PDF erstellen

Nahrungsmittel aus Polen sind weltweit gefragt
23.02.2017
Inhalt
 Polen baut seine dominierende Stellung als Geflügelproduzent aus
 Aufbackwaren und Müslis werden immer beliebter
 Trockenmilch als Exportschlager
 Säfte statt Konserven
 Markt für Mineralwasser konsolidiert sich
 Bei Süßwaren geht der Trend zu höherwertigen Produkten
 Haustierfutter hat Wachstumspotenzial
 Apotheken freuen sich über Umsatzsteigerungen
Industrie investiert weiter / Geflügelfleisch bleibt Verkaufsschlager / Von Beatrice Repetzki
(Januar 2017)
Warschau (GTAI) - Polens Hersteller von Nahrungsmitteln, Getränken, Haushaltschemie und Arzneien schauen
optimistisch in die Zukunft. Die Unternehmen bauen ihre Produktionskapazitäten aus, auch vor dem Hinter­
grund, ihre Exporte weiter zu steigern. Der schwache Zloty-Kurs und das große Angebot an vielen agrarischen
Rohstoffen geben dem Export Auftrieb.
Polen als bedeutendes Herstellerland von Nahrungsmitteln, Getränken, Tabakwaren, Haushaltschemie und Arz­
neien bietet gute Absatzchancen für moderne Verpackungsmaschinen. Viele der Produkte werden in westliche
Länder exportiert. Gleichzeitig strebt Polen auf entferntere Märkte in Asien, Afrika und Lateinamerika, um Ein­
bußen etwa auf dem russischen Markt zu kompensieren. Die Produktionskapazitäten werden ständig erweitert
und erneuert.
Der Unilever-Konzern, der seit 2007 rund 1,6 Mrd. Zloty (Zl; rund 362 Mio. Euro, 1 Euro = 4,4240 Zl; Stand:
30.12.16) in Polen investiert hatte, kündigte an, mindestens 100 Mio. Zl für seine vier Fabriken in Bydgoszcz
(Bromberg; Körperpflegemittel, Kosmetika, Haushaltschemie), Banino (Speiseeis), Katowice (Kattowitz; Margari­
ne und Tee) und Poznan (Posen; Mayonnaise, Suppenpulver (Knorr) und ähnliches) aufzuwenden. Laut stellver­
tretendem Vorsitzenden von Unilever Polska, Marek Kopyto, wird 2017 über weitere Investitionsbeträge ent­
schieden werden. Die Einnahmen von Unilever Polska beliefen sich 2015 auf 3,5 Mrd. Zl; 60% der Produktion
werden exportiert.
Die Europäische Investitionsbank (EIB) erteilte der führenden Nahrungsmittelgruppe in Zentraleuropa, Maspex
(http://www.maspex.pl ), einen Kredit in Höhe von 60 Mio. Euro für ihr Investitionsprogramm 2016 bis 2018.
Maspex baut ihre Fabriken einschließlich Lagerung und Logistik für Säfte, Marmeladen und Nudeln in Olsztynek
(Hohenstein), Lowicz und Lublin aus.
In den ersten drei Quartalen 2016 stiegen die Investitionen der Nahrungsmittelindustrie laut Statistischem
Hauptamt GUS nominal um 8,6% gegenüber den ersten drei Quartalen 2015 auf 4.818,7 Mio. Zl: In die Getränke­
1
www.gtai.de
NAHRUNGSMITTEL AUS POLEN SIND WELTWEIT GEFRAGT
herstellung flossen 690,1 Mio. Zl (+13,2%) und in die Tabakverarbeitung sogar 1.067,1 Mio. Zl (+85,6%). Ziel der
Vergrößerung der Kapazitäten ist auch die Erhöhung der Exporte.
