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Bedeutende Angriffe im vergangenen Jahr1
70
60
59
50
41
40
30
20
10
34
27
21 21
12
5
0 1
9
11
7
5
11
7
11
5
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Einwohner von Tajibeh wegen des Verdachts der
Mitgliedschaft beim IS festgenommen
n Geheimdienstinformationen zufolge nahmen israelische Sicherheitskräfte Anfang
Januar 2017 Anas Hadsch Jahia (35), ein israelischer Bürger und Bewohner von
Tajibeh, unter dem Verdacht, dass er innerhalb Israels terroristische Aktivitäten
durchzuführen plante, fest. Sein Verhör ergab, dass er dem IS-Führer Abu Bakr alBaghdadi seine Treue geschworen und erwogen hatte, nach Syrien zu gehen, um
dort in den Reihen der Organisation zu kämpfen. Des Weiteren ergab sein Verhör,
dass er geplant hatte, eine IS-Terrorzelle aufzubauen, die innerhalb Israels terroristische
Aktivitäten ausführen sollte. Für diesen Zweck versuchte er, weitere Aktivisten zu
rekrutieren. Er wurde vom IS aufgefordert, einen Terroranschlag auf einen Bus in Tel
Aviv auszuführen und IDF-Soldaten zu verletzen. Diese Ziele wurden wegen seiner
rechtzeitigen Festnahme allerdings nicht realisiert.
n Die Vernehmung ergab zudem, dass Jahia Mitglied einer Internet-Gruppe von ISAktivisten war. Unter den Gruppenmitgliedern pflegte er, Informationen über die
Herstellung
und
Zusammensetzung
von
Sprengstoffgürteln
und
von
Sprengladungen zu verbreiten, die über Mobiltelefone betrieben werden sollten.
Zudem
verbreitete
er
Informationsvideos
über
Giftstoffe,
die
in
den
Sprengladungen integriert werden können, sowie Anweisungen zur Herstellung
1
Als bedeutende Angriffe bewerten wir bewaffnete Angriffe, Auto- und Messer-Angriffe, Verlegung von
Sprengsätzen oder kombinierte Angriffe. Das Werfen von Steinen und Molotow-Cocktails ist hier nicht
einbegriffen.
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gefährlicher Stoffe, darunter Sarin. Bei seiner Festnahme wurden bei ihm mehrere
Beweismaterialien gefunden, die seine gewonnenen Erkenntnisse bezeugen. Unter
anderem wurden Fotos von Sprengladungen sowie ein detailliertes Manual für
Dschihad-Kämpfer gefunden, die von Aktivisten, die mit dem IS assoziiert werden,
benutzt wird. Gegen Anas Hadsch Jahia wurde Klage eingereicht (Website des Schin
Bet, 20. Februar 2017).
Der Süden Israels
Der Raketenbeschuss von der Sinai-Halbinsel
n Am 20. Februar 2017 wurden zwei Raketen von der Sinai-Halbinsel aus in Richtung
Israel abgefeuert. Diese stürzten in einem offenen Bereich in der Nähe der israelischägyptischen Grenze im Regionalverband Eschkol ab. Es gab keine Verletzten oder
Schäden. Bisher hat sich keine Organisation zum Abschuss bekannt. Ein Tag zuvor
veröffentlichte die terroristische Vereinigung Ansar Bait al-Maqdis, die als Sinai Provinz
des IS dient, eine Meldung, wonach ein israelischer unbemannter Flugkörper im Dorf
Schibana im südlichen Rafah einen Wagen angegriffen und fünf IS-Aktivisten getötet
habe (Aamak, 19. Februar 2017). Unserer Ansicht nach war der Beschuss eine Reaktion
auf diesen Vorfall, den der IS Israel zuschreibt. Dies ist das zweite Mal in diesem Monat,
dass die Sinai-Provinz des IS Raketen von der Sinai-Halbinsel aus auf Israel abfeuert.
