Standardeinsatzregel (SER) Nr.1 Gefahrstoffzug

Standardeinsatzregel (SER)
Nr.1
Gefahrstoffzug
Stand 07/2016
Herausgeber:
Feuerwehr Bad Rappenau
Raiffeisenstraße 14, 74906 Bad Rappenau
Standard-Einsatz-Regel Nr. 1 – Gefahrstoffzug
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Vorwort
Standard-Einsatz-Regeln (SER) sollen eine einheitliche Aus- und Fortbildung und darauf basierend
eine einheitliche Vorgehensweise bei Einsätzen ermöglichen. Dies ist besonders dann von
Bedeutung, wenn die eingesetzten Einheiten aus ständig wechselndem Personal mit ständig
wechselnden Führungskräften bestehen und im Einsatzfall in Abhängigkeit von Einsatzort und
Verfügbarkeit in unterschiedlicher Zusammensetzung an einer Einsatzstelle gemeinsam tätig werden
müssen.
Hier ist es von unschätzbarem Vorteil, wenn die Vorgehensweisen für Standardsituationen bereits im
Vorfeld festgelegt sind und von allen Einsatzkräften beherrscht werden.
Dies führt letztendlich zu einer Optimierung der Einsatzabläufe und schafft für die Einsatzkräfte eine
nicht zu unterschätzende Handlungssicherheit.
Grundlage
Die Feuerwehr Bad Rappenau stellt einen der beiden Gefahrstoffzüge im Landkreis Heilbronn. Neben
den beiden Gefahrstoffzügen Bad Rappenau und Weinsberg, werden noch Messeinheiten in Lauffen
und Neckarsulm vorgehalten. Bei der Alarmierung des Alarmstichworts „Gefahrguteinsatz“ oder
„Gefahrguteinsatz Menschenleben in Gefahr“, werden jeweils die nächstgelegenen Einheiten
alarmiert. Bei Bedarf werden auch beide Züge und/oder Messeinheiten alarmiert. Die Zuständigkeit
auf den jeweiligen Gemarkungen lässt sich im Anhang dieser SER erkennen.
Zur besseren Organisation und Vorplanung solcher Einsätze wurde diese Standard-Einsatz-Regel
erstellt, welche lediglich für Einsatzkräfte der Feuerwehr Bad Rappenau bindend ist. Die
Festlegungen des Kreisbrandmeisters bleiben hiervon unberührt und gelten für alle beteiligten
Feuerwehren gleichermaßen.
Da bei einem Gefahrguteinsatz speziell ausgebildete Einsatzkräfte benötigt werden, muss eine
Einteilung der Feuerwehrangehörigen vor dem Ausrücken erfolgen. Bei Einsätzen im Landkreis rückt
der Zug als geschlossene Einheit aus – die Funktionen müssen vorher eingeteilt werden. Bei Einsätzen
auf der eigenen Gemarkung, rückt zunächst die zuständige Abteilung mit einem
Löschgruppenfahrzeug aus, der Gefahrstoffzug folgt anschließend aufgelöst, also nicht im
geschlossenen Verband.
Die Standard-Einsatz-Regel gilt grundsätzlich für alle Einsätze des Gefahrstoffzuges. Der
Einsatzleiter/Zugführer kann jedoch eine abweichende Vorgehensweise befehlen, falls die
vorgefundene Lage dies erfordert.
Die zur SER gehörenden Handkarten dienen als Hilfestellung für die jeweils ausgeübte Funktion. Die
SER beschreibt daher nur in groben Zügen die Aufgaben der einzelnen Funktionen.
Anmerkung
Funktions- und Stellenbezeichnungen sind als Sammelbegriff zu sehen und kennzeichnen sowohl
weibliche als auch männliche Personen.
Die Feuerwehrdienstvorschriften in ihrer aktuellsten Fassung haben stets Vorrang gegenüber der
SER. Die SER stellt stets ergänzende Vorgaben dar, von welchen die Unterführer der Feuerwehr in
begründeten Fällen abweichen können.
Standard-Einsatz-Regel Nr. 1 – Gefahrstoffzug
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Feuerwehr
Bad Rappenau
Standardeinsatzregel
Gefahrstoffzug
Alarmierungsstichwort: Gefahrguteinsatz
SER-Nr.
Stand
1
07/2016
Einsatzmittel
Kdow, LF, GW-G, RW, LF Babstadt, ELW - weitere Kräfte auf Nachforderung
Funk
Abschnittskanal 2m:
- Einsatzeröffnung auf Kanal 56 WU
Führungskanal 2m:
- Einsatzleiter und Abschnittsleiter Gefahrstoffzug auf Kanal 31 WU
KdoW
Ausrüstung
