NACHRICHTEN, TERMINE UND POSITIONEN Kulturtermine für Augsburg Stadt/Land und Wittelsbacher Land 01.03. – 31.03. FEUILLETON FÜR AUGSBURG STADT/LAND UND WITTELSBACHER LAND #03 | März 2017 monatlich/gratis GRANDHOTEL 10. MÄRZ 2017 a3kultursalon 21 Uhr sprechen · trinken · tanzen russland – Perestroika bis Putin Daniel Biskup gehört zu den renommiertesten Fo tografen Deutschlands. Mit der Kamera doku mentierte er den Umbruch von der Sowjetunion zum Russland unter Putin. Das Schaezlerpalais zeigt nun seine Arbeiten. »Ändere die Welt – sie braucht es!« Der Leitspruch des Brechtfestivals 2017 vom 3. bis 12. März kann als Forderung und Versprechen gelesen werden. (Foto: »First black woman in space«, eine Performance von Simone Dede Ayivi) rein in die Achtziger Das Theater Augsburg zeigt im Hoffmannkeller eine Bühnenfassung von Bov Bjergs Erfolgsroman »Auerhaus«. Raumpatrouille Cosmopolis lädt Gentrifizierungs aktivist*innen in den geschützten Hafen einer Bar, spricht mit Künstler*innen, Menschen mit Fluchterfahrung, Clubbesu cher*innen, zeigt Möglichkeiten des Wi derstands und der Initiative. Der GoGo Club liefert dazu Futuresound aus 100 Jahren. S.10 www.brechtfestival.de Richard Wagner Ouvertüre zur Oper Tannhäuser Stadthalle Gersthofen Franz Liszt Klavierkonzert Nr. 2, A-Dur Johannes Brahms Symphonie Nr. 1, c-Moll, op. 68 www.a3regional.de Dirigent Allan Bergius Solist Miroslav Kultyshev, Klavier Vorverkaufsstellen AZ-Kartenservice, Stadthalle Gersthofen weitere Informationen www.sjso.de, www.bezirk-schwaben.de Mellon Design UHR 21. 04. 19. 00 2017 Schwäbisches Jugendsinfonieorchester www.a3kultur.de Politik & Gesellschaft kulturbaustelle 1 1. bis 31. März 2017 02 Bahnpark Saisonstart Jetzt muss sich das hausväterchen etablieren Trotz der aktuell laufenden Baumaßnahmen beim Brandschutz hat der Bahnpark Augsburg auch für 2017 ein attraktives Programm zusam mengestellt. Als Auftaktveranstaltung verkehrt am 18. März ein Museumszug mit der Dampflok 41 018 nach Kitzbühel. Regulär öffnet das Indus triedenkmal seine Tore vom 28. Mai bis 3. Dezem ber – immer sonntags zwischen 11 und 17 Uhr. Dann sollen die Dampflokhalle und das Rund haus Europa wieder zugänglich sein. Historische BotschafterLokomotiven aus vielen Ländern war ten auf die Gäste – ebenso die Schmiede, der Ausstellungsbunker, die MiniBahn für Kinder und die Modellbahnanlage. Hinzu kommen Fahrten mit den Nostalgiezügen der Ammersee Dampfbahn nach Utting und Rundfahrten auf der Augsburger Localbahn. Veränderungen sind nicht einfach und meist schon gar nicht schnell zu bewerkstelligen. Doch sie sind machbar. Mit Ausdauer haben wir Frauen einiges erreicht, doch der Kampf um Gleichberechtigung geht weiter. Denn noch immer sind überkommende Lebensvorstellungen in vielen Köpfen verankert: Der Mann ist der Verdiener, die Frau das Hausmütterchen. Und so lasten zwei Bürden auf unseren Schultern. Einerseits sollen wir uns als taffe Karrierefrau beweisen, andererseits das Familienleben managen. Aus meiner Sicht muss sich hier nicht nur politisch etwas ändern, sondern endlich ein Umdenken abgeschlossen werden. Auch wenn sich die Gehaltsgerechtigkeit und der prozentuale Anteil der Frauen gegenüber den Männern noch nicht im Gleichgewicht befinden: Frauen werden in der Berufswelt akzeptiert. Jetzt muss sich das Hausväterchen etablieren, damit ein gerechter Kompromiss geschaffen werden kann. Und zwar am besten von morgen auf heute, denn das Leben ist doch echt schon schwer genug! Als kleiner Beitrag der a3kultur-Redaktion für diesen Prozess verstehen wir die Auseinandersetzung mit der Frage nach Gendergerechtigkeit in unseren Publikationen. Lesen Sie hierzu auch unsere Beiträge zum Internationalen Frauentag am 8. März sowie zum Feminismusschwerpunkt beim Brechtfestival auf Seite 9. (Felicitas Neumann) Bis es so weit ist, liegt aber noch viel Arbeit vor den Machern: Unter anderem müssen verschie dene Brandschutzmaßnahmen umgesetzt wer den. Die fördernden Vereine mit ihren rund 350 Mitgliedern möchten dabei selbst zu Hammer und Kelle greifen und im Rahmen der soge nannten Mitmachtage möglichst viel Eigenleis tung erbringen. Allein 2016 kamen so über 10.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden zusam men. Weitere Infos zum Fortschritt der Baumaß nahmen und zu den Angeboten des Bahnparks unter: www.bahnpark-augsburg.eu Brechtfestival Verlängerung gefordert Das Brechtfestival steht heuer erstmals unter der künstlerischen Leitung von Patrick Wengenroth. Der Augsburger Kulturbeirat stärkt dem Theatermann den Rücken und fordert eine Vertragsverlängerung des auf vorerst ein Jahr fixierten Engagements bis 2019. Die Vertreter*innen der Kulturszenen begründen ihre Forderung gegenüber der Stadtregierung in einem Vierpunktepapier. Darin heißt es unter anderem: »Die Planungsarbeit und Programmrealisierung von Patrick Wengen roth verdient nicht nur angesichts der kurzfris tigen Schließung des Großen Hauses und des feh lenden Interimsersatzes hohe Wertschätzung. Ihm ist es vor dem Hintergrund der räumlichlogisti schen Notlage gelungen, ein aufregendes, zu kunftsfähiges und geistreiches Festivalformat zu entwickeln: Es changiert ausgewogen zwischen Tradition und Innovation, nimmt ›Brecht und Augsburg‹ ernst und trägt dabei eine ganz eigene Handschrift.« Mit wem, wie oder ob überhaupt die Stadt das Brechtfestival in den kommenden Jahren auf dem Schirm hat, ist im Moment noch unklar. (kaj) www.a3kultur.de kulturbaustelle 2 Kulturpark West – Ten Years After ein Gastbeitrag von Peter Bommas 15.000 people can’t be wrong Das Jahr 2016 war für das Kreativquartier im ehemaligen Kasernengelände an der Sommestraße ein Er folgsjahr: (inter)kulturelle Vielfalt, aktive Beteiligung, »do it yourself« und »learning by doing« – die ba sale Philosophie der Kulturparkidee von einer freien, bunten Szene demonstrierte der Stadtgesellschaft ihre Lebendigkeit und Kraft. Die von den kreativen Nutzer*innen initiierte und organisierte Kampagne »Kulturpark lebt nützt bleibt« sammelte bei zahlreichen Aktionen insgesamt über 15.000 Unterschriften von Unterstützer*innen, erreichte eine Verlängerung des Verbleibs auf dem Areal bis Sommer 2019 und forderte von der Stadtregierung klare Aussagen zum geplanten Umzugsszenario »Gaswerkareal« ein. Die von Mai bis Dezember 2016 tagende Verhandlungskommission, besetzt mit Vertreter*innen der Stadtver waltung und der Kulturparknutzer*innnen, kam nur zustande durch die Übergabe der Unterschriften an den OB und den daraus entstehenden politischen Druck. Das Ergebnis – eine Umzugsplanung mit dem klaren Auftrag an die Stadtwerke, auf dem Gaswerkgelände knapp 4.800 qm bezahlbare, von der Stadt subventionierte und verwaltete Kreativflächen zu erstellen – muss der Stadtrat nun im März be schließen. Der Wermutstropfen – das erfolgreiche Strukturmodell eines gemeinnützigen, unabhängi gen, selbstbestimmten Szenequartiers wird im Gaswerk nicht zum Zuge kommen – ist geschluckt und befeuert eine neue Dynamik, um mit geänderten Zielvorgaben Alternativen zu entwickeln. IMPRESSUM – a3kultur Chefredakteur: Jürgen Kannler (kaj) (V.i.S.d.P.), Kontakt: [email protected] Grafik & Satz: Andreas Holzmann Redaktionelle Mitarbeit: Patrick Bellgardt (pab), Thomas Ferstl (fet), Martin Schmidt (msc), Susanne Thoma (tho), Sarvara Urunova (sur), Julian Stech (jst), Geoffrey Abbott, Felicitas Neumann (fem), Janina Kölbl (jak), Bettina Kohlen (bek) Gastbeiträge: Michael Friedrichs, Martina Padberg, Peter Bommas Schlussredaktion: Christiane Kühn Redaktionsschluss #04/2017: 15. März Das Titelmotiv stammt von Steffen Zug. Er hat in Augs burg Kommunikationsde sign studiert, war Art Di rector im team m&m und gründete sunstudio art. All together now Das bedeutet, jetzt – im Februar 2017 – haben endlich alle weit über 1.700 Kreativen im Kulturpark West sowie das viele Tausende zählende Publikum der Musikkantine, des Garagenklubs Bombig und des Reese Theaters einen von der Stadt Augsburg garantierten »Fahrplan« vor Augen: Die Zwischennutzung auf dem ReeseAreal endet spätestens zum 31.12.2019, dann wird dort abgerissen und gebaut. Zwischen Sommer 2018 und Herbst 2019 besteht für alle Kulturparknutzer*innen, die sich bis 31.12.2016 bei der Stadt gemeldet haben, die Option auf einen Umzug ins kommunal verwaltete Kreativwerk auf dem Gas werkareal. Gleichzeitig soll das Erfolgsmodell »Kulturpark« als kreative Heimat der freien Szene nach der dann zwölfjährigen Zwischennutzung »leben und nützen«. Die in zehn Jahren gemeinsam umgesetzte Kulturparkphilosophie des »do it together«, als riskantes Experiment gestartet, hat sich als Marke und Format etabliert und wird als Garant von »frei, bunt, wild« in Bewegung bleiben. Deshalb kann es auch kein resignatives SichselbstAbwickeln, kein stilles Abwar ten geben, wann, wie, wie viel zu welchem Preis letzt lich auf dem Gaswerkareal an kreativer Raumumset zung gelingt. Im Wissen um ein riesiges kreatives Potenzial – aufgrund von Bedarfsbefragungen im Großraum Augsburg spricht man von über 10.000 qm angefragter, niederschwelliger Kreativfläche – planen die »Kulturparkisti« parallel zu den kommunalen An strengungen in Eigeninitiative konkrete alternative Szenarien für die Fortexistenz einer selbstverwalteten, eigensinnigen Struktur. Verlag: studio a UG, Austraße 27, 86153 Augsburg, www.a3kultur.de Tel.: 0821 – 508 14 57, Fax: 0821 – 349 91 37 Druck: Megadruck.de kiNDeRkUltUR fReieR eiNtRitt oPeN aiR iNteRkUltUR ÜBeR DeN telleRRaND PReMieRe studio a übernimmt für unverlangt eingesendete Unterlagen und Daten keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Beiträge, Abbildungen, Anzeigen etc. ist unzulässig und strafbar, soweit sich aus dem Urhebergesetz nichts anderes ergibt. 03 iNteRview/BRechtfestival 1. bis 31. März 2017 Was spornt Sie an, dieses Leben zu führen? (lacht) Na ja, einen 70Jährigen zu fragen, ob man noch viel von ihm hören wird, ist sehr nett und sehr freundlich, aber das liegt nicht in meiner Hand. a3kultur: Herr Wecker, das Thema des diesjährigen Brechtfestivals lautet »Ändere die Welt – sie braucht es!«. Wie würden Sie diese Aussage interpretieren? Konstantin Wecker: Na ja, wir leben in einer Zeit, in der Brecht notwendiger ist als je zuvor. So sagt der italienische Philosoph Franco Berardi: »Wahrscheinlich werden wir in den nächsten zehn Jahren eine identitäre Aggressi on in Europa erleben. Ich nenne es nicht Fa schismus, aber es wird etwas Ähnliches sein.« Ich glaube, alle demokratisch gesinnten Bür ger haben Angst vor dem, was sich da zusam menbraut. Da ist ein Warner, ein Beobachter und einer, der dem Faschismus so energisch entgegentrat wie Brecht, unglaublich ange sagt. Es ist wichtig, ihn wieder zu lesen, es ist wichtig, ihn wieder zu hören. Lassen Sie uns mal positiv denken. Okay, ich denke mal positiv. Ich kann vor allem sagen, dass ich weit von einer soge nannten Altersmilde entfernt bin. Mein nächstes Programm in diesem Jahr wird »Poesie und Widerstand« heißen. Die Poesie ist mir nach wie vor wichtig, ich bin in erster Linie Poet, ich bin kein Politiker. Aber der Widerstand ist unbedingt notwendig. Ich war vor einem Jahr mit einem Programm unter wegs, das hieß »Revolution«. Ich glaube, dass wir in einer Zeit leben, in der man Farbe be kennen muss. Für uns alle ist es jetzt wichtig, dass wir Haltung zeigen. Egal, ob die anderen in der Mehrheit sind oder nicht. Ich habe in einem Lied über die Weiße Rose geschrieben: »Es geht ums Tun und nicht ums Siegen«, und das ist ein Motto, das ich bis heute ver folge. Wir müssen Haltung zeigen. Wir dür fen uns auch nicht unbedingt darauf einlas sen, zu fragen: »Werden wir denn Erfolg haben mit dem, was wir machen?« Nein, zu erst einmal sollten wir es tun, um uns auch wieder auszuklinken aus diesem Erfolgsden ken, aus diesem Leistungsdenken. Es geht ums Tun. Wir müssen Widerstand leisten gegen jede Form von Rassismus und Faschis mus. Und auch wenn sich die Leute immer dagegen wehren, als Rassisten bezeichnet zu werden – sie sind es. Haben Sie sich schon viel mit dem Menschen Brecht und seinem Werk beschäftigt? Ja, das habe ich. Dazu kann ich etwas sagen bezogen auf die großen Vorbilder für die ers ten Lieder, die ich als sehr junger Mann ge schrieben habe: Ich kannte zwar Brecht, aber ich habe ihn nie so kopiert wie andere. Viel leicht hatte ich eine gewisse Hemmung davor, weil ich ahnte, dass wir in dem, was wir tun, ziemlich ähnlich liegen. Und da hatte ich eher Angst davor, mich zu sehr an ihn anzulehnen. Ich glaube, das war ganz geschickt, sonst wären möglicherweise meine ersten Lieder lauter Brechtplagiate ge wesen, und das muss ja auch nicht sein. Denn da ist das Original immer besser als das Plagiat. Deswegen habe ich mich lange zu rückgehalten. 1998 habe ich die CD »Brecht« gemacht. Es ist sehr erstaunlich, dass ich da mals die Erlaubnis bekommen habe. Das wundert mich heute noch, denn wie man weiß ist das ja nicht so leicht mit den Brecht erben. Ich habe sogar die Genehmigung er halten, Lieder aufzunehmen, die Brecht selbst oder Eisler vertont hat. Das ist fast ein kleines Wunder. Dann waren die Brechterben wohl sehr angetan von Ihrem Projekt? Ja, die waren mir wohlgesonnen. Zum Glück, kann man da heute nur sagen. Auf was kann sich denn das Publikum am 4. März bei Ihrem Auftritt im Gaswerk Augsburg besonders freuen? Auf ein Weckerkonzert mit Brechteinlagen. Ich werde ein bisschen was von meinen Brechtvertonungen spielen, aber es wird kein reines Brechtkonzert werden. Vielmehr ein Konzert mit meinen Liedern, und natürlich werden wir dem Meister huldigen. Wunderbar. Nun aber zu einem anderen Thema: Sie haben 2016 ein Buch mit dem Titel »Dann denkt mit dem Herzen!« herausgebracht. Wie sollte Ihrer Meinung nach die Flüchtlingspolitik in Deutschland funktionieren? Ich stehe zu meinem Lied »Ich habe einen Traum, wir öffnen die Grenzen und lassen alle rein«. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es möglich ist, Geflüchtete und alle, die Not leiden, aufzunehmen. Damit meine ich nicht nur Kriegsflüchtlinge, sondern auch Armutsflüchtlinge, auch Menschen, die auf grund unserer verheerenden, kapitalisti schen Wirtschaft in die Armut getrieben wurden. Klimaflüchtlinge werden immer mehr kommen, denn die Verwüstung schrei tet durch unseren schrecklichen Umgang mit der Erde weiter voran. Natürlich können wir sie aufnehmen, wir haben die Kapazitäten, wir haben das Geld dazu. Und die Diskussion, die jetzt um die Flüchtlinge geführt wird, ist meines Erachtens eine völlig verlogene. Das Problem sind nicht die Menschen, sondern dieser völlig wahnsinnig gewordene Finanz kapitalismus, der die Leute verarmen lässt. Wenn Konzerne und Banken ausschließlich das Sagen haben und die Politik eigentlich nur noch das macht, was Konzerne ihr vor schreibt, dann ist das das Problem, das man beseitigen müsste. Ich kann verstehen, dass die Bürger immer mehr verunsichert wer den, denn sie werden ja auch immer mehr ins Prekariat getrieben. Mittlerweile haben Jugendliche eine panische Angst davor, ob sie denn überhaupt in den nächsten zehn Jahren noch Arbeit bekommen. Das kann ich sehr gut verstehen, aber dann muss man sich eben darum kümmern. Man sollte die wahren Ur sachen bekämpfen und nicht auf die Är meren in der Kette einschlagen. Das ist zwar kein schönes, aber ein ehrliches Schlusswort, Herr Wecker! widerstand leisten! Konstantin Wecker kommt am 4. März im Rahmen der Langen Brechtnacht nach Augsburg. Julian Stech unterhielt sich mit ihm über sein Programm, den rücksichtslosen Kapitalismus und die bis heute andauernde Revolution Die »jungen Leute« sind ein gutes Stichwort. Sie waren ab 1968 mit 21 Jahren in der Münchner Kleinkunstszene und Gegenkultur aktiv. Was verdanken wir Ihrer Meinung nach der 68er-Bewegung und an was könnten junge Leute heute anknüpfen? Weltbild. All diese Eitelkeiten wurden dann lei der von der Konterrevolution sehr geschickt aufgefangen. Und die Konterrevolution hat ge siegt, das müssen wir zugeben, in der Form eines Neoliberalismus. Für mich ist die 68erRevolution und die damit verbundene HippieBewegung in Amerika eine der spannendsten Bewegungen der Weltge schichte überhaupt. Weil da eine Jugend wirk lich einmal versucht hat, alles infrage zu stel len, was ihnen seit Jahrhunderten als ein Muss, als eine bedingungslose Weltsicht verkauft wurde. Da ist man viel über das Ziel hinausge schossen, keine Frage. Aber wenn man einfach mal überlegt: Die HippieBewegung, die ver sucht hat, das ganze Leistungsprinzip auf den Prüfstand zu stellen und zu fragen: »Wieso kön nen wir nicht einfach nur leben? Wieso sollen wir Kleidung kaufen, die ihr uns vorschreibt? Warum können wir unsere Kleidung nicht selbst nähen? Warum können wir nicht unsere Art von Drogen selbst wählen? Warum muss ich Alkohol trinken und kann keinen Shit rau chen?«, und alle diese Fragen, die da gestellt wurden, Tabus, die gebrochen wurden – das war unglaublich wichtig und sensationell neu in der Weltgeschichte, besonders nach dem, was alles in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts pas siert ist. Dieser grausame Faschismus und die Kriege. Haben Sie eine Botschaft für die junge Generation? Was ist vielleicht von Ihrer Generation nicht zu Ende gedacht und gebracht worden? Man muss der 68erBewegung natürlich zugute halten, dass wir versucht haben, die Nazizeit noch viel deutlicher aufzuklären, als es damals betrieben wurde. Ohne die 68erBewegung wären bestimmte Machenschaften, bestimmte Seilschaften, die immer noch da waren, nicht aufgedeckt worden. Das ist schon ein großer Verdienst der 68er. Aber natürlich haben wir auch viele Fehler gemacht. Vor allem glaube ich, dass die Zerrissenheit der Linken Ende der 70er ein Problem war. All diese ideologischen Streiter eien – ich habe das ja alles hautnah auf der Bühne miterlebt. Jede dieser verschiedenen Gruppen meinte, sie hätte das ideale linke Ich bin immer ein bisschen eigenartig berührt, wenn ich über »die Jugend« befragt werde. Ich kenne »die Jugend« nicht. Ich kenne vereinzelte Jugendliche, wie zum Beispiel meine Söhne. Einer meiner Söhne ist sehr aktiv in der Antifa Bewegung – und seine Freunde kenne ich auch. Ich kann also gar nicht sagen, dass ich der Mei nung bin, dass die heute 17, 18Jährigen nicht engagiert sind. Ich weiß nicht, wie »die Jugend« drauf ist, aber ich weiß eines: dass den Jugend lichen in den letzten zwanzig Jahren von PR Instituten sehr geschickt das Gehirn gewaschen wurde. Es wurde ihnen eingeredet: Wenn ihr euch engagiert, dann seid ihr nicht sexy, son dern sexy seid ihr, wenn ihr in die Fußgänger zone geht und euch teure Markenkleidung kauft – um es auf einen sehr einfachen Nenner zu bringen. Da ist sehr viel unternommen wor den, um die Jugendlichen einzuschüchtern und von jeder Form von Rebellentum abzuhalten. Also sollte unter jungen Menschen wieder ein stärkeres Bewusstsein dafür aufgebaut werden, Dinge infrage zu stellen? Ja, unbedingt. Das ist ganz wichtig, und ich merke schon – auch wenn ich nur ab und zu ein paar Jugendliche bei mir im Konzert habe, die vielleicht nur mitkommen, weil ihre Eltern Fans sind –, es gibt auch welche, die wegen meiner politischen Kommentare kommen. Und wenn ich mit diesen Jugendlichen spreche, stelle ich fest, dass sie alle sehr gebildet sind, also gebildet in dem Sinn, dass sie um Zusammenhänge wis sen, sich auch für politische Zusammenhänge interessieren und nicht einfach »Merkel muss weg« brüllen. Das KonstantinWeckerTrio spielt unter dem Titel »Wecker trifft Brecht« am 4. März im Scheibengasbe hälter auf dem Gaswerkgelände Augsburg. Einlass ist ab 20 Uhr. Das Konzert ist bereits ausverkauft. www.brechtfestival.de www.wecker.de Sonderausstellung im Diözesanmuseum St. Afra Augsburg AUGSBURG MACHT DRUCK Die Anfänge des Buchdrucks in einer Metropole des 15. Jahrhunderts 10. März–18. Juni Veranstaltungsort Diözesanmuseum St. Afra Kornhausgasse 3–5 86152 Augsburg www.museum-st-afra.de Eine Veranstaltung von Herr Wecker, Sie werden dieses Jahr 70 und blicken schon auf rund fünfzig Jahre Künstlerleben zurück. Werden wir in der Zukunft auch weiterhin viel von Ihnen hören? www.a3kultur.de liveMUsil & clUBeveNts Laut Bertolt Brecht darf Theater nicht danach beurteilt werden, ob es die Gewohnheiten seines Publikums befriedigt, sondern danach, ob es sie zu verändern vermag. Gilt das auch für Popmusik? Grübel, grübel, denk, denk – unangenehme Frage. Gerade eben für den Pop, der sich – immer mehr und oft als befriedigendes mehr – in bekömmlichen Konsumeinheiten taktet. Soll Pop dabei Zeichen entwerfen oder verwerfen? oder beides? und wer ist Bert? und wo ist Ernie? Wir haben doch alle keine Ahnung. Die Wahrheit ist: Am Samstag, 4. märz, findet im Rahmen des Brechtfestivals 2017 die »Lange Brechtnacht« statt – mit popkulturell geilen Gesten, aber auch mit geile hochkultur gebärenden Gebärden. #Blablabla, formulier, formulier. 