03 | März 2017

NACHRICHTEN,
TERMINE
UND
POSITIONEN
Kulturtermine
für Augsburg Stadt/Land und
Wittelsbacher Land
01.03. – 31.03.
FEUILLETON FÜR AUGSBURG STADT/LAND UND WITTELSBACHER LAND
#03 | März 2017
monatlich/gratis
GRANDHOTEL 10. MÄRZ 2017
a3kultursalon 21 Uhr
sprechen · trinken · tanzen
russland – Perestroika bis Putin
Daniel Biskup gehört zu den renommiertesten Fo­
tografen Deutschlands. Mit der Kamera doku­
mentierte er den Umbruch von der Sowjetunion
zum Russland unter Putin. Das Schaezlerpalais
zeigt nun seine Arbeiten.
»Ändere die Welt – sie braucht es!«
Der Leitspruch des Brechtfestivals 2017 vom 3. bis
12. März kann als Forderung und Versprechen
gelesen werden. (Foto: »First black woman in space«,
eine Performance von Simone Dede Ayivi)
rein in die Achtziger
Das Theater Augsburg zeigt im Hoffmannkeller
eine Bühnenfassung von Bov Bjergs Erfolgsroman
»Auerhaus«.
Raumpatrouille
Cosmopolis lädt Gentrifizierungs­
aktivist*innen in den geschützten Hafen
einer Bar, spricht mit Künstler*innen,
Menschen mit Fluchterfahrung, Clubbesu­
cher*innen, zeigt Möglichkeiten des Wi­
derstands und der Initiative. Der GoGo­
Club liefert dazu Futuresound aus
100 Jahren. S.10
www.brechtfestival.de
Richard Wagner
Ouvertüre zur Oper Tannhäuser
Stadthalle
Gersthofen
Franz Liszt
Klavierkonzert Nr. 2, A-Dur
Johannes Brahms
Symphonie Nr. 1, c-Moll, op. 68
www.a3regional.de
Dirigent Allan Bergius
Solist Miroslav Kultyshev, Klavier
Vorverkaufsstellen
AZ-Kartenservice, Stadthalle Gersthofen
weitere Informationen
www.sjso.de, www.bezirk-schwaben.de
Mellon Design
UHR
21. 04.
19. 00
2017
Schwäbisches
Jugendsinfonieorchester
www.a3kultur.de
Politik & Gesellschaft
kulturbaustelle 1
1. bis 31. März 2017
02
Bahnpark Saisonstart
Jetzt muss sich das hausväterchen etablieren
Trotz der aktuell laufenden Baumaßnahmen
beim Brandschutz hat der Bahnpark Augsburg
auch für 2017 ein attraktives Programm zusam­
mengestellt. Als Auftaktveranstaltung verkehrt
am 18. März ein Museumszug mit der Dampflok
41 018 nach Kitzbühel. Regulär öffnet das Indus­
triedenkmal seine Tore vom 28. Mai bis 3. Dezem­
ber – immer sonntags zwischen 11 und 17 Uhr.
Dann sollen die Dampflokhalle und das Rund­
haus Europa wieder zugänglich sein. Historische
Botschafter­Lokomotiven aus vielen Ländern war­
ten auf die Gäste – ebenso die Schmiede, der
Ausstellungsbunker, die Mini­Bahn für Kinder
und die Modellbahnanlage. Hinzu kommen
Fahrten mit den Nostalgiezügen der Ammersee­
Dampfbahn nach Utting und Rundfahrten auf
der Augsburger Localbahn.
Veränderungen sind nicht einfach und meist schon gar nicht schnell zu bewerkstelligen. Doch sie sind machbar.
Mit Ausdauer haben wir Frauen einiges erreicht, doch der Kampf um Gleichberechtigung geht weiter. Denn noch
immer sind überkommende Lebensvorstellungen in vielen Köpfen verankert: Der Mann ist der Verdiener, die Frau
das Hausmütterchen. Und so lasten zwei Bürden auf unseren Schultern. Einerseits sollen wir uns als taffe Karrierefrau beweisen, andererseits das Familienleben managen. Aus meiner Sicht muss sich hier nicht nur politisch
etwas ändern, sondern endlich ein Umdenken abgeschlossen werden. Auch wenn sich die Gehaltsgerechtigkeit
und der prozentuale Anteil der Frauen gegenüber den Männern noch nicht im Gleichgewicht befinden: Frauen
werden in der Berufswelt akzeptiert. Jetzt muss sich das Hausväterchen etablieren, damit ein gerechter Kompromiss geschaffen werden kann. Und zwar am besten von morgen auf heute, denn das Leben ist doch echt schon
schwer genug!
Als kleiner Beitrag der a3kultur-Redaktion für diesen Prozess verstehen wir die Auseinandersetzung mit der Frage
nach Gendergerechtigkeit in unseren Publikationen. Lesen Sie hierzu auch unsere Beiträge zum Internationalen
Frauentag am 8. März sowie zum Feminismusschwerpunkt beim Brechtfestival auf Seite 9. (Felicitas Neumann)
Bis es so weit ist, liegt aber noch viel Arbeit vor
den Machern: Unter anderem müssen verschie­
dene Brandschutzmaßnahmen umgesetzt wer­
den. Die fördernden Vereine mit ihren rund 350
Mitgliedern möchten dabei selbst zu Hammer
und Kelle greifen und im Rahmen der soge­
nannten Mitmachtage möglichst viel Eigenleis­
tung erbringen. Allein 2016 kamen so über
10.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden zusam­
men. Weitere Infos zum Fortschritt der Baumaß­
nahmen und zu den Angeboten des Bahnparks
unter: www.bahnpark-augsburg.eu
Brechtfestival
Verlängerung gefordert
Das Brechtfestival steht heuer erstmals unter
der künstlerischen Leitung von Patrick Wengenroth. Der Augsburger Kulturbeirat stärkt
dem Theatermann den Rücken und fordert
eine Vertragsverlängerung des auf vorerst ein
Jahr fixierten Engagements bis 2019.
Die Vertreter*innen der Kulturszenen begründen
ihre Forderung gegenüber der Stadtregierung in
einem Vierpunktepapier.
Darin heißt es unter anderem: »Die Planungsarbeit
und Programmrealisierung von Patrick Wengen­
roth verdient nicht nur angesichts der kurzfris­
tigen Schließung des Großen Hauses und des feh­
lenden Interimsersatzes hohe Wertschätzung. Ihm
ist es vor dem Hintergrund der räumlich­logisti­
schen Notlage gelungen, ein aufregendes, zu­
kunftsfähiges und geistreiches Festivalformat zu
entwickeln: Es changiert ausgewogen zwischen
Tradition und Innovation, nimmt ›Brecht und
Augsburg‹ ernst und trägt dabei eine ganz eigene
Handschrift.«
Mit wem, wie oder ob überhaupt die Stadt das
Brechtfestival in den kommenden Jahren auf dem
Schirm hat, ist im Moment noch unklar. (kaj)
www.a3kultur.de
kulturbaustelle 2
Kulturpark West – Ten Years After
ein Gastbeitrag von Peter Bommas
15.000 people can’t be wrong
Das Jahr 2016 war für das Kreativquartier im ehemaligen Kasernengelände an der Sommestraße ein Er­
folgsjahr: (inter)kulturelle Vielfalt, aktive Beteiligung, »do it yourself« und »learning by doing« – die ba­
sale Philosophie der Kulturparkidee von einer freien, bunten Szene demonstrierte der Stadtgesellschaft
ihre Lebendigkeit und Kraft. Die von den kreativen Nutzer*innen initiierte und organisierte Kampagne
»Kulturpark lebt nützt bleibt« sammelte bei zahlreichen Aktionen insgesamt über 15.000 Unterschriften
von Unterstützer*innen, erreichte eine Verlängerung des Verbleibs auf dem Areal bis Sommer 2019 und
forderte von der Stadtregierung klare Aussagen zum geplanten Umzugsszenario »Gaswerkareal« ein. Die
von Mai bis Dezember 2016 tagende Verhandlungskommission, besetzt mit Vertreter*innen der Stadtver­
waltung und der Kulturparknutzer*innnen, kam nur zustande durch die Übergabe der Unterschriften
an den OB und den daraus entstehenden politischen Druck. Das Ergebnis – eine Umzugsplanung mit
dem klaren Auftrag an die Stadtwerke, auf dem Gaswerkgelände knapp 4.800 qm bezahlbare, von der
Stadt subventionierte und verwaltete Kreativflächen zu erstellen – muss der Stadtrat nun im März be­
schließen. Der Wermutstropfen – das erfolgreiche Strukturmodell eines gemeinnützigen, unabhängi­
gen, selbstbestimmten Szenequartiers wird im Gaswerk nicht zum Zuge kommen – ist geschluckt und
befeuert eine neue Dynamik, um mit geänderten Zielvorgaben Alternativen zu entwickeln.
IMPRESSUM – a3kultur
Chefredakteur: Jürgen Kannler (kaj) (V.i.S.d.P.),
Kontakt: [email protected]
Grafik & Satz: Andreas Holzmann
Redaktionelle Mitarbeit:
Patrick Bellgardt (pab), Thomas Ferstl (fet),
Martin Schmidt (msc), Susanne Thoma (tho),
Sarvara Urunova (sur), Julian Stech (jst),
Geoffrey Abbott, Felicitas Neumann (fem),
Janina Kölbl (jak), Bettina Kohlen (bek)
Gastbeiträge: Michael Friedrichs, Martina Padberg,
Peter Bommas
Schlussredaktion: Christiane Kühn
Redaktionsschluss #04/2017: 15. März
Das Titelmotiv stammt von
Steffen Zug. Er hat in Augs­
burg Kommunikationsde­
sign studiert, war Art Di­
rector im team m&m und
gründete sunstudio art.
All together now
Das bedeutet, jetzt – im Februar 2017 – haben endlich alle weit über 1.700 Kreativen im Kulturpark West
sowie das viele Tausende zählende Publikum der Musikkantine, des Garagenklubs Bombig und des Reese­
Theaters einen von der Stadt Augsburg garantierten »Fahrplan« vor Augen: Die Zwischennutzung auf
dem Reese­Areal endet spätestens zum 31.12.2019, dann wird dort abgerissen und gebaut. Zwischen
Sommer 2018 und Herbst 2019 besteht für alle Kulturparknutzer*innen, die sich bis 31.12.2016 bei der
Stadt gemeldet haben, die Option auf einen Umzug ins kommunal verwaltete Kreativwerk auf dem Gas­
werkareal. Gleichzeitig soll das Erfolgsmodell »Kulturpark« als kreative Heimat der freien Szene nach der
dann zwölfjährigen Zwischennutzung »leben und nützen«. Die in zehn Jahren gemeinsam umgesetzte
Kulturparkphilosophie des »do it together«, als riskantes Experiment gestartet, hat sich als Marke und
Format etabliert und wird als Garant von »frei, bunt,
wild« in Bewegung bleiben. Deshalb kann es auch kein
resignatives Sich­selbst­Abwickeln, kein stilles Abwar­
ten geben, wann, wie, wie viel zu welchem Preis letzt­
lich auf dem Gaswerkareal an kreativer Raumumset­
zung gelingt. Im Wissen um ein riesiges kreatives
Potenzial – aufgrund von Bedarfsbefragungen im
Großraum Augsburg spricht man von über 10.000 qm
angefragter, niederschwelliger Kreativfläche – planen
die »Kulturparkisti« parallel zu den kommunalen An­
strengungen in Eigeninitiative konkrete alternative
Szenarien für die Fortexistenz einer selbstverwalteten,
eigensinnigen Struktur.
Verlag: studio a UG,
Austraße 27, 86153 Augsburg, www.a3kultur.de
Tel.: 0821 – 508 14 57, Fax: 0821 – 349 91 37
Druck: Megadruck.de
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ÜBeR DeN telleRRaND
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und Daten keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge
geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Beiträge,
Abbildungen, Anzeigen etc. ist unzulässig und strafbar, soweit
sich aus dem Urhebergesetz nichts anderes ergibt.
03
iNteRview/BRechtfestival
1. bis 31. März 2017
Was spornt Sie an, dieses Leben zu führen?
(lacht) Na ja, einen 70­Jährigen zu fragen, ob
man noch viel von ihm hören wird, ist sehr
nett und sehr freundlich, aber das liegt nicht
in meiner Hand.
a3kultur: Herr Wecker, das Thema des diesjährigen
Brechtfestivals lautet »Ändere die Welt – sie braucht
es!«. Wie würden Sie diese Aussage interpretieren?
Konstantin Wecker: Na ja, wir leben in einer
Zeit, in der Brecht notwendiger ist als je zuvor.
So sagt der italienische Philosoph Franco
Berardi: »Wahrscheinlich werden wir in den
nächsten zehn Jahren eine identitäre Aggressi­
on in Europa erleben. Ich nenne es nicht Fa­
schismus, aber es wird etwas Ähnliches sein.«
Ich glaube, alle demokratisch gesinnten Bür­
ger haben Angst vor dem, was sich da zusam­
menbraut. Da ist ein Warner, ein Beobachter
und einer, der dem Faschismus so energisch
entgegentrat wie Brecht, unglaublich ange­
sagt. Es ist wichtig, ihn wieder zu lesen, es ist
wichtig, ihn wieder zu hören.
Lassen Sie uns mal positiv denken.
Okay, ich denke mal positiv. Ich kann vor
allem sagen, dass ich weit von einer soge­
nannten Altersmilde entfernt bin. Mein
nächstes Programm in diesem Jahr wird
»Poesie und Widerstand« heißen. Die Poesie
ist mir nach wie vor wichtig, ich bin in erster
Linie Poet, ich bin kein Politiker. Aber der
Widerstand ist unbedingt notwendig. Ich war
vor einem Jahr mit einem Programm unter­
wegs, das hieß »Revolution«. Ich glaube, dass
wir in einer Zeit leben, in der man Farbe be­
kennen muss. Für uns alle ist es jetzt wichtig,
dass wir Haltung zeigen. Egal, ob die anderen
in der Mehrheit sind oder nicht. Ich habe in
einem Lied über die Weiße Rose geschrieben:
»Es geht ums Tun und nicht ums Siegen«,
und das ist ein Motto, das ich bis heute ver­
folge. Wir müssen Haltung zeigen. Wir dür­
fen uns auch nicht unbedingt darauf einlas­
sen, zu fragen: »Werden wir denn Erfolg
haben mit dem, was wir machen?« Nein, zu­
erst einmal sollten wir es tun, um uns auch
wieder auszuklinken aus diesem Erfolgsden­
ken, aus diesem Leistungsdenken. Es geht
ums Tun. Wir müssen Widerstand leisten
gegen jede Form von Rassismus und Faschis­
mus. Und auch wenn sich die Leute immer
dagegen wehren, als Rassisten bezeichnet zu
werden – sie sind es.
Haben Sie sich schon viel mit dem Menschen Brecht
und seinem Werk beschäftigt?
Ja, das habe ich. Dazu kann ich etwas sagen
bezogen auf die großen Vorbilder für die ers­
ten Lieder, die ich als sehr junger Mann ge­
schrieben habe: Ich kannte zwar Brecht, aber
ich habe ihn nie so kopiert wie andere. Viel­
leicht hatte ich eine gewisse Hemmung
davor, weil ich ahnte, dass wir in dem, was
wir tun, ziemlich ähnlich liegen. Und da
hatte ich eher Angst davor, mich zu sehr an
ihn anzulehnen. Ich glaube, das war ganz
geschickt, sonst wären möglicherweise
meine ersten Lieder lauter Brechtplagiate ge­
wesen, und das muss ja auch nicht sein.
Denn da ist das Original immer besser als das
Plagiat. Deswegen habe ich mich lange zu­
rückgehalten. 1998 habe ich die CD »Brecht«
gemacht. Es ist sehr erstaunlich, dass ich da­
mals die Erlaubnis bekommen habe. Das
wundert mich heute noch, denn wie man
weiß ist das ja nicht so leicht mit den Brecht­
erben. Ich habe sogar die Genehmigung er­
halten, Lieder aufzunehmen, die Brecht
selbst oder Eisler vertont hat. Das ist fast ein
kleines Wunder.
Dann waren die Brechterben wohl sehr angetan
von Ihrem Projekt?
Ja, die waren mir wohlgesonnen.
Zum Glück, kann man da heute nur sagen. Auf was
kann sich denn das Publikum am 4. März bei
Ihrem Auftritt im Gaswerk Augsburg besonders
freuen?
Auf ein Weckerkonzert mit Brechteinlagen.
Ich werde ein bisschen was von meinen
Brechtvertonungen spielen, aber es wird kein
reines Brechtkonzert werden. Vielmehr ein
Konzert mit meinen Liedern, und natürlich
werden wir dem Meister huldigen.
Wunderbar. Nun aber zu einem anderen Thema:
Sie haben 2016 ein Buch mit dem Titel »Dann denkt
mit dem Herzen!« herausgebracht. Wie sollte Ihrer
Meinung nach die Flüchtlingspolitik in Deutschland funktionieren?
Ich stehe zu meinem Lied »Ich habe einen
Traum, wir öffnen die Grenzen und lassen
alle rein«. Ich bin nach wie vor der Meinung,
dass es möglich ist, Geflüchtete und alle, die
Not leiden, aufzunehmen. Damit meine ich
nicht nur Kriegsflüchtlinge, sondern auch
Armutsflüchtlinge, auch Menschen, die auf­
grund unserer verheerenden, kapitalisti­
schen Wirtschaft in die Armut getrieben
wurden. Klimaflüchtlinge werden immer
mehr kommen, denn die Verwüstung schrei­
tet durch unseren schrecklichen Umgang mit
der Erde weiter voran. Natürlich können wir
sie aufnehmen, wir haben die Kapazitäten,
wir haben das Geld dazu. Und die Diskussion,
die jetzt um die Flüchtlinge geführt wird, ist
meines Erachtens eine völlig verlogene. Das
Problem sind nicht die Menschen, sondern
dieser völlig wahnsinnig gewordene Finanz­
kapitalismus, der die Leute verarmen lässt.
Wenn Konzerne und Banken ausschließlich
das Sagen haben und die Politik eigentlich
nur noch das macht, was Konzerne ihr vor­
schreibt, dann ist das das Problem, das man
beseitigen müsste. Ich kann verstehen, dass
die Bürger immer mehr verunsichert wer­
den, denn sie werden ja auch immer mehr
ins Prekariat getrieben. Mittlerweile haben
Jugendliche eine panische Angst davor, ob sie
denn überhaupt in den nächsten zehn Jahren
noch Arbeit bekommen. Das kann ich sehr
gut verstehen, aber dann muss man sich eben
darum kümmern. Man sollte die wahren Ur­
sachen bekämpfen und nicht auf die Är­
meren in der Kette einschlagen.
Das ist zwar kein schönes, aber ein ehrliches
Schlusswort, Herr Wecker!
widerstand leisten!
Konstantin Wecker kommt am 4. März im Rahmen der Langen
Brechtnacht nach Augsburg. Julian Stech unterhielt sich mit ihm
über sein Programm, den rücksichtslosen Kapitalismus und die
bis heute andauernde Revolution
Die »jungen Leute« sind ein gutes Stichwort. Sie waren
ab 1968 mit 21 Jahren in der Münchner Kleinkunstszene und Gegenkultur aktiv. Was verdanken wir Ihrer
Meinung nach der 68er-Bewegung und an was könnten
junge Leute heute anknüpfen?
Weltbild. All diese Eitelkeiten wurden dann lei­
der von der Konterrevolution sehr geschickt
aufgefangen. Und die Konterrevolution hat ge­
siegt, das müssen wir zugeben, in der Form
eines Neoliberalismus.
Für mich ist die 68er­Revolution und die damit
verbundene Hippie­Bewegung in Amerika eine
der spannendsten Bewegungen der Weltge­
schichte überhaupt. Weil da eine Jugend wirk­
lich einmal versucht hat, alles infrage zu stel­
len, was ihnen seit Jahrhunderten als ein Muss,
als eine bedingungslose Weltsicht verkauft
wurde. Da ist man viel über das Ziel hinausge­
schossen, keine Frage. Aber wenn man einfach
mal überlegt: Die Hippie­Bewegung, die ver­
sucht hat, das ganze Leistungsprinzip auf den
Prüfstand zu stellen und zu fragen: »Wieso kön­
nen wir nicht einfach nur leben? Wieso sollen
wir Kleidung kaufen, die ihr uns vorschreibt?
Warum können wir unsere Kleidung nicht
selbst nähen? Warum können wir nicht unsere
Art von Drogen selbst wählen? Warum muss ich
Alkohol trinken und kann keinen Shit rau­
chen?«, und alle diese Fragen, die da gestellt
wurden, Tabus, die gebrochen wurden – das war
unglaublich wichtig und sensationell neu in der
Weltgeschichte, besonders nach dem, was alles
in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts pas­
siert ist. Dieser grausame Faschismus und die
Kriege.
Haben Sie eine Botschaft für die junge Generation?
Was ist vielleicht von Ihrer Generation nicht zu Ende
gedacht und gebracht worden?
Man muss der 68er­Bewegung natürlich zugute­
halten, dass wir versucht haben, die Nazizeit
noch viel deutlicher aufzuklären, als es damals
betrieben wurde. Ohne die 68er­Bewegung
wären bestimmte Machenschaften, bestimmte
Seilschaften, die immer noch da waren, nicht
aufgedeckt worden. Das ist schon ein großer
Verdienst der 68er. Aber natürlich haben wir
auch viele Fehler gemacht. Vor allem glaube ich,
dass die Zerrissenheit der Linken Ende der 70er
ein Problem war. All diese ideologischen Streiter­
eien – ich habe das ja alles hautnah auf der
Bühne miterlebt. Jede dieser verschiedenen
Gruppen meinte, sie hätte das ideale linke
Ich bin immer ein bisschen eigenartig berührt,
wenn ich über »die Jugend« befragt werde. Ich
kenne »die Jugend« nicht. Ich kenne vereinzelte
Jugendliche, wie zum Beispiel meine Söhne.
Einer meiner Söhne ist sehr aktiv in der Antifa­
Bewegung – und seine Freunde kenne ich auch.
Ich kann also gar nicht sagen, dass ich der Mei­
nung bin, dass die heute 17­, 18­Jährigen nicht
engagiert sind. Ich weiß nicht, wie »die Jugend«
drauf ist, aber ich weiß eines: dass den Jugend­
lichen in den letzten zwanzig Jahren von PR­
Instituten sehr geschickt das Gehirn gewaschen
wurde. Es wurde ihnen eingeredet: Wenn ihr
euch engagiert, dann seid ihr nicht sexy, son­
dern sexy seid ihr, wenn ihr in die Fußgänger­
zone geht und euch teure Markenkleidung
kauft – um es auf einen sehr einfachen Nenner
zu bringen. Da ist sehr viel unternommen wor­
den, um die Jugendlichen einzuschüchtern und
von jeder Form von Rebellentum abzuhalten.
Also sollte unter jungen Menschen wieder ein stärkeres
Bewusstsein dafür aufgebaut werden, Dinge infrage
zu stellen?
Ja, unbedingt. Das ist ganz wichtig, und ich
merke schon – auch wenn ich nur ab und zu ein
paar Jugendliche bei mir im Konzert habe, die
vielleicht nur mitkommen, weil ihre Eltern Fans
sind –, es gibt auch welche, die wegen meiner
politischen Kommentare kommen. Und wenn
ich mit diesen Jugendlichen spreche, stelle ich
fest, dass sie alle sehr gebildet sind, also gebildet
in dem Sinn, dass sie um Zusammenhänge wis­
sen, sich auch für politische Zusammenhänge
interessieren und nicht einfach »Merkel muss
weg« brüllen.
Das Konstantin­Wecker­Trio spielt unter dem Titel
»Wecker trifft Brecht« am 4. März im Scheibengasbe­
hälter auf dem Gaswerkgelände Augsburg. Einlass
ist ab 20 Uhr. Das Konzert ist bereits ausverkauft.
www.brechtfestival.de
www.wecker.de
Sonderausstellung im
Diözesanmuseum St. Afra Augsburg
AUGSBURG
MACHT
DRUCK
Die Anfänge des Buchdrucks
in einer Metropole des 15. Jahrhunderts
10. März–18. Juni
Veranstaltungsort
Diözesanmuseum St. Afra
Kornhausgasse 3–5
86152 Augsburg
www.museum-st-afra.de
Eine Veranstaltung von
Herr Wecker, Sie werden dieses Jahr 70 und blicken schon
auf rund fünfzig Jahre Künstlerleben zurück. Werden wir
in der Zukunft auch weiterhin viel von Ihnen hören?
www.a3kultur.de
liveMUsil & clUBeveNts
Laut Bertolt Brecht darf Theater nicht danach beurteilt werden, ob es die Gewohnheiten seines Publikums befriedigt, sondern
danach, ob es sie zu verändern vermag. Gilt
das auch für Popmusik? Grübel, grübel, denk,
denk – unangenehme Frage. Gerade eben für
den Pop, der sich – immer mehr und oft als
befriedigendes mehr – in bekömmlichen
Konsumeinheiten taktet. Soll Pop dabei Zeichen entwerfen oder verwerfen? oder beides?
und wer ist Bert? und wo ist Ernie? Wir
haben doch alle keine Ahnung. Die Wahrheit
ist: Am Samstag, 4. märz, findet im Rahmen
des Brechtfestivals 2017 die »Lange Brechtnacht« statt – mit popkulturell geilen Gesten,
aber auch mit geile hochkultur gebärenden
Gebärden. #Blablabla, formulier, formulier.
1. bis 31. März 2017
Musik, Misuk, Musenküsse
Bei allem, was (b)recht ist – die Lange Brechtnacht punktet und punktet mit
Mine, Sidsel Endresen und dem Schwabinggrad Ballett & Arrivati
Eine Kolumne von martin Schmidt
Bereits in der Reihung der ukrainischen Thea­
tralo­Band Dakh Daughters (Brechtbühne,
21:30 und 23 Uhr) und dem One­Man­Disco­
House­Statement Erobique (Bungalow, 1 Uhr)
gelingt dem Brechtfestival eine starke brecht­
sche Versuchsanordnung in Pop und Clubkul­
tur. Der Auftritt von Liedermacherikone Konstantin Wecker (Gaswerk, 20:30 Uhr – siehe
a3kultur­Interview mit Konstantin Wecker auf
Seite 3) setzt wohl den maximalbrechtschen
Akzent. Das könnte, übersetzt in Pop, schon
alles jenes sein, was Brecht in Abgrenzung
zum Begriff Musik »Misuk« nannte: »epische
Musik«, die Geschehnisse nicht nach­ oder
ausmalt, sondern kommentiert. Und trotz­
dem kommen ebenda jetzt noch das Schwabinggrad Ballett & Arrivati. Der Überkom­
mentar! Das Polit­ und Performance­Projekt
bezeichnet sich als Afro­Punk­Jazz­Activism­
Ensemble, ist ein Coop­Modus aus Refugees
und People of Colour, eine Mehrspielervariante
musikalisch versierten Widerstands. Auf
Demos entwickelten die beiden Kollektive
eine experimentelle Tanzmusik, unterstützt
durch straßenportable Krachmacher wie
schrottige Schlagzeugteile, Analogsynthies,
Glockenspiel oder Congas. Im Augustanasaal
(21:30 und 23 Uhr) wird diese sicke Misuk aus
Jazz, Postpunk und elektronischem Afro­Kraut
schweißtreibend auf die Bühne gebracht.
Nimm das, Trump!
Gute mine zum guten Spiel
Jemand, der auf bemerkenswerte Weise Pop,
Experiment, Minimalismus und übrigens
auch Tatsächlich­singen­Können zusammen­
Brecht Grenzen! Die Lange Brechtnacht präsentiert am Samstag, 4. März, das Schwabinggrad Ballett & Arrivati.
(Foto: Rasande Tyskar)
denkt, ist die Mainzer Interessanto­Musikerin
mine (Rathaus, Oberer Fletz, 21:30 Uhr). Sie
puzzelt Nähe und Kühle in elegant­intelligenten
Songs zusammen, die Arrangements führen Ei­
gensinn und Eingängigkeit zueinander, Jazz,
Soul, Pop und Electro mäandern überraschend
durcheinander. Das ist neu (irgendwo) und gut
(irgendwie), und ohne sich zu verbiegen oder
konturlos zu werden, sammelt dies in einer fast
angstmachend lässigen Geste Hörer aus Indie
und Mainstream gleichzeitig ein. Und jubelt
dabei Experimentelles und manchmal auch
Soul und Jazz unter. Zusatzinfo, einfach so,
passt aber halt auch: Samy Deluxe lud die Mitt­
zwanzigerin ein, bei seiner letzten Platte auf
dem Track »Offenes Herz« mitzusingen. Popmu­
sik, zu Gast bei Brecht, das Festival als Feuilleton.
exbrechtimentell
Was Bertolt Brecht wohl zu Sidsel Endresen ge­
sagt hätte? Oder zu ihrer Musik? Sie ist ebenso
wenig Brecht, wie sie Brecht ist; tatsächlich ist sie
eher Musik als Misuk, Musik in Reinform. Und
brechtisch­episch erst recht nicht, aber eben des­
wegen ist ihr Auftritt eine kleine Sensation, zu
der man den Festivalmachern gratulieren muss
(#schmatz). Ganz abgesehen davon, dass es eh
eine Sensation ist, dass sie in Augsburg auftritt.
Lautmalerisch, experimentell, meditativ, intro­
spektiv, mit Konventionen brechend – Sidsel En­
dresen ist eine der erstaunlichsten Stimmen im
Jazz, die sich immer wieder auf experimentelle
Begegnungen mit Avantgarde­Musikern einlässt.