Abschnittsleiter: 2 Handfunkgeräte, Handscheinwerfer, Kennzeichnungsweste
weiß
Abschnittsleiter: Unterstützt örtliche Einsatzleitung, Ordnung des Raumes,
Nachforderung von Kräften, Einweisung des Zugführers
Aufgaben
Führungsassistent: Kommunikation, Dokumentation, Recherche,
Beständigkeitslisten
LF
Zugführer: Handfunkgerät, Handscheinwerfer, Kennzeichnungsweste grün
Fahrzeugführer: Handfunkgerät, Handscheinwerfer, Kennzeichnungsweste blau
Ausrüstung
Angriffstrupp: Jogginganzug, PA, CSA, 2 Handfunkgeräte, Ex-Meter,
Handscheinwerfer (am GW-G anlegen)
Wassertrupp: Jogginganzug, PA, CSA, 2 Handfunkgeräte, Handscheinwerfer (am
GW-G anlegen)
Schlauchtrupp: Jogginganzug, PA, CSA, 2 Handfunkgeräte, Handscheinwerfer (am
GW-G anlegen)
Zugführer: Umfassende Erkundung, Ordnung des Raumes, Einweisung der
Fahrzeugführer
Fahrzeugführer: Kontakt mit ZF, Lageeinweisung, bleibt bei ZF an Absperrgrenze,
verantwortlich für Atemschutzüberwachung, alle Trupps rüsten sich nacheinander
aus
Maschinist: Ankleideplatz GW-G ausleuchten, Meldertisch GW-G an der
Absperrgrenze aufbauen, Atemschutzüberwachung ausführen (Tafel GW-G)
Aufgaben
Angriffstrupp: Erster Trupp unter CSA, wird beim Anlegen durch Schlauchtrupp
unterstützt
Wassertrupp: Zweiter Trupp unter CSA, zunächst Sicherheitstrupp, warten bis
Angriffstrupp ausgerüstet ist, wird beim Anlegen durch Schlauchtrupp unterstützt
Schlauchtrupp: Angriffstrupp und Wassertrupp nacheinander beim Anlegen
unterstützen, anschließend CSA mit Unterstützung GW-G Mannschaft anlegen,
Dritter Trupp unter CSA, Wassertrupp als Sicherheitstrupp ablösen
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GW-G
Ausrüstung
Fahrzeugführer: Handfunkgerät, Kennzeichnungsweste blau
Alle: Aufbau Ankleidebereich, Geräteentnahme und –vorbereitung, Ausleuchtung
Absperrgrenze
Fahrzeugführer: Kontakt mit ZF, GW-G möglichst nahe an der Absperrgrenze
Aufgaben
Maschinist: Multigasmessgerät vorbereiten, S-Tr Führer beim Anlegen des CSA
unterstützen
Truppmann: S-Tr Mann beim Anlegen des CSA unterstützen
RW
Alle: Geräteentnahme und -bereitstellung
Ausrüstung
Fahrzeugführer: Handfunkgerät, Kennzeichnungsweste
Maschinist: Handfunkgerät
Fahrzeugführer: Kontakt mit ZF, Logistik organisieren, ggf. Dekonplatz aufbauen
und betreiben (wenn LF Babstadt nicht ausgerückt)
Aufgaben
Maschinist: Ausleuchtung , Verkehrsabsicherung, Stromversorgung E-Stelle
Truppmann: Schleifkorbtrage an Absperrgrenze bereitlegen, unterstützt generell
LF Babstadt
Fahrzeugführer: Handfunkgerät, Handscheinwerfer, Kennzeichnungsweste blau
Ausrüstung
Angriffstrupp: Schutzanzug Form 2, Maske mit Filter ABEK2P3
Wassertrupp: Bei Bedarf: Schutzanzug Form 2, Maske mit Filter ABEK2P3
Fahrzeugführer: Kontakt mit ZF, Lageeinweisung, bleibt bei ZF an Absperrung,
Aufbau Dekonplatz
Maschinist: Wasserversorgung Dekonplatz aufbauen, Dekonplatz ausleuchten
Aufgaben
Angriffstrupp: Dekontamination im Schwarzbereich, mit Bürsten und Brause,
verpackt verschmutzte Schutzkleidung
Wassertrupp: Dekontamination im Weißbereich, Ablegen des PA und Entkleidung
unterstützen
ELW 1
Ausrüstung
Aufgaben
nach Bedarf
Nach Anweisung des Abschnittsleiters
Datum
Verteiler:
Genehmigt:
(im Original unterschrieben)
Anlagen: Plakat SER, 17 Handkarten
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Handkarten SER und Kennzeichnungswesten ausgeben - Personal einteilen (Kiste GW-G)
Gefahrstoffzug
Im geschlossenen
Verband
SER
Einsatzort:
Gemarkung BR
oder eigener
Abschnitt BAB 6
Einsatzort:
Landkreis
Einsatzmittel
 Unterstützt örtliche Einsatzleitung, Ordnung des
Raumes, Nachforderung von Kräften
 Kommunikation, Dokumentation, Recherche,
Beständigkeitslisten
Abschnittsleiter
KdoW
Führungsassistent