1. bis 31. März 2017 Musik, Misuk, Musenküsse Bei allem, was (b)recht ist – die Lange Brechtnacht punktet und punktet mit Mine, Sidsel Endresen und dem Schwabinggrad Ballett & Arrivati Eine Kolumne von martin Schmidt Bereits in der Reihung der ukrainischen Thea traloBand Dakh Daughters (Brechtbühne, 21:30 und 23 Uhr) und dem OneManDisco HouseStatement Erobique (Bungalow, 1 Uhr) gelingt dem Brechtfestival eine starke brecht sche Versuchsanordnung in Pop und Clubkul tur. Der Auftritt von Liedermacherikone Konstantin Wecker (Gaswerk, 20:30 Uhr – siehe a3kulturInterview mit Konstantin Wecker auf Seite 3) setzt wohl den maximalbrechtschen Akzent. Das könnte, übersetzt in Pop, schon alles jenes sein, was Brecht in Abgrenzung zum Begriff Musik »Misuk« nannte: »epische Musik«, die Geschehnisse nicht nach oder ausmalt, sondern kommentiert. Und trotz dem kommen ebenda jetzt noch das Schwabinggrad Ballett & Arrivati. Der Überkom mentar! Das Polit und PerformanceProjekt bezeichnet sich als AfroPunkJazzActivism Ensemble, ist ein CoopModus aus Refugees und People of Colour, eine Mehrspielervariante musikalisch versierten Widerstands. Auf Demos entwickelten die beiden Kollektive eine experimentelle Tanzmusik, unterstützt durch straßenportable Krachmacher wie schrottige Schlagzeugteile, Analogsynthies, Glockenspiel oder Congas. Im Augustanasaal (21:30 und 23 Uhr) wird diese sicke Misuk aus Jazz, Postpunk und elektronischem AfroKraut schweißtreibend auf die Bühne gebracht. Nimm das, Trump! Gute mine zum guten Spiel Jemand, der auf bemerkenswerte Weise Pop, Experiment, Minimalismus und übrigens auch TatsächlichsingenKönnen zusammen Brecht Grenzen! Die Lange Brechtnacht präsentiert am Samstag, 4. März, das Schwabinggrad Ballett & Arrivati. (Foto: Rasande Tyskar) denkt, ist die Mainzer InteressantoMusikerin mine (Rathaus, Oberer Fletz, 21:30 Uhr). Sie puzzelt Nähe und Kühle in elegantintelligenten Songs zusammen, die Arrangements führen Ei gensinn und Eingängigkeit zueinander, Jazz, Soul, Pop und Electro mäandern überraschend durcheinander. Das ist neu (irgendwo) und gut (irgendwie), und ohne sich zu verbiegen oder konturlos zu werden, sammelt dies in einer fast angstmachend lässigen Geste Hörer aus Indie und Mainstream gleichzeitig ein. Und jubelt dabei Experimentelles und manchmal auch Soul und Jazz unter. Zusatzinfo, einfach so, passt aber halt auch: Samy Deluxe lud die Mitt zwanzigerin ein, bei seiner letzten Platte auf dem Track »Offenes Herz« mitzusingen. Popmu sik, zu Gast bei Brecht, das Festival als Feuilleton. exbrechtimentell Was Bertolt Brecht wohl zu Sidsel Endresen ge sagt hätte? Oder zu ihrer Musik? Sie ist ebenso wenig Brecht, wie sie Brecht ist; tatsächlich ist sie eher Musik als Misuk, Musik in Reinform. Und brechtischepisch erst recht nicht, aber eben des wegen ist ihr Auftritt eine kleine Sensation, zu der man den Festivalmachern gratulieren muss (#schmatz). Ganz abgesehen davon, dass es eh eine Sensation ist, dass sie in Augsburg auftritt. Lautmalerisch, experimentell, meditativ, intro spektiv, mit Konventionen brechend – Sidsel En dresen ist eine der erstaunlichsten Stimmen im Jazz, die sich immer wieder auf experimentelle Begegnungen mit AvantgardeMusikern einlässt. Hierzu zählen zwei großartige Alben zusammen mit dem EGitarrenSoundforscher Stian Wester hus oder das mindcracking Album »Merriwinkle« (2004) mit Christian Wallumrød und Helge Sten. Die 66jährige Norwegerin tritt im Jazzclub (21:30 Uhr) zusammen mit der Wiener Künstlerin Katharina Ernst auf, deren freies, dynamisches Schlagzeugspiel der Stimmmagierin Tore öffnen soll und wird. Katharina Ernst selbst wird um 23 Uhr ein eigenes SoloSet spielen, eine perkus sive Reise durch polymetrische und experimen telle Klangfelder. Und schlägt damit wieder Drums und Bogen zu Brecht, 1919 schrieb dieser sein Drama »Trommeln in der Nacht«. Das musikalische Programm des Festivals und der Langen Brechtnacht finden Sie unter www.brechtfestival.de. Do 09.03. STADThALLE GERSThoFEn – Ganes: an cunta che 19:30 | SynAGoGE – Wolfgang La ckerschmid Connection feat. Stefanie Schlesin ger 20:00 | hoFFmAnnKELLER – Zimt (LoFiPop) 22:00 Brechtfestival FR 10.03. BRAuhAuS 1516 – Dissplay 19:30 | ABRAxAS – Emily Barker: Songwriting aus Aust ralien 20:00 | Soho STAGE – Klez.e & Box And The Twins (New Wave) 20:30 | ciTy cLuB – Cul ture Fiyah (Reggae/Dancehall) 23:00 www.a3kultur.de SA 11.03. BuchhAnDLunG SchmiD SchWABmünchEn – Cara (IrishFolk) 19:00 | BRAuhAuS 1516 – Mission Rock© n© Roll 19:30 | SchLoSS BLumEnThAL – Sisa Feher & Fehero Rocher 20:00 | Soho STAGE – Thorofon & Tränen der Sehnsucht & Unterwelt DJs 20:00 | BALLonFABRiK – Hyde Parkas (60ies) & Gäste 21:00 | RocK cAFE – Rock Lounge Orchestra 21:00 | hoFFmAnnKELLER – Ein Quantum Horst (IndieRock) 21:30 Brechtfestival | KESSELhAuS – Felix Krö cher & Tom Hades (Techno) 23:00 So 12.03. STADThALLE GERSThoFEn – Saso Av seniks Oberkrainer 17:00 Di 14.03. SchLoSS höchSTäDT – Catherine Le Ray: Unter dem Himmel von Paris 19:30 | ABRAxAS/ RESTAuRAnT REESEGARDEn – Jazz Break: Swingend und einfühlsam 20:30 mi 15.03. KonGRESS Am PARK – Wanda 20:00 | BALLonFABRiK – Theodor Bastard 21:30 Do 16.03. PARKThEATER – Onair: Illuminate (A cappella) 19:30 | STADThALLE nEuSäSS – Peter Hegers: 19. Neusässer BoogieNacht 20:00 | SPEcTRum – Augsburg City Beatz: Captains Benefiz zugunsten der Drogenhilfe Schwaben 20:00 | SPARKASSEn-PLAnETARium – Mystic Voice 20:00 FR 17.03. STAuDEnLAnDhALLE FiSchAch – Kammerorchester Maria Stern & Gäste: Früh lingskonzert 19:00 | BRAuhAuS 1516 – The Poolpaddlers 19:30 | KonGRESS Am PARK – Herbert Pixner Projekt 20:00 | BuchhAnDLunG SchmiD SchWABmünchEn – BartolomeyBitt mann 20:00 | GRAnDhoTEL coSmoPoLiS – The Grexits (Punk/NoWave) 20:00 | BALLonFABRiK – Electro City (by Spartanisch Crew) 22:00 | Soho STAGE – Charlie und die Ravefabrik (Tech no) 23:00 SA 18.03. PARKThEATER – Tango meets Cuba 19:30 | BRAuhAuS 1516 – The Rock 19:30 | BüRGERSAAL STADTBERGEn – The Presley Fa mily: Spring Feeling 20:00 | SchLoSS BLumEnThAL – NouWell Cousines 20:00 | RocKFABRiK – World of Core Festival 21:00 | RocK cAFE – Ge neration 21:00 | Soho STAGE – The Hyde Par +++ Einer der seltenen LiveAuftritte von Augs burgs brachialsensibler BassDoppelherzkam mer DEEP steht wieder an. Zum ersten Mal in seiner (23jährigen) Geschichte spielt das Bass Duo zwei Sets an einem Abend und ist damit sein eigener Support. Im ersten Block wird bis her unveröffentlichtes Material präsentiert, im HauptSet stellen DEEP ihr aktuelles Album »Deepwalking« vor. Location ist das Kreuzweise. Termin: Donnerstag, 23. märz (21 Uhr). deepdeepdeep.de +++ new model Army in Augsburg! Sie sind im Prinzip die Erfinder des »Indie«Ethos, sind die englischen Ton Steine Scherben. Gegründet 1980, arbeiteten sie über die Jahre im historischen Fadenkreuz von Post punk, Folkrock, Political Rock, Gothic und Metal – und entwickelten sich stilistisch insbesondere in den letzten zwei Alben konsequent weiter. Ihr Klassiker »51st State (of America)« könnte zum TrumpAntritt nochmals aktueller werden. Am Dienstag, 14. märz, ist die Kultformation um Justin Sullivan zu Gast im Flammensaal der Kantine. Einlass: 19 Uhr, Beginn: 20 Uhr. +++ Kofelgschroa spielen am Samstag, 4. märz, in Aichach im Schloss Blumenthal (20 Uhr); am Freitag, 5. mai, kommen sie nach Augsburg in die Kantine. +++ Die 80ies und ElectropopHel den Boytronic (»You«, »Luna Square«,1983) kom men für eine ihrer raren Clubshows in die Kan tine. Termin: Samstag, 4. märz (Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20 Uhr). Den Support machen die Augsburger Synthiepopper Loewenhertz. An schließend: Depeche Mode & 80ies Clubbing – Electropop, DM Greatest, Wave & Indie Classics mit DJ Fab XL & Friends. +++ Augsburgs Mod Legende The hyde Parkas spielen im März zwei mal in ihrer Heimatstadt: am Samstag, 11. märz, in der Ballonfabrik (mit der weiteren Legende The creeping candies) und am Samstag, 18. märz, in der Soho Stage (Support: Ben Watson). +++ Am Samstag, 11. märz, steigt das Afro music Festival Augsburg. Auf dem Programm stehen Anzeige: Olivier Messiaen: Quatuor pour la fin du temps L. v. Beethoven: Erzherzog-Trio · Jehan Alain: Litanies für Orgel solo G. Hefele — Klavier W. f. Walz — Violine J. CHapp ot — Violoncello gäsTe e. KnobloCH — Klarinette S . S a u l e — Orgel 26 03 2017 Moritzkirche — Moritzplatz 5 LIVEMUSIK & CLUBEVENTS IM MÄRZ Do 02.03. PARKThEATER – Buddy in concert: Die Rock ’n’ RollShow 19:30 | BRAuhAuS 1516 – The Time Traders (Rock) 19:30 | KAnTinE – Black out Problems (Alternative Rock/Metal) 19:30 | KRESSLESmühLE – Ala Cya (Pop/Folk) 20:00 FR 03.03. KAnTinE – Danju (Rap/Hip Hop) 19:00 | SchLoSS BLumEnThAL – Impala Ray 20:00 SA 04.03. STADThALLE GERSThoFEn – The 12 Tenors (Rock/Pop/Klassik) 19:30 | DiVERSE LocATionS/AuGSBuRG – Lange Brechtnacht 19:30 Brechtfestival | KAnTinE – Boytronic & Loewen hertz (SynthiPop) 19:30 // [:SITD:] & ES23 (Dark Electro) 19:30 | cAFé Am miLchBERG – Cool Tone (Jazz) 19:30 | GASWERK AuGSBuRG – Kon stantin Wecker Trio: Wecker trifft Brecht 20:00 Brechtfestival | SchLoSS BLumEnThAL – Ko felgschroa 20:00 | RocK cAFE – Kubus M (Rock) 21:00 | BALLonFABRiK – African Spirit 23:00 So 05.03. PARKThEATER – LechWertachOrches ter: Orchesterfest im Musentempel 19:30 | ABRAxAS/ RESTAuRAnT REESEGARDEn – Karl Poe sl: The amazing Jukebox 20:00 mo 06.03. PARKThEATER – GlasBlasSing Quin tett: Volle Pulle. Flaschenmusik XXL 19:30 | SPEcTRum – John Lee Hooker Jr & Band (Blues) 20:30 Di 07.03. STADThALLE GERSThoFEn – Pippo Pol lina & Band 19:30 | 955. inFoRmATionS- unD PRäSEnTATionSPAViLLion KöniGSBRunn – Damit die Spießer etwas Kühnes lesen: Lieder der Dreigroschenoper 19:30 Brechtfestival | ABRAxAS/ RESTAuRAnT REESEGARDEn – Schwarzbau er und Maklar: Das Beste aus zwei Welten 20:30 04 16 00 € 1 5.— e r M . € 1 0 .— V VK [email protected] — Tel 0 82 1 71 91 6 6 Tourist-Info am rathausplatz 1 — augsburg-tourismus.de kas & Ben Watson 21:00 So 19.03. SinGoLDhALLE BoBinGEn – Patrick Lindner: Heimat, Deine schönsten Lieder 17:00 | STADThALLE GERSThoFEn – Stimmflut (A Cap pella) 19:00 | SPEcTRum – Skip Rock & Witch bound (Rock/Metal) 20:00 | PRoVino cLuB – Sec ret Shine & Endlich Blüte 20:00 Di 21.03. PARKThEATER – Irish Heartbeat 19:30 | ABRAxAS/ RESTAuRAnT REESEGARDEn – Cáfe Voyage: Lieder, Chansons, Weltmusik 20:30 | KRESSLESmühLE – Jaakko Laitinen und Väärä Raha (Balkan/Tango/Humppa) 21:00 Interkultur mi 22.03. SPEcTRum – Barclay James Harvest feat. Les Holroyd 20:30 Do 23.03. BRAuhAuS 1516 – Doctor© s Order (Rock© n© Roll) 19:30 | SPEcTRum – Weiherer: 15 Jahre. Die Jubiläumstour 20:30 FR 24.03. STADThALLE GERSThoFEn – Brettl Spitzen 19:30 | ABRAxAS – 100 Jahre Samba: Drum & Danceshow mit PicaPau und Fuego 20:00 | BALLonFABRiK – Espana Circo Este (Punk/Balkan/HipHop) 21:00 Interkultur // Espa ña Circo Este (Balkan/Tango/Punk) 21:30 SA 25.03. ABRAxAS – Heiko Schneider: Früh jahrskonzert 19:30 | KonGRESS Am PARK – Dan Markx: A Tribute To Frank Sinatra & Co. 20:00 | RAThAuS FRiEDBERG – Jazz2: Swinging Spring 20:00 So 26.03. SPEcTRum – Troglauer Buam (Heavy Volxmusic) & Gringo Bavaria 20:00 mo 27.03. PARKThEATER – I am from Austria: AustropopShow 19:30 Di 28.03. ABRAxAS/ RESTAuRAnT REESEGARDEn – Lyn Conry and Robert Christa: Solokünst ler im Duo 20:30 | SPEcTRum – AXXIS: Retro lution Tour 20:30 mi 29.03. SPEcTRum – Wolfgang Ambros Duo: Ambros pur. Volume 4 20:00 Do 30.03. EhEm. SynAGoGE KRiEGShABER – Trio LaLiLu 19:00 | STADThALLE GERSThoFEn – Irish Spring 2017: Festival of Irish Folk Music 19:30 | BRAuhAuS 1516 – The Beatels 19:30 | Soho STAGE – Benni Benson 20:30 Dancehall, Afrobeats, Afrohouse und HipHop. Zu Redaktionsschluss standen Lineup und Loca tion noch nicht fest. Ein InfoUpdate soll es geben auf der FacebookSeite »AFRO Music Festi val Augsburg«. +++ Schiller kommt zurück nach Augsburg. Nach seinem ausverkauften Auftritt im Gaswerk letztes Jahr führt ihn seine »Klang welten Live«Tour 2017 am Freitag, 2. oktober, in den Kongress am Park. Der Berliner Electro Musiker wird Instrumentalklassiker aus 18 Jah ren präsentieren. +++ neue Konzertreihe im Stereoton: Das Neusäßer Jugendkulturhaus prä sentiert einmal in der Woche LiveKonzerte. Eintritt frei. Die Konzerte im März: Freitag, 3. März – Capo di Capi (HipHop, Augsburg); Samstag, 11. März – Basin City Orchestra (Rock, Nürnberg); Samstag, 18. März – Emyrox (Alterna tive RockPunk); Samstag, 25. März – 49 Days (Punkrock, München); Freitag, 31. März, Frein acht (Deutschrock). +++ An zwei Wochenenden im März geht das STAc Festival in die neunte Runde und präsentiert mit elf verschiedenen Veranstaltungen ein vielfältiges Programm im ReeseTheater des Kulturpark West. Der Eröff nungsabend am Freitag, 17. März, präsentiert als Bandspezial sieben newcomer-Bands aus Augsburg und Umgebung. Bei Stimmen on Stage am Samstag, 18. März, werden acht chöre und A-cappella-Gruppen performen. Am Frei tag, 24. März, findet die Akustik-nacht statt. Neben zahlreichen Songwritern werden dieses Mal auch zwei Zauberkünstler zu sehen sein. über 130 Tanzgruppen zeigen an beiden Wo chenenden ihre abwechslungsreichen Shows. Das Festival findet von Freitag, 17., bis Sonntag, 19. märz, sowie von Freitag, 24., bis Sonntag, 26. märz, statt. Das gesamte Programm und Karten reservierung unter www.stac-festival.de. +++ Flaschenmusik: Am montag, 6. märz, spielt das GlasBlasSing Quintett im Parktheater Göggin gen. Das Berliner Quintett macht ab 19:30 Uhr Musik auf Flaschengitarren, JägermeisterXylo phon, PullenPanflöten und mehr. (msc) 05 filM 1. bis 31. März 2017 Dass ich Brechtfan bin, hat nicht nur etwas mit meiner Geburtsstadt zu tun, die ich mit Brecht teile. Den größten Ausschlag gab wohl meine schulische Bildung. nach der Grundschule ging es auf die Realschule. natürlich auf die BertBrecht-Realschule in der innenstadt. Vor mehr als zehn Jahren hingen dort im Erdgeschoss Bilder von Brecht im Ledermantel, mit Zigarre im mund und lässiger Pose. Das beeindruckte mich als Teenager. Aber erst der Deutschunterricht machte mich endgültig zum Fan. mein erster Kontakt mit Brechts harten Dramen und coolen Songs wurden durch den Enthusiasmus meines Lehrers zum Ausgangspunkt einer tiefen Faszination und Würdigung von B.B. Tiefer Dank an dieser Stelle an meinen ehemaligen Deutschlehrer Johannes Kaiser. eine Kolumne von Thomas Ferstl Dass Brecht, wie ich, eine Leidenschaft für Film hatte, freut mich natürlich umso mehr. Inwie fern ihn diese Kunstform bewegt und auf sein Werk Einfluss genommen hat, können Sie am Samstag, den 11. März im Liliom erfahren. Ab 15 Uhr beleuchtet Filmforscher Dr. Norbert Aping im Rahmen des Brechtfestivals unter dem Titel »B.B. inspired by Chaplin« Charlie Chaplins Ein fluss auf Bertolt Brecht. Wer lieber auf dem hei mischen Sofa bleibt, könnte sich die nachfolgenden Vorschläge in den DVDPlayer legen. Amüsieren Sie sich brechtig. Baal, die Geschichte eines jungen Dichters, der sich mit seiner Kunst und Lebensweise über die Grundfesten der bürgerlichen Gesellschaft hin wegsetzen will und sie regelrecht sprengt. 1969, die damaligen Stars des jungen deutschen Kinos machen sich im Hinterzimmer der Münchner Gaststätte Hackerhaus an die Verfilmung von Brechts Zündstoff »Baal« (1970). Rainer Werner Fassbinder vor und Volker Schlöndorff hinter der Kamera. Sie schufen mit dem bescheidenen Etat von 160.000 Mark die wohl radikalste Thea terverfilmung ihrer Zeit. Nicht wie damals noch üblich abgefilmtes Bühnenschauspiel, sondern mitten in München und der umgebenden Natur aufgenommen, überwiegend mit natürlichem Licht und einer Handkamera, die Dietrich Loh mann bediente. So radikal, dass Brechts Witwe Helene Weigel den Film nach seiner Erstaus FILMEVENTS XXXXXXXXXXX Brecht versus Brecht strahlung in der ARD mit einem Vorführungs und Ausstrahlungsverbot belegen lies. Mehr als 40 Jahre lang verstaubte Schlöndorffs vierter Film in den Archiven, bis die Brechttochter Barbara Brecht Schall 2011 schließlich der Bitte der Rainer Werner Fassbinder Foundation nachgab und den Film freigab. Digital aufgearbeitet feierte er 2014 seine Wiederauferstehung auf der Berlinale und wurde im selben Jahr als DVD veröffentlicht. Alan Clarks »Baal« (1982) für die BBC mit David Bowie in der Hauptrolle ist wieder eine ganze Spur konventioneller. Hauptsächlich in Totalen gefilmt und dunkel ausgeleuchtet wirkt der Film wie das genaue Gegenteil von Schlöndorffs Produktion, wie eine akademische Bühnenperformance. Herausra gend sind lediglich Bowies Spiel und seine Interpre tation von Brechts legendären Liedern. Uwe Jansons »Baal« (2004) holt den Dichter zurück auf die Straße. Besser gesagt hievt er ihn auf die Bühne. Baal ist jetzt Punkmusiker. Frauenschwarm und Publikumsliebling Matthias Schweighöfer gibt Baal als rotzigen Prollkünstler. Zwar wird durch Musik, Licht und Schnitt der Rausch des baalschen Lebens spürbar, aber die Besessenheit der Figur geht anders als bei Fassbinders Interpre tation verloren und löst sich bei Schweighöfer in teenagerhaftes Kokettieren auf. Mit »Dogville« (2003) schuf Regielegende Lars von Trier einen radikalen Film ganz nach Brechts Vor bild. Auf der Flucht vor der Mafia landet Grace Mulligan (Nicole Kidman) in Dogville, einem abge legenen Bergdorf mit nicht einmal 100 Einwoh nern. Der dort ansässige Schriftsteller Tom Edison (Paul Bettany) überredet sie, sich erst einmal in Vorverkauf ab 23.01.17 Dogville zu verstecken. Er hofft, den anderen Ein wohnern durch die Hilfsbedürftige einige überfäl lige Lektionen in Sachen Bürgerpflicht und über das Wesen der Gemeinschaft beizubringen. Wider willig lässt sich Grace darauf ein. Was folgt, erfüllt nicht Toms Erwartungen, enthüllt aber viel vom Wesen der Gemeinschaft. Dogville ist zu einem großen Teil inspiriert von Brechts Ballade von der SeeräuberJenny aus der »Dreigroschenoper«. Im Gegensatz zu Schlöndorff und Janson entzieht von Trier das Geschehen der realen Umgebung und lässt es in minimalistisch ausgestatteten, theaterar tigen Kulissen spielen. Doch die Kamera ist nicht starr, sondern wandert ganz filmtypisch zwischen den Kulissen hin und her und hat durch das Feh len von Wänden eine Bewegungsfreiheit, die an Filmsets oder realen Schauplätzen niemals mög lich wäre. Vom gesamten Cast hervorragend gespie lt, zeigt »Dogville« die besten und die schlechtesten Seiten des menschlichen Seins. Eine brillante und brutale Antiillusion, die Brechts Vorstellung vom epischen Theater modernisiert und ihrem Schöp fer sicher Freude bereitet hätte. So 05./12.03. cinEPLEx – Reisedokumentationen über die Malediven und Kenia je 13:00 FR 10.03. cinEPLEx – Herr der Ringe 1–3 Extended Cut ab 20:30 SA 11.03. cinEmAxx – Verdis »La Traviata« live aus der Metropo litan Opera New York 19:00 So 12.03. cinEmAxx – Anime »YuGiOh: The Dark Side of Dimensions« 17:00 So 12.03. KinoDREiEcK – »Wilde Maus«Regisseur und Hauptdarsteller Josef Hader zu Gast SA 18.03. KinoDREiEcK – »Bauer unser«Regisseur Robert Scha bus zu Gast So 19.03. KinoDREiEcK – »Der Hund begraben«Team zu Gast Do 23.03. cinEmAxx – Rammstein in Paris 20:15 SA 25.03. cinEmAxx – Mo zarts »Idomeneo« live aus der Metropolitan Opera New York 18:00 Di 28.03. cinEmAxx, cinEPLEx – Ani me Night: »Attack on Titan 2« 20:00 Do 30.03. cinEmAxx, cinEPLEx – Puccinis »Madama Butterfly« live aus dem Royal Opera House London 20:15 Weitere Kinostarts im märz: Do 02.03. cinEmAxx, KinoDREiEcK – Der junge Karl Marx // Die Frau im Mond: Erinnerung an die Liebe | cinEmAxx, cinEPLEx – Logan: The Wolverine | cinEmAxx – Silence // The Wolves at the Door | KinoDREiEcK – Neo Rauch Do 09.03. cinEmAxx, KinoDREiEcK – Moonlight // Wilde Maus | cinEmAxx, cinEPLEx – Kong: Skull Is land | cinEmAxx – Sleepless: Eine tödliche Nacht Do 16.03. cinEmAxx, cinEPLEx, KinoDREiEcK – Der Hunderteinjährige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand // Die Häschenschule: Jagd nach dem goldenen Ei // Die Schöne und das Biest | KinoDREiEcK – Die rote Schildkröte Do 23.03. cinEmAxx – Die Jones: Spione von Nebenan // Life // Lommbock | cinEmAxx, cinEPLEx – Power Rangers | KinoDREiEcK – Alles gut // Bauer unser // Der Himmel wird warten // Der Hund begraben Do 30.03. cinEmAxx – A United Kingdom // Boss Baby // Zazy | cinEmAxx, cinEPLEx – Ghost in the Shell | KinoDREiEcK – Conni & Co 2 // Die andere Seite der Hoffnung FiLmFiGuR DES monATS: DiETRich – – – – – – – – LohmAnn Geboren: 9. März 1943 in Schnepfenthal Gestorben: 13. November 1997 in Kalifornien Beruf: Kameramann Ausbildung zum Kameraassistenten an der Fach schule für Optik und Fototechnik in Berlin 1968: erster Langfilm »Neun Leben hat die Katze« 1970: Filmband in Gold 1989: ASC Award für »Feuersturm und Asche« 1998: letzter Film »Deep Impact« www.brechtfestival.de www.a3kultur.de klassik 1. bis 31. März 2017 tonkunst aus schwaben Die Konzertreihe des Tonkünstlerverbands Augsburg-Schwaben gastiert unter anderem in der Moritzkirche Demnächst gibt es ein besonderes Konzert in der Moritzkirche. Der große, schlichte, weiße Raum wird erfüllt sein mit Musik zum Nachdenken. Olivier Messiaen schrieb sein »Quatuor pour la fin du temps« unter Umständen, die zum Ende seines Lebens hätten führen können – und tat sächlich das Ende von Millionen Leben bedeu teten. Er befand sich in einem Konzentrationslager. Unter den Mithäftlingen waren auch ein Geiger, ein Cellist und ein Klarinettist, so entstand diese seltene Besetzung. Messiaen selbst spielte den Klavierpart. In der Moritzkirche bildet das Augsburger Sera phinTrio (siehe Foto: Gottfried Hefele, Wilhelm Walz und Julian Chappot) zusammen mit dem Klarinet tenvirtuosen Eberhard Knobloch das Quartett. Beethovens »ErzherzogTrio« steht ebenfalls auf dem Programm. Als Bindeglied spielt der Orga nist der Moritzkirche, Stefan Saule, »Litanies« vom genialen, im Krieg gefallenen französischen Komponisten Jehan Alain. Wahrlich ein Konzert großartiger Musik in einem großartigen Raum. Veranstalter nicht nur dieses Auftritts, sondern einer ganzen Reihe von Konzerten, ist der Ton künstlerverband AugsburgSchwaben. Was ist das für ein Verband? Der Berufsverband der Profimu siker der Stadt und Region unterstützt seine Mit glieder mit rechtlicher Beratung, Versicherung und Fortbildung. Er listet die Namen von Musik lehrern und zusammen mit dem Landes bzw. Bundesverband reagiert er auf aktuelle Entwick lungen und neue Felder, wie die Rolle von Musik in der Integration oder Musik und Gesundheit. Die Mitglieder des Verbands sind vorwiegend Musikpädagogen im Bereich klassischer Musik. Die Popmusiker sind eher unterrepräsentiert, gleichwohl Pop die allgegenwärtige Musik unserer Zeit ist und der kulturelle Zugang zur Jugend schlechthin. Die Konzertreihe des Ver bands verfolgt eine andere Modernität. Das ist lobenswert und konsequent, aber nicht einfach. Alle Programme beinhalten mindestens zur Hälfte zeitgenössische Musik. Die Augsburger Konzerte stellen junge, lokale Talente, oft ungewöhnliche Besetzungen, ver nachlässigte Werke und Raritäten vor und das auf hohem Niveau. So trat der Augsburger Cellist Andreas Schmalhofer mit Yi Lin Jiang am Flügel im Januar im Rokokosaal auf. Im Februar spielte die junge Friedberger Gitarristin Isabella Selder im Mozarthaus. Das Konzert des Seraphin Trios findet am 26. März um 16 Uhr statt. Kurz darauf, am 1. April, spielt das Christian Stock Trio Jazz, Blues, Swing und Groove im Bechstein Centrum (ehem. Piano haus Hermes & Weger), am 27. Mai geben Iris Lichtinger und Stefan Blum einen ungewöhn lichen Abend mit spiritueller Weltmusik für Blockflöten, Gesang und Percussion in der Uto pia Toolbox (Wertachstr. 29a). (Geoffrey Abbott) Tickets und weitere Infos unter: www.tkva.de 06 Klassik im Schloss Höchstädt Der Bezirk Schwaben präsentiert am 5. März um 19 Uhr ein Konzert mit der Pianistin Marianna Shirinyan und dem Cellisten László Fenyö auf Schloss Höchstädt. Die gebürtige Armenierin Shirinyan begann bereits mit sechs Foto: Jennifer Stahl Jahren ihre Ausbildung, die sie mit einem Studium in Hamburg fort setzte und in Lübeck mit Auszeich nung abschloss. 2006 erhielt sie gleich fünf Preise beim Internatio nalen Musikwettbewerb der ARD in München und startete damit ihre steile Karriere als Solistin und Kam mermusikerin. Der Ungar Fenyö zählt zu den führenden Cellisten seiner Generation und wird von Publikum und Fachpresse als einer der aufregendsten Künstler gefeiert, der es auf einzigartige Weise ver steht, die Werke des jeweiligen Komponisten authentisch zu inter pretieren und damit die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen. Für ihr Konzert haben die beiden Künstler Werke von Ludwig van Beetho ven, Robert Schumann, Claude Debussy und Sergei Rachmaninow ausgewählt. Gemeinsam werden sie auf dem SteinwayFlügel im Schloss Höchstädt und einem Cello von Matteo Goffriller aus dem Jahre 1695 ihr Können zeigen. www.hoechstaedt-bezirk-schwaben.de Anzeige: KOSTBARER FAUST KAMEEN VON ANDREAS UND HANS�DIETER ROTH 17.03.–28.05.2017 IM SCHAEZLERPALAIS � LIEBERTZIMMER tänzerische Aspekte Die tänzerischen Aspekte der Musik von W.A. Mozart, Béla Bartók und Ottorino Respighi ste hen im Mittelpunkt des Konzerts der Baye rischen Kammerphilharmonie am 19. März. 1905 unternahm Bartók eine Reise quer durchs ungarische Königreich. Während dieser Reise zeichnete der junge Komponist authentische Volksmelodien der Landbevölkerung mit Hilfe eines Phonographen auf. Das Ergebnis dieser Studien sind unter anderem die »Rumänischen Volkstänze«, in welchen Bartók sieben der gesammelten Melodien zu einer Suite verarbei tete. Ebenfalls ein Sammler von kultureller Tradition war Respighi, der seine Vorbilder vor allem in den italienischen Meistern der Renais sance und Barockzeit fand. Sein tänzerisches Konzert für Klarinette und Orchester in ADur KV 622 widmete W.A. Mozart dem Klarinetten virtuosen Anton Stadler, der damals das noch junge Instrument wie kein Anderer beherrsch te. Den Klarinettenpart des Abends im Kleinen Goldenen Saal übernimmt die junge Solistin Caroline Inderbitzin. Beginn ist um 18 Uhr. www.kammerphilharmonie.de Anzeige: Illustrationen von Klaus Ensikat zum Kinderbuch von Meike Roth-Beck GRAFISCHES KABINETT 03.02.