H-Germanistik CFP: Affektivität und Mehrsprachigkeit. Dynamiken der deutschsprachigen (Gegenwarts-)Literatur, Berlin (20.03.2017) Discussion published by Anne Fleig on Friday, February 24, 2017 Das Teilprojekt A 03 „Geteilte Gefühle. Zugehörigkeit in der transkulturellen deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“ des SFB 1171 Affective Societies lädt ein zu einer Tagung mit dem Thema „Affektivität und Mehrsprachigkeit“ (FU Berlin, 2.-4. November 2017). Fahrt- und Übernachtungskosten werden von uns übernommen. Die Frage nach dem Zusammenhang von (literarischer) Mehrsprachigkeit und Affektivität mutet möglicherweise kontraintuitiv an. Aus der Perspektive des Einsprachigkeitsparadigmas ist es schließlich – und ausschließlich – die Muttersprache, der eine affektive Bedeutung zukommt. Die Tagung stellt demgegenüber zur Diskussion, inwiefern mehrsprachige Literatur einen privilegierten Ort der Darstellung, des performativen Vollzugs und der Reflexion der Affektivität von Sprache darstellt. Bedeutet ein ‚Mehr an Sprachigkeit‘ zugleich ein ‚Mehr an Affektivität‘? Inwiefern bringen mehrsprachige Schreibweisen die prinzipielle Affektivität von Literatur und (literarischer) Sprache in besonderer Weise zur Geltung? Inwieweit entspricht die Affektivität mehrsprachiger Literatur ihrer auffälligen Fokussierung auf die Sinnlichkeit, Körperlichkeit und Materialität von Sprache(n)? Wie artikulieren und modulieren mehrsprachige Texte affektive Prozesse auf thematisch-motivischer, formal-struktureller und poetologischer Ebene? Inwiefern ist damit eine Dynamisierung des hierarchischen Gegensatzes von Fremd- und Muttersprache bzw. eine Infragestellung der affektiven Norm der Einsprachigkeit verbunden (vgl. Yildiz 2012, 10ff.)? Wie verändert die Bewegung zwischen Sprachen bestehende Erzählschemata, Gattungsvorgaben und Vorstellungen von Autorschaft? Und inwiefern rückt damit auch die Frage der lebensweltlichen Verankerung mehrsprachiger Literatur in ein neues Licht? Um Fragen wie diese beantworten zu können, möchte die Tagung einen Austausch zwischen Mehrsprachigkeitsphilologie, germanistischer Emotionsforschung und theoretischen Ansätzen der – in der deutschsprachigen Literaturwissenschaft bislang wenig beachteten – Affect Studies (vgl. Gregg/Seigworth 2010) anregen. Ziel der Tagung ist es, die bisher eher unverbunden nebeneinanderstehenden Forschungsstränge zu bündeln und erstmalig miteinander in Dialog zu bringen. Erwünscht sind Beiträge zur deutschsprachigen (Gegenwarts-)Literatur, die den skizzierten Zusammenhang von Affektivität und Mehrsprachigkeit beleuchten. Theoretisch orientierte Vorträge und Fragestellungen sind ausdrücklich willkommen. Bitte schicken Sie Ihr Abstract (max. 300 Wörter) für einen 20-30-minütigen Vortrag bis zum 20.März 2017 an: [email protected] Konzeption und Organisation: Anne Fleig | Marion Acker | Matthias Lüthjohann Citation: Anne Fleig. CFP: Affektivität und Mehrsprachigkeit. Dynamiken der deutschsprachigen (Gegenwarts-)Literatur, Berlin (20.03.2017). H-Germanistik. 02-24-2017. https://networks.h-net.org/node/79435/discussions/168732/cfp-affektivit%C3%A4t-nd-mehrsprachigkeit-dynamiken-der Licensed under a Creative Commons Attribution-Noncommercial-No Derivative Works 3.0 United States License. 1 H-Germanistik http://www.sfb-affective-societies.de/index.html Diese Ankündigung wurde von H-GERMANISTIK [Constanze Baum] betreut – [email protected] Related date: March 20, 2017 Citation: Anne Fleig. CFP: Affektivität und Mehrsprachigkeit. Dynamiken der deutschsprachigen (Gegenwarts-)Literatur, Berlin (20.03.2017). H-Germanistik. 02-24-2017. https://networks.h-net.org/node/79435/discussions/168732/cfp-affektivit%C3%A4t-nd-mehrsprachigkeit-dynamiken-der Licensed under a Creative Commons Attribution-Noncommercial-No Derivative Works 3.0 United States License. 2
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