Zugführer
LF
Zugführer gemäß Organigramm
Lageerkundung
Einleitung taktischer Maßnahmen
Lageerkundung mit dem Zugführer
IdR verantwortlich für die Arbeiten am Objekt
Überwacht das Vorgehen der Trupps
Atemschutzüberwachung
Sonderausrüstung auf Anweisung
1. Vorgehender Trupp
Erkundung (unter Sonderausrüstung)
Durchführen von Einsatz-(Erst-) Maßnahmen
Sonderausrüstung auf Anweisung
Sicherheitstrupp
Wird 2. Angriffstrupp
Unterstützt Angriffstrupp und Wassertrupp beim
Ausrüsten
 Sonderausrüstung auf Anweisung
 Wird 2. Sicherheitstrupp
Fahrzeugführer
Maschinist
Angriffstrupp
Wassertrupp
Schlauchtrupp
GW-G
Fahrzeugführer
Maschinist
Truppmann
 Unterstützt Trupps beim Ausrüsten
 Ausgabe von Gerätschaften
 Vorbereitung von Messgeräten / sonst. Geräten
RW
Fahrzeugführer
Maschinist
Truppmann
 Schleifkorbtrage bereitstellen
 Beleuchtung / Stromversorgung aufbauen
 Wird Dekontrupp falls LF 8/6 Babstadt nicht ausrückt
ELW
Führungsgruppe
 Auf Anweisung des Abschnittsleiters
LF
Babstadt
Fahrzeugführer
Maschinist
Angriffstrupp
Wassertrupp
 Nur bei ausreichender Mannschaftsstärke
ausrücken
 Aufbau und Betrieb Dekontaminations-Platz (GW-G)
 Zwei Dekontrupps mit Form 2 und Filter ausrüsten
Ordnung des Raumes
50m
50m
KdoW
LF
GW-G
RW
ELW
LF Babstadt
Schutzkleidung im ABC-Einsatz
Form 1
 Komplette Brandschutzkleidung
+ Pressluftatmer
+ Flammschutzhaube
+ Evtl. Chemikalienschutzhandschuhe
 nicht flüssigkeits- oder gasdicht
 Bei Menschenrettung nach GAMS
 wenn thermisches Risiko größer dem
Risiko bei Kontamination
Form 2
 Spritzschutzanzug Form 2
+ Pressluftatmer
+ Chemikalienschutzhandschuhe
+ Gummistiefel
 flüssigkeitsdicht, nur bedingt gasdicht
 Bei geringer Gefährdung (Fachberater)
 Für Dekon-Trupp, dann mit ABEK-Filter
Wind
Gefahrenbereich
(durch Feuerwehr)
Absperrbereich
Form 3
(durch Polizei)
 Chemikalienschutzanzug Form 3
 flüssigkeits- und gasdicht
 für direkten Kontakt mit gefährlichen
Flüssigkeiten und Gasen, z.B.
+ Abdichtmaßnahmen
+ Bergung
 Wenn Form 2 nicht ausreicht
GAMS-Regel



Allgemeine Lage (Ort, Zeit, Wetter)
Einsatzpläne
Erkundung vor Ort
Absperren


Gefahrenbereich mind. 5m vor Gebäude bzw. 50m im Freien
Absperrbereich mind. 100m durch Polizei
Menschenrettung



(Körperschutz Form 1 (Mindestschutz)
Retten von Personen aus dem Gefahrenbereich
Not-Dekontamination sicherstellen (C-Rohr/S-Rohr)
Spezialkräfte anfordern


Gefahrstoffeinheiten Landkreis Heilbronn
Fachberater Chemie, evtl. TUIS (Stufe 1-3)
Gefahr erkennen
1/10-1 (Abschnittsleiter)
1/42-1 (Zugführer)
1/54-1
1/51-1
6/11-1
2/42-1 Nur wenn mind. Staffel
Funkkonzept
Einsatzabwicklung
Einsatzstelle  FW- Leitstelle
Kanal 494 GU
Einsatzstellenfunk
Örtliche Feuerwehr
Gefahrstoffzüge + Dekon-P
GW-Mess
Abschnittsleiter Gefahrstoff
Kanal 50 WU
Kanal 56 WU
Kanal 53 WU
Kanal 31 + 56 WU
Stand 10.2015
Einsatztaktik
Gefahrstoffzug
Aufgelöst (kein
geschlossener
Verband)