Alpha Rheintal Bank: Solide Geschäftsentwicklung in 2016

Alpha Rheintal Bank: Solide Geschäftsentwicklung in 2016, Mehrerträge aus dem indifferenten Geschäft kompensiere
by Holger Geissler - schweizeraktien.net - http://www.schweizeraktien.net
Alpha Rheintal Bank: Solide Geschäftsentwicklung in 2016,
Mehrerträge aus dem indifferenten Geschäft kompensieren
stagnierende Zinserträge
by Holger Geissler - Freitag, Februar 24, 2017
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Der Hauptsitz der Alpha Rheintal Bank in Heerbrugg. Bild: www.alpharheintalbank.ch
Die Alpha Rheintal Bank AG (ARB) konnte im 2016 ein ansehnliches Wachstum der Bilanzsumme um
6.6% auf annähernd 2 Mrd. CHF verzeichnen. Getragen wurde das Plus von den Ausleihungen, die um
5.6% auf 1.68 Mrd. CHF anstiegen. Der Grossteil der Kredite besteht aus Hypotheken, die um 5.4% auf
1.49 Mrd. CHF zulegten. Wie die ARB im Aktionärsbrief zum Jahr 2016 mitteilte, unterstreicht dieser
Anstieg die starke Marktstellung des Instituts. Im Gegensatz zu vielen anderen Regionalbanken
verzeichnete die ARB auch bei den sonstigen Kundenkrediten einen deutlichen Anstieg um 7.1% auf 0.19
Mrd. CHF. Noch stärker als die Ausleihungen legten indessen die Kundengelder mit plus 7.1% auf 1.29
Mrd. CHF zu, was zu einer Steigerung des Deckungsgrads der Kredite durch eigene Kundengelder von
75.8% im Vorjahr auf 76.9% führte. Positiv entwickelten sich auch mit einem Plus von 8.1% auf 1.72
Mrd. CHF die Depotwerte der Kunden. Angesichts der Turbulenzen an den Finanzmärkten, die ARB
führt insbesondere die US-Wahlen und den Brexit explizit auf, wird dieses Resultat als positiv
qualifiziert.
Zinsindifferentes Geschäft auf Wachstumskurs
Die ARB verfügt wie das Gros der in Grenznähe zu Deutschland und Österreich gelegenen
Regionalbanken über eine starke Stellung im Vermögensverwaltungsgeschäft. Deutlich wird dies nicht
nur bei den Depotvermögen, sondern auch beim Anteil der Erträge des zinsindifferenten Geschäfts an den
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Gesamteinnahmen von knapp 39% im Berichtsjahr. Massgeblich hierzu beigetragen haben die Einkünfte
des Kommissions- und Dienstleistungsgeschäfts, die im 2016 um 2.8% auf 6.4 Mio. CHF anstiegen. Eine
wichtige Rolle spielt auch das Handelsgeschäft, das allerdings einen marktbedingten Rückgang um 3.9%
auf 3.6 Mio. CHF verbuchte. Die Haupteinnahmequelle der ARB ist allerdings wie bei allen
Regionalbanken das Zinsdifferenzgeschäft. Hier lastete der Zinsmargendruck auf der Entwicklung, wie
der gegenüber dem Plus der Ausleihungen deutlich unterproportional um 0.9% auf 16.2 Mio. CHF
angestiegene Nettozinserfolg belegt. Gesamthaft legten die Erträge um 1.5% respektive 0.4 Mio. CHF auf
26.5 Mio. CHF zu. Auf der Kostenseite stiegen die Geschäftsaufwendungen um 1.5% respektive 0.2 Mio.
CHF auf 16.9 Mio. CHF, was zu einer gegenüber dem Vorjahr unveränderten Cost/Income-Ratio von
63.6% führte. Die Sachabschreibungen gingen gegenüber dem Vorjahr um 0.2 Mio. CHF zurück. Bei
weiterhin nur sehr tiefen Wertberichtigungen zulasten der Erfolgsrechnung von 34'000 CHF (Vorjahr:
19'000 CHF) resultierte ein Plus des Geschäftserfolgs von 0.4 Mio. CHF respektive plus 4.3% auf knapp
9 Mio. CHF. Der Jahresgewinn stieg nach den um 0.1 Mio. CHF höheren Steuern um 3.7% auf 7.5 Mio.
CHF an. Die Aktionäre sollen eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende in Höhe von 8.50
CHF erhalten. Diese wird in wie im Vorjahr für in der Schweiz domizilierte Personen steuerbefreiten
Form der Ausschüttung aus Kapitaleinlagereserven erfolgen.
Die Geschäftszahlen der Alpha Rheintal Bank für 2016 fallen erfreulich aus. Der über den eigenen
Erwartungen liegende Jahresgewinn kann als solide betrachtet werden. Für die ARB hat sich im
Berichtsjahr die breite Diversifizierung mit einer starken Stellung des zinsindifferenten Geschäfts
gelohnt. Es gelang trotz der schwierigen Lage an den Finanzmärkten, höhere Erträge zu
generieren. Lediglich im Handelsgeschäft, das allerdings im Vorjahr von der Aufgabe des EuroMindestkurses profitierte, war ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Der hohe Anteil des
zinsindifferenten Geschäfts spiegelt sich allerdings auch in der Cost/Income-Ratio wider, die mit
einem Wert von 63.6% für eine Regionalbank eher überdurchschnittlich hoch ausfällt. Im
Vergleich mit Vermögensverwaltern übersteigen allerdings die Margen der ARB die
Durchschnittswerte, so dass die Cost/Income-Ratio zumindest als durchschnittlich angesehen
werden kann. Als gut qualifiziert werden können auch die Bilanzkennzahlen des Ostschweizer
Finanzinstituts.
Die Aktien der ARB werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner
Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 470 CHF notieren
die Papiere nur marginal tiefer als der Buchwert von 480 CHF per Jahresende 2016. Als im
aktuellen Tiefzinsumfeld zumindest akzeptabel angesehen werden kann die Dividendenrendite von
1.8%, die zudem für Privatanleger mit einem Schweizer Wohnsitz steuerfrei ist. Als eher teuer
angesehen werden muss das KGV von 18.6 für 2016 der Papiere auf der Basis des Geschäftserfolgs.
Insgesamt können die Aktien als angemessen bewertet angesehen werden. Grosse
Kursveränderungen sind weder nach oben noch nach unten zu erwarten. Die Titel eignen sich als
Ersatz für Obligationen, die derzeit fast keine Renditen mehr aufweisen, zur Anlage.
Hinweis in eigener Sache: Am 13. Juni 2017 findet der 4. Branchentalk Regionalbanken ab 15.30 Uhr in
Bern statt. Im Fokus stehen „Geschäftsmodelle in der Transformation“. Weitere Informationen
unter schweizeraktien.net/branchentalk.
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