–02.04.2017 Zur Fastenzeit Bachs »Matthäuspassion« erklingt am 26. März im traditionellen Konzert der Augsburger Dom singknaben in der Ev. HeiligKreuzKirche. Das monumentale Werk von J.S. Bach, das am 11. April 1727 in der Leipziger Thomaskirche uraufgeführt wurde, gehört zu den bedeutends ten Werken des Komponisten und stellt einen Höhepunkt der protestantischen Kirchenmusik dar. Die Domsingknaben unter der Leitung von Reinhard Kammler präsentieren das Werk von Jahr zu Jahr in Begleitung des ResidenzKam merorchesters München. Gerhard Werlitz (Evangelist), Alexander Kiechle (Christusworte), Diogo Mendes (Pilatus) und Stefan Steinemann (Altus) sind die Solisten des Abends. Das Kon zert beginnt um 16 Uhr. www.augsburger-domsingknaben.de KLASSIK IM MÄRZ mi 01.03. uniVERSiTäTSBiBLioThEK AuGSBuRG – Klingende Bibliothek: 30 Minuten Kammermusik 17:00 So 05.03. SchLoSS höchSTäDT – Marianna Shiri nyan (Klavier) & László Fenyö (Violoncello) 19:00 So 12.03. hEiLiG KREuZ – Friedberger Kammeror chester & Gäste: Benefizkonzert für die Theatersanie rung 17:00 FR 17.03. STAuDEnLAnDhALLE FiSchAch – Kam merorchester Maria Stern & Gäste: Frühlingskonzert 19:00 So 19.03. KLEinER GoLDEnER SAAL – Bayerische Kammerphilharmonie: unerhört. Tänzerisch 18:00 mo 20.03. KonGRESS Am PARK – 6. Sinfoniekonzert der Augsburger Philharmoniker: Folklore neu gehört 20:00 Di 21.03. KonGRESS Am PARK – 6. Sinfoniekonzert der Augsburger Philharmoniker: Folklore neu gehört 20:00 SA 25.03. WALLFAhRTSKiRchE hERRGoTTSRuh FRiEDBERG – Chorkonzert zur Passionszeit 18:00 So 26.03. mAn-muSEum – 3. Kammerkonzert der Augsburger Philharmoniker: Opera Brass 11:00 | hEiLiG KREuZ – Augsburger Domsingknaben: Mat thäuspassion 16:00 | moRiTZKiRchE – SeraphinTrio 16:00 www.a3kultur.de SoNNTAG 12.03. 16:00 hEiLiG KREuZ – In einem Benefizkonzert zugunsten der Theatersanierung bringt das Friedberger Kammerorchester unter der Lei tung von Gereon Trier (Foto) »Die Jahreszeiten« von Antonio Vivaldi zur Aufführung. Als Solis ten sind Ludwig Hornung (Violine), Sabine KühnlCiliberto (Flöte), Gereon Trier (Flöte) und Heinz Dannenbauer (Cembalo) zu hören. 07 BilDUNG/GlaUBe 1. bis 31. März 2017 inkunabeln, illustrationen, instruktionen VoRTRÄGE, WoRKSHoPS & FüHRUNGEN Foto: Peter Gebhard Das Diözesanmuseum entführt zu den Augsburger Anfängen des Buchdrucks. Ins Grafische Kabinett laden Kinderbuchillustrationen zu Luther. Und auch die Galerie Noah widmet sich dem Glauben DIENSTAG 21.03. 19:40 STADThALLE GERSThoFEn – 15.000 Kilo meter, 15 Länder, 44 PS: Der Fotograf Peter Gebhard (GEO, stern, View) machte sich mit seinem T1Bulli auf eine atemberaubende Tour quer durch Europa: von Istanbul bis ans Nord kap. Spektakuläre Luftaufnahmen und Video szenen zeigen die traumhaften Landschaften entlang seiner Route nach Norden – und mit tendrin immer der kleine rotweiße VWBulli. Die frühe Kunst des Buchdrucks »Augsburg macht Druck«, ab dem 10. März im Diözesanmuseum St. Afra Aber hallo, Augsburg macht(e) Druck: Bereits in Gutenbergs Todesjahr 1468 erschien das erste in der Fuggerstadt gedruckte Buch. Die Sonderaus stellung »Augsburg macht Druck« im Diözesanmuseum St. Afra (Freitag, 10. März, bis Sonntag, 18. Juni) präsentiert nun in wertvollen Exponaten die Anfänge des Buchdrucks in einer der kultur und wirtschaftsgeschichtlich bedeutendsten Städ te des Heiligen Römischen Reichs. Gezeigt werden typografische und buchkünstlerische Meister werke der Inkunabelzeit (bis 1500). Augsburg gehörte einst neben Köln, Nürnberg, Frankfurt am Main und Leipzig zu den fünf führenden Buchzen tren. Überregional trat die Schwabenmetropole mit Bibeln und Unterhaltungsliteratur in Volks sprache hervor, war dabei führend im Buch schmuck (Holzschnitte und Verzierungen). Trotz der prominenten Rolle Augsburgs im frühen Buchdruck ist dies die erste Ausstellung zum Thema in Augsburg selbst. museum-st-afra.de Und auch Luther macht Druck: Dem Thema (Kin der)Buch und Glaube widmet sich – zum Luther jahr 2017 – die aktuelle Ausstellung »Von martin Luthers Wittenberger Thesen – illustrationen von Klaus Ensikat zum Kinderbuch von meike Roth-Beck«. Das Grafische Kabinett der Kunstsammlungen und museen Augsburg zeigt bis Sonntag, 2. April, Werke des 90jährigen Buch künstlers Klaus Ensikat. Seine realistisch gehal tenen, aquarellierten Federzeichnungen lassen die Vita des Reformators und die Zeit des ausklin genden Mittelalters für Jung (und Alt) anschaulich lebendig werden. www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de Zusammen mit dem Büro für Popkultur hatte die Galerie noah die hiesige freie Kunstszene zur Teil nahme am Wettbewerb für die Ausstellung »Glauben – Berge versetzen« aufgerufen. Zehn Bewerber wurden ausgewählt, die nun in den Formaten Malerei, Fotokunst, neuartige Mischtechniken sowie in skurriler Objekt und Medienkunst den Begriff Religion hinterfragen, individualisieren, modernisieren. Gezeigt werden Exponate von Sara Dec, claudia Geßner, corinna hampf, Frederic Paul, Lilo Ring, ute Beatrix Schraag, Thomas Sing, LabBinaer, Alexandra Vassilikian und Sylvia Jung-Wiesenmayer. Zu sehen bis Freitag, 30. Juni, im dritten und vierten Stock des Glaspalastes. (Martin Schmidt) www.galerienoah.com mi 01.03. SchWäBiSchES VoLKSKunDEmuSEum oBERSchönEnFELD – Ferienkurs für Kinder: Bun tes Drucken. Linolschnitt (ab 9 J) 10:00 | JüDiSchES KuLTuRmuSEum – Señora Gerta: Wie eine Wiener Jüdin auf der Flucht nach Panama die Nazis austrickste 19:00 Do 02.03. Tim – Workshop: Upcycling 10:00 | 955. inFoRmATionS- unD PRäSEnTATionSPAViLLion KöniGSBRunn – Archäologie: Was Grabräuber in der Bronzezeit übrig ließen 19:00 FR 03.03. SchWäBiSchES VoLKSKunDEmuSEum oBERSchönEnFELD – Ferienkurs für Kinder: Bunt wie der Frühling (ab 7 J) 10:00 | SchWäBiSchES VoLKSKunDEmuSEum oBERSchönEnFELD – Of fene Führung für Erwachsene 15:00 SA 04.03. GRAFiSchES KABinETT – Führung: Huma nismus und Buchdruck 11:00 | Tim – Ran an die Nähmaschine 13:00 | cAFé SAmoccA – Kunst und Kuchen: DIYKühlschrankpoesie 14:00 So 05.03. LEchmuSEum BAyERn / WASSERKRAFTWERK LAnGWEiD – Sonntagöffnung Lechmuseum Bayern 10:00 | h2 – ZEnTRum FüR GEGEnWARTSKunST – Turnusführung: Not here yet 11:00 | STAATSGALERiE moDERnE KunST – Turnusfüh rung: Aufruhr in Augsburg 12:00 | Tim – Desperate Housewives: Öffentliche Führung 14:00 | BREchTBühnE – Fuck heroes, fight now: Laurie Penny, Jack Urwin & Meredith Haaf 15:00 Brechtfestival | STADThALLE GERSThoFEn – Christian Henze kocht live 18:00 mo 06.03. BREchThAuS – Brechtkongress: Brecht zwischen Tradition und Moderne 11:00 Brechtfesti val | hAuS SAnKT uLRich – Dr. Josef Schuster: Jüd sches Leben in Deutschland heute 19:30 Di 07.03. BREchThAuS – Brechtkongress: Brecht zwi schen Tradition und Moderne 11:00 Brechtfestival mi 08.03. SEnSEmBLE ThEATER – Werkstatttag: Ber tolt Brecht und Walter Benjamin 12:00 Brechtfesti val | LiLiom – Suffragette. Taten statt Worte (Film) 19:00 FR 10.03. SinGoLDhALLE BoBinGEn – Internatio naler Bobinger Frauentag 17:00 | GRAnDhoTEL coSmoPoLiS – a3kultursalon: Raumpatrouille Cos mopolis 21:00 Brechtfestival SA 11.03. WALDoRFSchuLE – Waldorfschule Tag der offenen Tür 10:00 | LiLiom – B.B. inspired by Chap lin: Vortrag & Filmvorführungen 15:00 Brechtfesti val So 12.03. SchWäBiSchES VoLKSKunDEmuSEum oBERSchönEnFELD – Form und Farbe. Zugänge zu ungegenständlichen Gemälden aus der Sammlung 10:00 | STAATSGALERiE moDERnE KunST – Tur nusführung: Aufruhr in Augsburg 12:00 | Tim – De sperate Housewives: Öffentliche Führung 14:00 | mARiEnBRunnEn FRiEDBERG – Stadtrundgang: Bemerkenswerte Frauen in Friedberg 14:00 Di 14.03. VhS AuGSBuRG – Byzanz, Kaiser Konstan tin, das neue Rom 20:00 | SinGoLDhALLE BoBinGEn – Im Tauschrausch um die Welt: Multivision mit Michael Wigge 20:00 mi 15.03. JüDiSchES KuLTuRmuSEum – Der Pro phet Elia: seine Bedeutung für das Judentum in Ge schichte und Gegenwart 19:00 FR 17.03. PARKThEATER – Expedition Erde: Kuba 19:30 SA 18.03. GRAFiSchES KABinETT – Führung: Luther in Rom 11:00 So 19.03. Tim – Workshop: Mit Webkanten gestalten 10:00 | STAATSGALERiE moDERnE KunST – Tur nusführung: Aufruhr in Augsburg 12:00 | JüDiSchES KuLTuRmuSEum – Chag Sameach! Frohes Fest! KinderWorkshop zu Purim 14:30 | mARiEnBRunnEn FRiEDBERG – Stadtrundgang: Entlang der Stadtmauer 15:00 | SchWäBiSchES VoLKSKunDEmuSEum oBERSchönEnFELD – Familienführung mit KreativWerkstatt 15:00 Di 21.03. BoTAniSchER GARTEn – Ziergehölze rich tig schneiden 13:30 | STADThALLE GERSThoFEn – Das große BulliAbenteuer. Von Istanbul ans Nord kap 19:30 mi 22.03. hoLBEinhAuS – Führung: Die Brennen den Giraffen 18:30 | JüDiSchES KuLTuRmuSEum – Juden unerwünscht: Anfeindungen und Ausschrei tungen nach dem Holocaust 19:30 | AnnAhoF – Workshop: Recherche zu politisch Verfolgten, mit Harald Munding 19:00 Do 23.03. KLoSTER hoLZEn hoTEL – Schwester Ka tharinas Klosterrunde 08:30 | EVAnGELiSchES FoRum AnnAhoF – Björn Süfke: Was es heute heißt, ein Mann zu sein 19:30 SA 25.03. Tim – Workshop: Muster Muster Muster 17:00 mo 27.03. cinDERELLA Kino mEiTinGEn – Andreas Eller: Irland. Wild Atlantic Way (Fotovortrag) 20:00 So 26.03. Tim – Workshop: Muster Muster Muster 10:00 | STAATSGALERiE moDERnE KunST – Tur nusführung: Aufruhr in Augsburg 12:00 | SchWäBiSchES BAuERnhoFmuSEum iLLERBEuREn – Osterbräuche im Allgäu 14:00 mi 29.3. AnnAhoF – Workshop: Recherche zu Sinti und Roma, Jenischen und sog. Asozialen unter den NSOpfern, mit Angela Bachmair 19:00 RELIGIöSE FEIERTAGE mi 01.03. Fastenmonat ‘Ala: 19tägige, hauptsäch lich spirituell gelebte Fastenzeit mi 01.03. Aschermittwoch: Beginn der österli chen Fastenzeit für Katholiken FR 03.03. Weltgebetstag: 1887 auf Initiative von christlichen Frauen mehrerer Kontinente einge führt So 12.03. chötrül Düchen: Tag der Wunder, erster der vier großen Momente im VajrayanaKalender So 12.03. Purim: Fest des Losentscheids. Freuden fest zur Erinnerung an die Errettung der Juden im Buch Esther So 12.03. holi: Fest der Farben, mit dem der Früh ling gefeiert sowie Vishnu, Krishna und dessen Gefährtin Radha verehrt werden So 12.03. Taishang Laojun: Fest zu Ehren des ver göttlichten Laozi mo 13.03. Kasuga matsuri (Fest des Affen): Fest der Stammeltern der Familie Fujiwara Di 14.03. Sikh-neujahr: Erster Tag des Jahres 548 mo 20.03. neujahr der Baha’i: Naw Ruz Di 21.03. neujahr der iranischen mazdäer: Naw Ruz SA 25.03. mariä Verkündigung: Katholisches Fest, Verkündigung, dass die Jungfrau Maria den Sohn Gottes vom Heiligen Geist empfangen und gebä ren werde So 26.03. Khordad Sal: Geburtstag des Zarathust ra für die iranischen Mazdäer www.a3kultur.de kaBaRett ko nzerte kongresse events k o n g r e s s A M PA r k AUgsBUrg m än ru za r Ja 04 15 S a m S ta g mitt woch hagen rether w i e n e r J o h a n n s t r a u s s k o n z e r t- g a l a LIEbE seID UMsCHLUngen MILLIonen… Der wahrhaft unbequeme Kabarettist entlarvt so manchen Volkszorn als Untertanentum. Eine in Auslese an populären Schmankerln und begehrten Raritäten in erstklassigen Was seinem fulminanten Plädoyer für das Mitgefühl sichtbar wird, ist die Menschenliebe eines Interpretationen der K&K Philharmoniker und zur desUmkehr Österreichischen K&K Balletts. Kabarettisten, der an Aufklärung und die Möglichkeit glaubt. 08 hurra, der lenz ist da 1. bis 31. März 2017 Newcomer und altgediente Spaßveteranen geben sich beim Augsburger Kabarettfrühling die Klinke in die Hand Sprachlich-virtuos bis »kracherd-boarisch«, politisch, musikalisch oder einfach nur komisch – rund 30 Veranstaltungen präsentiert das Konzertbüro Augsburg beim diesjährigen Kabarettfrühling vom 4. märz bis 9. April. Bespielt wird vor allem die Kresslesmühle, aber auch der Kongress am Park, das Spectrum und der Barbarasaal stehen auf dem breitgefächerten Programm. Wer wissen möchte, warum Patrick Ebner alias daEbner statt Schokolade und Gummibärchen, eine Zwiebel und einen Rettich in der Schultüte hatte, sollte sich das neue Programm des nieder bayrischen Musikkabarettisten zu Gemüte führen. Die personifizierte Mischung aus Fredl Fesl und Hans Söllner – so die Selbstbeschreibung des jun gen Gitarristen – gastiert mit »Platzhirsch« am 5. März um 18 Uhr in der Kresslesmühle. www.daebner.de Die Ankündigung verspricht jedenfalls eine epi sche Geschichte – als hätte Shakespeare ein Prakti kum bei der Deutschen Bank absolviert und aus Verzweiflung darüber eine Komödie geschrieben. Zu sehen ist das Ganze am 18. März um 20 Uhr im Barbarasaal. www.claus-von-wagner.de »Es gibt keine menschliche Intelligenz auf diesem Planeten« – frei nach Captain Kirk und Mr. Spock beleuchtet HG. Butzko die »Menschliche Intelli genz«. Die Erde ist ein Planet, auf dem vor tausen den von Jahren ein paar Leute Stimmen hörten, über die anschließend Bücher geschrieben wur den, worin zu lesen war, dass man so leben muss, wie in diesen Büchern geschrieben steht. Höchste Zeit für HG. Butzko, gläubiger Atheist und »Hirn schrittmacher des deutschen Kabaretts, genauer hinzusehen. Wann? Am 30. März um 20 Uhr in der Kresslesmühle. www.hgbutzko.de »Höhenflüge in Bodennähe« vollführen das Ensemble Weltkritik. Wie genau das geht, zeigt das Leipziger Duo am 15. März um 20 Uhr in der Ja m än ru za r 18 /19 15 sa gh/ s o n n ta g m i tm ts wta oC t r au m fa b rik t r au m fa b rik t r au m fa b rik wanDa D AKantine s PH A nholt tAdie sAustropopper tIsCHe s HWien o wnach t H umjubelten e At e r Modular Auf tritt 2015 mit viel Die Crew aus Eine traumhafte Mischung aus Akrobatik, Tanz, Theater, Comedy, und MitmachAmore und Bussi Bussi ohne Umweg über Bologna direkt in den Kongress amMusik Park Augsburg! Aktionen voller Phantasie und Lebensfreude – zum Staunen, Lachen, Träumen. märz Januar 28 21 D i e n S ta g d i e n s ta g thanK You For the muSiC DIE m i cabba h l mStoRy ü l l e r aLS MuSIcaL »sC HLUss U s ! Neben F e rden tIg ! « – D eStationen r J A Hder re s10 rü C kandauernden BLICk Vier Buchstaben – !einAMythos! wichtigsten nur Jahre Karriere bringt die BBA-Story allesämtliche Hits von »Waterloo« bisBild-Schlagzeilen »Dancing Queen« noch Ein Pointen-Marathon durch Skandale, und einmal Ereignisse des live auf die Bühne. Jahres mit Vollgas durch 365 Tage Nachrichten aus Politik, Sport und Gesellschaf t. aa pn ru i la r J 07 26 F r e i ta g s o n n ta g Carmen/Boléro g regorian PREMIERE MAsters oF ePIC CHAnts Eine Produktion des Theater Augsburg mit Choreografien von Valentina Turcu und Riccardo de Sie sind mystisch, magisch, bewegend und www.theater-augsburg.de ihre Konzerte ein Gänsehautgarant. Nigris. Weitere Informationen und Termine unter und 0821-324 49 00 Die zwölf Sänger aus England verneigen sich vor den größten Filmmusiken. april Januar 22 26 /23 S a m S ta g / S o n n ta g s o n n ta g trenD & FooD augSBurg e r l e s e n e o r t e – l i t e r at u r r e i h e ShowcookIng, bERatung, LIfEStyLE & naSchMaRkt s tA n I s L Aw L e M U n D H L . F r A n z v o n A s s I s I Nach dem großen Erfolg 2016 laden wir Sie ein, sich über den Lifestyle und die Ein Fest der lokaler Literatur mit Stefan Schön als Leser: ungewöhnliche Texte an außergeGenusskultur wie überregionaler Aussteller zu informieren. wöhnlichen Orten – das Stuhllager, das Dach oder der Weitere Informationen unter www.trendfood-augsburg.de Heizungskeller werden aufgesucht. ko n g r e s s a m pa r k au g s b u r g Ihre Kongress- und Konzertlocation in Schwaben. T : + 49 ( 0 ) 8 21 – 45 53 55-0 Göggingerstraße 10 86159 Augsburg [email protected] www.facebook.com/KongressAmPark w w w. k o n g r e s s – a u g s b u r g . d e www.a3kultur.de Kresslesmühle. Bettina Prokert und MaximAle xander Hofmann widmen ihr neues Programm dem »höher, schneller, weiter«, dem gesellschaft lichen Drang nach Selbstoptimierung und der Schwierigkeit, wirklich nachhaltig zu entschleu nigen. Getreu dem Motto: »Nur Deckel sind immer on the Topp«. www.weltkritik.de Auch Claus von Wagner wagt regelmäßig einen tiefen Blick in das Innerste unserer Gesellschaft. Vom Kampf ums Prestige, von Wirtschaftsverbre chen und Business Punks handelt sein aktuelles Programm »Theorie der feinen Menschen«. Butzko hat Hirn Das komplette Programm des Augsburger Kabarettfrüh lings finden Sie unter www.konzertbuero-augsburg.de oder www.kresslesmuehle.de. KABARETT & KLEINKUNST IM MÄRZ Do 02.03. STADThALLE GERSThoFEn – Bruno Jonas: Nur mal angenommen 19:30 | SPEcTRum – Simon & Jan: Halleluja 20:00 FR 03.03. PARKThEATER – Christian Springer: Trotzdem 19:30 | AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Kabarett 2017 19:30 SA 04.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Kabarett 2017 19:30 | KonGRESS Am PARK – Hagen Rether: Liebe 20:00 So 05.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Kaba rett 2017 18:00 | KRESSLESmühLE – daEbner: Platzhirsch 18:00 mi 08.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Kabarett 2017 19:30 | KRESSLESmühLE – Sigi Zimmer schied: Der siebte Tag. Ein Erschöpfungsbericht 20:00 Do 09.03. KRESSLESmühLE – Werner Koczwara: Einer flog übers Ordungsamt 20:00 FR 10.03. PARKThEATER – Alexander Merk: Augs burg magisch 19:30 | PARKThEATER – Alexan der Merk: Augsburg magisch 19:30 | STADThALLE nEuSäSS – Dr. Florian Ilgen: Freier Wille 20:00 SA 11.03. PARKThEATER – Alexander Merk: Augs burg magisch 19:30 | STADThALLE GERSThoFEn – Chris Böttcher: Schluss mit frustig 19:30 | AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Kabarett 2017 19:30 | BüRGERSAAL STADTBERGEn – Mi chael Fitz: Des bin I 20:00 So 12.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Kabarett 2017 18:00 | KRESSLESmühLE – Sascha Korf: Wer zuletzt lacht, lacht am längsten 20:00 Di 14.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Kabarett 2017 18:00 mi 15.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Kabarett 2017 19:30 | KRESSLESmühLE – Ensemble Welt kritik: Höhenflüge in Bodennähe 20:00 Do 16.03. KonGRESS Am PARK – Simone Solga: Im Auftrag der Knazlerin 20:00 | KRESSLESmühLE – Alain Frei: Alle Menschen sind anders ... gleich! 20:00 FR 17.03. SinGoLDhALLE BoBinGEn – Pfarrerka barett: Die Schwarzarbeiter 19:00 | PFARRZEnTRum ST. michAEL AichAch – Maxi Schafroth: Faszination Bayern 19:30 | KRESSLESmühLE – Johny Armstrong: Gnadenlos! 20:00 SA 18.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Kabarett 2017 19:30 | BARBARASAAL – Claus von Wagner: Theorie der feinen Menschen 20:00 So 19.03. KRESSLESmühLE – Christoph Reuter: Alle sind musikalisch! (außer manche) 18:00 mi 22.03. STADThALLE GERSThoFEn – Alfred Dorfer: und... 19:30 | AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Kabarett 2017 19:30 | KRESSLESmühLE – Olaf Bossi: Glücklich wie ein Klaus 20:00 Do 23.03. PARKThEATER – Nacht der Clowns 19:30 | KRESSLESmühLE – Michael Eller: Ahoi, die Kreuzfahrer kommen! 20:00 FR 24.03. PARKThEATER – Rick Kavanian: Off road 19:30 | AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Kaba rett 2017 19:30 | KRESSLESmühLE – Kabarett zum Sterben schön 20:00 SA 25.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Kabarett 2017 19:30 | KRESSLESmühLE – Philipp Scharri: Germanistik ist heilbar 20:00 So 26.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Kabarett 2017 18:00 | KRESSLESmühLE – Bademeister Schaluppke: 10 Jahre unterm Zehner 18:00 mi 29.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Kabarett 2017 19:30 | KRESSLESmühLE – Matthias Reuter: Auswärts denken mit Getränken 20:00 Do 30.03. PARKThEATER – Die Unfassbaren 19:30 | SPEcTRum – Luise Kinseher: Ruhe be wahren 20:00 | KRESSLESmühLE – HG.Butzko: Menschliche Intelligenz 20:00 FR 31.03. STADThALLE GERSThoFEn – Drei Männer nur mit Gitarre: Kapitel 2 19:30 | KRESSLESmühLE – Liese Lotte Lübke: Kopf in den Sand 20:00 09 feMiNisMUs/BRechtfestival 1. bis 31. März 2017 frauen sterben ärmer Die Kulturamtsleiterin Elisabeth Morhard organisiert seit fast 10 Jahren den Internationalen Bobinger Frauentag. Vor über 100 Jahren entstand der Weltfrauentag im Kampf um Gleichberechtigung. Eine Gleichberechtigung, die bis heute nicht vollends erreicht wurde. Eine Interview von Felicitas Neumann a3kultur: Wie ist der Bobinger Frauentag aufgebaut und was soll er bewirken? Elisabeth morhard: In den Anfangsjahren war der Weltfrauentag in Bobingen stärker politisch geprägt, doch gerade in den letzten Jahren wurde er breiter aufgefächert, weil ich glaube, dass die ser Tag Impulse liefern muss zu Lebensbereichen, mit denen Frauen täglich konfrontiert werden. Das politische Denken und Arbeiten ist dabei nur ein Aspekt neben vielen anderen Themen wie Beruf, Familie, Gesundheit, Gesellschaft. Wir versuchen alle Bereiche anzusprechen, die Frauen interessieren. Unsere Zielsetzung ist, dadurch den Frauen Impulse zu geben für ein erfülltes Leben. Deshalb sind im Programm die ser Veranstaltung sehr viele unterschiedliche Angebote aufgeführt. Viele mit einem echten Mehrwert, aber auch viele, die der Geselligkeit und Unterhaltung dienen. Familie und Karriere unter einen Hut zu bekom men sind: Die Kinder während des Studiums bekommen! Und genau das macht den Erfolg des Internationalen Bobinger Frauentages aus. Eine bunte Mischung an Programmpunkten bringt viele Menschen zusammen. Das zweite Ziel dieses Tages, das viele Frauen schätzen: das Netzwerken. Der Frauentag steht allen Generationen und Natio nen offen. Zwischen 20 und 80 – es kommen alle! Und das ist sehr schön. Für die Bewirtung beispiels weise sind verschiedene Frauengruppen zuständig. Eine türkische Gruppe sorgt für internationales Fingerfood, die Gruppe Café International, die sich aus den ehrenamtlichen Kreisen der Flüchtlings betreuung gebildet hat, bereitet frischen Obstsalat und Säfte zu. Und es kommen keineswegs nur Bobinger Frauen zu dieser Veranstaltung. Auch Frauen aus dem Umland zieht sie an. Am 10. März 2017 um 17 Uhr startet der Internationale Bobinger Frauentag in der Singoldhalle in Bobingen. Etwa 500 Frauen werden erwartet. Die Veranstaltung ist damit die größte ihrer Art im gesamten Landkreis. Selbstverständlich sind auch Männer herzlich eingela den. Das komplette Programm finden Sie unter: www.stadt-bobingen.de Das zeigt, dass es beim Thema Frau und Gleichberechtigung noch einiges an Handlungsbedarf gibt. Wo sehen Sie die drängendsten Probleme? Die Altersarmut bei Frauen beispielsweise ist nach wie vor gegeben. Wenn Frauen sich von einem Mann abhängig machen und sich nicht früh genug absichern, kann das schnell zu einem Problem werden. Es gibt tatsächlich einige Frauen, die sich kulturelle Veranstaltungen nicht leisten können, und auch solche Frauen möchte ich ansprechen. Deshalb wird beim Bobinger Frauentag kein Eintritt verlangt. Anzeige: Was muss sich politisch ändern, um die Situation der Frauen zu verbessern? In erster Linie müssen die Möglichkeiten gegeben sein, dass Frauen Beruf und Familie unter einen Hut bekommen. In vielen Bereichen muss noch Aufklärung betrieben werden, wie eben bei der Vorsorge. Und: Die Frauen brauchen mehr An reize! In den letzten Jahren hat sich da natürlich schon etwas getan. Doch den Frauen fehlt immer noch der Mut, die eigenen Visionen nicht unter den Tisch zu kehren. Deshalb laden wir zum Internationalen Bobinger Frauentag auch immer eine Hauptreferentin ein, die zeigen soll, dass man seine Vorstellungen vom Leben in jeder Lebenslage noch leben kann. Auftaktreferentinnen: 2017: Martina Gebhardt, gründete neben ihrem Architekturbüro die Kosmetikfirma »Martina Gebhardt Naturkosmetik«, saniert histo rische Gebäude, unter anderem in Amerika, und konnte vor zwei Jahren das Kloster Wes sobrunn am Ammersee erwerben. 