Spitzenläufer findet in Grießen neue Heimat

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Spitzenläufer findet in Grießen neue Heimat
VON THOMAS GÜNTERT
Grießen – „Grießen ist mit
der beeindruckenden Landschaft und den freundlichen
Menschen für uns die heile
Welt“, sind sich Peter und Mary
Gschwend einig, die vor zwei
Jahren von Kloten nach Grießen gezogen sind. Der Kontrast
zwischen der Flughafenstadt
mit den vielen Hochhäusern
und der Klettgaugemeinde
könnte größer nicht sein.
Peter und Mary Gschwend,
die beide in Altstätten/SG aufgewachsen sind, wohnten in
den letzten Jahren in einer Eigentumswohnung am Stadtrand. Mit der bevorstehenden
Frühpensionierung kam bei
dem 64-Jährigen Anfang 2014
der Wunsch nach einer weiteren Veränderung auf. „Viele tauschen in diesem Alter das
Haus gegen eine Wohnung,
warum sollten wir das nicht
mal umgekehrt machen“, waren seine Gedanken. „Mary
war geschockt“, erinnerte sich
Gschwend. Nachdem sich seine Frau mit der Idee angefreundet hatte, haben sie sich zum
Ziel gesetzt, ein Haus im Radius von einer halben Autostunde von Kloten zu kaufen,
um nicht zu weit weg von den
Familien der beiden Söhne zu
sein. „Zuerst suchten wir in der
Schweiz, aber die Preise in der
Agglomeration sind überrissen“, bemerkte Gschwend. Da
er in den letzten acht Berufsjahren das Schweizer Zollamt
Der ehemalige
Schweizer Spitzenläufer Peter
Gschwend ist vor
zwei Jahren von
Kloten nach Grießen gezogen und
genießt die Ruhe in
seiner Wohlfühloase im Auenring.
B I L D : TH OM AS G Ü N T E R T
Lottstetten/Solgen leitete, lag es
auch nahe, eine Immobilie im
Jestetter Zipfel zu suchen. Doch
in Jestetten und Lottstetten gab
es nichts. Nachdem auch das
Neubaugebiet in Dettighofen
nicht in die Gänge kam, wollten
die Schweizer Pensionäre im
Grießener Neubaugebiet Maueräcker bauen. Doch dort verzögerte sich die Erschließung
durch die historischen Funde
und plötzlich wurden Immobilien wieder interessant. „Es hat
Expertentipp
Termine
Andrea Todt: „Schon vor über
30 Jahren habe auch ich in Stühlingen die Freude am Joggen entdeckt. Nach meinem Umzug nach
Grießen, gründeten wir einen
Lauftreff, den ich auch leite. Wir
laufen zweimal in der Woche, weil
das Laufen in der Gesellschaft besonders viel Spaß macht.
Eine kleine Gruppe läuft auch
am Sonntagmorgen. Danach
schmeckt das Frühstück super
und wir können gut in den Tag
starten. Am liebsten laufe ich auf
Naturwegen und im Wald. Meine
Lieblingsstrecke führt von Lottstetten nach Griessen, sehr abwechslungsreich durch Wälder
und Fluren. Im Frühling bieten wir
beim Klettgauer Lauftreff wieder
einen Anfängerkurs an und hoffen
dass einige Menschen die Freude am Laufen entdecken werden.
Dabei bereiten wir uns auch auf
den Klettgaulauf vor, den wir am
21. Juli in Weisweil durchführen
➤ Donnerstag, 23. Februar:
Sämtliche Ortsteile närrisches
Treiben (örtliche Vereine).
➤ Freitag, 24. Februar: Erzingen, Nachtumzug, Narrenverein
Rebfüdle, Gemeindesaal Geißlingen, Brauchtumsabend (Narrenvereinigung).
➤ Samstag, 25. Februar: Gemeindehalle Grießen, 90er-Party (Musikverein). Gemeindehalle
Bühl, Kostümball (Narrenverein).
➤ Sonntag, 26. Februrar:
Rechberg, Fasnachtsumzug
(Narrenverein). Geißlingen, Fasnachtsumzug (Narrenvereinigung). Pfarrkirche Erzingen, Orgelkonzert (Seelsorgeeinheit).
➤ Montag, 27. Februar: Grießen, Rosenmontagsumzug (Narrenverein). Gemeindehalle Bühl,
Rosen-Mändig (Narrenverein), Gemeindesaal Weisweil, Fasnachtstreiben (Männergesangverein).
