Fünf Kirchgemeinden bestimmen über ihre Zukunft

33. Jahrgang
GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG
Donnerstag, 23. Februar 2017
Nr. 8
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Fünf Kirchgemeinden bestimmen über ihre Zukunft
Die Zusammenarbeit der
fünf reformierten Kirchgemeinden geht weiter.
An «Mitmach-Anlässen»
können alle Mitglieder
ihre Wünsche einbringen.
Oliver Linow
Über 400 Gläubige besuchten letztes
Jahr an Pfingsten den ersten Regionalgottesdienst in Küsnacht. «Als eines der Highlights der Zusammenarbeit» bezeichnet den Anlass Max
Heberlein, Präsident der reformierten Kirche Küsnacht.
Gemeint ist die Kooperation zwischen den fünf reformierten Kirchgemeinden Herrliberg, Erlenbach,
Küsnacht, Zollikon und Zumikon. Sie
orientieren sich am Projekt Kirchgemeinde Plus, mit dem die Zusammenarbeit der Reformierten in Zürich verbessert werden soll. Ziel des
Kirchenrates ist es, dass Gemeinden
fusionieren und sich so die Anzahl
verringert.
«Das ist bei uns – jedenfalls aus
heutiger Sicht– kein Thema», versichert Heberlein. Neben gemeinsa-
Einer der grössten Erfolge: Über 400 Leute besuchten an Pfingsten den ersten Regionalgottesdienst.
men Gottesdiensten an Pfingsten,
am Reformationssonntag und in den
Sommerferien organisieren die Kirchen auch zusammen weitere Anlässe. Im Rahmen von «Essen und
Ethik» findet einmal im Monat eine
Veranstaltung über gesellschaftliche
Themen statt.
Hinter diesen Abenden stehen
die Küsnachter, die Erlenbacher und
die Herrliberger Kirche. «Wenn
mehr Leute kommen, lohnt es sich
für uns, attraktivere und teurere Referenten einzuladen», erklärt Heberlein.
Mitglieder bringen sich ein
Im März geht es mit der Zusammenarbeit einen Schritt weiter. In sogenannten Mitmach-Anlässen sind die
Foto: Archiv
Mitglieder der Kirchgemeinden eingeladen, sich in die Zukunftsplanung
einzubringen. «Wir möchten herausfinden, ob wir überhaupt die richtigen fünf Gemeinden sind», blickt
Heberlein voraus. Ausserdem sollen
die Teilnehmer sagen können, was
ihnen an der Kirche im eigenen Dorf
besonders wichtig ist und wo Aktivitäten zusammengelegt werden sol-
len. Der Kirchgemeindepräsident
nennt zwei Beispiele, wie die Zusammenarbeit in Zukunft intensiviert werden könnte. «Ein Thema
ist, einmal pro Monat in einer Gemeinde einen Profil-Gottesdienst
durchzuführen», erläutert er. Dabei
könnte der Fokus auf Jazz- oder
Pop-Musik liegen. Heberlein hofft,
damit jüngere und vor allem mehr
Leute für einen Gang in die Kirche
zu motivieren. Bei einem normalen
Gottesdienst erscheinen in Küsnacht
60 bis 80 von fast 5000 Mitgliedern.
«Das muss uns schon zu denken geben», sagt er. Wie genau die ProfilGottesdienste aussehen sollen, ist
noch unklar.
Auch die intensivere Zusammenarbeit der Kirchensekretariate würde laut Heberlein Sinn ergeben. «Die
Arbeit könnte dadurch effizienter
und günstiger erledigt werden», ist
er überzeugt. Daran, dass die Gottesdienste grundsätzlich wie bisher
in den einzelnen Gemeinden stattfinden, soll nicht gerüttelt werden.
Mitmach-Anlässe: 2. März: Erlenbach,
6. März: Zumikon, 8. März Zollikon im
Dorf, 14. März: Herrliberg, 15. März: Küsnacht. Die Veranstaltungen starten jeweils
um 19 Uhr im Kirchgemeindesaal.
Mit der Sprache spielen
Die Baukultur dokumentieren
Das Projekt kritisieren
Der selbsternannte «Sprach-Erotiker» Hugo Ramnek ist besessen von der Sprache und dem Spiel mit ihr. Am 3. März
zeigt er seine Kunst zusammen mit dem Musikerduo
fÖn&tÖn in der Küsnachter Chrottegrotte.
Seite 3
Die kantonale Denkmalpflege veröffentlicht periodisch Berichte über ihre Tätigkeit. Im aktuellen Band sind zwei private Wohnhäuser aus Küsnacht vertreten. Sie dokumentieren
die frühe Moderne am Zürichsee.
Seite 5
Anfangs gab es nur eine Variante. Nun müssen die Zolliker
Stimmberechtigten über zwei Initiativen zum Zolliker Zentrum befinden. Im Interview erzählen die beiden Initianten,
was sie am Projekt der Gemeinde stört.
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2
Stadt Zürich
Nr. 8
23. Februar 2017
AKTUELL
Glarner Feuer für Sechseläuten
Auch das Trio Eden als Original-Murmelifamilie ist wieder mit dabei.
Foto: zvg.
Murmeli buddeln Musicalhit wieder aus
«Ewigi Liebi», das erfolgreichste Schweizer Musical,
kommt zum 10. Geburtstag
zurück auf die Bühne.
Vor zehn Jahren feierte «Ewigi Liebi»
Uraufführung Mit einer Spielzeit von
fünf Jahren in Zürich und Bern und
65 000 Zuschauern gilt es als erfolgreichstes Schweizer Musical. Zum
zehnten Geburtstag kommt die Hitproduktion für kurze Zeit nochmals
zurück auf die Bühne. Von «Alperose» bis zum «Schwan» sind die Ohrwürmer der grossen helvetischen
Sänger und Bands geschickt in eine
humorvolle und spannende Geschichte rund um Liebe, Verrat und Missverständnisse verpackt.
Aus dem Urensemble ist das Trio
Eden auch in der Jubiläumsinszenierung als Murmelifamilie wieder mit
dabei. Neu dazustösst Tiziana Gulino
in der Rolle der Gret. Sie gewann
2014 das TV-Casting «The Voice of
Switzerland». Ebenfalls neu mit dabei ist Marc «Cuco Dietrich», ehemals
Peter, Sue und Marc, als Herr Lieberherr. (pd./mai.)
2. März bis 14. Mai, Maag-Halle, Hardstrasse 219, 8005 Zürich. Infos und
Tickets: www.ticketcorner.ch
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 5 × 2 Tickets für
«Ewigi Liebi» (Gutscheine für eine
Vorstellung nach Wahl). Einfach
bis 27. Februar ein E-Mail mit Betreffzeile «Ewigi Liebi» und angegebener Postadresse senden an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Ewigi Liebi«
Buckhauserstrasse 11
8048 Zürich
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Publireportage
Wie funktioniert Stockwerkeigentum?
schaft genau haben. Ein neues Seminar des HEV Zürich gibt am Donnerstag, 11. Mai 2017, auf diese Fragen kompetent Auskunft. Wichtige
Themen sind auch etwa die gesetzlichen Grundlagen des Stockwerkeigentums, die Wertquote sowie der
Unterschied zwischen den gemeinschaftlichen Teilen der Liegenschaft,
den Teilen im Sonderrecht und den
Teilen im ausschliesslichen Nutzungsrecht.
Weitere Informationen und eine
Anmeldung finden sich auf unserer
Website www.hev-zuerich.ch unter
«Shop», dann «Seminare».
Gut zu wissen . . .
Bevor jedoch die eigene Wohnung im
Stockwerkeigentum erworben wird,
müssen sich die Käufer darüber im
Klaren sein, was die Besonderheiten
dieser Eigentumsform sind, worauf
es vor und nach dem Erwerb zu achten gilt und welche Rollen die Verwaltung und die EigentümergemeinANZEIGEN
Albert Leiser, Direktor,
Hauseigentümerverband Zürich
Albert Leiser.
Foto: zvg.
gewidmet. Die Zeremonie beginnt um
18.30 Uhr auf dem Zwingliplatz vor
dem Grossmünster, wo das Fridolinsfeuer – das Glarner Pendant zum
Feuerbrauch am Zürcher Sechseläuten – entzündet wird. Offizielle Vertreter aus Zürich und Glarus begrüssen die Anwesenden. Die Glarner
Sängerin und Songwriterin Betty Legler untermalt den Festakt musikalisch. Die Flamme des Fridolinsfeuers
brennt bis zum Sechseläuten im
Grossmünster weiter. Die Glarner
verehren Fridolin von Säckingen bis
heute als Landespatron. Er ziert das
Kantonswappen, das einen Menschen
zeigt. (pd./pm.)
www.glarneragenda.ch
GEWERBEVERBAND STADT ZÜRICH
AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND
Vor gut 50 Jahren wurden die rechtlichen Grundlagen geschaffen, damit
Stockwerkeigentum in der heutigen
Form überhaupt möglich ist. Seither
steigt die Attraktivität dieser Form
des Wohneigentums kontinuierlich.
Dank tiefen Hypothekarzinsen und
hoher Bautätigkeit ist heute die
Nachfrage nach Wohneigentum auch
in der Form von Stockwerkeigentum
besonders hoch.
Das Glarnerland ist Feuer und Flamme für das Zürcher Sechseläuten, wie
die Gemeinde mitteilt. Als Gastkanton
will sich Glarus in Zürich im besten
Licht zeigen. Dieses Licht bringt die
Gemeinde schon sechs Wochen zuvor
– am Fridolinstag – in die Limmatstadt. Deshalb brennt am 6. März das
traditionelle Fridolinsfeuer sowohl in
zahlreichen Glarner Dörfern als auch
beim Zürcher Grossmünster.
Nach der ökumenischen Zeremonie in der Stadtkirche Glarus reisen
die katholischen und reformierten
Pfarrpersonen zum Grossmünster
nach Zürich. Der Weg von Glarus
nach Zürich ist auch Teil des Wegs
von Zürichs Stadtpatronen Felix und
Regula. Ihnen ist das Grossmünster
Hauseigentümerverband Zürich, Albisstr.
28, 8038 Zürich, Tel. 044 487 17 00
Publireportage
Freundlichkeit bringt Erfolg
Es ist die Zeit der Schulzeugnisse.
Vor allem in der 6. Klasse entscheidet
dieses Zeugnis scheinbar über Sein
und Nichtsein. Es löst grosse Freude
aus (als erste Eintrittskarte ins Gymi)
oder grosse Unsicherheit (bei Zuteilung in die Sek B). Den Gymnasiasten
stehen alle Türen offen, den Sek-Blern das elende Los als Hilfsarbeiter/in – so glauben häufig die verzweifelte Mutter und der ratlose Vater. Als Mutter von drei Jugendlichen
kenne ich das Problem. Aber als Präsidentin des Gewerbeverbandes höre
ich auch immer wieder von den Unternehmern, welche Qualitäten sie
bei ihren Lernenden suchen – und
welche immer schwieriger zu finden
sind.
Sicher ist eine gute Fachausbildung eine gute Voraussetzung für
den schulischen Erfolg – das kann
man nicht kleinreden. Ebenso wichtig ist aber die Sozialkompetenz – altmodisch gesagt «eine gute Erziehung». Kann Ihr Kind freundlich
Grüezi sagen und den Leuten in die
Augen schauen? Hört es zu, wenn
man etwas erklärt? Gibt es sich Mühe, sind die Hefte ordentlich? Ist es
zuverlässig und hält es sich an Abmachungen? Mit 12 muss man noch
nicht perfekt sein, denn man hat
noch 3 Jahre Zeit, bis man eine Lehrstelle finden und antreten muss. Aber
mit 12 sollte man die Grundregeln
des Benimms kennen. Von vielen Unternehmern höre ich, dass sie lieber
gute B-Schülerinnen ausbilden als
Nicole Barandun.
Foto: zvg.
nachlässige A-Schüler/innen, denn
die Nacherziehung ist mühsam und
undankbar und nicht die Aufgabe der
Wirtschaft.
Sie können Ihr Kind nicht «gescheiter» machen als es ist. Schimpfen und drohen sind sogar kontraproduktiv. Aber wenn Ihr Kind sich
zu benehmen weiss, stehen ihm viele
Wege offen. Freundliche, fleissige
Menschen bekommen eher eine
Lohnerhöhung und werden eher befördert. Zudem ist unser Bildungssystem flexibel. Intellektuelle Spätzünder
können das nötige Fachwissen auch
später erlernen. Beim Benehmen ist
das viel schwieriger. Seien Sie also
ein positives Vorbild!
Nicole Barandun
Präsidentin Gewerbeverband der
Stadt Zürich
Küsnachter
AKTUELL
Von liebenden Bäumen und kippenden Wörtern
ben die beiden eine so grosse Sensibilität für Texte und Spannungsbögen.» Besonders spannend sei es
auch hier, wenn zwischen Text und
Musik Reibungen entstehen. «Da bin
ich mit den beiden sehr glücklich, wir
finden immer wieder die richtigen
Anknüpfungspunkte.»
Schriftsteller und Schauspieler Hugo Ramnek ist
besessen von der Sprache
und dem Spiel mit ihr.
Am 3. März zeigt er seine
Kunst zusammen mit
dem Musikerduo fÖn&tÖn
in der Chrottegrotte.
Flüssiges und Liebendes
Annina Just
Über ihn zu schreiben, ist eine Herausforderung. Er selber wäre wohl am
besten darin, seine Kunst in Worte zu
fassen. Hugo Ramnek erschafft mit
seinen Texten nämlich Bilder und
Klänge, die im Gedächtnis haften bleiben. Der Schriftsteller und Schauspieler bezeichnet sich selber denn auch
als «Sprach-Erotiker». «Mich elektrisierte Sprache schon als Kind», erzählt der gebürtige Österreicher bei
einem Treffen in seinem Lieblingscafé
im Zürcher Seefeld. Bereits als Knirps
waren für ihn die Kabarett-Sendungen
«Doppelconférencen» im österreichischen Fernsehen mit den Schauspielern Karl Farkas und Ernst Waldbrunn das Grösste. «Den Inhalt verstand ich zwar nicht, aber ihr Umgang
mit der Sprache faszinierte mich unglaublich», blickt der 56-Jährige zurück.
Reibung entstehen lassen
Heute, gut vier Jahrzehnte später, ist
der ehemalige Klassenclown selber
Schauspieler und Schriftsteller, dazu
Gymnasiallehrer am Liceo Artistico in
Zürich. Nachdem er in Wien und Dublin Germanistik und Englisch studiert
hatte, verschlug es ihn in die Limmatstadt. Hier hat er dann noch im
Alter von 40 Jahren die Schauspielschule besucht. «Ich hatte schon immer eine grosse Liebe zum Theater»,
erzählt der Wahl-Zürcher, der mit einer Schweizerin verheiratet ist. Als er
dann von einer Schauspielausbildung
für Berufstätige erfahren hatte, habe
er sich diesen Traum erfüllt. Mit dem
Spielen von selbst geschriebenen Szenen konnte er schon während der
Ausbildung eine Verbindung zwischen
der schriftstellerischen Tätigkeit und
dem Schauspiel schaffen.
«Ursprünglich habe ich gedacht, es
zieht mich in Richtung Kabarett», so
Ramnek. «Doch meine Texte enthalten
nicht eine ‹Wuchtel› nach der anderen, wie es das fürs Kabarett
braucht.» Mit «Wuchtel» meine er so
Sprachkünstler und Kaffeeliebhaber: Hugo Ramnek.
etwas wie eine komödiantische Pointe,
erklärt er auf Nachfrage in seinem unüberhörbaren, charmanten österreichischen Akzent. So ist dann die Form
der Leseperformance entstanden. Und
mit ihr ist Ramnek seit einigen Jahren
erfolgreich unterwegs.
Es ist eine subtile Form des Kabaretts. Eine, die genaues Zuhören erfordert und dann aber gleichzeitig
zum Schmunzeln und Nachdenken
anregt. Ernst und Witz würden für ihn
unmittelbar zusammengehören, erklärt der Schriftsteller. «Gut wird es,
wenn zwischen ihnen Reibung entsteht und die Funken sprühen.» Sehr
oft ist in seinen Texten dort, wo es
ernst wird, der Witz zu finden.
Seinen kreativen und fantasievollen Umgang mit der Sprache erklärt
der zurückhaltende Künstler nach etwas
Überlegen
folgendermassen:
«Wenn ich ein Wort höre, setzt bei mir
ein Spieltrieb ein. Ich will es zum Kippen bringen, flüssig machen, denn in
jedem Wort steckt auch ein anderes.»
Einerseits sei dies für ihn eine grosse
Lust, anderseits aber auch eine heikle
Foto: Annina Just
Gratwanderung. Denn schnell könnten solche Sprachspielereien kippen
und platt oder plump wirken.
Zwei musikalische Mitspieler
In Küsnacht wird Ramnek zusammen
mit dem Duo fÖn&tÖn auftreten. Das
sind die beiden Multi-Instrumentalisten Urs Sibi Sibold und Balz Nill. Letzterer ist einem breiten Publikum bekannt als Perkussionist bei der
Schweizer Mundartband Stiller Has.
Zu sagen, Ramnek werde von den Musikern begleitet, wäre aus seiner Sicht
falsch. «Sie sind meine Mitspieler, wir
spielen miteinander», erklärt er. Sibold und Nill würden seine Texte mit
«kurzen Stücken ergänzen, die einem
lange im Ohr bleiben».