2016: Helga Hengge, erste Deutsche, die die »Seven Summits« bezwang, vormals bei der VogueRedaktion in New York beschäftigt. 2015: Christine Bortenlänger, vormals Leiterin der Bayerischen Börse, jetzt Chefin des Deut schen Aktieninstituts in Frankfurt, bekam ihre Kinder während des Studiums, um Kar riere machen zu können. 2014: Christa Höhs, wurde mit 50 Model, gründete die erste SeniorModelAgentur in Deutschland und schrieb das Buch »Wenn ich alt bin, werde ich Model«. Die ehemalige Journalistin Elisabeth Morhard arbeitet seit 2008 im Kulturamt der Stadt Bobingen und leitet dieses seit 2011 Also: Ein Mann ist keine Altersvorsorge – doch das männliche Geschlecht ist hier ausnahmsweise mal nicht das Problem. Auch heute noch entscheiden sich Frauen durch die Familienplanung, viele Jahre aus dem Job auszusteigen. Oft finden sie dann den Anschluss nicht mehr, arbeiten vielleicht nur in einem Teil zeitjob. Aber oft wagen Frauen aufgrund der großen Verantwortung den Schritt zurück ins Berufsleben auch gar nicht. Und wenn dann aus irgendeinem Grund der Mann plötzlich weg sein sollte, hat man meist Nachteile im Alter. Auch Frauen machen Fehler, indem sie Herausforde rungen wegschieben und Chancen nicht ergreifen. Ein Tipp von Christine Bortenlänger, der Chefin des Deutschen Aktieninstituts, wie Anzeige: Daniel Biskup RUSSLAND – PERESTROIKA BIS PUTIN 22. FEBRUAR BIS 7. MAI 2017 SCHAEZLERPALAIS MAXIMILIANSTRASSE 46 feminismus für alle Das Brechtfestival präsentiert Diskurs und Performance zum Thementag am 5. März Dass Brecht einmal im Jahr in Augsburg weiter hin aktuell ist, ist für uns Schwaben ja nichts Neues. Dass Brecht auch etwas mit Feminismus zu tun haben könnte – da sieht man auf den ersten Blick wenig Überschneidungspotenzial. Doch weit gefehlt: In der Brechtrezeption wird der Schriftsteller immer wieder als Chauvinist bezeichnet. Vor diesem Hintergrund hätte er seine Frauen und Mitarbeiterinnen degradiert und geradezu benutzt, heißt es. Mit Frauenfra gen und Männerbildern setzt sich auch der Thementag am 5. März im Rahmen des Brecht festivals auseinander: Unter dem Motto »Femi nismus ist für alle da« wird hier eines der zentralen und zugleich wichtigsten Themen der Zeit in drei verschiedenen Veranstaltungen intensiv beleuchtet. Runde 1 in Sachen Feminismus startet um 15 Uhr mit der Podiumsdiskussion »Fuck Heroes, Fight Now« auf der Brechtbühne. Hier versammeln sich gleich hochkarätige Gäste: Die Autorin und Journalistin Laurie Penny, die durch ihr Werk »Meat Market. Female Flesh Under Capitalism« internationalen Bekannt heitsgrad erlangte, diskutiert zusammen mit Jack Urwin, der mit seinem Buch »Boys Don’t Cry. Identität, Gefühl und Männlichkeit« eine Foto: Jon Cartwright Foto: Michael Barker witzige und scharfsinnige Auseinandersetzung mit dem Thema Maskulinität und ihren Folgen geschrieben hat. Beide Autor*innen lesen aus ihren Texten und sprechen mit der Journalistin Meredith Haaf, die vor allem durch Bücher wie »Heult doch« und »Wir Alphamädchen. Wieso Feminismus das Leben schöner macht« bundes weites Ansehen erlangte. In Runde 2 wird das Thema Chauvinismus und Feminismus weniger im Diskurs als vielmehr theatralisch durch zwei Performances umge setzt. Auf der alten Kegelbahn des Provino Clubs versucht Regisseurin Ute Rauwald mit »GAP, ein performatives Tryout« des Hambur ger FrauenPerformanceKollektivs Genderdun geon II, Kafkas Erzählung »Heimkehr« neu und auf »feministische Weise« zu interpretieren. Beginn: 18 Uhr. Der Feminismussamstag findet schließlich um 20:30 Uhr seinen Abschluss – dieses Mal erneut auf der Brechtbühne. Mit der multimedialen ScienceFictionPerformance »First Black Wo man in Space« von Simone Dede Ayivi wird der Traum einer postrassistischen Zukunft behan delt, der von Befreiungskämpfen und Empo werment berichtet und dabei die Bühne zum Zukunftslabor werden lässt. (jak) www.brechtfestival.de www.a3kultur.de liteRatUR/BRechtfestival a3kultursalon Raumpatrouille cosmopolis 10. März ab 21 Uhr im Grandhotel Der erste a3kultursalon 2017 gastiert im Rah men des Brechtfestivals im Grandhotel Cosmo polis. Für dieses Kooperationsprojekt mit Festival und Grandhotel erprobt die a3kultur Redaktion neue Kommunikationsformen. Im geschützten Hafen einer Bar diskutieren wir das abstrakte und elementare Thema: Räume. • Räume können belebt, bespielt, gestaltet, verwehrt und besetzt werden. • Wie elementar ist das Recht auf Rückzugsräume? • Wie bestimmen Raumfragen den Statuslevel? Unsere Raumpatrouille Cosmopolis organisiert drei Gesprächssatelliten zu den Themen: •»Du nicht – Clubkultur und Türpolitik« •»Kulturorte – wo ist Platz für Kunst?« •»Gentrifizierung – wie bekommen wir unsere Stadt zurück?« Die Raumpatrouille Cosmopolis lädt Gentri fizierungsaktivist*innen, spricht mit Künstler *innen, Menschen mit Fluchterfahrung, Club besucher*innen, zeigt Möglichkeiten des Widerstands und der Initiative. Der GoGo-club liefert dazu Futuresound aus 100 Jahren. unsere Gäste: Alex Rühle, (SZRedakteur, Gold grund Immobilien, Bellevue di Monaco), Till hofmann (Kulturveranstalter), Grisi Ganzer (Fil memacher), christiane Lembert-Dobler (Frie densbüro der Stadt Augsburg), hamado Dipama (Aktivist in Sachen Türpolitik), Reimund maurer (United Security), Thomas Elsen (H2 – Zentrum für Gegenwartskunst), Lab Binær (Künstlergruppe) 1. bis 31. März 2017 keine wünsche mehr offen? sonderrauchzeichen Brechts Vitalität: ungebrochen. Ein Gastbeitrag von Michael Friedrichs Am 10. März im Brechthaus Kulturreferent Thomas Weitzel hat in einem Hintergrundgespräch mit der Augsburger All gemeinen (19. Januar 2017: »Mehr Profil für den Brechtpreis«) eine Reihe von Initiativen angekündigt, die aufhorchen lassen. Der bis her im Dreijahresrhythmus vergebene Brecht preis soll auf zweijährlich verkürzt werden, und aufstrebende Autorinnen und Autoren sollen eher in Frage kommen als Lebenswerk Kandidaten. Das ist zu begrüßen – angesichts von etwa 300 Literaturpreisen im Land spitzen die Feuilletons nicht schon deshalb die Ohren, weil ein Brechtpreis vergeben wird. Der BrechtKreis hält es für einen Mangel, nicht durch ein von ihm entsandtes Mitglied in die ser Jury vertreten zu sein. Wir hoffen, dass dem bald abgeholfen werden kann. Das Brechtfesti val war in der überlangen Ära Lang aus dem Dreijahresruder gelaufen, das Eva Leipprand aufgesetzt hatte. Der Kulturausschuss konnte sich leider nicht frühzeitig dazu durchringen, Patrick Wengenroth, der zunächst nur einen Einjahresvertrag bekam, die entsprechende Verlängerung anzubieten. Sein Programm für 2017 funkelt, es fehlt weder an DenkProvoka tionen noch an szenischer Innovation. Das Brechthaus – nun ja. Es wäre ungerecht, ihm einen Dornröschenschlaf zu attestieren. Die Regio bietet, in Abstimmung mit Uni, Brechtforschungsstelle und Kunstsammlungen, vielerlei Veranstaltungen an. Und auch hier gibt es unterstützenswerte Initiativen: Eine Künstler residenz soll in einer jetzt freistehenden Woh nung eingerichtet werden. Das Konzept erinnert an das Brechthus in Svendborg, das man ganz jährig mieten kann. Anzeige: Angefragt: Roman Adrianowytsch (Architekt), Barbara Friedrichs (Popkulturbeauftragte), hilde Strobl (Kunstwissenschaftlerin, Pinako thek der Moderne), margret Spohn (Büro für Migration, Interkultur und Vielfalt), Sebastian Lübeck (Künstler und Mitglied des Kulturbei rats), Armin Fischer (dreimeta), Patrick Wengenroth (Brechtfestivalleiter) u.a. Außerdem hat das Kulturreferat Mittel und Wege gefunden, wertvolle und aussagekräftige Kunstgegenstände aus dem Nachlass von Bar bara BrechtSchall anzuschaffen. Sie werden – ist es die erste Sonderausstellung im Brecht haus überhaupt? – bis 23. April der Öffentlich keit präsentiert. (Und unter der Tafel im Ein gangsbereich, die von engagierten Brechtfans 1960 an der Außenwand angebracht worden war, um endlich das Geburtshaus des Dichters zu markieren, gibt es jetzt ein Schild mit Erläu terungen. Wow!) Keine Wünsche mehr offen? Doch. Die Geister scheiden sich bei der Frage einer grundlegend neuen Ausstellung im Brechthaus. Ich halte sie für nötig. Ältere Leute kommen weiterhin gut zurecht, aber jüngere gähnen. Ich wünsche mir einen stärkeren Fokus auf Brechts Augs burger Zeit, die Einbeziehung moderner Medi en – und, ganz unbescheiden, mehr Platz! Wir brauchen Fläche für thematische Wechselaus stellungen, und wir brauchen eine attraktive Präsentation, sodass nicht nur Brechtforscher, sondern auch Schulklassen und Touristen das Haus mit Freude besuchen. Das geht nicht hopplahopp, aber es sollte unbedingt in die Kulturplanung aufgenommen werden. Dr. Michael Friedrichs ist Vorsitzender des Brecht-Kreises und Redakteur der Vierteljahreszeitschrift Dreigroschenheft. Er war lange im Wißner-Verlag tätig, jetzt freiberuflich. Vielen ist er als regelmäßiger Teilnehmer des Augsburger Poetry Slams (Foto: Simon Schwager) bekannt. Er ist auch aktives Mitglied bei der ErinnerungsWerkstatt und den Kültürtagen. mi 01.03. mäRchEnZELT – MärchenZauberei (ab 6 J) 10:00 // Märchen von Frieden, Liebe und Zärtlichkeit (ab 14 J) 20:00 | nEuE STADTBüchEREi – Bilder buchkino: Bester Bär 15:30 Do 02.03. GEZZ! FRiEDBERG – Märchenstunde mit Angelika Schuster 20:00 moderation: a3kultur-Redaktion Patrick Bellgardt, Janina Kölbl, Jürgen Kannler, Michael Bernicker. FR 03.03. mäRchEnZELT – Märchen zur Fastenzeit mit HangMusik 20:00 | BuchhAnDLunG SchmiD SchWABmünchEn – Alex Burkhard & Pierre Jara wan: Stadt, Land, Fluss 20:00 | BüRGERSAAL STADTBERGEn – Tim Boltz & Corinna Fuhrmann: Rüden haben kurze Beine 20:00 So 05.03. BREchTBühnE – Fuck heroes, fight now: »Es gibt offenbar immer noch einen unbekannten Brecht. Die vorliegende Sammlung lädt z u den schönsten Entdeckungen ein.« Nur im Brechtshop Sonderpreis der gebundenen Ausgabe 9.90 € www.a3kultur.de Rauchzeichen steigen hoch, signalisieren Bot schaften, entfalten Größe und Form, lösen sich filigran auf. Gedichte gleichen Rauchzeichen, gewinnen ebenso vielgestaltig lyrische Höhe, stellen uns Fragen, geben uns Antworten, sind oft in den Wind gesprochen. Die Veranstal tungsreihe »Augsburger Rauchzeichen« präsen tiert in unregelmäßigen Abständen Lyrik aus dem deutschsprachigen Raum im Brechthaus. Im Rahmen einer Sonderausgabe zum Brecht festival 2017 versammeln sich am 10. März Silke Scheuermann, Thomas Kunst und Jürgen Nendza in der von Michael Schreiner moderier ten Runde. Der Beginn ist um 19:30 Uhr. Brechtpreisträgerin Silke Scheuermann zu Gast bei den »Augsburger Rauchzeichen« Scheuermann erhielt für ihre Gedichte, Erzäh lungen und Romane zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen. Zuletzt wurde sie mit dem BertoltBrechtPreis 2016 und dem Robert GernhardtPreis 2016 ausgezeichnet. Kunst ist seit 2007 Mitglied des P. E. N. und beschäftigt sich neben der Literatur mit improvisierter Musik. Nendza wurde mehrfach ausgezeich net, u.a. mit dem Lyrikpreis Meran. Im Som mer 2017 erscheint sein neuer Gedichtband »Picknick«. Karten gibt es für 8 Euro (ermäßigt: 5 Euro) im Vorverkauf beim Veranstalter, der Buchhandlung am Obstmarkt. www.buchhandlung-am-obstmarkt.de LITERATUR IM MÄRZ Der Eintritt ist frei, Spenden gehen an den Augsburger Flüchtlingsrat. »Begegnungen mit Brecht« 10 Laurie Penny, Jack Urwin & Meredith Haaf 15:00 Brechtfestival mo 06.03. BREchThAuS – Brechtkongress: Brecht zwischen Tradition und Moderne 11:00 Brechtfesti val | hoFFmAnnKELLER – Brecht und Kafka: Ein Kraftakt 15:00 Brechtfestival Di 07.03. BREchThAuS – Brechtkongress: Brecht zwi schen Tradition und Moderne 11:00 Brechtfestival | hoFFmAnnKELLER – Augsburger Literaturgesprä che 22 19:30 Brechtfestival | 955. inFoRmATionSunD PRäSEnTATionSPAViLLion KöniGSBRunn – Damit die Spießer etwas Kühnes lesen: Lieder der Dreigroschenoper 19:30 Brechtfestival | PARKThEATER – Poetry: Dead or Alive?! 20:00 Brechtfestival mi 08.03. SEnSEmBLE ThEATER – Werkstatttag: Ber tolt Brecht und Walter Benjamin 12:00 Brechtfesti val | STADTTEiLBüchEREi GöGGinGEn – Bilder buchkino: Prinz Seltsam 15:00 | STADTTEiLBüchEREi KRiEGShABER – Bilderbuchki no: Immer brav sein, das schafft keiner 15:00 Do 09.03. ZEuGhAuS – Konzepte des Widerstands in der deutschsprachigen Literatur 17:00 FR 10.03. mäRchEnZELT – Die Zauberflöte für Schul klassen (ab 6 J) 09:30 // Märchen von Hexen und Trol len (ab 4 J) 17:00 | GRAnDhoTEL coSmoPoLiS – Augsburger Szenen: Präsentation der SchülerSchreibwerkstatt 18:00 Brechtfestival | BREchThAuS – Augsburger Sonderrauchzeichen: Silke Scheuermann, Jürgen Nendza & Thomas Kunst 19:30 Brechtfestival SA 11.03. PRoBEBühnE 1 / ThEATER AuGSBuRG – Schrei(b)end die Welt verändern: Drama vs. Prosa vs. ...? 12:00 Brechtfestival | mäRchEnZELT – Märchen von klugen und weisen Frauen (ab 14 J) 19:00 So 12.03. JunGES ThEATER AuGSBuRG – Poesieb runch: Frauen für Frieden 10:00 | ABRAxAS – Carl E. Ricé erzählt: Geschichten vom Herrn K. 11:00 // Herr Keuner: ein moderner Till Eulenspiegel? 11:00 Brechtfestival | BREchTS BiSTRo – Christel Peschke & Geoffrey Abbott: Brecht nach der Kirche 11:00 Brechtfestival | mäRchEnZELT – Märchen aus dem Koffer (ab 4 J) 16:00 mi 15.03. nEuE STADTBüchEREi – Bilderbuchkino: Elsa, Mulle und die Picknickpanne 15:30 | ABRAxAS – Die Vorleserei im Ballettsaal: Lesung und Musik 19:30 FR 17.03. mäRchEnZELT – IndianerMärchen mit Trommeln (ab 5 J) 17:00 // Orientalische Liebes märchen und HangMusik 20:00 | nEuE STADTBüchEREi – Literaturabend der Augsburger Allge meine mit Wilhelm Genazin u.a.o 19:30 | hoLBEinhAuS – Lesung mit Hank Schmidt in der Beek 20:00 | BüchER PuSTET – Lesenacht für Er wachsene 20:00 SA 18.03. STADTBüchEREi AichAch – Präsentation neuer Kinderbücher 14:30 So 19.03. mäRchEnZELT – Pfannkuchenmärchen (ab 4 J) 16:00 mo 20.03. LAnDRATSAmT AuGSBuRG – Peter Dempf: Die Brunnenmeisterin (Lesung) 19:30 Di 21.03. STADTBüchEREi KöniGSBRunn – Vorlese zeit in Königsbrunn 17:00 mi 22.03. STADTTEiLBüchEREi GöGGinGEn – Bilder buchkino: Prinz Seltsam 15:00 Do 23.03. BALLonmuSEum GERSThoFEn – Alfred Gulden: New York, New York 19:30 SA 25.03. mäRchEnZELT – Frühlingsmärchen für Kinder (ab 3 J) 16:00 // Orientalische Liebesmär chen und HangMusik 20:00 | PARKThEATER – Mi chael Lerchenberg: Ludwig Thoma. Ein schwieriger Bayer 19:30 | mäRchEnZELT – Orientalische Liebes märchen und HangMusik 20:00 So 26.03. PARKThEATER – Jutta Speidel: Goethes itali enische Reise 19:30 Di 28.03. STADTBüchEREi KöniGSBRunn – Vorlese zeit in Königsbrunn 16:30 mi 29.03. nEuE STADTBüchEREi – Bilderbuchkino: Mama Huhn sucht ihr Ei 15:30 Do 30.03. STADTTEiLBüchEREi hAunSTETTEn – Bil derbuchkino: ...das verspreche ich dir 15:00 | STADTTEiLBüchEREi KRiEGShABER – Bilderbuchki no: Da drüben sitzt ein Osterhase 15:00 | nEuE STADTBüchEREi – Bilderbuchkino: Mama Huhn sucht ihr Ei 15:30 | GEZZ! FRiEDBERG – KrimiLe sung mit Peter Gräfen 20:00 FR 31.03. STADTTEiLBüchEREi LEchhAuSEn – Mär chenrallye 16:00 | JuGEnDFREiZEiTSTäTTE mATRix KöniGSBRunn – Slam in der Matrix 19:00 | mäRchEnZELT – Best of Märchenzelt mit Steelpan Begleitung 20:00 11 theateR & Ballett/BRechtfestival 1. bis 31. März 2017 svendborg, Gaswerk, Benjamin Das Brechtfestival glänzt mit zahlreichen Theaterproduktionen. Ein überblick zum Bühnenprogramm 2017 In seinem ersten Jahr als künstlerischer Leiter des Brechtfestivals präsentiert Patrick Wengenroth unter dem Titel »Ändere die Welt – sie braucht es!« ein anspruchsvolles Programm, das das brechtsche Werk mit den aktuellen Diskursen unserer Gesellschaft konfrontiert. Der Schlie ßung des Großen Hauses und dem damit verbun denen Wegfall der größten Festivalspielstätte begegnet der aus Hamburg stammende, in Berlin lebende Regisseur und Schauspieler mit sympa thischem Selbstbewusstsein. Aus der Not wurde eine Tugend. »Wir durften jonglieren«, betont der Festivalleiter beim Pressetermin im Januar – und zeigt sich sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis dieses Kunststücks. Gleich zur Eröffnung des Veranstaltungsreigens am 3. März erschließt Brechts Lehrstück »Die Maßnahme« das Gaswerk als neuen Spielort. Der Autor (»Türke, aber trotzdem intelligent«), Opern sänger und Filmemacher Selcuk Cara inszeniert das umstrittene Werk im Apparate und Kühler haus des Industriedenkmals. Dabei schlägt der Regisseur den Bogen vom historischen Stoff zum heutigen Leid an den europäischen Außengren zen. Weitere Termine: 4. März, 18 und 21 Uhr sowie 5. März, 18 Uhr. Foto: Melanie Bühnemann Bereits brechterprobt ist auch das Team von Bluespots Productions. In einer deutsch dänischen Kooperation mit dem Baggård Teatret bringen die Augsburger am 8. März um 20 Uhr die Svendborger Gedichte auf die Bühne des Parktheaters. 1939 in Brechts ExilStrohdachhaus bei Skovbostand entstanden, zeichnen sie ein furchterregendes Bild Europas aus der Perspekti ve eines politischen Flüchtlings. Philipp Hochmair (Schauspiel), Friederike Heller (Regie) und »Kante«Bandleader Peter Thiessen (Musik) nehmen die Fäden ihrer künstlerischen Zusammenarbeit, die sie zwischen 2005 und 2008 am Burgtheater Wien knüpften, wieder auf, um dem Kosmos von Brecht und Benjamin einen neuen Anstrich zu verpassen. Unter dem Titel »Krise ist immer« feiert das Ergebnis am 8. März um 20 Uhr Uraufführung in der Probebühne 1 des Theaters Augsburg. Weiterer Termin: 9. März, 20 Uhr. Mit der musikalischen Revue »Die Welt ist: schlecht! Und ich bin: Brecht!« greift Festivalleiter Patrick Wengenroth am 9. März um 19:30 Uhr als Protagonist und Regisseur ins Programm ein. Die Besucher der Brechtbühne erwartet eine Ausei nandersetzung mit Brecht: streitbar, krude, zart, komisch und vor allem in Reibung mit der Gegenwart. Weitere Termine bis zum 8. April. Auch die monatelange Zusammenarbeit von Jugendlichen aus den unterschiedlichsten Län dern findet ihren Höhepunkt während des Brechtfestivals. Inspiriert von Brechts Gedicht »Das Brot des Volkes« haben sich die Teenager mit dem Begriff »Gerechtigkeit« auseinandergesetzt. Das Ergebnis dieses Theaterprojekts unter der Leitung von Gianna Formicone zeigt eine neunte Schulklasse der Augsburger WernervonSiemens Mittelschule gemeinsam mit einer Gruppe aus der Ukraine am 10. März um 19:30 Uhr im Sen semble. Weiterer Termin: 12. März, 17:30 Uhr. Zeitgleich zu dieser Eigenproduktion ist am Eröffnungstag auf der Brechtbühne ein Gastspiel des Berliner Theaters RambaZamba zu sehen. Das preisgekrönte Inklusionsensemble zeigt zusammen mit mehreren Gästen (u.a. Eva Mattes) die außergewöhnliche Brechtadaption »Der gute Mensch von Downtown« rund um die Frage »Was ist ein guter Mensch?« Weiterer Termin: 4. März, 11:30 Uhr. Den Festivalabschluss am 12. März um 19:30 Uhr begeht das internationale Gastspiel »GAS. Plädo yer einer verurteilten Mutter« auf der Brechtbüh ne: Eine Mutter beklagt den Verlust ihres Sohnes. Er hat über 200 Menschen in den Tod geschickt. Er ist ein Attentäter, ein Mörder. Sie schaut auch in ihr eigenes Gesicht, wenn sie in seines sieht. Sie hat ihn geboren, ihn erzogen, ihn dabei Stück für Stück verloren an eine vernichtende Ideologie … Die Hauptrolle des Monologs über nimmt die belgische Schauspielerin Viviane De Muynck (OTon Wengenroth: »die Judy Dench des europäischen Theaters«). (pab) www.brechtfestival.de aufbruchsstimmung Von 5. bis 31. März gehen die Kinder- und Jugendtheaterwochen zum zweiten Mal über die Bühne(n) des abraxas Der 20. März ist der Welttag des Kinder und Jugendtheaters. Die ASSITEJ (Internationale Verei nigung des Theaters für Kinder und Jugendliche) macht am 20. März auch in Deutschland die bil dungs, sozial und kulturpolitische Relevanz des Theaters für junge Zuschauer*innen deutlich. Im März 2016 diente der Welttag erstmals zum Anlass der ersten »Augsburger Kinder und Jugend theaterwochen«. Dabei präsentierten sich im Kul turhaus abraxas nicht nur die dort beheimateten Kinder und Jugendtheater FaksTheater, Junges Theater Augsburg, Klexs Theater, Das Märchen zelt, Moussong Theater mit Figuren und Theater Fritz und Freunde, sondern auch das Theater Augsburg mit seinen aktuellen Produktionen für Kinder. Von 5. bis 31. März geht das Format nun zum zweiten Mal über die Bühne(n) des abraxas – abraxas Theater, Studiobühne, Ballettsaal und Märchenzelt. Die aktuelle Erhöhung der städtischen Förderung der freien Kindertheater wurde indes durchwegs positiv bewertet – von »Aufbruchsstimmung« war bei der Programmvorstellung im Februar die Rede. Dass auch die Zukunftsaussichten für die »Augsburger Kinder und Jugendtheaterwochen« als gemeinsames Projekt von Theater Augsburg und freier Szene positiv sind, konnte Nicoletta Kindermann berichten. Auch der künftige Inten dant André Bücker wünsche sich eine Fortsetzung der Kooperation. www.abraxas.augsburg.de Das Junge Theater Augsburg feiert am 19. März die Premiere von »Das Traumfresserchen« nach dem Kinderbuchklassiker von Michael Ende THEATER & BALLETT IM MÄRZ mi 01.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Rumpelstilz chen (ab 3 J) 16:00 | hoFFmAnnKELLER – Theater werkstatt Augsburg: Burn Out 20:30 Do 02.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Rumpelstilz chen (ab 3 J) 16:00 | coLLAGE – ZigeunerBoxer 19:00 | KonGRESS Am PARK – Otello 19:30 | SEnSEmBLE ThEATER – linner & trescher 20:30 FR 03.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Hänsel und Gretel (ab 5 J) 16:00 | KonGRESS Am PARK – Massa chusetts: Das Gees Musical 19:00 | GASWERK AuGSBuRG – Die Maßnahme 19:30 Brechtfestival | BREchTBühnE – Der gute Mensch von Downtown 19:30 Brechtfestival | ABRAxAS – Kizomba Dance Night mit João Dontana : Tanzparty 20:00 SA 04.03. BREchTBühnE – Der gute Mensch von Downtown 11:30 Brechtfestival | AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Hänsel und Gretel (ab 5 J) 15:00 | GASWERK AuGSBuRG – Die Maßnahme 18:00 Brechtfesti val | PARKThEATER – Berliner Kriminal Theater: Arsen und Spitzenhäubchen 19:30 SA 04.03. GASWERK AuGSBuRG – Die Maßnahme 21:00 Brechtfestival So 05.03. BüRGERSAAL STADTBERGEn – Theater Fritz und Freunde: Räuber Hotzenplotz (ab 4 J) 15:00 | AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Hänsel und Gretel (ab 5 J) 15:00 | GASWERK AuGSBuRG – Die Maßnahme 18:00 Brechtfestival | PRoVino cLuB – Genderdunge on II: GAP. Ein performatives TryOut 18:00 Brechtfesti val | ciTy cLuB – theter ensemble: Bahnwärter Thiel 18:00 | BREchTBühnE – Simone Dede Ayivi: First Black Woman in Space 20:30 Brechtfestival mo 06.03. PRoVino cLuB – Genderdungeon II: GAP. Ein performatives TryOut 20:00 Brechtfestival Di 07.03. JunGES ThEATER AuGSBuRG – Junges Thea ter Augsburg: Giraffe, Krokodil und ziemlich viel Ge fühl (ab 5 J) 10:00 mi 08.03. hoFFmAnnKELLER – Gift. Eine Ehegeschich te 19:30 | PARKThEATER – Bertolt Brechts Svendborger Gedichte 20:00 Brechtfestival | PRoBEBühnE 1/ThEATER AuGSBuRG – Krise ist immer 20:00 Brechtfestival Do 09.03. JunGES ThEATER AuGSBuRG – Junges Thea ter Augsburg: Giraffe, Krokodil und ziemlich viel Ge fühl (ab 5 J) 10:00 | PARKThEATER – Die Studentin und Monsieur Henri 19:30 | BREchTBühnE – Die Welt ist: schlecht! Und ich bin: Brecht! 19:30 Brechtfestival | PRoBEBühnE 1/ThEATER AuGSBuRG – Krise ist im mer 20:00 Brechtfestival | WERKSTATTGALERiE KRüGGLinG – AnglistenTheater: Krapp© s Last Tape 20:30 FR 10.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Hänsel und Gretel (ab 5 J) 16:00 | STADThALLE GERSThoFEn – The Great Dance of Argentinia 19:30 | SEnSEmBLE ThEATER – Das Brot des Volkes 19:30 Brechtfestival | BREchTBühnE – (R)evolution 19:30 | hoFFmAnnKELLER – Der Traum eines lächerlichen Menschen 19:30 | KonZERTSAAL DER uniVERSiTäT AuGSBuRG – Idomeneo 19:30 | BARBARASAAL – Berliner Compag nie: Das Bild vom Feind 19:30 | KRESSLESmühLE – fast food theater 20:00 | WERKSTATTGALERiE KRüGGLinG – AnglistenTheater: Krapp© s Last Tape 20:30 SA 11.