Es ist anzunehmen, dass der IS versucht, Israel von einer Zusammenarbeit mit Ägypten
abzuschrecken versucht, um eine Kampagne gegen ihn zu vermeiden.
Die Bekanntgabe der Sinai-Provinz des IS, wonach die Tötung von fünf seiner Aktivisten
südlich von Rafah Israel zugeschrieben wird (al-Haq, 19. Februar 2017)
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Raketeneinschläge im Monatsdurchschnitt (2016)
3
0
5
2
0
7
1
0
1
2
1
0
0
0
* Sechs der Raketen die im Februar 2017 abgestürzt waren wurden von der Sinai-Halbinsel aus, aller
Wahrscheinlichkeit durch die Sinai-Provinz des IS, auf Israel abgefeuert.
Raketeneinschläge im Süden Israels im Jahresdurchschnitt
3852
4000
3500
3000
2500
2000
974
783
1159
925
787
158
103
375
1500
845
39
373
1000
24
15
7
500
0
Der Gazastreifen
Die Wahl einer neuen Hamas-Leitung im Gazastreifen
n Ismail Haniyya, stellvertretender Chef des Politbüros der Hamas, traf mit Yahya
Sinwar, dem neu gewählten Chef des Politbüros der Hamas im Gazastreifen und mit
Ruhi Maschtha, hochrangiges Hamas-Mitglied, der ebenfalls zum Politbüro gewählt
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wurde, zusammen. Das Treffen fand im Rahmen der Vorbereitungen zum Rollenwechsel
innerhalb der Hamas-Führung statt. Während des Treffens betonten die drei, dass die
Wahlen für alle Hamas-Institutionen demokratisch abgehalten wurden und dass diese
die existierende Einheit zwischen den verschiedenen Instanzen der Bewegung
reflektieren. Sie stellten ferner fest, dass die Mitglieder der Bewegung, die jetzt ihre
Führungsposten verlassen haben, weiterhin zugunsten des palästinensischen Volks
agieren werden. Am Ende des Treffens ließen sie verlauten, dass die Hamas Palästina
als wichtigstes Ziel betrachtet und dass "ihr Kompass nach Jerusalem gerichtet ist"
(Website der Hamas, 20. Februar 2017).
Das Treffen zwischen den drei Hamas-Persönlichkeiten (v.l.n.r.):
Ruhi Maschtha, Yahya Sinwar, Ismail Haniyya (Website der Hamas, 20. Februar 2017)
Der Grenzübergang Rafah
n Der Grenzübergang Rafah wurde am 18. Februar 2017 außerordentlich für einige
Stunden in eine Richtung eröffnet. Zweck war, etwa fünfhundert Mitglieder der
Delegation von Mohammed Dahlan, die zu einer Konferenz in Kairo fuhren, ausreisen zu
lassen (Innenministerium der Hamas in Gaza-Stadt, 18. Februar 2017).
Verkündungen hochrangiger Hamas-Mitglieder
über den Kampf gegen Israel
n Chalid Maschal, Chef des Politbüros der Hamas, hielt eine Rede auf einer Konferenz,
die an einem Beiruter Forschungsinstitut unter dem Titel "Strategische Evaluierung für
die Jahre 2016-2017" abgehalten wurde. Dabei sagte er, dass es zwischen der PA und
der Hamas einen Streit über den Weg des "Widerstands" gibt. Während die Hamas
für eine Opposition in allen Formen plädiert, äußert sich die PA dagegen.
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Allerdings erklärte Maschal, dass es einen gemeinsamen "Volkswiderstand" gibt, der
von der Hamas und der PA gemeinsam geführt wird. Maschal rief alle dazu auf, am
"Volkswiderstand" teilzunehmen. Seinen Worten zufolge wird Israel, wenn alle Kräfte
sich zu einem gemeinsamen "Volkswiderstand" in Jerusalem, Judäa und Samaria
vereinen, vom Erdball verschwinden (al-Aqsa TV, 16. Februar 2017).