Polnischer Export von Agrarerzeugnissen und Nahrungsmitteln (in Mrd. Euro)
2010
2011
2012
2013
2014
2015
13,5
15,2
17,9
20,4
21,9
23,9
Quelle: Landwirtschaftsministerium MRiRW
Nach einem Zuwachs 2015 um 9,2% sanken die Ausfuhren von Agrarerzeugnissen und Nahrungsmitteln in den
ersten drei Quartalen 2016 laut Landwirtschaftsministerium MRiRW jedoch um 0,5% auf 17,6 Mrd. Euro. Die
Bank Zachodni WBK erwartet für 2016 ein Plus von 1 bis 3% und für das 1. Halbjahr 2017 von 1 bis 5%. Die Nach­
frage nach den polnischen Exporthits Geflügelfleisch, Süßwaren und Getreide soll steigen; die Aussichten für
Milchprodukte verbessern sich. Der schwache Zloty-Kurs und das große Angebot an vielen agrarischen Rohstof­
fen geben dem Export Auftrieb.
Die Einzelhandelsverkäufe von Lebensmitteln 2016 schätzt die Marktforschungsfirma PMR auf 255 Mrd. Zl. BioErzeugnisse sind noch Nischenprodukte. Ökologischer Anbau wurde 2015 laut Eurostat auf einer Fläche von über
580.000 ha betrieben (+11% gegenüber 2010); das entsprach 4% der gesamten Agrarfläche Polens.
Produktion ausgewählter Nahrungsmittel (Menge in t, sofern nicht anders angegeben, Veränderung in %)
2014
2015
Veränderung
Geflügelfleisch (in 1.000 t)
2.199
2.383
8,4
Geflügelwurst
196.100
182.700
-6,8
Räucherfisch
82.498
91.499
10,9
Marmelade (ohne Zitrusfrüchte)
50.100
47.000
-6,2
Speiseeis (in 1.000 hl)
2.473
2.648
7,1
Frisches Brot (in 1.000 t)
1.570
1.588
1,2
Nudeln
167.718
182.162
8,6
Ketchup und Tomatensaucen
111.127
124.395
11,9
Suppen, Bouillons, Präparate für diese
79.000
90.300
12,5
Schokoladenhaltige Süßwaren
58.136
60.807
4,6
Quelle: Statistisches Hauptamt GUS: Industrieproduktion
Polen baut seine dominierende Stellung als Geflügelproduzent aus
Dynamisch entwickelt sich die Produktion von Geflügelfleisch, die 2016 laut dem Institut für Land- und Nah­
rungsmittelwirtschaft (IERiGZ) um 15% auf fast 2,75 Mio. t steigen soll. Davon werden 1,12 Mio. t exportiert
(+17%). Der Großteil des Outputs entfällt mit 1,94 Mio. t auf Hühnerfleisch (+11,2%), von dem Polen der größte
Erzeuger in der EU ist. Den ersten Platz könnte das Land 2017 auch bei Putenfleisch erringen. Die großen Geflü­
gelunternehmen investieren. Das Unternehmen Cedrob S.A. (http://www.cedrob.com.pl ) will von 2017 bis 2019
rund 550 Mio. Zl aufwenden. Die Produktionsfirmen SuperDrob S.A. (http://www.superdrob.pl ) und Indykpol
2
www.gtai.de
NAHRUNGSMITTEL AUS POLEN SIND WELTWEIT GEFRAGT
S.A. (http://www.indykpol.pl ) führen ihre Investitionsprogramme im Wert von 250 Mio. beziehungsweise 200
Mio. Zl fort.
Den größten Anteil an den Ausfuhren von Fisch hat verarbeiteter Lachs - hauptsächlich geräucherter; die Expor­
te davon sollen 2016 laut IERiGZ auf 920 Mio. Euro gestiegen sein (2015: 850 Mio. Euro). Deutschland nahm im 1.
Halbjahr 2016 über die Hälfte (54,1%) aller Fische und Produkte daraus ab, gefolgt von Frankreich (7,5%), Däne­
mark (6,6%), dem Vereinigten Königreich (5,8%), Italien (4,9%) und Sonstigen (21,1%).