Hierzu zählen zwei großartige Alben zusammen
mit dem E­Gitarren­Soundforscher Stian Wester­
hus oder das mindcracking Album »Merriwinkle«
(2004) mit Christian Wallumrød und Helge Sten.
Die 66­jährige Norwegerin tritt im Jazzclub (21:30
Uhr) zusammen mit der Wiener Künstlerin
Katharina Ernst auf, deren freies, dynamisches
Schlagzeugspiel der Stimmmagierin Tore öffnen
soll und wird. Katharina Ernst selbst wird um
23 Uhr ein eigenes Solo­Set spielen, eine perkus­
sive Reise durch polymetrische und experimen­
telle Klangfelder. Und schlägt damit wieder
Drums und Bogen zu Brecht, 1919 schrieb dieser
sein Drama »Trommeln in der Nacht«.
Das musikalische Programm des Festivals und der
Langen Brechtnacht finden Sie unter
www.brechtfestival.de.
Do 09.03. STADThALLE GERSThoFEn – Ganes:
an cunta che 19:30 | SynAGoGE – Wolfgang La­
ckerschmid Connection feat. Stefanie Schlesin­
ger 20:00 | hoFFmAnnKELLER – Zimt (LoFi­Pop)
22:00 Brechtfestival
FR 10.03. BRAuhAuS 1516 – Dissplay 19:30
|
ABRAxAS – Emily Barker: Songwriting aus Aust­
ralien 20:00 | Soho STAGE – Klez.e & Box And
The Twins (New Wave) 20:30 | ciTy cLuB – Cul­
ture Fiyah (Reggae/Dancehall) 23:00
www.a3kultur.de
SA 11.03. BuchhAnDLunG SchmiD SchWABmünchEn – Cara (Irish­Folk) 19:00 | BRAuhAuS
1516 – Mission Rock© n© Roll 19:30
| SchLoSS
BLumEnThAL – Sisa Feher & Fehero Rocher
20:00 | Soho STAGE – Thorofon & Tränen der
Sehnsucht & Unterwelt DJs 20:00 | BALLonFABRiK – Hyde Parkas (60ies) & Gäste 21:00 | RocK
cAFE – Rock Lounge Orchestra 21:00
| hoFFmAnnKELLER – Ein Quantum Horst (Indie­Rock)
21:30 Brechtfestival | KESSELhAuS – Felix Krö­
cher & Tom Hades (Techno) 23:00
So 12.03. STADThALLE GERSThoFEn – Saso Av­
seniks Oberkrainer 17:00
Di 14.03. SchLoSS höchSTäDT – Catherine Le
Ray: Unter dem Himmel von Paris 19:30 | ABRAxAS/ RESTAuRAnT REESEGARDEn – Jazz­
Break: Swingend und einfühlsam 20:30
mi 15.03. KonGRESS Am PARK – Wanda 20:00 |
BALLonFABRiK – Theodor Bastard 21:30
Do 16.03. PARKThEATER – Onair: Illuminate (A­
cappella) 19:30 | STADThALLE nEuSäSS – Peter
Hegers: 19. Neusässer Boogie­Nacht 20:00 | SPEcTRum – Augsburg City Beatz: Captains Benefiz
zugunsten der Drogenhilfe Schwaben 20:00 |
SPARKASSEn-PLAnETARium – Mystic Voice
20:00
FR 17.03. STAuDEnLAnDhALLE FiSchAch –
Kammerorchester Maria Stern & Gäste: Früh­
lingskonzert 19:00
| BRAuhAuS 1516 – The
Poolpaddlers 19:30
| KonGRESS Am PARK –
Herbert Pixner Projekt 20:00 | BuchhAnDLunG
SchmiD SchWABmünchEn – BartolomeyBitt­
mann 20:00 | GRAnDhoTEL coSmoPoLiS – The
Grexits (Punk/No­Wave) 20:00 | BALLonFABRiK
– Electro City (by Spartanisch Crew) 22:00 |
Soho STAGE – Charlie und die Ravefabrik (Tech­
no) 23:00
SA 18.03. PARKThEATER – Tango meets Cuba
19:30 | BRAuhAuS 1516 – The Rock 19:30
|
BüRGERSAAL STADTBERGEn – The Presley Fa­
mily: Spring Feeling 20:00 | SchLoSS BLumEnThAL – NouWell Cousines 20:00 | RocKFABRiK
– World of Core Festival 21:00 | RocK cAFE – Ge­
neration 21:00
| Soho STAGE – The Hyde Par­
+++ Einer der seltenen Live­Auftritte von Augs­
burgs brachialsensibler Bass­Doppelherzkam­
mer DEEP steht wieder an. Zum ersten Mal in
seiner (23­jährigen) Geschichte spielt das Bass­
Duo zwei Sets an einem Abend und ist damit
sein eigener Support. Im ersten Block wird bis­
her unveröffentlichtes Material präsentiert, im
Haupt­Set stellen DEEP ihr aktuelles Album
»Deepwalking« vor. Location ist das Kreuzweise.
Termin: Donnerstag, 23. märz (21 Uhr).
deepdeepdeep.de +++ new model Army in
Augsburg! Sie sind im Prinzip die Erfinder des
»Indie«­Ethos, sind die englischen Ton Steine
Scherben. Gegründet 1980, arbeiteten sie über
die Jahre im historischen Fadenkreuz von Post­
punk, Folkrock, Political Rock, Gothic und Metal
– und entwickelten sich stilistisch insbesondere
in den letzten zwei Alben konsequent weiter. Ihr
Klassiker »51st State (of America)« könnte zum
Trump­Antritt nochmals aktueller werden. Am
Dienstag, 14. märz, ist die Kultformation um
Justin Sullivan zu Gast im Flammensaal der
Kantine. Einlass: 19 Uhr, Beginn: 20 Uhr. +++
Kofelgschroa spielen am Samstag, 4. märz, in
Aichach im Schloss Blumenthal (20 Uhr); am
Freitag, 5. mai, kommen sie nach Augsburg in
die Kantine. +++ Die 80ies­ und Electropop­Hel­
den Boytronic (»You«, »Luna Square«,1983) kom­
men für eine ihrer raren Clubshows in die Kan­
tine. Termin: Samstag, 4. märz (Einlass: 19:30
Uhr, Beginn: 20 Uhr). Den Support machen die
Augsburger Synthiepopper Loewenhertz. An­
schließend: Depeche Mode & 80ies Clubbing –
Electropop, DM Greatest, Wave & Indie Classics
mit DJ Fab XL & Friends. +++ Augsburgs Mod­
Legende The hyde Parkas spielen im März zwei­
mal in ihrer Heimatstadt: am Samstag, 11. märz,
in der Ballonfabrik (mit der weiteren Legende
The creeping candies) und am Samstag, 18.
märz, in der Soho Stage (Support: Ben Watson).
+++ Am Samstag, 11. märz, steigt das Afro music
Festival Augsburg. Auf dem Programm stehen
Anzeige:
Olivier Messiaen: Quatuor pour la fin du temps
L. v. Beethoven: Erzherzog-Trio · Jehan Alain: Litanies für Orgel solo
G. Hefele — Klavier W. f. Walz — Violine
J. CHapp ot — Violoncello
gäsTe e. KnobloCH — Klarinette
S . S a u l e — Orgel
26 03 2017
Moritzkirche — Moritzplatz 5
LIVEMUSIK & CLUBEVENTS IM MÄRZ
Do 02.03. PARKThEATER – Buddy in concert: Die
Rock ’n’ Roll­Show 19:30 | BRAuhAuS 1516 – The
Time Traders (Rock) 19:30
| KAnTinE – Black­
out Problems (Alternative Rock/Metal) 19:30 |
KRESSLESmühLE – Ala Cya (Pop/Folk) 20:00
FR 03.03. KAnTinE – Danju (Rap/Hip Hop) 19:00 |
SchLoSS BLumEnThAL – Impala Ray 20:00
SA 04.03. STADThALLE GERSThoFEn – The 12
Tenors (Rock/Pop/Klassik) 19:30 | DiVERSE LocATionS/AuGSBuRG – Lange Brechtnacht 19:30
Brechtfestival | KAnTinE – Boytronic & Loewen­
hertz (Synthi­Pop) 19:30 // [:SITD:] & ES23 (Dark
Electro) 19:30 | cAFé Am miLchBERG – Cool
Tone (Jazz) 19:30 | GASWERK AuGSBuRG – Kon­
stantin Wecker Trio: Wecker trifft Brecht 20:00
Brechtfestival | SchLoSS BLumEnThAL – Ko­
felgschroa 20:00 | RocK cAFE – Kubus M (Rock)
21:00
| BALLonFABRiK – African Spirit 23:00
So 05.03. PARKThEATER – LechWertach­Orches­
ter: Orchesterfest im Musentempel 19:30 | ABRAxAS/ RESTAuRAnT REESEGARDEn – Karl Poe­
sl: The amazing Jukebox 20:00
mo 06.03. PARKThEATER – GlasBlasSing Quin­
tett: Volle Pulle. Flaschenmusik XXL 19:30 |
SPEcTRum – John Lee Hooker Jr & Band (Blues)
20:30
Di 07.03. STADThALLE GERSThoFEn – Pippo Pol­
lina & Band 19:30 | 955. inFoRmATionS- unD
PRäSEnTATionSPAViLLion KöniGSBRunn –
Damit die Spießer etwas Kühnes lesen: Lieder der
Dreigroschenoper 19:30 Brechtfestival | ABRAxAS/ RESTAuRAnT REESEGARDEn – Schwarzbau­
er und Maklar: Das Beste aus zwei Welten 20:30
04
16 00
€ 1 5.— e r M . € 1 0 .—
V VK [email protected] — Tel 0 82 1 71 91 6 6
Tourist-Info am rathausplatz 1 — augsburg-tourismus.de
kas & Ben Watson 21:00
So 19.03. SinGoLDhALLE BoBinGEn – Patrick
Lindner: Heimat, Deine schönsten Lieder 17:00 |
STADThALLE GERSThoFEn – Stimmflut (A Cap­
pella) 19:00 | SPEcTRum – Skip Rock & Witch­
bound (Rock/Metal) 20:00 | PRoVino cLuB – Sec­
ret Shine & Endlich Blüte 20:00
Di 21.03. PARKThEATER – Irish Heartbeat 19:30 |
ABRAxAS/ RESTAuRAnT REESEGARDEn – Cáfe
Voyage: Lieder, Chansons, Weltmusik 20:30
|
KRESSLESmühLE – Jaakko Laitinen und Väärä
Raha (Balkan/Tango/Humppa) 21:00 Interkultur
mi 22.03. SPEcTRum – Barclay James Harvest
feat. Les Holroyd 20:30
Do 23.03. BRAuhAuS 1516 – Doctor© s Order
(Rock© n© Roll) 19:30
| SPEcTRum – Weiherer:
15 Jahre. Die Jubiläumstour 20:30
FR 24.03. STADThALLE GERSThoFEn – Brettl­
Spitzen 19:30 | ABRAxAS – 100 Jahre Samba:
Drum­ & Danceshow mit Pica­Pau und Fuego
20:00 | BALLonFABRiK – Espana Circo Este
(Punk/Balkan/HipHop) 21:00 Interkultur // Espa­
ña Circo Este (Balkan/Tango/Punk) 21:30
SA 25.03. ABRAxAS – Heiko Schneider: Früh­
jahrskonzert 19:30 | KonGRESS Am PARK – Dan
Markx: A Tribute To Frank Sinatra & Co. 20:00 |
RAThAuS FRiEDBERG – Jazz2: Swinging Spring
20:00
So 26.03. SPEcTRum – Troglauer Buam (Heavy
Volxmusic) & Gringo Bavaria 20:00
mo 27.03. PARKThEATER – I am from Austria:
Austropop­Show 19:30
Di 28.03. ABRAxAS/ RESTAuRAnT REESEGARDEn – Lyn Conry and Robert Christa: Solokünst­
ler im Duo 20:30
| SPEcTRum – AXXIS: Retro­
lution Tour 20:30
mi 29.03. SPEcTRum – Wolfgang Ambros Duo:
Ambros pur. Volume 4 20:00
Do 30.03. EhEm. SynAGoGE KRiEGShABER –
Trio LaLiLu 19:00 | STADThALLE GERSThoFEn
– Irish Spring 2017: Festival of Irish Folk Music
19:30 | BRAuhAuS 1516 – The Beatels 19:30
|
Soho STAGE – Benni Benson 20:30
Dancehall, Afrobeats, Afrohouse und Hip­Hop.
Zu Redaktionsschluss standen Line­up und Loca­
tion noch nicht fest. Ein Info­Update soll es
geben auf der Facebook­Seite »AFRO Music Festi­
val Augsburg«. +++ Schiller kommt zurück nach
Augsburg. Nach seinem ausverkauften Auftritt
im Gaswerk letztes Jahr führt ihn seine »Klang­
welten Live«­Tour 2017 am Freitag, 2. oktober,
in den Kongress am Park. Der Berliner Electro­
Musiker wird Instrumentalklassiker aus 18 Jah­
ren präsentieren. +++ neue Konzertreihe im
Stereoton: Das Neusäßer Jugendkulturhaus prä­
sentiert einmal in der Woche Live­Konzerte.
Eintritt frei. Die Konzerte im März: Freitag,
3. März – Capo di Capi (Hip­Hop, Augsburg);
Samstag, 11. März – Basin City Orchestra (Rock,
Nürnberg); Samstag, 18. März – Emyrox (Alterna­
tive Rock­Punk); Samstag, 25. März – 49 Days
(Punkrock, München); Freitag, 31. März, Frein­
acht (Deutschrock). +++ An zwei Wochenenden
im März geht das STAc Festival in die neunte
Runde und präsentiert mit elf verschiedenen
Veranstaltungen ein vielfältiges Programm im
Reese­Theater des Kulturpark West. Der Eröff­
nungsabend am Freitag, 17. März, präsentiert
als Bandspezial sieben newcomer-Bands aus
Augsburg und Umgebung. Bei Stimmen on
Stage am Samstag, 18. März, werden acht chöre
und A-cappella-Gruppen performen. Am Frei­
tag, 24. März, findet die Akustik-nacht statt.
Neben zahlreichen Songwritern werden dieses
Mal auch zwei Zauberkünstler zu sehen sein.
über 130 Tanzgruppen zeigen an beiden Wo­
chenenden ihre abwechslungsreichen Shows.
Das Festival findet von Freitag, 17., bis Sonntag,
19. märz, sowie von Freitag, 24., bis Sonntag, 26.
märz, statt. Das gesamte Programm und Karten­
reservierung unter www.stac-festival.de. +++
Flaschenmusik: Am montag, 6. märz, spielt das
GlasBlasSing Quintett im Parktheater Göggin­
gen. Das Berliner Quintett macht ab 19:30 Uhr
Musik auf Flaschengitarren, Jägermeister­Xylo­
phon, Pullen­Panflöten und mehr. (msc)
05
filM
1. bis 31. März 2017
Dass ich Brechtfan bin, hat nicht nur etwas mit
meiner Geburtsstadt zu tun, die ich mit Brecht
teile. Den größten Ausschlag gab wohl meine
schulische Bildung. nach der Grundschule ging
es auf die Realschule. natürlich auf die BertBrecht-Realschule in der innenstadt. Vor mehr
als zehn Jahren hingen dort im Erdgeschoss
Bilder von Brecht im Ledermantel, mit Zigarre
im mund und lässiger Pose. Das beeindruckte
mich als Teenager. Aber erst der Deutschunterricht machte mich endgültig zum Fan. mein
erster Kontakt mit Brechts harten Dramen und
coolen Songs wurden durch den Enthusiasmus
meines Lehrers zum Ausgangspunkt einer tiefen Faszination und Würdigung von B.B. Tiefer
Dank an dieser Stelle an meinen ehemaligen
Deutschlehrer Johannes Kaiser.
eine Kolumne von Thomas Ferstl
Dass Brecht, wie ich, eine Leidenschaft für Film
hatte, freut mich natürlich umso mehr. Inwie­
fern ihn diese Kunstform bewegt und auf sein
Werk Einfluss genommen hat, können Sie am
Samstag, den 11. März im Liliom erfahren. Ab 15
Uhr beleuchtet Filmforscher Dr. Norbert Aping
im Rahmen des Brechtfestivals unter dem Titel
»B.B. inspired by Chaplin« Charlie Chaplins Ein­
fluss auf Bertolt Brecht. Wer lieber auf dem hei­
mischen Sofa bleibt, könnte sich die
nachfolgenden Vorschläge in den DVD­Player
legen. Amüsieren Sie sich brechtig.
Baal, die Geschichte eines jungen Dichters, der
sich mit seiner Kunst und Lebensweise über die
Grundfesten der bürgerlichen Gesellschaft hin­
wegsetzen will und sie regelrecht sprengt. 1969,
die damaligen Stars des jungen deutschen Kinos
machen sich im Hinterzimmer der Münchner
Gaststätte Hackerhaus an die Verfilmung von
Brechts Zündstoff »Baal« (1970). Rainer Werner
Fassbinder vor und Volker Schlöndorff hinter
der Kamera. Sie schufen mit dem bescheidenen
Etat von 160.000 Mark die wohl radikalste Thea­
terverfilmung ihrer Zeit. Nicht wie damals noch
üblich abgefilmtes Bühnenschauspiel, sondern
mitten in München und der umgebenden Natur
aufgenommen, überwiegend mit natürlichem
Licht und einer Handkamera, die Dietrich Loh­
mann bediente. So radikal, dass Brechts Witwe
Helene Weigel den Film nach seiner Erstaus­
FILMEVENTS
XXXXXXXXXXX
Brecht versus Brecht
strahlung in der ARD mit einem Vorführungs­ und
Ausstrahlungsverbot belegen lies. Mehr als 40
Jahre lang verstaubte Schlöndorffs vierter Film in
den Archiven, bis die Brechttochter Barbara Brecht­
Schall 2011 schließlich der Bitte der Rainer Werner
Fassbinder Foundation nachgab und den Film
freigab. Digital aufgearbeitet feierte er 2014 seine
Wiederauferstehung auf der Berlinale und wurde
im selben Jahr als DVD veröffentlicht.
Alan Clarks »Baal« (1982) für die BBC mit David
Bowie in der Hauptrolle ist wieder eine ganze Spur
konventioneller. Hauptsächlich in Totalen gefilmt
und dunkel ausgeleuchtet wirkt der Film wie das
genaue Gegenteil von Schlöndorffs Produktion, wie
eine akademische Bühnenperformance. Herausra­
gend sind lediglich Bowies Spiel und seine Interpre­
tation von Brechts legendären Liedern.
Uwe Jansons »Baal« (2004) holt den Dichter zurück
auf die Straße. Besser gesagt hievt er ihn auf die
Bühne. Baal ist jetzt Punkmusiker. Frauenschwarm
und Publikumsliebling Matthias Schweighöfer
gibt Baal als rotzigen Prollkünstler. Zwar wird
durch Musik, Licht und Schnitt der Rausch des
baalschen Lebens spürbar, aber die Besessenheit
der Figur geht anders als bei Fassbinders Interpre­
tation verloren und löst sich bei Schweighöfer in
teenagerhaftes Kokettieren auf.
Mit »Dogville« (2003) schuf Regielegende Lars von
Trier einen radikalen Film ganz nach Brechts Vor­
bild. Auf der Flucht vor der Mafia landet Grace
Mulligan (Nicole Kidman) in Dogville, einem abge­
legenen Bergdorf mit nicht einmal 100 Einwoh­
nern. Der dort ansässige Schriftsteller Tom Edison
(Paul Bettany) überredet sie, sich erst einmal in
Vorverkauf ab 23.01.17
Dogville zu verstecken. Er hofft, den anderen Ein­
wohnern durch die Hilfsbedürftige einige überfäl­
lige Lektionen in Sachen Bürgerpflicht und über
das Wesen der Gemeinschaft beizubringen. Wider­
willig lässt sich Grace darauf ein. Was folgt, erfüllt
nicht Toms Erwartungen, enthüllt aber viel vom
Wesen der Gemeinschaft. Dogville ist zu einem
großen Teil inspiriert von Brechts Ballade von der
Seeräuber­Jenny aus der »Dreigroschenoper«. Im
Gegensatz zu Schlöndorff und Janson entzieht von
Trier das Geschehen der realen Umgebung und
lässt es in minimalistisch ausgestatteten, theaterar­
tigen Kulissen spielen. Doch die Kamera ist nicht
starr, sondern wandert ganz filmtypisch zwischen
den Kulissen hin und her und hat durch das Feh­
len von Wänden eine Bewegungsfreiheit, die an
Filmsets oder realen Schauplätzen niemals mög­
lich wäre. Vom gesamten Cast hervorragend gespie­
lt, zeigt »Dogville« die besten und die schlechtesten
Seiten des menschlichen Seins. Eine brillante und
brutale Antiillusion, die Brechts Vorstellung vom
epischen Theater modernisiert und ihrem Schöp­
fer sicher Freude bereitet hätte.
So 05./12.03. cinEPLEx – Reisedokumentationen über
die Malediven und Kenia je 13:00 FR 10.03. cinEPLEx
– Herr der Ringe 1–3 Extended Cut ab 20:30 SA 11.03.
cinEmAxx – Verdis »La Traviata« live aus der Metropo­
litan Opera New York 19:00 So 12.03. cinEmAxx –
Anime »Yu­Gi­Oh: The Dark Side of Dimensions« 17:00
So 12.03. KinoDREiEcK – »Wilde Maus«­Regisseur
und Hauptdarsteller Josef Hader zu Gast SA 18.03.
KinoDREiEcK – »Bauer unser«­Regisseur Robert Scha­
bus zu Gast So 19.03. KinoDREiEcK – »Der Hund
begraben«­Team zu Gast Do 23.03. cinEmAxx –
Rammstein in Paris 20:15 SA 25.03. cinEmAxx – Mo­
zarts »Idomeneo« live aus der Metropolitan Opera
New York 18:00 Di 28.03. cinEmAxx, cinEPLEx – Ani­
me Night: »Attack on Titan 2« 20:00 Do 30.03. cinEmAxx, cinEPLEx – Puccinis »Madama Butterfly« live
aus dem Royal Opera House London 20:15
Weitere Kinostarts im märz: Do 02.03. cinEmAxx,
KinoDREiEcK – Der junge Karl Marx // Die Frau im
Mond: Erinnerung an die Liebe | cinEmAxx, cinEPLEx – Logan: The Wolverine | cinEmAxx – Silence //
The Wolves at the Door | KinoDREiEcK – Neo Rauch
Do 09.03. cinEmAxx, KinoDREiEcK – Moonlight //
Wilde Maus | cinEmAxx, cinEPLEx – Kong: Skull Is­
land | cinEmAxx – Sleepless: Eine tödliche Nacht
Do 16.03. cinEmAxx, cinEPLEx, KinoDREiEcK – Der
Hunderteinjährige, der die Rechnung nicht bezahlte
und verschwand // Die Häschenschule: Jagd nach dem
goldenen Ei // Die Schöne und das Biest | KinoDREiEcK – Die rote Schildkröte Do 23.03. cinEmAxx – Die
Jones: Spione von Nebenan // Life // Lommbock | cinEmAxx, cinEPLEx – Power Rangers | KinoDREiEcK
– Alles gut // Bauer unser // Der Himmel wird warten //
Der Hund begraben Do 30.03. cinEmAxx – A United
Kingdom // Boss Baby // Zazy | cinEmAxx, cinEPLEx
– Ghost in the Shell | KinoDREiEcK – Conni & Co 2 //
Die andere Seite der Hoffnung
FiLmFiGuR DES monATS: DiETRich
–
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–
LohmAnn
Geboren: 9. März 1943 in Schnepfenthal
Gestorben: 13. November 1997 in Kalifornien
Beruf: Kameramann
Ausbildung zum Kameraassistenten an der Fach­
schule für Optik und Fototechnik in Berlin
1968: erster Langfilm »Neun Leben hat die Katze«
1970: Filmband in Gold
1989: ASC Award für »Feuersturm und Asche«
1998: letzter Film »Deep Impact«
www.brechtfestival.de
www.a3kultur.de
klassik
1. bis 31. März 2017
tonkunst aus schwaben
Die Konzertreihe des Tonkünstlerverbands Augsburg-Schwaben gastiert
unter anderem in der Moritzkirche
Demnächst gibt es ein besonderes Konzert in der
Moritzkirche. Der große, schlichte, weiße Raum
wird erfüllt sein mit Musik zum Nachdenken.
Olivier Messiaen schrieb sein »Quatuor pour la
fin du temps« unter Umständen, die zum Ende
seines Lebens hätten führen können – und tat­
sächlich das Ende von Millionen Leben bedeu­
teten. Er befand sich in einem Konzentrationslager.
Unter den Mithäftlingen waren auch ein Geiger,
ein Cellist und ein Klarinettist, so entstand diese
seltene Besetzung. Messiaen selbst spielte den
Klavierpart.
In der Moritzkirche bildet das Augsburger Sera­
phin­Trio (siehe Foto: Gottfried Hefele, Wilhelm Walz
und Julian Chappot) zusammen mit dem Klarinet­
tenvirtuosen Eberhard Knobloch das Quartett.
Beethovens »Erzherzog­Trio« steht ebenfalls auf
dem Programm. Als Bindeglied spielt der Orga­
nist der Moritzkirche, Stefan Saule, »Litanies«
vom genialen, im Krieg gefallenen französischen
Komponisten Jehan Alain. Wahrlich ein Konzert
großartiger Musik in einem großartigen Raum.
Veranstalter nicht nur dieses Auftritts, sondern
einer ganzen Reihe von Konzerten, ist der Ton­
künstlerverband Augsburg­Schwaben. Was ist das
für ein Verband? Der Berufsverband der Profimu­
siker der Stadt und Region unterstützt seine Mit­
glieder mit rechtlicher Beratung, Versicherung
und Fortbildung. Er listet die Namen von Musik­
lehrern und zusammen mit dem Landes­ bzw.
Bundesverband reagiert er auf aktuelle Entwick­
lungen und neue Felder, wie die Rolle von Musik
in der Integration oder Musik und Gesundheit.
Die Mitglieder des Verbands sind vorwiegend
Musikpädagogen im Bereich klassischer Musik.
Die Popmusiker sind eher unterrepräsentiert,
gleichwohl Pop die allgegenwärtige Musik
unserer Zeit ist und der kulturelle Zugang zur
Jugend schlechthin. Die Konzertreihe des Ver­
bands verfolgt eine andere Modernität. Das ist
lobenswert und konsequent, aber nicht einfach.
Alle Programme beinhalten mindestens zur
Hälfte zeitgenössische Musik.
Die Augsburger Konzerte stellen junge, lokale
Talente, oft ungewöhnliche Besetzungen, ver­
nachlässigte Werke und Raritäten vor und das
auf hohem Niveau. So trat der Augsburger Cellist
Andreas Schmalhofer mit Yi Lin Jiang am Flügel
im Januar im Rokokosaal auf. Im Februar spielte
die junge Friedberger Gitarristin Isabella Selder
im Mozarthaus.
Das Konzert des Seraphin Trios findet am 26.
März um 16 Uhr statt. Kurz darauf, am 1. April,
spielt das Christian Stock Trio Jazz, Blues, Swing
und Groove im Bechstein Centrum (ehem. Piano­
haus Hermes & Weger), am 27. Mai geben Iris
Lichtinger und Stefan Blum einen ungewöhn­
lichen Abend mit spiritueller Weltmusik für
Blockflöten, Gesang und Percussion in der Uto­
pia Toolbox (Wertachstr. 29a). (Geoffrey Abbott)
Tickets und weitere Infos unter: www.tkva.de
06
Klassik im Schloss Höchstädt
Der Bezirk Schwaben präsentiert am 5. März um 19 Uhr ein Konzert mit der Pianistin Marianna
Shirinyan und dem Cellisten László Fenyö auf Schloss Höchstädt. Die gebürtige Armenierin
Shirinyan begann bereits mit sechs
Foto: Jennifer Stahl
Jahren ihre Ausbildung, die sie mit
einem Studium in Hamburg fort­
setzte und in Lübeck mit Auszeich­
nung abschloss. 2006 erhielt sie
gleich fünf Preise beim Internatio­
nalen Musikwettbewerb der ARD in
München und startete damit ihre
steile Karriere als Solistin und Kam­
mermusikerin. Der Ungar Fenyö
zählt zu den führenden Cellisten
seiner Generation und wird von
Publikum und Fachpresse als einer
der aufregendsten Künstler gefeiert,
der es auf einzigartige Weise ver­
steht, die Werke des jeweiligen
Komponisten authentisch zu inter­
pretieren und damit die Zuhörer in
seinen Bann zu ziehen. Für ihr Konzert haben die beiden Künstler Werke von Ludwig van Beetho­
ven, Robert Schumann, Claude Debussy und Sergei Rachmaninow ausgewählt. Gemeinsam werden
sie auf dem Steinway­Flügel im Schloss Höchstädt und einem Cello von Matteo Goffriller aus dem
Jahre 1695 ihr Können zeigen.
www.hoechstaedt-bezirk-schwaben.de
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KAMEEN VON ANDREAS
UND HANS�DIETER ROTH
17.03.–28.05.2017
IM SCHAEZLERPALAIS � LIEBERTZIMMER
tänzerische Aspekte
Die tänzerischen Aspekte der Musik von W.A.
Mozart, Béla Bartók und Ottorino Respighi ste­
hen im Mittelpunkt des Konzerts der Baye­
rischen Kammerphilharmonie am 19. März.