Diese Art von Performance haben
die drei Künstler schon an vielen
Schweizer Orten aufgeführt. Gemäss
den Berichterstattungen darüber ist
das Echo sehr positiv. Und auch
Ramnek kann von seinen beiden Mitspielern nur schwärmen: «Text verliert ja immer gegen Musik», hält er
fest. «Deshalb bin ich sehr froh, ha-
Mit dem Programm «Seeliebe, letzter
Schnee und andere Fallen» erwarten
die Küsnachter Zuhörer verschiedene
Geschichten und Gedichte, einige davon sind bereits veröffentlicht, andere
noch nicht. Zu Ersteren gehört die
Kurzgeschichte «Bö», eine Liebesgeschichte zwischen zwei Bäumen, einer
Birke und einer Weide am Seeufer.
«Ich habe gedacht, See passt gut zu
Küsnacht und letzter Schnee zur Jahreszeit.» Allgemein ist bei Hugo Ramnek Wasser ein wichtiges Element. Er
versucht nicht nur, Wörter flüssig zu
machen, sondern hat sich sein Leben
lang gerne in der Nähe von Gewässern aufgehalten – früher in seiner
Heimat, einem Seengebiet in Kärnten,
heute am Zürichsee. So thematisieren
denn auch viele seiner Texte das flüssige Element.
Zu den «anderen Fallen», die
Ramnek in der Chrottegrotte zum Besten gibt, gehören auch Texte aus seinem neusten, noch nicht ganz fertigen
Buch «Cover-Versionen». «Das wird
ein Buch, das wie eine Jukebox funktioniert», verrät der Schriftsteller, der
mehrere Romane und Erzählungen
veröffentlicht hat. Die Texte aus «Cover-Versionen» basieren auf alten
Blues- und Rocksongs. «Manchmal
sind sie sehr weit vom Original weg,
manchmal sehr nah, aber nie sollen
sie imitierend sein», führt Ramnek
aus. Die Idee ist, dass das Buch nicht
von vorn nach hinten gelesen wird,
sondern dass der Leser je nach Lust
und Laune Texte auswählt. Ob das
funktioniert, weiss er noch nicht, aber
die Lust an der Sprache und daran,
mit ihr Neues auszuprobieren, animiert ihn, es zu versuchen.
Hugo Ramnek und fÖn&tÖn: «Seeliebe,
letzter Schnee und andere Fallen». Freitag, 3. März, Chrottegrotte, Obere Dorfstrasse 27, Küsnacht. Abendkasse und Bar
ab 19.30 Uhr, Vorstellung um 20.30 Uhr.
Eintritt 25.– (mit Legi 10.–).
Am 7. Juli gibt es nochmals Gelegenheit,
Ramneks Texte zu hören. Dann tritt das
Duo MeierMoser & der Huber in der
Chrottegrotte auf. Ihr Programm «Die Tomatensuppenschleuder» stammt aus der
Feder von Ramnek. Weitere Infos unter
www.meiermoserhuber.ch.
Nr. 8
APROPOS . . .
Annemarie
Schmidt-Pfister
Einen für ländliche Gebräuche
möglicherweise fatalen Ausgang
nahm ein Streit in der Gemeinde
Zwischenwasser im benachbarten Vorarlberg. Nach fast zwei
Jahren erbittertem Hin und Her
einigten sich dort vor kurzem ein
Bauer und ein Vermieter von Ferienwohnungen darauf, dass die
Kühe des Bauern künftig anstatt
Glocken GPS-Tracker tragen werden.
Dass die Kühe aufgrund ihrer
Schellen bisher nicht nur vom
Wenn Schellen-Ursli
mit GPS tanzt
Bauern, sondern auch von den
Feriengästen akustisch geortet
werden konnten, empfanden
Letztere als Zumutung – und der
Ferienhausvermieter sah wohl
seine Kuhfelle – beziehungsweise
seine Mieten – davonschwimmen.
Mit der aussergerichtlichen Einigung fand jetzt zwar der Streit
ein Ende, doch mit ihm auch die
Landidylle. Kräht der Hahn auf
dem Mist, bleibt nämlich der
Städter, wo er ist: in der Stadt.
Und mit Kuhschellen auf der Weid
hat er eben auch nur die halbe
Freud – wieso auf dem Land Ferien machen, wenn es da von früh
bis spät auch nur Lärm gibt? Dass
man einst genau wegen dieser
Idylle Erholung auf dem Land gesucht hat, ist dem Denken von
lärm- und stressgeplagten Städtern inzwischen offenbar so fremd
wie der friedliche Klang von Kuhglocken und das frühmorgendliche Krähen des Bio-Güggels, den
man eh nur noch in der Plastikverpackung kennt.
Hauptsache, man hat die Idylle im Heimatfilm, wo der Ursli
die allergrösste Glocke vom Maiensäss ins Tal herunterholt und
damit einmal im Jahr um den
Dorfbrunnen tanzt – wohlgemerkt: einmal im Jahr und nur
im Film oder Bilderbuch! Nur:
Mit GPS geht auch das nicht
mehr! «Chalandamarz» ade . . .
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Amrein tritt als
Parteipräsident zurück
Das «Heimat 3» ist
geschlossen
Saxo Bank zieht weg
aus Zollikon
Hallenbad Fohrbach
vorerst geschlossen
Hans-Peter Amrein will nicht
mehr länger als
Präsident
der
Küsnachter SVP
amten. Wie er
dem «Küsnachter»
mitteilt,
hätten ihn «verschiedene Vorkommnisse sowie mangelndes Hat genug: HansVertrauen von Peter Amrein. F: zvg.
seiten der Exekutive» zum Rücktritt nach nur einem
Jahr im Amt bewogen. Mehr über seine Beweggründe will der Politiker
nicht sagen. Nur so viel: Mit dem Vorstand habe er sich ausgezeichnet verstanden, betont der langjährige Kantonsrat.
Amrein teilte seinen Schritt letzte
Woche den Parteimitgliedern mit. Der
Rücktritt erfolgt auf die Parteiversammlung am 6. März. Wer seine
Nachfolge antreten werde, sei noch
völlig unklar, so Amrein. (aj.)
Das ungarisch-österreichische Restaurant
Heimat 3
in
Zumikon
schliesst nach nur eineinhalb Jahren. Das Restaurant an der Ebmatingerstrasse, gleich neben der Migros, ist seit Mitte Januar amtlich
versiegelt. Dies schreibt die «Zürichsee-Zeitung» (ZSZ). Am vergangenen
Freitag war die Konkurseröffnung
über Pächter Attila Basa in der ZSZ
ausgeschrieben. Laut dem Küsnachter Notar Thomas Hersche sei
das Konkursverfahren eröffnet worden, weil Basa Zahlungsunfähigkeit
erklärt habe. Er hatte das Restaurant seit Sommer 2015 mit seiner
Frau bewirtet.
Die Liegenschaft, in der sich das
Restaurant befand, gehört laut der
ZSZ den beiden Schwestern Claudia
Züst-Hofmann und Susanne Blickensdorfer-Hofmann. Claudia Züst
wollte sich zu den Hintergründen
des Konkurses nicht äussern. Sie
deutete lediglich an, dass in der Liegenschaft wieder ein Restaurant eröffnen soll. (oli.)
Seit sieben Jahren hatte die Saxo
Bank ihren Schweizer Hauptsitz in
Zollikon. Im März zieht sie nach Zürich an die Beethovenstrasse. Dafür
gibt es verschiedene Gründe, wie
Patrick Hunger, CEO der Saxo Bank
Schweiz, auf Anfrage erklärt. «Mit
dem Umzug ins Finanzzentrum,
wollen wir ein Zeichen für den
Schweizer Markt setzen.» Ausserdem sei es in Zürich einfacher, das
Netzwerk zu pflegen und sich in der
neuen Trading Lounge mit Kunden
auszutauschen.
Bei einem Brand im Hallenbad Fohrbach in Zollikon vergangene Freitagnacht ist ein Sachschaden von mehreren hunderttausend Franken entstanden. Verletzt wurde niemand.
Gemäss Bericht der Kantonspolizei Zürich war der Brand um 22.30
Uhr bei Schutz & Rettung gemeldet
worden. Die sofort ausgerückte Feuerwehr Zollikon konnte den Brand,
der in der Cafeteria des Hallenbades
ausgebrochen war, rasch unter Kontrolle bringen. Wegen der grossen
Rauchentwicklung wurde die Berufsfeuerwehr der Stadt Zürich mit einem Grosslüfter zur Unterstützung
beigezogen. Gemäss Untersuchungen
der Spezialisten des Brandermittlungsdienstes der Kantonspolizei
steht als Brandursache ein Defekt eines technischen Gerätes in der Cafeteria im Vordergrund.
Wegen des Brandes bleibt das
Hallenbad bis auf Weiteres geschlossen. Wie die Gemeinde Zollikon mitteilt, ist frühestens im April mit einer
Wiedereröffnung zu rechnen. (ks.)
Attraktiverer Arbeitsort
Verändern soll sich für die Belegschaft die Attraktivität des Arbeitsortes. Während die Büros in Zollikon auf zwei Stöcke verteilt waren,
arbeiten in Zürich alle Angestellten
auf der gleichen Etage. «Durch das
moderne Arbeitsplatzkonzept im
Zentrum von Zürich fördern wir die
Vernetzung innerhalb der Organisation und mit unserem Ökosystem»,
erläutert Hunger. (oli.)
23. Februar 2017
3
4
Küsnachter
Nr. 8
23. Februar 2017
AKTUELL
Frühlingsgefühle kommen mitten im Februar auf
Milde Temperaturen in Zürich, Rekordtemperaturen
auf Island und rekordtiefe
Ausdehnung des Meereises
an beiden Polen des Planeten: Der Februar 2017 spürt
den Frühling.
statt -30 Grad. Lokal kann dies jedoch
ein krasses Ausmass annehmen. So
wurde am 12. Februar in Eyjabakkar,
im Osten von Island, eine Höchsttemperatur von frühlingshaften 19,1 Grad
gemessen. Die konstante Wärme am
Nordpol hat zur Folge, dass sich das
Meereis in der Arktis viel langsamer
ausdehnt als in anderen Jahren. Im
Januar und Februar wurden neue Negativrekorde der Meereisbedeckung
beobachtet. Obwohl sich das Eis normalerweise noch bis Mitte März weiter ausdehnt, gab es Mitte Februar sogar schon einzelne Tage mit einem
Netto-Eisverlust. Eisschmelze mitten
im Winter ist schon sehr aussergewöhnlich. Es scheint klar zu sein: Die
Arktis spürt bereits den Frühling.
Silvan Rosser
Zwischen dem 14. und 17. Februar
stiegen die Temperaturen auf ungewöhnlich milde Werte. Mit fast 17
Grad in Chur, 16 Grad im Wallis und
rund 10 Grad im Flachland kamen
erste Frühlingsgefühle auf. Ein kalter
Januar gefolgt von einem milden Februar: Diese Konstellation kommt in
der Schweiz relativ selten vor. In der
über 150-jährigen Messreihe von MeteoSchweiz sind nur acht solche Jahre
zu finden. Letztmals 1997. Häufiger
folgt auf einen kalten Januar auch ein
kalter Februar, oder auf einen milden
Januar ein kalter Februar.
Blühbeginn
Bei dieser Februarmilde erstaunt es
nicht, dass auch Hasel und Erle den
Frühling spüren. Pollengeplagte juckt
es bereits wieder in der Nase. Der
Blühbeginn der Hasel fand am 16. Februar statt, jener der Erle wird auf
den 23. Februar vorausgesagt. In der
Westschweiz blühen die Erlen aber
bereits seit einer knappen Woche, sodass bei geeigneten Windverhältnissen auch in Zürich schon mässige Pollenkonzentrationen auftreten können.
Blühende Hasel- und Erlengewächse
Zweiter Frühling in der Antarktis
Meereisbedeckung am Nord- und Südpol: Aufgrund der gegensätzlichen
Jahreszeiten und der grösseren Eismassen am Südpol zeigt sich das charakteristische Muster mit zwei Spitzen im Juni und November. Seit September 2016 (rote Kurven) zeichnet sich eine dramatische Entwicklung
ab: So wenig Meereis wie aktuell gabs noch nie.
Grafik: Wipneus/Silvan Rosser
sind für Mitte Februar aber keinesfalls
aussergewöhnlich. Im Gegenteil: Der
diesjährige Blühbeginn in Zürich ist
sogar zwei Wochen nach Termin.
Grund dafür war der sehr kalte Januar. In den letzten Jahren, als der Januar regelmässig mit ungewöhnlicher
Wärme auftrumpfte, blühten Hasel
und Erle vielfach bereits im Januar.
Eisschmelze im Winter
Nicht nur das lokale, auch das globale
Wetter spielt weiterhin verrückt. Am
deutlichsten zeigt sich das zurzeit an
den beiden Polen der Erde. Am Nordpol, nördlich des 80. Breitengrades,
gab es seit Dezember 2015 keinen
einzigen Tag während der Polarnacht
(Oktober bis März) mehr, an dem es
kälter war als im Mittel der Jahre
1958– 2002.
Seit Herbst 2016 erlebte die Arktis
bereits vier winterliche «Hitzewellen»
mit Temperaturen bis zu 20 Grad
über dem Durchschnitt. Das wäre, wie
wenn es in der Schweiz mitten im Januar 25 Grad werden würde. Für die
Nordpolregion bedeutet dies -10 an-
Das Meereis fehlt in diesem Februar
aber nicht nur am Nordpol, sondern
auch am Südpol in der Antarktis. Am
Südpol wird in rund einem Monat das
jährliche Meereis-Minimum erwartet,
denn es ist zurzeit Sommer auf der
Südhemisphäre. Doch dieses Jahr zog
sich das Meereis deutlich stärker zurück als in den Jahren zuvor. Blieb
das Meereis in den letzten Jahren erstaunlich konstant respektive war es
in einigen Jahren sogar überdurchschnittlich, so beschleunigte sich das
Abschmelzen in den letzten zwei Jahren umso schneller.
Der bereits 2016 beobachtete starke Rückzug setzt sich nun auch 2017
fort. Noch nie seit Beobachtungsbeginn der Meereisbedeckung in der
Antarktis 1979 gab es im Januar und
Februar so wenig Meereis. Kein Zwei-
Amtliche Publikationen
Bauprojekte
Bauherrschaft:
Alfred Angst, Schiedhaldenstrasse 45
8700 Küsnacht
Objekt/Beschrieb: Sanierung der Gartenmauer und neue Stützmauern beim Mehrfamilienhaus Vers.-Nr.
3779, auf dem Grundstück Kat.-Nr. 4049
Zone:
Wohnzone W2/1.40
Strasse/Nr.:
Schiedhaldenstrasse 45, 8700 Küsnacht
Bauherrschaft:
vertreten durch Hans Rudolf Roshard,
Schöntal 10, 8126 Zumikon
Objekt/Beschrieb: Temporäre Umnutzung (Mai bis Oktober 2017)
der Gewerberäume im Gebäude Vers.-Nr.
1701, auf dem Grundstück Kat.-Nr. 11961, zu
einer Café-Bar mit Shop
Zone:
Wohnzone W3/2.75
Strasse/Nr.:
Seestrasse 175, 8700 Küsnacht
22-mal die Schweiz «aufgetaut»
Mitte Februar waren nur noch etwas
mehr als 13,5 Millionen Quadratkilometer mit Meereis bedeckt. Dieser
neue Negativrekord unterschreitet den
alten Rekordwert um beinahe 1 Million Quadratkilometer. Das ist eine Fläche, die rund 22-mal die Schweiz umfasst.
Im
langjährigen
Durchschnitt
dehnt sich das Meereis im Februar
global auf 15,5 Millionen Quadratkilometer aus. Aktuell ist die von Meereis
bedeckte Fläche also rund 13% kleiner
als üblicherweise zu dieser Jahreszeit.
Es scheint, als ob alle den Frühling
spüren würden. Doch ein milder Februar macht noch lange keinen Frühling. Der Winter dürfte zwar überstanden sein, denn ab Ende Februar startet der Frühling normalerweise mit
seinem Temperaturanstieg, welcher
bis im Juli oder August anhält. Dieser
Temperaturanstieg verläuft aber keinesfalls linear. Viel eher ist es ein treppenartiger Anstieg der Temperaturen
mit Perioden der starken Erwärmung
gefolgt von kurzen Kälterückfällen.
Die steilsten Temperaturanstiege
brachten in den letzten Jahren jeweils
die Perioden Mitte und Ende März,
Ende April und Ende Mai.
Wetter, Klimawandel und Energiewende in
Zürich: www.meteozurich.ch
Schule Küsnacht
Bauherrschaft:
Jürg Schmid, via ai Monti 30, 6991 Neggio
Projektverfasser: Thyes Architekten AG, Bahnhofstrasse 8
8700 Küsnacht
Objekt/Beschrieb: Neubau Schallschutzwand vor der Bushaltestelle Bühlstrasse, beim Gebäude Vers.-Nr.
4248, auf dem Grundstück Kat.-Nr. 12872
Zone:
Wohnzone W2/1.20
Strasse/Nr.:
Obere Bühlstrasse 3a, 8700 Küsnacht
Die Bauakten liegen während 20 Tagen, vom Datum der Ausschreibung an, beim Bauamt der Gemeindeverwaltung Küsnacht auf.