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Hänsel und Gretel (ab 5 J) 15:00 | KonGRESS Am PARK – Otello 19:30 // Merci Udo: Hommage an Udo Jürgens 20:00 | BREchTBühnE – Die Welt ist: schlecht! Und ich bin: Brecht! 19:30 Brechtfestival | ABRAxAS – Theater Neve na Kokanova Dupniza: Ganio Balkanski (Komödie in bulgarischer Sprache) 20:00 | GASThAuS ZiEGLERBRäu – Theaterwerkstatt Augsburg: Räuber Kneissl 20:00 So 12.03. JunGES ThEATER AuGSBuRG – Junges Thea ter Augsburg: Giraffe, Krokodil und ziemlich viel Ge fühl (ab 5 J) 15:00 | ABRAxAS – Moussong Theater mit Figuren: Vom Fischer und seiner Frau (ab 5 J) 15:00 | AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Hänsel und Gretel (ab 5 J) 15:00 | SEnSEmBLE ThEATER – Das Brot des Volkes 17:30 Brechtfestival | PARKThEATER – D.M.A Oldmen Stories 19:30 | BREchTBühnE – GAS. Plädo yer einer verurteilten Mutter 19:30 Brechtfestival | WERKSTATTGALERiE KRüGGLinG – AnglistenTheater: Krapp© s Last Tape 20:30 mo 13.03. ABRAxAS – Gordon und Tapir (ab 4 J.) 10:00 Di 14.03. BREchTBühnE – Faust 19:30 | hoFFmAnnKELLER – Auerhaus 20:30 mi 15.03. hoFFmAnnKELLER – Auerhaus 11:00 | AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Der kleine Wassermann (ab 3 J) 16:00 | PARKThEATER – Die SandmalereiShow (LivePerformance) 19:30 | BREchTBühnE – Faust 19:30 Do 16.03. STADThALLE GERSThoFEn – Sixxpaxx: Mantastic 19:00 | BREchTBühnE – Oscar 19:30 FR 17.03. ABRAxAS – Theater Fritz und Freunde: Pippi Langstrumpf (ab 4 J) 10:00 | AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Der kleine Wassermann (ab 3 J) 16:00 | BREchTBühnE – Die Welt ist: schlecht! Und ich bin: Brecht! 19:30 Brechtfestival | hoFFmAnnKELLER – Quick & Dirty 22:30 SA 18.03. ABRAxAS – Theater Fritz und Freunde: Pippi Langstrumpf (ab 4 J) 15:00 | AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Der kleine Wassermann (ab 3 J) 15:00 | LAuREnTiuShAuS BoBinGEn – Musikinstitut Brix: Die Zauberflöte (ab 9 J) 16:00 | nEuES ThEATER mERinG – Neue Punkte für das Sams 17:00 | BREchTBühnE – Die Welt ist: schlecht! Und ich bin: Brecht! 19:30 Brechtfestival | RuDoLF STEinER SchuLE – actpool: Der Sturm 19:30 | KonGRESS Am PARK – Night of the Dance: Irish Dance Reloaded 20:00 | SEnSEmBLE ThEATER – I Am Schur 20:30 | hoFFmAnnKELLER – Der Traum eines lächerlichen Menschen 20:30 So 19.03. PARKThEATER – Ballettakademie Payer: Kin derträume 15:00 | JunGES ThEATER AuGSBuRG – Jun ges Theater Augsburg: Das Traumfresserchen (ab 4 J) 15:00 | ABRAxAS – Faks Theater: Immer wieder Frühling, Sommer, Herbst und Winter (ab 3 J) 15:00 | AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Der kleine Wasser mann (ab 3 J) 15:00 | nEuES ThEATER mERinG – Neue Punkte für das Sams 17:00 | KonGRESS Am PARK – Otello 19:00 mo 20.03. ABRAxAS – Faks Theater: Immer wieder Frühling, Sommer, Herbst und Winter (ab 3 J) 09:00/10:30 Di 21.03. JunGES ThEATER AuGSBuRG – Junges Thea ter Augsburg: Das Traumfresserchen (ab 4 J) 10:00 | BREchTBühnE – Faust 19:30 Do 23.03. JunGES ThEATER AuGSBuRG – Junges Thea ter Augsburg: Das Traumfresserchen (ab 4 J) 10:00 | ABRAxAS – Ritter Odilo und der strenge Herr Winter: Kinderoper (ab 6 J.) 10:00 | BREchTBühnE – Oscar 19:30 | SEnSEmBLE ThEATER – I Am Schur 20:30 | hoFFmAnnKELLER – If dogs run free 20:30 FR 24.03. ABRAxAS – Klexs Theater: Die neugierige klei ne Hexe (ab 3 J) 10:30 | AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Der kleine Wassermann (ab 3 J) 16:00 | KonGRESS Am PARK – Servus Peter: Eine Hommage an Peter Alex ander 19:00 | BREchTBühnE – Oscar 19:30 | RuDoLF STEinER SchuLE – actpool: Der Sturm 19:30 | SEnSEmBLE ThEATER – Eine einzige Nacht 20:30 | hoFFmAnnKELLER – Der Traum eines lächerlichen Men schen 20:30 SA 25.03. ABRAxAS – Klexs Theater: Die neugierige klei ne Hexe (ab 3 J) 15:00 | AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Der kleine Wassermann (ab 3 J) 15:00 | BREchTBühnE – Die Welt ist: schlecht! Und ich bin: Brecht! 19:30 | RuDoLF STEinER SchuLE – actpool: Der Sturm 19:30 | STADThALLE nEuSäSS – Madame Bovary: Drama nach Flaubert 20:00 | SEnSEmBLE ThEATER – Eine einzige Nacht 20:30 | hoFFmAnnKELLER – Gift. Eine Ehegeschichte 20:30 | ciTy cLuB – theter ensemb le: Bahnwärter Thiel 20:30 FREITAG 31.03. 20:00 ABRAxAS – Das Klexs Theater mit Augsburg München Schauspiel feiert die Premiere der Inszenierung »Faust Highspeed«: Im Theater soll Goethes Tragödie zur Aufführung ge bracht werden. Gretchen, Faust, Mephisto, die Hexe und die ganze Engelschaar gehören nicht gerade zu den Rollen, die man mal so eben spontan zum Besten gibt. Also wird ein Cas ting anberaumt. Diverse Dramen nehmen un abwendbar ihren Lauf, so dass das Casting viel zu lange dauert. Die einzige Lösung: Faust Highspeed So 26.03. PARKThEATER – Ballettakademie Payer: Kin derträume 15:00 | ABRAxAS – Junges Theater Augs burg: Das Traumfresserchen (ab 4 J) 15:00 // Mous song Theater mit Figuren: Der kleine Muck (ab 5 J) 15:00 | AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Der kleine Wasser mann (ab 3 J) 15:00 | KuLTuRSAAL DER mARKTGEmEinDE PöTTmES – Salonensemble Ingolstadt: Frau Luna (Operette) 17:00 | STADThALLE GERSThoFEn – 1001 Nacht. Schönes aus dem Orient 18:00 | ciTy cLuB – theter ensemble: Bahnwärter Thiel 18:00 | BREchTBühnE – Die Welt ist: schlecht! Und ich bin: Brecht! 19:00 mo 27.03. ABRAxAS – Moussong Theater mit Figuren: Der kleine Muck (1.6. Klasse) 09:00/10:30 Di 28.03. JunGES ThEATER AuGSBuRG – Junges Thea ter Augsburg: Das Traumfresserchen (ab 4 J) 10:00 | BREchTBühnE – Faust 11:00 | KonGRESS Am PARK – Thank you for the music: Die ABBAStory 20:00 mi 29.03. BREchTBühnE – Faust 11:00 | AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Tischlein deck dich (ab 5 J) 16:00 | KonGRESS Am PARK – Otello 19:30 Do 30.03. JunGES ThEATER AuGSBuRG – Junges Thea ter Augsburg: Das Traumfresserchen (ab 4 J) 10:00 FR 31.03. AuGSBuRGER PuPPEnKiSTE – Tischlein deck dich (ab 5 J) 16:00 | PARKThEATER – Der Kontrabass 19:30 | BREchTBühnE – (R)evolution 19:30 | RuDoLF STEinER SchuLE – actpool: Der Sturm 19:30 | ABRAxAS – Klexs Theater: Faust Highspeed oder Mephis tos Casting 20:00 | SEnSEmBLE ThEATER – Eine einzi ge Nacht 20:30 | hoFFmAnnKELLER w w w . a 3–kAuerhaus u l t u r20:30 .de aUsstellUNGeN & kUNstPRoJekte 1. bis 31. Dezember 12 home sweet home? kunstrunde Von verzweifelten Hausfrauen in Augsburg und anderswo. Ein Gastbeitrag von Dr. Martina Padberg zur Ausstellung »Desperate Housewives?« im tim Spazierengehen lässt sich ja sehr schön mit Kunstgenuss verbinden: Also los zu den aktuellen Ausstellungen in Augsburg – muss auch nicht am Stück sein … Eine Auswahl von Bettina Kohlen Am Stephingerberg bespielt die ProduzentenGale rie Extrawurst eine ehemalige Metzgerei. Da hängt zwischen Wurstaufhängungen an falschen Mar morwänden gerade die Kunst von Michael Jack son. Der Brite mit Standort Augsburg präsentiert Arbeiten aus den Jahren 2004 bis 2015. Kleinfor matige Genreszenen bieten Einblicke in das Haus seiner Eltern, in der alten Kühlkammer versam melt sich eine Armee winziger, anrührender Por träts. Seit einiger Zeit malt Jackson Landschaften, diffus beleuchtet mit verschwimmenden Kon turen. Am spannendsten sind aber die bunten MonsterIkonen – ohne Goldgrund, dafür mit einer ordentlichen Portion Glitter … »Mit Ecken und Kanten«: bis 12. März. www.galerie-extrawurst.de Eine riesige Wippe lässt wieder und wieder einen großen Styroporball gegen Kopfkissen schlagen, ein Bulldozer zerquetscht ein spießiges Wohnzim mer und in einer Waschmaschinentrommel wird nicht nur die Schmutzwäsche, sondern auch ein Frauenkopf geschleudert. Ein Ausstellung im tim wirft zurzeit einen kritischironischen Blick auf das weite Feld des »Haushalts« und die Frauen, die die dort anfallenden Aufgaben auch heute noch überwiegend übernehmen. »Desperate Housewives«? Nicht nur amerikanische Fernsehserien, sondern auch öffentliche und pri vate Debatten erscheinen häufig wie ein von nicht hinterfragten Klischees vermintes Gelände, wenn es um die alte Frage nach der Geschlechtergerech tigkeit im eigenen Haus geht. Von der treu sor genden, selbst bedürfnislosen Hausfrau der Sechzigerjahre bis zur modernen Familienmana gerin – die Vorstellungen haben sich in den vergan genen Jahrzehnten verändert, aber mit weiblicher Lebenswirklichkeit nach wie vor wenig zu tun. Deshalb haben meine Kollegin Dr. Ina Ewers Schultz und ich 28 Künstlerinnen aus Deutsch land, aus der Schweiz, aus Argentinien, Italien, Polen, Tschechien, dem Libanon und Israel, gebo ren zwischen 1936 und 1986, darum gebeten, mit den Bildern in unseren Köpfen mal richtig »aufzuräumen«. Empfinden Frauen den Ort, der jahrhundertelang ihr zugewiesenes Terrain war, heute anders? Kommt er ihnen immer noch als lästige Zusatzauf gabe in die Quere oder wird er neuerdings als kostbarer Freiraum in einer konfektionierten Arbeitswelt entdeckt? Sind wir überhaupt die Herr scherinnen über unsere private Welt der Dinge oder Erfüllungsgehilfinnen von Konventionen, die viel stärker sind, als wir meinen? Wischen, feudeln und ordnen wir unsere Umgebung, weil wir uns selbst nach Sauberkeit und Überschaubarkeit seh nen oder weil wir Normen entsprechen möchten, die andere entworfen haben? Und: Gibt es noch private Räume in der neuen Welt des Smart Home? www.a3kultur.de Die Ausstellung entwirft ein ambivalentes Bild: Manchmal schreiend komisch, manchmal zornig oder sentimental wird von Auf und Umbrüchen erzählt, wird unsere Pedanterie im Umgang mit den Dingen entlarvt, unsere Sammellust, unser Wunsch nach der schönen »heilen Welt«. Und immer wieder blitzen Anarchie und Chaos als befreiende Kräfte im überorganisierten Alltag auf: Unter dem Laminat liegt der Strand! Wie wir uns einrichten und unser Leben gestalten, muss immer wieder neu ausprobiert, vereinbart, erstritten werden. Zwischen Männern und Frauen, aber auch im gesellschaftlichen Miteinander. Heute werden familiäre Aufgaben vielfach »outge sourct« – an Tagesmütter, Haushaltshilfen, Alten pflegerinnen. Allesamt oft schlecht bezahlt und fast immer weiblich. Dabei haben die häufig über sehenen und wenig wertgeschätzten Aufgaben große gesellschaftliche Relevanz. Künstlerinnen sind Spezialistinnen für »Images«, die wir uns von uns und den anderen machen. Deshalb ermöglichen die »Desperate Housewives« einen erfrischenden Frühjahrsputz und ermuti gen zum gründlichen »Abstauben« der eigenen Denk und Lebensmuster. Dr. Martina Padberg ist Kunsthi storikerin. Sie arbeitet als freie Kuratorin für verschiedene Museen in Deutschland und lehrt Kunstgeschichte an der Universi tät Bonn. Zur Kunst der Moderne und Gegenwart hat sie zahlreiche Bücher und Beiträge publiziert. Die Ausstellung »Desperate Housewives? Künst lerinnen räumen auf« (noch bis zum 12. März im tim zu sehen) hat sie gemeinsam mit ihrer Kollegin Dr. Ina Ewers Schultz kuratiert. www.martina-padberg.de www.timbayern.de dokumentiert und markiert. Eri Kassnel erinnert in ihrer Videoarbeit »Unorte – ein Sendersuchlauf« zur »Rückkehr ins Paradies«. Gerald Fiebigs Toncol lage verknüpft das Werk der beiden anderen Künstler mit dem Ausstellungsort: Aufnahmen aus Kassnels Heimatstadt, eine Fahrt vom NCR Haus zum neuen Firmensitz und das Geschehen während der Vernissage führen weit auseinander liegende Orte und Zeiten akustisch zueinander. »Ortsverschiebungen«: bis 26. März www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de In der Dominikanergasse kombiniert die Galerie Süßkind Schokolade, Kaffee und Kunst. Zurzeit ist Eileen O’Rourke (eine Irin in Augsburg) mit drei Werkgruppen zu Gast. Ihre rätselhaftabstrakten Prints basieren auf Zeichnungen, die, digital ver fremdet, keinerlei Rückschluss auf das Ausgangs material zulassen. Der Besuch lohnt vor allem wegen einiger (lebens)großformatiger Figuren, die O’Rourke mit Graphit aufs Papier zeichnet, laviert und wischt – expressiv, suchend und eindringlich. »GehFühl«: bis 18. März www.galeriesuesskind.de Die »Rhapsody in Blue« in der Galerie Noah im Glaspalast vereint Werke von 20 Künstlern aus dem Bestand der Galerie, deren gemeinsamer Nen ner (mehr oder weniger) die Farbe Blau ist. Ob das als Konzept ausreicht, darf man bezweifeln, doch es ist eine Freude, in den großzügigen Räumen umherzuwandern. Auch sind die einzelnen Arbei ten durchweg qualitätvoll, wie beispielsweise Harald Gnades großformatige »Micromeere«. Wenn man schon mal im Glaspalast ist, sollte man unbedingt noch(mal) die hervorragende Schau »Not Here Yet« im H2 – Zentrum für Gegenwarts kunst besuchen. »Rhapsody in Blue«: bis 2. April www.galerienoah.com In der Galerie im Höhmannhaus untersuchen drei Künstler die Beziehungen von Ort und Zeit – klar und sehenswert! Jakob Krattiger hat den Rückbau des NCRGebäudes und die damit verbundenen atmosphärischen und räumlichen Veränderungen Hank Schmidt in der Beek lässt im Kunstverein Augsburg die Peanuts, Dick und Doof oder die Schlümpfe auf bekannte Kunstwerke los. Die klet tern auf Akte, hängen an Huträndern, machen die Ikonen zum Spielplatz und Lebensraum – ein fabelhafter Perspektivenwechsel der schrägen Art, der einen frischen Blick auf Kunst und Comic öff net. Dazu kommen wunderbar absurde Pleinair Konstrukte aus Inszenierung, Malerei und Fotografie. Am 17. März ist der Künstler als Poet zu erleben. »Die brennenden Giraffen«: bis 30. April www.kunstverein-augsburg.de AUSSTELLUNGEN IM MÄRZ ABRAxAS – so_me: Klanginstallation von Bettina Wenzel / bis 31.05. // BBK SchwabenNord und Augsburg: freiRaum 2017 / bis 31.03. // Christian Moses Holtz: Zirbelgranate (Vive La Zirbolution) / ab 04.03. | ARchiTEKTuRmuSEum SchWABEn – Alpen Architektur Tourismus / ab 08.03. | ARchiVGALERiE FRiEDBERG – Fried berger Kunstspechte: Illusionen / ab 19.03. | BoTAniSchER GARTEn – FrühlingsGefühle: der Auftakt in die neue Saison / bis 23.04. | BREchThAuS – Ankäufe der Stadt Augsburg aus dem Nachlass von Barbara Brecht Schall / bis 23.04. | DiöZESAnmuSEm ST. AFRA – Augsburg Macht Druck / ab 10.03. | GALERiE ExTRAWuRST – Michael Jackson is back. Mit Ecken und Kanten / bis 12.03. | GALERiE mZ – Gernot Hausner: Sechzehn Portraits / ab 10.03. | GALERiE noAh – Rhapsody in Blue: Künstler der Galerie / bis 02.04. | Glauben: Berge versetzen / bis 30.06. | GALERiE SüSSKinD – Eileen O’Rourke: GehFühl / bis 18.03. | GRAFiSchES KABinETT – Von Martin Luthers Wittenberger Thesen: Illus trationen von Klaus Ensikat zum Kinderbuch von Mei ke RothBeck / bis 02.04. | h2 – Not here yet / bis 23.04. // Franziskus Wendels: Switch / bis 23.04. | höhmAnnhAuS – Ortsverschiebungen: Eri Kassnel, Jakob Krattiger, Gerald Fiebig / bis 26.03. | JüDiSchES KuLTuRmuSEum – Chanukka. Das jüdische Lichterfest / bis 05.03. // Purim: ein Fest aus Freude über die Rettung / ab 09.03. | KAFFEEhAuS DichTL – Andrea Groß: Was AB SoNNTAG 19.03. die Hausfrau wissen sollte / bis 25.04. | KöGLTuRm AichAch – Florian Ecker: Exposition / ab 18.03. | SchWäBiSchES VoLKSKunDEmuSEum – KunSThAuS KAuFBEuREn – Perfect World: Christian Die Schwäbische Galerie zeigt neuere Arbeiten des Bildhauers Basilius Kleinhans und des Ma Hellmich, Sven Kroner und Pere Llobera / bis 30.04. lers Stefan Wehmeier. Für Beide stehen gegen | KünSTLERhAuS mARKToBERDoRF – Franz Hitzler ständliche Motive mit symbolischer Bedeu und Stefan Moses / bis 07.05. | KunSTVEREin tung im Mittelpunkt. Auch formal betrachtet AuGSBuRG/hoLBEinhAuS – Hank Schmidt in der lassen sich Übereinstimmungen finden: Klein Beek: Die brennenden Giraffen / bis 30.04. | hans kombiniert seine kompakten Skulpturen mAuLäFFLE – mansch: Full Metal Teatime / bis 31.03. oftmals mit filigranen Elementen, während | mAximiLiAnmuSEum – Glückliche Momente. Wehmeier dem Monumentalen seiner Berg Neuerwerbungen 2001–2015 / bis 21.05. // Wunderkam landschaften etwas spielerisch Leichtes mit mer Bodenschätze: Funde der Augsburger Stadtarchäo zeichnerischen Elementen vorblendet. Zu se logie / bis Oktober 2017 | mEWo KunSThALLE mEmhen bis zum 7. Mai. minGEn – Kunsthausbildung. Oder die Kunst auszubilden / bis 05.03. // Relikte & Reliquien / bis 07.05. | RAThAuS nEuSäSS – Jochen Eger: Zeichen des Alltags. Urbane Fotografie / ab 08.03. | RAThAuS STADTBERGEn – Katharina Rudolph: Arbeiten mit Papier / ab 06.03. | SchAEZLERPALAiS – Daniel Biskup: Russland. Perestroika bis Putin / bis 07.05. // Kostbarer Faust: Kameen von Andreas und HansDieter Roth / ab 17.03. | STAATSGALERiE moDERnE KunST – Aufruhr in Augs burg / bis 16.07. | STADTmuSEum KAuFBEuREn – Jubiläumsausstellung: 50 Jahre Kulturring Kaufbeuren / bis 26.03. | unTERES SchLöSSchEn BoBinGEn – offen | dicht: Anneliese Hirschvogl, Rainer Kaiser, Tanja Le odolter, Christina Weber / ab 12.03. | Tim – Desperate Housewives? Künstlerinnen räumen auf / bis 12.03. | VoLKSKunDEmuSEum oBERSchönEnFELD – Leichtigkeit und Schwere: Basilius Kleinhans und Stefan Weh meier / ab 19.03. // Form und Farbe: Zugänge zu ungegenständlichen Gemälden aus der Sammlung / bis 12.03. | WASSERTuRm ST. JAKoB – Slushy Places: Rosa LutzTeply & Matthias Teply / ab 31.03. regional Prost Mahlzeit! Essen & Trinken von Apfel bis Ziege aus der Region lamm Sucht metzger Schafherden gehören zu den putzigsten naturpflegeverbänden. Wo Schafe sind da finden sich auch Lämmer. in unserer Region firmieren die besten davon unter Lechtal Lamm und erfreuen sich großer Beliebtheit. Leider findet das heimische Produkt in diesem Fall nur über umwege zum Verbraucher. oft fehlt der geeignete Schlachter. Was tun? Eine Spurensuche von Felicitas neumann allgäu llgäu im m Tal der Konstanzer Ach Solawi Ein gutes Vorhaben, unser Beispiel Blumenthal Kräuter ärmel rmel hochgekrämpelt und ummistiefel an Gummistiefel Küchenbe KüchenbeSuche Kuckuck, Lokalhelden, Klosterstüberl oberschönefeld rschönefeld Einem Teil dieser Ausgabe liegt die aktuelle Wittelsba cherLandZeitung bei. www.wittelsbacherland.de #02 | März 2017 GaRteNkolUMNe/koMMeNtaR a3regional-Sonderveröffentlichung #2 / März 2017 Gartenstadt Von der backstube zum bäckereipalast topinambur Von Jürgen Kannler Wenn heute eine Großbäckerei, es gibt ja kaum mehr kleine oder mittlere, eine Filialeröffnung feiert, dann kommt schon mal der Bürgermeister zum Festakt. Die präch tigsten der mit viel Glas, Beton und Echtholz ge stalteten Einrichtungen dieser Gattung können es an demonstrativ zur Schau gestelltem Selbst Selbst bewusstsein spielend mit jedem beliebigen Flagship Store eines Mode oder Kommunika ommunika tionsunternehmens auf auf nehmen. Dies jedoch mit einem klei nen, aber nicht unerheb lichen Unterschied. Die Trend bäcker eröffnen ihre neuen Dependancen in der Regel nicht in der City, sondern an den Durch gangsstraßen gesichtsloser Industrie gebiete, und kommen an diesen unwirk unwirk lichen Orten einer edlen, womöglich sogar sozialen Funktion nach. Sie bauen inmit ten dieser Tristesse einen Hafen der Hoff Hoff nung und schaffen damit einen Treffpunkt der guten Laune. Die Angestellten fliehen aus der ent menschlichten Architektur der Nachbar schaft in diese bestens mit Naturlicht ver sorgen CaféLatteOasen. Hier gibt es Snacks in den Geschmacksrichtungen süß und salzig, ungefähr 40 verschiedene Milch heißgetränke mit Kaffeezusatz und gratis Internetzugang. Manche Bäcker verkaufen in diesen Oasen des geschmackvollen Desi gns und der schmeichelnden indirekten Beleuchtung sogar frische Brezen, passable Krapfen und ein anständiges Brot. Von Susanne Thoma Großbäcker zu Teiglingen und ferti gen Backmischungen aus der Mehlpanschfabrik und bräu nen das Gebäck elektrisch in der Filiale und eben nicht wie Generationen vor ihnen in der Backstube. Solche Spezialitäten sucht man in weiten Teilen der städtischen Wohngebiete verge bens. Dort spuckt der Backshop im Dis counter rund um die Uhr Kuchen, Gebäck und Brot aus. Das alles auf der Basis einer Preispolitik, die jeden halbwegs Vernunft begabten rätseln lässt, ob die eingeschla gene Richtung wirklich zu einem Ziel führt, das wir erreichen wollen. Mit dieser Konkurrenz im Nacken und von einem Personal abhängig, das den har ten Job mit seinen unchristlichen Arbeits zeiten nicht mehr machen möchte, greifen dann auch die meisten der regionalen II Aber machen wir uns bitte nichts vor. Auch in der heute zuweilen als gute, alte Zeit empfun denen Frühphase un seres Lebens, also den 60er, 70er und 80erJah ren des letzten Jahrhun derts, als noch an jeder Kreuzung eine Bäckerei zu finden war und daneben der Milchladen und visàvis die Wirtschaft samt Metzge rei und eine Postfiliale und ein Papiergeschäft mit Lottoan nahme und Tabak, auch damals gab es schon Bäcker, deren Ware geschmacklich eine Frechheit war. Bis auf die Rosensemmeln vielleicht. Und die waren recht teuer, deshalb gab es die auch nur am Wochenende. Also am Samstag, weil am Sonntag natürlich alle Bäckereien zuhatten. Und den Leberkäse gab es damals nur in der Metzgerei, den Kaffee eben im Café und frische Salate, Spareribs und ordentliche Steaks gab es so gut wie nirgends. Und heute? Heute gibt es fast alles in der Bäckereifiliale und natürlich an jeder Tankstelle. Nur die kleinen bunten Brause stangen, die weißen Gummimäuse und den elend harten Kaugummi von Bazooka Joe für ein paar Pfennige, diese wunder baren Dinge gibt es heute nicht mehr. Und schon gar nicht beim Bäcker. Anzeige: WEINFRAGE NR. 39 Der Fleurs de Chêne von La Meulière gilt bei Experten als perfekter Einstieg in die Welt des ...? a) ... Pinot Noir b) ... Chardonnay c) ... Chablis Geben Sie uns die richtige Antwort auf www.a3kultur.de und gewinnen Sie ein Weinpaket von: IMPRESSUM Sonderveröffentlichung a3regional Herausgeber: studio a UG (V.i.S.d.P.) Chefredakteur: Jürgen Kannler (kaj) [email protected] Topinambur gehört zu den alten Gemüsesorten, die im Laden kaum erhältlich sind. unsere Kolumnistin erntet die gesunde Knolle fast ganzjährig. Ich weiß, manche hassen sie. »Die schmeckt muffig, sagt der Gatte.