Export von Fischen und Produkten daraus (Wert in Mrd. Euro, Menge in t)
2012
2013
2014
2015
2016 *)
Wert
1,23
1,44
1,54
1,60
1,71
Menge
364.700
407.400
380.800
440.700
445.200
*) Prognose
Quelle: Institut für Land- und Nahrungsmittelwirtschaft IERiGZ
Der Trend geht zu neuen, möglichst einfach herzustellenden Fischspeisen der Art "made to go", Imbissen und
Fertiggerichten. Der Inlandsverbrauch bleibt eher gering; dieser sank pro Kopf 2015 laut IERiGZ um 7% auf 12,5
kg und soll 2016 um 1% steigen. Die Fangquoten in der Ostsee für Heringe, Sprotten, Schollen und Lachse erhö­
hen sich 2017, die für Dorsche werden gesenkt. Forellen, Karpfen und andere Fischarten werden in Teichen mit
einer Gesamtfläche von rund 70.000 ha gezüchtet.
Pro-Kopf-Verbrauch von Fischen in Polen (in kg)
2015
2016 *)
Seelachs
2,9
2,8
Hering
2,3
2,5
Dorsch
1,1
1,2
Lachs
1,1
0,9
Makrele
0,9
0,8
*) Prognose
Quelle: Institut für Land- und Nahrungsmittelwirtschaft IERiGZ
Aufbackwaren und Müslis werden immer beliebter
Der Marktführer bei Nüssen, Kernen und Trockenfrüchten Bakalland (http://www.bakalland.pl ) plant, im 1.
Halbjahr 2017 ein weiteres polnisches Unternehmen zu übernehmen, um sein Sortiment zu erweitern. Seine ei­
genen Kapazitäten will Bakalland 2017 für 20 Mio. Zl vergrößern und automatisieren. Im 1. Quartal verdoppelt
das Unternehmen seine Produktion von Getreide-Frucht-Riegeln. Die polnische Nachfrage nach Nüssen, Kernen
und Trockenfrüchten soll 2016 auf rund 1,3 Mrd. Zl zunehmen.
Während die Exporte von Brotwaren 2015 laut Monitoring-Stiftung FAMU/FAPA 1,1 Mrd. Euro überstiegen (2014:
940 Mio. Euro), nimmt die Inlandsnachfrage stetig ab. Lag der monatliche Pro-Kopf-Verbrauch 2007 laut Insty­
tut Polskie Pieczywo noch bei 5,29 kg, so sank dieser bis 2011 auf 4,46 kg und bis 2016 auf voraussichtlich 3,65
3
www.gtai.de
NAHRUNGSMITTEL AUS POLEN SIND WELTWEIT GEFRAGT
kg. Im Kommen sind gefrorene Brotwaren, die aufzubacken sind. Die jährlichen Verkäufe davon summieren sich
auf 1,2 Mrd. Zl.
Mit 400.000 t halten gefrorene Produkte am jährlichen Absatz von Brotwaren insgesamt einen Anteil von etwa
15%. Die Firma Nowel Piekarnia Nowakowski (http://piekarnianowakowski.pl) will von 2016 bis 2020 rund 170
Mio. Zl in die Herstellung gefrorener Brotwaren investieren. Weitere Hersteller von Aufbackwaren sind Aryzta
Polska (http://www.aryzta.pl ) und Lantmännen Unibake (http://www.lantmannen-unibake.com ) aus Däne­
mark. Als Alternative zu Brotwaren werden zum Frühstück verstärkt Müsli und Cerealien verzehrt.
Trockenmilch als Exportschlager
Außereuropäische Länder fragen mehr Milchpulver nach, weshalb die polnischen Molkereibetriebe Trocknungs­
anlagen beschaffen. Die Molkereigenossenschaft Mlekpol (http://www.mlekpol.com ) plant, für über 400 Mio.
Zl eine Fabrik für Milchprodukte in Pulverform in Mragowo (Sensburg) zu errichten; 2018 soll sie in Betrieb ge­
hen und Mitte 2019 ihre volle Produktionskapazität erreichen. Die EIB gewährte dafür einen Kredit in Höhe von
50 Mio. Euro. Der Preisverfall von Milch kehrte sich im 2. Halbjahr 2016 um. Nachdem der Export von Molkerei­
produkten 2015 um rund 15% auf 1,62 Mrd. Euro zurückging, rechnet das IERiGZ 2016 mit einem leichten Plus von
1,2% (1,64 Mrd. Euro).