1905 unternahm Bartók eine Reise quer durchs
ungarische Königreich. Während dieser Reise
zeichnete der junge Komponist authentische
Volksmelodien der Landbevölkerung mit Hilfe
eines Phonographen auf. Das Ergebnis dieser
Studien sind unter anderem die »Rumänischen
Volkstänze«, in welchen Bartók sieben der
gesammelten Melodien zu einer Suite verarbei­
tete. Ebenfalls ein Sammler von kultureller
Tradition war Respighi, der seine Vorbilder vor
allem in den italienischen Meistern der Renais­
sance­ und Barockzeit fand. Sein tänzerisches
Konzert für Klarinette und Orchester in A­Dur
KV 622 widmete W.A. Mozart dem Klarinetten­
virtuosen Anton Stadler, der damals das noch
junge Instrument wie kein Anderer beherrsch­
te. Den Klarinettenpart des Abends im Kleinen
Goldenen Saal übernimmt die junge Solistin
Caroline Inderbitzin. Beginn ist um 18 Uhr.
www.kammerphilharmonie.de
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Illustrationen von Klaus Ensikat zum
Kinderbuch von Meike Roth-Beck
GRAFISCHES KABINETT
03.02.–02.04.2017
Zur Fastenzeit
Bachs »Matthäuspassion« erklingt am 26. März
im traditionellen Konzert der Augsburger Dom­
singknaben in der Ev. Heilig­Kreuz­Kirche. Das
monumentale Werk von J.S. Bach, das am
11. April 1727 in der Leipziger Thomaskirche
uraufgeführt wurde, gehört zu den bedeutends­
ten Werken des Komponisten und stellt einen
Höhepunkt der protestantischen Kirchenmusik
dar. Die Domsingknaben unter der Leitung von
Reinhard Kammler präsentieren das Werk von
Jahr zu Jahr in Begleitung des Residenz­Kam­
merorchesters München. Gerhard Werlitz
(Evangelist), Alexander Kiechle (Christusworte),
Diogo Mendes (Pilatus) und Stefan Steinemann
(Altus) sind die Solisten des Abends. Das Kon­
zert beginnt um 16 Uhr.
www.augsburger-domsingknaben.de
KLASSIK IM MÄRZ
mi 01.03. uniVERSiTäTSBiBLioThEK AuGSBuRG –
Klingende Bibliothek: 30 Minuten Kammermusik
17:00
So 05.03. SchLoSS höchSTäDT – Marianna Shiri­
nyan (Klavier) & László Fenyö (Violoncello) 19:00
So 12.03. hEiLiG KREuZ – Friedberger Kammeror­
chester & Gäste: Benefizkonzert für die Theatersanie­
rung 17:00
FR 17.03. STAuDEnLAnDhALLE FiSchAch – Kam­
merorchester Maria Stern & Gäste: Frühlingskonzert
19:00
So 19.03. KLEinER GoLDEnER SAAL – Bayerische
Kammerphilharmonie: un­er­hört. Tänzerisch 18:00
mo 20.03. KonGRESS Am PARK – 6. Sinfoniekonzert
der Augsburger Philharmoniker: Folklore neu gehört
20:00
Di 21.03. KonGRESS Am PARK – 6. Sinfoniekonzert
der Augsburger Philharmoniker: Folklore neu gehört
20:00
SA 25.03. WALLFAhRTSKiRchE hERRGoTTSRuh
FRiEDBERG – Chorkonzert zur Passionszeit 18:00
So 26.03. mAn-muSEum – 3. Kammerkonzert der
Augsburger Philharmoniker: Opera Brass 11:00 |
hEiLiG KREuZ – Augsburger Domsingknaben: Mat­
thäuspassion 16:00 | moRiTZKiRchE – Seraphin­Trio
16:00
www.a3kultur.de
SoNNTAG 12.03.
16:00
hEiLiG KREuZ – In einem Benefizkonzert
zugunsten der Theatersanierung bringt das
Friedberger Kammerorchester unter der Lei­
tung von Gereon Trier (Foto) »Die Jahreszeiten«
von Antonio Vivaldi zur Aufführung. Als Solis­
ten sind Ludwig Hornung (Violine), Sabine
Kühnl­Ciliberto (Flöte), Gereon Trier (Flöte)
und Heinz Dannenbauer (Cembalo) zu hören.
07
BilDUNG/GlaUBe
1. bis 31. März 2017
inkunabeln, illustrationen,
instruktionen
VoRTRÄGE, WoRKSHoPS & FüHRUNGEN
Foto: Peter Gebhard
Das Diözesanmuseum entführt zu den Augsburger Anfängen des
Buchdrucks. Ins Grafische Kabinett laden Kinderbuchillustrationen zu
Luther. Und auch die Galerie Noah widmet sich dem Glauben
DIENSTAG 21.03.
19:40
STADThALLE GERSThoFEn – 15.000 Kilo­
meter, 15 Länder, 44 PS: Der Fotograf Peter
Gebhard (GEO, stern, View) machte sich mit
seinem T1­Bulli auf eine atemberaubende Tour
quer durch Europa: von Istanbul bis ans Nord­
kap. Spektakuläre Luftaufnahmen und Video­
szenen zeigen die traumhaften Landschaften
entlang seiner Route nach Norden – und mit­
tendrin immer der kleine rot­weiße VW­Bulli.
Die frühe Kunst des Buchdrucks »Augsburg macht Druck«, ab dem 10. März im Diözesanmuseum St. Afra
Aber hallo, Augsburg macht(e) Druck: Bereits in
Gutenbergs Todesjahr 1468 erschien das erste in
der Fuggerstadt gedruckte Buch. Die Sonderaus­
stellung »Augsburg macht Druck« im Diözesanmuseum St. Afra (Freitag, 10. März, bis Sonntag,
18. Juni) präsentiert nun in wertvollen Exponaten
die Anfänge des Buchdrucks in einer der kultur­
und wirtschaftsgeschichtlich bedeutendsten Städ­
te des Heiligen Römischen Reichs. Gezeigt werden
typografische und buchkünstlerische Meister­
werke der Inkunabelzeit (bis 1500). Augsburg
gehörte einst neben Köln, Nürnberg, Frankfurt am
Main und Leipzig zu den fünf führenden Buchzen­
tren. Überregional trat die Schwabenmetropole
mit Bibeln und Unterhaltungsliteratur in Volks­
sprache hervor, war dabei führend im Buch­
schmuck (Holzschnitte und Verzierungen). Trotz
der prominenten Rolle Augsburgs im frühen
Buchdruck ist dies die erste Ausstellung zum
Thema in Augsburg selbst.
museum-st-afra.de
Und auch Luther macht Druck: Dem Thema (Kin­
der­)Buch und Glaube widmet sich – zum Luther­
jahr 2017 – die aktuelle Ausstellung »Von martin
Luthers Wittenberger Thesen – illustrationen
von Klaus Ensikat zum Kinderbuch von meike
Roth-Beck«. Das Grafische Kabinett der Kunstsammlungen und museen Augsburg zeigt bis
Sonntag, 2. April, Werke des 90­jährigen Buch­
künstlers Klaus Ensikat. Seine realistisch gehal­
tenen, aquarellierten Federzeichnungen lassen die
Vita des Reformators und die Zeit des ausklin­
genden Mittelalters für Jung (und Alt) anschaulich
lebendig werden.
www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de
Zusammen mit dem Büro für Popkultur hatte die
Galerie noah die hiesige freie Kunstszene zur Teil­
nahme am Wettbewerb für die Ausstellung »Glauben – Berge versetzen« aufgerufen. Zehn Bewerber
wurden ausgewählt, die nun in den Formaten
Malerei, Fotokunst, neuartige Mischtechniken
sowie in skurriler Objekt­ und Medienkunst den
Begriff Religion hinterfragen, individualisieren,
modernisieren. Gezeigt werden Exponate von Sara
Dec, claudia Geßner, corinna hampf, Frederic
Paul, Lilo Ring, ute Beatrix Schraag, Thomas
Sing, LabBinaer, Alexandra Vassilikian und Sylvia
Jung-Wiesenmayer. Zu sehen bis Freitag, 30. Juni,
im dritten und vierten Stock des Glaspalastes.
(Martin Schmidt)
www.galerienoah.com
mi 01.03. SchWäBiSchES VoLKSKunDEmuSEum
oBERSchönEnFELD – Ferienkurs für Kinder: Bun­
tes Drucken. Linolschnitt (ab 9 J) 10:00
| JüDiSchES KuLTuRmuSEum – Señora Gerta: Wie eine
Wiener Jüdin auf der Flucht nach Panama die Nazis
austrickste 19:00
Do 02.03. Tim – Workshop: Upcycling 10:00 | 955.
inFoRmATionS- unD PRäSEnTATionSPAViLLion
KöniGSBRunn – Archäologie: Was Grabräuber in
der Bronzezeit übrig ließen 19:00
FR 03.03. SchWäBiSchES VoLKSKunDEmuSEum
oBERSchönEnFELD – Ferienkurs für Kinder: Bunt
wie der Frühling (ab 7 J) 10:00
| SchWäBiSchES
VoLKSKunDEmuSEum oBERSchönEnFELD – Of­
fene Führung für Erwachsene 15:00
SA 04.03. GRAFiSchES KABinETT – Führung: Huma­
nismus und Buchdruck 11:00 | Tim – Ran an die
Nähmaschine 13:00 | cAFé SAmoccA – Kunst und
Kuchen: DIY­Kühlschrankpoesie 14:00
So 05.03. LEchmuSEum BAyERn / WASSERKRAFTWERK LAnGWEiD – Sonntagöffnung Lechmuseum
Bayern 10:00
| h2 – ZEnTRum FüR GEGEnWARTSKunST – Turnusführung: Not here yet 11:00
| STAATSGALERiE moDERnE KunST – Turnusfüh­
rung: Aufruhr in Augsburg 12:00 | Tim – Desperate
Housewives: Öffentliche Führung 14:00 | BREchTBühnE – Fuck heroes, fight now: Laurie Penny, Jack
Urwin & Meredith Haaf 15:00 Brechtfestival |
STADThALLE GERSThoFEn – Christian Henze
kocht live 18:00
mo 06.03. BREchThAuS – Brechtkongress: Brecht
zwischen Tradition und Moderne 11:00 Brechtfesti­
val | hAuS SAnKT uLRich – Dr. Josef Schuster: Jüd­
sches Leben in Deutschland heute 19:30
Di 07.03. BREchThAuS – Brechtkongress: Brecht zwi­
schen Tradition und Moderne 11:00 Brechtfestival
mi 08.03. SEnSEmBLE ThEATER – Werkstatttag: Ber­
tolt Brecht und Walter Benjamin 12:00 Brechtfesti­
val | LiLiom – Suffragette. Taten statt Worte (Film)
19:00
FR 10.03. SinGoLDhALLE BoBinGEn – Internatio­
naler Bobinger Frauentag 17:00
| GRAnDhoTEL
coSmoPoLiS – a3kultursalon: Raumpatrouille Cos­
mopolis 21:00 Brechtfestival
SA 11.03. WALDoRFSchuLE – Waldorfschule Tag der
offenen Tür 10:00 | LiLiom – B.B. inspired by Chap­
lin: Vortrag & Filmvorführungen 15:00 Brechtfesti­
val
So 12.03. SchWäBiSchES VoLKSKunDEmuSEum
oBERSchönEnFELD – Form und Farbe. Zugänge zu
ungegenständlichen Gemälden aus der Sammlung
10:00 | STAATSGALERiE moDERnE KunST – Tur­
nusführung: Aufruhr in Augsburg 12:00 | Tim – De­
sperate Housewives: Öffentliche Führung 14:00 |
mARiEnBRunnEn FRiEDBERG – Stadtrundgang:
Bemerkenswerte Frauen in Friedberg 14:00
Di 14.03. VhS AuGSBuRG – Byzanz, Kaiser Konstan­
tin, das neue Rom 20:00 | SinGoLDhALLE BoBinGEn – Im Tauschrausch um die Welt: Multivision
mit Michael Wigge 20:00
mi 15.03. JüDiSchES KuLTuRmuSEum – Der Pro­
phet Elia: seine Bedeutung für das Judentum in Ge­
schichte und Gegenwart 19:00
FR 17.03. PARKThEATER – Expedition Erde: Kuba
19:30
SA 18.03. GRAFiSchES KABinETT – Führung: Luther
in Rom 11:00
So 19.03. Tim – Workshop: Mit Webkanten gestalten
10:00 | STAATSGALERiE moDERnE KunST – Tur­
nusführung: Aufruhr in Augsburg 12:00 | JüDiSchES KuLTuRmuSEum – Chag Sameach! Frohes Fest!
Kinder­Workshop zu Purim 14:30
| mARiEnBRunnEn FRiEDBERG – Stadtrundgang: Entlang der
Stadtmauer 15:00 | SchWäBiSchES VoLKSKunDEmuSEum oBERSchönEnFELD – Familienführung
mit Kreativ­Werkstatt 15:00
Di 21.03. BoTAniSchER GARTEn – Ziergehölze rich­
tig schneiden 13:30 | STADThALLE GERSThoFEn –
Das große Bulli­Abenteuer. Von Istanbul ans Nord­
kap 19:30
mi 22.03. hoLBEinhAuS – Führung: Die Brennen­
den Giraffen 18:30 | JüDiSchES KuLTuRmuSEum –
Juden unerwünscht: Anfeindungen und Ausschrei­
tungen nach dem Holocaust 19:30 | AnnAhoF
– Workshop: Recherche zu politisch Verfolgten, mit
Harald Munding 19:00
Do 23.03. KLoSTER hoLZEn hoTEL – Schwester Ka­
tharinas Klosterrunde 08:30
| EVAnGELiSchES
FoRum AnnAhoF – Björn Süfke: Was es heute
heißt, ein Mann zu sein 19:30
SA 25.03. Tim – Workshop: Muster Muster Muster
17:00
mo 27.03. cinDERELLA Kino mEiTinGEn – Andreas
Eller: Irland. Wild Atlantic Way (Fotovortrag) 20:00
So 26.03. Tim – Workshop: Muster Muster Muster
10:00 | STAATSGALERiE moDERnE KunST – Tur­
nusführung: Aufruhr in Augsburg 12:00 |
SchWäBiSchES BAuERnhoFmuSEum iLLERBEuREn – Osterbräuche im Allgäu 14:00
mi 29.3. AnnAhoF – Workshop: Recherche zu Sinti
und Roma, Jenischen und sog. Asozialen unter den
NS­Opfern, mit Angela Bachmair 19:00
RELIGIöSE FEIERTAGE
mi 01.03. Fastenmonat ‘Ala: 19­tägige, hauptsäch­
lich spirituell gelebte Fastenzeit
mi 01.03. Aschermittwoch: Beginn der österli­
chen Fastenzeit für Katholiken
FR 03.03. Weltgebetstag: 1887 auf Initiative von
christlichen Frauen mehrerer Kontinente einge­
führt
So 12.03. chötrül Düchen: Tag der Wunder, erster
der vier großen Momente im Vajrayana­Kalender
So 12.03. Purim: Fest des Losentscheids. Freuden­
fest zur Erinnerung an die Errettung der Juden im
Buch Esther
So 12.03. holi: Fest der Farben, mit dem der Früh­
ling gefeiert sowie Vishnu, Krishna und dessen
Gefährtin Radha verehrt werden
So 12.03. Taishang Laojun: Fest zu Ehren des ver­
göttlichten Laozi
mo 13.03. Kasuga matsuri (Fest des Affen): Fest
der Stammeltern der Familie Fujiwara
Di 14.03. Sikh-neujahr: Erster Tag des Jahres 548
mo 20.03. neujahr der Baha’i: Naw Ruz
Di 21.03. neujahr der iranischen mazdäer: Naw
Ruz
SA 25.03. mariä Verkündigung: Katholisches Fest,
Verkündigung, dass die Jungfrau Maria den Sohn
Gottes vom Heiligen Geist empfangen und gebä­
ren werde
So 26.03. Khordad Sal: Geburtstag des Zarathust­
ra für die iranischen Mazdäer
www.a3kultur.de
kaBaRett
ko nzerte
kongresse
events
k o n g r e s s A M PA r k
AUgsBUrg
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S a m S ta g
mitt woch
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LIEbE
seID UMsCHLUngen MILLIonen…
Der wahrhaft unbequeme Kabarettist entlarvt so manchen Volkszorn als Untertanentum.
Eine in
Auslese
an populären
Schmankerln
und begehrten
Raritäten
in erstklassigen
Was
seinem fulminanten
Plädoyer
für das Mitgefühl
sichtbar wird,
ist die Menschenliebe
eines
Interpretationen
der
K&K Philharmoniker
und zur
desUmkehr
Österreichischen
K&K Balletts.
Kabarettisten,
der an
Aufklärung
und die Möglichkeit
glaubt.
08
hurra, der lenz ist da
1. bis 31. März 2017
Newcomer und altgediente Spaßveteranen geben sich beim Augsburger
Kabarettfrühling die Klinke in die Hand
Sprachlich-virtuos bis »kracherd-boarisch«,
politisch, musikalisch oder einfach nur
komisch – rund 30 Veranstaltungen präsentiert das Konzertbüro Augsburg beim diesjährigen Kabarettfrühling vom 4. märz bis
9. April. Bespielt wird vor allem die Kresslesmühle, aber auch der Kongress am Park, das
Spectrum und der Barbarasaal stehen auf dem
breitgefächerten Programm.
Wer wissen möchte, warum Patrick Ebner alias
daEbner statt Schokolade und Gummibärchen,
eine Zwiebel und einen Rettich in der Schultüte
hatte, sollte sich das neue Programm des nieder­
bayrischen Musikkabarettisten zu Gemüte führen.
Die personifizierte Mischung aus Fredl Fesl und
Hans Söllner – so die Selbstbeschreibung des jun­
gen Gitarristen – gastiert mit »Platzhirsch« am
5. März um 18 Uhr in der Kresslesmühle.
www.daebner.de
Die Ankündigung verspricht jedenfalls eine epi­
sche Geschichte – als hätte Shakespeare ein Prakti­
kum bei der Deutschen Bank absolviert und aus
Verzweiflung darüber eine Komödie geschrieben.
Zu sehen ist das Ganze am 18. März um 20 Uhr im
Barbarasaal. www.claus-von-wagner.de
»Es gibt keine menschliche Intelligenz auf diesem
Planeten« – frei nach Captain Kirk und Mr. Spock
beleuchtet HG. Butzko die »Menschliche Intelli­
genz«. Die Erde ist ein Planet, auf dem vor tausen­
den von Jahren ein paar Leute Stimmen hörten,
über die anschließend Bücher geschrieben wur­
den, worin zu lesen war, dass man so leben muss,
wie in diesen Büchern geschrieben steht. Höchste
Zeit für HG. Butzko, gläubiger Atheist und »Hirn­
schrittmacher des deutschen Kabaretts, genauer
hinzusehen. Wann? Am 30. März um 20 Uhr in
der Kresslesmühle. www.hgbutzko.de
»Höhenflüge in Bodennähe« vollführen das
Ensemble Weltkritik. Wie genau das geht, zeigt
das Leipziger Duo am 15. März um 20 Uhr in der
Ja
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e At e r Modular Auf tritt 2015 mit viel
Die
Crew
aus
Eine traumhafte
Mischung
aus Akrobatik,
Tanz,
Theater,
Comedy,
und MitmachAmore
und Bussi Bussi
ohne Umweg
über Bologna
direkt
in den Kongress
amMusik
Park Augsburg!
Aktionen voller Phantasie und Lebensfreude – zum Staunen, Lachen, Träumen.
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Karriere
bringt die BBA-Story
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Hits von »Waterloo«
bisBild-Schlagzeilen
»Dancing Queen« noch
Ein
Pointen-Marathon
durch
Skandale,
und einmal
Ereignisse des
live
auf
die
Bühne.
Jahres mit Vollgas durch 365 Tage Nachrichten aus Politik, Sport und Gesellschaf t.
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F r e i ta g
s o n n ta g
Carmen/Boléro
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regorian
PREMIERE
MAsters oF ePIC CHAnts
Eine Produktion des Theater Augsburg mit Choreografien von Valentina Turcu und Riccardo de
Sie
sind
mystisch,
magisch,
bewegend
und www.theater-augsburg.de
ihre Konzerte ein Gänsehautgarant.
Nigris.
Weitere
Informationen
und
Termine unter
und 0821-324 49 00
Die zwölf Sänger aus England verneigen sich vor den größten Filmmusiken.
april
Januar
22
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S a m S ta g / S o n n ta g
s o n n ta g
trenD & FooD augSBurg
e r l e s e n e o r t e – l i t e r at u r r e i h e
ShowcookIng, bERatung, LIfEStyLE & naSchMaRkt
s tA n I s L Aw L e M U n D H L . F r A n z v o n A s s I s I
Nach dem großen Erfolg 2016 laden wir Sie ein, sich über den Lifestyle und die
Ein
Fest der lokaler
Literatur
mit Stefan Schön
als Leser:
ungewöhnliche Texte an außergeGenusskultur
wie überregionaler
Aussteller
zu informieren.
wöhnlichen
Orten
–
das
Stuhllager,
das
Dach
oder
der
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86159 Augsburg
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w w w. k o n g r e s s – a u g s b u r g . d e
www.a3kultur.de
Kresslesmühle. Bettina Prokert und Maxim­Ale­
xander Hofmann widmen ihr neues Programm
dem »höher, schneller, weiter«, dem gesellschaft­
lichen Drang nach Selbstoptimierung und der
Schwierigkeit, wirklich nachhaltig zu entschleu­
nigen. Getreu dem Motto: »Nur Deckel sind immer
on the Topp«. www.weltkritik.de
Auch Claus von Wagner wagt regelmäßig einen
tiefen Blick in das Innerste unserer Gesellschaft.
Vom Kampf ums Prestige, von Wirtschaftsverbre­
chen und Business Punks handelt sein aktuelles
Programm »Theorie der feinen Menschen«.
Butzko hat Hirn
Das komplette Programm des Augsburger Kabarettfrüh­
lings finden Sie unter www.konzertbuero-augsburg.de oder www.kresslesmuehle.de.
KABARETT & KLEINKUNST IM MÄRZ
Do 02.03. STADThALLE GERSThoFEn – Bruno
Jonas: Nur mal angenommen 19:30 | SPEcTRum
– Simon & Jan: Halleluja 20:00
FR 03.03. PARKThEATER – Christian Springer:
Trotzdem 19:30 | AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE –
Kabarett 2017 19:30
SA 04.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Kabarett
2017 19:30 | KonGRESS Am PARK – Hagen
Rether: Liebe 20:00
So 05.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Kaba­
rett 2017 18:00 | KRESSLESmühLE – daEbner:
Platzhirsch 18:00
mi 08.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Kabarett
2017 19:30 | KRESSLESmühLE – Sigi Zimmer­
schied: Der siebte Tag. Ein Erschöpfungsbericht
20:00
Do 09.03. KRESSLESmühLE – Werner Koczwara:
Einer flog übers Ordungsamt 20:00
FR 10.03. PARKThEATER – Alexander Merk: Augs­
burg magisch 19:30 | PARKThEATER – Alexan­
der Merk: Augsburg magisch 19:30 | STADThALLE nEuSäSS – Dr. Florian Ilgen: Freier Wille
20:00
SA 11.03. PARKThEATER – Alexander Merk: Augs­
burg magisch 19:30 | STADThALLE GERSThoFEn – Chris Böttcher: Schluss mit frustig
19:30 | AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Kabarett
2017 19:30 | BüRGERSAAL STADTBERGEn – Mi­
chael Fitz: Des bin I 20:00
So 12.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Kabarett
2017 18:00 | KRESSLESmühLE – Sascha Korf: Wer
zuletzt lacht, lacht am längsten 20:00
Di 14.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Kabarett
2017 18:00
mi 15.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Kabarett
2017 19:30 | KRESSLESmühLE – Ensemble Welt­
kritik: Höhenflüge in Bodennähe 20:00
Do 16.03. KonGRESS Am PARK – Simone Solga:
Im Auftrag der Knazlerin 20:00 | KRESSLESmühLE – Alain Frei: Alle Menschen sind anders
... gleich! 20:00
FR 17.03. SinGoLDhALLE BoBinGEn – Pfarrerka­
barett: Die Schwarzarbeiter 19:00 | PFARRZEnTRum ST. michAEL AichAch – Maxi Schafroth:
Faszination Bayern 19:30 | KRESSLESmühLE –
Johny Armstrong: Gnadenlos! 20:00
SA 18.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Kabarett
2017 19:30 | BARBARASAAL – Claus von Wagner:
Theorie der feinen Menschen 20:00
So 19.03. KRESSLESmühLE – Christoph Reuter:
Alle sind musikalisch! (außer manche) 18:00
mi 22.03. STADThALLE GERSThoFEn – Alfred
Dorfer: und... 19:30 | AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Kabarett 2017 19:30 | KRESSLESmühLE
– Olaf Bossi: Glücklich wie ein Klaus 20:00
Do 23.03. PARKThEATER – Nacht der Clowns
19:30 | KRESSLESmühLE – Michael Eller: Ahoi,
die Kreuzfahrer kommen! 20:00
FR 24.03. PARKThEATER – Rick Kavanian: Off­
road 19:30 | AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Kaba­
rett 2017 19:30 | KRESSLESmühLE – Kabarett
zum Sterben schön 20:00
SA 25.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Kabarett
2017 19:30 | KRESSLESmühLE – Philipp Scharri:
Germanistik ist heilbar 20:00
So 26.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Kabarett
2017 18:00 | KRESSLESmühLE – Bademeister
Schaluppke: 10 Jahre unterm Zehner 18:00
mi 29.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Kabarett
2017 19:30 | KRESSLESmühLE – Matthias Reuter:
Auswärts denken mit Getränken 20:00
Do 30.03. PARKThEATER – Die Unfassbaren
19:30 | SPEcTRum – Luise Kinseher: Ruhe be­
wahren 20:00 | KRESSLESmühLE – HG.Butzko:
Menschliche Intelligenz 20:00
FR 31.03. STADThALLE GERSThoFEn – Drei
Männer nur mit Gitarre: Kapitel 2 19:30 |
KRESSLESmühLE – Liese Lotte Lübke: Kopf in den
Sand 20:00
09
feMiNisMUs/BRechtfestival
1. bis 31. März 2017
frauen sterben ärmer
Die Kulturamtsleiterin Elisabeth Morhard organisiert seit fast 10 Jahren den Internationalen
Bobinger Frauentag. Vor über 100 Jahren entstand der Weltfrauentag im Kampf um Gleichberechtigung.
Eine Gleichberechtigung, die bis heute nicht vollends erreicht wurde. Eine Interview von Felicitas Neumann
a3kultur: Wie ist der Bobinger Frauentag aufgebaut
und was soll er bewirken?
Elisabeth morhard: In den Anfangsjahren war
der Weltfrauentag in Bobingen stärker politisch
geprägt, doch gerade in den letzten Jahren wurde
er breiter aufgefächert, weil ich glaube, dass die­
ser Tag Impulse liefern muss zu Lebensbereichen,
mit denen Frauen täglich konfrontiert werden.
Das politische Denken und Arbeiten ist dabei nur
ein Aspekt neben vielen anderen Themen wie
Beruf, Familie, Gesundheit, Gesellschaft. Wir
versuchen alle Bereiche anzusprechen, die
Frauen interessieren. Unsere Zielsetzung ist,
dadurch den Frauen Impulse zu geben für ein
erfülltes Leben. Deshalb sind im Programm die­
ser Veranstaltung sehr viele unterschiedliche
Angebote aufgeführt. Viele mit einem echten
Mehrwert, aber auch viele, die der Geselligkeit
und Unterhaltung dienen.
Familie und Karriere unter einen Hut zu bekom­
men sind: Die Kinder während des Studiums
bekommen!
Und genau das macht den Erfolg des Internationalen
Bobinger Frauentages aus. Eine bunte Mischung an
Programmpunkten bringt viele Menschen zusammen.
Das zweite Ziel dieses Tages, das viele Frauen schätzen:
das Netzwerken.
Der Frauentag steht allen Generationen und Natio­
nen offen. Zwischen 20 und 80 – es kommen alle!
Und das ist sehr schön. Für die Bewirtung beispiels­
weise sind verschiedene Frauengruppen zuständig.
Eine türkische Gruppe sorgt für internationales
Fingerfood, die Gruppe Café International, die sich
aus den ehrenamtlichen Kreisen der Flüchtlings­
betreuung gebildet hat, bereitet frischen Obstsalat
und Säfte zu. Und es kommen keineswegs nur
Bobinger Frauen zu dieser Veranstaltung. Auch
Frauen aus dem Umland zieht sie an.
Am 10. März 2017 um 17 Uhr startet der Internationale
Bobinger Frauentag in der Singoldhalle in Bobingen.
Etwa 500 Frauen werden erwartet. Die Veranstaltung ist
damit die größte ihrer Art im gesamten Landkreis.
Selbstverständlich sind auch Männer herzlich eingela­
den. Das komplette Programm finden Sie unter:
www.stadt-bobingen.de
Das zeigt, dass es beim Thema Frau und Gleichberechtigung noch einiges an Handlungsbedarf gibt. Wo sehen
Sie die drängendsten Probleme?
Die Altersarmut bei Frauen beispielsweise ist
nach wie vor gegeben. Wenn Frauen sich von
einem Mann abhängig machen und sich nicht
früh genug absichern, kann das schnell zu einem
Problem werden. Es gibt tatsächlich einige
Frauen, die sich kulturelle Veranstaltungen nicht
leisten können, und auch solche Frauen möchte
ich ansprechen. Deshalb wird beim Bobinger
Frauentag kein Eintritt verlangt.
Anzeige:
Was muss sich politisch ändern, um die Situation der
Frauen zu verbessern?