Begehren um Zustellung baurechtlicher Entscheide können innert der gleichen Frist schriftlich bei der örtlichen Baubehörde
gestellt werden. E-Mail-Zuschriften erfüllen die Anforderungen
an die Schriftlichkeit in der Regel nicht. Wer das Begehren nicht
innert dieser Frist stellt, hat das Rekursrecht verwirkt. Die Rekursfrist läuft ab Zustellung des Entscheides (§§ 314–316 PBG).
23. Februar 2017
Die Baukommission
Ulrich Krebs, Kaltensteinstrasse 20
8127 Forch
Projektverfasser: Strüby Konzept GmbH, Steinbislin 2
6423 Seewen SZ
Objekt/Beschrieb: Rückbau Fahrsilo, Neubau Remise und drei
Hochsilos beim Stall Gebäude Vers.-Nr. 3972,
auf dem Grundstück Kat.-Nr. 12449
Zone:
Landwirtschaftszone L
Strasse/Nr.:
Haldeweg 1a, 8127 Forch
fel: Die Antarktis erlebt ihren zweiten
Frühling. Zwei Negativrekorde in der
Meereisbedeckung an beiden Polen
der Erde. Das heisst, dass global noch
nie seit 1979 so wenig Meereis unseren Planeten bedeckte wie es gegenwärtig der Fall ist.
Bauherrschaft:
Bestattungen
Kofmehl, Lydia, von Derendingen SO, wohnhaft gewesen in
8700 Küsnacht, Weinmanngasse 154, geboren am 25. September 1922, gestorben am 10. Februar 2017.
Rüegg geb. Kunz, Ines, von Bauma ZH, wohnhaft gewesen in
8700 Küsnacht, Tägermoosstrasse 27, geboren am 24. Februar
1936, gestorben am 11. Februar 2017.
23. Februar 2017
Das Bestattungsamt
Gemeindehaus Obere Dorfstrasse 32 8700 Küsnacht T 044 913 11 11 www.kuesnacht.ch
Betreuungsanmeldung Weiterbildungstage
am 13. und 14. März 2017
Das entsprechende Online-Anmeldeformular ist unter
www.schule-kuesnacht.ch aufgeschaltet. Das als Grundlage
dienende Dokument «Reglement für die schulergänzende Betreuung – Schuljahr 2016/17» vom 12. April 2016 kann entweder heruntergeladen oder bei den für Ihre Kinder zuständigen
KICK-Betreuungsbetrieben bzw. der Schulverwaltung in Papierform bezogen werden. Die nachfolgende Anmeldefrist ist verbindlich.
Anmeldefrist ist der 26. Februar 2017.
Eltern/Erziehungsberechtigte, welche über keinen Internetzugang verfügen, holen sich bitte die nötige Unterstützung bei
der jeweiligen KICK-Betreuungsleitung. Diese stehen auch bei
allfälligen Fragen, die nicht anhand des erwähnten Reglements
beantwortet werden können, gerne beratend zur Verfügung.
23. Februar 2017
Die Schulverwaltung
Ortsmuseum Küsnacht
Öffnungszeiten:
Mittwoch, Samstag und Sonntag, 14–17 Uhr
An Feiertagen können spezielle Öffnungszeiten gelten,
mehr unter: www.ortsmuseum-kuesnacht.ch
Ortsmuseum Küsnacht, Tobelweg 1, 8700 Küsnacht
Telefon 044 910 59 70
www.facebook.com/ortsmuseumkuesnacht
K U LT U R / K I R C H E
Küsnachter
Nr. 8
23. Februar 2017
5
Küsnachter Architekturperlen wieder im Originalglanz
Der jüngste, prächtig illustrierte Bericht der Zürcher
Denkmalpflege dokumentiert Arbeiten aus den Jahren 2011 und 2012. Dazu
gehören auch zwei private
Wohnhäuser in Küsnacht.
Sie dokumentieren die frühe Moderne am Zürichsee.
Lisa Maire
Die kantonale Denkmalpflege veröffentlicht periodisch Berichte über ihre
Tätigkeit. Die als Buch gestalteten Publikationen laden Fachleute und Laien
zur Auseinandersetzung mit wichtigen
Zeugen der Baukultur im Kanton Zürich ein – quer durch Regionen, Epochen und Baugattungen. Der jüngst
erschienene 21. Bericht enthält unter
anderem 35 ausführliche Texte zur
Restaurierung von Baudenkmälern,
die in einer Zeitspanne von über 500
Jahren entstanden sind und in den
Jahren 2011 und 2012 denkmalpflegerisch begleitet renoviert wurden.
Dokumentiert sind dabei unterschiedlichste Typen von Bauten – vom
Wohnhaus über das Freibad bis zum
Kraftwerk. Auch sechs Sakralbauten,
darunter die reformierte Kirche Küsnacht, gehören dazu.
Prominent vertreten sind im Band
mehrere herausragende Wohn- und
Geschäftsbauten des 20. Jahrhunderts. Zu ihnen gehören die Villen «Im
Düggel» und «Streiff» in Küsnacht. Mit
ihren Formen, die an einen Ozeandampfer erinnern, erscheint die Villa
Streiff besonders spektakulär. Das
1929 von Architekt Otto Zollinger für
seinen Schwiegervater, den Kaufmann
und Kunst-Liebhaber Harry Streiff, erstellte Haus gilt als der wohl radikalste
Vertreter der frühen Moderne am Zürichsee. 1992 wurde es ins überkommunale Inventar der Schutzobjekte
von kantonaler Bedeutung aufgenommen. 2011 erfolgte im Zusammenhang mit einer Handänderung und einer notwendigen Gesamtrenovierung
die Unterschutzstellung der Villa
durch die kantonale Baudirektion.
Von Schwarz zu Weiss zu Schwarz
Das architektonische Unikat erscheine
heute wieder in seiner ursprünglichen
Farbigkeit, hält der Bericht der Denkmalpflege fest. Die schwarze Fassade,
die dem Haus den derben Übernamen
«Negerbahnhof» beschert hatte, wurden nämlich, ebenso wie die farbigen
Fensterrahmen, 1939 nach dem Tod
des Besitzers und dem Verkauf der
Villa weiss überputzt. Das gleiche
Schicksal widerfuhr den farbigen Innenwänden. Das Haus erschien des-
Farbigkeit aussen und innen wieder hergestellt: Die Villa «Streiff» in Goldbach, ein Werk des Architekten Otto Zollinger.
Die Villa «Im Düggel» in Goldbach wurde 1930 nach den Ideen der Architektin Lux Guyer gebaut. Rechts die Bibliothek mit Nussbaumtäferung.
halb jahrzehntelang irrtümlich als
Vertreter der «Weissen Moderne». Untersuchungen der Denkmalpflege im
Vorfeld der Gesamtrenovation brachten jedoch die originalen Oberflächenmaterialien und -farben wieder zu Tage. Grösstenteils unversehrt lagen sie
hinter jüngeren Farbschichten, Gipswänden oder unter Spannteppichen
verborgen.
Als wertvolles Zeugnis einer
Raumgestaltung der späten 1920erJahre, so der Denkmalpflegebericht,
erfuhr die Villa «Streiff» auch im Innern eine konservierende Restaurierung, wobei den Räumen unterschiedliche Schutzkategorien zugewiesen
wurden. Einzelne bauzeitliche Wandund Bodenbeläge, mit denen sich die
private Bauherrschaft nicht anfreun-
den konnten, wurden von den Restauratoren hinter reversiblen neuen
Oberflächen sorgfältig gesichert.
Frühere «Sünden» korrigiert
Das zweite, von der Denkmalpflege
reich dokumentierte Küsnachter Zeugnis der frühen Moderne, die Villa «Im
Düggel» (Haus «Rudolph»), wurde
1930 von Lux Guyer im Auftrag des
Unternehmers Charles Rudolph erstellt. Es ist eines von lediglich drei
Herrschaftshäusern im Gesamtwerk
der Zürcher Architektin. Die stattliche
Villa weist mit ihrer grossflächigen Befensterung die für Guyers Werk charakteristische Verbindung von Innenund Aussenraum auf. Dazu kommen,
typisch für die Architektin, verwinkelte Grundrisse, ungewöhnliche Raum-
formen mit modularen, flexiblen Einbauelementen sowie eine mehrfarbige
Gestaltung und das Spiel mit geometrischen Mustern.
Die Villa «Im Düggel» wurde im
Zusammenhang mit einem Baugesuch
2010 von der Gemeinde unter Schutz
gestellt und – nach einem Rekurs der
neuen Eigentümer – 2011 von der
kantonalen Denkmalpflege begutachtet und schliesslich als Schutzobjekt
von regionaler Bedeutung ins überkommunale Inventar aufgenommen.
Mit denkmalpflegerischen Massnahmen, die im Rahmen einer Gesamtrenovierung getroffen wurden, konnte
der Erhalt der historischen Bausubstanz sichergestellt und gleichzeitig eine Reihe «nicht geglückter» baulicher
Eingriffe der Vergangenheit rückgän-
gig gemacht werden. Damit sei heute
der ursprüngliche Charakter des Hauses in seiner ganzen Qualität wieder
erlebbar, heisst es im Bericht der
Denkmalpflege. Dies gelte im Speziellen für den Turnsaal im 2. Obergeschoss – einem «singulären Raum» im
Werk der Architektin. Ursprüngliche
Böden, Decken und verglaste Türen
dieses Raums wurden rekonstruiert,
nachdem frühere Besitzer dort Ende
der 1970er-Jahre Wände und Decken
durchbrochen
und
ein
kleines
Schwimmbad eingebaut hatten.
Zürcher Denkmalpflege, 21. Bericht 2011/
2012. Hrsg. Baudirektion Kanton Zürich,
Kantonale Denkmalpflege. Kommissionsverlag 2017, 344 Seiten, reich illustriert.
ISBN
978-3-906299-66-2.
Bestellung
über: www.fo-publishing.ch.
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Ihr Vereinsbericht
im «Küsnachter»?
Der «Küsnachter» publiziert eingesandte Artikel aus dem Vereinsleben in den Gemeinden Küsnacht,
Zollikon, Zumikon, Erlenbach und
Herrliberg.
Texte müssen in der dritten
Person geschrieben sein und wenn
möglich mit einem Bild (JPG-Format und mindestens 1 Megabyte
gross) illustriert werden. Leserbriefe zu politischen oder anderen
aktualitätsbezogenen Themen werden ebenfalls gerne entgegengenommen. Bei einer Zustellung nach
Freitag kann der Abdruck in der
Zeitung vom folgenden Donnerstag
nicht mehr garantiert werden:
[email protected].
Fotos: Kantonale Denkmalpflege
Klavier und Orgel im Duett
Jürg Tobler am Klavier und
Emanuele Jannibelli an der
Orgel laden zu einem Konzert in der katholischen
Kirche Küsnacht ein.
Eigentlich haben Klavier und Orgel
ausser den Tasten wenig gemeinsam.
Es ist aber gerade die Gegensätzlichkeit, die diese Kombination interessant für erstaunliche viele Komponisten machte. So auch César Franck mit
seinem reizvollen, quirligen Duett in
G-Dur. Sein beliebtes «Prélude, fugue
et variation» arbeitete er 1873 selber
zu einer Fassung für Klavier und Harmonium um. Die «Six Duos op. 9» von
Charles-Marie Widor sind eigentliche
Salonmusik. Die «Marche nuptiale»
erinnert in ihrem pompösen Stil an
Schuberts Winterreise
in der Kirche
manche Einleitungssätze von Orgelsymphonien. Im Variationensatz gewinnt er dem Neben- und Miteinander
der beiden Instrumente reizvolle Facetten ab. Clifford Demarest war Organist in New York. Die «Fantasie»
von 1917 offenbart sein Geschick, die
klanglichen Effekte jedes Instruments
im Dialog zu verarbeiten. Im ganzen
Stück herrscht eine sehr konservative
Tonsprache und ein typisch amerikanischer Hang zur Monumentalität.
Daneben erklingen Girolamo Frescobaldis Orgelsolowerk «Acht Variationen über das beschwingte Balletto in
C-Dur» und als Klavierwerk Mozarts
«Fantasie in c-Moll», die ein wenig
Einblick in den Kosmos des improvisierenden Genies gibt. (e.)
Die Sopranistin Anna-Maria Locher
und Jürg Tobler am Klavier laden
am kommenden Sonntag zu einem
Konzert in der reformierten Kirche
Küsnacht ein. Sie werden ihr Publikum mit dem Liederzyklus «Die
Winterreise» von Franz Schubert erfreuen.
«Die Winterreise» besteht aus 24
Liedern mit Texten von Wilhelm
Müller. Im Verlauf des Zyklus werden Zuhörerinnen und Zuhörer dabei immer mehr zu Begleitern des
Wanderers, der zentralen Figur der
«Winterreise». Dieser zieht nach einem Liebeserlebnis aus eigener Entscheidung ohne Ziel und Hoffnung
hinaus in die Winternacht. (e.)
Sonntag, 5. März, 17 Uhr, Kath. Kirche
Küsnacht. Eintritt frei.
Sonntag, 26. Februar, 17 Uhr, reformierten Kirche Küsnacht.
6
Küsnachter
Nr. 8
FORUM / SPORT
23. Februar 2017
LESERBRIEFE
Eine positive
Überraschung
und kostspieligen Verfahren, das ist
einfach der Gipfel der Unverfrorenheit. Der Stimmbürger hatte nämlich
immer die Wahl, nämlich zuzustimmen oder abzulehnen.
Ich für mich jedenfalls werde meine Kaufentscheide im Dorf zukünftig
danach richten, wer hier fröhlich in
die Kamera grinste. Und dem Urheber, der sich selber «liberal» nennt,
sollte man das Parteibuch entziehen.
Geldverschwendung auf Kosten anderer ist nicht liberal.
Marc Lindt, Küsnacht
Die Ablehnung beider Vorlagen zur
Zentrumsentwicklung war eine – positive – Überraschung. Meiner Meinung
nach wurde nicht eine Zentrumsentwicklung per se abgelehnt, sondern
der Bau eines masslos überteuerten
Parkhauses, das als eine solche präsentiert wurde. Das dürfte auch die
Tatsache erklären, dass die günstigere
Parkdeck-Vorlage ebenfalls nicht angenommen wurde.
Araldo Luminati, Küsnacht
Muss es zuerst eine
Katastrophe geben?
Überbordende Fantasie
Letztlich sind wir gerade noch davongekommen, wenn auch mit dem einen blauen oder, je nach Anlage, weiterhin zwei blauen Augen. Vielleicht
wurde ja nicht nur gelacht und gefeiert nachher, sondern auch geweint,
was dann zu roten Augen geführt
hätte. Es wäre allerdings übertrieben, zu meinen, weinen würden nun
diejenigen, welchen Rampen und Lift
vom Bahnhof zum Taxi oder Auto
weggestimmt wurden. Doch die Begehrlichkeit danach wurde geweckt
und bleibt vor allem dann wach,
wenn es beim Kofferschleppen wieder mal zwickt in Armen und Beinen,
und der Rücken auch nicht mehr
richtig mitmacht. Dies wurde den
Kaffee trinkenden Herren mitgeteilt.
Abgesehen von den Milliönchen
Spesen, die nichts brachten, bleiben
immerhin gesparte zig Millionen. Also stellt mir meine überbordende
Fantasie vor, wie unsere Verantwortlichen im Gemeindehaus Mittel und
Wege finden werden, an unserm
Bahnhof Rampen und Lift bereitzustellen. Eine Urnenabstimmung und
ihre Begleitumstände können sie
diesmal auslassen, weil diese Kosten
den Rahmen einer Gemeindeversammlung nicht sprengen.
Weil auch Gemeinderäte nicht
jünger werden, besteht Hoffnung für
solche Anregungen: Mögen sie auf
ähnlich fruchtbaren Boden treffen
wie jener Baum, den nun jeder von
ihnen noch schnell auf den Parkplatz
pflanzen darf, ehe er sich auch zu jenen Patriarchen zählen darf, welche
die biblischen Pflichten erfüllten.
Nicht selten nämlich finden sich un-
Auf dem Parkplatz Zürichstrasse in Küsnacht wird sich vorerst nichts verändern.
ter ihnen neben bar jeden Sachverstands blöd daherplaudernden auch
weise.
Heinz Eggimann, Küsnacht
Ein Scherbenhaufen
Das Verdikt ist klar. Küsnachterinnen
und Küsnachter haben den Baukredit
für das Projekt Zentrumsentwicklung
klar abgelehnt, und das bei hoher
Stimmbeteiligung. Eine grosse Chance
ist vertan worden. Was ist passiert?
• Populistische Gegenpropaganda: Begonnen hat es im Spätherbst 2014 mit
der Lancierung der Einzelinitiative
«Parkdeck» und der Genehmigung
des entsprechenden Planungskredites
an der Gemeindeversammlung im Juni 2015. Eine Gemeindeversammlung,
die chaotisch verlief und von da an die
politischen Auseinandersetzungen in
der Gemeinde bis heute so ziemlich
nachhaltig vergiftete. Den absoluten
Höhepunkt des Gebarens hat die Bevölkerung nun in den Wochen vor der
Abstimmung erlebt. Die militanten
Gegner des Projektes Zentrumsentwicklung Küsnacht deckten die
Stimmbürger mit einer Flut von gehässigen Leserbriefen, Behauptungen,
Diffamierungen und Unwahrheiten
ein. Der Respekt und der Anstand
blieben auf der Strecke.
