DIE ZEITSCHRIFT FÜR DEN INNOVATIVEN TIERHALTER
Nr. 1/2017
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SCHWEINE
Gesunder Darm = gesunde Tiere
RINDVIEH
Gehaltvolle Milchproduktion
Impressum
HERAUSGEBER/VERLAG
Kunz Kunath AG
Kirchbergstrasse 13
3401 Burgdorf
BERATUNG
Burgdorf 034 427 00 00
Weinfelden 071 626 35 38
www.fors-futter.ch
CHEFREDAKTION
Raphael Felder
REDAKTION
Felix Aellig
Konrad Blaser
Christine Hürzeler
Urs Iseli
Christoph Reinhard
Seraina Ruoss
Philippe Savary
Peter Stadelmann
Melanie Weber
INSERATE
Kunz Kunath AG
DRUCK UND VERSAND
Haller + Jenzer AG, Burgdorf
Inhaltsverzeichnis
Kundenzeitschrift, 86. Jg.
erscheint 3 x jährlich
zweisprachig
Auflage: 12’000 Ex. deutsch
1’800 Ex. französisch
UNSERE PARTNER
• Profutter AG
3534 Signau
• Mühle Fraubrunnen
3312 Fraubrunnen
• Neumühle AG
6022 Grosswangen
• Neumühle Rickenbach
GmbH
6221 Rickenbach
• Mühle Scherz
5246 Scherz
• Jakob Wicki + Co
6170 Schüpfheim
EDITORIAL
Tierische Lebensmittel.................................................... 3
SCHWEINE
Gesunder Darm = gesunde Tiere....................................... 4
Beschäftigung und Einstreu beim Schwein................... 5 – 8
RINDVIEH
Betriebsreportage Roland und Annarita Duss, Hinwil:
Gehaltvolle Milchproduktion............................................. 9
Jungviehaufzucht.......................................................... 10
Optimale Fütterung................................................11 – 12
GEFLÜGEL
Warum eine gute Einstreu so wichtig ist........................... 13
KANINCHEN
Vollständiges Futtersortiment für Zucht und Mast............. 15
AKTIONEN ................................................................ 16
EDITORIAL_____________________________________________________________________________________ 3
Tierische Lebensmittel sind besser als ihr Ruf
LIEBE LESERINNEN UND LESER
Gemäss einer Umfrage bezeichnen sich 2,6 % der Schweizer Wachstumspotenzial – so erhält man bei der Milchkuh anstatt
Bevölkerung als Vegetarier, davon wiederum sind ungefähr ein eines Wertes von 3,2 einen solchen von 0,7, also einen höheZehntel Veganer. 96,5 % gaben an, regelmässig Fleisch zu ren Wert, als wenn man Pflanzen direkt essen würde.
konsumieren. Während wir vor dreissig Jahren noch 71 Kilo
Fleisch verzehrten, stehen wir heute mit einem Konsum von So gesehen führt die Tierhaltung in zahlreichen Fällen ein52 Kilo Fleisch an einer der letzten Stellen in Europa. Auch in deutig zu einer effizienteren Nahrungsmittelproduktion, als
anderen Ländern wie z. B. in Argentinien, Brasilien oder in den sie in vielen Studien weltweit dargestellt wird. Fachleute saUSA wird weit mehr Fleisch konsumiert als
gen, dass bei einem Anteil von total 25 %
in unserem Land. Trotzdem wird uns im- Tiere liefern hochwertige Eiweisse, tierischem Eiweiss in der Ernährung der
mer wieder eingetrichtert, dass wir zu viel Vitamine und weitere Nährstoffe in Landbedarf zur Lebensmittelproduktion
Fleisch konsumierten und damit unserer Form von Milch, Eiern und Fleisch. am kleinsten ist.
Gesundheit Schaden zufügten. Gleichzeitig
wird auch nichts unterlassen, um immer wieder zu betonen Daher ist es falsch, pflanzliche Lebensmittel gegen tierische
wie umweltschädlich die Tierproduktion sei.
Lebensmittel auszuspielen. Es braucht beides. Nur im Einklang können wir so eine optimale Landwirtschaft praktizieGeflissentlich wird dabei übersehen, dass die Produktion von ren.
tierischen Lebensmitteln auch sehr viele Vorteile mit sich
bringt. So liefern Tiere hochwertige Eiweisse, Vitamine und Und nun wünsche ich Ihnen einen guten Appetit ohne schlechweitere Nährstoffe in Form von Milch, Eiern und Fleisch. Milch tes Gewissen bei einem feinen Stück Schweizer Fleisch.
erzielt beim offiziellen Wert der Verdaulichkeit der lebenswichtigen Aminosäuren einen Wert von 139 und Rindfleisch einen
von 131. Soja wird mit einem Wert von 101 beziffert und
Weizen mit 65.