« Wehe, ich schmuggle ihm heimlich eine Portion in den Kartoffel eintopf. Der feine Gaumen merkt es. Das Argument, dass Topinambur gesund ist, zählt nicht. Dabei enthält das Gemüse neben Mineralien und Vitaminen verschie dene Saccharide, die als Nährstoffe für die Bakterienflora des Darms günstig sind. Aber wen interessiert das? Sowohl in der Spitzengastronomie als auch bei Gartenfreund*innen sind alte Sorten zu nehmend beliebt. Das hat mit dem Ge schmack zu tun, aber auch mit der Erkennt nis, dass die alten Sorten oft robuster sind und problemlos vermehrt werden können. Ich esse Topinambur gerne roh, beispiels weise im Salat oder unter Gemüsegerichten. Man kann ihn auch dünsten oder zu Pürree verarbeiten. Sogar Chips lassen sich aus Topinambur selbst herstellen. Als Rohkost schmeckt er nussartig und ist von ähnlich knackiger Konsistenz wie eine Karotte. Im gekochten Zustand erinnert sein Aroma an Artischocken oder Schwarzwurzeln. Topinambur ist eine Sonnenblumenart mit kleineren Blüten als bei der typischen Schwesterpflanze. Beim Kultivieren lässt sich kaum etwas falsch machen, denn die Pflanzen gedeihen sowohl im Halbschatten als auch in der Sonne. Im letzten Jahr hatte ich keine einzige Blüte. Schade, aber das kommt vor, wenn der vorhergehende Win ter besonders kalt war. Nachdem im Herbst die überirdischen Pflanzenteile abgestor ben sind, kann man bei frostfreiem Boden laufend ernten. Da Topinambur nicht gut lagerfähig ist, entnehme ich immer nur so viel, wie ich gerade in der Küche benötige. Titelvorlage: Illustrella Redaktionsleitung: Felicitas Neumann Grafik & Satz: Andreas Holzmann Redaktionelle Mitarbeit: Susanne Thoma (tho), Patrick Bellgardt (pab), Janina Kölbl (jak), Julian Stech (jst), Michael Bernicker (mb), Felicitas Neumann (fem), Björn Kühnel Nächste Ausgabe/Redaktionsschluss: 13. April Prost mahlzeit – Ihre Empfehlung zu Themen rund um Essen & Trinken aus unserer Region sind uns wichtig [email protected] Verlag: studio a ug (haftungsbeschränkt) Austraße 27, 86153 Augsburg, www.a3kultur.de | Tel.: 0821 – 5081457 Druck: Megadruck.de studio a übernimmt für unverlangt eingesendete Unterlagen und Daten keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Beiträ ge geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Beiträge, Abbildungen, Anzeigen etc. ist unzulässig und strafbar, soweit sich aus dem Urhebergesetz nichts anderes ergibt. www.a3regional.de Die Pflanzen haben einen enormen Ver breitungsdrang und nehmen anderen Ge wächsen schnell den Platz weg. Um das zu vermeiden, setze ich sie nicht ins Beet, sondern in große Kübel. Trotzdem ist der Ertrag mit mehreren Kilo Knollen pro Pflanze immer reichlich. Spätestens ab Mai suche ich deshalb Abnehmer*innen für die neu ausgetriebenen Jungpflanzen. Wer die essbare Sonnenblumenknolle einmal selbst anbauen möchte, kann sie am 7. Mai bei Gartenflohmarkt des AK Urbane Gärten im »GrowUp« im Reesepark erwerben. Frischer topinambur-Salat mit walnüssen Zubereitung: Topinambur, Karotte, Stangensellerie und Apfel waschen, schälen und in kleine Stücke schneiden. Gehackte Walnüsse dazu geben. Etwas Walnussöl und Zitronensaft unter mengen, mit Salz und Zucker abschmecken. Mit frisch gehaktem Dill garnieren. III solawi a3regional-Sonderveröffentlichung #2 / März 2017 Das kleine Örtchen Blumenthal, rund 30 Kilometer östlich von Augsburg nahe Aichach gelegen, scheint irgendwie im Nir gendwo zu sein. Unweigerlich schießen einem Bilder von unangepassten Menschen, vielleicht Hippies oder Aussteiger, in den Kopf. Eigentlich stimmt das ja gar nicht, aber ein vorurteilsbehafteter Raum kann sich doch letztlich immer mehr beweisen, als ein Ort ohne Ecken und Kanten. Und was am Hippie und Ökotum soll denn so schlimm sein? Solidarische Landwirtschaft, kurz »SoLaWi«, fängt an mich zu begeistern. Ich beginne zu recherchieren. Es scheint demokratisch zu sein, vielleicht mit etwas sozialistischem Teint. Alle sollen so viel bekommen wie sie brauchen. Gutes Gemüse, bei dem sie wis sen, wo es her kommt. Sozial schwächer ge stellte Menschen können davon profitieren – diejenigen, die mehr haben, können die, die weniger haben, finanziell unterstützen. Klingt gut und plausibel. Mit der Solida rischen Landwirtschaft möchte man die herkömmlichen Wirtschaftskreisläufe un terbrechen. Die Trennung von Produzent und Konsument wird aufgelöst, jeder kann und soll mithelfen. »SoLaWi« fördert und erhält eine bäuerliche und vielfältige Land wirtschaft, stellt regionale Lebensmittel zur Verfügung und ermöglicht Menschen einen Erfahrungs und Bildungsraum. Seine Ursprünge fand das Konzept der Solida rischen Landwirtschaft in den 1960er Jahren in den sogenannten »Teikes« in Japan. Deutsch land erreichte es erst später mit den ersten Projekten wie dem Buschberghof 1988 bei Hamburg. Ein wenig mehr Bekanntsheits grad dürfte die »SoLaWi« hierzulande wohl erst 2005 durch den Film »Farmer John« und durch die wachsende Anzahl an Demeter höfen, die auf Solidarische Landwirtschaft aufbauen, erlangt haben. Mittlerweile findet das Programm immer höhere Nachfrage. Selbst in weiten Teilen der USA wird es von immer mehr Landwirten praktiziert, doch ist noch viel Luft nach oben. Als »Solidarische Landwirtschaft« wird eine Form der Vertragslandwirtschaft bezeichnet, bei der eine Gruppe von Verbrauchern auf lokaler Ebene mit einem Partner-Landwirt kooperiert. Die Verbraucher garantieren dem Landwirt für 6 monate oder ein Jahr die Produktionsabnahme und erhalten im Gegenzug Einblick und Einfluss auf die Produktion. Die Verbraucher können dem Landwirt auch ein zinsgünstiges Darlehen geben, um beispielsweise den Aufbau des hofes oder die umstellung auf ökologische Produktion zu ermöglichen. Diese Partnerschaft unterstützt eine lokale Produktion und Ernährung. Ein gutes und innovatives Vorhaben also. Der kleine (oder große) Öko in mir begeistert sich nach weiterer Recherche immer mehr, springt auf und sagt: Ich fahre dorthin! Mit dem Wet ter habe ich leider nicht gerechnet – es ist Mitte Januar, tiefster Winter und ein Schnee treiben erwischt mich während meines Abste chers von Augsburg gen Osten. Blumenthal ist da, wo man nie anzukommen glaubt. Jedenfalls fühlt es sich bei meiner Fahrt so an. Ein RechtsabbiegerPfeil erscheint. Leider mit der Aufschrift: Bequemschuhe. Das ist jetzt wirklich nicht das, was ich brauche, wenn dann eher doch Trockenschuhe Irgendwann sehe ich dann wirklich Licht. Die prächtigen Renaissancebauten, die lange Zeit unter fuggerscher Hand standen, tauchen auf. Blumenthal scheint wie eine andere Welt. Hier leben Menschen, die bewusst von den Konfusionen der Gegenwart abgeschottet sein wollen – zurück zu den Ursprüngen, zu rück zur Natur. Diese Vorstellung findet man in den heutigen Tagen immer öfter, die fast schon romantische Besinnung auf das We sentliche ist im Vormarsch. Ich werde überaus herzlich von zwei der fünf »SoLaWi«Initiatoren Meike Karl und René Räpple empfangen und bin der einzige Gast. »Bei dem Wetter tut sich das keiner an, von außerhalb hierher zu kommen«, erklärt mir die gelernte Gärtnerin Meike. Die junge Frau, die bereits Erfahrungen mit dem Kon zept der »SoLaWi« während ihrer Ausbil dung in Olching machte, zeigt mir anhand ihrer Powerpointpräsentation das Konzept und dessen Kerngedanken. Die SoLaWi-Initiator*innen Katrin Schäfer, Meike Karl und René Räpple freuen sich auf die erste Ernte SoLaWi ein gutes und innovatives Vorhaben Blumenthal stellt sich neuen Herausforderungen: Fünf Mitglieder wollen das Konzept der »Solidarischen Landwirtschaft« umsetzen. Anfang Februar wurde die erste Pflanzung feierlich eingeweiht. Nun hoffen die Aktivisten auf baldigen Zuwachs an Unterstützern. Eine Reportage von Janina Kölbl Ein Hektar Acker und 400 Quadratmeter Ge wächshaus sind für die über 50 verschie denen Gemüsesorten vorgesehen. »Eigentlich ist es zu diesem Konzept in Blumenthal eher schleichend gekommen«, berichtet mir Meike. »Angebaut haben wir hier schon länger für uns selbst, irgendwann kam dann die Idee: Wieso dann nicht auch für andere? In Augs burg gibt es bereits eine gefestigte Gemein schaft der Solidarischen Landwirtschaft und so konnten wir mit unseren Plänen auf sie zugehen.« Und weiter erklärt René: »Gemein sam mit unseren Landwirten sorgen wir mit der »SolaWi« dafür, dass eine Gemeinschaft entsteht, die nicht von Wettbewerbsdenken und Profitorientierung geleitet ist, sondern von solidarischer Teilhabe.« Gute Kooperation mit der »SoLaWi« Augsburg ist besonders wichtig für diejeni gen, die gerne Gemüse aus Blumenthal bezie hen möchten, jedoch nicht jede Woche die Anfahrt auf sich nehmen können: »Wir haben verschiedene Depotstellen in Augsburg, wie zum Beispiel in Göggingen, Herrenbach, Sen kelbach oder Hochzoll, die wir beliefern wer den«, so René. Neue Standorte sind bereits in Planung: Friedberg, Aichach oder Dasing sol len ebenso beliefert werden. Die Blumenthaler »SoLaWi« basiert auf einem selbstentworfenen Staffelmodell: »Aus ver schiedenen Gründen haben wir uns gegen sogenannte Bieterrunden, bei der die einzel nen Mitglieder durch Gebote ihren individu ellen Beitrag festlegen, ausgesprochen«, er klärt Meike. »Das Staffelmodell fanden wir nach einer großen Überdenkzeit für uns ge eigneter. Es integriert eine individuelle, ge rechte Verteilung und einen solidarischen Preis.« Dieses Modell dient dazu, sowohl Kosten als auch die Ernte gerecht unter den Mitgliedern aufzuteilen, auch wenn die Ernte mal schlecht ausfällt. Hierfür ist ein Grund betrag (auch Sockelbetrag genannt) von 20 Euro notwendig. Dieser dient dazu, die Grundlagen für die Pacht, Kosten für Maschi nenabschreibung, Bodenbearbeitung und die Verwaltung zu garantieren. Hinzu kommt ein weiterer Betrag, der sich aus dem jeweiligen, individuell zusammengesetzten Gemüsebe darf, den sogenannten »Gemüseoptionen« zusammensetzt. Die Gemüseoption einer Einzelperson beträgt beispielsweise 35 Euro, die einer (Klein)Fami lie 70 Euro. Menschen, die einen besonders hohen Bedarf in ihrer Ernährung haben wie Vegetarier oder Veganer, können ihren Anteil verdoppeln oder sogar verdreifachen. Zudem ist es möglich, mit seinem Beitrag einen soge nannten »Förderanteil« zu leisten, der bei spielsweise für den weiteren Ausbau der Be pflanzung oder die Unterstützung finanziell schwächer Gestellter dient. So ist es auch möglich, bloßes Fördermitglied zu werden, ohne einen eigenen Ernteanteil abzunehmen. Ein erster wichtiger Schritt in Richtung »So LaWi« wurde bereits neben der ganzen büro kratischen Vorarbeit geleistet: Der Aufbau und die Einweihung des Gewächshauses am 11. Februar diesen Jahres. Auch möchten die Landwirte der »SoLaWi« in den kommenden Jahren mit einer Erweiterung der gegenwär tig verpachteten Flächen irgendwann zusätz lich Milchprodukte und Honig in ihren Plan mit aufnehmen, Fleischtierhaltung ist je doch nicht vorgesehen. So geht es mit den ersten Pflanzungen bald ins Eingemachte. Freiwillige Helfer sind dabei gerne gesehen: »Wir bauen sowohl auf die »SoLaWi«Mitglieder als auch auf Menschen, die ehrenamtlich hier mithelfen. Diese kön nen gerne Abnehmer unseres Gemüses sein, dies ist aber keine Bedingung für die Beteili gung.«, erklärt mir Meike. Ein Anfang ist getan Damit diese großen Pläne wirklich Früchte tragen, benötigt die »SolaWi« Blumenthal je doch mindestens 140 Haushalte, die sich an diesem Konzept beteiligen oder es mit finan ziellen Mitteln unterstützen. Bisher sind es umgerechnet 60, wobei diese das eigene Hotel integrieren. Es besteht also noch Bedarf an weiteren, festen Mitgliedern und Unterstüt zern. Wer nun inspiriert wurde und mehr über die Solidarische Landwirtschaft erfah ren möchte, kann bei der »Solawi» Augsburg unter www.solidarische-landwirtschaftaugsburg.de weitere Infos bekommen oder Blumenthal direkt unterstützen: www.solawiblumenthal.wordpress.com/ werde-teil-der-solawi Schloss Blumenthal, ursprünglich vom Deutschherrenorden gegründet, wurde 2006 durch acht Familien mit 50 % Eigenkapital aufgekauft. Die Familien gründeten die Schloss Blumenthal Gmbh & co. KG und begannen 2007 damit, das Gasthaus zu betreiben. Das Konzept Blumenthal ist auf den fünf Säulen »Soziales«, »ökonomie«, »ökologie«, »Kunst und Kultur« und »Gesundheit und Bewusstsein« aufgebaut. ökonomisch basiert das modell zudem auf einem hotelbetrieb, einem Biergarten und dem Seminarbetrieb. in den letzten Jahren ist die Gemeinschaft auf 40 Erwachsene und 10 Kinder angewachsen. Blumenthal möchte ein bewusster Zusammenschluss von menschen sein, der das modell eines alternativen Zusammenlebens in Freiheit und Verantwortung für sich und füreinander wagen und wirbt damit »Ein Spielraum für Entwicklung« zu sein. Weitere infos unter: www.schloss-blumenthal.de/ eulière on La M ellen v s li b a liche Ch r des tradition h te erkömm tlic Ist der h ssischer Vertre Chêne wesen r fü ts h ein kla der Fleurs de ic r. N er dahe eren der mmt ig o k ft , a s s li d d b Cha er un lle an modern ten, aber für a xe Welt der s ri ple u m P o n Chablis instieg in die k e florale Note h E c d li te n rr u e t H h . c s perfek n Fru nnay Chardo r tollen saftige s Spaß … besten e bli in a e h it C m s! ht gepaart tönen. So mac iv bei Vinopoli s le lu il k n x a e V burg milden In Augs OLIS P VINO rg ugsbu 167 A 16 Uhr 6 8 / 0a 0– l-Str. 1 .30 / Sa 1 0 02 90 renze 9 7 Curt-F – Fr 10 – 1 el. 0821 – T Mo lis.de po .vino www kRäUteR a3regional-Sonderveröffentlichung #2 / März 2017 IV Jetzt fängt’s an zu kräutern Ärmel hoch und Gummistiefel an! Denn je nach Wetterlage kann man schon im März langsam beginnen, seinen Kräutergarten anzulegen Auch die ersten Wildkräuter treiben nun bereits aus. Bärlauch, Löwenzahn oder Zwiebelpflanzen gehören zu den ersten hei mischen Kräutern, die sich bei uns blicken lassen. Aber was sind denn eigentlich unse re heimischen Kräuter und was können sie? Deutschlands Kräuter gehören nicht zu den typischen geschmacksintensiven Kochzu taten zur Verfeinerung eines Gerichtes. Sie zeichnen sich eher durch ihre medizinische Wirkung aus. Die Brennnessel hilft bei Eisenmangel, wird für Entgiftungskuren empfohlen oder ist gut für Leber und Galle. Auch Löwenzahn kann vielfältig eingesetzt werden, bei Diabetes, zur Verbesserung des Fettstoffwechsels oder bei Schwächezustän den. Die ausgekochte Rinde der Salweide wirkt schmerzlindernd, Beinwell findet seinen Einsatz bei Bein und Fußerkran kungen. Ampfer, Bärlauch, Brunnenkresse – alle enthalten sie heilende Inhaltsstoffe. Immer beliebter werden auch essbare Blü ten, um Gerichte zu dekorieren. Geschmack lich greifen wir jedoch lieber auf mediter rane Kräuter zurück. »Basilikum, Rosmarin und Petersilie gehören zu den Kräutern mit der größten Nachfrage«, so Thomas Haag vom Wörner Gartencenter. »Aber auch tradi tionelle Kräuter wie Majoran oder Oregano sind immer mehr im Kommen. Dass der Kräutermarkt stetig wächst, haben wir wohl den vielen Kochformaten in den Medien zu verdanken. Auch Regionalität spielt eine immer größere Rolle.« Tipps für die Überwinterung: Bis auf einjäh rige Pflanzen, wie beispielsweise den Basili kum, können Kräuter überwintert werden. Dabei gilt es aber einiges zu beachten: Die Pflanzen in der Wohnung hell und kühl lagern und mäßig wässern. Sie dürfen nur langsam vom Kalten ans Warme gewöhnt werden, das gilt auch nach der Überwin terung. Die Kräuter nicht direkt in die pralle Sonne stellen. Schutz ist das A und O. »Basilikum, Rosmarin und Petersilie gehören zu den Kräutern mit der größten Nachfrage«, so Thomas Haag vom Wörner Gartencenter. »Aber auch traditionelle Kräuter wie Majoran oder Oregano sind immer mehr im Kommen. märzkraut Der Bärlauch ist ein geschätztes Wildgemüse, das mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch verwandt ist. Die krautige Pflanze blüht von April bis Mai und ist kom plett essbar. In der Küche wird er ver wendet als Gewürz für Soßen, Kräuter butter und Pesto. Aufgrund seiner Heilkräfte ist er aber auch medizinisch einsetzbar. Er eignet sich nicht nur gut zur Entschlackung oder Verbesserung von Hautkrankheiten, sondern hilft auch bei Magen DarmBeschwerden, Husten, hohen Blutdruck oder – passend zu Jahreszeit – Frühjahrsmüdigkeit. Aber Vorsicht: Nicht verwechseln mit dem giftigen Maiglöckchen! aprilkraut Den Thymi an kann man so wechselhaft einset zen wie das Wetter im April. Auf grund der vielen aromatischen ätherischen Öle kann er hervorra gend als Gewürz verwendet wer den, doch auch für seine heilenden Kräfte wird er sehr geschätzt. Von den Atemwegen bis zu Gelenkent – das Kraut findet in fast allen Bereichen Anwendung. Es hilft bei Verdauungs und Mentruationsbeschwerden, Mandel und Blasenent zündung, Asthma, Erkältung und durch seine antibakterielle Wir kung bei offenen Wunden, Hautproblemen und sogar Mundgeruch. Von April bis Oktober kann der Tausendsasser gesammelt werden. Anzeige: aktuelles Kräuterprogramm unserer region: indische Gewürze und heimische Kräuter Mittwoch | 22.03.2017 | 18:30 | 9 Euro Freuen Sie sich auf duftende Gewürze, WohlfühlKräuter und Bilder von dem Land, in dem nicht nur der Pfeffer wächst. VHS Augsburg Stadt | 08215026555 | www.vhs-augsburg.de Frühlingsauftakt Samstag | 01.04.2017 | 10:00 | 37 Euro Innere und äußere Reinigung wirken stärkend auf unser Immunsystem. Mit Korb und Messer geht es in die Natur und den Garten, wo man das Richtige finden kann. Alte Mühle Holzheim | Christiane Henzler | 090751691 | [email protected] Sehen – Riechen – Erleben Samstag | 29.04. und 20.05.2017 | 14:00 | 15 Euro Kulinarische Wildkräuterwanderung auf dem Jakobspilgerweg mit den Kräuterpädagoginnen Gisela Deschler und Hermine Gattinger Kräuterlandhof Gattinger | 082041741 Gisela Deschlers Kräutergarten Freitag | 28.04. und 19.05.2017 | 18:00 | 15 Euro Lassen Sie sich überraschen, u.a. Herstellen von eigenem Kräuteressig Scherstetten | 082621349 Seifenherstellung Mittwoch | 24.05.2017 | 18:00 | 40 Euro Ihre eigene Seife verfeinert mit frischen Frühlingskräutern Freihalden | Conny Stiefel | 01726242248 | [email protected] In den Lechauen zeigt sich Augsburgs Arten vielfalt. Dort wächst sogar ein Kraut, das es auf der ganzen Welt nur hier gibt: Das Step pengreiskraut. Nicht umsonst zählt Augs burg zur Kräuterregion Stauden. Genießen kann man unter anderem Kräutergärten, Kräuterwanderungen, Kräuter wirte und feste, Kräuterlandhöfe oder Kräuter seminare. Info: www.realwest.de Kräutergarten oberschönenfeld Oberschönenfeld 1 86459 Gessertshausen Kräutergarten am Roten Tor Rote Torwallanlagen 86161 Augsburg Kräutergarten auf dem Pfänderhof Krumbacher Straße 71 86830 Schwabmünchen Kräuter im Botanischen Garten Dr.ZiegenspeckWeg 10 86161 Augsburg Sie suchen regionale und frische Kräuter? Das ganze Jahr fündig werden Sie beispielsweise auf dem Augsburger Stadtmarkt. Zurzeit sind zahlreiche Winterkräuter im Topf oder geschnitten erhältlich. Salbei, Rosmarin, Thy mian, Koriander, Petersilie, Kerbel oder Dill sind dabei nur eine kleine Aus wahl, die bald stark anwachsen wird, wenn die Kräuterzeit erst richtig be gonnen hat. Wer’s lieber exotisch mag, muss nur einen Blick in die Viktualienhalle wer fen. Dort bietet Bettina Finster ein großes Sortiment an getrockneten Kräu tern, Gewürzen und Tees mit einer unendlichen Auswahl, denn sie können sich Ihre eigenen Teekreationen zusammenstellen. Aber auch die Gärtner unter uns, die lieber selbst Hand anlegen, sind auf dem Stadtmarkt richtig.Eine große Auswahl an Samen wird in dem kleinen Lädchen »grüner daumen« angeboten. www.stadtmarktaugsburg.de www.a3regional.de V kÜcheNBesUch a3regional-Sonderveröffentlichung #2 / März 2017 lokalhelden Halloumi-Burger mit Salsa Verde, gekocht von Mona Ridder. Ein Besuch von Janina Kölbl Wein und Wahrheit nicht nur Staunen! Von Björn Kühnel Haben Sie schon jemals darüber nachge dacht, was Wein für Sie bedeutet? Nein? Klar, wozu auch. Dennoch gibt es Unmen gen Zeitschriften, Bücher, Blogs, die sich ausschließlich mit dem Thema Wein be schäftigen. Ich behaupte mal, dass es kaum einen Bereich in der Kulinarik gibt, über den so viel geschrieben und disku tiert wird. Kaum ein Thema, das so hinter fragt und gleichzeitig so überhöht wird. Dabei geht es am Ende doch immer nur um ein Stück Lebensfreude. Um den Ge nuss und den Spaß, um etwas Leichtigkeit im Alltag. Und schon höre ich die Traditionalisten, für die Wein immer noch ein elitäres Pro dukt ist, das nur in besonderen Momenten und unter der unbedingten Hingabe und Würdigung des Besonderen zugänglich sein kann. Neulich war ich auf einer sehr schönen Feier, mit gutem Essen, bereichernden Unterhaltungen und vielen gut gelaunten Menschen. Mit einem von ihnen kam ich näher ins Gespräch, unter anderem auch über Wein. Es stellte sich heraus, dass mein Gegenüber nach eigener Aussage ein totaler »Weinfreak« war. Allerdings weiger te er sich, bei dieser Veranstaltung auch nur ein Glas des wirklich exquisiten Ries lings zu sich zu nehmen, da das Ganze im Stehen stattfand. Er könne Wein nur in Ruhe, im Sitzen und in entsprechender Atmosphäre würdigen, daher trinke er lieber Bier – das er nicht möge –, als den Wein zu »vergeuden«. Mona aus Hamburg mit Azubi Ibrahim aus Gambia und einem Halloumi-Burger mit Salsa Verde Dip (Foto: a3kultur) Abgesehen davon, dass das Ladenbistro Lo kalhelden in den letzten Jahren zu einem meiner Stammlokale geworden ist, scheint es vor allem für die Gemüsejunkies unter uns geeignet, gut und nachhaltig essen gehen zu können – denn hier wird aus schließlich mit saisonalen sowie regionalen Zutaten gekocht. Das Restaurant mit integriertem Hofladen in der Nähe des TheodorHeussPlatzes hat sich seit seiner Eröffnung vor über drei Jahren als eine wichtige Institution im schicken Bis marckviertel etabliert. Gegründet wurde es von der gebürtigen Hamburgerin Mona Rid der, die es ursprünglich wegen ihres Pädago gikstudiums nach Augsburg verschlagen hat. Das Studium wurde dann zwar noch been det, doch auf den anschließenden Reisen durch Australien und Spanien ist der heute 34Jährigen eines klar geworden: Sie möchte ihre Leidenschaft für die Gastronomie zu ihrem Beruf machen. So schloss sie 2010 ge radewegs eine Ausbildung zur Köchin im Café Victor ab. Im Spätsommer 2013 erfüllte sie sich ihren lang gehegten Traum – das eigene Bistro in Traumlage mit einem Namen, der Programm ist: Die ausschließlich lokalen Produkte sol len im Mittelpunkt stehen. Die Priorität lag ursprünglich auf dem Hofladen – es sollten nur ein paar Gerichte oder Suppen mit dem Gemüse zubereitet und Mahlzeiten somit nur begrenzt angeboten werden. Doch schnell fand dieses innovative Konzept derar tigen Anklang, dass sich das Lokal nebst Ein kaufsmöglichkeit zu einem richtigen Restau rant mit fester Karte und flexiblem Mittagstisch entwickelte. Wenn man das Ladenrestaurant betritt, kommt zunächst direkt im Erdgeschoss der liebevoll eingerichtete Hofladen. Er um fasst mittlerweile nicht nur regionales Obst und Gemüse, sondern auch Biobackwaren, Molkereiprodukte aller Art sowie Spirituo sen oder auch Textilien – handmade von Augsburger Künstlerinnen und Künstlern, versteht sich. Ein paar Stufen weiter oben zeigt sich das nette Restaurant, das durch gute Musik und einen bunten Mix aus Doityourself und UpcylceMöbeln sofort eine wohlige Heime ligkeit versprüht – beispielsweise ist die Lampe, die ursprünglich mal ein Nudelsieb und ein Gemüsehobel war, ein wahrer Hin gucker! Die Speisekarte, aus recyceltem Papier herge stellt, bietet eine große Bandbreite für den fleischfreien Genuss. Alle Gerichte werden ausschließlich mit lokalem und saisonalem Gemüse zubereitet, die Angebote für Allergi ker und Veganer sind entsprechend gekenn zeichnet. Dauerbrenner sind hier Gerichte wie die vegane Currywurst, die auf Wunsch wieder eingeführt wurde. Ebenso zu empfeh len sind die veganen und vegetarischen Wraps oder das Ratatouille. Allseits großer Nachfrage erfreut sich natürlich der schwä bischvegetarische Klassiker, die Kässpatzen. Und samstags kann man bei den Lokal helden gemütlich brunchen. Darüber hi naus gibt es täglich ein reichhaltiges Früh stücksangebot für den vegetarischen oder veganen Gaumen – von veganem Rührei bis zu Pancakes mit Ahornsirup ist hier für jeden etwas dabei. Wo Mona am liebsten selbst zum Essen hin geht? Da wäre beispielsweise das Kappeneck, das es ihr angetan hat. Oder das Café Victor, weil hier neben dem gemütlichen Ambiente auch auf regionale Zutaten geachtet wird. Mit dem Thema Kräuter setzt sich das Restau rant ebenso gerne wie vielseitig auseinander. Das Gericht, das Mona uns vorstellt, wurde zusammen mit Azubi Ibrahim aus Gambia zubereitet: Ein HalloumiBurger mit Salsa VerdeDip, der aus Petersilie, Koriander und gehacktem Feldsalat besteht. Die dazugehö rigen Kartoffelecken sind mit Rosmarin ge kocht und als Beilage wird ein Salat serviert. www.lokalheldentest.herrypsilon.de halloumi-burger mit Salsa Verde für 6 Personen Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten Preis pro Person: ca. 3 