Psychohygiene: Wie wir auch bei Stress gesund bleiben können

Psychologie aktuell: Psychohygiene: Wie wir auch bei Stress gesund bleiben können
20-02-17
Psychohygiene: Wie wir auch bei Stress gesund bleiben können
Stress kann produktiv stimulieren oder die psychische und somatische Gesundheit schädigen.
Entscheidend ist nicht der Stress als solcher, sondern die Art, wie der Mensch mit dem Stress
umgeht. Die dysfunktionale Stressverarbeitung kann auf Dauer schwerwiegende
psychosomatische Erkrankungen auslösen. Dr. Peter Schulz (Trier) beschreibt die Problematik
detailliert in seiner Monografie "Pathogene Stressverarbeitung und psychosomatische
Störungen".
Der Psychologe unterscheidet drei Formen ungünstiger Stressverarbeitung:
• Regulationsdefizite: Ein Mensch fühlt sich z.B. mit seinen Aufgaben überfordert - vielleicht,
weil ihm die wirkliche Motivation fehlt. Doch er ändert weder etwas an der Motivation, noch an
den Aufgaben, noch an seiner Vorgehensweise.
• Überregulation: "Man hält z.B. hartnäckig an offensichtlich nicht erreichbaren, nicht sinnvollen
Zielen oder überhöhten Standards fest, verbunden mit einer Bereitschaft, sich selbst noch
mehr zu beanspruchen. Dies führt zur Erschöpfung von Ressourcen. Überregulation ist auch
gekennzeichnet durch weitgehend planloses und angestrengtes Bemühen, wobei übermäßige
psychische Kosten und neue Probleme entstehen.
• Überregulation beim Umgang mit affektiven Stressreaktionen: Hinsichtlich der Affektkontrolle
ist ein gereizt-aggressives Ausagieren oder Abreagieren von Affektiven Stressreaktionen
sowie eine mangelhafte Impulskontrolle zu beobachten - z.B. ständiges Klagen, Vorwürfe,
Beschimpfungen, schlechte Laune. Da das Abreagieren von Affekten meist lustvoll erlebt wird
und physiologisch aktivierend wirkt, besteht die Gefahr der Chronifizierung ..."
• Minderregulation: Ziele werden vorzeitig mit widersprüchlichen Empfindungen aufgegeben.
"Typisch ist ein Meiden oder Hinausschieben der Anforderungen - z.B. Abbrechen von
sozialen Interaktionen, die eigene Meinung verschweigen, eine Prüfung verschieben. Zur
Verringerung des Erfolgsdrucks werden vergebliche Versuche unternommen, mögliche
Gefährdungen zu leugnen, zu ignorieren, auszublenden - bishin zu realitätsfernen
Wunschphantasien ..."
• Minderregulation beim Umgang mit affektiven Stressreaktionen bedeutet, Empfindungen zu
unterdrücken und in sich "reinzufressen", sich nichts anmerken zu lassen ...
Detailliert beschreibt Schulz in seiner Monografie die Formen der Stressverarbeitung und den Verlauf
psychosomatischer Störungen.
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Psychologie aktuell: Psychohygiene: Wie wir auch bei Stress gesund bleiben können
Peter Schulz: Pathogene Stressverarbeitung und psychosomatische Störungen. Pabst, 200 Seiten,
ISBN 978-3-89967-393-7
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