Chalid Maschal, Chef des Politbüros der Hamas, hält eine Rede auf einer Konferenz des
al-Zitonija-Forschungszentrums in Beirut (YouTube, 15. Februar 2017)
n In einer Rede bei einer Kundgebung des militärischen Arms in Khan Junis zu Ehren
eines Aktivisten, der bei einem Tunnelzusammenbruch umgekommen war, sagte
Muschir al-Masri, ein Sprecher im Namen der Hamas, dass die Botschaft der
"Bereitschaftstoten" (diejenigen, die während der Vorbereitungen zu einer militärischen
Konfrontation mit Israel getötet wurden) klar sei. Seinen Worten zufolge bedeutet die
"Entspannung"
im
Wörterbuch
der
Qassam-Brigaden
nicht
etwa
tatenlos
beizusitzen, sondern die Mobilisierung von Zehntausenden von Aktivisten, die über
und unter dem Boden, auf Land und Meer, handeln werden. Die Botschaft an Israel
sei, dass der Boden des Gazastreifens für ihn tabu sei (Website der Qassam-Brigaden,
19. Februar 2017; Website von al-Aqsa TV, 19. Februar 2017).
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Muschir al-Masri spricht bei der Zeremonie in Khan Junis
(Facebook-Seite von khnmedia, 19. Februar 2017)
Erarbeitung eines politischen Grundsatzdokuments
der Hamas
n Im Rahmen seiner Ausführungen auf der Konferenz "Strategische Umfrage für die
Jahre 2017-2016" in Beirut, offenbarte Chalid Maschal, dass sich die Hamas seit etwa
einem Jahr um die Formulierung eines politischen Grundsatzdokuments bemüht,
das auf ihre Positionen und ihr Erbe verweist. Seinen Worten zufolge wurde die
Arbeit an dem Dokument bereits abgeschlossen. Jetzt werden nur noch die endgültigen
Korrekturen eingebaut und im Verlauf der nächsten Wochen soll das Dokument der
Öffentlichkeit vorgestellt werden. Maschal erklärte, dass die Grundsätze des
Dokuments nicht wesentlich von den Prinzipien der Bewegung und ihrer Strategie, die
bisher galten, abweichen werden (Website der Hamas, 15. Februar 2017; YouTube, 15.
Februar 2017).
n Hochrangigen Quellen in der Hamas zufolge wird das neue Dokument die Ideen und
politischen Prinzipien der Bewegung beinhalten. Zudem wird es die Eigenschaften der
Beziehungen der Hamas mit regionalen und internationalen palästinensischen Faktoren
definieren und die praktischen Mittel zur Realisierung der Ziele der Bewegung
regulieren. Diesen Quellen zufolge soll das Dokument nicht die Charter der Bewegung
ersetzen, sondern eher einen reellen politischen Plan darstellen, der die Funktionsweise
der Hamas regulieren soll. Jussuf Razaqeh, hochrangiges Hamas Mitglied, sagte, dass
das neue Dokument durch eine größere Flexibilität gekennzeichnet sei und die
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Entwicklungen in Betracht ziehen wird. Es wird sich weniger mit Ideologie befassen und
weniger emotional als die Hamas-Charta sein (al-Risala. Net, 19. Februar 2017).
Ein Treffen über die Sicherheitsabstimmung mit Israel
n Im Gazastreifen versammelten sich Vertreter palästinensischer Organisationen, um
das
Thema
der
Sicherheitsabstimmung
zwischen
der
Palästinensischen
Autonomiebehörde und Israel zu erörtern. Am Treffen nahmen Vertreter der Hamas, des
Islamischen Dschihad in Palästina, der Volksfront zur Befreiung Palästinas und anderer
Organisationen
teil,
die
alle
ihren
Widerstand
der
Fortsetzung
der
Sicherheitsabstimmung gegenüber zum Ausdruck brachten (Twitter-Account von
PALDF, 18. Februar 2017).
n Im Folgenden einige der Aussagen:
• Hazam
Qasim, ein Sprecher im Namen der Hamas, sagte, dass die
Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde Dutzende von Angriffen
vereitelt haben, was beweise, dass die Abstimmung gegen den "Widerstand"
agiert. Er fügte hinzu, dass aufgrund von Angaben, die Mitarbeiter aus dem
Gazastreifen dem allgemeinen Sicherheitsdienst der PA übermittelt haben, Dutzende
von Vorposten im Gazastreifen zerstört und Personen getötet wurden.