Euro Zutaten: 6 BurgerBrötchen oder Semmeln nach Wahl 1 Packung Halloumi 6 Salatblätter 1 Glas Chutney 1 Aubergine Salz Chiliflocken (optional) 1 Bund Petersilie 1/2 Bund Koriander 1 handvoll Feldsalat 1 kleine Knoblauchzehe Abrieb von einer unbehandelten Zitrone 1–2 EL Kapern 130 ml Olivenöl Salz und Pfeffer Zubereitung: Für die Salsa die Kräuter, den Feldsalat und die Kapern grob hacken. Die Knoblauchzehe pressen oder sehr fein würfeln. Alles mitei nander verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Etwas durchziehen lassen. Die Aubergine und den Halloumi in dünne Scheiben schneiden und in einer Pfanne mitetwas Öl scharf anbraten. TiPP: Wer es scharf mag, kann am Ende der Bratzeit chiliflocken über Käse und Auberginen streuen und kurz mitrösten. Burgerbrötchen halbieren und untere Seite mit Salsa bestreichen, Salatblatt, gegrillten Käse und Aubergine darüber schichten. Oben drauf jeweils einen Esslöffel Chutney geben und Deckel aufsetzen. Dazu passen gut: Geröstete Kartoffelschnit ze aus dem Ofen und Salat Seine Entscheidung ist natürlich völlig in Ordnung, aber was heißt »vergeuden«? Alle Winzer, die ich kenne, machen ihre Weine in allererster Linie zum Trinken, nicht zum ehrfürchtig Bestauntwerden! Muss das Schöne immer einen besonde ren Anlass haben? Sind meine handgefer tigten Schuhe zu schade, um sie beim Elternabend in der Schule zu tragen? Ist das letztendlich nicht meine Entschei dung, womit es mir gut geht? Warum werde ich den Eindruck nicht los, dass für manche Genussmenschen nur die Darstel lung nach außen zählt? In der wunderbaren Serie »Kir Royal« von Helmut Dietl gibt es eine Szene, in der ein mittelloser Feinschmecker am Hinterfen ster der Küche eines Sternelokals sitzt und der Koch ihm heimlich die halbe Flasche 1er Cru Bordeaux auf die Straße hinaus reicht, die der Möchtegern im Lokal nicht ausgetrunken hat. Und der Genießer sitzt im Licht der Straßenlaterne auf dem Geh steig und ist der glücklichste Mensch des Abends. The cook made his day. Auf was ich hinauswill: Natürlich steckt hinter jedem guten Wein eine Menge Ar beit, Wissen, Tradition, Liebe, Energie, Wagemut. Und jeder Winzer ist stolz auf gute Bewertungen in einschlägigen Maga zinen, gute Verkostungsnotizen, lobende Erwähnungen in Kritikerforen. Aber am Ende des Tages freut er sich mehr über ein strahlendes Lächeln auf den Gesichtern derer, die seinen Wein trinken. Wann auch immer. Zu welchem Anlass auch immer. Wein ist im wahrsten Sinne ein Lebens mittel. Und guter Wein befruchtet un seren banalen Alltag ebenso, wie er es in den besonderen Momenten schafft, uns in seinen Bann zu ziehen. Es ist immer derje nige, der die Flasche öffnet, der über das wann, wo, wie und mit wem entscheidet. Von daher: Leben Sie, freuen Sie sich über all, auch wenn so mancher um Sie herum nicht versteht, was genau dieses Lächeln auf Ihr Gesicht zau bert. Trinken Sie guten Wein, auch gerade in Situationen, in denen es vielleicht nicht passt … Über Wein nachzu denken und darüber, was er für Sie bedeutet, ist dafür nicht zwin gend notwendig! www.a3regional.de kÜcheNBesUch/aPPetithaPPeN Rezepte mit maxi mal fünf Zutaten, ofenfreie Kuchen, schnelle »treats« für Zwischendurch, Ba king Hacks. Die Neuer sc hei nu ng »Bake my day« von Sandra Schumann macht’s möglich. Wer originelle, aber dennoch einfache Backrezepte sucht, der ist hier genau richtig. Besonders geeignet bei spärlich besetzter Vorratskammer und schmalem Zeitbudget. www.gu.de Schwäbischer Wurstsalat, Marillentopfen knödel, Bierzwiebelsuppe. In »Komm und setz dich, lieber Gast« ist das nur eine kleine Auswahl an Rezepten, die Helene Weigl für ihren Mann Bertholt Brecht einst kochte. Martha Schad präsentiert die kulinarische Seite des Literats, eingebettet in sein aben teuerliches Leben. essen, trinken, medien mehr auf www.a3regional.de Die BackbuchIdee »Kinderleichte Becher küche« von Birgit Wenz macht ihrem Namen alle Ehre. Die Rezepte sind nicht nur einfach erklärt, sondern Schritt für Schritt mit Bildern untermauert. Zusam men mit den beige fügten Messbechern in drei unterschied lichen Größen gelingt es Kindern dadurch selbstständig, das Rezept umzusetzen. Kin der werden gefördert , das Ernährungsver halten geprägt und ein besonderes Küchen erlebnis garantiert. 10 Rezepte, geeignet für Kinder ab 3 Jahren. www.becherkueche.de »Das inoffizielle Harry Potter Koch buch« ist ein Buch für HarryPotter Fans, die die Roma ne von J. K. Rowling nicht nur lesen, sondern auch erle ben wollen. 150 Re zepte in dem Koch buch für Muggel ermöglichen einen hautnahen Kontakt mit Harry Potters Leben und einer ganz besonderen Magie: Die Zau berei des Kochens. Alle Rezepte kommen in der 7teiligen Romanreihe vor und eignen sich besonders zum Kennenlernen der bri tischen Esskultur. www.m-vg.de In dem etwas ande ren Kochbuch »Was hamma gessn« er wartet Sie neben 48 deftigen Rezepten aus der guten alten Zeit auch erzählte Alltagskultur aus dem bäuerlichen Leben. Brauchtum, Tradition, Haus haltsführung, Reli gion – dies und noch viel mehr Wis senswertes schicken Sie auf eine kleine Zeitreise in die andere Generation. www.volkverlag.de Der 224Seiten dicke Schmöcker aus der Hallwagreihe im prak tischem GUGeschenkbuchformat liefert einen reichhaltigen Überblick zur hippen Wachholderspirituose für alle Ginnerds oder all diejenigen, die es mal werden wollen. Das Werk geht von der Entstehung des ursprünglichen Getränkes, das eigentlich für medizinische Zwecke angedacht war, über die eigene Herstel lung zu Hause und präsentiert dem Leser eine große Auswahl extravaganter GinSorten, die man sicherlich bisher so nicht kannte. Aufegrührt werden unter anderem der Telser »Liechten stein Dry Gin« oder der »Mascaro Gin 9« aus Spanien. Zur eigenen Inspirationen gibt es zu dem breiten Rezeptangebot des Gins noch zehn Cocktailvorschläge und eine Präsentation der ange sagtesten GinDrinks aus weltweiten Trendbars. www.gu.de a3regional-Sonderveröffentlichung #2 / März 2017 Klosterstüble oberschönenfeld Rösti, zubereitet von Michael Haupt. Ein Küchenbesuch von Jürgen Kannler Vor zwei Jahren machten wir unseren er sten Küchenbesuch in Michael Haupts Klo sterstüble in Oberschönenfeld. Damals tra fen wir den Koch, um ihm bei der Zu bereitung einer wunderbaren Kalbsleber über die Schultern zu schauen. In seiner Küche werden nämlich nicht nur Schnitzel und Filet verarbeitet. Michael Haupt ist be müht, vom Tier, das für sein Haus ge schlachtet wird, möglichst viel zu nutzen und seinen Gästen ein breites Spektrum der daraus entstehenden kulinarischen Möglichkeiten vorzuführen. So manches lange Zeit als ArmeLeuteEssen abqualifi ziertes Rezept erfährt durch seine Hand eine verdiente Wiederbelebung. Um gezielt Wer den Weg zum Restaurant über den im Sommer recht hübschen Hof der Anlage wählt, wähnt sich zunächst im falschen Film. Ein etwas biederer, an vorstädtische Tagungshotels erinnernder Gang hält den Gast eher ab, als ihn freundlich zu empfan gen. Ein mobiler Garderobenständer auf halbem Weg zum Restaurant rundet dieses Erscheinungsbild ab. Endlich am Restau rant angekommen steht man nun da, man hat reserviert, wird aber zunächst nicht abgeholt. Irgendwann erscheint ein junger, recht netter Kellner, der einen auf zuvor kommende Art und durchaus mit eigenem Stil gut durch den weiteren Abend beglei ten wird. Am ersten Abend nach den Ferien ist das Sartory mäßig gebucht. Am Nebentisch ein junges Paar. Er trägt Bart und macht irgend was mit Fußball, als Aktiver. Etwas mehr www.a3regional.de Mit gleichem Engagement begegnet der Koch auch einer Ackerfrucht, die in seiner Heimatregion rund um die Westlichen Wälder zu besonderer Ehre kommt: der Kartoffel. Eine Vielzahl von Sorten gedeiht auf den fruchtbaren Böden zwischen Augs burg und dem Unterallgäu. In den letzten beiden Monaten standen Rösti ganz oben auf der Speisekarte im Stüble. Michael Haupt hat den Küchenklassiker aus der Schweiz schon lange eingebürgert. Wäh rend der Röstiwochen serviert er die lecke ren Kartoffelkuchen mit Fleisch oder Fisch, als veganes oder vegetarisches Gericht, wie das von ihm entwickelte Röstirezept mit Birnen, Rosmarin und Edelschimmelkäse. Bei unserem Küchenbesuch wünschten wir es uns ganz klassisch, nämlich schön knusprig mit einem Klecks Sauerrahm und frischem Schnittlauch. Michael Haupt lässt sich die Kartoffeln von heimischen Bauern anliefern. Für Rösti greift er gerne zu Selma, einer überwiegend festkochenden Sorte mit optimalem Stärkeanteil. Der sorgt dafür, dass diese Kartoffelspezialität in der Pfanne schön zusammenhält. Preis pro Portion: ca. 1 Euro€ Zubereitung: Für einen Rösti braucht man eine große geschälte, 10 Minuten vorgekochte Kartoffel. TiPP: Es eignen sich auch die übrig gebliebenen Kartoffeln vom Vortag. Mit der groben Küchenreibe reiben, ohne sich die Finger zu verletzten. Nun sehr fein geschnit tene Zwiebeln, etwas Salz, Muskat und Pfeffer aus der Mühle dazugeben. Achtung: Kein Ei in den Teig, sonst bekommen wir einen übergroßen Reiberdaschi! Den Rösti in einer Eisen pfanne langsam in Butter herausbraten. So wird er außen knusprig und bleibt innen schön weich. Abstand zwischen uns im weitläufigen Raum, und er hätte seine Trainings und Trikotgeschichten nur seiner Partnerin zum Besten gegeben. Die aktuelle Karte bietet eine erdiggedie gene und eine exotischverheißungsvolle Menüvariante. Die angebotenen Gänge kön nen abgestuft en Block oder en Detail geor dert werden. Der Spagat zwischen dem, was Gäste in einem Haus wie dem Drei Mohren erwarten, und dem, was ein Koch vom For mat eines Simon Lang zu leisten vermag, könnte langfristig glücken, sofern der Küche die nötigen Freiheiten eingeräumt werden. Bei den gewählten Speisen blitzt die große Könnerschaft Langs zuweilen auf, wie bei seinen Variationen von der ungestopften Gänseleber. Dieses Spitzenniveau hält nicht jeder Gang. Vor allem das Dessert hätte mehr Sorgfalt verlangt. Dagegen ist die offerierte Weinbegleitung ein Genuss, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Preislich liegt das Sartory nur geringfügig unter dem Level mit Sternen ausgezeichneter Spitzenrestaurants. Wir bleiben am Ball. www.steigenberger.com auf oft schon fast in Vergessenheit geratene Spezialitäten und Zubereitungsarten auf merksam zu machen, veranstaltet er im Klosterstüble regelmäßig Wochen, die Herz, Leber und Lunge oder Hirn gewidmet sind, und stößt mit diesem Angebot bei seinen Gästen auf lebhaftes Interesse. Die nächsten Spezialitätenwochen für Innerei en finden im März und April statt. michael haupts Pfannenrösti Schnell aufgegabelt Nachdem sein Griff nach den Sternen im Hause Kahn erfolglos blieb, fungiert Simon Lang seit letztem Sommer als »Küchendirek tor und Gastgeber« im Restaurant Sartory im Hotel Steigenberger Drei Mohren in Augsburg. VI Bisherige Küchenbesuche: Rhein gold, Parkstüberl Mergenthau, Mauläffle, Mom’s Table, Tavern wirt. Nachzulesen sind alle Küchen besuche auf www.a3regional.de VII aPPetithaPPeN a3regional-Sonderveröffentlichung #2 / März 2017 barbekanntschaften Funkelt und glimmert Prost – Mahlzeit! a3regional spürt mit seiner neuen Reihe »Barbekanntschaften« ganz besondere Bars und ihre Drinks in Augsburg und im Umland auf. Den Anfang macht die Golden Glimmerbar am Schmiedberg. Von Janina Kölbl italienische Verhältnisse In der Ludwigstraße 13 im ehemaligen Pino hat sich Skender Gashi mit dem La Tavernetta seinen Traum erfüllt. Im Erdgeschoss eher Trattoria, im 1. Stock geschmackvoll redu zierte Palazzoathmosphäre. Die Küche ein Traum, der Service träumt – etwas Zeit mit bringen, es lohnt sich in jedem Fall. Seit 40 Jahren führt die Familie Dragone in der Wintergasse 3 das Ristorante Dragone. Authentischer Adriano Celentano Style, Tages karte von höchster Qualität und Maestro Paolo am originalen Steinholzofen zeigt immer noch souverän, wo beim Thema Pizza die Messe gesungen wird. In den Räumen des ehemaligen La Casa Vec cia, bei St. Ursula 1 hat Bruno Strocci nach dem Umzug aus dem Gignouxhaus erfolg reich sein Al Theatro neu eröffnet. Frische leckere Speisen in einem sehr geschmackvoll eingerichteten modernen Ambiente. Reservie rung ist Pflicht. Marco Ruggiero zieht um. Das mille miglia, Wohnzimmer der Maximilanstraße für ge pflegtes italienisches Schlemmen, eröffnet am 1. März in den Räumen des ehemaligen Cisa im Antoniushof. Es soll auch weiterhin Plätze auf der Maxstraße geben, so ist zu hören. Lassen wir uns überraschen. Christoph Sauter, Oliver Hüttenmüller und Stefan Sieber waren gewillt das Augsburger Nachtleben aufzurütteln In der Glimmer Bar glimmert und funkelt es gewaltig. Und das nicht nur wegen der rie sigen Designerlampe, die an der Decke domi niert und dieser Bar das gewisse Etwas ver leiht. Nein, jeder, der hier schon mal zu Besuch war, kennt das Gefühl, ein wenig die Atmo sphäre einer anderen Welt zu spüren. Bin ich hier noch in Augsburg? Ja – und wie! Auch wenn das minimalistische Interieur, die exo tischen Drinks oder auch die schnieken Gäste, die einem das Gefühl vermitteln, immer ein wenig »underdressed« zu sein, vielleicht etwas anderes sagen möchten, gilt: Fühl dich hier wohl, das hier ist unser Kiez! Gegründet wurde die Bar 2011, benannt nach dem »Golden Glimmer Club« im Café Viktor. Christoph Sauter, Stefan Sieber und Oliver Hüttenmüller – Letzterer auch bekannt als Wirt der Kulperhütte – waren gewillt, das Augsburger Nachtleben mit diesen Events ein wenig aufzurütteln. »Anderssein« lautete hier die Devise. So standen bei den allmonatlichen Veranstal tungen außergewöhnliche Getränke, spezi elle Gäste und besondere Musik im Vorder grund. Die drei Freunde, von denen zwei eigentlich in gänzlich anderen Berufen behei matet sind – Christoph ist Grafiker, Stefan Verwaltungsangestellter –, wollten irgend wann mehr Leute als nur ihre eigenen Be kannten erreichen. Ihnen genügten die Par tys im Bismarckviertel nicht mehr, und so nahm der Plan, eine eigene Bar aufzuma chen, immer konkretere Gestalt an. Die Visi on: ein Kieztreff in der Innenstadt, ein Ort zum Hingehen und Sichwohlfühlen. Mit einer Menge Gleichgesinnter inklusive. Dass dies den Jungs gelungen ist, mag wohl kaum noch jemand bestreiten, denn die Gol den Glimmer Bar wurde von den Augsbur gern herzlichst aufgenommen. Seither ist sie zu einer Institution in der Innenstadt gewor den. Ein Grund hierfür ist wohl neben der stilvollen Einrichtung auch die mittlerweile auf 40 Cocktails angewachsene Karte mit den beliebten saisonalen Drinks. Bei der Zubereitung wird von den zehn Mitar beitern, die alle selbst an der Kreation der Getränke beteiligt sind, auf frische und unge wöhnliche Zutaten geachtet. Meist sind sie sogar selbst hergestellt, wie Sirups oder Mar meladen. Das Geschmackskriterium ist ebenso nahelie gend wie authentisch: Es muss den Barkee pern selbst schmecken, sonst werden die Cocktails nicht verkauft. Da wären auf der Winterkarte beispielsweise der Funky Cold Medina, der aus Kaffee,Vanille, Lakritze und Limette besteht, oder der Wasabi Gimlet, der Gin, Wasabi und einen Likör aus Pistazien baumharz enthält. Ob das schmeckt? Und wie! Wer keine Lust auf die außergewöhn lichen Kreationen hat, bekommt hier natür lich auch gerne den guten alten Moscow Mule oder einen einfachen Mojito gemixt. Der Toujours Tourist, den mir Christoph Sau ter vorstellt, wurde für die Herbstkarte 2016 entworfen. Es ist im Grunde ein simpler, aber dennoch vielschichtiger Cocktail. Und er passt hervorragend zur glimmerschen Bar philosophie: beste Zutaten und kein überflüs siger Schnickschnack. Die Basisspirituose ist ein ein Rye Genever der Destillerie Zuidam. Zu dessen malzigen Roggennoten passt her vorragend der französische Holunderblüten likör St. Germain. Hausgemachter Rosmarin sirup (mit weniger Zucker!) bringt noch eine Kräuternote in den Drink. Frisch gepresster Zitronensaft sorgt für die nötige Säure. cocktailrezept für 1 Person 5 cl Zuidam Rogge Genever 2 cl Saint Germain 3 cl Rosmarin-Sirup (Zucker-Wasser-Ve hältnis 1:3) 3 cl frischer Zitronensaft Alle Zutaten auf Eis shaken, doppelt in ein Glas auf Eiswürfel abseihen. mit einem erwärmten Rosmarinzweig garnieren. 20 Jahre hat er für seinen Bruder das Dragone geführt, jetzt hat Enzo Dragone mit der Trattoria da Enzo Dragone sein eigenes Restau rant eröffnet. Am Judenberg 11, hell und stil voll eingerichtet, eine nicht zu große Karte mit frischen, kreativen Gerichten, da wird jeder Geschmack fündig. Sein Bruder gab ihm zum Start einen Teil seines Personals mit auf den Weg. Professionalität vom ersten Tag an. Er gehört schon zu den Legenden in der Augs burger Gastroszene, Mauro Ficotto und sein Restaurant casanova in der Wellenburger 7a in Göggingen. Motiviertes, freundliches Perso nal und ein überragender Koch – Herz, was willst Du mehr? Es könnte auch in Mailand stehen und paßt gut zum Dom, neben dem es sich befindet. Das Antico Duomo in der Frauentorstraße 2 ist edel und seine Betreiber Berto und Raffaele erfüllen diesen Eindruck mit der entspre chenden Qualität Ihrer Speisen – italienische Klassiker im frischen Zwirn. (mb) feinkost aus aller welt Zum Namen des Drinks: Der Ausdruck »toujours tourist« stammt von Françoise Cactus, Künstlerin und Sängerin der Band Stereo Total. Sie lebt als Französin seit Jahren in Deutschland, fühlt sich hier aber immer noch als Touristin. In Frankreich kommt sie sich wiederum schon zu deutsch und im Umkehrschluss nun auch dort als Touristin vor. Man könnte von Heimatlosigkeit sprechen, aber auch – und darauf zielt der Drink natürlich ab – von einem un beschwerten, dauerhaften Urlaubsgefühl. Bei dem Altstadtlädchen »Kolonial« ist der Name Programm: Hier paart sich Feinkost aus aller Welt mit guter Literatur. Der KolonialFeinkostladen in Augsburg bie tet wohl für jeden etwas, der gerne Exo tisches probieren möchte oder aber auf der Suche nach einem eher unkonventionellen zu gast bei weißwurst, brezen und rindfleisch Die Volkshochschule Augsburg bietet im Frühjahr zwei neue Kurse »Rindfleischseminar« und »Weißwurst und Brezen: selbst gemacht« an Jeder, der schon immer mal gerne eine Weißwurst selber machen wollte oder aber nicht weiß, welches Stück vom Rind für welche Zube reitung geeignet ist, erfährt dies nun in zwei Kursen der vhs: Im sogenannten »Rind fleischseminar« sowie bei »Weißwürste und Brezen: selbst gemacht« wird auf dem Biolandhof Mayer in Hirblingen das notwendige Back groundwissen zu den bayrischen Klassikern vermittelt. Los geht es mit dem »Rindfleischseminar« am 22. März (weiterer Termin: 5. April). Hier lernt man von der Hauswirtschafterin Katharina Mayer alles, was man rund um das Thema »Rind« wissen muss und berei tet anschließend einen Rind und Schmor braten sowie verschiedene Steaks mit hochwertigem Fleisch selbst zu. Am 9. bzw. 16. Mai findet dann der Kurs »Weißwürste und Brezen – selbst gemacht« statt. Hier wird der Name zum Programm: In der Metzge rei und Backstube geht man den Mitarbeitern zur Hand und erfährt dabei alles wissenswertes über die Weiß wurstzubereitung und übt sich im Bre zenschlingen. Anschließend kann man dann das Selbstgemachte bei einem zünf tigen Beisammensein genießen. Anmeldeschluss ist für das Rindfleischsemi nar der 15. bzw. 29. März, für »Weißwurst und Brezen: selbst gemacht» der 2. bzw. 9. Mai. www.vhs-augsburg.de Geschenk ist: Das ehemalige Friseurgeschäft am Mittleren Lech zeigt, dass das Konzept von Büchern gepaart mit Feinkost herrlich funktionieren kann. Ziel des Kolonial ist es, Produkte anzubieten, die es sonst nirgends in Augsburg und in dieser Kombination zu erwerben gibt. Ungewöhnliche Dinge wie Öl aus Syrien, Gewürze aus Marokko, exquisi ten Thunfisch oder Pasta aus Italien, Marme laden, Tees, Kaffees oder Spirituosen – alles fairtrade und ökologisch. Auch bei den Bü chern legt das Ehepaar Wert auf Qualität vor Quantität. Im Sortiment sind vor allem lie bevoll illustrierte Kinder und passend zum Feinkostthema, außergewöhnliche Kochbü cher oder gut ausgewählte Belletristik. www.kolonial-augsburg.de www.a3regional.de ÜBeR DeN telleRRaND VIII a3regional-Sonderveröffentlichung #2 / März 2017 allgäu Zwischen Großem alpsee und oberstaufen ein ausflugstipp von Jürgen kannler Zwischen Immenstadt und Oberstaufen er streckt sich das herrlich breite und helle Tal der Konstanzer Ach. Von Westen her kom mend speist das meist gutmütig sprudelnde Bächlein erst den Großen, dann den Kleinen Alpsee, bevor es kurz hinter Immenstadt in die Iller mündet und sich gemeinsam mit der großen Schwester auf den Weg zur Donau macht. Mit seinen 15 Kilometern Länge wirkt das Tal im besten Sinne kompakt. An einem hal ben Tag ist es durchwandert. Vielfältig sind die Möglichkeiten, die Strecke durch einen Abzweig auf einen Gipfel der schönen Gras berge zu einem Ganztagestrip zu vervoll kommnen. Die beiden Städtchen verbindet eine kleine Bahnlinie, die einem bei Bedarf den Rückweg erleichtert. Zwischen den Jahren war ich mit der ganzen Familie in einem Quartier der Naturfreunde in Wiedemannsdorf. Große, helle Zimmer, zwei Stockbetten und eine Einrichtung aus Vollholz, die einige Geschichten erzählen könnte. Am Morgen versorgten uns die Her bergseltern mit einem Frühstück, an dem nichts auszusetzen war, und am Abend meist mit Spezialitäten, die nur in Mengen ab 20 Personen vernünftig zubereitet werden kön nen. Unser Favorit waren Elisabeth Strobls Käsekartoffeln. Guten Kaffee fanden wir in einem Dorfladen schräg gegenüber. Hier wur den die Bohnen auch geröstet und zu feinen Sorten gemischt. Es gab dort auch Kuchen und Käse aus der Region sowie Unmengen Mineralwasser. Der kleine Laden ist nämlich in einer stillgelegten Brauerei heimisch, in der seit 20 Jahren eine Mineralquelle sprudelt und als AllgäuerAlpenwasser abgefüllt wird. reserven an den Skispielplatz karren lassen, dass die Kleinen nach Herzenslust darauf rutschen konnten und ihren Spaß hatten. Ich nutzte diese wunderbaren Stunden der Ruhe für kleinere Wanderungen im Rahmen meines sich täglich erweiternden elterlichen Bewegungsradius. Schon am ersten Tag lernte ich die Vorzüge des Dorfhauses ken nen. In diesem im Kern alten Anwesen bringt die Chefin Imelda Erd zusammen, was hier zusammengehört. Wunderbares Essen und Trinken, eine Sennerei samt Käse schule und Laden sowie einige Chalets, bei denen sich das Geld für den Innenarchi tekten wirklich gelohnt hat. Nach ihrer letzten Skistunde führte ich unsere Jüngste dorthin zum Mittagessen aus. Sie wählte eine Wildschweinbratwurst vom Metzger aus der Nachbarschaft mit Inspiration bei Skiwanderungen, die für die ganz großen Sportskanonen unter Ihnen vielleicht nicht spektakulär genug sein mögen. Mich überzeugen diese zwei bis drei Stunden dauernden Aufstiege – meist wähle ich Touren unweit von Immenstadt – durch ihre Unkompliziertheit. Es gibt auf diesen Anstiegen auch bei besten Schneeverhält nissen und Sonnenschein kein Gedränge, zumindest an Werktagen. Die Gastronomie in den gemütlichen Hütten ist oft von einer Qualität, dass auch Einheimische den Ein kehrschwung wagen. So bietet die Wurzel hütte bei Ofterschwang einen himmlischen Kaiserschmarrn, wahlweise mit oder ohne Rosinen, und die Käsebrotzeit im Kemptner Haus am Gschwender Horn reicht zur Not auch für zwei. Und dass der Käse von bester Qualität ist, versteht sich bei einer Allgäuer Hütte eigentlich von selbst. Das Dorfhaus in dem wunderbar verschlafend wirkenden Thalkirchen ist von außen ebenso einladend wie innen. Das noch heute von der Milchwirtschaft geprägte Dorf ist die Perle im breiten Tal zwischen Immenstadt