• Zurückhaltung und laue Auftritte:
Der Gemeinderat, einem dauernden
Bashing der militanten Gegnerschaft
ausgesetzt, hat sich in den Auseinandersetzungen möglichst zurückgehalten. Es stellt sich aber schon die Fra-
ge, warum er den wesentlichen Behauptungen der Gegnerschaft, so etwa
Steuererhöhungen und jahrelanges
Bau- und Verkehrschaos, nicht viel
entschlossener entgegengetreten ist.
Viele Stimmbürgerinnen und -bürger
hätten das erwartet und gewünscht.
Das Komitee «Ja zu Küsnacht»hat
seine Wirkung verfehlt. Seine wenigen
Plakate, Flyer, Standaktionen und der
Internetauftritt haben die Stimmbürgerschaft nicht wirklich begeistern
können. Da wäre viel mehr dringelegen. Das laue Auftreten des für Küsnacht so wichtigen Gewerbevereins
war eine Enttäuschung. Keine Hingabe und kein Herzblut waren da zu erkennen. Der Vorstand hat es hier verpasst, klar Flagge zu zeigen.
• Gescheitertes Projekt: Das Projekt
Zentrumsentwicklung Küsnacht ist vor
allem wegen der populistischen Gegenpropaganda, insbesondere der suggerierten Steuererhöhung, gescheitert.
Angstmacherei hat zum Erfolg geführt.
Ein wirklich entschlossenes Gegenhalten gegen die Argumente in der Propagandaflut der militanten Gegnerschaft
und eine klare Richtigstellung der
Falschaussagen blieben leider aus.
Dass auch das Projekt «Parkdeck»
scheiterte, ist ein sehr kleiner Trost.
Immerhin bleibt das Areal Zürichstrasse für neue Optionen/Ideen frei.
• Zukunft: Mittelfristig kommt Küsnacht aber nicht darum herum, mit
neuen unverbrauchten Kräften, mit
neuen Ideen, mit neuen Organisationsformen und neuen Partnern ein
für Küsnacht würdiges Zentrum zu re-
SC Küsnacht wehrt sich gegen Abstieg
Nach misslungenem Auftakt
korrigierte der SC Küsnacht
den Fehlstart im zweiten
Spiel der Abstiegsrunde mit
einem Sieg gegen Ascona.
Der Kampf um den Ligaerhalt geht weiter.
Christoph Bernet
Der SCK verlor das erste von sechs
Spielen der Abstiegsrunde der 2. Liga
gegen den EHC Lenzerheide-Valbella
am letzten Donnerstag in der KEK
mit 2:4. Am Samstag gelang den Küsnachtern mit einem 5:2-Auswärtssieg
gegen den HC Ascona eine Reaktion.
Das dritte Spiel der Abstiegsrunde
vom Mittwoch, 22. 2., gegen den Club
da Hockey Engiadina fand nach Redaktionsschluss statt. Zunächst verlief das Auftaktspiel gegen Lenzerheide Valbella im Sinne des SCK.
Nach einem vorsichtigen Abtasten
beider Mannschaften in den ersten
Minuten folgte eine Druckphase des
Heimteams. Es nutze das erste Powerplay nach 16 Sekunden kaltblütig
aus: Barcikowski schloss in der 8.
Minute zum 1:0 ab. In der Folge
drängten die Platzherren auf den
nächsten Treffer. Doch gegen Ende
des Drittels war der EHC Lenzerheide-Valbella dem Torerfolg näher und
der SCK rettete sich nur mit Glück
ohne Gegentor in die erste Pause.
Im Mitteldrittel gewannen die
Gäste spielerisch die Oberhand. In
der 32. Minute belohnten sie sich mit
dem Ausgleich und legten 3 Minuten
später mit dem 2:1 nach. Vor der
Pause drängte der SCK auf den Ausgleich, der trotz doppelter Überzahl
nicht gelang. Im Schlussdrittel standen sich die SCK-Spieler durch viele
unnötige Strafen selber im Weg. Die
diszipliniert spielenden Bündner erhöhten in der 46. und der 54. Minute
das Skore auf 4:1. Dem spielerisch
unterlegenen SCK gelang es nicht,
sich den Weg zurück ins Spiel zu erkämpfen. Das 2:4 von Barcikowski
drei Minuten vor Schluss blieb folgenlos.
Ungefährdeter Auswärtssieg
Den Frust über die Startniederlage
verarbeiteten die Küsnachter rechtzeitig vor dem wichtigen Auswärtsspiel in Ascona zwei Tage später. In
einem stark verbesserten Auftritt gingen die Küsnachter in der 14. Minute
in Unterzahl durch Oechsle in Führung – und gaben diesen Vorsprung
nicht mehr aus der Hand.
Der wegen Verletzungen mit dezimiertem Kader angereiste SCK dominierte im Startdrittel. Kurz nach der
ersten Pause erhöhte Sette aus kurzer Distanz auf 2:0. Nach diesem
Torerfolg ging bei Küsnacht die Ordnung etwas verloren, worauf das
Spiel hektischer wurde. Die Tessiner
nutzten das in der 25. Minute zum
Anschlusstreffer aus.
Doch anders als beim Auftaktspiel
gab der SCK das Heft nicht aus der
Hand und erhöhte bis zur 32. Minute
durch Wachter und Altmann auf 4:1.
Der erneute Anschlusstreffer des HC
Ascona kurz danach leitete keine
Wende mehr ein. Gegen stärker werdende Tessiner rettete der SCK das
4:2 in die zweite Pause. Das Schlussdrittel war geprägt von für einen Abstiegskampf typische Gehässigkeiten
und Provokationen. Dem HC Ascona
gelang nichts mehr. 80 Sekunden vor
Spielende musste er noch das 2:5 ins
leere Tor durch den Küsnachter Doppeltorschützen Altmann hinnehmen.
Das nächste Heimspiel des SC Küsnacht in
der KEK findet am Samstag, 25. Februar,
um 20 Uhr gegen den CDH Engiadina statt.
Foto: Annina Just
alisieren und zudem ist auch erneut
zu versuchen, das seeseitige Gelände
in einen zukünftigen Gesamtgestaltungsplan miteinzubeziehen.
Hansjürg Tschalär, Küsnacht
Man hatte immer
die Wahl
Über den Ausgang der Abstimmung
zum Zentrum kann man sich freuen
oder traurig sein, ich persönlich sehe
es als eine – weitere – verpasste Chance. Was ich aber geradezu verwerflich
finde, sind die strahlenden Gesichter
der Gewinner, denn als das bezeichnen sie sich, obwohl «ihr» Projekt ja
ebenfalls verworfen wurde. Es sei gar
nicht um das Projekt gegangen, sondern darum, zu verhindern, wird freimütig zum Besten gegeben. Man wollte den Stimmberechtigten eine Alternative präsentieren, obwohl man diese selber gar nicht wollte. Wie ehrlich
ist das denn?
Aber es passt zur Kampagne, die
geführt wurde, sie war, gelinde gesagt,
einfach unwürdig. Offenbar waren die
Akteure beim Pressesprecher des
Weissen Hauses in die Lehre gegangen: Man behauptete, verdrehte und
verleumdete. Aber all das ginge ja
noch, das ist halt heute offenbar – leider auch neu in Küsnacht – so. Aber
wissentlich und absichtlich Geld der
Steuerzahler zu verschleudern mit
Projektarbeiten für ein Parkdeck, das
man ja selber gar nicht wollte, mit
Stimmrechtsrekursen, mit unnötigen
Ich wage zu hoffen, dass der Leser kritischer ist als der Verfasser des Artikels
«Südstarts geradeaus sind unnötig» im
«Küsnachter» vom 16. 2. 17. Sämtliche Flugvarianten seien geprüft worden, behauptet da Bazl-Sprecher Urs
Holderegger. Allzu gerne würde ich
seine Erklärung hören, weshalb in der
im SIL-Objektblatt veröffentlichten Studie dennoch nur acht Versionen mit
Südstarts behandelt werden!
Warum ist es der Zeitung einen
Kommentar wert, den Urheber der
neuen Vorschläge möglichst inkompetent aussehen zu lassen – wo doch
das Bazl behauptet, eben diese offenbar so laienhaften Varianten bereits
geprüft zu haben? Ein Statement übrigens, das sehr plötzlich kommt –
bisher ist die mehrmals gestellte Frage nach der Prüfung anderer Flugregimes noch nie beantwortet worden.
Noch schwerer zu verstehen ist,
dass dem Süden unterstellt wird,
man wolle mit dem neuen Vorschlag
das «third party risk» einfach auf andere Menschen übertragen (etwas,
was übrigens vor 13 Jahren dem Süden widerfahren ist). Wer sich auch
nur eine Minute Zeit nimmt, die Routen anzusehen, sieht, dass ein Flugzeug auf der von Fritz Neresheimer
empfohlenen Route erst wieder besiedeltes Gebiet überfliegt, nachdem
es bereits an Höhe gewonnen hat. 90
Prozent aller Unfälle geschehen bei
Starts und Landungen in Bodennähe
– muss es denn wirklich erst eine Katastrophe geben, bevor eine ernsthafte Diskussion über andere Möglichkeiten geführt wird?
Véronique Dutli, Zumikon
Weitere knappe Niederlage
für die BCKE Wallabies
Am Sonntag fand die zweite Ausführung des LigaDerbys zwischen den BCKE
Wallabies und der U23 Akademie des GC Zürich statt.
Damit trafen zwei junge Mannschaften
aufeinander, welche beide stets mit einem hohen Spieltempo überzeugen.
Die Gäste von der Goldküste zeigten
erneut eine aggressive Verteidigung,
die im 5-gegen-5 schwer zu bezwingen war. Doch den Zürcher Gastgebern gelangen viele Korberfolge durch
schnelle Gegenstösse, sodass sie sich
zur Halbzeit eine kleine Führung bei
42-34 herausspielen konnten.
Doch in der zweiten Halbzeit unterbanden die Wallabies die Zürcher
Schnellangriffe und kamen jetzt oft
selbst zu einfachen Punkten nach Ballverlusten. Das vierte Viertel verlief
äusserst knapp und beide Mannschaften wechselten sich mit schönen Korberfolgen ab. Die Wallabies hatten
mehrere Chancen, sich etwas abzusetzen, stattdessen endeten in den letzten
drei Minuten gleich vier Angriffe hin-
tereinander mit einem Ballverlust. Die
Grashoppers bestraften dies und
schliesslich fanden sie sich nach einem Time-Out der Wallabies mit 1
Punkt Vorsprung bei 4 Sekunden auf
der Uhr. Die Wallabies spielten auf ihren erfolgreichsten Korbjäger Winston, welcher bereits 30 Punkte beigesteuert hatte. Winston griff an, wurde
dabei vom Verteidiger gestossen und
erhielt 1,5 Sekunden vor Spielende
zwei Freiwürfe. Mit einem Treffer ginge das Spiel in die Verlängerung, zwei
Treffer würden fast sicher den Sieg
bedeuten. Doch die Nerven lassen den
Liga-Topscorer im Stich und beide
Male verfehlt der Ball sein Ziel.
Diese zweite, bittere knappe Niederlage in Folge wirft den BCKE nun
zurück auf den 6. Rang. Umso wichtiger ist es deshalb, dass sie sich nächste Woche gegen das zweitplatzierte
Vacallo einen Heimsieg sichern. (e.)
1. Liga national. GC Zürich Basketball Ak.
U23- BCKE Wallabies 67-66 (42-34)
Im Birch, Zürich. 50 Zuschauer. SR Knuesli/Ilic BCKE Wallabies: Winston (30), Lazarevic (5), Lima de Sousa, Elbenna (6), Durmic, Hertweck (4), Dellas (7), Huber (14).
Bemerkungen: Dimitrijevic verhindert.
Stadt Zürich
AKTUELL
Nr. 8
23. Februar 2017
7
Dos and Don’ts auf und neben der Skipiste
Helmlose Köpfe, sonnenverbrannte Gesichter, rasende
Anfänger und schreiende
Skischulkinder. So nicht!
Hier einige Tipps für das
Verhalten im Skigebiet.
Nele Fischer
Als Skilehrerin sieht man so allerlei
Sachen auf und neben den Pisten:
Leute ohne Helm oder Handschuhe,
kreischende Kinder am Skischulsammelplatz und krebsrote Gesichter auf
den Sonnenterrassen der Bergbeizen.
Wohingegen diese Beispiele für die
anderen Kurgäste weitgehend harmlos sind, stockt einem bei anderen fast
der Atem: Rasende Anfänger, die
überfüllte Pisten ohne Rücksicht auf
Verluste runterbrettern, oder bereits
leicht torkelnde Schneesportler, die
nach einem ausgiebigen Aufenthalt im
Après-Ski meinen, sie müssten sich
jetzt doch noch die Talabfahrt gönnen.
Damit ähnliche Szenarien in Zukunft
vermieden werden können, nachfolgend einige Dos and Don’ts für den
Skiurlaub.
Helm ist ein Muss
Ein korrektes Auftreten, egal ob auf
oder neben der Piste, fängt schon bei
der Ausrüstung an. Unfassbar, aber
wahr: Es gibt tatsächlich noch Leute,
die ohne Helm auf den Pisten unterwegs sind. Einen Grund dafür kann
ich mir nicht erklären; der Helm
wärmt, sieht sportlich aus und schützt
vor allem vor schwerwiegenden Kopfverletzungen. Also ab ins Sportgeschäft oder in die Vermietung. Günstige Exemplare gibt es bereits ab 50
Franken zu kaufen; eine Tagesmiete
kostet 10 Franken.
Ähnlich auffallend, wie Leute ohne
jegliche Kopfbedeckung sind, auch
diejenigen, welche morgens die Sonnencreme vergessen haben. Ein knat-
Unsere Frau
im Bündnerland
Sieht ja nicht schlecht aus, trotzdem gilt: So nicht! Links zu wenig an, rechts viel zu viel.
schrotes Gesicht sieht nicht nur blöd
aus, sondern ist auch wirklich schädlich. Und weil die Strahlenbelastung
durch den hochreflektierenden Schnee
doppelt so hoch ist, lohnt es sich umso
mehr, morgens dick aufzutragen.
Auch an bewölkten Tagen ist Sonnencreme ein absolutes Muss, um abends
keine rote Überraschung zu erleben.
Weniger ist mehr
Die Ausrüstung ist bei den kleinen
Skifahrern noch wichtiger als bei den
grossen. Denn wenn sie das erste Mal
mit den schweren Skischuhen an den
Füssen durchs Kinderland stapfen
müssen, ist es bestimmt nicht sonderlich lustig, unter der (dicken!) Skijacke
noch weitere zehn Schichten Funktionsshirts und Fleece-Jäckchen zu tragen. Kleiner Tipp: Spätestens wenn
die Skibrille von innen beschlägt, ist
das Kind definitiv zu warm angezo-
TRIBÜNE
Freiheit versus Sicherheit
Vorschriften und Auflagen erschweren
unseren Alltag. Immer neue Gesetze
entstehen, per Ende 2016 hatten wir
im Kanton Zürich 960 Gesetze und
Verordnungen, die eidgenössischen
und die kommunalen Vorlagen kommen noch dazu. Unter dem Deckmantel
«Sicherheit»,
«Prävention» oder «Integration» kann fast
alles eingeordnet werden. Unsere
Strassen sind voller Tafeln, Denken
scheint bald überflüssig und Eigenverantwortung verkommt zum Fremdwort.
Wo ist unsere Freiheit geblieben?
Müssen wir tatsächlich jede Kleinigkeit regeln? Ist unser Leben mit all
den Gesetzen sicherer und unser Zusammenleben einfacher geworden
oder meinen wir es nur? Seit 1999
bin ich Kantonsrätin. In jedem Wahlkampf hört man von den Kandidierenden, dass sie weniger Gesetze
möchten.
Einmal gewählt, kommt dann die
bittere Realität: neue Ideen, was noch
geregelt werden könnte, Verbote hier
und Einschränkungen da. Von der
Natur über den Verkehr und das Bauen bis hin zum Eigentum. Von der
Wiege bis zur Bahre füllt der Schweizer Formulare»: Dies gilt auch für die
Schweizerin und für alle hier lebenden Personen. Für alles und jedes benötigt man eine kostenpflichtige Bewilligung oder ein amtliches Papier.
Ganze Abteilungen sind beschäftigt
mit dem Bearbeiten und Archivieren
von solchen Akten. Die entsprechenden Kontrollen werden vor
Ort gemacht und
kosten ebenfalls
Geld. Der Gebührendschungel
wächst ins UnerTheres Weber- messliche. Neue
Vorschläge, z. B.
Gachnang
für Verbote von
Kirchenglocken, für die Besteuerung
von Katzen oder für neutrale Badebekleidungen, liegen auf dem Tisch und
zeigen uns, wie weit wir es gebracht
haben.
Toleranz und Eigenverantwortung
Je dichter wir wohnen und je mobiler
wir sind, umso mehr Toleranz und Eigenverantwortung ist gefragt. Wenn
wir unsere individuellen Freiheiten
bewahren möchten, müssen wir sie
auch unseren Nachbarn ermöglichen.