In erster Linie müssen die Möglichkeiten gegeben
sein, dass Frauen Beruf und Familie unter einen
Hut bekommen. In vielen Bereichen muss noch
Aufklärung betrieben werden, wie eben bei der
Vorsorge. Und: Die Frauen brauchen mehr An­
reize! In den letzten Jahren hat sich da natürlich
schon etwas getan. Doch den Frauen fehlt immer
noch der Mut, die eigenen Visionen nicht unter
den Tisch zu kehren. Deshalb laden wir zum
Internationalen Bobinger Frauentag auch immer
eine Hauptreferentin ein, die zeigen soll, dass
man seine Vorstellungen vom Leben in jeder
Lebenslage noch leben kann.
Auftaktreferentinnen:
2017: Martina Gebhardt, gründete neben ihrem
Architekturbüro die Kosmetikfirma »Martina
Gebhardt Naturkosmetik«, saniert histo­
rische Gebäude, unter anderem in Amerika,
und konnte vor zwei Jahren das Kloster Wes­
sobrunn am Ammersee erwerben.
2016: Helga Hengge, erste Deutsche, die die
»Seven Summits« bezwang, vormals bei der
Vogue­Redaktion in New York beschäftigt.
2015: Christine Bortenlänger, vormals Leiterin
der Bayerischen Börse, jetzt Chefin des Deut­
schen Aktieninstituts in Frankfurt, bekam
ihre Kinder während des Studiums, um Kar­
riere machen zu können.
2014: Christa Höhs, wurde mit 50 Model,
gründete die erste Senior­Model­Agentur in
Deutschland und schrieb das Buch »Wenn
ich alt bin, werde ich Model«.
Die ehemalige Journalistin Elisabeth Morhard arbeitet
seit 2008 im Kulturamt der Stadt Bobingen und leitet
dieses seit 2011
Also: Ein Mann ist keine Altersvorsorge – doch das
männliche Geschlecht ist hier ausnahmsweise mal nicht
das Problem.
Auch heute noch entscheiden sich Frauen durch
die Familienplanung, viele Jahre aus dem Job
auszusteigen. Oft finden sie dann den Anschluss
nicht mehr, arbeiten vielleicht nur in einem Teil­
zeitjob. Aber oft wagen Frauen aufgrund der
großen Verantwortung den Schritt zurück ins
Berufsleben auch gar nicht. Und wenn dann aus
irgendeinem Grund der Mann plötzlich weg sein
sollte, hat man meist Nachteile im Alter. Auch
Frauen machen Fehler, indem sie Herausforde­
rungen wegschieben und Chancen nicht
ergreifen. Ein Tipp von Christine Bortenlänger,
der Chefin des Deutschen Aktieninstituts, wie
Anzeige:
Daniel Biskup
RUSSLAND –
PERESTROIKA
BIS PUTIN
22. FEBRUAR BIS 7. MAI 2017
SCHAEZLERPALAIS
MAXIMILIANSTRASSE 46
feminismus
für alle
Das Brechtfestival präsentiert
Diskurs und Performance zum
Thementag am 5. März
Dass Brecht einmal im Jahr in Augsburg weiter­
hin aktuell ist, ist für uns Schwaben ja nichts
Neues. Dass Brecht auch etwas mit Feminismus
zu tun haben könnte – da sieht man auf den
ersten Blick wenig Überschneidungspotenzial.
Doch weit gefehlt: In der Brechtrezeption wird
der Schriftsteller immer wieder als Chauvinist
bezeichnet. Vor diesem Hintergrund hätte er
seine Frauen und Mitarbeiterinnen degradiert
und geradezu benutzt, heißt es. Mit Frauenfra­
gen und Männerbildern setzt sich auch der
Thementag am 5. März im Rahmen des Brecht­
festivals auseinander: Unter dem Motto »Femi­
nismus ist für alle da« wird hier eines der
zentralen und zugleich wichtigsten Themen
der Zeit in drei verschiedenen Veranstaltungen
intensiv beleuchtet.
Runde 1 in Sachen Feminismus startet um
15 Uhr mit der Podiumsdiskussion »Fuck
Heroes, Fight Now« auf der Brechtbühne. Hier
versammeln sich gleich hochkarätige Gäste:
Die Autorin und Journalistin Laurie Penny, die
durch ihr Werk »Meat Market. Female Flesh
Under Capitalism« internationalen Bekannt­
heitsgrad erlangte, diskutiert zusammen mit
Jack Urwin, der mit seinem Buch »Boys Don’t
Cry. Identität, Gefühl und Männlichkeit« eine
Foto: Jon Cartwright
Foto: Michael Barker
witzige und scharfsinnige Auseinandersetzung
mit dem Thema Maskulinität und ihren Folgen
geschrieben hat. Beide Autor*innen lesen aus
ihren Texten und sprechen mit der Journalistin
Meredith Haaf, die vor allem durch Bücher wie
»Heult doch« und »Wir Alphamädchen. Wieso
Feminismus das Leben schöner macht« bundes­
weites Ansehen erlangte.
In Runde 2 wird das Thema Chauvinismus und
Feminismus weniger im Diskurs als vielmehr
theatralisch durch zwei Performances umge­
setzt. Auf der alten Kegelbahn des Provino
Clubs versucht Regisseurin Ute Rauwald mit
»GAP, ein performatives Tryout« des Hambur­
ger Frauen­Performance­Kollektivs Genderdun­
geon II, Kafkas Erzählung »Heimkehr« neu und
auf »feministische Weise« zu interpretieren.
Beginn: 18 Uhr.
Der Feminismussamstag findet schließlich um
20:30 Uhr seinen Abschluss – dieses Mal erneut
auf der Brechtbühne. Mit der multimedialen
Science­Fiction­Performance »First Black Wo­
man in Space« von Simone Dede Ayivi wird der
Traum einer postrassistischen Zukunft behan­
delt, der von Befreiungskämpfen und Empo­
werment berichtet und dabei die Bühne zum
Zukunftslabor werden lässt. (jak)
www.brechtfestival.de
www.a3kultur.de
liteRatUR/BRechtfestival
a3kultursalon
Raumpatrouille
cosmopolis
10. März ab 21 Uhr im Grandhotel
Der erste a3kultursalon 2017 gastiert im Rah­
men des Brechtfestivals im Grandhotel Cosmo­
polis. Für dieses Kooperationsprojekt mit
Festival und Grandhotel erprobt die a3kultur­
Redaktion neue Kommunikationsformen. Im
geschützten Hafen einer Bar diskutieren wir
das abstrakte und elementare Thema: Räume.
• Räume können belebt, bespielt, gestaltet,
verwehrt und besetzt werden.
• Wie elementar ist das Recht auf Rückzugsräume?
• Wie bestimmen Raumfragen den Statuslevel?
Unsere Raumpatrouille Cosmopolis organisiert
drei Gesprächssatelliten zu den Themen:
•»Du nicht – Clubkultur und Türpolitik«
•»Kulturorte – wo ist Platz für Kunst?«
•»Gentrifizierung – wie bekommen wir
unsere Stadt zurück?«
Die Raumpatrouille Cosmopolis lädt Gentri­
fizierungsaktivist*innen, spricht mit Künstler­
*innen, Menschen mit Fluchterfahrung, Club­
besucher*innen, zeigt Möglichkeiten des
Widerstands und der Initiative.
Der GoGo-club liefert dazu Futuresound aus
100 Jahren.
unsere Gäste: Alex Rühle, (SZ­Redakteur, Gold­
grund Immobilien, Bellevue di Monaco), Till
hofmann (Kulturveranstalter), Grisi Ganzer (Fil­
memacher), christiane Lembert-Dobler (Frie­
densbüro der Stadt Augsburg), hamado
Dipama (Aktivist in Sachen Türpolitik), Reimund maurer (United Security), Thomas Elsen
(H2 – Zentrum für Gegenwartskunst), Lab
Binær (Künstlergruppe)
1. bis 31. März 2017
keine wünsche mehr offen?
sonderrauchzeichen
Brechts Vitalität: ungebrochen. Ein Gastbeitrag von Michael Friedrichs
Am 10. März im Brechthaus
Kulturreferent Thomas Weitzel hat in einem
Hintergrundgespräch mit der Augsburger All­
gemeinen (19. Januar 2017: »Mehr Profil für
den Brechtpreis«) eine Reihe von Initiativen
angekündigt, die aufhorchen lassen. Der bis­
her im Dreijahresrhythmus vergebene Brecht­
preis soll auf zweijährlich verkürzt werden,
und aufstrebende Autorinnen und Autoren
sollen eher in Frage kommen als Lebenswerk­
Kandidaten. Das ist zu begrüßen – angesichts
von etwa 300 Literaturpreisen im Land spitzen
die Feuilletons nicht schon deshalb die Ohren,
weil ein Brechtpreis vergeben wird.
Der Brecht­Kreis hält es für einen Mangel, nicht
durch ein von ihm entsandtes Mitglied in die­
ser Jury vertreten zu sein. Wir hoffen, dass dem
bald abgeholfen werden kann. Das Brechtfesti­
val war in der überlangen Ära Lang aus dem
Dreijahresruder gelaufen, das Eva Leipprand
aufgesetzt hatte. Der Kulturausschuss konnte
sich leider nicht frühzeitig dazu durchringen,
Patrick Wengenroth, der zunächst nur einen
Einjahresvertrag bekam, die entsprechende
Verlängerung anzubieten. Sein Programm für
2017 funkelt, es fehlt weder an Denk­Provoka­
tionen noch an szenischer Innovation.
Das Brechthaus – nun ja. Es wäre ungerecht,
ihm einen Dornröschenschlaf zu attestieren.
Die Regio bietet, in Abstimmung mit Uni,
Brechtforschungsstelle und Kunstsammlungen,
vielerlei Veranstaltungen an. Und auch hier gibt
es unterstützenswerte Initiativen: Eine Künstler­
residenz soll in einer jetzt freistehenden Woh­
nung eingerichtet werden. Das Konzept erinnert
an das Brechthus in Svendborg, das man ganz­
jährig mieten kann.
Anzeige:
Angefragt: Roman Adrianowytsch (Architekt),
Barbara Friedrichs (Popkulturbeauftragte),
hilde Strobl (Kunstwissenschaftlerin, Pinako­
thek der Moderne), margret Spohn (Büro für
Migration, Interkultur und Vielfalt), Sebastian
Lübeck (Künstler und Mitglied des Kulturbei­
rats), Armin Fischer (dreimeta), Patrick Wengenroth (Brechtfestivalleiter) u.a.
Außerdem hat das Kulturreferat Mittel und
Wege gefunden, wertvolle und aussagekräftige
Kunstgegenstände aus dem Nachlass von Bar­
bara Brecht­Schall anzuschaffen. Sie werden –
ist es die erste Sonderausstellung im Brecht­
haus überhaupt? – bis 23. April der Öffentlich­
keit präsentiert. (Und unter der Tafel im Ein­
gangsbereich, die von engagierten Brechtfans
1960 an der Außenwand angebracht worden
war, um endlich das Geburtshaus des Dichters
zu markieren, gibt es jetzt ein Schild mit Erläu­
terungen. Wow!)
Keine Wünsche mehr offen? Doch. Die Geister
scheiden sich bei der Frage einer grundlegend
neuen Ausstellung im Brechthaus. Ich halte sie
für nötig. Ältere Leute kommen weiterhin gut
zurecht, aber jüngere gähnen. Ich wünsche
mir einen stärkeren Fokus auf Brechts Augs­
burger Zeit, die Einbeziehung moderner Medi­
en – und, ganz unbescheiden, mehr Platz! Wir
brauchen Fläche für thematische Wechselaus­
stellungen, und wir brauchen eine attraktive
Präsentation, sodass nicht nur Brechtforscher,
sondern auch Schulklassen und Touristen das
Haus mit Freude besuchen. Das geht nicht
hopplahopp, aber es sollte unbedingt in die
Kulturplanung aufgenommen werden.
Dr. Michael Friedrichs ist Vorsitzender des Brecht-Kreises
und Redakteur der Vierteljahreszeitschrift Dreigroschenheft. Er war lange im Wißner-Verlag tätig, jetzt freiberuflich. Vielen ist er als regelmäßiger Teilnehmer des Augsburger Poetry Slams (Foto: Simon Schwager) bekannt.
Er ist auch aktives Mitglied bei der ErinnerungsWerkstatt und den Kültürtagen.
mi 01.03. mäRchEnZELT – Märchen­Zauberei (ab 6 J)
10:00 // Märchen von Frieden, Liebe und Zärtlichkeit
(ab 14 J) 20:00
| nEuE STADTBüchEREi – Bilder­
buchkino: Bester Bär 15:30
Do 02.03. GEZZ! FRiEDBERG – Märchenstunde mit
Angelika Schuster 20:00
moderation: a3kultur-Redaktion
Patrick Bellgardt, Janina Kölbl, Jürgen Kannler,
Michael Bernicker.
FR 03.03. mäRchEnZELT – Märchen zur Fastenzeit
mit Hang­Musik 20:00 | BuchhAnDLunG SchmiD
SchWABmünchEn – Alex Burkhard & Pierre Jara­
wan: Stadt, Land, Fluss 20:00 | BüRGERSAAL STADTBERGEn – Tim Boltz & Corinna Fuhrmann: Rüden
haben kurze Beine 20:00
So 05.03. BREchTBühnE – Fuck heroes, fight now:
»Es gibt offenbar
immer noch einen
unbekannten Brecht.
Die vorliegende
Sammlung lädt z u
den schönsten
Entdeckungen ein.«
Nur im Brechtshop
Sonderpreis der
gebundenen Ausgabe
9.90 €
www.a3kultur.de
Rauchzeichen steigen hoch, signalisieren Bot­
schaften, entfalten Größe und Form, lösen sich
filigran auf. Gedichte gleichen Rauchzeichen,
gewinnen ebenso vielgestaltig lyrische Höhe,
stellen uns Fragen, geben uns Antworten, sind
oft in den Wind gesprochen. Die Veranstal­
tungsreihe »Augsburger Rauchzeichen« präsen­
tiert in unregelmäßigen Abständen Lyrik aus
dem deutschsprachigen Raum im Brechthaus.
Im Rahmen einer Sonderausgabe zum Brecht­
festival 2017 versammeln sich am 10. März Silke
Scheuermann, Thomas Kunst und Jürgen
Nendza in der von Michael Schreiner moderier­
ten Runde. Der Beginn ist um 19:30 Uhr.
Brechtpreisträgerin Silke Scheuermann zu Gast
bei den »Augsburger Rauchzeichen«
Scheuermann erhielt für ihre Gedichte, Erzäh­
lungen und Romane zahlreiche Stipendien
und Auszeichnungen. Zuletzt wurde sie mit
dem Bertolt­Brecht­Preis 2016 und dem Robert­
Gernhardt­Preis 2016 ausgezeichnet. Kunst ist
seit 2007 Mitglied des P. E. N. und beschäftigt
sich neben der Literatur mit improvisierter
Musik. Nendza wurde mehrfach ausgezeich­
net, u.a. mit dem Lyrikpreis Meran. Im Som­
mer 2017 erscheint sein neuer Gedichtband
»Picknick«.
Karten gibt es für 8 Euro (ermäßigt: 5 Euro) im Vorverkauf beim Veranstalter, der Buchhandlung am
Obstmarkt.
www.buchhandlung-am-obstmarkt.de
LITERATUR IM MÄRZ
Der Eintritt ist frei, Spenden gehen an den
Augsburger Flüchtlingsrat.
»Begegnungen
mit Brecht«
10
Laurie Penny, Jack Urwin & Meredith Haaf 15:00
Brechtfestival
mo 06.03. BREchThAuS – Brechtkongress: Brecht
zwischen Tradition und Moderne 11:00 Brechtfesti­
val | hoFFmAnnKELLER – Brecht und Kafka: Ein
Kraftakt 15:00 Brechtfestival
Di 07.03. BREchThAuS – Brechtkongress: Brecht zwi­
schen Tradition und Moderne 11:00 Brechtfestival |
hoFFmAnnKELLER – Augsburger Literaturgesprä­
che 22 19:30 Brechtfestival | 955. inFoRmATionSunD PRäSEnTATionSPAViLLion KöniGSBRunn –
Damit die Spießer etwas Kühnes lesen: Lieder der
Dreigroschenoper 19:30 Brechtfestival | PARKThEATER – Poetry: Dead or Alive?! 20:00 Brechtfestival
mi 08.03. SEnSEmBLE ThEATER – Werkstatttag: Ber­
tolt Brecht und Walter Benjamin 12:00 Brechtfesti­
val | STADTTEiLBüchEREi GöGGinGEn – Bilder­
buchkino:
Prinz
Seltsam
15:00
|
STADTTEiLBüchEREi KRiEGShABER – Bilderbuchki­
no: Immer brav sein, das schafft keiner 15:00
Do 09.03. ZEuGhAuS – Konzepte des Widerstands in
der deutschsprachigen Literatur 17:00
FR 10.03. mäRchEnZELT – Die Zauberflöte für Schul­
klassen (ab 6 J) 09:30 // Märchen von Hexen und Trol­
len (ab 4 J) 17:00
| GRAnDhoTEL coSmoPoLiS –
Augsburger
Szenen:
Präsentation
der
Schüler­Schreibwerkstatt 18:00 Brechtfestival |
BREchThAuS – Augsburger Sonderrauchzeichen:
Silke Scheuermann, Jürgen Nendza & Thomas
Kunst 19:30 Brechtfestival
SA 11.03. PRoBEBühnE 1 / ThEATER AuGSBuRG –
Schrei(b)end die Welt verändern: Drama vs. Prosa vs.
...? 12:00 Brechtfestival | mäRchEnZELT – Märchen
von klugen und weisen Frauen (ab 14 J) 19:00
So 12.03. JunGES ThEATER AuGSBuRG – Poesieb­
runch: Frauen für Frieden 10:00
| ABRAxAS –
Carl E. Ricé erzählt: Geschichten vom Herrn K. 11:00
// Herr Keuner: ein moderner Till Eulenspiegel?
11:00 Brechtfestival | BREchTS BiSTRo – Christel
Peschke & Geoffrey Abbott: Brecht nach der Kirche
11:00 Brechtfestival | mäRchEnZELT – Märchen aus
dem Koffer (ab 4 J) 16:00
mi 15.03. nEuE STADTBüchEREi – Bilderbuchkino:
Elsa, Mulle und die Picknickpanne 15:30
| ABRAxAS – Die Vorleserei im Ballettsaal: Lesung und
Musik 19:30
FR 17.03. mäRchEnZELT – Indianer­Märchen mit
Trommeln (ab 5 J) 17:00
// Orientalische Liebes­
märchen und Hang­Musik 20:00 | nEuE STADTBüchEREi – Literaturabend der Augsburger Allge­
meine mit Wilhelm Genazin u.a.o 19:30 |
hoLBEinhAuS – Lesung mit Hank Schmidt in der
Beek 20:00 | BüchER PuSTET – Lesenacht für Er­
wachsene 20:00
SA 18.03. STADTBüchEREi AichAch – Präsentation
neuer Kinderbücher 14:30
So 19.03. mäRchEnZELT – Pfannkuchenmärchen
(ab 4 J) 16:00
mo 20.03. LAnDRATSAmT AuGSBuRG – Peter Dempf:
Die Brunnenmeisterin (Lesung) 19:30
Di 21.03. STADTBüchEREi KöniGSBRunn – Vorlese­
zeit in Königsbrunn 17:00
mi 22.03. STADTTEiLBüchEREi GöGGinGEn – Bilder­
buchkino: Prinz Seltsam 15:00
Do 23.03. BALLonmuSEum GERSThoFEn – Alfred
Gulden: New York, New York 19:30
SA 25.03. mäRchEnZELT – Frühlingsmärchen für
Kinder (ab 3 J) 16:00
// Orientalische Liebesmär­
chen und Hang­Musik 20:00 | PARKThEATER – Mi­
chael Lerchenberg: Ludwig Thoma. Ein schwieriger
Bayer 19:30 | mäRchEnZELT – Orientalische Liebes­
märchen und Hang­Musik 20:00
So 26.03. PARKThEATER – Jutta Speidel: Goethes itali­
enische Reise 19:30
Di 28.03. STADTBüchEREi KöniGSBRunn – Vorlese­
zeit in Königsbrunn 16:30
mi 29.03. nEuE STADTBüchEREi – Bilderbuchkino:
Mama Huhn sucht ihr Ei 15:30
Do 30.03. STADTTEiLBüchEREi hAunSTETTEn – Bil­
derbuchkino: ...das verspreche ich dir 15:00
|
STADTTEiLBüchEREi KRiEGShABER – Bilderbuchki­
no: Da drüben sitzt ein Osterhase 15:00
| nEuE
STADTBüchEREi – Bilderbuchkino: Mama Huhn
sucht ihr Ei 15:30
| GEZZ! FRiEDBERG – Krimi­Le­
sung mit Peter Gräfen 20:00
FR 31.03. STADTTEiLBüchEREi LEchhAuSEn – Mär­
chenrallye 16:00
| JuGEnDFREiZEiTSTäTTE mATRix KöniGSBRunn – Slam in der Matrix 19:00 |
mäRchEnZELT – Best of Märchenzelt mit Steelpan­
Begleitung 20:00
11
theateR & Ballett/BRechtfestival
1. bis 31. März 2017
svendborg, Gaswerk, Benjamin
Das Brechtfestival glänzt mit zahlreichen Theaterproduktionen.
Ein überblick zum Bühnenprogramm 2017
In seinem ersten Jahr als künstlerischer Leiter des
Brechtfestivals präsentiert Patrick Wengenroth
unter dem Titel »Ändere die Welt – sie braucht
es!« ein anspruchsvolles Programm, das das
brechtsche Werk mit den aktuellen Diskursen
unserer Gesellschaft konfrontiert. Der Schlie­
ßung des Großen Hauses und dem damit verbun­
denen Wegfall der größten Festivalspielstätte
begegnet der aus Hamburg stammende, in Berlin
lebende Regisseur und Schauspieler mit sympa­
thischem Selbstbewusstsein. Aus der Not wurde
eine Tugend. »Wir durften jonglieren«, betont der
Festivalleiter beim Pressetermin im Januar – und
zeigt sich sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis
dieses Kunststücks.
Gleich zur Eröffnung des Veranstaltungsreigens
am 3. März erschließt Brechts Lehrstück »Die
Maßnahme« das Gaswerk als neuen Spielort. Der
Autor (»Türke, aber trotzdem intelligent«), Opern­
sänger und Filmemacher Selcuk Cara inszeniert
das umstrittene Werk im Apparate­ und Kühler­
haus des Industriedenkmals. Dabei schlägt der
Regisseur den Bogen vom historischen Stoff zum
heutigen Leid an den europäischen Außengren­
zen. Weitere Termine: 4. März, 18 und 21 Uhr
sowie 5. März, 18 Uhr.
Foto: Melanie Bühnemann
Bereits brechterprobt ist auch das Team von
Bluespots Productions. In einer deutsch­
dänischen Kooperation mit dem Baggård Teatret
bringen die Augsburger am 8. März um 20 Uhr
die Svendborger Gedichte auf die Bühne des
Parktheaters. 1939 in Brechts Exil­Strohdachhaus
bei Skovbostand entstanden, zeichnen sie ein
furchterregendes Bild Europas aus der Perspekti­
ve eines politischen Flüchtlings.
Philipp Hochmair (Schauspiel), Friederike Heller
(Regie) und »Kante«­Bandleader Peter Thiessen
(Musik) nehmen die Fäden ihrer künstlerischen
Zusammenarbeit, die sie zwischen 2005 und
2008 am Burgtheater Wien knüpften, wieder auf,
um dem Kosmos von Brecht und Benjamin einen
neuen Anstrich zu verpassen. Unter dem Titel
»Krise ist immer« feiert das Ergebnis am 8. März
um 20 Uhr Uraufführung in der Probebühne 1
des Theaters Augsburg. Weiterer Termin: 9. März,
20 Uhr.
Mit der musikalischen Revue »Die Welt ist:
schlecht! Und ich bin: Brecht!« greift Festivalleiter
Patrick Wengenroth am 9. März um 19:30 Uhr als
Protagonist und Regisseur ins Programm ein. Die
Besucher der Brechtbühne erwartet eine Ausei­
nandersetzung mit Brecht: streitbar, krude, zart,
komisch und vor allem in Reibung mit der
Gegenwart. Weitere Termine bis zum 8. April.
Auch die monatelange Zusammenarbeit von
Jugendlichen aus den unterschiedlichsten Län­
dern findet ihren Höhepunkt während des
Brechtfestivals. Inspiriert von Brechts Gedicht
»Das Brot des Volkes« haben sich die Teenager mit
dem Begriff »Gerechtigkeit« auseinandergesetzt.
Das Ergebnis dieses Theaterprojekts unter der
Leitung von Gianna Formicone zeigt eine neunte
Schulklasse der Augsburger Werner­von­Siemens­
Mittelschule gemeinsam mit einer Gruppe aus
der Ukraine am 10. März um 19:30 Uhr im Sen­
semble. Weiterer Termin: 12. März, 17:30 Uhr.
Zeitgleich zu dieser Eigenproduktion ist am
Eröffnungstag auf der Brechtbühne ein Gastspiel
des Berliner Theaters RambaZamba zu sehen.
Das preisgekrönte Inklusionsensemble zeigt
zusammen mit mehreren Gästen (u.a. Eva Mattes)
die außergewöhnliche Brechtadaption »Der gute
Mensch von Downtown« rund um die Frage »Was
ist ein guter Mensch?«
Weiterer Termin: 4. März, 11:30 Uhr.
Den Festivalabschluss am 12. März um 19:30 Uhr
begeht das internationale Gastspiel »GAS. Plädo­
yer einer verurteilten Mutter« auf der Brechtbüh­
ne: Eine Mutter beklagt den Verlust ihres Sohnes.
Er hat über 200 Menschen in den Tod geschickt.
Er ist ein Attentäter, ein Mörder. Sie schaut auch
in ihr eigenes Gesicht, wenn sie in seines sieht.
Sie hat ihn geboren, ihn erzogen, ihn dabei
Stück für Stück verloren an eine vernichtende
Ideologie … Die Hauptrolle des Monologs über­
nimmt die belgische Schauspielerin Viviane De
Muynck (O­Ton Wengenroth: »die Judy Dench
des europäischen Theaters«). (pab)
www.brechtfestival.de
aufbruchsstimmung
Von 5. bis 31. März gehen die Kinder- und Jugendtheaterwochen zum
zweiten Mal über die Bühne(n) des abraxas
Der 20. März ist der Welttag des Kinder­ und
Jugendtheaters. Die ASSITEJ (Internationale Verei­
nigung des Theaters für Kinder und Jugendliche)
macht am 20. März auch in Deutschland die bil­
dungs­, sozial­ und kulturpolitische Relevanz des
Theaters für junge Zuschauer*innen deutlich. Im
März 2016 diente der Welttag erstmals zum
Anlass der ersten »Augsburger Kinder­ und Jugend­
theaterwochen«. Dabei präsentierten sich im Kul­
turhaus abraxas nicht nur die dort beheimateten
Kinder­ und Jugendtheater FaksTheater, Junges
Theater Augsburg, Klexs Theater, Das Märchen­
zelt, Moussong Theater mit Figuren und Theater
Fritz und Freunde, sondern auch das Theater
Augsburg mit seinen aktuellen Produktionen für
Kinder. Von 5. bis 31. März geht das Format nun
zum zweiten Mal über die Bühne(n) des abraxas
– abraxas Theater, Studiobühne, Ballettsaal und
Märchenzelt.
Die aktuelle Erhöhung der städtischen Förderung
der freien Kindertheater wurde indes durchwegs
positiv bewertet – von »Aufbruchsstimmung« war
bei der Programmvorstellung im Februar die
Rede. Dass auch die Zukunftsaussichten für die
»Augsburger Kinder­ und Jugendtheaterwochen«
als gemeinsames Projekt von Theater Augsburg
und freier Szene positiv sind, konnte Nicoletta
Kindermann berichten. Auch der künftige Inten­
dant André Bücker wünsche sich eine Fortsetzung
der Kooperation. www.abraxas.augsburg.de
Das Junge Theater Augsburg feiert am 19. März die
Premiere von »Das Traumfresserchen« nach dem Kinderbuchklassiker von Michael Ende
THEATER & BALLETT IM MÄRZ
mi 01.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Rumpelstilz­
chen (ab 3 J) 16:00
| hoFFmAnnKELLER – Theater­
werkstatt Augsburg: Burn Out 20:30
Do 02.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Rumpelstilz­
chen (ab 3 J) 16:00
| coLLAGE – Zigeuner­Boxer
19:00 | KonGRESS Am PARK – Otello 19:30 | SEnSEmBLE ThEATER – linner & trescher 20:30
FR 03.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Hänsel und
Gretel (ab 5 J) 16:00
| KonGRESS Am PARK – Massa­
chusetts: Das Gees Musical 19:00 | GASWERK AuGSBuRG – Die Maßnahme 19:30 Brechtfestival | BREchTBühnE – Der gute Mensch von Downtown 19:30
Brechtfestival | ABRAxAS – Kizomba Dance Night mit
João Dontana : Tanzparty 20:00
SA 04.03. BREchTBühnE – Der gute Mensch von
Downtown 11:30 Brechtfestival | AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Hänsel und Gretel (ab 5 J) 15:00
| GASWERK AuGSBuRG – Die Maßnahme 18:00 Brechtfesti­
val | PARKThEATER – Berliner Kriminal Theater:
Arsen und Spitzenhäubchen 19:30
SA 04.03. GASWERK AuGSBuRG – Die Maßnahme
21:00 Brechtfestival
So 05.03. BüRGERSAAL STADTBERGEn – Theater Fritz
und Freunde: Räuber Hotzenplotz (ab 4 J) 15:00
|
AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Hänsel und Gretel (ab 5
J) 15:00
| GASWERK AuGSBuRG – Die Maßnahme
18:00 Brechtfestival | PRoVino cLuB – Genderdunge­
on II: GAP. Ein performatives Try­Out 18:00 Brechtfesti­
val | ciTy cLuB – theter ensemble: Bahnwärter Thiel
18:00 | BREchTBühnE – Simone Dede Ayivi: First
Black Woman in Space 20:30 Brechtfestival
mo 06.03. PRoVino cLuB – Genderdungeon II: GAP.