Prognosen für den polnischen Markt für Milcherzeugnisse (in Mio. kg)
2016
2017
Produktion
13,17
13,34
Verbrauch im Inland
10,44
10,55
Export
3,92
3,98
Import
1,71
1,70
Quelle: Institut für Land- und Nahrungsmittelwirtschaft IERiGZ
Im Inland ist vor allem Käse zunehmend beliebt: Die Verkäufe wachsen laut Euromonitor International mittel­
fristig um etwa 5% pro Jahr und sollen 2021 über 6 Mrd. Zl betragen. Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch ist mit
rund 6 kg nur gut halb so groß wie in Westeuropa. Im Kommen sind 2017 stärker verarbeitete Erzeugnisse. Pro­
dukten auf Milchbasis machen Sojaerzeugnisse - bisher noch Nischenprodukte - immer häufiger Konkurrenz: Die
Verkäufe sollen von 2017 bis 2021 jährlich um fast 10% steigen.
Produktion von Milchprodukten und Margarine (in 1.000 t, sofern nicht anders angegeben)
2014
2015
Januar bis November 2015
Januar bis November 2016
Margarine, Streichprodukte
421
405
307
267
Milch (1.000 hl)
28.822
31.230
27.339
28.583
Butter
180
191
172
185
Reifende Käse
301
310
278
289
Frischkäse, Quark
406
430
386
405
Quelle: Statistisches Hauptamt GUS
4
www.gtai.de
NAHRUNGSMITTEL AUS POLEN SIND WELTWEIT GEFRAGT
Die zersplitterte Milchsparte konsolidiert sich in Polen; die drei inländischen Marktführer Mlekovita (http://
www.mlekovita.com.pl ), Mlekpol (http://www.mlekpol.com.pl ) und Polmlek (http://www.polmlek.com )
übernehmen kleinere Konkurrenten. Mlekovita brachte allein 2015 laut seinem Vorsitzenden Dariusz Sapinski 116
neue Produkte auf den Markt. Das erhöht den Bedarf an verschiedenen Verpackungen. Polmlek erweiterte 2015
sein Sortiment um Säfte und ähnliche Getränke, nachdem er von der Gesellschaft Agros Nova die Marken Fortu­
na, Garden, Pysio und Sonda übernommen hatte.
Säfte statt Konserven
Ein beträchtlicher Teil der Obst- und Gemüseernte wird zu Getränken verarbeitet. An Obst- und Gemüsesäften
produzierte Polen 2015 laut GUS 9,452 Mio. hl (+6,2%), darunter an nicht konzentrierten Fruchtsäften aus ande­
ren als Zitrusfrüchten 1,947 Mio. hl (+30,9%) und Tomatensaft 380.439 hl (+0,7%). Die Produktion von Gemüse­
konserven sank dagegen um 17,8% auf 303.200 t und die von Tiefkühlgemüse um 6,4% auf 610.400 t.
Der Pro-Kopf-Verbrauch von Säften betrug 2015 in Polen laut der Europäischen Vereinigung für Fruchtsäfte
AIJN 13 l. Als Verpackung herrschen Kartons vor (49%) vor Plastikflaschen (25%). Der zweitgrößte Hersteller von
Säften und gleichzeitig Marktführer bei Tiefkühlprodukten, Hortex (http://www.hortex.pl ), investiert 2016/17
rund 50 Mio. Zl unter anderem in eine zweite Produktionslinie für Säfte in sterilen Flaschen in seinem Betrieb in
Skrzynsko. Die Verkäufe der preisgünstigsten Fruchtgetränke stagnierten bei Hortex letztens, während sich die
Nachfrage nach Säften und Nektaren dynamisch entwickelt. Die Einnahmen des Unternehmens betrugen im Ge­
schäftsjahr 1.6.15 bis 31.5.16 rund 940 Mio. Zl und sollen im Folgejahr 1 Mrd. Zl übersteigen.