Ein gegenseitiges Gespräch ist oft viel
wirkungsvoller als der Gang zum
Richter. Wir lernen einander kennen
und sehen, wer welche Bedürfnisse
hat. Mit etwas gegenseitiger Rücksicht
schaffen wir mehr als mit allen neuen
Gesetzen.
Theres Weber-Gachnang
Theres Weber-Gachnang ist SVP-Kantonsrätin und war von Mai 2015 bis Mai 2016
Kantonsratspräsidentin. Sie ist Präsidentin
der Zürcher Landfrauenvereinigung, Vorstandsmitglied des Zürcher Bauernverbandes und des Gewerbeverbandes Bezirk
Meilen. Sie wohnt in Uetikon am See.
gen. Weniger ist hier mehr; es sei
denn, es herrschen arktische Temperaturen von minus 25 Grad.
Skischule vs. Kinderbetreuung
Ein weiteres «Don’t» in den Skiferien
ist es, die Kinder zu früh in die Skischule zu schicken. Selbst das empfohlene Mindestalter der Skischule
von drei Jahren ist ziemlich früh, um
bei Minustemperaturen in Vollmontur
das Skifahren zu erlernen. Kein Wunder, dass sich oft 3-jährige Kleinkinder
lautstark gegen den Skiunterricht
wehren und zu Brüllaffen mutieren.
Die Skischule ist nicht gleich Kinderbetreuung; also schickt man die
Kleinen am Besten erst dann, wenn
sie auch wirklich wollen, und nicht
dann, wenn Mami und Papi mal einen
ruhigen Tag auf der Piste verbringen
wollen. Gerade in der Hauptsaison
graut es mir manchmal vor der Situa-
Foto: zvg.
tion auf den Pisten. Häufig zu beobachten sind Leute, die viel zu schnell
unterwegs sind. Das Problem dabei
ist, dass sie die Kontrolle verlieren,
rücksichtslos ins Tal hinuntersausen
und haarscharf an anderen Ski- und
Snowboardfahrern vorbeibrettern. Also: Nur so schnell fahren, wie man
auch die Kontrolle über seine Latten
behalten kann. Die Geschwindigkeit
sollte immer an das eigene Können
und an die Sicht- und Pistenverhältnisse angepasst werden. Lieber langsam, dafür kontrolliert – sieht übrigens auch einfach besser aus.
Der frühe Vogel . . .
Wem es genau vor dem oben beschriebenen Szenario graut, sollte
morgens versuchen, das erste Bähnli
auf den Berg zu erwischen. Denn
frühmorgens locken frisch präparierte
Pisten und weniger Leute. Da lohnt es
Die Zürcherin Nele Fischer (22) ist
freie Mitarbeiterin unserer Zeitung. Während der Wintersaison
wird sie in den Bündner Bergen
als Skilehrerin unterwegs sein und
regelmässig von ihren Erlebnissen
berichten – von Snowli-Abenteuern und Slalom-Trainings bis hin
zu Après-Ski und Nachtskifahren.
Dieser Beitrag befasst sich mit
dem optimalen Verhalten und der
korrekten, sicheren Bekleidung im
Skigebiet.
sich allemal ein früher Vogel zu sein.
Das Skigebiet Lenzerheide bietet sogar jeden Sonntag «Early Bird»-Skifahren an, wo man bereits ab halb
sieben auf den Berg kann und anschliessend zum üppigen Frühstücksbuffet in der Alp Stätz einkehrt. Früh
aufzustehen, kann ich also jedem
empfehlen, der einmal die ersten
Schwünge in die Rillen auf der Piste
ziehen möchte. Plus: Man kann es
nachmittags einfach ruhiger angehen
und ohne schlechtes Gewissen früher
ins Après-Ski gehen.
Reparaturcenter beschleunigt Wartung
Die SBB haben das Reparaturcenter Zürich Altstetten
saniert. Darunter gibt es
modernisierte Gebäude,
neue Reparaturstandplätze
und eine Weltneuheit.
Bastian Bernhard & Nicole Caola
Knapp anderthalb Jahre hat die Erneuerung des Reparaturcenters Zürich Altstetten gedauert. Im Zentrum
des 37-Millionen-Projekts steht die
neue
Drehverschiebeeinrichtung.
Die Spezialanfertigung sei eine Weltneuheit, sagte Standortleiter Martin
Fischer am Dienstag vor den Medien. Damit bereiten sich die SBB auf
eine modernere Fahrzeugflotte vor.
Ausserdem sei es wichtig, erklärte
Fischer, die Produktivität für die
kommenden Jahrzehnte zu sichern.
Schneller in die Werkstatt
Mit der 30 Meter langen, 90 Tonnen
schweren Plattform können Lokomotiven und Wagons nun einfach
und schnell zu den einzelnen Reparaturgleisen gefahren werden. Diese
stehen im 90-Grad-Winkel zu den
Anfahrtsgleisen. Früher brauchte es
dafür aufwändige Manöver. Mit der
neuen Anlage lassen sich die defekten Fahrzeuge nun einfach drehen.
Danach wird die Anlage zu einem
der insgesamt 13 Arbeitsstände gefahren. So werden pro Tag bis zu
zehn Wagons oder Loks repariert. In
der 1908 erbauten Halle selbst trifft
Die Drehverschiebeeinrichtung ist eine Weltneuheit.
Alt auf Neu. Da das Gebäude unter
Denkmalschutz steht, war die Sanierung kompliziert: «Umbauen ist
schwieriger als ein Neubau», bestätigte Fischer.
Zu viel verändern durften die
SBB nicht. Bei der Erneuerung des
Bodens und der Gleise stiessen die
Fachleute zudem immer wieder auf
alte Leitungen. Trotzdem hat sich einiges getan. Grosse Glastüren geben
aufmerksamen Zugreisenden nun
Fotos: Bernhard/Caola
beim Vorbeifahren einen Einblick in
die Werkstatt. Der Arbeitsbereich
wurde verkleinert und modernisiert.
Dadurch verändert sich auch einiges
für die Mitarbeiter: Die moderneren
Arbeitsplätze sollen ihnen die Arbeit
erleichtern. «So kann effizienter gearbeitet werden», betonte Fischer.
Allerdings wird, aufgrund der kleineren Arbeitsfläche, seit der Inbetriebnahme
im
November
im
Schichtbetrieb gearbeitet.
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Küsnachter
Nr. 8
23. Februar 2017
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POLITIK
Küsnachter
Nr. 8
23. Februar 2017
9
«Diese Zahlen waren komplett falsch»
Die «Initiative Brändli» verlangt, dass die Gemeinde
Zollikon den Stimmbürgern
eine Vorlage unterbreitet,
bei der die Gemeinde das
Areal Beugi selber bebaut.
Im Interview erklärt Initiant Stephan Brändli, wieso.
Wo rechnen Sie anders?
Um die beiden Vorlagen zu vergleichen, schlägt der Gemeinderat vor,
den Barwert zu berechnen. Seine
Berechnungen zeigte er an der Informationsveranstaltung vom 17. Januar. Leider sind seine Zahlen für
die
Eigenrealisierung
komplett
falsch. Einerseits wurden die Betriebskosten zu hoch berechnet, andererseits wurde nicht die Mittelwertverzinsung angewendet, was
viel zu hohe Zinskosten ergibt.
Wenn man dies korrigiert, kommt
man zu einem jährlichen Saldo von
2,1 Millionen Nettoeinnahmen pro
Jahr für die Gemeinde anstatt nur
0,87 Millionen, wie die Gemeinde
behauptete.
Annina Just
Stephan Brändli, was sagen Sie zum Vorwurf, dass Ihre Initiative den demokratischen Prozess infrage stelle?
Wir vom Forum 5W machen genau
diesen Vorwurf auch der Gemeinde.
Man hat nicht alle Möglichkeiten der
Realisierung ausgearbeitet und sie in
einem demokratischen Prozess diskutiert. Dies wäre ganz besonders
nötig, weil ein Baurecht zu lange bindet – gerade im Dorfzentrum. Bereits
im Voraus haben sich Stimmen geregt, die andere Varianten forderten.
Wieso sind Sie dann erst jetzt mit dieser
Initiative gekommen?
Vielleicht liessen wir uns blenden von
der Aussage: «Lasst uns doch mal arbeiten, man kann später immer noch
Nein sagen.» Neue Informationen,
was die Laufzeit des Baurechts, den
Heimfall sowie die Einflussnahme auf
die Architektur betrifft, welche erst
im Frühling 2016 bekannt wurden,
haben uns dann dazu bewogen, die
Initiative zu starten.
Ihre Initiative verlangt, dass die Gemeinde selber baut. Die Gemeinde hat
aber in den nächsten Jahren bereits sehr
hohe Investitionen geplant. Kann sich
Zollikon das leisten?
Selbstverständlich, so günstig wie
Stephan Brändli, Mitglied des Gemeindevereins Forum 5W.
Foto: aj.
heute baut man nie mehr. Dazu
kommt – und das wird oft vergessen
– dass es sich um eine Investition ins
Finanzvermögen handelt, nicht ins
Verwaltungsvermögen wie etwa bei
einem Schulhaus. Die Überbauung ist
ein klares Investitionsobjekt mit Rendite. Die Nettoverschuldung der Gemeinde bliebe also genau gleich.
Laut Aussagen der Gemeinde würde es
70 Jahre dauern, bis die Schulden abgebaut sind.
Diese Zahl wurde bereits mehrfach
vom Gemeinderat genannt, aber sie
ist einfach falsch. Laut unseren von
Fachleuten gestützten Berechnungen
ist die Schuld nach 26 Jahren abgebaut. Danach wirft das Objekt auch
unter Berücksichtigung von zwei Sanierungen nur noch Gewinn ab. Gewinne soll die Gemeinde einstreichen und nicht der Investor mit unserem Land.
Und was sagt der Vergleich der beiden
Barwerte aus?
Der Barwert drückt den Wert aller
zukünftigen Geldflüsse eines Objekts
in der Gegenwart aus. Also wie viel
Wert haben die Liegenschaften,
wenn man die Kosten und Erträge
über 82 Jahre berücksichtigt und sie
dann nach dem Heimfall oder – wie
bei uns – nach der Eigenbewirtschaftung verkaufen würde. Vergleicht man die Barwerte der beiden
Vorgehensvarianten, sind sie nahezu
identisch, derjenige von der Variante Selberbauen gar leicht höher. Dies
lässt sich nur schon damit erklären,
dass ja der Investor auch Geld verdienen will.
Abgesehen von diesen finanziellen Argumenten. Welche Vorteile hat die Variante Selberbauen sonst noch?
Der Hauptgrund, weshalb wir diese
Variante vorschlagen, ist die Unsicherheit der nächsten Jahrzehnte, verbunden mit der 82-jährigen Laufzeit des
Baurechtsvertrags. In dieser Zeit hat
man beim Baurecht keine Eingriffsmöglichkeit auf die Nutzung des Areals. Es kann ja sein, dass wir in 40
Jahren vor ganz anderen Herausforderungen stehen und wir vielleicht
gerne ein Gebäude umnutzen würden.
Zu was beispielsweise?
Vielleicht braucht man einen zusätzlichen Kindergarten, mehr Alterswohnungen oder Pflegeplätze . . . Die Gemeinde hat keine weiteren Landreserven im Dorfzentrum. Ein weiterer
Pferdefuss ist, dass das Baurecht
nach 82 Jahren sehr wahrscheinlich
verlängert würde.
Dazu ist man aber nicht gezwungen.
Natürlich nicht, aber wenn man sich
die Situation in 82 Jahren vorstelllt,
steht man dann vor den genau gleichen Fragen wie heute. Unsere Urenkel würden an der Gemeindeversammlung gefragt, ob man viele Millionen an Fremdkapital aufnehmen
soll, um das Objekt vom Investor zurückzukaufen, um es anschliessend
zu vermieten. Für eine Umnutzung
muss man zusätzlich nochmals investieren. Diese Konsequenzen müssen
die Enkel meiner Tochter ausfressen.
Hier fehlt die Nachhaltigkeit im Denken, und genau diese ist dem Forum
5W ein grosses Anliegen.
Sie kritisierten auch, dass man anfänglich von einer Baurechtsdauer von mindestens 60 Jahren sprach und es nun 82
Jahre sind. Hätten Sie die Initiative bei
60 Jahren nicht für nötig gehalten?
Doch, denn auch 60 Jahre sind unüberschaubar lang. Uns liegt viel daran, die Gestaltungshoheit nicht aus
der Hand zu geben. Bei unserer Initiative könnte man schon nach 30
Jahren wieder Nutzungsänderungen
vornehmen, weil es dann abbezahlt
ist. Das Dorfzentrum ist einfach der
falsche Ort für ein Baurecht.
Sie sind Mitglied der RPK, und die RPK
hat das Projekt der Gemeinde gutgeheissen. Scheren Sie mit Ihrer Ansicht aus
dem Gremium aus?
Da muss man aufpassen. An der Gemeindeversammlung vom 10. Juni
2015, als über den Planungskredit
abgestimmt wurde, hielt die RPK ein
Referat. Darin sagte sie, dass sie im
Unterschied zu einer Geschäftsprüfungskommission nicht den Zweck
einer Vorlage des Gemeinderats hinterfragen kann. Sie erwähnte aber
auch, dass die Baurechtsrendite genügend hoch sein muss. Ausserdem
wünschte sie, dass auch Alternativen geprüft würden.
Und darauf ist man nicht eingegangen?
Wie gesagt, andere Varianten wurden
bisher öffentlich diskutiert.
Wie schätzen Sie die Chancen Ihrer Initiative ein?
Gut, weil viele Argumente noch nicht
öffentlich diskutiert werden. Dies
muss nun passieren.
Gibt es dann noch weitere Argumente?
Ja, zum Beispiel auch die Einflussnahme darauf, wer dann in diesen
Wohnungen wohnt. Beim Baurecht
kann man zwar vorschreiben, in welchem Preissegment die Wohnungen
liegen müssen, aber an wen sie dann
wirklich vermietet werden, darauf
hat die Gemeinde keinen Einfluss.
Wenn sie selber baut, kann sie aber
ein Reglement aufstellen und damit
sehr genau beeinflussen, wer im
Dorfzentrum wohnt.
«Es ist vor allem eine Einstellungsfrage»
Verzicht auf Grossverteiler
und Abgabe des Areal Beugi
im Baurecht an Zolliker
Baugenossenschaften: AltGemeinderat und Initiant
Jürg Widmer (SVP) sprach
über die Gründe.
ler vor allem interessant, weil es dadurch während der Vertragslaufzeit
von 82 Jahren mehr Baurechtszins
gibt. Zollikon ist schon gut genug versorgt, zudem wird sich das Einkaufsverhalten in Zukunft stark ändern.
Wer weiss, ob es in 20 Jahren überhaupt noch einen Grossverteiler in
dieser Form braucht. Mit dem Coop
hat man nur einen Zehnjahresvertrag.
Es besteht die Gefahr, dass man für
die darauffolgenden 72 Jahre keinen
Nachmieter für die Ladenfläche findet.
Pascal Wiederkehr
Jürg Widmer, was sagen Sie zum Vorwurf, dass Ihre Initiative ein Affront für
den demokratischen Prozess sei?
Es ist sicher kein Affront. Dieses Vorgehen ist ja genau der in der Verfassung vorgegebene demokratische
Prozess. Wir sind mit der Initiative
auch nicht zu Unzeiten gekommen,
wie man uns vorwirft.
Weshalb sind Sie erst mit der Initiative
gekommen, als die Gemeinde schon nach
Baurechtsnehmern suchte?
Die Initiative haben wir eingereicht,
als die Fakten auf dem Tisch lagen.
Vorher war es gar nicht möglich. Die
Ausschreibung musste abgewartet
werden. Zudem haben wir den Entscheid natürlich nicht von heute auf
morgen gefällt. Ich habe an allen Veranstaltungen der Gemeinde auf verschiedene Punkte hingewiesen, die
aus meiner Sicht als Präsident des
Gewerbevereins und als Vizepräsident der Neuen Baugenossenschaft
Zollikon nicht gut sind.
Ihr Vorgehen ist also keine Verzögerung?
Nein, überhaupt nicht.
Ursprünglich wollte die Gemeinde im
Frühjahr 2018 über das gesamte Projekt
abstimmen. Falls Ihre Initiative durch-
Initiant Jürg Widmer.
Foto: pw.
kommt, wird es aber länger dauern.
Das stimmt nicht ganz. Aber natürlich ist das ein Vorwurf, den man uns
macht.
Weshalb dauert es nicht länger?
Es stellt sich die Frage, ob es für unser Bauvorhaben überhaupt einen
Gestaltungsplan braucht oder ob wir
den aktuellen übernehmen können.
Sollte die Initiative am 22. März angenommen werden, können wir den
Architekturwettbewerb
theoretisch
am nächsten Tag starten. Von daher
sehen wir keine Verzögerung. Wenn
die Gemeinde sich sofort damit befasst, sollte es nur wenige Monate
länger dauern, wenn überhaupt.
Ihre Initiative will auch den Grossverteiler verhindern. Weshalb?
Die Ladenbesitzer rund um das Areal
Beugi wollen keinen Grossverteiler.
Mit denen habe ich natürlich geredet.
Für die Gemeinde ist der Grossvertei-
Dann wird es zur Glaubensfrage: Entweder
man glaubt Ihnen oder der Gemeinde.