Tiere nutzen Flächen, wo kein Ackerbau möglich ist. Gerade
in der Schweiz ist das sehr wichtig. Nicht genutzte Flächen
verwalden ziemlich schnell, und an den Steilhängen in Berggebieten führen sie zu unerwünschten Nebeneffekten wie z. B.
zu einer erhöhten Lawinengefahr.
Weiter verwerten Tiere zahlreiche Rohstoffe wie z. B. Gras,
das ja bekanntlich für uns nicht verdaulich ist, und sie recyklieren Abfälle aus der Nahrungsmittelindustrie, die sonst
entsorgt werden müssten. Tiere sind aber auch ein wertvoller
Bestandteil des Nährstoffkreislaufs. Sie produzieren Dünger
und geben damit wertvolle Nährstoffe für Pflanzen ab.
Auch der Vorwurf, dass bei der tierischen Produktion der Verwertungsfaktor um ein Vielfaches schlechter abschneide als
bei der pflanzlichen Produktion, greift zu kurz. Berücksichtigt
man nämlich bei der Bewertung der Eiweisseffizienz – bei
der geschaut wird, welche Menge pflanzliches Eiweiss benötigt wird, um dieselbe Menge tierisches Eiweiss zu erzeugen,
auch die für uns nicht verwertbaren Eiweisse bezüglich deren
Peter Stadelmann,
Geschäftsführer
4____________________________________________________________________________________ SCHWEINE
FORS 3841 DARMFIT
Gesunder Darm = gesunde Tiere
Hohe Leistungen bei Ferkeln und Mastschweinen sind nur mit
einer intakten Darmflora möglich. Sobald ein Ungleichgewicht
der Bakterien im Darm entsteht, kann es zu Durchfällen und
Leistungseinbussen kommen. Die gefährlichsten Zeiten dafür
sind Stresssituationen wie z. B. Futter- und Stallwechsel und
Neugruppieren der Tiere nach dem Absetzen oder beim Einstallen in die Mast.
FORS 3841 Darmfit ist ein Ergänzungsfuttermittel mit pflanzlichen Wirkstoffen, die die krankmachenden Keime im Darm
in den kritischen Phasen nach dem Absetzen der Ferkel oder
nach dem Einstallen der Jager in die Mast unterdrücken. Es
hilft mit, den Antibiotikaverbrauch in der Ferkelaufzucht und
in der Mast zu reduzieren.
WIRKUNG VON FORS 3841 DARMFIT:
• Milchsäurebakterien fördern die gute Darmflora
• Progut unterdrückt die Kolibakterien
• Topgut unterdrückt die Streptokokken und Clostridien
• Spezielle Fettsäuren bekämpfen die krankmachenden Bakterien und Viren
• Darmfit unterstützt und verstärkt die intakte Darmwand und
somit ihre optimale Barrierefunktion gegen schädliche Keime
EINSATZ UND DOSIERUNG
Darmfit wird nach dem Absetzen während 5 – 10 Tagen zur
Vorbeugung von Durchfallerkrankungen ins Ferkelfutter gemischt. Die Dosierung beträgt 30 – 50 g pro Kilogramm Futter.
PRAKTISCHER EINSATZ VON DARMFIT
Die folgende Fütterungsstrategie der Ferkel nach dem Absetzen bewährt sich auf vielen Betrieben, sodass auf den Einsatz
von Antibiotika verzichtet werden kann:
Diese Mischung, von der jedes Ferkel ein Kilogramm aufnehmen soll und die in den ersten fünf Tagen nach dem Absetzen
gefüttert wird (bei einem Absetzalter von 4 Wochen), wird von
den Ferkeln sehr gerne gefressen.
Eine Futteraufnahme in den ersten Stunden nach dem Absetzen ist deshalb sehr wichtig, damit die Ferkel nach dem
Wegfall der Muttermilch nicht in ein Energiedefizit fallen und
damit die Darmschleimhaut intakt bleibt. Ohne genügend
Energie wird die Darmschleimhaut löchrig und die schädlichen
Bakterien im Darm können sich an ihr festsetzen und geben
ihre Giftstoffe ins Blut ab. Die Ferkel bekommen Durchfall.
Je nach Fressverhalten der Ferkel wird die Zusammensetzung
der Mischung leicht verändert. Fressen die Ferkel zu wenig,
dann wird der Anteil an FORS 3000 Baby-Starter erhöht, fressen sie zu viel, dann wird der Anteil reduziert. Anschliessend
erfolgt während ca. 10 – 14 Tagen eine langsame Umstellung
auf ein Standardferkelfutter.
Mischung für die ersten fünf Tage nach dem Absetzen
Urs Iseli
30 %
FORS 3000 Baby-Starter
+
70 %
FORS 3125 Ferkel Top Start Security
+
50 g/kg
FORS 3841 Darmfit
SCHWEINE_____________________________________________________________________________________ 5
Beschäftigung und Einstreu beim Schwein
Das Schwein ist von Natur aus ein sehr aktives und neugieriges Tier. Was beim Wildschwein die stundenlange Futtersuche
bietet, ersetzt in den Ställen zum Teil das Beschäftigungsmaterial.