Ein performatives Try­Out 20:00 Brechtfestival
Di 07.03. JunGES ThEATER AuGSBuRG – Junges Thea­
ter Augsburg: Giraffe, Krokodil und ziemlich viel Ge­
fühl (ab 5 J) 10:00
mi 08.03. hoFFmAnnKELLER – Gift. Eine Ehegeschich­
te 19:30 | PARKThEATER – Bertolt Brechts Svendborger
Gedichte 20:00 Brechtfestival | PRoBEBühnE 1/ThEATER AuGSBuRG – Krise ist immer 20:00 Brechtfestival
Do 09.03. JunGES ThEATER AuGSBuRG – Junges Thea­
ter Augsburg: Giraffe, Krokodil und ziemlich viel Ge­
fühl (ab 5 J) 10:00
| PARKThEATER – Die Studentin
und Monsieur Henri 19:30 | BREchTBühnE – Die Welt
ist: schlecht! Und ich bin: Brecht! 19:30 Brechtfestival |
PRoBEBühnE 1/ThEATER AuGSBuRG – Krise ist im­
mer 20:00 Brechtfestival | WERKSTATTGALERiE KRüGGLinG – AnglistenTheater: Krapp© s Last Tape 20:30
FR 10.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Hänsel und
Gretel (ab 5 J) 16:00
| STADThALLE GERSThoFEn –
The Great Dance of Argentinia 19:30 | SEnSEmBLE
ThEATER – Das Brot des Volkes 19:30 Brechtfestival |
BREchTBühnE – (R)evolution 19:30 | hoFFmAnnKELLER – Der Traum eines lächerlichen Menschen
19:30 | KonZERTSAAL DER uniVERSiTäT AuGSBuRG
– Idomeneo 19:30 | BARBARASAAL – Berliner Compag­
nie: Das Bild vom Feind 19:30 | KRESSLESmühLE – fast­
food theater 20:00 | WERKSTATTGALERiE KRüGGLinG
– AnglistenTheater: Krapp© s Last Tape 20:30
SA 11.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Hänsel und
Gretel (ab 5 J) 15:00
| KonGRESS Am PARK – Otello
19:30 // Merci Udo: Hommage an Udo Jürgens 20:00 |
BREchTBühnE – Die Welt ist: schlecht! Und ich bin:
Brecht! 19:30 Brechtfestival | ABRAxAS – Theater Neve­
na Kokanova Dupniza: Ganio Balkanski (Komödie in
bulgarischer Sprache) 20:00 | GASThAuS ZiEGLERBRäu – Theaterwerkstatt Augsburg: Räuber Kneissl
20:00
So 12.03. JunGES ThEATER AuGSBuRG – Junges Thea­
ter Augsburg: Giraffe, Krokodil und ziemlich viel Ge­
fühl (ab 5 J) 15:00
| ABRAxAS – Moussong Theater
mit Figuren: Vom Fischer und seiner Frau (ab 5 J) 15:00
| AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Hänsel und Gretel
(ab 5 J) 15:00
| SEnSEmBLE ThEATER – Das Brot des
Volkes 17:30 Brechtfestival | PARKThEATER – D.M.A
Oldmen Stories 19:30 | BREchTBühnE – GAS. Plädo­
yer einer verurteilten Mutter 19:30 Brechtfestival |
WERKSTATTGALERiE KRüGGLinG – AnglistenTheater:
Krapp© s Last Tape 20:30
mo 13.03. ABRAxAS – Gordon und Tapir (ab 4 J.) 10:00
Di 14.03. BREchTBühnE – Faust 19:30 | hoFFmAnnKELLER – Auerhaus 20:30
mi 15.03. hoFFmAnnKELLER – Auerhaus 11:00 | AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Der kleine Wassermann (ab 3
J) 16:00
| PARKThEATER – Die Sandmalerei­Show
(Live­Performance) 19:30 | BREchTBühnE – Faust
19:30
Do 16.03. STADThALLE GERSThoFEn – Sixxpaxx:
Mantastic 19:00 | BREchTBühnE – Oscar 19:30
FR 17.03. ABRAxAS – Theater Fritz und Freunde: Pippi
Langstrumpf (ab 4 J) 10:00 | AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Der kleine Wassermann (ab 3 J) 16:00
|
BREchTBühnE – Die Welt ist: schlecht! Und ich bin:
Brecht! 19:30 Brechtfestival | hoFFmAnnKELLER –
Quick & Dirty 22:30
SA 18.03. ABRAxAS – Theater Fritz und Freunde: Pippi
Langstrumpf (ab 4 J) 15:00 | AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Der kleine Wassermann (ab 3 J) 15:00 | LAuREnTiuShAuS BoBinGEn – Musikinstitut Brix: Die
Zauberflöte (ab 9 J) 16:00
| nEuES ThEATER mERinG – Neue Punkte für das Sams 17:00 | BREchTBühnE – Die Welt ist: schlecht! Und ich bin: Brecht! 19:30
Brechtfestival | RuDoLF STEinER SchuLE – actpool:
Der Sturm 19:30
| KonGRESS Am PARK – Night of
the Dance: Irish Dance Reloaded 20:00 | SEnSEmBLE
ThEATER – I Am Schur 20:30 | hoFFmAnnKELLER –
Der Traum eines lächerlichen Menschen 20:30
So 19.03. PARKThEATER – Ballettakademie Payer: Kin­
derträume 15:00 | JunGES ThEATER AuGSBuRG – Jun­
ges Theater Augsburg: Das Traumfresserchen (ab 4 J)
15:00
| ABRAxAS – Faks Theater: Immer wieder
Frühling, Sommer, Herbst und Winter (ab 3 J) 15:00
| AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Der kleine Wasser­
mann (ab 3 J) 15:00
| nEuES ThEATER mERinG –
Neue Punkte für das Sams 17:00 | KonGRESS Am PARK
– Otello 19:00
mo 20.03. ABRAxAS – Faks Theater: Immer wieder
Frühling, Sommer, Herbst und Winter (ab 3 J)
09:00/10:30
Di 21.03. JunGES ThEATER AuGSBuRG – Junges Thea­
ter Augsburg: Das Traumfresserchen (ab 4 J) 10:00
|
BREchTBühnE – Faust 19:30
Do 23.03. JunGES ThEATER AuGSBuRG – Junges Thea­
ter Augsburg: Das Traumfresserchen (ab 4 J) 10:00
|
ABRAxAS – Ritter Odilo und der strenge Herr Winter:
Kinderoper (ab 6 J.) 10:00
| BREchTBühnE – Oscar
19:30 | SEnSEmBLE ThEATER – I Am Schur 20:30 |
hoFFmAnnKELLER – If dogs run free 20:30
FR 24.03. ABRAxAS – Klexs Theater: Die neugierige klei­
ne Hexe (ab 3 J) 10:30 | AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE
– Der kleine Wassermann (ab 3 J) 16:00 | KonGRESS
Am PARK – Servus Peter: Eine Hommage an Peter Alex­
ander 19:00 | BREchTBühnE – Oscar 19:30 | RuDoLF
STEinER SchuLE – actpool: Der Sturm 19:30
| SEnSEmBLE ThEATER – Eine einzige Nacht 20:30 | hoFFmAnnKELLER – Der Traum eines lächerlichen Men­
schen 20:30
SA 25.03. ABRAxAS – Klexs Theater: Die neugierige klei­
ne Hexe (ab 3 J) 15:00 | AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE
– Der kleine Wassermann (ab 3 J) 15:00
| BREchTBühnE – Die Welt ist: schlecht! Und ich bin: Brecht!
19:30 | RuDoLF STEinER SchuLE – actpool: Der Sturm
19:30
| STADThALLE nEuSäSS – Madame Bovary:
Drama nach Flaubert 20:00 | SEnSEmBLE ThEATER –
Eine einzige Nacht 20:30 | hoFFmAnnKELLER – Gift.
Eine Ehegeschichte 20:30 | ciTy cLuB – theter ensemb­
le: Bahnwärter Thiel 20:30
FREITAG 31.03.
20:00
ABRAxAS – Das Klexs Theater mit Augsburg­
München Schauspiel feiert die Premiere der
Inszenierung »Faust Highspeed«: Im Theater
soll Goethes Tragödie zur Aufführung ge­
bracht werden. Gretchen, Faust, Mephisto, die
Hexe und die ganze Engelschaar gehören nicht
gerade zu den Rollen, die man mal so eben
spontan zum Besten gibt. Also wird ein Cas­
ting anberaumt. Diverse Dramen nehmen un­
abwendbar ihren Lauf, so dass das Casting viel
zu lange dauert. Die einzige Lösung: Faust
Highspeed
So 26.03. PARKThEATER – Ballettakademie Payer: Kin­
derträume 15:00 | ABRAxAS – Junges Theater Augs­
burg: Das Traumfresserchen (ab 4 J) 15:00
// Mous­
song Theater mit Figuren: Der kleine Muck (ab 5 J) 15:00
| AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Der kleine Wasser­
mann (ab 3 J) 15:00
| KuLTuRSAAL DER mARKTGEmEinDE PöTTmES – Salonensemble Ingolstadt: Frau
Luna (Operette) 17:00
| STADThALLE GERSThoFEn
– 1001 Nacht. Schönes aus dem Orient 18:00 | ciTy
cLuB – theter ensemble: Bahnwärter Thiel 18:00 |
BREchTBühnE – Die Welt ist: schlecht! Und ich bin:
Brecht! 19:00
mo 27.03. ABRAxAS – Moussong Theater mit Figuren:
Der kleine Muck (1.­6. Klasse) 09:00/10:30
Di 28.03. JunGES ThEATER AuGSBuRG – Junges Thea­
ter Augsburg: Das Traumfresserchen (ab 4 J) 10:00
|
BREchTBühnE – Faust 11:00 | KonGRESS Am PARK –
Thank you for the music: Die ABBA­Story 20:00
mi 29.03. BREchTBühnE – Faust 11:00 | AuGSBuRGER
PuPPEnKiSTE – Tischlein deck dich (ab 5 J) 16:00
|
KonGRESS Am PARK – Otello 19:30
Do 30.03. JunGES ThEATER AuGSBuRG – Junges Thea­
ter Augsburg: Das Traumfresserchen (ab 4 J) 10:00
FR 31.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Tischlein deck
dich (ab 5 J) 16:00 | PARKThEATER – Der Kontrabass
19:30 | BREchTBühnE – (R)evolution 19:30 | RuDoLF
STEinER SchuLE – actpool: Der Sturm 19:30
| ABRAxAS – Klexs Theater: Faust Highspeed oder Mephis­
tos Casting 20:00 | SEnSEmBLE ThEATER – Eine einzi­
ge Nacht 20:30 | hoFFmAnnKELLER
w w w . a 3–kAuerhaus
u l t u r20:30
.de
aUsstellUNGeN & kUNstPRoJekte
1. bis 31. Dezember
12
home sweet home?
kunstrunde
Von verzweifelten Hausfrauen in Augsburg und anderswo. Ein Gastbeitrag
von Dr. Martina Padberg zur Ausstellung »Desperate Housewives?« im tim
Spazierengehen lässt sich ja sehr schön mit Kunstgenuss verbinden:
Also los zu den aktuellen Ausstellungen in Augsburg – muss auch
nicht am Stück sein … Eine Auswahl von Bettina Kohlen
Am Stephingerberg bespielt die Produzenten­Gale­
rie Extrawurst eine ehemalige Metzgerei. Da hängt
zwischen Wurstaufhängungen an falschen Mar­
morwänden gerade die Kunst von Michael Jack­
son. Der Brite mit Standort Augsburg präsentiert
Arbeiten aus den Jahren 2004 bis 2015. Kleinfor­
matige Genreszenen bieten Einblicke in das Haus
seiner Eltern, in der alten Kühlkammer versam­
melt sich eine Armee winziger, anrührender Por­
träts. Seit einiger Zeit malt Jackson Landschaften,
diffus beleuchtet mit verschwimmenden Kon­
turen. Am spannendsten sind aber die bunten
Monster­Ikonen – ohne Goldgrund, dafür mit
einer ordentlichen Portion Glitter … »Mit Ecken
und Kanten«: bis 12. März.
www.galerie-extrawurst.de
Eine riesige Wippe lässt wieder und wieder einen
großen Styroporball gegen Kopfkissen schlagen,
ein Bulldozer zerquetscht ein spießiges Wohnzim­
mer und in einer Waschmaschinentrommel wird
nicht nur die Schmutzwäsche, sondern auch ein
Frauenkopf geschleudert. Ein Ausstellung im tim
wirft zurzeit einen kritisch­ironischen Blick auf
das weite Feld des »Haushalts« und die Frauen, die
die dort anfallenden Aufgaben auch heute noch
überwiegend übernehmen.
»Desperate Housewives«? Nicht nur amerikanische
Fernsehserien, sondern auch öffentliche und pri­
vate Debatten erscheinen häufig wie ein von nicht
hinterfragten Klischees vermintes Gelände, wenn
es um die alte Frage nach der Geschlechtergerech­
tigkeit im eigenen Haus geht. Von der treu sor­
genden, selbst bedürfnislosen Hausfrau der
Sechzigerjahre bis zur modernen Familienmana­
gerin – die Vorstellungen haben sich in den vergan­
genen Jahrzehnten verändert, aber mit weiblicher
Lebenswirklichkeit nach wie vor wenig zu tun.
Deshalb haben meine Kollegin Dr. Ina Ewers­
Schultz und ich 28 Künstlerinnen aus Deutsch­
land, aus der Schweiz, aus Argentinien, Italien,
Polen, Tschechien, dem Libanon und Israel, gebo­
ren zwischen 1936 und 1986, darum gebeten,
mit den Bildern in unseren Köpfen mal richtig
»aufzuräumen«.
Empfinden Frauen den Ort, der jahrhundertelang
ihr zugewiesenes Terrain war, heute anders?
Kommt er ihnen immer noch als lästige Zusatzauf­
gabe in die Quere oder wird er neuerdings als
kostbarer Freiraum in einer konfektionierten
Arbeitswelt entdeckt? Sind wir überhaupt die Herr­
scherinnen über unsere private Welt der Dinge
oder Erfüllungsgehilfinnen von Konventionen, die
viel stärker sind, als wir meinen? Wischen, feudeln
und ordnen wir unsere Umgebung, weil wir uns
selbst nach Sauberkeit und Überschaubarkeit seh­
nen oder weil wir Normen entsprechen möchten,
die andere entworfen haben? Und: Gibt es noch
private Räume in der neuen Welt des Smart Home?
www.a3kultur.de
Die Ausstellung entwirft ein ambivalentes Bild:
Manchmal schreiend komisch, manchmal zornig
oder sentimental wird von Auf­ und Umbrüchen
erzählt, wird unsere Pedanterie im Umgang mit
den Dingen entlarvt, unsere Sammellust, unser
Wunsch nach der schönen »heilen Welt«. Und
immer wieder blitzen Anarchie und Chaos als
befreiende Kräfte im überorganisierten Alltag auf:
Unter dem Laminat liegt der Strand!
Wie wir uns einrichten und unser Leben gestalten,
muss immer wieder neu ausprobiert, vereinbart,
erstritten werden. Zwischen Männern und Frauen,
aber auch im gesellschaftlichen Miteinander.
Heute werden familiäre Aufgaben vielfach »outge­
sourct« – an Tagesmütter, Haushaltshilfen, Alten­
pflegerinnen. Allesamt oft schlecht bezahlt und
fast immer weiblich. Dabei haben die häufig über­
sehenen und wenig wertgeschätzten Aufgaben
große gesellschaftliche Relevanz.
Künstlerinnen sind Spezialistinnen für »Images«,
die wir uns von uns und den anderen machen.
Deshalb ermöglichen die »Desperate Housewives«
einen erfrischenden Frühjahrsputz und ermuti­
gen zum gründlichen »Abstauben« der eigenen
Denk­ und Lebensmuster.
Dr. Martina Padberg ist Kunsthi­
storikerin. Sie arbeitet als freie
Kuratorin für verschiedene
Museen in Deutschland und lehrt
Kunstgeschichte an der Universi­
tät Bonn. Zur Kunst der Moderne
und Gegenwart hat sie zahlreiche Bücher und Beiträge
publiziert. Die Ausstellung »Desperate Housewives? Künst­
lerinnen räumen auf« (noch bis zum 12. März im tim zu
sehen) hat sie gemeinsam mit ihrer Kollegin Dr. Ina Ewers­
Schultz kuratiert.
www.martina-padberg.de
www.timbayern.de
dokumentiert und markiert. Eri Kassnel erinnert
in ihrer Videoarbeit »Unorte – ein Sendersuchlauf«
zur »Rückkehr ins Paradies«. Gerald Fiebigs Toncol­
lage verknüpft das Werk der beiden anderen
Künstler mit dem Ausstellungsort: Aufnahmen
aus Kassnels Heimatstadt, eine Fahrt vom NCR­
Haus zum neuen Firmensitz und das Geschehen
während der Vernissage führen weit auseinander
liegende Orte und Zeiten akustisch zueinander.
»Ortsverschiebungen«: bis 26. März
www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de
In der Dominikanergasse kombiniert die Galerie
Süßkind Schokolade, Kaffee und Kunst. Zurzeit ist
Eileen O’Rourke (eine Irin in Augsburg) mit drei
Werkgruppen zu Gast. Ihre rätselhaft­abstrakten
Prints basieren auf Zeichnungen, die, digital ver­
fremdet, keinerlei Rückschluss auf das Ausgangs­
material zulassen. Der Besuch lohnt vor allem
wegen einiger (lebens)großformatiger Figuren, die
O’Rourke mit Graphit aufs Papier zeichnet, laviert
und wischt – expressiv, suchend und eindringlich.
»GehFühl«: bis 18. März
www.galeriesuesskind.de
Die »Rhapsody in Blue« in der Galerie Noah im
Glaspalast vereint Werke von 20 Künstlern aus
dem Bestand der Galerie, deren gemeinsamer Nen­
ner (mehr oder weniger) die Farbe Blau ist. Ob das
als Konzept ausreicht, darf man bezweifeln, doch
es ist eine Freude, in den großzügigen Räumen
umherzuwandern. Auch sind die einzelnen Arbei­
ten durchweg qualitätvoll, wie beispielsweise
Harald Gnades großformatige »Micromeere«.
Wenn man schon mal im Glaspalast ist, sollte man
unbedingt noch(mal) die hervorragende Schau
»Not Here Yet« im H2 – Zentrum für Gegenwarts­
kunst besuchen. »Rhapsody in Blue«: bis 2. April
www.galerienoah.com
In der Galerie im Höhmannhaus untersuchen drei
Künstler die Beziehungen von Ort und Zeit – klar
und sehenswert! Jakob Krattiger hat den Rückbau
des NCR­Gebäudes und die damit verbundenen
atmosphärischen und räumlichen Veränderungen
Hank Schmidt in der Beek lässt im Kunstverein
Augsburg die Peanuts, Dick und Doof oder die
Schlümpfe auf bekannte Kunstwerke los. Die klet­
tern auf Akte, hängen an Huträndern, machen die
Ikonen zum Spielplatz und Lebensraum – ein
fabelhafter Perspektivenwechsel der schrägen Art,
der einen frischen Blick auf Kunst und Comic öff­
net. Dazu kommen wunderbar absurde Pleinair­
Konstrukte aus Inszenierung, Malerei und
Fotografie. Am 17. März ist der Künstler als Poet zu
erleben. »Die brennenden Giraffen«: bis 30. April
www.kunstverein-augsburg.de
AUSSTELLUNGEN IM MÄRZ
ABRAxAS – so_me: Klanginstallation von Bettina Wenzel / bis 31.05.
// BBK Schwaben­Nord und Augsburg:
freiRaum 2017 / bis 31.03. // Christian Moses Holtz: Zirbelgranate (Vive La Zirbolution) / ab 04.03. | ARchiTEKTuRmuSEum SchWABEn – Alpen Architektur Tourismus / ab 08.03. | ARchiVGALERiE FRiEDBERG – Fried­
berger Kunstspechte: Illusionen / ab 19.03.
| BoTAniSchER GARTEn – FrühlingsGefühle: der Auftakt in die
neue Saison / bis 23.04. | BREchThAuS – Ankäufe der Stadt Augsburg aus dem Nachlass von Barbara Brecht­
Schall / bis 23.04. | DiöZESAnmuSEm ST. AFRA – Augsburg Macht Druck / ab 10.03. | GALERiE ExTRAWuRST
– Michael Jackson is back. Mit Ecken und Kanten / bis
12.03.
| GALERiE mZ – Gernot Hausner: Sechzehn
Portraits / ab 10.03. | GALERiE noAh – Rhapsody in
Blue: Künstler der Galerie / bis 02.04. | Glauben: Berge
versetzen / bis 30.06.
| GALERiE SüSSKinD – Eileen
O’Rourke: GehFühl / bis 18.03.
| GRAFiSchES KABinETT – Von Martin Luthers Wittenberger Thesen: Illus­
trationen von Klaus Ensikat zum Kinderbuch von Mei­
ke Roth­Beck / bis 02.04. | h2 – Not here yet / bis 23.04. //
Franziskus Wendels: Switch / bis 23.04. | höhmAnnhAuS – Ortsverschiebungen: Eri Kassnel, Jakob
Krattiger, Gerald Fiebig / bis 26.03. | JüDiSchES KuLTuRmuSEum – Chanukka. Das jüdische Lichterfest /
bis 05.03. // Purim: ein Fest aus Freude über die Rettung
/ ab 09.03. | KAFFEEhAuS DichTL – Andrea Groß: Was
AB SoNNTAG 19.03.
die Hausfrau wissen sollte / bis 25.04.
| KöGLTuRm
AichAch – Florian Ecker: Exposition / ab 18.03.
|
SchWäBiSchES VoLKSKunDEmuSEum –
KunSThAuS KAuFBEuREn – Perfect World: Christian
Die Schwäbische Galerie zeigt neuere Arbeiten
des Bildhauers Basilius Kleinhans und des Ma­
Hellmich, Sven Kroner und Pere Llobera / bis 30.04.
lers Stefan Wehmeier. Für Beide stehen gegen­
| KünSTLERhAuS mARKToBERDoRF – Franz Hitzler
ständliche Motive mit symbolischer Bedeu­
und Stefan Moses / bis 07.05.
| KunSTVEREin
tung im Mittelpunkt. Auch formal betrachtet
AuGSBuRG/hoLBEinhAuS – Hank Schmidt in der
lassen sich Übereinstimmungen finden: Klein­
Beek: Die brennenden Giraffen / bis 30.04.
|
hans kombiniert seine kompakten Skulpturen
mAuLäFFLE – mansch: Full Metal Teatime / bis 31.03.
oftmals mit filigranen Elementen, während
| mAximiLiAnmuSEum – Glückliche Momente.
Wehmeier dem Monumentalen seiner Berg­
Neuerwerbungen 2001–2015 / bis 21.05. // Wunderkam­
landschaften etwas spielerisch Leichtes mit
mer Bodenschätze: Funde der Augsburger Stadtarchäo­
zeichnerischen Elementen vorblendet. Zu se­
logie / bis Oktober 2017 | mEWo KunSThALLE mEmhen bis zum 7. Mai.
minGEn – Kunsthausbildung. Oder die Kunst
auszubilden / bis 05.03. // Relikte & Reliquien / bis 07.05.
| RAThAuS nEuSäSS – Jochen Eger: Zeichen des
Alltags. Urbane Fotografie / ab 08.03.
| RAThAuS STADTBERGEn – Katharina Rudolph: Arbeiten mit Papier /
ab 06.03.
| SchAEZLERPALAiS – Daniel Biskup: Russland. Perestroika bis Putin / bis 07.05. // Kostbarer Faust:
Kameen von Andreas und Hans­Dieter Roth / ab 17.03. | STAATSGALERiE moDERnE KunST – Aufruhr in Augs­
burg / bis 16.07. | STADTmuSEum KAuFBEuREn – Jubiläumsausstellung: 50 Jahre Kulturring Kaufbeuren / bis
26.03.
| unTERES SchLöSSchEn BoBinGEn – offen | dicht: Anneliese Hirschvogl, Rainer Kaiser, Tanja Le­
odolter, Christina Weber / ab 12.03.
| Tim – Desperate Housewives? Künstlerinnen räumen auf / bis 12.03. |
VoLKSKunDEmuSEum oBERSchönEnFELD – Leichtigkeit und Schwere: Basilius Kleinhans und Stefan Weh­
meier / ab 19.03. // Form und Farbe: Zugänge zu ungegenständlichen Gemälden aus der Sammlung / bis 12.03. |
WASSERTuRm ST. JAKoB – Slushy Places: Rosa Lutz­Teply & Matthias Teply / ab 31.03.
regional
Prost Mahlzeit! Essen &
Trinken von Apfel bis Ziege aus der Region
lamm Sucht metzger
Schafherden gehören zu den putzigsten naturpflegeverbänden. Wo Schafe sind da finden sich auch Lämmer. in
unserer Region firmieren die besten davon unter
Lechtal Lamm und erfreuen sich großer Beliebtheit. Leider findet das heimische Produkt in
diesem Fall nur über umwege zum
Verbraucher. oft fehlt der
geeignete Schlachter.
Was tun? Eine
Spurensuche
von Felicitas
neumann
allgäu
llgäu
im
m Tal der Konstanzer Ach
Solawi
Ein gutes Vorhaben, unser Beispiel
Blumenthal
Kräuter
ärmel
rmel hochgekrämpelt und
ummistiefel an
Gummistiefel
Küchenbe
KüchenbeSuche
Kuckuck, Lokalhelden, Klosterstüberl
oberschönefeld
rschönefeld
Einem Teil dieser Ausgabe
liegt die aktuelle Wittelsba­
cher­Land­Zeitung bei.
www.wittelsbacherland.de
#02 | März 2017
GaRteNkolUMNe/koMMeNtaR
a3regional-Sonderveröffentlichung #2 / März 2017
Gartenstadt
Von der backstube zum bäckereipalast
topinambur
Von Jürgen Kannler
Wenn heute eine Großbäckerei, es
gibt ja kaum mehr kleine oder
mittlere, eine Filialeröffnung
feiert, dann kommt schon
mal der Bürgermeister
zum Festakt. Die präch­
tigsten der mit viel Glas,
Beton und Echtholz ge­
stalteten Einrichtungen
dieser Gattung können
es an demonstrativ zur
Schau gestelltem Selbst
Selbst­
bewusstsein spielend
mit jedem beliebigen
Flagship Store eines
Mode­ oder Kommunika­
ommunika­
tionsunternehmens auf
auf­
nehmen.
Dies jedoch mit einem klei­
nen, aber nicht unerheb­
lichen Unterschied. Die Trend­
bäcker eröffnen ihre neuen
Dependancen in der Regel nicht
in der City, sondern an den Durch­
gangsstraßen gesichtsloser Industrie­
gebiete, und kommen an diesen unwirk
unwirk­
lichen Orten einer edlen, womöglich sogar
sozialen Funktion nach. Sie bauen inmit­
ten dieser Tristesse einen Hafen der Hoff
Hoff­
nung und schaffen damit einen Treffpunkt
der guten Laune.
Die Angestellten fliehen aus der ent­
menschlichten Architektur der Nachbar­
schaft in diese bestens mit Naturlicht ver­
sorgen Café­Latte­Oasen. Hier gibt es Snacks
in den Geschmacksrichtungen süß und
salzig, ungefähr 40 verschiedene Milch­
heißgetränke mit Kaffeezusatz und gratis
Internetzugang. Manche Bäcker verkaufen
in diesen Oasen des geschmackvollen Desi­
gns und der schmeichelnden indirekten
Beleuchtung sogar frische Brezen, passable
Krapfen und ein anständiges Brot.
Von Susanne Thoma
Großbäcker zu Teiglingen und ferti­
gen Backmischungen aus der
Mehlpanschfabrik und bräu­
nen das Gebäck elektrisch in
der Filiale und eben nicht
wie Generationen vor ihnen
in der Backstube.
Solche Spezialitäten sucht man in weiten
Teilen der städtischen Wohngebiete verge­
bens. Dort spuckt der Backshop im Dis­
counter rund um die Uhr Kuchen, Gebäck
und Brot aus. Das alles auf der Basis einer
Preispolitik, die jeden halbwegs Vernunft­
begabten rätseln lässt, ob die eingeschla­
gene Richtung wirklich zu einem Ziel
führt, das wir erreichen wollen.
Mit dieser Konkurrenz im Nacken und
von einem Personal abhängig, das den har­
ten Job mit seinen unchristlichen Arbeits­
zeiten nicht mehr machen möchte, greifen
dann auch die meisten der regionalen
II
Aber machen wir uns
bitte nichts vor. Auch in
der heute zuweilen als
gute, alte Zeit empfun­
denen Frühphase un­
seres Lebens, also den
60er­, 70er­ und 80er­Jah­
ren des letzten Jahrhun­
derts, als noch an jeder
Kreuzung eine Bäckerei zu
finden war und daneben
der Milchladen und vis­à­vis
die Wirtschaft samt Metzge­
rei und eine Postfiliale und
ein Papiergeschäft mit Lottoan­
nahme und Tabak, auch damals
gab es schon Bäcker, deren Ware
geschmacklich eine Frechheit war.
