KVB verzeichnet Fahrgast

039/2017
20. Februar 2017
KVB verzeichnet Fahrgast-Plus von 1,5 Millionen
Schwarzfahrerquote erneut gesunken – Immer mehr Stammkunden
Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) haben im vergangenen Jahr erneut
steigende Fahrgastzahlen verzeichnet. 277,7 Millionen Menschen waren 2016
mit den Bussen und Stadtbahnen des Verkehrsunternehmens unterwegs. Das
waren knapp 1,5 Millionen oder 0,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit stieg
die Zahl der Fahrgäste seit 2007 um rund 25 Millionen.
Jürgen Fenske, Vorstandsvorsitzender der KVB: „Der Anstieg um 0,5
Prozentpunkte ist unter den Kölner Rahmenbedingungen ein ordentliches
Ergebnis. Wir freuen uns über das stetige Fahrgastwachstum und bedanken
uns bei den Fahrgästen für diesen Zuspruch. Klar ist, dass die KVB im
bestehenden Netz ihre Kapazitätsgrenzen erreicht, teilweise in den
Hauptverkehrszeiten überschritten hat. Ebenso klar ist aus den Erfahrungen
anderer Städte, dass der ÖPNV durch den Ausbau seines Netzes weitere
Kunden gewinnen wird und damit einen wirksamen Beitrag zur verkehrlichen
Entlastung und zum Klimaschutz in Köln leistet. Mit dem ÖPNV-Bedarfsplan
2030 sind die wichtigsten Projekte zum Ausbau des Stadtbahnnetzes benannt;
nun kommt es auf die zügige Umsetzung an.“
Bemerkenswert ist der erneute Rückgang der Schwarzfahrerquote: Sie sank
von 2,3 Prozent im Jahr 2015 auf knapp 2,0 Prozent im vorigen Jahr. Von rund
3,9 Millionen kontrollierten Fahrgästen waren demnach rund 77.400 ohne
gültigen Fahrschein unterwegs. Damit setzt sich der Trend der vergangenen
Jahre fort: 2010 lag die Schwarzfahrer-Quote noch bei rund sechs Prozent,
2011 waren es 4,7 Prozent, 2013 3,28 Prozent.
Der Rückgang der Schwarzfahrerzahlen ist im Wesentlichen auf die
Ausweitung der Kontrollen zurückzuführen. Seit Mitte 2015 kontrollieren alle
rund 220 Mitarbeiter aus dem Aufgabenbereich Sicherheit und Service sowie
Fahrausweisprüfdienst die Fahrscheine. Im August 2016 wurden weitere 20
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Mitarbeiter für den Bereich Sicherheit und Service eingestellt. Zum anderen
wirkt sich auch die Anhebung des Erhöhten Beförderungsentgeltes auf die
Schwarzfahrerquote aus: zum 1. August 2015 wurde es bundesweit von 40 auf
60 Euro erhöht. Jürgen Fenske: „Unsere Strategie der konsequenten Kontrollen
zeigt offenbar Wirkung. Schwarzfahren ist kein Kavaliersdelikt, denn der
Schaden, der dadurch entsteht, geht auch zu Lasten der zahlenden Fahrgäste.“
Die Zahl der KVB-Stammkunden ist im vorigen Jahr weiter gestiegen: 304.500
Kunden sind inzwischen mit Zeittickets wie beispielsweise JobTicket,
SchülerTicket, StudentenTicket oder MonatsTicket unterwegs; das waren rund
700 mehr als 2015. Im Jahr 2006 waren es noch knapp 270.000
Stammkunden. Von den insgesamt 277,7 Millionen Fahrten entfallen rund 185
Millionen auf die Stammkunden.
Im Vergleich zu 2015 ist auch die Zahl der Fahrten im Bartarif um 1,4 Prozent
gestiegen. Ein Grund für den zunehmenden Verkauf der Einzel-, Vierer- und
TagesTickets ist die verstärkte Nutzung des HandyTickets. Die Zahl der
Kunden, die regelmäßig das HandyTicket nutzen, stieg von 75.400 im Jahr
2015 deutlich auf 111.100. Dieser Trend wird sich fortsetzen.
Wachstums- und Erhaltungsinvestitionen
Die konkreten Strecken-Ausbauprojekte hat die Stadt Köln in Abstimmung mit
der KVB für den ÖPNV-Bedarfsplan des Landes NRW angemeldet. Auf diese
Weise soll eine Bezuschussung der Vorhaben sichergestellt werden. Die
Projekte mit einem Zeithorizont bis 2030 haben ein Finanzvolumen von einer
Milliarde Euro; dazu gehören die Ost-West-Achse, die Anbindung von
Stammheim-Flittard, die Weiterführung der Nord-Süd Stadtbahn nach
Rondorf/Meschenich, die Anbindung von Widdersdorf, die Verlängerung der
linksrheinischen Gürtelstrecke, die rechtsrheinische Verlängerung der Linie 7
bis zur Ranzeler Straße oder die Stadtbahn-Anbindung von Neubrück. Dies ist
ein Wachstums-Investitionsvolumen von rund 1,1 Milliarden Euro für die Stadt
und die KVB.
Hinzu kommen bis 2025 Erhaltungs- und Erneuerungsinvestitionen für Anlagen
und Fahrzeuge von einer knappen Milliarde Euro. Diese Herausforderungen
werden Stadt und KVB nur stemmen, wenn Bund und Land wie in der
Vergangenheit den ÖPNV über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz
(GVFG) fördern, insbesondere in wachsenden Städten wie Köln. Die von der
Bundesregierung vorgesehene Mittelhöhe von 333 Millionen Euro pro Jahr wird
dazu nicht ausreichen. Jürgen Fenske abschließend: „Nur bei einer
ausreichenden Förderung von Bund und Land werden die Städte und ihre
Verkehrsunternehmen diese Herausforderungen schaffen.“