• Hater Habib, ein hochrangiges Mitglied des Islamischen Dschihad in Palästina,
sagte, dass die Sicherheitsabstimmung "ein unverzeihliches Verbrechen" sei,
das dem palästinensischen Volk schadet. Seinen Angaben nach kann die PA diese
Koordination nicht beenden, da sie die Grundlage ihrer Existenz bildet.
Reaktionen auf ein Interview von
Verteidigungsminister Avigdor Lieberman
n Verteidigungsminister Avigdor Lieberman rief die Hamas in einem Interview, das auf
der arabischen Website des Regierungskoordinators in den Gebieten (COGAT)
veröffentlicht wurde, auf, "miteinander zu sprechen". Liebermans Worten zufolge wird
Israel in den Bau eines See- und Flughafens sowie einer Industriezone im
Gazastreifen investieren, falls sich die Hamas bereit erklärt, auf die Waffen, die
Tunnel und die Versuche, Angriffe gegen Israel auszuführen, zu verzichten. Er
wandte sich auch an die Hamas mit der Bitte, die Leichen israelischer Soldaten
zurückzugeben.
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n Das Interview löste negative Reaktionen aus, vor allem bei hochrangigen Hamas
Beamten:
• Mahmud az-Zahar, Mitglied des Politbüros der Hamas, sagte, dass die Hamas,
falls nötig, alleine imstande sei, den Gazastreifen in ein zweites Singapur zu
verwandeln und keine Barmherzigkeit eines Anderen benötige. Seinen Worten
zufolge behandelt die Hamas die Frage der Freilassung der Gefangenen besser als
Lieberman sich um die israelischen Soldaten kümmert. Die Befreiung der Vermissten
wird erst dann stattfinden, nachdem Israel die "heroischen palästinensischen
Freiheitskämpfer" freilassen wird (Filastin al-Yawm, 16. Februar 2017).
• Hazem Ahmed Kassem, ein Sprecher im Namen der Hamas, betonte, dass Israel
vermeidet, die Frage der Befreiung der gefangenen israelischen Soldaten im
Gazastreifen
zu
lösen
und
keine
Aufrichtigkeit
zeigt,
den
Austausch-Deal
abzuschließen. Er fügte hinzu, dass Israel eine Blockade über den Gazastreifen unter
Verletzung des Völker- und des humanitären Rechts verhängt hat und dass man über
das natürliche Recht eines Volkes nicht für politische Positionen handeln könne
(Ma'an Nachrichtenagentur, 17. Februar 2017).
• Eine "hochrangige Quelle" im Innenministerium der PA sagte, dass Israels
Versuche, die Karten frisch zu mischen, letztendlich zum Scheitern verurteilt sind.
Seinen Worten zufolge versucht Lieberman, mit Hilfe seiner "falschen Erklärungen",
die Bedeutung der palästinensischen Frage als primäres Problem im Nahen Osten
anzuzweifeln. Er fügte hinzu, dass die zuständigen Organe der Vereinten Nationen
dafür
Verantwortung
tragen,
sich
an
die
internationale
Gemeinschaft
und
insbesondere an den Sicherheitsrat zu wenden, ihre Beschlüsse zu verteidigen und
Frieden und Sicherheit währen zu lassen (Wafa Nachrichtenagentur, 20. Februar
2017).