Bis auf die Rosensemmeln vielleicht.
Und die waren recht teuer, deshalb gab
es die auch nur am Wochenende. Also am
Samstag, weil am Sonntag natürlich alle
Bäckereien zuhatten. Und den Leberkäse
gab es damals nur in der Metzgerei, den
Kaffee eben im Café und frische Salate,
Spareribs und ordentliche Steaks gab es
so gut wie nirgends.
Und heute? Heute gibt es fast alles in der
Bäckereifiliale und natürlich an jeder
Tankstelle. Nur die kleinen bunten Brause­
stangen, die weißen Gummimäuse und
den elend harten Kaugummi von Bazooka
Joe für ein paar Pfennige, diese wunder­
baren Dinge gibt es heute nicht mehr.
Und schon gar nicht beim Bäcker.
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IMPRESSUM
Sonderveröffentlichung a3regional
Herausgeber: studio a UG (V.i.S.d.P.)
Chefredakteur: Jürgen Kannler (kaj) [email protected]
Topinambur gehört zu den alten Gemüsesorten, die im Laden kaum erhältlich
sind. unsere Kolumnistin erntet die gesunde Knolle fast ganzjährig.
Ich weiß, manche hassen sie. »Die schmeckt
muffig, sagt der Gatte.« Wehe, ich schmuggle
ihm heimlich eine Portion in den Kartoffel­
eintopf. Der feine Gaumen merkt es. Das
Argument, dass Topinambur gesund ist,
zählt nicht. Dabei enthält das Gemüse
neben Mineralien und Vitaminen verschie­
dene Saccharide, die als Nährstoffe für die
Bakterienflora des Darms günstig sind.
Aber wen interessiert das?
Sowohl in der Spitzengastronomie als auch
bei Gartenfreund*innen sind alte Sorten zu­
nehmend beliebt. Das hat mit dem Ge­
schmack zu tun, aber auch mit der Erkennt­
nis, dass die alten Sorten oft robuster sind
und problemlos vermehrt werden können.
Ich esse Topinambur gerne roh, beispiels­
weise im Salat oder unter Gemüsegerichten.
Man kann ihn auch dünsten oder zu Pürree
verarbeiten. Sogar Chips lassen sich aus
Topinambur selbst herstellen. Als Rohkost
schmeckt er nussartig und ist von ähnlich
knackiger Konsistenz wie eine Karotte. Im
gekochten Zustand erinnert sein Aroma an
Artischocken oder Schwarzwurzeln.
Topinambur ist eine Sonnenblumenart mit
kleineren Blüten als bei der typischen
Schwesterpflanze. Beim Kultivieren lässt
sich kaum etwas falsch machen, denn die
Pflanzen gedeihen sowohl im Halbschatten
als auch in der Sonne. Im letzten Jahr hatte
ich keine einzige Blüte. Schade, aber das
kommt vor, wenn der vorhergehende Win­
ter besonders kalt war. Nachdem im Herbst
die überirdischen Pflanzenteile abgestor­
ben sind, kann man bei frostfreiem Boden
laufend ernten. Da Topinambur nicht gut
lagerfähig ist, entnehme ich immer nur so
viel, wie ich gerade in der Küche benötige.
Titelvorlage: Illustrella
Redaktionsleitung: Felicitas Neumann
Grafik & Satz: Andreas Holzmann
Redaktionelle Mitarbeit: Susanne Thoma (tho),
Patrick Bellgardt (pab), Janina Kölbl (jak),
Julian Stech (jst), Michael Bernicker (mb),
Felicitas Neumann (fem), Björn Kühnel
Nächste Ausgabe/Redaktionsschluss: 13. April
Prost mahlzeit – Ihre Empfehlung
zu Themen rund um Essen & Trinken
aus unserer Region sind uns wichtig
[email protected]
Verlag: studio a ug (haftungsbeschränkt)
Austraße 27, 86153 Augsburg,
www.a3kultur.de | Tel.: 0821 – 5081457
Druck: Megadruck.de
studio a übernimmt für unverlangt eingesendete Unterlagen
und Daten keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Beiträ­
ge geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion
wieder.
Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Beiträge,
Abbildungen, Anzeigen etc. ist unzulässig und strafbar, soweit
sich aus dem Urhebergesetz nichts anderes ergibt.
www.a3regional.de
Die Pflanzen haben einen enormen Ver­
breitungsdrang und nehmen anderen Ge­
wächsen schnell den Platz weg. Um das zu
vermeiden, setze ich sie nicht ins Beet,
sondern in große Kübel. Trotzdem ist der
Ertrag mit mehreren Kilo Knollen pro
Pflanze immer reichlich. Spätestens ab Mai
suche ich deshalb Abnehmer*innen für die
neu ausgetriebenen Jungpflanzen. Wer die
essbare Sonnenblumenknolle einmal selbst
anbauen möchte, kann sie am 7. Mai bei
Gartenflohmarkt des AK Urbane Gärten im
»Grow­Up« im Reesepark erwerben.
Frischer topinambur-Salat
mit walnüssen
Zubereitung:
Topinambur, Karotte, Stangensellerie und
Apfel waschen, schälen und in kleine Stücke
schneiden. Gehackte Walnüsse dazu geben.
Etwas Walnussöl und Zitronensaft unter­
mengen, mit Salz und Zucker abschmecken.
Mit frisch gehaktem Dill garnieren.
III
solawi
a3regional-Sonderveröffentlichung #2 / März 2017
Das kleine Örtchen Blumenthal, rund 30
Kilometer östlich von Augsburg nahe
Aichach gelegen, scheint irgendwie im Nir­
gendwo zu sein. Unweigerlich schießen
einem Bilder von unangepassten Menschen,
vielleicht Hippies oder Aussteiger, in den
Kopf. Eigentlich stimmt das ja gar nicht,
aber ein vorurteilsbehafteter Raum kann
sich doch letztlich immer mehr beweisen,
als ein Ort ohne Ecken und Kanten. Und was
am Hippie­ und Ökotum soll denn so
schlimm sein?
Solidarische Landwirtschaft, kurz »SoLaWi«,
fängt an mich zu begeistern. Ich beginne zu
recherchieren. Es scheint demokratisch zu
sein, vielleicht mit etwas sozialistischem
Teint. Alle sollen so viel bekommen wie sie
brauchen. Gutes Gemüse, bei dem sie wis­
sen, wo es her kommt. Sozial schwächer ge­
stellte Menschen können davon profitieren
– diejenigen, die mehr haben, können die,
die weniger haben, finanziell unterstützen.
Klingt gut und plausibel. Mit der Solida­
rischen Landwirtschaft möchte man die
herkömmlichen Wirtschaftskreisläufe un­
terbrechen. Die Trennung von Produzent
und Konsument wird aufgelöst, jeder kann
und soll mithelfen. »SoLaWi« fördert und
erhält eine bäuerliche und vielfältige Land­
wirtschaft, stellt regionale Lebensmittel zur
Verfügung und ermöglicht Menschen einen
Erfahrungs­ und Bildungsraum.
Seine Ursprünge fand das Konzept der Solida­
rischen Landwirtschaft in den 1960er Jahren
in den sogenannten »Teikes« in Japan. Deutsch­
land erreichte es erst später mit den ersten
Projekten wie dem Buschberghof 1988 bei
Hamburg. Ein wenig mehr Bekanntsheits­
grad dürfte die »SoLaWi« hierzulande wohl
erst 2005 durch den Film »Farmer John« und
durch die wachsende Anzahl an Demeter­
höfen, die auf Solidarische Landwirtschaft
aufbauen, erlangt haben. Mittlerweile findet
das Programm immer höhere Nachfrage.
Selbst in weiten Teilen der USA wird es von
immer mehr Landwirten praktiziert, doch ist
noch viel Luft nach oben.
Als »Solidarische Landwirtschaft« wird
eine Form der Vertragslandwirtschaft
bezeichnet, bei der eine Gruppe von Verbrauchern auf lokaler Ebene mit einem
Partner-Landwirt kooperiert.
Die Verbraucher garantieren dem Landwirt für 6 monate oder ein Jahr die Produktionsabnahme und erhalten im Gegenzug Einblick und Einfluss auf die
Produktion. Die Verbraucher können
dem Landwirt auch ein zinsgünstiges
Darlehen geben, um beispielsweise den
Aufbau des hofes oder die umstellung
auf ökologische Produktion zu ermöglichen. Diese Partnerschaft unterstützt
eine lokale Produktion und Ernährung.
Ein gutes und innovatives Vorhaben also. Der
kleine (oder große) Öko in mir begeistert sich
nach weiterer Recherche immer mehr, springt
auf und sagt: Ich fahre dorthin! Mit dem Wet­
ter habe ich leider nicht gerechnet – es ist
Mitte Januar, tiefster Winter und ein Schnee­
treiben erwischt mich während meines Abste­
chers von Augsburg gen Osten. Blumenthal
ist da, wo man nie anzukommen glaubt.
Jedenfalls fühlt es sich bei meiner Fahrt so an.
Ein Rechtsabbieger­Pfeil erscheint. Leider mit
der Aufschrift: Bequemschuhe. Das ist jetzt
wirklich nicht das, was ich brauche, wenn
dann eher doch Trockenschuhe
Irgendwann sehe ich dann wirklich Licht. Die
prächtigen Renaissancebauten, die lange Zeit
unter fuggerscher Hand standen, tauchen
auf. Blumenthal scheint wie eine andere
Welt. Hier leben Menschen, die bewusst von
den Konfusionen der Gegenwart abgeschottet
sein wollen – zurück zu den Ursprüngen, zu­
rück zur Natur. Diese Vorstellung findet man
in den heutigen Tagen immer öfter, die fast
schon romantische Besinnung auf das We­
sentliche ist im Vormarsch.
Ich werde überaus herzlich von zwei der
fünf »SoLaWi«­Initiatoren Meike Karl und
René Räpple empfangen und bin der einzige
Gast. »Bei dem Wetter tut sich das keiner an,
von außerhalb hierher zu kommen«, erklärt
mir die gelernte Gärtnerin Meike. Die junge
Frau, die bereits Erfahrungen mit dem Kon­
zept der »SoLaWi« während ihrer Ausbil­
dung in Olching machte, zeigt mir anhand
ihrer Powerpointpräsentation das Konzept
und dessen Kerngedanken.
Die SoLaWi-Initiator*innen Katrin Schäfer, Meike Karl und René Räpple freuen sich auf die erste Ernte
SoLaWi
ein gutes und innovatives Vorhaben
Blumenthal stellt sich neuen Herausforderungen: Fünf Mitglieder wollen das
Konzept der »Solidarischen Landwirtschaft« umsetzen. Anfang Februar
wurde die erste Pflanzung feierlich eingeweiht. Nun hoffen die Aktivisten
auf baldigen Zuwachs an Unterstützern. Eine Reportage von Janina Kölbl
Ein Hektar Acker und 400 Quadratmeter Ge­
wächshaus sind für die über 50 verschie­
denen Gemüsesorten vorgesehen. »Eigentlich
ist es zu diesem Konzept in Blumenthal eher
schleichend gekommen«, berichtet mir Meike.
»Angebaut haben wir hier schon länger für
uns selbst, irgendwann kam dann die Idee:
Wieso dann nicht auch für andere? In Augs­
burg gibt es bereits eine gefestigte Gemein­
schaft der Solidarischen Landwirtschaft und
so konnten wir mit unseren Plänen auf sie
zugehen.« Und weiter erklärt René: »Gemein­
sam mit unseren Landwirten sorgen wir mit
der »SolaWi« dafür, dass eine Gemeinschaft
entsteht, die nicht von Wettbewerbsdenken
und Profitorientierung geleitet ist, sondern
von solidarischer Teilhabe.«
Gute Kooperation mit der »SoLaWi«
Augsburg ist besonders wichtig für diejeni­
gen, die gerne Gemüse aus Blumenthal bezie­
hen möchten, jedoch nicht jede Woche die
Anfahrt auf sich nehmen können: »Wir haben
verschiedene Depotstellen in Augsburg, wie
zum Beispiel in Göggingen, Herrenbach, Sen­
kelbach oder Hochzoll, die wir beliefern wer­
den«, so René. Neue Standorte sind bereits in
Planung: Friedberg, Aichach oder Dasing sol­
len ebenso beliefert werden.
Die Blumenthaler »SoLaWi« basiert auf einem
selbstentworfenen Staffelmodell: »Aus ver­
schiedenen Gründen haben wir uns gegen
sogenannte Bieterrunden, bei der die einzel­
nen Mitglieder durch Gebote ihren individu­
ellen Beitrag festlegen, ausgesprochen«, er­
klärt Meike. »Das Staffelmodell fanden wir
nach einer großen Überdenkzeit für uns ge­
eigneter. Es integriert eine individuelle, ge­
rechte Verteilung und einen solidarischen
Preis.« Dieses Modell dient dazu, sowohl
Kosten als auch die Ernte gerecht unter den
Mitgliedern aufzuteilen, auch wenn die Ernte
mal schlecht ausfällt. Hierfür ist ein Grund­
betrag (auch Sockelbetrag genannt) von 20
Euro notwendig. Dieser dient dazu, die
Grundlagen für die Pacht, Kosten für Maschi­
nenabschreibung, Bodenbearbeitung und die
Verwaltung zu garantieren. Hinzu kommt ein
weiterer Betrag, der sich aus dem jeweiligen,
individuell zusammengesetzten Gemüsebe­
darf, den sogenannten »Gemüseoptionen«
zusammensetzt.
Die Gemüseoption einer Einzelperson beträgt
beispielsweise 35 Euro, die einer (Klein­)Fami­
lie 70 Euro. Menschen, die einen besonders
hohen Bedarf in ihrer Ernährung haben wie
Vegetarier oder Veganer, können ihren Anteil
verdoppeln oder sogar verdreifachen. Zudem
ist es möglich, mit seinem Beitrag einen soge­
nannten »Förderanteil« zu leisten, der bei­
spielsweise für den weiteren Ausbau der Be­
pflanzung oder die Unterstützung finanziell
schwächer Gestellter dient. So ist es auch
möglich, bloßes Fördermitglied zu werden,
ohne einen eigenen Ernteanteil abzunehmen.
Ein erster wichtiger Schritt in Richtung »So­
LaWi« wurde bereits neben der ganzen büro­
kratischen Vorarbeit geleistet: Der Aufbau
und die Einweihung des Gewächshauses am
11. Februar diesen Jahres. Auch möchten die
Landwirte der »SoLaWi« in den kommenden
Jahren mit einer Erweiterung der gegenwär­
tig verpachteten Flächen irgendwann zusätz­
lich Milchprodukte und Honig in ihren Plan
mit aufnehmen, Fleischtierhaltung ist je­
doch nicht vorgesehen.
So geht es mit den ersten Pflanzungen bald
ins Eingemachte. Freiwillige Helfer sind dabei
gerne gesehen: »Wir bauen sowohl auf die
»SoLaWi«­Mitglieder als auch auf Menschen,
die ehrenamtlich hier mithelfen. Diese kön­
nen gerne Abnehmer unseres Gemüses sein,
dies ist aber keine Bedingung für die Beteili­
gung.«, erklärt mir Meike.
Ein Anfang ist getan
Damit diese großen Pläne wirklich Früchte
tragen, benötigt die »SolaWi« Blumenthal je­
doch mindestens 140 Haushalte, die sich an
diesem Konzept beteiligen oder es mit finan­
ziellen Mitteln unterstützen. Bisher sind es
umgerechnet 60, wobei diese das eigene Hotel
integrieren. Es besteht also noch Bedarf an
weiteren, festen Mitgliedern und Unterstüt­
zern. Wer nun inspiriert wurde und mehr
über die Solidarische Landwirtschaft erfah­
ren möchte, kann bei der »Solawi» Augsburg
unter www.solidarische-landwirtschaftaugsburg.de weitere Infos bekommen oder
Blumenthal direkt unterstützen:
 www.solawiblumenthal.wordpress.com/
werde-teil-der-solawi
Schloss Blumenthal, ursprünglich vom
Deutschherrenorden gegründet, wurde
2006 durch acht Familien mit 50 % Eigenkapital aufgekauft. Die Familien
gründeten die Schloss Blumenthal
Gmbh & co. KG und begannen 2007
damit, das Gasthaus zu betreiben. Das
Konzept Blumenthal ist auf den fünf
Säulen »Soziales«, »ökonomie«, »ökologie«, »Kunst und Kultur« und »Gesundheit und Bewusstsein« aufgebaut. ökonomisch basiert das modell zudem auf
einem hotelbetrieb, einem Biergarten
und dem Seminarbetrieb. in den letzten
Jahren ist die Gemeinschaft auf 40 Erwachsene und 10 Kinder angewachsen.
Blumenthal möchte ein bewusster Zusammenschluss von menschen sein, der
das modell eines alternativen Zusammenlebens in Freiheit und Verantwortung für sich und füreinander wagen
und wirbt damit »Ein Spielraum für
Entwicklung« zu sein.
Weitere infos unter:
www.schloss-blumenthal.de/
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a3regional-Sonderveröffentlichung #2 / März 2017
IV
Jetzt fängt’s an zu kräutern
Ärmel hoch und Gummistiefel an! Denn je nach Wetterlage kann man schon im März langsam beginnen, seinen Kräutergarten anzulegen
Auch die ersten Wildkräuter treiben nun
bereits aus. Bärlauch, Löwenzahn oder
Zwiebelpflanzen gehören zu den ersten hei­
mischen Kräutern, die sich bei uns blicken
lassen. Aber was sind denn eigentlich unse­
re heimischen Kräuter und was können sie?
Deutschlands Kräuter gehören nicht zu den
typischen geschmacksintensiven Kochzu­
taten zur Verfeinerung eines Gerichtes. Sie
zeichnen sich eher durch ihre medizinische
Wirkung aus. Die Brennnessel hilft bei
Eisenmangel, wird für Entgiftungskuren
empfohlen oder ist gut für Leber und Galle.
Auch Löwenzahn kann vielfältig eingesetzt
werden, bei Diabetes, zur Verbesserung des
Fettstoffwechsels oder bei Schwächezustän­
den. Die ausgekochte Rinde der Salweide
wirkt schmerzlindernd, Beinwell findet
seinen Einsatz bei Bein­ und Fußerkran­
kungen. Ampfer, Bärlauch, Brunnenkresse
– alle enthalten sie heilende Inhaltsstoffe.
Immer beliebter werden auch essbare Blü­
ten, um Gerichte zu dekorieren. Geschmack­
lich greifen wir jedoch lieber auf mediter­
rane Kräuter zurück. »Basilikum, Rosmarin
und Petersilie gehören zu den Kräutern mit
der größten Nachfrage«, so Thomas Haag
vom Wörner Gartencenter. »Aber auch tradi­
tionelle Kräuter wie Majoran oder Oregano
sind immer mehr im Kommen. Dass der
Kräutermarkt stetig wächst, haben wir wohl
den vielen Kochformaten in den Medien zu
verdanken. Auch Regionalität spielt eine
immer größere Rolle.«
Tipps für die Überwinterung: Bis auf einjäh­
rige Pflanzen, wie beispielsweise den Basili­
kum, können Kräuter überwintert werden.
Dabei gilt es aber einiges zu beachten: Die
Pflanzen in der Wohnung hell und kühl
lagern und mäßig wässern. Sie dürfen nur
langsam vom Kalten ans Warme gewöhnt
werden, das gilt auch nach der Überwin­
terung. Die Kräuter nicht direkt in die
pralle Sonne stellen. Schutz ist das A und O.
»Basilikum, Rosmarin und Petersilie gehören zu den Kräutern mit der größten Nachfrage«, so Thomas Haag vom Wörner Gartencenter. »Aber auch traditionelle Kräuter wie
Majoran oder Oregano sind immer mehr im Kommen.
märzkraut
Der Bärlauch ist
ein geschätztes Wildgemüse, das mit
Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch
verwandt ist. Die krautige Pflanze
blüht von April bis Mai und ist kom­
plett essbar. In der Küche wird er ver­
wendet als Gewürz für Soßen, Kräuter­
butter und Pesto. Aufgrund seiner
Heilkräfte ist er aber auch medizinisch
einsetzbar. Er eignet sich nicht nur gut zur Entschlackung oder
Verbesserung von Hautkrankheiten, sondern hilft auch bei Magen­
Darm­Beschwerden, Husten, hohen Blutdruck oder – passend zu
Jahreszeit – Frühjahrsmüdigkeit. Aber Vorsicht: Nicht verwechseln mit
dem giftigen Maiglöckchen!
aprilkraut
Den Thymi­
an kann man so wechselhaft einset­
zen wie das Wetter im April. Auf­
grund der vielen aromatischen
ätherischen Öle kann er hervorra­
gend als Gewürz verwendet wer­
den, doch auch für seine heilenden
Kräfte wird er sehr geschätzt. Von
den Atemwegen bis zu Gelenkent
– das Kraut findet in fast allen Bereichen Anwendung. Es hilft bei
Verdauungs­ und Mentruationsbeschwerden, Mandel­ und Blasenent­
zündung, Asthma, Erkältung und durch seine antibakterielle Wir­
kung bei offenen Wunden, Hautproblemen und sogar Mundgeruch.
Von April bis Oktober kann der Tausendsasser gesammelt werden.
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aktuelles Kräuterprogramm unserer region:
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Richtige finden kann.
Alte Mühle Holzheim | Christiane Henzler | 090751691 |
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Kräuterpädagoginnen Gisela Deschler und Hermine Gattinger
Kräuterlandhof Gattinger | 08204­1741
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Freitag | 28.04. und 19.05.2017 | 18:00 | 15 Euro
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Freihalden | Conny Stiefel | 0172­6242248 | [email protected]
In den Lechauen zeigt
sich Augsburgs Arten­
vielfalt. Dort wächst
sogar ein Kraut, das es
auf der ganzen Welt
nur hier gibt: Das Step­
pengreiskraut. Nicht
umsonst zählt Augs­
burg zur Kräuterregion
Stauden. Genießen kann man unter anderem
Kräutergärten, Kräuterwanderungen, Kräuter­
wirte und ­feste, Kräuterlandhöfe oder Kräuter­
seminare. Info: www.realwest.de
Kräutergarten oberschönenfeld
Oberschönenfeld 1
86459 Gessertshausen
Kräutergarten am Roten Tor
Rote Torwallanlagen
86161 Augsburg
Kräutergarten auf dem Pfänderhof
Krumbacher Straße 71
86830 Schwabmünchen
Kräuter im Botanischen Garten
Dr.­Ziegenspeck­Weg 10
86161 Augsburg
Sie suchen regionale und frische Kräuter? Das ganze Jahr fündig werden Sie
beispielsweise auf dem Augsburger Stadtmarkt. Zurzeit sind zahlreiche
Winterkräuter im Topf oder geschnitten erhältlich. Salbei, Rosmarin, Thy­
mian, Koriander, Petersilie, Kerbel oder Dill sind dabei nur eine kleine Aus­
wahl, die bald stark anwachsen wird, wenn die Kräuterzeit erst richtig be­
gonnen hat.
Wer’s lieber exotisch mag, muss nur einen Blick in die Viktualienhalle wer­
fen. Dort bietet Bettina Finster ein großes Sortiment an getrockneten Kräu­
tern, Gewürzen und Tees mit einer unendlichen Auswahl, denn sie können
sich Ihre eigenen Teekreationen zusammenstellen.
Aber auch die Gärtner unter uns, die lieber selbst Hand anlegen, sind auf
dem Stadtmarkt richtig.Eine große Auswahl an Samen wird in dem kleinen
Lädchen »grüner daumen« angeboten. www.stadtmarktaugsburg.de
www.a3regional.de
V
kÜcheNBesUch
a3regional-Sonderveröffentlichung #2 / März 2017
lokalhelden
Halloumi-Burger mit Salsa Verde, gekocht von Mona Ridder. Ein Besuch von Janina Kölbl
Wein und Wahrheit
nicht nur Staunen!
Von Björn Kühnel
Haben Sie schon jemals darüber nachge­
dacht, was Wein für Sie bedeutet? Nein?
Klar, wozu auch. Dennoch gibt es Unmen­
gen Zeitschriften, Bücher, Blogs, die sich
ausschließlich mit dem Thema Wein be­
schäftigen. Ich behaupte mal, dass es
kaum einen Bereich in der Kulinarik gibt,
über den so viel geschrieben und disku­
tiert wird. Kaum ein Thema, das so hinter­
fragt und gleichzeitig so überhöht wird.
Dabei geht es am Ende doch immer nur
um ein Stück Lebensfreude. Um den Ge­
nuss und den Spaß, um etwas Leichtigkeit
im Alltag.
Und schon höre ich die Traditionalisten,
für die Wein immer noch ein elitäres Pro­
dukt ist, das nur in besonderen Momenten
und unter der unbedingten Hingabe und
Würdigung des Besonderen zugänglich
sein kann.
Neulich war ich auf einer sehr schönen
Feier, mit gutem Essen, bereichernden
Unterhaltungen und vielen gut gelaunten
Menschen. Mit einem von ihnen kam ich
näher ins Gespräch, unter anderem auch
über Wein. Es stellte sich heraus, dass
mein Gegenüber nach eigener Aussage ein
totaler »Weinfreak« war. Allerdings weiger­
te er sich, bei dieser Veranstaltung auch
nur ein Glas des wirklich exquisiten Ries­
lings zu sich zu nehmen, da das Ganze im
Stehen stattfand. Er könne Wein nur in
Ruhe, im Sitzen und in entsprechender
Atmosphäre würdigen, daher trinke er
lieber Bier – das er nicht möge –, als den
Wein zu »vergeuden«.
Mona aus Hamburg mit Azubi Ibrahim aus Gambia und einem Halloumi-Burger mit Salsa Verde Dip (Foto: a3kultur)
Abgesehen davon, dass das Ladenbistro Lo­
kalhelden in den letzten Jahren zu einem
meiner Stammlokale geworden ist, scheint
es vor allem für die Gemüsejunkies unter
uns geeignet, gut und nachhaltig essen
gehen zu können – denn hier wird aus­
schließlich mit saisonalen sowie regionalen
Zutaten gekocht.
Das Restaurant mit integriertem Hofladen in
der Nähe des Theodor­Heuss­Platzes hat sich
seit seiner Eröffnung vor über drei Jahren als
eine wichtige Institution im schicken Bis­
marckviertel etabliert. Gegründet wurde es
von der gebürtigen Hamburgerin Mona Rid­
der, die es ursprünglich wegen ihres Pädago­
gikstudiums nach Augsburg verschlagen hat.
Das Studium wurde dann zwar noch been­
det, doch auf den anschließenden Reisen
durch Australien und Spanien ist der heute
34­Jährigen eines klar geworden: Sie möchte
ihre Leidenschaft für die Gastronomie zu
ihrem Beruf machen. So schloss sie 2010 ge­
radewegs eine Ausbildung zur Köchin im
Café Victor ab.
Im Spätsommer 2013 erfüllte sie sich ihren
lang gehegten Traum – das eigene Bistro in
Traumlage mit einem Namen, der Programm
ist: Die ausschließlich lokalen Produkte sol­
len im Mittelpunkt stehen. Die Priorität lag
ursprünglich auf dem Hofladen – es sollten
nur ein paar Gerichte oder Suppen mit dem
Gemüse zubereitet und Mahlzeiten somit
nur begrenzt angeboten werden. Doch
schnell fand dieses innovative Konzept derar­
tigen Anklang, dass sich das Lokal nebst Ein­
kaufsmöglichkeit zu einem richtigen Restau­
rant mit fester Karte und flexiblem
Mittagstisch entwickelte.
Wenn man das Ladenrestaurant betritt,
kommt zunächst direkt im Erdgeschoss der
liebevoll eingerichtete Hofladen. Er um­
fasst mittlerweile nicht nur regionales Obst
und Gemüse, sondern auch Biobackwaren,
Molkereiprodukte aller Art sowie Spirituo­
sen oder auch Textilien – handmade von
Augsburger Künstlerinnen und Künstlern,
versteht sich.
Ein paar Stufen weiter oben zeigt sich das
nette Restaurant, das durch gute Musik und
einen bunten Mix aus Do­it­yourself­ und
Upcylce­Möbeln sofort eine wohlige Heime­
ligkeit versprüht – beispielsweise ist die
Lampe, die ursprünglich mal ein Nudelsieb
und ein Gemüsehobel war, ein wahrer Hin­
gucker!
Die Speisekarte, aus recyceltem Papier herge­
stellt, bietet eine große Bandbreite für den
fleischfreien Genuss. Alle Gerichte werden
ausschließlich mit lokalem und saisonalem
Gemüse zubereitet, die Angebote für Allergi­
ker und Veganer sind entsprechend gekenn­
zeichnet. Dauerbrenner sind hier Gerichte
wie die vegane Currywurst, die auf Wunsch
wieder eingeführt wurde. Ebenso zu empfeh­
len sind die veganen und vegetarischen
Wraps oder das Ratatouille. Allseits großer
Nachfrage erfreut sich natürlich der schwä­
bisch­vegetarische Klassiker, die Kässpatzen.
Und samstags kann man bei den Lokal­
helden gemütlich brunchen. Darüber hi­
naus gibt es täglich ein reichhaltiges Früh­
stücksangebot für den vegetarischen oder
veganen Gaumen – von veganem Rührei bis
zu Pancakes mit Ahornsirup ist hier für
jeden etwas dabei.
Wo Mona am liebsten selbst zum Essen hin­
geht? Da wäre beispielsweise das Kappeneck,
das es ihr angetan hat. Oder das Café Victor,
weil hier neben dem gemütlichen Ambiente
auch auf regionale Zutaten geachtet wird.