Es ist vor allem eine Einstellungsfrage. Jeder, der länger auf der Welt ist,
weiss, wie sehr sich das Einkaufsverhalten verändert hat. Vieles wird
heute nur online eingekauft und direkt nach Hause geliefert. Diese Entwicklung wird auch die Grossverteiler treffen. Ich glaube, im Laden wird
man dann eher Frischprodukte kaufen, und dafür reicht das bestehende
Angebot völlig. Zudem schadet man
den kleinen Läden.
Sie haben an einer Veranstaltung auch
den Mehrverkehr kritisiert.
Je nach Studie müssen 80 bis 115
Parkplätze erstellt werden. Das sind
schnell einmal über 500 Autos mehr
als heute, die am Tag dort rein- und
rausfahren.
Ihre Initiative verlangt die Abgabe des
Baurechts an Zolliker Baugenossenschaften. Vertreten Sie als Vizepräsident der
Neuen Baugenossenschaft Zollikon Ihre
eigenen Interessen?
Meine eigenen sicher nicht. Bei uns
wohnt kein Vorstandsmitglied in einer Genossenschaftswohnung. Wir
wollen von Zollikern für Zolliker
günstigen Wohnraum bieten. Das Ziel
ist es, dass wir Baugenossenschaften
das Projekt gemeinsam umsetzen.
Aber das geht nur, wenn auf den
Grossverteiler verzichtet wird.
Sie könnten also gar keine Siedlung mit
Grossverteiler bauen?
Ja. Wir dürfen gemäss unseren Statuten eigentlich nur Wohnungen bauen.
Das heisst, wir hätten die Statuten
extra ändern müssen. Darum konnten wir keine Eingabe bei der Ausschreibung des Baurechtnehmers
machen. Obwohl uns das jetzt teilweise vorgeworfen wird.
Kritiker halten die Heimfallentschädigung, die bei der Abgabe im Baurecht
anfallen würde, für eine Aufschiebung
der Kosten in die Zukunft.
Bei reinen Wohngebäuden ist die
Heimfallentschädigung kein Thema,
weil das Bauvolumen ohne Grossverteiler viel tiefer ist. Zudem erhält Zollikon keine unterirdische Bauruine
durch die unterirdischen Geschosse
für den Grossverteiler sowie die Anlieferung und die Parkplätze. Ohne
Grossverteiler braucht man nur eine
Tiefgarage für die Bewohner. Zudem
gehe ich davon aus, dass man den
Vertrag nach Ablauf des Baurechts
verlängern wird.
Sie wollen aber einen vergünstigten
Baurechtszins. Aus Sicht der Gemeinde
ist das natürlich eine Subvention.
Wir können sicher nie den gleichen
Baurechtszins bezahlen, der ein Investor mit Grossverteiler zahlen
könnte. Aber wir können einen moderaten Zins bezahlen, der auf dem
Markt auch gezahlt wird.
Wie viel können Sie bezahlen?
Das müssen wir natürlich noch prüfen und auch verhandeln. Aber
300 000 Franken jährlich werden es
sicher sein.
Mit dem Projekt möchte man Wohnungen im mittleren Preissegment realisieren. Wie hoch wird der Mietzins bei Ihnen sein?
Die Preise, die der Investor machen
kann, die können wir problemlos erreichen. Die Mieten würden auch bei
uns für eine 90 Quadratmeter grosse
Wohnung zwischen 2200 und 2400
Franken liegen, zudem werden wir
langfristig günstigere Mieten anbieten können als ein gewinnorientierter
Investor. Es braucht definitiv bezahlbaren Wohnraum in Zollikon.
Wenn die Wohnungen nicht günstiger
werden als bei einem Investor, welchen
Vorteil hat dann die Abgabe an die Zolliker Baugenossenschaften?
Günstiger können sie nicht werden,
da wir unter den gleichen Bedingungen wie ein Investor bauen. Wir müssen aber nicht gewinnorientiert arbeiten. Wir sind verlässliche Partner.
Die fünf Baugenossenschaften hatten
Stand Dezember 362 Wohnungen in
Zollikon. Das heisst, wir kennen die
Bedürfnisse. Wir arbeiten aktuell ein
Reglement mit der Gemeinde aus,
dass ihr auch unter anderem Mitspracherecht bei den Mietern gibt.
Wie stehen die Chancen Ihrer Initiative?
Ich habe grosse Hoffnungen. Wenn ich
mich im Dorf umhöre, gibt es viele
Leute, die glauben, dass es der richtige Weg ist, auf den Grossverteiler zu
verzichten und das Baurecht den Zolliker Baugenossenschaften zu geben.
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Küsnachter
Nr. 8
23. Februar 2017
Starke Muskeln in jedem Alter – wir haben die Lösung
Publireportage
Die Apotheke am Kreuzplatz
ist die erste Anlaufstelle
für alle Fragen zur Ernährung. Zurzeit findet dort
eine Aktion zum Thema
«Proteine» statt.
Unsere tägliche Nahrung lässt sich
grob in drei Bestandteile unterteilen.
Während Fette und Kohlenhydrate im
Körper vor allem als Energielieferanten gebraucht werden, haben die Proteine – auch Eiweisse genannt – wichtige Eigenschaften als Bausteine von
zahlreichen Strukturen. Falls mit der
Nahrung zu wenig Protein aufgenommen wird, muss der Körper auf seine
Eiweissreserven zurückgreifen, und
er beginnt Muskulatur abzubauen.
Das hat nicht nur für Sportler negative Folgen. Vor allem ältere Menschen
müssen unbedingt darauf achten,
durch ausreichende und ausgewogene Proteinzufuhr Muskelmasse und
Kraft zu erhalten, sonst erhöht sich
das Risiko für Stürze und Behinde-
Ausprobieren: In der Apotheke am Kreuzplatz werden Kunden über hochwertige Proteinkonzentrate beraten. Man kann auch degustieren. F: zvg.
rungen. Ausserdem wird durch Proteinmangel das Immunsystem geschwächt und die Wundheilung verschlechtert sich. Eiweissmangel kann
viele Ursachen haben wie zum Beispiel Appetitlosigkeit bei Krankheit,
erhöhter Bedarf im Alter, Leistungssport, vegetarische Ernährung und
Schlankheitskuren. Betroffene Personen müssen gut darauf achten, täglich
ausreichend hochwertige Proteine zu
sich zu nehmen. Oft ist es nicht möglich, allein durch die Mahlzeiten den
Eiweissbedarf zu decken. Hierfür gibt
es in der Apotheke am Kreuzplatz
viele hochwertige Proteinkonzentrate
zur Ergänzung der täglichen Nahrung. Bis Ende Februar können Kunden viele Produkte degustieren und
von Aktionen profitieren. (zb.)
Apotheke am Kreuzplatz, Kreuzplatz 1,
8032 Zürich. Tel. 044 251 61 61.
Stadt Zürich
Nr. 8
23. Februar 2017
Warum der Winterblues keine Erfindung ist
aber ein Besuch im Solarium, denn die
Augen müssen dafür offen sein, was im
Solarium aber schädlich wäre. Der Körper
benötigt das Licht, um Vitamin D herzustellen, das übers Essen nur schlecht in
den Körper gelangt. Ein Mangel kann den
Stoffwechsel der Knochen stören, was sie
schwächt und Osteoporose begünstigen
kann.
In der heutigen Leistungsgesellschaft ist es nicht akzeptabel,
schlapp zu sein. Dabei haben
wir im Winter allen Grund dazu.
Roger Suter
Es ist jederzeit warm und hell, es gibt das
ganze Jahr über Früchte im Laden und
falls uns danach ist, düsen wir in den
Sommer: Mit den technischen Errungenschaften der Zivilisation – nota bene erst
wenige Jahrzehnte alt – scheinen wir uns
sehr weit von der Natur entfernt zu haben. Aber nur scheinbar, denn unsere
über Jahrtausende synchronisierte innere
Uhr tickt nach wie vor im JahreszeitenRhythmus. So brauchen wir während der
kürzeren Wintertage mehr Schlaf. Denn
Aktivität hat mit Licht zu tun, und davon
gibt es im Winter ja weniger. Kommt hinzu, dass wir modernen Menschen uns zu
wenig im Freien aufhalten, womit wir von
dem wenigen Licht, das noch da ist, wie-
Körper braucht mehr Energie
Selbst trübe Wintertage können helfen, die Stimmung aufzuhellen, vorausgesetzt,
man verbringt sie an der frischen Luft.
Foto: Archiv rs.
der nur einen Teil abbekommen. Schlechtes Wetter ist übrigens keine Ausrede:
Selbst bei Wolken und Nebel ist die Lichtmenge draussen um ein Vielfaches höher
als drinnen. Eine Stunde täglich hilft
schon – beispielsweise, indem man zu
Fuss zur übernächsten Bushaltestelle geht.
Lichttherapien können auch helfen – nicht
Ausserdem benötigt der Körper im Winter
mehr Kohlenhydrate, wie sie in Pasta,
Brot, Kartoffeln und allen Arten von Zucker reichlich vorhanden sind. Diese dienen dem Körper als «Brennstoffe»; er
muss ja mehr Wärme produzieren – oder
musste zumindest, denn wann haben wir
das letzte Mal richtig gefroren? Möglicherweise hängt ja die Gewichtszunahme über
die Feiertage auch damit zusammen: Der
evolutionsgesteuerte Körper verlangt nach
Energie, aber die moderne Lebensweise
verbraucht diese nicht; das Resultat sind
Fettpölsterchen.
Publireportage
Japanische Akupunktur ist lindernd und kräftigend
Japanische Akupunktur hilft
bei akuten und chronischen
Beschwerden. Die Behandlung
von Regina Studer, Inhaberin
der Praxis für Akupunktur beim
Toblerplatz, ist schmerzfrei.
Regina Studer praktiziert japanische Akupunktur seit 15 Jahren in der Praxis beim
Toblerplatz. Bei der japanischen Akupunktur werden haarfeine Nadeln verwendet.
Dadurch ist die Behandlung schmerzfrei.
Die Traditionelle Chinesische Medizin ist
ihr Ursprung.
Die Methode wird in der Praxis erfolgreich angewendet bei Rückenschmerzen,
Gelenk- und Muskelschmerzen, Schulterund Nackenverspannungen, Kopfschmerzen, Migräne, Heuschnupfen, funktionellen
Magenbeschwerden,
(prä-)menstruellen Beschwerden, Schwangerschaftsübelkeit, Geburtsvorbereitung, Wechseljahrbeschwerden, depressiven Verstimmungen, Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Erschöpfungszuständen, Symptomen von
Stress sowie nach Operationen.
Energetisches Gleichgewicht
Der Erfolg der Behandlungen wird durch
die energetische Harmonisierung erzielt.
Dadurch wird den Ursachen der Symptome Beachtung geschenkt und die Selbstheilungskräfte sind aktiviert, was die Heilung unterstützt und beschleunigt. Die Be-
handlung wird als
lindernd, wohltuend,
entspannend,
stärkend,
kräftigend
und
entlastend erlebt.
Regina
Studer
wendet auch Moxibustion an, eine
gezielte Wärmebehandlung
auf
einzelne KörperRegina Studer. F: zvg. bereiche, sowie
Gua Sha. Die Behandlungen eignen sich für Schulkinder
und Erwachsene jeden Alters. Regina Studer arbeitet mit Vertretern der Schulmedizin zusammen. Eine Akupunktursitzung
dauert zwischen 30 und 60 Minuten. Bei
akuten Symptomen wie Verstauchungen,
akuten Kreuzbeschwerden oder grippalen
Infekten sind ein bis drei Behandlungen
genügend. In chronischen Situationen ist
eine Sitzung pro Woche angezeigt. Insgesamt in neun bis zwölf Sitzungen können
die Beschwerden geheilt oder auf ein erträgliches Mass gelindert werden.
Als Akupunkteurin ist Regina Studer
bei allen Krankenkassen registriert. Die
Kosten der Behandlungen können über
die
Zusatzversicherung
abgerechnet
werden. (pd.)
Regina Studer, Praxis für Akupunktur, Toblerstrasse 68, beim Toblerplatz, 8044 Zürich, Telefon 043 268 47 17, www.akupunktur-studer.ch.
E-Mail [email protected].
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Stadt Zürich
Nr. 8
23. Februar 2017
AU TO M O B I L
Opels Siebenplätzer bekommt Facelifting
Der Zafira wurde aufgefrischt. Neben einem
sportlicheren Look werten
ein umgestaltetes Cockpit
und eine modernere Ausstattung Opels Grossraumlimousine auf.
eine Weile aus. Ein dickes Minus gibt
es allerdings für die lieblose Detailverarbeitung. Während wir das komplizierte Staufachkonzept Flex-Rail in
der Mittelkonsole noch gutwillig als
«gewöhnungsbedürftig»
einstufen
und die darin eingeklemmten Finger
generös der Schusseligkeit des Testfahrers zuschreiben, gibt es wegen
der zahlreichen scharfen Kanten an
mehreren Ablagefächern keine Ausreden. Wer unbedarft in den Getränkehalter greift, um eine hineingefallene Münze herauszuklauben, braucht
hinterher ein Pflaster. Das ist alles
andere als benutzerfreundlich, erst
recht in einem Familienauto, wo jede
kleine Ritze von neugierigen Kinderhänden erkundet wird.
Dave Schneider
Flexibilität hiess lange Opels Rezept.
Und die Rüsselsheimer trieben es geradezu auf die Spitze: Es gibt FlexDoors (gegenläufige Türen), Flex-Fix
(ausklappbarer Veloträger), FlexSpace (Sitzkonzept), Flex-Floor (variabler Ladeboden), Flex-Rail (Ablagesystem), Flex-Fold (Sitzumklappung)
und sogar Flex-Care, eine Mobilitätsgarantie.
Flexibel sind Opels Modelle noch
immer, doch inzwischen setzt die
Marke mit dem Blitz betont auf Onlinevernetzung, auf fortschrittliche
Lichttechnik und auf moderne Assistenzsysteme. Und ja, Opel will jung
und sexy sein und schafft das zuweilen auch, nur fällt das der (potenziellen) Kundschaft noch zu wenig auf.
Neben attraktiven Neuheiten werden
daher auch die bestehenden Modellreihen umfassend aufgemöbelt.
Entrümpelt und modernisiert
Der Zafira verdeutlicht das ganz gut.
Zwar hat die Grossraumlimousine
mit bis zu sieben Sitzplätzen schon
einige Jahre auf dem Buckel, doch
nach der Modellauffrischung sieht sie
sehr aktuell aus und ist modern ausgestattet. Zwar ist auch der Zafira
noch mit «Flex» vollgepackt, dazu
später mehr, doch der Fokus liegt
Sehr komfortabel unterwegs
Viel Platz für Passagiere und Gepäck: Nun ist auch der Opel Zafira voll vernetzt und topmodern.
nun ebenfalls auf Features wie den
adaptiven LED-Scheinwerfern, auf
neuen Infotainmentsystemen mit voller Handyvernetzung oder dem Onlinedienst OnStar.
Doch der Reihe nach. Von aussen
wirkt der Zafira deutlich jünger, weil
die kleineren Scheinwerfer mit neuer
LED-Signatur, der schlankere Kühlergrill, die neu gestaltete Frontschürze
sowie eine neue LED-Grafik in den
Heckleuchten dem Familienwagen
sichtbar mehr Drive verleihen. Im Innenraum wurde die Mittelkonsole
kräftig entrümpelt und von Knöpfen
befreit – geblieben sind einige unverzichtbare Tasten, der Rest wird über
den grossen Touchscreen bedient.
Das wirkt elegant und lässt sich nach
kurzer Eingewöhnung auch gut
handhaben. Kleines Manko: Unseren
iPod erkannte der Zafira zwar, doch
um die gespeicherten Musiktitel zu
indexieren, benötigte das Infotain-
Foto: zvg.
mentsystem über 20 Minuten, und
das nach jedem Neustart des Wagens. Eine Ausfahrt im Zafira ist eine
wahre Wonne. Die Platzverhältnisse
sind fürstlich, die Sitze für Fahrer
und Beifahrer herausragend gut, genauso wie die Übersicht aus dem
Cockpit – das macht Laune. Auch in
der zweiten, verschiebbaren Sitzreihe sitzt es sich bequem auf straffen
Polstern, und sogar in der dritten,
voll versenkbaren Reihe hält man es
Kaum etwas auszusetzen haben wir
am Antriebsstrang der von uns gefahrenen Version. Der 2-Liter-Diesel
mit 170 PS läuft kultiviert und kann
dank dem hohen Drehmoment von
400 Newtonmetern zwischen 1750
und 2500 Touren stets ausreichend
Power abrufen. Wir verbrauchten gut
7 Liter im Schnitt – na ja. Die Sechsstufenautomatik
verrichtet
ihren
Dienst dezent im Hintergrund, was
ein Lob für diese Getriebeart ist.
Das Fahrverhalten ist, wie man es
bei einem Siebenplätzer erwartet: etwas behäbig, im Grenzbereich gutmütig untersteuernd und dadurch sicher und einfach zu kontrollieren.
Unebenheiten und Schläge werden
vom Fahrwerk grosszügig absorbiert,
was den Zafira gerade auf langen
Reisen sehr komfortabel macht.
Der Preis der von uns gefahrenen
Topversion ab 39 900 Franken ist angemessen.
Audi rüstet Erfolgsmodell A3 mit neuen Assistenzsystemen aus
Der A3 wurde überarbeitet.