➤ Dienstag, 28. Februar: Gemeindehalle Grießen, Kinderball
werden. Bei dieser Veranstaltung bieten wir jedem Läufer die
passende Strecke an, vom Bambini bis zum Spitzenläufer. Zudem
hat sich der Klettgaulauf in den
letzten Jahren zum beliebten gesellschaftlichen Anlass in unserer
Gesamtgemeinde entwickelt.“
uns fast erschlagen, als wir in
den Innenhof des Bungalows
im Grießener Auenring kamen“,
erinnerte sich Peter Gschwend
an das besondere „Wow-Gefühl“, das sie bei der Hausbesichtigung erlebten.
(Narrenverein). Gemeindehalle
Geißlingen, Fasnachtsveranstaltung (Musikverein).
➤ Freitag, 3. März: Grießen,
Kunigundemarkt, Markt-/Herrengasse.
➤ Samstag, 4. März: Am Brand
Grießen, Fasnachtsfeuer (Narrenverein).
➤ Samstag, 11. März: Grundschule Erzingen, Räderbazar.
➤ Montag, 13. März: Gemeindehalle Geißlingen, Infoveranstaltung (Fördervererin IDee).
➤ Samstag, 18. März: Grundschule Erzingen, Konzert und
Instrumenteninfo (Musikschule Südschwarzwald). Gemeindehalle Erzingen, Rocknacht (MF
Wildsäu).
➤ Samstag, 25. März: Gemeindehalle Geißlingen, Basar rund
ums Kind.
➤ Sonntag, 26. März: Gemeindehalle Grießen, Kunsthandwerk
Ostermarkt (FC Geißlingen). Gemeindehalle Rechberg, Seniorennachmittag (Frauengemeinschaft).
Heute genießen die sympathischen Schweizer dort das
Leben in vollen Zügen, das für
sie noch lebenswerter geworden ist. Das Ehepaar Gschwend
mag die unkomplizierten Nachbarn und sind dankbar dafür,
dass sie überall so herzlich aufgenommen wurden.
„Der Gemeinde und den Ämtern kann ich nur ein Kränzli winden“, schwärmte Peter
Gschwend, der bemerkte, dass
man in der Schweiz mit Fremden längst nicht so offen umgeht. Er pflegte in den letzten
Jahrzehnten bereits Kontakte
zu den deutschen Spitzenläufer Herbert Steffny und Charly
Doll, aber auch zu seinem langjährigen Weggefährten Hans
Hyrenbach aus Grießen. „Wir
Läufer sind eben eine große Familie“, so Gschwend, dessen
große Passion der Laufsport
ist. Der zierliche Mann gehör-
„Der Gemeinde und den Ämtern kann ich nur ein Kränzli
winden.“
Peter Gschwend
te zehn Jahre lang dem Schweizer Marathon- nationalkader
an und war einer der erfolgreichsten Schweizer Läufer der
letzten Jahrzehnte. Seine Marathonbestzeit von 2,15 Stunden
lief er 1987 in Südkorea, als er
das Weltcuprennen in Seoul gewann. Zudem hatte Gschwend
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mindestens ein Mal gewonnen. Der Spitzensportler notiert alle seine Läufe akribisch
genau, wie man es von einem
ehemaligen Schweizer Zollchef eigentlich auch erwarten
kann. Von 1977 bis heute ist
er 148 600 Kilometer gelaufen
und hat 240 seiner 1319 Wettkämpfe gewonnen. Durch seine
Erfolge hatte er stets eine große Medienpräsenz. „Run and
smile“, sein stetiges Lächeln im
Gesicht wurde zu seinem Markenzeichen. „Meine Mary war
die starke Frau im Hintergrund
und ließ sich nie mit mir in den
Medien ablichten“, bemerkte
Gschwend.
Heute liebt er es, wenn er fünf
Mal in der Woche durch Wälder
und Rebberge oder entlang von
Rhein und Wutach laufen kann.
Eine Lieblingsstrecke hat er
nicht. „Dafür ist die Vielfalt hier
einfach zu groß“, so Gschwend.
Er weiß, dass der Sport ihn auf
der einen Seite jung hält, auf
der anderen Seite aber auch
aufzeigt, dass man älter wird,
indem der Körper längere Regenerationsphasen verlangt. Dem
Sport verdankt er allerdings
seine hohe Lebensqualität.
„Laufen ist ein Sport der Sinne, man muss sie nur wahrnehmen“, betonte Gschwend, der
sich in diesem Jahr sein (vorläufig) letztes sportliches Ziel
gesetzt hat. Am 23. April will
er beim Wien-Marathon die
42,195 Kilometer noch einmal
unter drei Stunden schaffen.
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