Mit dem Thema Kräuter setzt sich das Restau­
rant ebenso gerne wie vielseitig auseinander.
Das Gericht, das Mona uns vorstellt, wurde
zusammen mit Azubi Ibrahim aus Gambia
zubereitet: Ein Halloumi­Burger mit Salsa­
Verde­Dip, der aus Petersilie, Koriander und
gehacktem Feldsalat besteht. Die dazugehö­
rigen Kartoffelecken sind mit Rosmarin ge­
kocht und als Beilage wird ein Salat serviert.
www.lokalheldentest.herrypsilon.de
halloumi-burger
mit Salsa Verde
für 6 Personen
Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten
Preis pro Person: ca. 3 Euro
Zutaten:
6 Burger­Brötchen oder Semmeln nach Wahl
1 Packung Halloumi
6 Salatblätter
1 Glas Chutney
1 Aubergine
Salz
Chiliflocken (optional)
1 Bund Petersilie
1/2 Bund Koriander
1 handvoll Feldsalat
1 kleine Knoblauchzehe
Abrieb von einer unbehandelten Zitrone
1–2 EL Kapern
130 ml Olivenöl
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Für die Salsa die Kräuter, den Feldsalat und
die Kapern grob hacken. Die Knoblauchzehe
pressen oder sehr fein würfeln. Alles mitei­
nander verrühren und mit Salz und Pfeffer
abschmecken. Etwas durchziehen lassen.
Die Aubergine und den Halloumi in dünne
Scheiben schneiden und in einer Pfanne
mitetwas Öl scharf anbraten.
TiPP: Wer es scharf mag, kann am Ende
der Bratzeit chiliflocken über Käse und
Auberginen streuen und kurz mitrösten.
Burgerbrötchen halbieren und untere Seite
mit Salsa bestreichen, Salatblatt, gegrillten
Käse und Aubergine darüber schichten.
Oben drauf jeweils einen Esslöffel Chutney
geben und Deckel aufsetzen.
Dazu passen gut: Geröstete Kartoffelschnit­
ze aus dem Ofen und Salat
Seine Entscheidung ist natürlich völlig in
Ordnung, aber was heißt »vergeuden«?
Alle Winzer, die ich kenne, machen ihre
Weine in allererster Linie zum Trinken,
nicht zum ehrfürchtig Bestauntwerden!
Muss das Schöne immer einen besonde­
ren Anlass haben? Sind meine handgefer­
tigten Schuhe zu schade, um sie beim
Elternabend in der Schule zu tragen? Ist
das letztendlich nicht meine Entschei­
dung, womit es mir gut geht? Warum
werde ich den Eindruck nicht los, dass für
manche Genussmenschen nur die Darstel­
lung nach außen zählt?
In der wunderbaren Serie »Kir Royal« von
Helmut Dietl gibt es eine Szene, in der ein
mittelloser Feinschmecker am Hinterfen­
ster der Küche eines Sternelokals sitzt und
der Koch ihm heimlich die halbe Flasche
1er Cru Bordeaux auf die Straße hinaus­
reicht, die der Möchtegern im Lokal nicht
ausgetrunken hat. Und der Genießer sitzt
im Licht der Straßenlaterne auf dem Geh­
steig und ist der glücklichste Mensch des
Abends. The cook made his day.
Auf was ich hinauswill: Natürlich steckt
hinter jedem guten Wein eine Menge Ar­
beit, Wissen, Tradition, Liebe, Energie,
Wagemut. Und jeder Winzer ist stolz auf
gute Bewertungen in einschlägigen Maga­
zinen, gute Verkostungsnotizen, lobende
Erwähnungen in Kritikerforen. Aber am
Ende des Tages freut er sich mehr über ein
strahlendes Lächeln auf den Gesichtern
derer, die seinen Wein trinken. Wann
auch immer. Zu welchem Anlass auch
immer.
Wein ist im wahrsten Sinne ein Lebens­
mittel. Und guter Wein befruchtet un­
seren banalen Alltag ebenso, wie er es in
den besonderen Momenten schafft, uns in
seinen Bann zu ziehen. Es ist immer derje­
nige, der die Flasche öffnet, der über das
wann, wo, wie und mit wem entscheidet.
Von daher: Leben Sie, freuen Sie sich über­
all, auch wenn so mancher um Sie herum
nicht versteht, was genau dieses Lächeln
auf Ihr Gesicht zau­
bert. Trinken Sie guten
Wein, auch gerade in
Situationen, in denen
es vielleicht nicht passt
… Über Wein nachzu­
denken und darüber,
was er für Sie bedeutet,
ist dafür nicht zwin­
gend notwendig!
www.a3regional.de
kÜcheNBesUch/aPPetithaPPeN
Rezepte mit maxi­
mal fünf Zutaten,
ofenfreie Kuchen,
schnelle »treats« für
Zwischendurch, Ba­
king Hacks. Die
Neuer sc hei nu ng
»Bake my day« von
Sandra Schumann
macht’s möglich.
Wer originelle, aber
dennoch einfache
Backrezepte sucht, der ist hier genau richtig.
Besonders geeignet bei spärlich besetzter
Vorratskammer und schmalem Zeitbudget.
www.gu.de
Schwäbischer Wurstsalat, Marillentopfen­
knödel, Bierzwiebelsuppe. In »Komm und
setz dich, lieber Gast« ist das nur eine kleine
Auswahl an Rezepten, die Helene Weigl für
ihren Mann Bertholt Brecht einst kochte.
Martha Schad präsentiert die kulinarische
Seite des Literats, eingebettet in sein aben­
teuerliches Leben.
essen, trinken, medien
mehr auf www.a3regional.de
Die
Backbuch­Idee
»Kinderleichte Becher­
küche« von Birgit
Wenz macht ihrem
Namen alle Ehre. Die
Rezepte sind nicht
nur einfach erklärt,
sondern Schritt für
Schritt mit Bildern
untermauert. Zusam­
men mit den beige­
fügten Messbechern in drei unterschied­
lichen Größen gelingt es Kindern dadurch
selbstständig, das Rezept umzusetzen. Kin­
der werden gefördert , das Ernährungsver­
halten geprägt und ein besonderes Küchen­
erlebnis garantiert. 10 Rezepte, geeignet
für Kinder ab 3 Jahren.
www.becherkueche.de
»Das inoffizielle
Harry Potter Koch­
buch« ist ein Buch
für Harry­Potter­
Fans, die die Roma­
ne von J. K. Rowling
nicht nur lesen,
sondern auch erle­
ben wollen. 150 Re­
zepte in dem Koch­
buch für Muggel
ermöglichen einen
hautnahen Kontakt mit Harry Potters Leben
und einer ganz besonderen Magie: Die Zau­
berei des Kochens. Alle Rezepte kommen in
der 7­teiligen Romanreihe vor und eignen
sich besonders zum Kennenlernen der bri­
tischen Esskultur. www.m-vg.de
In dem etwas ande­
ren Kochbuch »Was
hamma gessn« er­
wartet Sie neben 48
deftigen Rezepten
aus der guten alten
Zeit auch erzählte
Alltagskultur aus
dem bäuerlichen
Leben. Brauchtum,
Tradition,
Haus­
haltsführung, Reli­
gion – dies und
noch viel mehr Wis­
senswertes schicken Sie auf eine kleine
Zeitreise in die andere Generation.
www.volkverlag.de
Der 224­Seiten dicke Schmöcker aus der Hallwag­reihe im prak­
tischem GU­Geschenkbuchformat liefert einen reichhaltigen
Überblick zur hippen Wachholder­spirituose für alle Ginnerds
oder all diejenigen, die es mal werden wollen. Das Werk geht von
der Entstehung des ursprünglichen Getränkes, das eigentlich für
medizinische Zwecke angedacht war, über die eigene Herstel­
lung zu Hause und präsentiert dem Leser eine große Auswahl
extravaganter Gin­Sorten, die man sicherlich bisher so nicht
kannte. Aufegrührt werden unter anderem der Telser »Liechten­
stein Dry Gin« oder der »Mascaro Gin 9« aus Spanien. Zur eigenen
Inspirationen gibt es zu dem breiten Rezeptangebot des Gins
noch zehn Cocktailvorschläge und eine Präsentation der ange­
sagtesten Gin­Drinks aus weltweiten Trendbars.
www.gu.de
a3regional-Sonderveröffentlichung #2 / März 2017
Klosterstüble
oberschönenfeld
Rösti, zubereitet von Michael Haupt. Ein Küchenbesuch von Jürgen Kannler
Vor zwei Jahren machten wir unseren er­
sten Küchenbesuch in Michael Haupts Klo­
sterstüble in Oberschönenfeld. Damals tra­
fen wir den Koch, um ihm bei der Zu­
bereitung einer wunderbaren Kalbsleber
über die Schultern zu schauen. In seiner
Küche werden nämlich nicht nur Schnitzel
und Filet verarbeitet. Michael Haupt ist be­
müht, vom Tier, das für sein Haus ge­
schlachtet wird, möglichst viel zu nutzen
und seinen Gästen ein breites Spektrum
der daraus entstehenden kulinarischen
Möglichkeiten vorzuführen. So manches
lange Zeit als Arme­Leute­Essen abqualifi­
ziertes Rezept erfährt durch seine Hand
eine verdiente Wiederbelebung. Um gezielt
Wer den Weg zum Restaurant über den im
Sommer recht hübschen Hof der Anlage
wählt, wähnt sich zunächst im falschen
Film. Ein etwas biederer, an vorstädtische
Tagungshotels erinnernder Gang hält den
Gast eher ab, als ihn freundlich zu empfan­
gen. Ein mobiler Garderobenständer auf
halbem Weg zum Restaurant rundet dieses
Erscheinungsbild ab. Endlich am Restau­
rant angekommen steht man nun da, man
hat reserviert, wird aber zunächst nicht
abgeholt. Irgendwann erscheint ein junger,
recht netter Kellner, der einen auf zuvor­
kommende Art und durchaus mit eigenem
Stil gut durch den weiteren Abend beglei­
ten wird.
Am ersten Abend nach den Ferien ist das
Sartory mäßig gebucht. Am Nebentisch ein
junges Paar. Er trägt Bart und macht irgend­
was mit Fußball, als Aktiver. Etwas mehr
www.a3regional.de
Mit gleichem Engagement begegnet der
Koch auch einer Ackerfrucht, die in seiner
Heimatregion rund um die Westlichen
Wälder zu besonderer Ehre kommt: der
Kartoffel. Eine Vielzahl von Sorten gedeiht
auf den fruchtbaren Böden zwischen Augs­
burg und dem Unterallgäu. In den letzten
beiden Monaten standen Rösti ganz oben
auf der Speisekarte im Stüble. Michael
Haupt hat den Küchenklassiker aus der
Schweiz schon lange eingebürgert. Wäh­
rend der Röstiwochen serviert er die lecke­
ren Kartoffelkuchen mit Fleisch oder Fisch,
als veganes oder vegetarisches Gericht, wie
das von ihm entwickelte Röstirezept mit
Birnen, Rosmarin und Edelschimmelkäse.
Bei unserem Küchenbesuch wünschten wir
es uns ganz klassisch, nämlich schön
knusprig mit einem Klecks Sauerrahm und
frischem Schnittlauch. Michael Haupt lässt
sich die Kartoffeln von heimischen Bauern
anliefern. Für Rösti greift er gerne zu
Selma, einer überwiegend festkochenden
Sorte mit optimalem Stärkeanteil. Der
sorgt dafür, dass diese Kartoffelspezialität
in der Pfanne schön zusammenhält.
Preis pro Portion: ca. 1 Euro€
Zubereitung:
Für einen Rösti braucht man eine große geschälte, 10 Minuten vorgekochte Kartoffel.
TiPP: Es eignen sich auch die übrig gebliebenen Kartoffeln vom Vortag.
Mit der groben Küchenreibe reiben, ohne sich die Finger zu verletzten. Nun sehr fein geschnit­
tene Zwiebeln, etwas Salz, Muskat und Pfeffer aus der Mühle dazugeben.
Achtung: Kein Ei in den Teig, sonst bekommen wir einen übergroßen Reiberdaschi! Den Rösti in einer Eisen­
pfanne langsam in Butter herausbraten. So wird er außen knusprig und bleibt innen schön weich.
Abstand zwischen uns im weitläufigen
Raum, und er hätte seine Trainings­ und
Trikotgeschichten nur seiner Partnerin zum
Besten gegeben.
Die aktuelle Karte bietet eine erdig­gedie­
gene und eine exotisch­verheißungsvolle
Menüvariante. Die angebotenen Gänge kön­
nen abgestuft en Block oder en Detail geor­
dert werden. Der Spagat zwischen dem, was
Gäste in einem Haus wie dem Drei Mohren
erwarten, und dem, was ein Koch vom For­
mat eines Simon Lang zu leisten vermag,
könnte langfristig glücken, sofern der Küche
die nötigen Freiheiten eingeräumt werden.
Bei den gewählten Speisen blitzt die große
Könnerschaft Langs zuweilen auf, wie bei
seinen Variationen von der ungestopften
Gänseleber. Dieses Spitzenniveau hält nicht
jeder Gang. Vor allem das Dessert hätte
mehr Sorgfalt verlangt.
Dagegen ist die offerierte Weinbegleitung
ein Genuss, den man sich nicht entgehen
lassen sollte. Preislich liegt das Sartory nur
geringfügig unter dem Level mit Sternen
ausgezeichneter Spitzenrestaurants. Wir
bleiben am Ball. www.steigenberger.com
auf oft schon fast in Vergessenheit geratene
Spezialitäten und Zubereitungsarten auf­
merksam zu machen, veranstaltet er im
Klosterstüble regelmäßig Wochen, die
Herz, Leber und Lunge oder Hirn gewidmet
sind, und stößt mit diesem Angebot bei
seinen Gästen auf lebhaftes Interesse. Die
nächsten Spezialitätenwochen für Innerei­
en finden im März und April statt.
michael haupts Pfannenrösti
Schnell aufgegabelt
Nachdem sein Griff nach den Sternen im
Hause Kahn erfolglos blieb, fungiert Simon
Lang seit letztem Sommer als »Küchendirek­
tor und Gastgeber« im Restaurant Sartory
im Hotel Steigenberger Drei Mohren in
Augsburg.
VI
Bisherige Küchenbesuche: Rhein­
gold, Parkstüberl Mergenthau,
Mauläffle, Mom’s Table, Tavern­
wirt. Nachzulesen sind alle Küchen­
besuche auf www.a3regional.de
VII
aPPetithaPPeN
a3regional-Sonderveröffentlichung #2 / März 2017
barbekanntschaften
Funkelt und glimmert
Prost – Mahlzeit! a3regional spürt mit seiner neuen Reihe »Barbekanntschaften« ganz besondere Bars und ihre
Drinks in Augsburg und im Umland auf. Den Anfang macht die Golden Glimmerbar am Schmiedberg.
Von Janina Kölbl
italienische
Verhältnisse
In der Ludwigstraße 13 im ehemaligen Pino
hat sich Skender Gashi mit dem La Tavernetta
seinen Traum erfüllt. Im Erdgeschoss eher
Trattoria, im 1. Stock geschmackvoll redu­
zierte Palazzoathmosphäre. Die Küche ein
Traum, der Service träumt – etwas Zeit mit­
bringen, es lohnt sich in jedem Fall.
Seit 40 Jahren führt die Familie Dragone in
der Wintergasse 3 das Ristorante Dragone.
Authentischer Adriano Celentano Style, Tages­
karte von höchster Qualität und Maestro
Paolo am originalen Steinholzofen zeigt
immer noch souverän, wo beim Thema Pizza
die Messe gesungen wird.
In den Räumen des ehemaligen La Casa Vec­
cia, bei St. Ursula 1 hat Bruno Strocci nach
dem Umzug aus dem Gignouxhaus erfolg­
reich sein Al Theatro neu eröffnet. Frische
leckere Speisen in einem sehr geschmackvoll
eingerichteten modernen Ambiente. Reservie­
rung ist Pflicht.
Marco Ruggiero zieht um. Das mille miglia,
Wohnzimmer der Maximilanstraße für ge­
pflegtes italienisches Schlemmen, eröffnet
am 1. März in den Räumen des ehemaligen
Cisa im Antoniushof. Es soll auch weiterhin
Plätze auf der Maxstraße geben, so ist zu
hören. Lassen wir uns überraschen.
Christoph Sauter, Oliver Hüttenmüller und Stefan Sieber waren gewillt das Augsburger Nachtleben aufzurütteln
In der Glimmer Bar glimmert und funkelt es
gewaltig. Und das nicht nur wegen der rie­
sigen Designerlampe, die an der Decke domi­
niert und dieser Bar das gewisse Etwas ver­
leiht.
Nein, jeder, der hier schon mal zu Besuch
war, kennt das Gefühl, ein wenig die Atmo­
sphäre einer anderen Welt zu spüren. Bin ich
hier noch in Augsburg? Ja – und wie! Auch
wenn das minimalistische Interieur, die exo­
tischen Drinks oder auch die schnieken Gäste,
die einem das Gefühl vermitteln, immer ein
wenig »underdressed« zu sein, vielleicht
etwas anderes sagen möchten, gilt: Fühl dich
hier wohl, das hier ist unser Kiez!
Gegründet wurde die Bar 2011, benannt nach
dem »Golden Glimmer Club« im Café Viktor.
Christoph Sauter, Stefan Sieber und Oliver
Hüttenmüller – Letzterer auch bekannt als
Wirt der Kulperhütte – waren gewillt, das
Augsburger Nachtleben mit diesen Events ein
wenig aufzurütteln. »Anderssein« lautete hier
die Devise.
So standen bei den allmonatlichen Veranstal­
tungen außergewöhnliche Getränke, spezi­
elle Gäste und besondere Musik im Vorder­
grund. Die drei Freunde, von denen zwei
eigentlich in gänzlich anderen Berufen behei­
matet sind – Christoph ist Grafiker, Stefan
Verwaltungsangestellter –, wollten irgend­
wann mehr Leute als nur ihre eigenen Be­
kannten erreichen. Ihnen genügten die Par­
tys im Bismarckviertel nicht mehr, und so
nahm der Plan, eine eigene Bar aufzuma­
chen, immer konkretere Gestalt an. Die Visi­
on: ein Kieztreff in der Innenstadt, ein Ort
zum Hingehen und Sichwohlfühlen. Mit
einer Menge Gleichgesinnter inklusive.
Dass dies den Jungs gelungen ist, mag wohl
kaum noch jemand bestreiten, denn die Gol­
den Glimmer Bar wurde von den Augsbur­
gern herzlichst aufgenommen. Seither ist sie
zu einer Institution in der Innenstadt gewor­
den. Ein Grund hierfür ist wohl neben der
stilvollen Einrichtung auch die mittlerweile
auf 40 Cocktails angewachsene Karte mit den
beliebten saisonalen Drinks.
Bei der Zubereitung wird von den zehn Mitar­
beitern, die alle selbst an der Kreation der
Getränke beteiligt sind, auf frische und unge­
wöhnliche Zutaten geachtet. Meist sind sie
sogar selbst hergestellt, wie Sirups oder Mar­
meladen.
Das Geschmackskriterium ist ebenso nahelie­
gend wie authentisch: Es muss den Barkee­
pern selbst schmecken, sonst werden die
Cocktails nicht verkauft. Da wären auf der
Winterkarte beispielsweise der Funky Cold
Medina, der aus Kaffee,Vanille, Lakritze und
Limette besteht, oder der Wasabi Gimlet, der
Gin, Wasabi und einen Likör aus Pistazien­
baumharz enthält. Ob das schmeckt? Und
wie! Wer keine Lust auf die außergewöhn­
lichen Kreationen hat, bekommt hier natür­
lich auch gerne den guten alten Moscow
Mule oder einen einfachen Mojito gemixt.
Der Toujours Tourist, den mir Christoph Sau­
ter vorstellt, wurde für die Herbstkarte 2016
entworfen. Es ist im Grunde ein simpler, aber
dennoch vielschichtiger Cocktail. Und er
passt hervorragend zur glimmerschen Bar­
philosophie: beste Zutaten und kein überflüs­
siger Schnickschnack. Die Basisspirituose ist
ein ein Rye Genever der Destillerie Zuidam.
Zu dessen malzigen Roggennoten passt her­
vorragend der französische Holunderblüten­
likör St. Germain. Hausgemachter Rosmarin­
sirup (mit weniger Zucker!) bringt noch eine
Kräuternote in den Drink. Frisch gepresster
Zitronensaft sorgt für die nötige Säure.
cocktailrezept
für 1 Person
5 cl Zuidam Rogge Genever
2 cl Saint Germain
3 cl Rosmarin-Sirup (Zucker-Wasser-Ve
hältnis 1:3)
3 cl frischer Zitronensaft
Alle Zutaten auf Eis shaken, doppelt in ein
Glas auf Eiswürfel abseihen. mit einem erwärmten Rosmarinzweig garnieren.
20 Jahre hat er für seinen Bruder das Dragone
geführt, jetzt hat Enzo Dragone mit der Trattoria da Enzo Dragone sein eigenes Restau­
rant eröffnet. Am Judenberg 11, hell und stil­
voll eingerichtet, eine nicht zu große Karte
mit frischen, kreativen Gerichten, da wird
jeder Geschmack fündig. Sein Bruder gab ihm
zum Start einen Teil seines Personals mit auf
den Weg. Professionalität vom ersten Tag an.
Er gehört schon zu den Legenden in der Augs­
burger Gastroszene, Mauro Ficotto und sein
Restaurant casanova in der Wellenburger 7a
in Göggingen. Motiviertes, freundliches Perso­
nal und ein überragender Koch – Herz, was
willst Du mehr?
Es könnte auch in Mailand stehen und paßt
gut zum Dom, neben dem es sich befindet.
Das Antico Duomo in der Frauentorstraße 2
ist edel und seine Betreiber Berto und Raffaele
erfüllen diesen Eindruck mit der entspre­
chenden Qualität Ihrer Speisen – italienische
Klassiker im frischen Zwirn. (mb)
feinkost aus aller welt
Zum Namen des Drinks: Der Ausdruck »toujours tourist«
stammt von Françoise Cactus, Künstlerin und Sängerin
der Band Stereo Total. Sie lebt als Französin seit Jahren in
Deutschland, fühlt sich hier aber immer noch als Touristin.
In Frankreich kommt sie sich wiederum schon zu deutsch
und im Umkehrschluss nun auch dort als Touristin vor.
Man könnte von Heimatlosigkeit sprechen, aber auch –
und darauf zielt der Drink natürlich ab – von einem un­
beschwerten, dauerhaften Urlaubsgefühl.
Bei dem Altstadtlädchen »Kolonial« ist der
Name Programm: Hier paart sich Feinkost
aus aller Welt mit guter Literatur.
Der Kolonial­Feinkostladen in Augsburg bie­
tet wohl für jeden etwas, der gerne Exo­
tisches probieren möchte oder aber auf der
Suche nach einem eher unkonventionellen
zu gast bei weißwurst, brezen und rindfleisch
Die Volkshochschule Augsburg bietet im Frühjahr zwei neue Kurse
»Rindfleischseminar« und »Weißwurst und Brezen: selbst gemacht« an
Jeder, der schon immer mal
gerne eine Weißwurst selber
machen wollte oder aber
nicht weiß, welches Stück
vom Rind für welche Zube­
reitung geeignet ist, erfährt
dies nun in zwei Kursen der
vhs: Im sogenannten »Rind­
fleischseminar« sowie bei
»Weißwürste und Brezen: selbst
gemacht« wird auf dem Biolandhof
Mayer in Hirblingen das notwendige Back­
groundwissen zu den bayrischen Klassikern
vermittelt.
Los geht es mit dem »Rindfleischseminar«
am 22. März (weiterer Termin: 5. April).
Hier lernt man von der Hauswirtschafterin
Katharina Mayer alles, was man rund um
das Thema »Rind« wissen muss und berei­
tet anschließend einen Rind­ und Schmor­
braten sowie verschiedene
Steaks mit hochwertigem
Fleisch selbst zu.
Am 9. bzw. 16. Mai findet
dann der Kurs »Weißwürste
und Brezen – selbst gemacht«
statt. Hier wird der Name
zum Programm: In der Metzge­
rei und Backstube geht man den
Mitarbeitern zur Hand und erfährt
dabei alles wissenswertes über die Weiß­
wurstzubereitung und übt sich im Bre­
zenschlingen. Anschließend kann man
dann das Selbstgemachte bei einem zünf­
tigen Beisammensein genießen.
Anmeldeschluss ist für das Rindfleischsemi­
nar der 15. bzw. 29. März, für »Weißwurst
und Brezen: selbst gemacht» der 2. bzw. 9.
Mai. www.vhs-augsburg.de
Geschenk ist: Das ehemalige Friseurgeschäft
am Mittleren Lech zeigt, dass das Konzept
von Büchern gepaart mit Feinkost herrlich
funktionieren kann. Ziel des Kolonial ist es,
Produkte anzubieten, die es sonst nirgends
in Augsburg und in dieser Kombination zu
erwerben gibt. Ungewöhnliche Dinge wie Öl
aus Syrien, Gewürze aus Marokko, exquisi­
ten Thunfisch oder Pasta aus Italien, Marme­
laden, Tees, Kaffees oder Spirituosen – alles
fairtrade und ökologisch. Auch bei den Bü­
chern legt das Ehepaar Wert auf Qualität vor
Quantität. Im Sortiment sind vor allem lie­
bevoll illustrierte Kinder­ und passend zum
Feinkostthema, außergewöhnliche Kochbü­
cher oder gut ausgewählte Belletristik.
www.kolonial-augsburg.de
www.a3regional.de
ÜBeR DeN telleRRaND
VIII
a3regional-Sonderveröffentlichung #2 / März 2017
allgäu
Zwischen Großem alpsee und oberstaufen
ein ausflugstipp von Jürgen kannler
Zwischen Immenstadt und Oberstaufen er­
streckt sich das herrlich breite und helle Tal
der Konstanzer Ach. Von Westen her kom­
mend speist das meist gutmütig sprudelnde
Bächlein erst den Großen, dann den Kleinen
Alpsee, bevor es kurz hinter Immenstadt in
die Iller mündet und sich gemeinsam mit
der großen Schwester auf den Weg zur
Donau macht.
Mit seinen 15 Kilometern Länge wirkt das
Tal im besten Sinne kompakt. An einem hal­
ben Tag ist es durchwandert. Vielfältig sind
die Möglichkeiten, die Strecke durch einen
Abzweig auf einen Gipfel der schönen Gras­
berge zu einem Ganztagestrip zu vervoll­
kommnen. Die beiden Städtchen verbindet
eine kleine Bahnlinie, die einem bei Bedarf
den Rückweg erleichtert.
Zwischen den Jahren war ich mit der ganzen
Familie in einem Quartier der Naturfreunde
in Wiedemannsdorf. Große, helle Zimmer,
zwei Stockbetten und eine Einrichtung aus
Vollholz, die einige Geschichten erzählen
könnte. Am Morgen versorgten uns die Her­
bergseltern mit einem Frühstück, an dem
nichts auszusetzen war, und am Abend meist
mit Spezialitäten, die nur in Mengen ab 20
Personen vernünftig zubereitet werden kön­
nen. Unser Favorit waren Elisabeth Strobls
Käsekartoffeln. Guten Kaffee fanden wir in
einem Dorfladen schräg gegenüber. Hier wur­
den die Bohnen auch geröstet und zu feinen
Sorten gemischt. Es gab dort auch Kuchen
und Käse aus der Region sowie Unmengen
Mineralwasser. Der kleine Laden ist nämlich
in einer stillgelegten Brauerei heimisch, in
der seit 20 Jahren eine Mineralquelle sprudelt
und als Allgäuer­Alpenwasser abgefüllt wird.
reserven an den Skispielplatz karren lassen,
dass die Kleinen nach Herzenslust darauf
rutschen konnten und ihren Spaß hatten.
Ich nutzte diese wunderbaren Stunden der
Ruhe für kleinere Wanderungen im Rahmen
meines sich täglich erweiternden elterlichen
Bewegungsradius. Schon am ersten Tag
lernte ich die Vorzüge des Dorfhauses ken­
nen. In diesem im Kern alten Anwesen
bringt die Chefin Imelda Erd zusammen,
was hier zusammengehört. Wunderbares
Essen und Trinken, eine Sennerei samt Käse­
schule und Laden sowie einige Chalets, bei
denen sich das Geld für den Innenarchi­
tekten wirklich gelohnt hat.
Nach ihrer letzten Skistunde führte ich
unsere Jüngste dorthin zum Mittagessen
aus. Sie wählte eine Wildschweinbratwurst
vom Metzger aus der Nachbarschaft mit
Inspiration bei Skiwanderungen, die für die
ganz großen Sportskanonen unter Ihnen
vielleicht nicht spektakulär genug sein
mögen. Mich überzeugen diese zwei bis drei
Stunden dauernden Aufstiege – meist wähle
ich Touren unweit von Immenstadt – durch
ihre Unkompliziertheit. Es gibt auf diesen
Anstiegen auch bei besten Schneeverhält­
nissen und Sonnenschein kein Gedränge,
zumindest an Werktagen. Die Gastronomie
in den gemütlichen Hütten ist oft von einer
Qualität, dass auch Einheimische den Ein­
kehrschwung wagen. So bietet die Wurzel­
hütte bei Ofterschwang einen himmlischen
Kaiserschmarrn, wahlweise mit oder ohne
Rosinen, und die Käsebrotzeit im Kemptner
Haus am Gschwender Horn reicht zur Not
auch für zwei. Und dass der Käse von bester
Qualität ist, versteht sich bei einer Allgäuer
Hütte eigentlich von selbst.