und Oberstaufen. Dahinter geht es auf der einen Seite zum großartigen Kunsthaus nach Bregenz und zum Museum der Frau in Hittisau. In der anderen Richtung sind beispielsweise das Künstlerhaus in Marktoberdorf, die MEWO Kunsthalle in Memmingen und das Kunsthaus in Kaufbeuren lohnende Ziele. Welchen Weg man auch wählt, die beiden Talseiten halten immer genügend Abstand voneinander, um den Blick frei schweifen lassen zu können. Unsere oft freundlich sonnigen Winter bieten an vielen Tagen eine gute Gelegenheit, diesen Teil des Oberallgäus kennenzulernen. Die 150 Kilo meter von Augsburg nach Immenstadt schafft man in der Regel in 90 Minuten, egal ob man sich ins Auto setzt oder in den Zug steigt. Damit gehört die Gegend zu den idealen Ausflugszielen unserer Region. Und wer mehr als einen Tag bleiben möch te, findet hier immer ein Bett, das zu sei nem Budget und seiner Laune passt. www.a3regional.de Mangels Schneemassen auf unseren beschei denen 750 Höhenmetern verabschiedeten sich die meisten Naturfreunde morgens rechtzeitig in die hochalpinen Schneekano nenlagen rund um Obersdorf. Unsere Jüngste durfte ausschlafen und hatte den Frühstücksraum für sich. Ihr Kinderskikurs startete um 10 Uhr in Thalkirchdorf auf der schattigen Seite des Tals und ich durfte sie zu ihren ersten Schulstunden auf Skiern zu begleiten. Ihre Lehrerinnen waren die freundlichsten des Allgäus und der Chef hatte aus irgendei nem vergessenen Seitental genügend Schnee Kartoffelbrei, Kraut und viel Soße, dieser Wahl schloss ich mich an. Der Senf wurde zur großen Freude der Kleinen in einem winzigen Schüsselchen serviert und konnte so nach Gusto auf den Teller gebracht wer den. Diese Art der unaufdringlichen Auf merksamkeit setzt sich im gesamten Dorf haus fort. Sie sollten diesen Ort in ihrem Routenplaner vermerken. Kurz nach unserer Abreise setzten auch im Allgäu die Schneefälle ein. Ich nutzte seit dem einige nicht allzu streng getaktete Frei tage, um meinen Schreibtisch mit meinen Tourenski zu tauschen, und fand Ruhe und Es ist nicht schwer, hier guten Käse zu fin den, doch wer vorzügliche Ware wünscht, muss etwas suchen und viel probieren. Ich kann zum Beispiel die Bergkäse aus dem schon erwähnten Dorfhaus empfehlen oder die wunderbaren HeumilchHart und Weichkäse der Schönegger KäseAlm in Im menstadt. Deren Ware wird übrigens auch auf dem Wochenmarkt in Friedberg ver kauft. Vor Kurzem habe ich die Bergbauern Sennerei Hüttenberg und ihren gut ge reiften Emmentaler kennengelernt. Ein guter Grund mehr, bald mal wieder ins nahe Allgäu zu fahren. IX a3ReGioNal.De a3regional-Sonderveröffentlichung #2 / März 2017 lamm Sucht metzger Produkt, Produzenten und nachfrage sind schon vorhanden. Trotzdem gelangt das Lechtal-Lamm nicht zum Verbraucher. Warum? Eine Spurensuche auf 3 Seiten von Felicitas neumann Wo Schafe sind, da finden sich auch Lämmer. Und die wandern zahlreich durch die Lechauen Augsburgs. Das LechtalLamm hat hier seinen Ursprung und diese Tier ist in der Tat etwas ganz Besonderes – nicht nur geschmacklich. Die Schaf herden leisten wichtige Naturschutzarbeit und sichern dadurch neben einem ar tenreichen Pflanzenbestand auch ihre eigene Lebensgrundlage – Eine funktionie rende Symbiose zwischen Nutztier und Natur. Die Lämmer, vorwiegend der Rasse »Merino«, ernähren sich fast ausschließlich von Kräutern und begleiten die Herde ein halbes Jahr bevor sie sehr zartes, gesundes und aromatisches Fleisch liefern. So ein Produkt erfreut sich großer Beliebtheit und Nachfrage. Doch das Problem ist: Das Label »LechtalLamm« kennt kaum jemand und das ist kein Wunder. 2001 wurde die Marke LechtalLamm ins Leben gerufen und vom Start weg erfolg reich vermarktet. Doch geänderte Hygienerichtlinien der EU machen es den Schä fern seit 2010 nahezu unmöglich, ihre Lämmer wie bisher zu schlachten. Auch viele Schlachthöfe sind von dieser Änderung betroffen. Es stellt sich die Frage: Warum ermöglichen die Auflagen lediglich den großen, industriellen Betrieben die gewerbliche Fleischproduktion? Und das in einer Zeit, in der eigentlich jeder wis sen sollte, das der Schutz unserer Natur immer drängender wird. Das Bewusstsein der Menschen verändert sich. Massenware ist nicht mehr so gefragt, Umwelt schutz und Regionalität sind es, die eine stetig wachsende Rolle spielen. Doch anscheinend ist alles, was nicht maschinell hergestellt wird, laut EU unhygie nisch. Die Praxis beweist doch: Es ist auch kleinen Betrieben möglich, nach hygi enischen Standards zu schlachten. Der Landschaftspflegeverband kümmert sich nun mit seinem Projekt »Weidestadt Augsburg« in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Ecozept um die Vermark tung des LechtalLamms. Bis 2020 soll dieses Projekt andauern. Eine lange Zeit, wenn man bedenkt, dass Produkt, Produzent und Nachfrage schon vorhanden sind. Dies zeigt, wie schwierig dieses Unterfangen sein kann. a3regional nimmt sich in dieser Ausgabe dem Projekt an und spricht mit Verant wortlichen der Vermarktung, Schäfern und Kunden. Anzeige: Weißwürste und Brezen – selbst gemacht Dienstag: 17 bis 20:30 Uhr In kleiner Runde erfahren und erleben Sie, wie frische Weißwürste hergestellt werden und üben sich danach in der Backstube im Brezenschlingen. 09.05.2017, Kursnummer PF72509B (Anmeldeschluss: 02.05.2017) 16.05.2017, Kursnummer PF72516B (Anmeldeschluss: 09.05.2017) Rindfleischseminar Mittwoch: 17 bis 21:30 Uhr Das Seminar beginnt im Rinderstall und endet in der Brotzeitstube bei einer gemeinsamen Verkostung der im »Kochteil« hergestellten Rindfleischzubereitungen. 22.03.2017, Kursnummer: PF72322B (Anmeldeschluss: 15.03.2017) 05.04.2017, Kursnummer: PF72405B (Anmeldeschluss: 29.03.2017) Anmeldung: Volkshochschule Augsburg Willy-Brandt-Platz 3a | 86153 Augsburg Telefon: 0821 / 50265-55 Mail: [email protected] www.vhs-augsburg.de www.a3regional.de PRost MahlZeit a3regional-Sonderveröffentlichung #2 / März 2017 X lechtal-lamm Wussten Sie eigentlich, dass es in unserer Region eine ganz besondere Schafzucht gibt, die nicht nur besonders leckere Lämmer hervorbringt? Die Artenvielfalt in den Lechauen mit einem Landschafts- und Pflanzenbild, wie es auf der ganzen Welt nur hier bei uns vorkommt, haben wir vor allem den Schafen zu verdanken. Sie wollen mehr darüber erfahren? a3regional auch! Ein Gespräch mit Nicolas Liebig vom Landschaftspflegeverband Augsburg a3regional: Was genau ist das LechtalLamm? nicolas Liebig: Es gibt in der Umgebung von Augsburg eine lange Tradition und das ist die Wanderschäferei. Schon Mitte des 19.Jahrhun derts sind Schäfer aus ganz Süddeutschland in den Sommermonaten vor die Tore Augs burgs gewandert, um dort ihre Schafe weiden zu lassen – auf den sogenannten Lechheiden. Das sind sehr karge Kies und Schotterböden, auf denen man keine Ackerwirtschaft betrei ben kann. Aber die Schafe kommen auf die sem Umland gut zurecht und hinterlassen eine artenreiche Kulturlandschaft. Um diese Regionalität zu schützen, haben wir 2001 die Marke »LechtalLamm« ins Leben gerufen. Diese unterliegt bestimmten Produktionsrich tlinien: Die Schafe müssen beispielsweise in der Landschaftspflege aktiv gewesen sein, das heißt, sie haben im Sommer auf Naturschutz flächen zu weiden, außerdem dürfen die Lämmer nur ein bestimmtes Alter erreichen und nicht mit Kraftfutter bzw. Soja gefüttert werden. Wie kommt die besondere Artenvielfalt in den Lechauen zustande? Durch die Beweidung. Die Schafe halten Bäume und Sträucher von der Fläche, sodass viel Sonne auf die Heiden scheinen kann, sie fressen selektiert und ermöglichen dadurch einen strukturierten Bestand und die Tritt stellen lassen verschiedene Arten keimen. Ganz besonders ist aber, dass jedes Schaf im Schnitt 10.000 Pflanzensamen transportiert, sodass Pflanzenarten wandern und neue Le bensräume besiedeln können. Mittlerweile ist die Vermarktung des LechtalLamm zum Erliegen gekommen. Warum? Zuerst hat alles sehr gut funkioniert. Die Schäfer haben selbst vermarket und ihre Läm mer selbst geschlachtet. Doch dann hat die EU HygieneRichtlinien und sehr hohe Aufla gen für Schlachträume eingeführt. Finanziell konnten das die Schäfer nicht bewerkstelli gen, sodass sie ihre HofVermarktung nicht aufrecht erhalten konnten. Der Landschaft pflegeverband will jetzt den Schäfern ein zu sätzliches wirtschaftliches Standbein schaf fen und somit die alten Landnutzungsformen fördern. Wie werden Sie dabei vorgehen? Von der VerbraucherSeite gibt es schon eine hohe Nachfrage nach Lamm. Was uns fehlt, ist ein Metzger. Wir haben nun ein Planungs büro beauftragt, das der Vermarktung neue Impulse geben soll und ein wesentlicher Schritt wird es sein, einen Schlachter in der Region zu finden – einen Schlachthof, der den EURichtlinien entspricht. Es wäre schön, wenn man bald wieder das LechtalLamm kaufen und essen könnte. Wir sind allerdings noch in der Anfangsphase unseres Projekts. Voraussichtlich im Herbst werden wir eine Aktionswoche veranstalten mit Gastronomen, die das LechtalLamm auf ihrer Speisekarte anbieten, und mit Metzgern, die das Lamm in dieser Woche verkaufen. Deshalb bitten wir alle GastronomieBetriebe, die auf der Suche nach regionalem und qualitativ hochwer tigem Lamm sind, sich bei uns zu melden. Form und Farbe Sind Sie zuversichtlich, was das Projekt angeht? Ja, ich bin sehr zuversichtlich. Die Nachfrage ist sehr groß, wir befinden uns hier in einem Ballungsraum mit weit über 300.000 Einwoh nern im ganzen Umfeld. Das Bewusstsein für regionale Produkte steigt stetig und somit auch unser Klientel. Das einzig Entschei dende ist der Metzger! Gibt es denn aktuell noch Schäfer, welche die Lechau en beweiden? Es gibt vier bis fünf Schäfer, die in den Lech heiden unterwegs sind und die haben zwei Einnahmequellen. Das ist einmal die Natur schutzarbeit und einmal die Fleischvermark tung. Mit der ursprünglichen Wollvermark tung lassen sich keine Erlöse mehr erzielen. Ganz anders ist es mit dem Lammfleisch. Lämmer werden spätestens nach einem halb en Jahr geschlachtet und das Fleisch ist sehr zart und gesund. Schmecken LechtalLämmer denn besonders gut? Es gibt einen deutlichen Unterschied in der Qualität zu anderem Lamm. Lammfleisch aus Neuseeland und Großbritannien ist sehr stark aufgemästet. Hier wächst das Lamm relativ langsam, läuft ein halbes Jahr mit Herde durch die Lechheiden und ernährt sich dort hauptsächlich von Kräutern. Und das merkt man. osteria Kuckuck Sizilianisches Gewürz-Lammragout mit Polentatalern, gekocht von Stella Friedl Zugänge zu ungegenständlichen Gemälden aus der Sammlung bis 12. März 2017 Leichtigkeit und Schwere Basilius Kleinhans Stefan Wehmeier 19. März bis 7. Mai 2017 Schwäbische Galerie im Volkskundemuseum Oberschönenfeld Oberschönenfeld 4 86459 Gessertshausen Tel. (0 82 38) 30 01-0, [email protected] www.schwaebisches-volkskundemuseum.de www.bezirk-schwaben.de www.a3regional.de Öffnungszeiten Di bis So 10–17 Uhr, an allen Feiertagen geöffnet. Für Gruppen auch nach Vereienbarung. Dass die Einflüsse unserer mediterranen Er fahrungen Einzug in die heimische Gastrono mie gehalten haben, zeigt schon die Präsenz der ristorante italiane (siehe Italienische Ver hältnisse) in Augsburg. Die Osteria Kuckuck hat in dieser Kategorie eine Ausnahmestellung. Das Gasthaus in Pfer see existiert seit nunmehr einem Jahrhun dert. Die Mauern strahlen Geschichte und Geschichten aus. Der jetzige Patron Martin Koltermann, ein er klärter Liebhaber guter Weine und gepflegten Genießens, verwirklichte sich vor einigen Jahren hier den Traum eines eigenen Lokals. Er übernahm die Osteria Kuckuck, eine Enkla ve toskanischer Lebenskultur im reservierten Norden. Und genau dies ist der Unterschied zum klassischen Italiener um die Ecke. Hier wird versucht, italienisches dolce far niente mit deutscher Gasthauskultur zu vereinen. Und im Herbst 2016 gelang Martin ein Glücks griff, indem er Stella Friedl, die in der Vergan genheit bei Koltermanns Vorgängerin schon 10 Jahre lang verantwortlich für die Küchen leistungen im Kuckuck war, an ihre alte Wir kungsstätte zurückzuholen. In gleicher Partnerschaft zeichnet Martin für den Gastraum, die Weinauswahl und die Be treuung der Gäste, Stella für die Belange der Küche und die Speisenauswahl verantwort lich. Es ist ein ganz eigenes Gefühl in der Oste ria zu sitzen, man fühlt sich gleichsam hei misch und doch in Urlaubsstimmung. Die Holzbohlen und die Fenstern erzählen von Bierseeligkeit und bayerischschwäbischer Ge mütlichkeit, der große toskanische Holztisch in der Mitte des Lokals, auf dem sich diverse Weine, Grappe und sonstige Spezialitäten ita lienischer Provinienzen in fröhlicher Runde scharen, versetzt einen sofort in eine gute ita lienische Osteria zwischen Siena und Florenz. Dazu kommt Stella Friedls Küche, die es schafft, mit hiesigen Produkten ein Stück ita lienisches Lebensgefühl auf die Teller zu zau bern. Da wird das regionale Rind zum Osso bocu, die Hähnchenbrust vom Bauern zum Involtini mit Riso Nero. Eine Freundin, die einen großen Garten zwischen Haunswies und Hollenbach bewirtschaftet, versorgt Stel la mit frischen Kräutern und Spezialitäten von Kapuzinerkresse bis Physalis. Die Eier kommen vom Bauern »nebenan« und das Ge müse und Fleisch, wann immer möglich, aus der Umgebung. Ab und an fließen auch Ein flüsse aus der helenischen Küche mit ein, dann gibt es CalamataOliven mit lauwarmen ThymianJus. Augen schließen, den Duft einsaugen, und man sitzt mitten in Augsburg auf einer licht durfluteten Terrasse in einem Garten auf Sizi lien, der Duft von Zitronenblüten in der Nase und das betörendluftschwängernde Aroma des Rotweins im Glas. Salute! Für diejenigen, die gerne mal wissen möch ten, wie man das alles so lecker auf den Teller bringt: Die gebürtige Griechin Stella bietet regelmäßig Kochkurse an. (Björn Kühnel) www.osteria-kuckuck.de XI a3ReGioNal.De a3regional-Sonderveröffentlichung #2 / März 2017 wo sind die lämmer hin? Ein Besuch bei der Schäferei Hartl Nach diesem Gespräch stellte sich mir nur noch eine Frage: Was passiert mit den Scha fen und Lämmern der Schäfer, die die Lechauen beweiden, wenn das Lechtal Lamm nirgendwo zu kaufen ist und es kei nen Schlachter in der Umgebung gibt? Diese Frage führte mich zur Schäferei der Hartl Familie in Affing/Mühlhausen. Dort kamen erstaunliche Tatsachen ans Licht. Als ich Josef und Christian Hartl, Vater und Sohn, die Frage stellte, ob sie eine herzer greifende Geschichte aus ihrem Schäferda sein zu erzählen hätten, bekam ich folgende Antwort: Ein Schäfer ist ein ganz normaler Mensch. Im Sommer sind die beiden Wan derschäfer in den Lechauen unterwegs, im Winter in Pöttmes, zurzeit befinden sich die Schafe aber im Stall. Ab 1. April beginnt dann wieder die neue Beweidung in den Lechauen. Im Laufe der Unterhaltung er fahre ich dann aber doch noch etwas Herz ergreifendes. Die Hartls sind Schäfer mit Leib und Seele, sie leben für Ihre Schafe und für die Natur. Sie sind für das einzigartige Landschaftsbild in den Lechheiden verant wortlich und sie erschaffen ein Lamm, das Aufruf: Alle Gastronomie-Betriebe, die auf der Suche nach regionalem, qualitativ hochwertigem Lamm sind, können sich unter folgender Adresse melden: michael Böhm Project manager Ecozept oberer Graben 22 - D- 85354 Freising Tel.: 08161 – 14 82-15 [email protected] Ecozept steht für Nachhaltigkeit in der Lebensmittelversorgung und Landnutzung und wurde vom Landschaftspflegeverband mit der Vermarktung des Lechtal-Lamms beauftragt. Sizilianisches gewürz-lammragout mit Polentatalern für 4 Personen Zubereitungszeit ca. 2 Stunden Preis pro Portion: ca. 8 Euro Zubereitung: Lammkeule entbeinen, säubern und in 5cm große Würfel schneiden. Zwei GemüseZwiebeln hacken, sechs Kumquats in dünne Scheiben schneiden, zwei Karotten klein würfeln, einige Salbeiblät ter in Streifen schneiden. TiPP: Kumquats geben dem Gericht eine herrlich frisch-säuerliche note Reichlich Butter in einem großen Topf auf schäumen und das gepfefferte und leicht gesal zene Fleisch darin goldbraun anbraten. Zwiebel, Karotten, Kumquats und eine Handvoll Rosinen dazu geben und kräftig andünsten. Tomatenmark, Salbei und eine Mischung aus gemahlenen Gewürznelken, Pimentkörnern und weißem Pfeffer unterrühren und mit einem kräftigen Schuss BalsamicoEssig ablö schen. Einen halben Liter vollfruchtigen, schweren Rotwein angießen und auf die Hälfte reduzie ren. Zwei Lorbeerblätter hinzufügen. Nun alles im geschlossenen Topf ca. 90 Minuten leise köcheln lassen. MaisGries nach und nach in Brühe geben und unter ständigem Rühren zur cremigen Masse schlagen und mit Kurkuma abschmecken. Zwei Finger dick auf ein großes Blech aufstrei chen und abkühlt lassen. Taler aus der festen Masse stechen und in Butter scharf goldbraun anbraten. Pinienkerne ohne Fett anrösten und unter das Lammragout heben. In einem tiefen Teller einen Schöpfer Lamm mit den Polentatalern und frischem Salbei anrich ten. Dazu schmeckt hervorragend ein kräftiger Roter, z.B. ein Nero d’Avola aus Sizilien. gesünder, regionaler und leckerer nicht sein könnte. Doch was passiert mit den Lechtal Lämmern, wenn sie nach einem halben Jahr bereit für unsere Gaumen sind? Sie werden nach Stuttgart geschickt. Nicht gekenn zeichnet als LechtalLamm, werden sie dort geschlachtet und als ganz normales Lamm vermarktet, während wir uns hier – verzwei felt auf der Suche nach regionalen Pro dukten – mit angeblich deutschem Lamm, das aber eigentlich aus Großbritannien kommt oder mit Lamm aus Neuseeland zu frieden geben müssen. Und das nur, weil es keinen Schlachter in unserer Umgebung gibt, der die LechtalLämmer verarbeiten darf. Und genau dagegen wollen die Schäfer nun etwas unternehmen. Sie stehen nicht nur voll und ganz hinter dem Projekt des Landschaftspflegerverbands Augsburg, son dern sie wollen etwas auf die Beine stellen. Doch das schaffen die Beiden nicht alleine und deshalb noch einmal, weil die letzten Worte am besten im Gedächtnis bleiben: Lamm sucht Metzger! osterlamm, beispielweise unter: hartl Schäferei Augsburger Straße 34 | 86444 Affing/Mühlhausen | 08207 1640 Robert Drexel Gessertshauser Straße 4 | 86877 Walkertshofen | 08239 7110 nudel & co Stormanns Nudelmanufaktur-Feinkost-Fleischspezialitäten Anzeige: 2007 eröffnete Frank Stormanns seine Nudel manufaktur am Perlachberg. Mit frischen selbstgemachten Nudeln eroberte er sich schnell ein Stammpublikum, das auch seine hausgemachten Saucen schätzt. Als sich im Jahr 2014 die Möglichkeit bot, auf den Stadt markt umzuziehen, zögerte er nicht lange. An insgesamt 72 Plätzen bietet er jeden Mit tag frisch zubereitete Gerichte an. Die fri schen Nudeln sind von bester Qualität und immer voller kreativer Ideen, von Basilikum ZitronenNudeln bis zu Ravioli mit Trüffel oder Blutwurstfüllung. Seit letztem Jahr bie tet er zusätzlich eine reiche Auswahl bester Fleischspezialitäten an – von Wild, über Ge flügel bis hin zum Dryaged Rind, saisonal auch Spezialitäten wie Kalbsbries oder Wil dinnereien. Die Beratung der Kunden wird groß geschrieben und es gibt immer den ein oder anderen (Geheim)Tipp für die Zuberei tung. Auf den Ursprung und die Qualität sei ner Waren legt Frank Stormanns extremen Wert. Am Liebsten würde er seine gesamten Fleischprodukte von regionalen Produzenten anbieten, stößt aber immer wieder, wie im Fall Lamm, an nahezu unüberbrückbare Grenzen bei der Vermarktung bzw. Kontinui tät der Grundqualität. (Björn Kühnel) Stadtmarkt Augsburg, Obere Fischgasse Montag bis Mittwoch 9.00 – 18.00 Uhr Donnerstag & Freitag 8.00 – 18.00 Uhr Samstag 8.00 – 14.00 Uhr Telefon 08214208211 www.stormanns.eu www.a3regional.de osteRRätsel a3regional-Sonderveröffentlichung #2 / März 2017 oster-rätsel-rallye In zwei Schritten zum Nest Der Osterhase steht vor der Tür. Und weil dies auch die Zeit der Auferstehung ist, möchten wir an die Leserinnen und Leser von a3regional appellieren, an den Feiertagen aufzustehen, vom Esstisch, dem Sofa oder Computer, und das Frühlingserwachen unserer Region zu erleben. Als kleinen Anreiz haben wir an drei Orten Nester versteckt, die es bei diesen Spaziergängen zu finden gilt. Bevor es an die Nestersuche geht, ist jedoch ein kleines Osterrätsel zu lösen. Nur wer die richtige Antwort an uns mailt, bekommt am Mittwoch vor dem Osterfest von der a3regionalRedaktion die Basisinfos zu un serer OsterRallye. rätsel 1 »alter hase« Im nördlichen Stadtzen trum erblickt man die Gestalt eines großen und mächtigen Ge bäudes. Seine Archi tektur ist wie eine Zeitreise durch die Geschichte zurück bis ins 8. Jahrhun dert. Wie heißt das Gebäude, nach dem auch das Vier tel ringsum benannt ist? rätsel 2 »Junges Küken« Holt eure Landkarten raus! Wir suchen einen kleinen Ort ganz nah bei Ai chach. Sein Na Na me best besteht eht aus zwei Teilen. Der eine riecht gut, der andere liegt zwischen zwei Bergen oder Hü Hü geln und wird in diesem Fall mit »h« geschrieben. rätsel 3 »Schlauer Fuchs« In einem großen Wald Wald gebiet im Westen un un serer Region befin befin det sich ein Ort Kul der Ruhe, der Kul tur, aber auch der gepflegten Gastlichkeit. Bäch Wer dem Bäch lein Schwarzach folgt, wird fündig. Spielregeln: Eines oder mehrere der Rätsel lösen und die Antwort bis zum 26. März an die a3regionalRedaktion mailen. Adresse: oster [email protected]. Richtige Antworten werden am 12. April mit den Basisinformationen zur Teilnahme an unserer OsterRallye be lohnt. Wer ein »Nest« findet und uns zum Beweis dafür ein Foto sendet, hat die Chance, einen von mehreren Gutscheinen für den Be such eines Spezialitätenrestaurants unserer Region zu gewinnen. Der Gesamtwert der Preise beträgt 500 Euro. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beteiligten Firmen dürfen nicht am Gewinnspiel teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen www.a3regional.de XII ostertermine aus der region ostermarkt im Sisi-Schloss Sa + So | 18.03. und 19.03.2017 Angeboten werden neben frühlingsbunten Dekoartikeln für die heimischen vier Wände auch Eier aller Art sowie allerlei Geschenkartikel für das bevorstehende Os terfest. Für das leibliche Wohl der Besucher ist gesorgt. Ort: Sisi-Schloss in Unterwittelsbach, 86551 Aichach | Eintrittspreis: 1,50 €Euro Kunsthandwerker ostermarkt in Schwabmünchen So | 09.04.2017 Das Angebot an handgemachten Pro dukten reicht von bemalten Ostereiern und Osterdekoration für zu Hause über Töpferwaren bis hin zu Mode und Edel steinschmuck. Ort: Stadthalle, Breitweg 20, 86830 Schwabmünchen | Öffnungszeiten: 10 bis 17 Uhr osterdult Sa | 15.04. bis 01.05.2017 Die Osterdult in Augsburg ist ein ganz be sonderes FreiluftEinkaufserlebnis. Sie wird eröffnet mit Umzug und musikalischer Umrahmung. An der Vogelmauer zwischen Jakobertor und Vogeltor schlängelt sich die Budenstrasse entlang und ist jährlich für tausende Besucher Anziehungspunkt. Ort: an der Vogelmauer zwischen Jakobertor und Vogeltor, 86152 Augsburg Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 19 Uhr osterplärrer So | 16.04. bis 01.05.2017 Im Frühjahr und im Spätsommer ist Augs burg Schauplatz für das größte Volksfest in BayerischSchwaben. Ein Fest, das Moderne und Tradition vereint – mit HightechFahr geschäften, nostalgischen Schaustellerbe trieben und bayerischer Gemütlichkeit. Drei Festzelte stehen zur Auswahl: das SchallerZelt, das Festzelt Binswanger & Kempter sowie die Sterndl Alm. Ort: Plärrergelände, 86153 Augsburg ostermarkt in Aindling Mo | 17.04.2017 Osterjahrmarkt mit breitem Warenangebot Ort: Marktplatz, 86447 Aindling Öffnungszeiten: 11 bis 17 Uhr
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