Marktführer Maspex (https://maspex.com/) ist auch der größte Exporteur von Getränken auf Obst- und Gemü­
sebasis. Die gesamten Ausfuhren betrugen 2015 rund 482,1 Mio. Euro (-2%), darunter verdickter Apfelsaft 265,0
Mio. Euro (-4%), von dem Polen 289.700 t exportierte (+10,6%). Die Ausfuhren von anderen nichtalkoholischen
Getränken und Mineralwasser summierten sich auf 354,5 Mio. Euro (+17%).
Markt für Mineralwasser konsolidiert sich
In der stark zersplitterten Mineralwassersparte zeichnet sich ein Konsolidierungstrend ab. Die unter Private La­
bels für Handelsketten produzierende Firma Bewa (http://www.bewa.pl ) übernimmt einen der führenden
Hersteller von Markenmineralwasser, Jurajska, zu 100%. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Mineralwasser liegt bei 82
l und die Ausgaben dafür bei 31 Euro pro Jahr, wie KPMG ermittelte. Der Vorsitzende des Getränkeherstellers
Zywiec Zdroj S.A. (http://www.zywiec-zdroj.pl ), Fabrizio Gavelli, schätzt das Plus 2016 auf 4%; Branchenken­
ner erwarten künftig jährliche Zuwächse von etwa 5%. Fast die Hälfte (49%) der Ausgaben für in Flaschen abge­
fülltes Mineralwasser entfällt auf stilles, 30% auf Sprudel-, 20% auf mit Geschmack versetztes Wasser und 1%
auf funktionelle Getränke. Das Unternehmen Zywiec Zdroj (Danone) führt Flaschen mit besonderen Formen,
Verschlüssen und Etiketten, auch für Kinder, ein.
Einzelhandelsverkäufe von Mineralwasser in Flaschen (in Mrd. Zl)
2015
2016 *)
2017 *)
2018 *)
2019 *)
2020 *)
4,9
5,1
5,3
5,6
5,9
6,3
*) Prognose
Quelle: KPMG gemäß Euromonitor International
5
www.gtai.de
NAHRUNGSMITTEL AUS POLEN SIND WELTWEIT GEFRAGT
Die gesamten Verkäufe von nichtalkoholischen Getränken dürften laut KPMG von 2015 bis 2020 um 13,5% auf
24,6 Mrd. Zl steigen. Den größten Anteil daran haben Sprudelgetränke wie Limonaden mit 8,7 Mrd. Zl (2015: 8,3
Mrd. Zl) vor Säften, Nektaren und Fruchtgetränken mit 6,4 (5,9) Mrd. Zl und Energy Drinks mit 1,8 (1,3) Mrd. Zl.
Derzeit haben Sprudelgetränke mit 38% den wertmäßig größten Anteil an den Verkäufen von nichtalkoholi­
schen Getränken, gefolgt von Säften, Nektaren und Fruchtgetränken (27%), Wasser in Flaschen (23%), Energy
Drinks (6%), Ready to Drink Tee (5%) und isotonischen Getränken (1%). Der Pro-Kopf-Verbrauch von nichtalko­
holischen Getränken liegt bei 184 l (jährlich 135 Euro pro Verbraucher).
Bei Süßwaren geht der Trend zu höherwertigen Produkten
Polen stellt jährlich rund 700.000 t Süßwaren her. Im Inland verkauft werden verpackte Produkte, vor allem Ku­
chen, Schokolade und Pralinen, für etwa 10 Mrd. Zl. Der Markt ist weitgehend gesättigt und es sind verstärkt
teurere Produkte gefragt. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Schokolade von 4,5 kg dürfte stabil bleiben.
Zuwächse werden beim Export von Süßwaren verzeichnet, die laut FAMMU/FAPA im 1. Halbjahr 2016 bei
176.500 t lagen (+7,2%) im Wert von 755,5 Mio. Euro (+10%). Allein der Export von schokoladehaltigen Produkten
lag in den ersten drei Quartalen 2016 bei über 1 Mrd. Euro (Januar bis September 2015: 944 Mio. Euro). Der polni­
sche Hersteller von Reiswaffeln, Good Food (http://www.goodfood.pl ), will rund 18,5 Mio. Euro in den Bau ei­
ner dritten Fabrikhalle in Poznan investieren, die Ende 2017 in Betrieb gehen soll.