Das Dorfhaus in dem wunderbar verschlafend wirkenden Thalkirchen ist von außen ebenso einladend wie innen. Das noch heute von der Milchwirtschaft geprägte Dorf ist die Perle im breiten Tal zwischen Immenstadt und Oberstaufen.
Dahinter geht es auf der einen Seite zum großartigen Kunsthaus nach Bregenz und zum Museum der Frau in Hittisau. In der anderen Richtung sind beispielsweise das Künstlerhaus in Marktoberdorf, die MEWO Kunsthalle in Memmingen
und das Kunsthaus in Kaufbeuren lohnende Ziele.
Welchen Weg man auch wählt, die beiden
Talseiten halten immer genügend Abstand
voneinander, um den Blick frei schweifen
lassen zu können. Unsere oft freundlich­
sonnigen Winter bieten an vielen Tagen
eine gute Gelegenheit, diesen Teil des
Oberallgäus kennenzulernen. Die 150 Kilo­
meter von Augsburg nach Immenstadt
schafft man in der Regel in 90 Minuten,
egal ob man sich ins Auto setzt oder in den
Zug steigt. Damit gehört die Gegend zu den
idealen Ausflugszielen unserer Region.
Und wer mehr als einen Tag bleiben möch­
te, findet hier immer ein Bett, das zu sei­
nem Budget und seiner Laune passt.
www.a3regional.de
Mangels Schneemassen auf unseren beschei­
denen 750 Höhenmetern verabschiedeten
sich die meisten Naturfreunde morgens
rechtzeitig in die hochalpinen Schneekano­
nenlagen rund um Obersdorf. Unsere
Jüngste durfte ausschlafen und hatte den
Frühstücksraum für sich. Ihr Kinderskikurs
startete um 10 Uhr in Thalkirchdorf auf der
schattigen Seite des Tals und ich durfte sie
zu ihren ersten Schulstunden auf Skiern zu
begleiten.
Ihre Lehrerinnen waren die freundlichsten
des Allgäus und der Chef hatte aus irgendei­
nem vergessenen Seitental genügend Schnee­
Kartoffelbrei, Kraut und viel Soße, dieser
Wahl schloss ich mich an. Der Senf wurde
zur großen Freude der Kleinen in einem
winzigen Schüsselchen serviert und konnte
so nach Gusto auf den Teller gebracht wer­
den. Diese Art der unaufdringlichen Auf­
merksamkeit setzt sich im gesamten Dorf­
haus fort. Sie sollten diesen Ort in ihrem
Routenplaner vermerken.
Kurz nach unserer Abreise setzten auch im
Allgäu die Schneefälle ein. Ich nutzte seit­
dem einige nicht allzu streng getaktete Frei­
tage, um meinen Schreibtisch mit meinen
Tourenski zu tauschen, und fand Ruhe und
Es ist nicht schwer, hier guten Käse zu fin­
den, doch wer vorzügliche Ware wünscht,
muss etwas suchen und viel probieren. Ich
kann zum Beispiel die Bergkäse aus dem
schon erwähnten Dorfhaus empfehlen oder
die wunderbaren Heumilch­Hart­ und
Weichkäse der Schönegger Käse­Alm in Im­
menstadt. Deren Ware wird übrigens auch
auf dem Wochenmarkt in Friedberg ver­
kauft. Vor Kurzem habe ich die Bergbauern­
Sennerei Hüttenberg und ihren gut ge­
reiften Emmentaler kennengelernt. Ein
guter Grund mehr, bald mal wieder ins
nahe Allgäu zu fahren.
IX
a3ReGioNal.De
a3regional-Sonderveröffentlichung #2 / März 2017
lamm Sucht metzger
Produkt, Produzenten und nachfrage sind schon vorhanden. Trotzdem gelangt das Lechtal-Lamm nicht zum Verbraucher.
Warum? Eine Spurensuche auf 3 Seiten von Felicitas neumann
Wo Schafe sind, da finden sich auch Lämmer. Und die wandern zahlreich durch
die Lechauen Augsburgs. Das Lechtal­Lamm hat hier seinen Ursprung und diese
Tier ist in der Tat etwas ganz Besonderes – nicht nur geschmacklich. Die Schaf­
herden leisten wichtige Naturschutzarbeit und sichern dadurch neben einem ar­
tenreichen Pflanzenbestand auch ihre eigene Lebensgrundlage – Eine funktionie­
rende Symbiose zwischen Nutztier und Natur. Die Lämmer, vorwiegend der Rasse
»Merino«, ernähren sich fast ausschließlich von Kräutern und begleiten die Herde
ein halbes Jahr bevor sie sehr zartes, gesundes und aromatisches Fleisch liefern.
So ein Produkt erfreut sich großer Beliebtheit und Nachfrage. Doch das Problem
ist: Das Label »Lechtal­Lamm« kennt kaum jemand und das ist kein Wunder.
2001 wurde die Marke Lechtal­Lamm ins Leben gerufen und vom Start weg erfolg­
reich vermarktet. Doch geänderte Hygienerichtlinien der EU machen es den Schä­
fern seit 2010 nahezu unmöglich, ihre Lämmer wie bisher zu schlachten. Auch viele
Schlachthöfe sind von dieser Änderung betroffen. Es stellt sich die Frage: Warum
ermöglichen die Auflagen lediglich den großen, industriellen Betrieben die
gewerbliche Fleischproduktion? Und das in einer Zeit, in der eigentlich jeder wis­
sen sollte, das der Schutz unserer Natur immer drängender wird. Das Bewusstsein
der Menschen verändert sich. Massenware ist nicht mehr so gefragt, Umwelt­
schutz und Regionalität sind es, die eine stetig wachsende Rolle spielen. Doch
anscheinend ist alles, was nicht maschinell hergestellt wird, laut EU unhygie­
nisch. Die Praxis beweist doch: Es ist auch kleinen Betrieben möglich, nach hygi­
enischen Standards zu schlachten.
Der Landschaftspflegeverband kümmert sich nun mit seinem Projekt »Weidestadt
Augsburg« in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Ecozept um die Vermark­
tung des Lechtal­Lamms. Bis 2020 soll dieses Projekt andauern. Eine lange Zeit,
wenn man bedenkt, dass Produkt, Produzent und Nachfrage schon vorhanden
sind. Dies zeigt, wie schwierig dieses Unterfangen sein kann.
a3regional nimmt sich in dieser Ausgabe dem Projekt an und spricht mit Verant­
wortlichen der Vermarktung, Schäfern und Kunden.
Anzeige:
Weißwürste und Brezen – selbst gemacht
Dienstag: 17 bis 20:30 Uhr
In kleiner Runde erfahren und erleben Sie, wie frische Weißwürste hergestellt werden und
üben sich danach in der Backstube im Brezenschlingen.
09.05.2017, Kursnummer PF72509B (Anmeldeschluss: 02.05.2017)
16.05.2017, Kursnummer PF72516B (Anmeldeschluss: 09.05.2017)
Rindfleischseminar
Mittwoch: 17 bis 21:30 Uhr
Das Seminar beginnt im Rinderstall und endet in der Brotzeitstube bei einer
gemeinsamen Verkostung der im »Kochteil« hergestellten Rindfleischzubereitungen.
22.03.2017, Kursnummer: PF72322B (Anmeldeschluss: 15.03.2017)
05.04.2017, Kursnummer: PF72405B (Anmeldeschluss: 29.03.2017)
Anmeldung: Volkshochschule Augsburg
Willy-Brandt-Platz 3a | 86153 Augsburg
Telefon: 0821 / 50265-55
Mail: [email protected]
www.vhs-augsburg.de
www.a3regional.de
PRost MahlZeit
a3regional-Sonderveröffentlichung #2 / März 2017
X
lechtal-lamm
Wussten Sie eigentlich, dass es in unserer Region eine ganz besondere Schafzucht gibt, die nicht nur
besonders leckere Lämmer hervorbringt? Die Artenvielfalt in den Lechauen mit einem Landschafts- und
Pflanzenbild, wie es auf der ganzen Welt nur hier bei uns vorkommt, haben wir vor allem
den Schafen zu verdanken. Sie wollen mehr darüber erfahren? a3regional auch!
Ein Gespräch mit Nicolas Liebig vom Landschaftspflegeverband Augsburg
a3regional: Was genau ist das Lechtal­Lamm?
nicolas Liebig: Es gibt in der Umgebung von
Augsburg eine lange Tradition und das ist die
Wanderschäferei. Schon Mitte des 19.Jahrhun­
derts sind Schäfer aus ganz Süddeutschland
in den Sommermonaten vor die Tore Augs­
burgs gewandert, um dort ihre Schafe weiden
zu lassen – auf den sogenannten Lechheiden.
Das sind sehr karge Kies­ und Schotterböden,
auf denen man keine Ackerwirtschaft betrei­
ben kann. Aber die Schafe kommen auf die­
sem Umland gut zurecht und hinterlassen
eine artenreiche Kulturlandschaft. Um diese
Regionalität zu schützen, haben wir 2001 die
Marke »Lechtal­Lamm« ins Leben gerufen.
Diese unterliegt bestimmten Produktionsrich­
tlinien: Die Schafe müssen beispielsweise in
der Landschaftspflege aktiv gewesen sein, das
heißt, sie haben im Sommer auf Naturschutz­
flächen zu weiden, außerdem dürfen die
Lämmer nur ein bestimmtes Alter erreichen
und nicht mit Kraftfutter bzw. Soja gefüttert
werden.
Wie kommt die besondere Artenvielfalt in den
Lechauen zustande?
Durch die Beweidung. Die Schafe halten
Bäume und Sträucher von der Fläche, sodass
viel Sonne auf die Heiden scheinen kann, sie
fressen selektiert und ermöglichen dadurch
einen strukturierten Bestand und die Tritt­
stellen lassen verschiedene Arten keimen.
Ganz besonders ist aber, dass jedes Schaf im
Schnitt 10.000 Pflanzensamen transportiert,
sodass Pflanzenarten wandern und neue Le­
bensräume besiedeln können.
Mittlerweile ist die Vermarktung des Lechtal­Lamm
zum Erliegen gekommen. Warum?
Zuerst hat alles sehr gut funkioniert. Die
Schäfer haben selbst vermarket und ihre Läm­
mer selbst geschlachtet. Doch dann hat die
EU Hygiene­Richtlinien und sehr hohe Aufla­
gen für Schlachträume eingeführt. Finanziell
konnten das die Schäfer nicht bewerkstelli­
gen, sodass sie ihre Hof­Vermarktung nicht
aufrecht erhalten konnten. Der Landschaft­
pflegeverband will jetzt den Schäfern ein zu­
sätzliches wirtschaftliches Standbein schaf­
fen und somit die alten Landnutzungsformen
fördern.
Wie werden Sie dabei vorgehen?
Von der Verbraucher­Seite gibt es schon eine
hohe Nachfrage nach Lamm. Was uns fehlt,
ist ein Metzger. Wir haben nun ein Planungs­
büro beauftragt, das der Vermarktung neue
Impulse geben soll und ein wesentlicher
Schritt wird es sein, einen Schlachter in der
Region zu finden – einen Schlachthof, der
den EU­Richtlinien entspricht. Es wäre schön,
wenn man bald wieder das Lechtal­Lamm
kaufen und essen könnte. Wir sind allerdings
noch in der Anfangsphase unseres Projekts.
Voraussichtlich im Herbst werden wir eine
Aktionswoche veranstalten mit Gastronomen,
die das Lechtal­Lamm auf ihrer Speisekarte
anbieten, und mit Metzgern, die das Lamm in
dieser Woche verkaufen. Deshalb bitten wir
alle Gastronomie­Betriebe, die auf der Suche
nach regionalem und qualitativ hochwer­
tigem Lamm sind, sich bei uns zu melden.
Form
und
Farbe
Sind Sie zuversichtlich, was das Projekt angeht?
Ja, ich bin sehr zuversichtlich. Die Nachfrage
ist sehr groß, wir befinden uns hier in einem
Ballungsraum mit weit über 300.000 Einwoh­
nern im ganzen Umfeld. Das Bewusstsein für
regionale Produkte steigt stetig und somit
auch unser Klientel. Das einzig Entschei­
dende ist der Metzger!
Gibt es denn aktuell noch Schäfer, welche die Lechau­
en beweiden?
Es gibt vier bis fünf Schäfer, die in den Lech­
heiden unterwegs sind und die haben zwei
Einnahmequellen. Das ist einmal die Natur­
schutzarbeit und einmal die Fleischvermark­
tung. Mit der ursprünglichen Wollvermark­
tung lassen sich keine Erlöse mehr erzielen.
Ganz anders ist es mit dem Lammfleisch.
Lämmer werden spätestens nach einem halb­
en Jahr geschlachtet und das Fleisch ist sehr
zart und gesund.
Schmecken Lechtal­Lämmer denn besonders gut?
Es gibt einen deutlichen Unterschied in der
Qualität zu anderem Lamm. Lammfleisch
aus Neuseeland und Großbritannien ist sehr
stark aufgemästet. Hier wächst das Lamm
relativ langsam, läuft ein halbes Jahr mit
Herde durch die Lechheiden und ernährt
sich dort hauptsächlich von Kräutern. Und
das merkt man.
osteria Kuckuck
Sizilianisches Gewürz-Lammragout mit Polentatalern, gekocht von Stella Friedl
Zugänge zu
ungegenständlichen Gemälden
aus der Sammlung
bis 12. März 2017
Leichtigkeit
und Schwere
Basilius Kleinhans
Stefan Wehmeier
19. März bis 7. Mai 2017
Schwäbische Galerie im
Volkskundemuseum Oberschönenfeld
Oberschönenfeld 4
86459 Gessertshausen
Tel. (0 82 38) 30 01-0, [email protected]
www.schwaebisches-volkskundemuseum.de
www.bezirk-schwaben.de
www.a3regional.de
Öffnungszeiten
Di bis So 10–17 Uhr,
an allen Feiertagen geöffnet.
Für Gruppen auch nach
Vereienbarung.
Dass die Einflüsse unserer mediterranen Er­
fahrungen Einzug in die heimische Gastrono­
mie gehalten haben, zeigt schon die Präsenz
der ristorante italiane (siehe Italienische Ver­
hältnisse) in Augsburg.
Die Osteria Kuckuck hat in dieser Kategorie
eine Ausnahmestellung. Das Gasthaus in Pfer­
see existiert seit nunmehr einem Jahrhun­
dert. Die Mauern strahlen Geschichte und
Geschichten aus.
Der jetzige Patron Martin Koltermann, ein er­
klärter Liebhaber guter Weine und gepflegten
Genießens, verwirklichte sich vor einigen
Jahren hier den Traum eines eigenen Lokals.
Er übernahm die Osteria Kuckuck, eine Enkla­
ve toskanischer Lebenskultur im reservierten
Norden. Und genau dies ist der Unterschied
zum klassischen Italiener um die Ecke. Hier
wird versucht, italienisches dolce far niente
mit deutscher Gasthauskultur zu vereinen.
Und im Herbst 2016 gelang Martin ein Glücks­
griff, indem er Stella Friedl, die in der Vergan­
genheit bei Koltermanns Vorgängerin schon
10 Jahre lang verantwortlich für die Küchen­
leistungen im Kuckuck war, an ihre alte Wir­
kungsstätte zurückzuholen.
In gleicher Partnerschaft zeichnet Martin für
den Gastraum, die Weinauswahl und die Be­
treuung der Gäste, Stella für die Belange der
Küche und die Speisenauswahl verantwort­
lich. Es ist ein ganz eigenes Gefühl in der Oste­
ria zu sitzen, man fühlt sich gleichsam hei­
misch und doch in Urlaubsstimmung. Die
Holzbohlen und die Fenstern erzählen von
Bierseeligkeit und bayerisch­schwäbischer Ge­
mütlichkeit, der große toskanische Holztisch
in der Mitte des Lokals, auf dem sich diverse
Weine, Grappe und sonstige Spezialitäten ita­
lienischer Provinienzen in fröhlicher Runde
scharen, versetzt einen sofort in eine gute ita­
lienische Osteria zwischen Siena und Florenz.
Dazu kommt Stella Friedls Küche, die es
schafft, mit hiesigen Produkten ein Stück ita­
lienisches Lebensgefühl auf die Teller zu zau­
bern. Da wird das regionale Rind zum Osso­
bocu, die Hähnchenbrust vom Bauern zum
Involtini mit Riso Nero. Eine Freundin, die
einen großen Garten zwischen Haunswies
und Hollenbach bewirtschaftet, versorgt Stel­
la mit frischen Kräutern und Spezialitäten
von Kapuzinerkresse bis Physalis. Die Eier
kommen vom Bauern »nebenan« und das Ge­
müse und Fleisch, wann immer möglich, aus
der Umgebung. Ab und an fließen auch Ein­
flüsse aus der helenischen Küche mit ein,
dann gibt es Calamata­Oliven mit lauwarmen
Thymian­Jus.
Augen schließen, den Duft einsaugen, und
man sitzt mitten in Augsburg auf einer licht­
durfluteten Terrasse in einem Garten auf Sizi­
lien, der Duft von Zitronenblüten in der Nase
und das betörend­luftschwängernde Aroma
des Rotweins im Glas. Salute!
Für diejenigen, die gerne mal wissen möch­
ten, wie man das alles so lecker auf den Teller
bringt: Die gebürtige Griechin Stella bietet
regelmäßig Kochkurse an. (Björn Kühnel)
www.osteria-kuckuck.de
XI
a3ReGioNal.De
a3regional-Sonderveröffentlichung #2 / März 2017
wo sind die lämmer hin?
Ein Besuch bei der Schäferei Hartl
Nach diesem Gespräch stellte sich mir nur
noch eine Frage: Was passiert mit den Scha­
fen und Lämmern der Schäfer, die die
Lechauen beweiden, wenn das Lechtal­
Lamm nirgendwo zu kaufen ist und es kei­
nen Schlachter in der Umgebung gibt? Diese
Frage führte mich zur Schäferei der Hartl­
Familie in Affing/Mühlhausen. Dort kamen
erstaunliche Tatsachen ans Licht.
Als ich Josef und Christian Hartl, Vater und
Sohn, die Frage stellte, ob sie eine herzer­
greifende Geschichte aus ihrem Schäferda­
sein zu erzählen hätten, bekam ich folgende
Antwort: Ein Schäfer ist ein ganz normaler
Mensch. Im Sommer sind die beiden Wan­
derschäfer in den Lechauen unterwegs, im
Winter in Pöttmes, zurzeit befinden sich die
Schafe aber im Stall. Ab 1. April beginnt
dann wieder die neue Beweidung in den
Lechauen. Im Laufe der Unterhaltung er­
fahre ich dann aber doch noch etwas Herz­
ergreifendes. Die Hartls sind Schäfer mit
Leib und Seele, sie leben für Ihre Schafe und
für die Natur. Sie sind für das einzigartige
Landschaftsbild in den Lechheiden verant­
wortlich und sie erschaffen ein Lamm, das
Aufruf:
Alle Gastronomie-Betriebe, die auf der Suche nach regionalem, qualitativ hochwertigem Lamm
sind, können sich unter folgender
Adresse melden:
michael Böhm
Project manager
Ecozept
oberer Graben 22 - D- 85354 Freising
Tel.: 08161 – 14 82-15
[email protected]
Ecozept steht für Nachhaltigkeit in der
Lebensmittelversorgung und Landnutzung
und wurde vom Landschaftspflegeverband
mit der Vermarktung des Lechtal-Lamms
beauftragt.
Sizilianisches gewürz-lammragout mit Polentatalern
für 4 Personen
Zubereitungszeit ca. 2 Stunden
Preis pro Portion: ca. 8 Euro
Zubereitung:
Lammkeule entbeinen, säubern und in 5cm
große Würfel schneiden.
Zwei Gemüse­Zwiebeln hacken, sechs Kumquats
in dünne Scheiben schneiden,
zwei Karotten klein würfeln, einige Salbeiblät­
ter in Streifen schneiden.
TiPP: Kumquats geben dem Gericht eine
herrlich frisch-säuerliche note
Reichlich Butter in einem großen Topf auf­
schäumen und das gepfefferte und leicht gesal­
zene Fleisch darin goldbraun anbraten.
Zwiebel, Karotten, Kumquats und eine Handvoll
Rosinen dazu geben und kräftig andünsten.
Tomatenmark, Salbei und eine Mischung aus
gemahlenen Gewürznelken, Pimentkörnern
und weißem Pfeffer unterrühren und mit
einem kräftigen Schuss Balsamico­Essig ablö­
schen.
Einen halben Liter vollfruchtigen, schweren
Rotwein angießen und auf die Hälfte reduzie­
ren. Zwei Lorbeerblätter hinzufügen. Nun
alles im geschlossenen Topf ca. 90 Minuten
leise köcheln lassen.
Mais­Gries nach und nach in Brühe geben und
unter ständigem Rühren zur cremigen Masse
schlagen und mit Kurkuma abschmecken.
Zwei Finger dick auf ein großes Blech aufstrei­
chen und abkühlt lassen.
Taler aus der festen Masse stechen und in Butter
scharf goldbraun anbraten.
Pinienkerne ohne Fett anrösten und unter das
Lammragout heben.
In einem tiefen Teller einen Schöpfer Lamm mit
den Polentatalern und frischem Salbei anrich­
ten. Dazu schmeckt hervorragend ein kräftiger
Roter, z.B. ein Nero d’Avola aus Sizilien.
gesünder, regionaler und leckerer nicht sein
könnte. Doch was passiert mit den Lechtal­
Lämmern, wenn sie nach einem halben Jahr
bereit für unsere Gaumen sind? Sie werden
nach Stuttgart geschickt. Nicht gekenn­
zeichnet als Lechtal­Lamm, werden sie dort
geschlachtet und als ganz normales Lamm
vermarktet, während wir uns hier – verzwei­
felt auf der Suche nach regionalen Pro­
dukten – mit angeblich deutschem Lamm,
das aber eigentlich aus Großbritannien
kommt oder mit Lamm aus Neuseeland zu­
frieden geben müssen. Und das nur, weil es
keinen Schlachter in unserer Umgebung
gibt, der die Lechtal­Lämmer verarbeiten
darf. Und genau dagegen wollen die Schäfer
nun etwas unternehmen. Sie stehen nicht
nur voll und ganz hinter dem Projekt des
Landschaftspflegerverbands Augsburg, son­
dern sie wollen etwas auf die Beine stellen.
Doch das schaffen die Beiden nicht alleine
und deshalb noch einmal, weil die letzten
Worte am besten im Gedächtnis bleiben:
Lamm sucht Metzger!
osterlamm, beispielweise unter:
hartl Schäferei Augsburger Straße 34 |
86444 Affing/Mühlhausen | 08207 1640
Robert Drexel Gessertshauser Straße 4 |
86877 Walkertshofen | 08239 7110
nudel & co
Stormanns
Nudelmanufaktur-Feinkost-Fleischspezialitäten
Anzeige:
2007 eröffnete Frank Stormanns seine Nudel­
manufaktur am Perlachberg. Mit frischen
selbstgemachten Nudeln eroberte er sich
schnell ein Stammpublikum, das auch seine
hausgemachten Saucen schätzt. Als sich im
Jahr 2014 die Möglichkeit bot, auf den Stadt­
markt umzuziehen, zögerte er nicht lange.
An insgesamt 72 Plätzen bietet er jeden Mit­
tag frisch zubereitete Gerichte an. Die fri­
schen Nudeln sind von bester Qualität und
immer voller kreativer Ideen, von Basilikum­
Zitronen­Nudeln bis zu Ravioli mit Trüffel­
oder Blutwurstfüllung. Seit letztem Jahr bie­
tet er zusätzlich eine reiche Auswahl bester
Fleischspezialitäten an – von Wild, über Ge­
flügel bis hin zum Dryaged Rind, saisonal
auch Spezialitäten wie Kalbsbries oder Wil­
dinnereien. Die Beratung der Kunden wird
groß geschrieben und es gibt immer den ein
oder anderen (Geheim­)Tipp für die Zuberei­
tung. Auf den Ursprung und die Qualität sei­
ner Waren legt Frank Stormanns extremen
Wert. Am Liebsten würde er seine gesamten
Fleischprodukte von regionalen Produzenten
anbieten, stößt aber immer wieder, wie im
Fall Lamm, an nahezu unüberbrückbare
Grenzen bei der Vermarktung bzw. Kontinui­
tät der Grundqualität. (Björn Kühnel)
Stadtmarkt Augsburg, Obere Fischgasse
Montag bis Mittwoch 9.00 – 18.00 Uhr
Donnerstag & Freitag 8.00 – 18.00 Uhr
Samstag 8.00 – 14.00 Uhr
Telefon 0821­4208211 www.stormanns.eu
www.a3regional.de
osteRRätsel
a3regional-Sonderveröffentlichung #2 / März 2017
oster-rätsel-rallye
In zwei Schritten zum Nest
Der Osterhase steht vor der Tür. Und weil dies auch die Zeit der Auferstehung ist, möchten wir an
die Leserinnen und Leser von a3regional appellieren, an den Feiertagen aufzustehen, vom Esstisch,
dem Sofa oder Computer, und das Frühlingserwachen unserer Region zu erleben. Als kleinen Anreiz
haben wir an drei Orten Nester versteckt, die es bei diesen Spaziergängen zu finden gilt. Bevor es an
die Nestersuche geht, ist jedoch ein kleines Osterrätsel zu lösen. Nur wer die richtige Antwort an uns
mailt, bekommt am Mittwoch vor dem Osterfest von der a3regional­Redaktion die Basisinfos zu un­
serer Oster­Rallye.
rätsel 1
»alter hase«
Im nördlichen Stadtzen­
trum erblickt man die
Gestalt eines großen
und mächtigen Ge­
bäudes. Seine Archi­
tektur ist wie eine
Zeitreise durch die
Geschichte zurück
bis ins 8. Jahrhun­
dert. Wie heißt
das Gebäude, nach
dem auch das Vier­
tel ringsum benannt
ist?
rätsel 2
»Junges Küken«
Holt eure Landkarten
raus! Wir suchen
einen kleinen Ort
ganz nah bei Ai­
chach. Sein Na­
Na
me best
besteht
eht aus
zwei Teilen. Der
eine riecht gut,
der andere liegt
zwischen zwei
Bergen oder Hü­
Hü
geln und wird in
diesem Fall mit »h«
geschrieben.
rätsel 3
»Schlauer Fuchs«
In einem großen Wald
Wald­
gebiet im Westen un
un­
serer Region befin­
befin
det sich ein Ort
Kul
der Ruhe, der Kul­
tur, aber auch
der gepflegten
Gastlichkeit.
Bäch
Wer dem Bäch­
lein Schwarzach
folgt, wird fündig.
Spielregeln: Eines oder mehrere der Rätsel lösen und die Antwort bis zum 26. März an die a3regional­Redaktion mailen. Adresse: oster­
[email protected]. Richtige Antworten werden am 12. April mit den Basisinformationen zur Teilnahme an unserer Oster­Rallye be­
lohnt. Wer ein »Nest« findet und uns zum Beweis dafür ein Foto sendet, hat die Chance, einen von mehreren Gutscheinen für den Be­
such eines Spezialitätenrestaurants unserer Region zu gewinnen. Der Gesamtwert der Preise beträgt 500 Euro. Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der beteiligten Firmen dürfen nicht am Gewinnspiel teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen
www.a3regional.de
XII
ostertermine aus der region
ostermarkt im Sisi-Schloss Sa + So | 18.03.
und 19.03.2017
Angeboten werden neben frühlingsbunten
Dekoartikeln für die heimischen vier
Wände auch Eier aller Art sowie allerlei
Geschenkartikel für das bevorstehende Os­
terfest. Für das leibliche Wohl der Besucher
ist gesorgt.
Ort: Sisi-Schloss in Unterwittelsbach,
86551 Aichach | Eintrittspreis: 1,50 €Euro
Kunsthandwerker ostermarkt in Schwabmünchen So | 09.04.2017
Das Angebot an handgemachten Pro­
dukten reicht von bemalten Ostereiern
und Osterdekoration für zu Hause über
Töpferwaren bis hin zu Mode­ und Edel­
steinschmuck.
Ort: Stadthalle, Breitweg 20, 86830 Schwabmünchen | Öffnungszeiten: 10 bis 17 Uhr
osterdult Sa | 15.04. bis 01.05.2017
Die Osterdult in Augsburg ist ein ganz be­
sonderes Freiluft­Einkaufserlebnis. Sie wird
eröffnet mit Umzug und musikalischer
Umrahmung. An der Vogelmauer zwischen
Jakobertor und Vogeltor schlängelt sich die
Budenstrasse entlang und ist jährlich für
tausende Besucher Anziehungspunkt.
Ort: an der Vogelmauer zwischen Jakobertor und
Vogeltor, 86152 Augsburg
Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 19 Uhr
osterplärrer So | 16.04. bis 01.05.2017
Im Frühjahr und im Spätsommer ist Augs­
burg Schauplatz für das größte Volksfest in
Bayerisch­Schwaben. Ein Fest, das Moderne
und Tradition vereint – mit Hightech­Fahr­
geschäften, nostalgischen Schaustellerbe­
trieben und bayerischer Gemütlichkeit.
Drei Festzelte stehen zur Auswahl: das
Schaller­Zelt, das Festzelt Binswanger &
Kempter sowie die Sterndl Alm.
Ort: Plärrergelände, 86153 Augsburg
ostermarkt in Aindling Mo | 17.04.2017
Osterjahrmarkt mit breitem Warenangebot
Ort: Marktplatz, 86447 Aindling
Öffnungszeiten: 11 bis 17 Uhr