Es geht einfach nicht

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SEITE 37 | MONTAG 20. FEBRUAR 2017
„Es geht einfach nicht“
KEIN PLATZ FÜR VIER WEITERE BEHINDERTENPARKPLÄTZE VOR DER SPORTGASTSTÄTTE: DIE GEMEINDE HAT DEN CSU-ANTRAG BEI EINEM ORTSTERMIN GEPRÜFT, ABER LINKS AM WÄLDCHEN SOWIE DIREKT VOR DEM EINGANG SIEHT SIE WEGEN DER FEUERWEHRZUFAHRT KEINE MÖGLICHKEIT.
Die CSU-Fraktion möchte die vier Behinderten-Parkplätze, die sich bisher etwa 150 Meter entfernt vom Eingang der Sportgaststätte befinden, direkt vor den Eingang des Lokals verlegen. Doch laut Bürgermeister
Klaus Korneder (SPD) gibt es dafür keine Möglichkeit.
Behindertenparkplätze an der Sportgaststätte
Von Bert Brosch
Grasbrunn – Und das sei Herrn Hagen auch bereits dargelegt
worden, erklärte er in der Sitzung des Gemeinderats, als Hagen
das Thema ansprach. „So wie sich das die CSU vorstellt, geht es
nicht. Das war eigentlich nach dem gemeinsamen Ortstermin
klar.“ Die CSU beruft sich in ihrem Antrag auf die Vorgabe des
bayerischen Innenministeriums, wonach Barrierefreiheit im öffentlichen Raum herzustellen sei. Behindertenparkplätze müssten in dem Zusammenhang besonderes günstig gelegen sein, so
dass es idealerweise vom Parkplatz aus nur wenige Meter oder
Schritte bis zum Eingang des Gebäudes seien.
http://webviewer.merkur.de/muenchnermerkur/13832/
20.02.2017
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Momentan befinden sich vier Behindertenparkplätze auf dem
öffentlichen Parkplatz, der deutlich über 100 Meter vom Eingang
entfernt ist, sowie ein Behindertenparkplatz direkt am Hauptgebäude, wo auch die Mieter der Wohnungen und die Pächter parken.
„Es gab zwei Ortsbesichtigungen mit Gemeinderäten und mit der
Bauverwaltung, der Betreiber und auch die Mieter haben ihre Bereitschaft erklärt, hier bei der Verlegung der Parkplätze konstruktiv mitzuwirken. Jetzt muss doch endlich mal etwas passieren“, schimpfte Gemeinderat Michael Hagen (CSU) in der Gemeinderatssitzung.
Bürgermeister Klaus Korneder kann die Vorwürfe nicht nachvollziehen. Auf Nachfrage erklärt er: „Wir haben den Antrag sofort behandelt, erst im Gemeinderat, dann im Bauausschuss.“
Vor ihrer ablehnenden Entscheidung hatten sich die Mitglieder
die Situation vor Ort angesehen, der Ortstermin hatte schon im
Jahr 2015 stattgefunden. „Also kann uns Herr Hagen doch wirklich keine Untätigkeit vorwerfen“, erklärt Korneder.
Nur da, wo die CSU gerne die Parkplätze hätte, zwei direkt vor
dem Eingang und zwei gegenüber im Wäldchen, da sei es leider
nicht möglich. „Das Wäldchen gegenüber dem Sportheim gehört
gar nicht der Gemeinde.“ Und vor dem Haus sei aufgrund der
Feuerwehr-Anfahrtszone kein Platz. „Wir können da nicht einfach nur ein paar Striche ziehen – wenn, dann muss das absolut
korrekt sein und dann fallen wohl die bisher geduldeten Parkplätze vor dem Sportheim weg“, sagt Korneder.
Diese Argumente habe die Bauverwaltung beim Ortstermin, bei
dem Michael Hagen anwesend war, ausführlich erörtert: „Es tut
mir leid, dass der Antrag nicht so einfach umgesetzt werden
kann, weil ich die Meinung von Herrn Hagen teile, dass direkt
am Eingang der Gaststätte weitere Behindertenparkplätze wünschenswert wären.“ Bei der Planung des Gaststättenvorplatzes
sei offenbar nicht an Behindertenparkplätze gedacht worden,
nachträglich sei ihre Einrichtung nicht zu bewerkstelligen, sagt
Korneder. Man werde es Hagen nun auch detailliert schriftlich
mitteilen. „Es geht einfach nicht!“, unterstreicht Korneder.
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