Die Palästinensische Autonomiebehörde
Kommentare zur Pressekonferenz
von Trump und Netanjahu
n Die gemeinsame Pressekonferenz von US-Präsident Donald Trump und Benjamin
Netanjahu während seines Besuchs in den Vereinigten Staaten führte vor allem in
Sachen der Zwei-Staaten-Lösung zu einer Welle von negativen Reaktionen bei Beamten
der Palästinensischen Autonomiebehörde und der Fatah:
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• Die PA gab eine Erklärung ab, wonach es sich um einen Versuch handelt,
Tatsachen auf dem Boden zu bestimmen und die Zwei-Staaten-Lösung durch ein
Land mit zwei Regierungssystemen zu untergraben. Die PA, so die Erklärung, hält
weiterhin an der Zwei-Staaten-Lösung, dem internationalen Recht, der internationalen
Legitimität sowie an der Beendigung der Besatzung und der Etablierung eines
unabhängigen palästinensischen Staates mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt fest. In
der Erklärung bekundete die PA ihre Bereitschaft, mit der US-Regierung
zusammenzuarbeiten, um Frieden zu schaffen (Wafa Nachrichtenagentur, 16.
Februar 2017).
• In
einer
Erklärung
des
palästinensischen
Außenministeriums
wurde
verdeutlicht, dass die US-Regierung immer noch die verschiedenen Parteien im
Konflikt studiert und einschätzt, bevor sie eine Stellung zu diesem Thema nimmt.
Netanjahus Bemühungen jedoch, öffentlich zu bekunden, dass zwischen den USA
und Israel eine Übereinstimmung besteht, seien falsch. Die Gespräche über neue
Ausrichtungen, um eine Lösung zu finden, beschreibt die Erklärung als "eine
Zeitverschwendung und einen israelischer Versuch, der Haftung für den Frieden zu
entkommen" (Wafa Nachrichtenagentur, 16. Februar 2017).
• Azzam al-Hamed, Mitglied des Zentralkomitees der Fatah, sagte, dass die
Äußerungen des US-Präsidenten den israelischen Premierminister ermutigen,
weiterhin internationales Recht zu ignorieren und somit die Situation noch
komplizierter zu machen, als sie jetzt schon ist. Bezugnehmend auf Trumps Worte
hinsichtlich der Zwei-Staaten-Lösung sagte er, dass Trump unklar gesprochen habe
und somit Verwirrung stiftete, die Israel als Unterstützung für seine Position
interpretierte.
Des
Weiteren
sagte
er,
dass
die
Vereinigten
Staaten
die
Verpflichtungen gegenüber der UNO und ihre Institutionen schädigen und Israel dazu
ermutigt, diese zu ignorieren. Er stellte fest, dass die palästinensische Führung
angesichts der Erklärung eine Reihe von Maßnahmen zu ergreifen plant, darunter die
Beendigung der Anerkennung Israels und einen Appell an den Internationalen
Gerichtshof in den Haag (IStGH) (Majal-Press, 19. Februar 2017).
• Ahmed Madschdalani, Mitglied des Exekutivkomitees der PLO, sagte, dass die
Idee, auf die Zwei-Staaten-Lösung zu verzichten und die Führung eines Diskurses
über andere Möglichkeiten, die Ansicht der neuen US-Regierung widerspiegelt, die
wiederum die israelische Ansicht adoptiert. Seinen Worten zufolge betrachtet die USRegierung die Siedlungen als "Ländergeschäft" und nicht als Land, das dem
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palästinensischen Volk gehört, was wiederum Israel auf einer täglichen Basis dazu
ermutigt, "die palästinensischen Gebiete zu stehlen" (Kuds.net, 16. Februar 2017).
Eine Karikatur von Umaja Dschuha, die mit der Hamas assoziiert ist, die das herzliche
Willkommenheißen des israelischen Premierminister von Seiten des US-Präsidenten Donald Trump
widerspiegelt: "Ein schöner Empfang Netanjahus während seines Besuchs bei Trump"
(Twitter-Account von PALINFO, 16. Februar 2017)
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