Haustierfutter hat Wachstumspotenzial
Nachdem Nestle (http://www.nestle.pl ) seine Kapazitäten für Haustierfutter in Nowa Wies Wroclawska bei
Wroclaw (Breslau) aufgestockt hatte, entschloss sich auch der US-Konzern Mars (http://www.mars.com/poland/
pl/ ) dazu, für annähernd 100 Mio. Zl in seiner Fabrik in Sochaczew eine Produktionslinie für portioniertes
Nassfutter zu installieren. Mars verfügt in Polen bereits über sechs Fabriken, davon vier für Futter und Milch für
Tiere, eine für Schokolade und eine für Kaugummis sowie Bonbons. Das in Polen hergestellte Futter geht haupt­
sächlich in den Export, aber auch im Inland besteht noch Wachstumspotenzial. Dort bekommt erst etwa ein
Fünftel der Haustiere Fertigfutter; die Anzahl der Hunde wird auf knapp 8 Mio. und die der Katzen auf über 6
Mio. geschätzt.
6
www.gtai.de
NAHRUNGSMITTEL AUS POLEN SIND WELTWEIT GEFRAGT
Produktion ausgewählter Würzmischungen, Getränke, Arzneimittel (Menge in t, sofern nicht anders angegeben,
Veränderung in %)
2014
2015
Veränderung
Mayonnaise
99.581
106.986
7,4
Senf
42.272
34.729
-17,8
Malz
382.700
404.100
5,6
Honiglikör (in hl)
9.455
8.603
-9,0
Fermentierte Getränke(ohne Most,1.000 hl)
1.382,9
1.241,2
-10,2
Wein aus Trauben (in hl)
133.878
153.200
14,4
Röstkaffee (mit Koffein)
81.173
78.637
-3,1
Tee (verpackt)
33.438
35.785
7,0
Verpackte pharmazeutische Kräuter
1.334
1.223
-8,3
(Pro-)Vitamine und Derivate
3.957
4.087
3,6
Quelle: Statistisches Hauptamt GUS: Industrieproduktion
Apotheken freuen sich über Umsatzsteigerungen
Die Umsätze der Apotheken 2016 schätzt Pharma Expert (http://www.pharmaexpert.pl ) auf 31,7 Mrd. Zl
(+6,0%), nachdem diese in den ersten elf Monaten auf 28,8 Mrd. Zl gestiegen waren (+6,3%). Den höchsten Zu­
wachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum erzielten Apotheken mit rezeptfreien Mitteln (11,7 Mrd. Zl; +9,3%), ge­
folgt von rezeptpflichtigen Arzneien für Selbstzahler (6,4 Mrd. Zl; +7,0%) und erstattungsfähigen Medikamen­
ten (10,5 Mrd. Zl; +2,9%).
Senioren ab 75 Jahren erhalten seit 1.9.16 altersbezogene Medikamente kostenlos. Von Januar bis November
2016 betrugen die Umsätze der inländischen Produzenten 12,2 Mrd. Zl (-0,6% gegenüber Vorjahreszeitraum). Die
Ausfuhren von für den Einzelverkauf dosierten Arzneiwaren stiegen 2015 laut GUS um 1,3% auf 10,1 Mrd. Zl.
Verkäufe von Arzneimitteln in Polen (in Mrd. Zl)
2014
2015
2016 *)
2017 *)
2018 *)
2019 *)
28,5
29,8
34,8
36,4
38,2
40,2
*) Prognose
Quelle: BMI Research
(B.R.)
7
www.gtai.de
NAHRUNGSMITTEL AUS POLEN SIND WELTWEIT GEFRAGT
KONTAKT
Marlene Bukowski
 +49 (0)30 200099-260
 Ihre Frage an uns
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck – auch teilweise – nur mit vorheriger ausdrücklicher Genehmigung. Trotz
größtmöglicher Sorgfalt keine Haftung für den Inhalt.
© 2017 Germany Trade & Invest
Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bun­
destages.
8
www.gtai.de