Das meistverkaufte Modell
der Ingolstädter erhält zwei
neue Motoren und modernere Technik.
stösst. Zudem wurde der Front Assist
mit Fussgängererkennung verbessert
und der Spurhalteassistent modernisiert.
Zwei neue Turbo-Motoren
Gleich zwei neue Turbo-Benzinmotoren bringt der A3 in seine zweite Zyklushälfte mit, einen 1-Liter-Dreizylinder und einen 2-Liter-Vierzylinder,
der den bisher erhältlichen 1,8-Liter
ersetzt. Wir fuhren den 2-Liter in der
Version Sportback, also im Kombi,
und zwar mit Doppelkupplungsgetriebe und Frontantrieb. Eine gute
Kombination, wenngleich wir natürlich den Allradantrieb bevorzugen
würden – der Quattro-Vierradantrieb
kostet allerdings nochmals 2500
Franken mehr.
Der neue Motor mit 190 PS beschleunigt munter und mit einem
kernigen Klang. Eine kleine Sensation ist seine Drehmomentkurve: Die
satten 320 Newtonmeter stehen nämlich zwischen 1500 und 4200 Umdrehungen konstant an. Der A3 hat somit in jeder Fahrsituation ordentlich
Druck auf der Kette.
Dave Schneider
Natürlich, stänkern kann man immer.
«Sieht seit Jahren gleich aus», «Viel
zu teuer», «Alles andere als innovativ» sind die Kommentare zum neuen
Audi A3, wenn man sich in einschlägigen Foren umschaut. Dabei ist der
Kompaktwagen der klare Bestseller
der Ingolstädter, und die verkaufen ja
nicht gerade wenige Autos.
Der A3 ist folglich durchaus sehr
beliebt, in der Schweiz lag er 2016
auf Gesamtrang 8 in den Verkaufscharts, und das, obwohl die aktuelle
Modellgeneration bald vier Jahre auf
dem Buckel hat.
Zur Zyklusmitte hat Audi den A3
nun überarbeitet, ihm etwas modernere Technik und zwei neue Motoren
verpasst – Grund genug für uns, den
hochpreisigen Kompaktwagen erneut
zur Ausfahrt zu bitten. Und auf den
ersten Blick wird klar, dass die Forums-Stänkerer neue Munition aus
Ingolstadt erhalten: Am Design wurde nämlich tatsächlich kaum etwas
geändert, und ja, der Preis ist nach
wie vor sehr hoch. Unser Testwagen
ist mit 65 330 Franken angeschrieben – das ist viel für einen Kompaktwagen mit Vierzylindermotor, egal
wie gut er ausgestattet ist.
Viele, neue Assistenzsysteme
Und das ist er freilich. Das Highlight
ist, wie in anderen Audi-Modellen
auch, das virtuelle Cockpit, das allerdings, wie so vieles, Aufpreis kostet.
Doch die 600 Franken sind es wert:
Weit vorn trotz stolzem Preis
Von aussen sind die Änderungen des neuen A3 kaum zu erkennen, doch innen hat sich einiges getan.
Der grosse Bildschirm hinter dem
Lenkrad, der alle erdenklichen Informationen grafisch schön aufbereitet
und gut im Blickfeld des Fahrers darstellt, ist das derzeit beste Angebot
dieser Art und stellt somit die Benchmark für alle anderen Hersteller. Ein
Facelift geht heute fast immer mit ei-
nem Update der Assistenzsysteme
einher, und so hat auch der Audi A3
für die zweite Zyklushälfte eine zusätzliche Portion Sicherheit erhalten.
Neu ist der Stauassistent, der das Auto im Stop-and-go selbstständig beschleunigt und abbremst. Erstmals
erhältlich ist auch der optionale
Fotos: zvg.
Emergency Assist, der automatisch
bis zum Stillstand abbremst, wenn
trotz Warnungen keine Lenkaktivität
des Fahrers erkannt wird.
Der neue Querverkehrassistent
warnt vor hinter dem Fahrzeug querendem Verkehr, beispielsweise wenn
man rückwärts aus einer Parklücke
Im Einsatz zeigt sich dann, dass der
Audi A3 trotz gleicher Plattform einen ganz anderen Charakter aufweist
als seine Cousins VW Golf, Seat Leon
und Skoda Octavia. Der A3 rollt
grundsätzlich kultiviert ab, kann aber
dank Magnetic Ride Control auch
straff sein, wenn es verlangt wird.
Die Lenkung ist gewohnt exakt und
gefühlvoll, das Kurvenverhalten lange
neutral – genau so wünscht man sich
das. So ist der überarbeitete Audi A3
nach wie vor weit vorn in der hart
umkämpften Kompaktklasse – und
das nicht nur preislich.
Stadt Zürich
Nr. 8
23. Februar 2017
13
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Begeisterte Bundespräsidentin Doris Leuthard: Sie schaute das Musical
«Mary Poppins» auf Einladung von Freddy Burger an.
Schlagerkomponistin und -sängerin Francine Jordi (l.)
mit ihrer Freundin Annette Beyeler.
Schauspielerin Heidi-Maria Glössner war mit ihrer
Schwiegertochter Ana-Maria Wall im Musical.
Besuchen gern einen hochkarätigen Kulturanlass:
Stadtrat Filippo Leutengger, Gattin Michèle Sauvain.
Mit dem Zug angereist: Jeannine Pilloud, Chefin
SBB-Personenverkehr, mit ihrer Tochter Chloé.
Ein fliegendes Kindermädchen
verzaubert das Publikum
Eine Damenhandtasche, die es im
wahrsten Sinne des Wortes in sich
hat. Mary Poppins zaubert nämlich
aus ihrem roten Bügelbeutel alles Notwendige. «Solch eine Tasche wäre der
Hit», findet Schlagerschätzchen Francine Jordi. Auch Bundespräsidentin
Doris Leuthard, die mit ihrer Mutter
Ruth der Einladung von Eventmanager Freddy Burger folgte, war begeistert. Nicht nur von der Tasche, sondern auch von der hochkarätigen Inszenierung im Theater 11. Buchautorin Bianca Sissing («Ich glaubte immer an die Kraft in mir») hat als Kind
unzählige Male den Mary-PoppinsFilm angeschaut. Sie kann sich gut
vorstellen, auch mal ein Fantasymärchen zu schreiben. Zurzeit ist sie an
einem neuen Buch, verrät aber noch
nicht, um welches Thema es sich handeln wird. Schauspielerin Heidi-Ma-
ria Glössner, die demnächst zum
zweiten Mal Grossmutter wird, lebte
1964 in Kalifornien, als der Film herauskam: «Ich war schon damals begeistert von Mary Poppins Botschaft,
dass das Gute siegt und das Wesentliche die Zeit füreinander ist.» Jungschauspieler Jonas Hartmann, der
nach dem Grosserfolg als «Schellenursli» in zwei weiteren Kurzfilmen
mitgewirkt hat, würde gerne auch mal
in einem Musicalfilm mitspielen. Und
Emma Grandits, die Tochter von
Starköchin Tanja Grandits, übt fleissig Cello und Klavier, damit sie auch
bald auf einer Bühne stehen kann. Hin
und weg von der Aufführung war
auch Sänger Marc Dietrich (Peter,
Sue und Marc), der zurzeit für eine
neue Rolle seine Haare lang wachsen
lassen muss und auch als Zuschauer
ein grosser Musicalfan ist.
Selber bald Premiere: Christian
Jott Jenny (l.) und Comedian Michael Elsener.
Megy Pfortmüller (Terre des Hommes Charity) und Herbie Pfortmüller, Anwalt.
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Gratis. 079 409 71 54
Auf Musical-Kurs: «Schellenursli»Darsteller Jonas Hartmann.
Eventmanagerin Karina Berger mit
ihren Töchtern Noemi und Shenay.
Sänger Marc Dietrich (Erfolgstrio Peter, Sue und Marc)
besuchte das Musical mit Gattin Trix.
Generalmanagerin Petra Emmel
vom Hotel «Holiday Inn Zürich
Messe».
Buchautorin Bianca Sissing (r.) mit
Freundin Monika Bernet.
Bloggerin Cristina Sieber (Mitte) mit ihren Eltern,
dem Regisseur Max Sieber und Annlies Sieber.
Regierungspräsident Mario Fehr
kennt die Titel des Musicals auswendig.
Spitzenköchin Tanja Grandits reiste
mit ihrer Tochter Emma aus Basel
an.
14
Küsnachter
Nr. 8
23. Februar 2017
Veranstaltungen & Freizeit
BUCHTIPP
www.stadtbibliothekopfikon.ch
empfiehlt
Nenn mich einfach
Superheld
Marek
traut
seinen
Augen
nicht, als er den
Gruppenraum
im Familienbildungszentrum
betritt:
ein
Stuhlkreis mit
fünf versehrten
Jugendlichen, geleitet von einem
unrasierten Guru mit sanfter Stimme und langem Haar. Marek will
mit der Selbsthilfe-«Krüppeltruppe» nichts zu tun haben – doch
schon ist er mittendrin und sein
Leben steht kopf. Der jugendliche
Held hat eine Kampfhund-Attacke
auf sein Gesicht hinter sich, will
mit dem Leben nichts mehr zu tun
haben und das Leben nichts mit
ihm. Doch was als ultimative
Demütigung beginnt – von seiner
alleinerziehenden Mutter in die falsche Gruppe gelockt worden zu
sein –, erweist sich bald als Chance. Eine zickige Schönheit im Rollstuhl, eine zarte Liebe, gemeinsame Gruppenfreizeit und ein plötzlicher Todesfall lassen Marek seinen
Weltschmerz für immer vergessen.
Alina Bronsky, geboren 1978 in
Russland, erzählt vom Aufbruch
aus der Isolation, von der Hoffnung
auf Verständnis und von der Sehnsucht, als der erkannt zu werden,
der man wirklich ist. Ihr dritter Roman ist erneut so rasant, dass man
nicht weiss, ob man gerade lachen
oder weinen soll.
Alina Bronsky. Nenn mich einfach Superheld. Kiepenheuer & Witsch. 2013.
Belgravia
London, 1841.
James
Trenchard ist ein
ehrgeiziger
Mann, der sich
im Baugewerbe
etwas
Wohlstand erarbeitet
hat. Vor 25 Jahren starb seine Tochter im Kindsbett. Ihr Sohn Charles, Spross einer heimlichen Liaison mit einem
Hochadligen, wurde in die Obhut
eines Geistlichen gegeben und seine Herkunft vertuscht. Jetzt droht
das Familiengeheimnis enthüllt zu
werden. Einzig die Grossmütter
Anne Trenchard und Lady Bockhurst können den Enkelsohn vor
üblen Machenschaften bewahren.
Trotz des unterschiedlichen Standes müssen sie gemeinsam für den
Enkel einstehen. Können sie das
Geheimnis um Charles’ Herkunft
lüften? Und wird er die Frau heiraten können, die er liebt, obwohl sie
einem anderen versprochen ist?
Mit seinem neuen Roman setzt
Julian Fellowes, geboren 1949,
dem nobelsten Londoner Stadtteil
ein grossartiges Denkmal. Dabei
entführt er seine Leser mitten ins
19. Jahrhundert, wo alter Hochadel, neureiche Unternehmer und
korrupte Dienstboten aufeinandertreffen und die Liebe sich den
Standesgrenzen widersetzt . . .
Julian Fellowes. Belgravia. C. Bertelsmann.
2016.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Donnerstag, 23. Februar
9.30–11.30 Literaturforum BooXkey: «Die Sprache
des Märchens und deren Wirkung», mit MarieHelen Lüchinger, Psychologin und Neurofeedbacktherapeutin. Welche Wirkung hat das Märchen auf unsere Seele? Welchen Einfluss nimmt
es auf unsere Entwicklung? Chrottegrotte, Obere
Dorfstrasse 27, Küsnacht.
Freitag, 24. Februar
14.00–17.00 «Welcome-Kafi»: Projekt der reformierten Kirche Küsnacht zur Integrationsförderung von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern.
Jürgehus, Untere Heslibachstrasse 2, Küsnacht.
Sonntag, 26. Februar
17.00 Liederabend: Die Sopranistin Anna Maria
Locher interpretiert gemeinsam mit Jürg Tobler
am Klavier Schuberts «Winterreise». Reformierte
Kirche Küsnacht.
Mittwoch, 1. März
12.00 Mittagstisch: Feines Essen in geselliger Atmosphäre für Seniorinnen und Senioren. Anmeldung bis Montag, 11 Uhr, bei Sonia Oesch, Tel.
044 914 22 24. Im Preis von 18 Franken inbegriffen sind Suppe, Salat, Menü, Dessert, Getränke
und Kaffee. Ref. Kirchgemeindehaus Küsnacht.
14.15 Infoveranstaltung: Seniorenferien 2017. Ref.
Kirchgemeindehaus Küsnacht.
19.30 Kammerkonzert: Die Klarinettistin Caroline
Inderbitzin, die Pianistin Marija Wüthrich-Savicevic, und die CellIstin Gunta Abele, spielen Werke
von Beethoven, Bruch, Hartmann und Nino Rota.
Montag, 6. März
Kirchgemeindesaal Zumikon, Dorfplatz 11.
Freitag, 3. März
14.00–17.00 «Welcome-Kafi»: Projekt der reformierten Kirche Küsnacht für Begegnungen zwischen Asylbewerberinnen und Asylbewerbern
und der Bevölkerung. Jürgehus, Untere Heslibachstrasse 2, Küsnacht.
20.30 Musikalische Lesung: «Seeliebe, letzter
Schnee und andere Fallen». Mit dem Schriftsteller und Schauspieler Hugo Ramnek und dem Musiker-Duo fÖn&tÖn. Abendkasse/Bar ab 19.30
Chrottegrotte, Obere Dorfstrasse 27, Küsnacht..
Samstag, 4. März
17.45 Musikalische Gebete: Mit dem Pianisten Richard Octaviano Kogima, Piano, und Pfarrer Andreas Cabalzar. Ref. Kirche Erlenbach.
Sonntag, 5. März
11.00–14.00 Vernissage und Art Breakfast: «An Ongoing Journey», Ausstellung mit Werken der drei
international bekannten Kunstschaffenden SEO,
Rebecca Raue und Christopher Kochs. Ausstellung bis 13. April. Öffnungszeiten: Di–Fr 13–18
Uhr, Sa 10–14 Uhr oder nach Vereinbarung.
PythonGallery, Dorfstrasse 2, Erlenbach.
17.00 Konzert: mit dem St. Petersburger Vokalensemble «Voskresenjie» («Auferstehung»). Das Vokalensemble setzt sich aus acht professionellen
Gesangssolistinnen und -solisten zusammen.
17.00 Konzert: mit der jungen und hochbegabten
Geigerin Elea Nick und der Zolliker Pianistin
Hanny Schmid Wyss. Gemeindesaal Zollikon,
Rothfluhstrasse 96.
14.30 Offener Singnachmittag: Kath. Pfarreizentrum St. Georg, Kirchstrasse 4, Küsnacht.
Mittwoch, 8. März
9.30–11.30 Mütter-/Väterberatung: Professionelle
Begleitung in Fragen der Pflege, Entwicklung und
Erziehung von Säuglingen und Kleinkindern.
Kostenlos. Informationen: Tel. 079 837 18 27
oder Mail an: [email protected]..
Familienzentrum Küsnacht, Tobelweg 4.
14.45–16.30 Forschen mit Kindern: Experimente mit
Luft. Mit Rahel Fierz, Naturwissenschaftlerin. Anmeldung: Familienzentrum Küsnacht, Tobelweg 4.
Donnerstag, 9. März
20.00 Kino im Höchhus: Überraschungsfilm zum
Thema «Unterwegs». Mit Apéro ab 19.30 Uhr,
Eintritt frei. Bibliothek, Seestrasse 123, Küsnacht.
Freitag, 10. März
9.30–10.30 Sprechstunde Kinderernährung: mit Nicole Meybohm, Ernährungsberaterin. Familienzentrum Küsnacht, Tobelweg 4.
14.00–17.00 «Welcome-Kafi»: Projekt der reformierten Kirche Küsnacht für Begegnungen zwischen Asylbewerberinnen und Asylbewerbern
und der Bevölkerung. Jürgehus, Untere Heslibachstrasse 2, Küsnacht.
17.00–20.00 Vernissage: «Durch das Nacheinander», Bilder, Grafiken, Objekte von Peter Stiefel.
Ausstellung bis 26. März, jeweils Fr 15-18 Uhr
und Sa/So 14-17 Uhr oder nach Vereinbarung.
Kulturschiene, General-Wille-Strasse, Herrliberg.
«Exerzitien im Alltag»
Die Reformierte und die
Katholische Kirche Küsnacht
laden zu einem neuen
gemeinsamen Angebot ein.
Für Menschen, welche die bevorstehende Fastenzeit auf eine bewusste
Weise gestalten möchten, Anregungen für ihr persönliches Gebet suchen, ihre persönliche Gottesbeziehung vertiefen oder erst noch genauer herausfinden möchten, was sie
überhaupt im Tiefsten ersehnen, bieten Pfarrerin Irena Widmann und
Pfarrer Karl Wolf ab 2. März gemeinsam «Exerzitien im Alltag» an.
Das neue Angebot umfasst sechs
wöchentliche Gruppentreffen (jeweils
Donnerstag, 20.00 bis 21.30 Uhr).
