Fraunhofer-Institut für Silicatforschung Würzburg: Rohstoffstrategie

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Ressourcenaufbereitung & -anwendung
Fraunhofer ISC Würzburg
FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR
SILICATFORSCHUNG WÜRZBURG
Das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC mit Sitz in
Würzburg, zu dem eine Außenstelle in Bronnbach/Wertheim
(Baden-Württemberg), eine Projektgruppe in Alzenau und im
benachbarten Hanau (Hessen) sowie das Fraunhofer-Zentrum
für Hochtemperatur-Leichtbau HTL in Bayreuth gehören,
entwickelt neuartige nichtmetallische Werkstoffe, Prozesse und
Verfahren zu deren Herstellung und Verarbeitung. Im
Vordergrund steht die verbesserte Funktionalität von
Produkten für die Bereiche Energie, Umwelt und Gesundheit.
Dabei richtet sich der Fokus der Forschungs- und
Entwicklungsaktivitäten auf Umweltverträglichkeit,
Rohstoffsicherheit und intelligente, energie- und
ressourcensparende Produktionsverfahren.
Links
Weitere Informationen zum
Fraunhofer ISC bekommen Sie hier.
Neue Technologie zur Nutzung von Wind- und
Wasserenergie - DEGREEN
Vollkommen neue Wege bei der Stromerzeugung beschreitet
das Fraunhofer ISC mit dem vom bayerischen
Wirtschaftsministerium geförderten Projekt DEGREEN. Dabei
wird mit speziellen elastischen Kunststofffolien, die wie ein
dehnbarer Kondensator funktionieren, mechanische in
elektrische Energie umgewandelt. Dezentrale Anlagen zur
Nutzung von Wind und Wasserkraft, die schon im Bereich von
wenigen Kilowatt (kW) effizient Energie erzeugen, sollen auf
dieser Basis entwickelt werden. So können neue
Energieversorgungskonzepte entwickelt werden, die eine
effektive, umweltschonende und dezentrale Energieversorgung
in ländlichen Regionen ermöglichen.
Zentrum HTL
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Würzburg
In Deutschland werden etwa sieben Prozent der Primärenergie
für die Wärmebehandlung von Werkstoffen im
Temperaturbereich oberhalb 1000 °C aufgewendet. Den
größten Energieverbrauch hat die Eisen- und Stahlindustrie.
Auch Steine und Erden sowie die Glas- und Keramikindustrie
tragen wesentlich zu den hohen Verbrauchswerten im
Hochtemperaturbereich bei. Auf der Seite der
Energieerzeugung aus fossilen Energieträgern lässt sich die
Effizienz im Hochtemperaturbereich steigern. So wächst der
Wirkungsgrad von Gasturbinen deutlich mit der
Turbineneintrittstemperatur der Gase an.
Eine Verbesserung der Energieeffizienz von Hochtemperaturprozessen sowohl auf Seiten der Erzeuger als auch der
Verbraucher wirkt sich nachhaltig auf die CO2-Bilanz aus und
könnte relativ rasch umgesetzt werden. Das FraunhoferZentrum für Hochtemperatur-Leichtbau HTL trägt auf drei
Gebieten zu dieser Verbesserung bei:
Entwicklung hochtemperaturbeständiger Materialien
Bauteile und Systeme für Hochtemperaturanwendungen
Charakterisierung und Optimierung von
Hochtemperaturprozessen
Elektromobilität
Voraussetzung für einen breiteren Einsatz von
stromgetriebenen Fahrzeugen ist eine sichere und effiziente
Batterietechnologie mit hoher Leistung. Das Fraunhofer ISC
arbeitet an leistungsfähigen Li-Ionen-Akkus mit nicht
brennbaren Fest-Elektrolyten sowie nanostrukturierten
Elektroden- und Separatormaterialien für den Einsatz als
mobile Speicher oder auch als leistungsfähige stationäre
Energiespeicher, zum Beispiel zur Pufferung der
Leistungsspitzen bei regenerativer Energiewandlung. Darüber
hinaus arbeitet das Institut an zukunftsweisenden
Speicherkonzepten, die unterschiedliche Technologien wie
leistungsstarke Batterien und schnelle Superkondensatoren zu
Hochleistungsspeichern kombinieren.
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Rohstoffsicherheit – Nutzung von Sekundärrohstoffen
Deutschland ist weitgehend abhängig von Rohstoffimporten,
insbesondere bei speziellen Metallen zur Stahlveredelung,
seltenen Erden für die Halbleiterindustrie, Mikrosystemtechnik
und Energietechnik. Die Rückgewinnung von Wertstoffen im
eigenen Land vermindert diese Abhängigkeit, verbessert die
Rohstoffsicherheit und schafft neue Arbeitsplätze. Für
rohstoffintensive Gewerbe wie der Baustoffindustrie ist die
Nutzung von Sekundärrohstoffen wie beispielsweise
Hochofenschlacken von zunehmender Bedeutung. Das
Fraunhofer ISC wird die Forschungsaktivitäten zur
wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Nutzung von
Sekundärrohstoffen verstärken und Verfahren zum Recycling,
zur Rückgewinnung fein verteilter Wertstoffe sowie zur Analyse
und Aufbereitung verbessern. Hierbei wird auch die Beratung
von Industrieunternehmen bei der Umsetzung von gesetzlichen
Richtlinien wie REACH und RoHS eine wichtige Rolle spielen.
Effiziente Nutzung von Sonnenlicht
Durch die am Fraunhofer ISC entwickelten Antireflex-Schichten
für die Firma Centrosolar Glas GmbH, Fürth, wird die
Energieausbeute bei der Sonnenergienutzung durch
Photovoltaik oder Solarkollektoren um bis zu 6 % erhöht.
Aktuelle Forschungen richten sich zudem auf die Verbesserung
der Tageslichtnutzung im Gebäudeinneren und damit
verbundene positive Effekte auf das Wohlbefinden der
Bewohner beziehungsweise Nutzer.
Materialien und Verfahren für „Grüne Elektronik“
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Die Reduzierung des Einsatzes seltener Rohstoffe und die
Vereinfachung von Herstellprozessen in der Mikroelektronik
und Mikrosystemtechnik ist Ziel der Entwicklungsarbeiten zu
Funktionsmaterialien auf der Basis von hybriden Polymeren.
Damit wurden bereits eine deutliche Reduzierung der
Prozessschritte und die Einsparung von Reinigungs- und
Lösemitteln bei der Herstellung von Lichtwellenleitern in
Leiterplatten erreicht. In Zukunft sollen neu entwickelte
Barriereschichten energiesparende und flexible Displays und
Beleuchtungseinrichtung auf der Basis von Organischen
Leuchtdioden (OLED) ermöglichen.
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