Dabei werden verschiedene Weisen
der Besinnung eingeübt und bei Bedarf Erfahrungen und Impulse ausgetauscht. Zusätzlich nehmen sich die
Teilnehmenden jeden Tag etwa eine
halbe Stunde Zeit für die Stille und
das Gebet und eine Rückbesinnung
auf den Tag – mit Hilfe der abgegebenen Unterlagen.
Für Auskünfte und Anmeldungen
stehen die Reformierte Kirche (Tel.
044 914 20 40) und die Katholische
Kirche Küsnacht (Tel. 043 266 86 30)
gerne zur Verfügung. (e.)
KIRCHEN
Katholisches Pfarramt
Küsnacht-Erlenbach
Reformierte Kirchgemeinde
Küsnacht
Küsnacht, St. Georg
Samstag, 25. Februar
17.00 Uhr, Eucharistiefeier
Sonntag, 26. Februar
10.30 Uhr, Eucharistiefeier
Sonntag, 26. Februar
10.00 Uhr, Kirche
Gottesdienst
Pfr. René Weisstanner
Itschnach
Friedhofkapelle Hinterriet
Sonntag, 26. Februar
9.00 Uhr, Eucharistiefeier
Erlenbach
Kirchenzentrum St. Agnes
Samstag, 25. Februar
18.30 Uhr, Eucharistiefeier
Sonntag, 26. Februar
10.15 Uhr, Heimgottesdienst
Pflegeresidenz Bethesda
Pfrn. Heidi Schnegg-Geiser
Mittwoch, 1. März
18.06 Uhr, Kirche
6nach6 Kurzgottesdienst
Pfr. Andrea Marco Bianca
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Annina Just (aj.),
Oliver Linow (oli.)
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.), Pascal
Wiederkehr (pw.)
Ständige Mitarbeiter:
Willy Neubauer (wn.),
Annemarie Schmidt-Pfister (asp.)
Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Heidi Haltiner, Tel. 044 910 88 26,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich,
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Küsnachter
Veranstaltungen & Freizeit
Richard Octaviano Kogima spielt Beethoven, Schubert, Rutter, Rachmaninov und eine Eigenkomposition.
Foto: zvg.
Die klangliche Fülle aus der Stille
Pianist Richard Octaviano
Kogima und Pfarrer Andreas
Cabalzar laden ein zu einem Abend mit musikalischen Gebeten.
Der 26 Jahre alte brasilianische Pianist, Komponist und Dirigent Richard Octaviano Kogima ist bereits
mehrfach als Pianist mit internationalen Preisen ausgezeichnet worden. In der reformierten Kirche Erlenbach interpretiert er Werke, die
aus der Stille ihre Fülle entfalten,
wie etwa Ludwig Van Beethovens
«Sturm». Franz Schuberts «Impromptu», John Rutters «The Lord
Bless You And Keep You», ein «Prélude» von Sergei Rachmaninov und
Kogimas Eigenkomposition «Fantai-
sie Veni Domine Jesu» sind musikalische Gebete, die ihre perlende,
klangliche Fülle jeweils aus der stillen Innenschau der Komponisten
entfalten.
Pfarrer Andreas Cabalzar nimmt
die spirituelle Inspiration der Werke
in Gebeten und kurzen theologischen Betrachtungen auf. (e.)
Samstag, 4. März, 17.45 Uhr, reformierte
Kirche Erlenbach.
Die Musikerinnen Caroline Inderbitzin, Klarinette, Marija Wüthrich-Savicevic, Piano, Gunta Abele, Cello.
Fotos: zvg.
Kammerkonzert der besonderen Art
Der Zumiker Kulturkreis lädt
zusammen mit der Musikschule Zumikon ein zu einem Kammerkonzert mit
Werken für Klarinette, Cello
und Klavier – eine selten
anzutreffende und umso
reizvollere Besetzung.
Die Klarinettistin Caroline Inderbitzin
und die Pianistin Marija WüthrichSavicevic unterrichten beide mit viel
Enthusiasmus an der Musikschule
Zumikon. Zusammen mit der international bekannten Cellistin Gunta
Abele (anstelle von Florian Arnicans)
interpretieren sie nun im Kirchgemeindesaal Zumikon Werke aus verschiedenen Epochen – was dem Programm eine besondere Spannung
verleiht.
Zum Auftakt erklingt Beethovens
berühmtes «Gassenhauertrio». Das
zweite Werk stammt von Max Bruch,
dem beliebten Spätromantiker. Vom
dänischen Komponisten Emil Hart-
mann ertönt die Serenade für Klarinette, Klavier und Cello, sein Lieblingsinstrument, dem er einige gewichtige Werke für Orchester und Solo-Cello gewidmet hat. Nino Rota,
dessen Trio zum Schluss erklingt,
war ein vielseitiger Komponist des
20. Jahrhunderts, der neben rein
klassischer Musik auch die musikalischen Einrahmungen der berühmten
Fellini- und Visconti-Filme «La dolce
vita», «Achteinhalb», «Leopard» und
für Coppolas «Der Pate» geschaffen
hat. Das Konzert verspricht weitgefächerte Begegnungen.
Caroline Inderbitzin
Die in Küsnacht aufgewachsene Klarinettistin ist international als Solistin
und Kammermusikerin unterwegs.
So etwa an der Seite des Zürcher
Amar-Quartetts und bei Konzerten in
verschiedenen Ländern Europas. Inderbitzins grosse Leidenschaft gilt
der Kammermusik. Sie gründete zusammen mit der Pianistin Arta Arnicane und dem Cellisten Florian Arnicans das Trio Artolian, führte im KKL
Luzern zeitgenössische Werke auf
und spielt regelmässig mit internationalen Ensembles.
Marija Wüthrich-Savicevic
Die gebürtige Serbin absolvierte nach
Grundstudien in ihrer Heimat an der
HdK Bern das Konzertdiplom. An der
ZHdK folgte der Lehr- und Nachdiplomabschluss. 2010 gewann sie den
internationalen Wettbewerb in Cortemilia, Italien. Wichtige musikalische
Impulse erhielt die Pianistin an internationalen Meisterkursen.
Gunta Abele
Die gebürtige Lettin studierte an der
Musik-Akademie Basel und besuchte
danach die Kammermusikklasse bei
Sergio Azzolini sowie weitere Meisterkurse. Ihre Gabe, eine besondere Konzertstimmung zu kreieren, hat die Cellistin zu einer international gefragten
Solistin und Kammermusikerin gemacht. (e./mai.)
Mittwoch, 1. März, 19.30 Uhr (Abendkasse ab 19 Uhr), Kirchgemeindesaal Zumikon. Umtrunk offeriert vom Zumiker Kulturkreis. Eintritt für Mitglieder Zumiker
Kulturkreis frei, sonst 25 Franken.
Nr. 8
23. Februar 2017
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Küsnachter
Nr. 8
23. Februar 2017
K U LT U R
«In Sachen Literatur bin ich promiskuitiv»
Der Zürcher Germanist
Charles Linsmayer macht
als Herausgeber seit bald
40 Jahren vergessene
Schweizer Literatur wieder
neu zugänglich. Für sein
einzigartiges Engagement
wurde er nun im Rahmen
der Schweizer Literaturpreise 2017 mit dem Spezialpreis Vermittlung geehrt.
Lisa Maire
Als Höhepunkt seiner Arbeit will
Charles Linsmayer den Preis des
Bundesamts für Kultur nicht verstanden wissen. Das macht er im Gespräch mit dem «Küsnachter» schnell
klar. Er sei sicher eine sehr schöne
Anerkennung für seine langjährige
herausgeberische Tätigkeit – eine
«Arbeit in der Stille, im Hintergrund», betont er. Aber an seinem
Arbeitsalltag ändere der Preis gar
nichts. Der Journalist und Literaturhistoriker sitzt am Tisch in seiner
Hottinger Altbauwohnung und lächelt. Er hat keinesfalls vor, sich auf
seinen Lorbeeren auszuruhen. «Auch
wenn ich im Lotto eine Million gewinnen würde, bliebe alles gleich», versichert er. Einfach, weil seine Arbeit
sehr viel Freude und Sinn mache.
Kürzertreten? Das Arbeitspensum reduzieren? Einem versessenen Germanisten und Publizisten, einem Literaturfreund, der schon als Schuljunge seine Freizeit am liebsten in
der Welt der Bücher verbrachte, darf
man diese Frage nicht stellen. Auch
wenn er heute nicht mehr unbedingt
an sechs Buchprojekten gleichzeitig
dran ist, sondern vielleicht nur noch
an zwei oder drei . . .
Zu Linsmayers Lebenswerk gehören bisher weit über 100 Bände
mit Neuausgaben von Werken
(meist) verstorbener, bekannter und
unbekannter Autorinnen und Autoren aus drei Sprachregionen der
Schweiz. Von Friedrich Glauser, Robert Walser oder Lore Berger bis zu
Maurice Chappaz und Orlando
Spreng. Eben ist unter dem bekannten Label «Reprinted by Huber»
Band 33 herausgekommen: die Roman-Tetralogie «Das Menschlein
Matthias» des Thurgauer Autors
Paul Ilg. Linsmayer springt auf vom
Tisch zum Bücherregal, schafft den
800-seitigen Band herbei. Er ist so
dick, dass ihn zwei Frauenhände
kaum umfassen können. Allein das
Nachwort, in dem er Leben und
Werk des Autors – mitsamt zahlreichen Fotos – aufgearbeitet hat, ist
80 Seiten stark. «Und in kleinerer
Schrift gedruckt wie immer», merkt
er an. «Es wirkt dann nicht so aufdringlich.»
«Den Germanisten laufen lassen»
Linsmayers Biografien zu den neu
aufgelegten Büchern erscheinen
stets als Nachwort, als Kommentar.
Ein Vorwort, das erschiene ihm zu
respektlos gegenüber dem Text des
Autors. So bescheiden das klingen
mag: Der Stellenwert seiner Arbeit
ist ihm natürlich sehr wohl bewusst:
Seine Bücher seien eigene kleine Literaturgeschichten, sagt er. «Viele
lesen zuerst die Biografie, dann vielleicht auch noch das Buch.»
Und schon springt er wieder zum
Bücherregal, kommt mit «Erste Liebe», dem 2010 erstmals vollständig
auf Deutsch übersetzten einzigen
Roman der Genfer Philosophin
Jeanne Hersch zurück. Auf diese Publikation sei er stolz, sagt er. Denn
sein Nachwort enthalte neben der
Keine Lust, sich auf Lorbeeren auszuruhen: Literaturvermittler Charles Linsmayer.
«ersten
authentischen
JeanneHerrsch-Biografie» auch manche
noch nie gesehenen Fotos der berühmten Denkerin. Die Resonanz
auf den schmalen Band war gross
und «grenzüberschreitend». Aus
Deutschland etwa schickten unter
anderen Bundespräsident Joachim
Gauck und Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschann
anerkennende Briefe.
«Literarische Biografien aufzuarbeiten, das ist für mich grundsätzlich etwas Wunderbares», strahlt
Linsmayer. «Ich kann dann den Germanisten einfach laufen lassen.»
Sein besonderes Verdienst geht aber
über die akademische Arbeit hinaus.
Es besteht in seinem Talent, sein
fundiertes
literaturgeschichtliches
Wissen einem breiten Publikum
nachvollziehbar vermitteln zu können. Ob dies nun durch seine Editionsarbeit, seine Buchbesprechungen, Lesungen, Autorengespräche
oder Ausstellungen geschieht.
Angewandte Literaturwissenschaft
«Ich verstehe mich als Vertreter von
etwas, das es eigentlich gar nicht
gibt – als angewandten Literaturwissenschaftler», erklärt Linsmayer. Er
wende sein Know-how an, um in der
Öffentlichkeit eine Bresche zu schlagen für Schweizer Autorinnen und
Autoren. Seine Publikationen und
besonders seine Literaturveranstaltungen werden denn auch von ei-
Ein Leben für die Literatur
Charles Linsmayer, 1945 in Kilchberg geboren, studierte Literaturwissenschaft in Zürich und Berlin.
Nach seiner Dissertation arbeitete er
als Gymnasiallehrer, Verlagslektor
und Journalist, spezialisierte sich
dabei auf die Literatur- und Kulturgeschichte der Schweiz. Sein herausgeberisches Werk umfasst die
30-bändige Edition «Frühling der
Gegenwart» (1980–83, Ex Libris),
das 35-bändige «Weisse Programm
Schweiz» (1989–90, Suhrkamp), die
seit 1987 erscheinende bisher 33bändige Reihe «Reprinted by Huber» sowie zahlreiche Einzeleditionen. Dazu kommen Anthologien,
Autorenbeiträge für Literaturlexika,
zahllose journalistische Arbeiten vor
allem für den «Bund» und die «NZZ
am Sonntag». Daneben organisierte
Linsmayer immer wieder viel beachtete literarische Ausstellungen, en-
gagierte sich unter anderem als Präsident des Trägervereins des Literaturhauses Basel, im Organisationskomitee des Genfer «Salon du livre»,
in der Programmkommission und
im Vorstand der Solothurner Literaturtage. Seit 2010 leitet er zudem
das Projekt «Neue Pestalozzi-Schüleragenda».
Für seine Arbeit wurde Linsmayer bereits mehrfach ausgezeichnet.
Unter anderem erhielt er 1987 den
Preis des Schweizer Buchhandels
für seine «Literarischen Kalenderblätter», 2007 den Deutschen
Sprachpreis und 2008 den OertliPreis für seine Verdienste um die
Vermittlung zwischen den Schweizer Sprachkulturen. Nun kommt der
Spezialpreis Vermittlung dazu, den
das Bundesamt für Kultur alle zwei
Jahre im Rahmen der Schweizer Literaturpreise verleiht. (mai.)
nem nichtakademischen Publikum
sehr geschätzt. Andererseits, so
Linsmayer, habe er von einem Literaturprofessor mal zu hören bekommen, seine Arbeit sei «eine Gratwanderung zwischen Journalismus
und Wissenschaft». Linsmayer lächelt. Die Kritik hat nicht an seinem
Verständnis von Literaturvermittlung gerüttelt: Sie muss Spass machen – wie etwa seine «Hottinger Literaturgespräche», die nun nach
fünf Jahren und «35 wunderbaren
Abenden» (Linsmayer) am 27. Februar zu Ende gehen.
Weiterer Glanzpunkt Linsmayerscher Literaturvermittlung: seine
Ausstellung zum Leben und Werk
des Zürcher Autors Kurt Guggenheim (1896–1983) vor zwei Jahren
im Museum Strauhof. Die Ausstellung sei nicht nur sehr gut besucht
gewesen, viele Besucher hätten darüber hinaus seine achtbändige Guggenheim-Werkausgabe
aus
dem
Strauhof getragen, schmunzelt der
Herausgeber. Um sogleich zu relativieren: Auch wenn die Guggenheim-Bücher – eine Art Zürcher
Chronik – Longseller seien, mit
Neu-Editionen lasse sich allgemein
kaum Geld verdienen.
Stets subjektive Entscheide
Bleibt die Frage: Wie muss die Nase
eines Herausgebers ausgestattet
sein, um solche Trüffeln zu finden?
Linsmayer runzelt die Stirn. Er
schätzt den Vergleich mit einem «literarischen Trüffelschwein» («SonntagsZeitung»)
nicht
besonders,
schon weil er Trüffel nicht mag. Seine Entdeckungen seien einfach «die
Frucht einer langjährigen Auseinandersetzung mit der Schweizer Literaturgeschichte». Ob ein vergesse-
Foto: Manfred Utzinger
nes Werk eine zweite Chance erhält
– das sei aber stets ein subjektiver
Entscheid. Es gebe dafür keinen
Raster mit wissenschaftlichen Kriterien, die es zu erfüllen gelte. «Literatur ist etwas Lebendiges. Manches
spricht einen aus Gründen an, die
man gar nicht unbedingt benennen
kann.» Manchmal stehe für ihn
nicht mal unbedingt die literarische
Qualität eines Werks im Vordergrund, fügt er an. Sondern vor allem
die Autorenbiografie, die Frage, wie
ein schriftstellerisches Werk zustande kam und was es zu seiner Zeit
auslöste. Wie etwa im Fall der Autorin und Abenteurerin Annemarie
Schwarzenbach (1908–1942) und ihres Buches «Das glückliche Tal»
oder auch des Schriftstellers Jakob
Vetsch, der 1924 mit seiner gesellschaftspolitischen Utopie «Die Sonnenstadt» so grenzenlose Empörung
auslöste, dass er nach Liechtenstein
flüchten musste, um einer Einweisung in die Psychiatrie zu entgehen.
«Gerechtigkeit nach rückwärts»
«Mein Problem ist ein wenig», witzelt
Linsmayer, «dass ich in Sachen Literatur promiskuitiv bin. Es gibt einfach sehr viele Schweizer Autorinnen
und Autoren, die ich gernhabe, die
mir ans Herz gewachsen sind, deren
Leben und Werk mich echt berühren.» Als Herausgeber treffe man
aber unter Umständen «einsame Entscheide, die nicht immer von allen
verstanden werden», gesteht er. Umso mehr freut er sich über das Lob
des 1989 verstorbenen Germanisten
und Schriftstellers Hermann Burger,
der in einer Radiosendung über ihn
sagte, mit seinen Neu-Editionen leiste
er «ausgleichende Gerechtigkeit nach
rückwärts».