Seit der Änderung der Tierschutzverordnung (TSchV) im 2013
gilt, dass sich Schweine jederzeit mit geeigneten Materialien
beschäftigen können müssen. Diese Vorgaben sollen den natürlichen Verhaltensbedürfnissen der Schweine gerecht werden.
FOLGEN VON BESCHÄFTIGUNGSMANGEL
Trotz Zucht und Domestikation findet kann man bei unseren
Schweinen noch immer alle ursprünglichen Verhaltensweisen
des Wildschweins. Wenn die Bedingungen stimmen, werden
diese ausgelebt. Wichtige Verhalten sind unter anderem:
• Erkundungstrieb: wühlen, beriechen, benagen, suchen (15
– 30 % der täglichen Beschäftigung)
• Nahrungssuche: rütteln, wühlen, fressen, kauen
• Nestbauverhalten (hochträchtige Sauen): Nistmaterial suchen, zusammentragen und herrichten.
Bild 2: Richtiges Einstreu- und Nistmaterial über das Abferkeln ist zum
Beispiel Langstroh
TIERSCHUTZVORGABEN
Im Zeitraum 2017–2019 wird im Rahmen der Tierschutzkontrollen der Schwerpunkt auf die Schweinehaltung gelegt. Das
heisst, es sind im Rahmen der üblichen Tierschutzkontrol-
Im natürlichen Verhalten des Schweines spielen der Rüssel
und die Tätigkeiten damit die wichtigste Rolle. Haben die
Tiere keine Möglichkeit, die typischen Verhaltensweisen auszuleben, entstehen Frustration und Stress. Kommt noch ein
anderer Stressfaktor wie z. B. zu wenig Futter oder Wasser,
Zugluft oder Platzmangel hinzu, kann es zu Kannibalismus
und Flankenbeissen kommen. Das Benagen von Schwänzen
(≠ Schwanzbeissen) und Ohren kann aus reiner Langeweile
entstehen.
Bild 3: Bodenbedeckende Einstreu bei BTS: Beim Einstreuen muss
der Liegebereich mit dem Einstreumaterial gedeckt sein, siehe unten
rechts
Bild 1: FORS 8601 Raufutterbriketts sind eine gute Beschäftigung
len auch unangemeldete Kontrollen in diesem Bereich
geplant. Vertieft kontrolliert wird unter anderem:
das Anbieten von Nistbaumaterial in der
Abferkelbucht und das Anbieten
von Beschäftigungsmaterial
in allen Tierkategorien.
In der Praxis gibt
es in diesem Bereich häufig Unklarheiten in der
6____________________________________________________________________________________ SCHWEINE
Vorgaben Beschäftigung und Einstreu nach Tierkategorie
Beschäftigungsmaterial
nach Schweizer Tierschutz
Einstreu
Zusätzlich bei BTS (DZ-Programm)
Galtsauen / Eber / Remonten
Den Tieren stehen jederzeit geeignetes Stroh,
Raufutter oder andere gleichwertige Materialien*
zur Verfügung.
Muss permanent ausreichend mit Langstroh
oder Chinaschilf eingestreut sein. Die anderen
Einstreumaterialen** sind nur zulässig wenn die
Stalltemperatur ausreichend ist (mind. 9° C).
Deckstall
Den Tieren stehen jederzeit geeignetes Stroh,
Raufutter oder andere gleichwertige Materialien*
zur Verfügung (siehe Bild 4).
Muss permanent ausreichend mit Langstroh
oder Chinaschilf eingestreut sein. Die anderen
Einstreumaterialen** sind nur zulässig wenn die
Stalltemperatur ausreichend ist (mind. 9° C).
Säugende Sauen (inkl. Ferkel)
Ab dem 112. Trächtigkeitstag bis über das Abferkeln geeignetes Nestbaumaterial. Geeignetes
Material ist mind. 5 cm lang und kann in der
Schnauze getragen werden (siehe Bild 2). Zum
Zeitpunkt der Verabreichung muss das Material
im Liegebereich bodenabdeckend sein. z. B.
Langstroh, Chinaschilf, Heu, Riedgras (siehe
Bild 3).
Ab dem 2. Tag nach dem Abferkeln muss der
Liegebereich der Sauen und Ferkel täglich
eingestreut werden, z. B. Lang- oder Kurzstroh,
Chinaschilf, Hobelspäne.
Muss permanent ausreichend mit Langstroh
oder Chinaschilf eingestreut sein. Die anderen
Einstreumaterialen** sind nur zulässig, wenn die
Stalltemperatur ausreichend ist.
Abgesetzte Ferkel
Den Tieren stehen jederzeit geeignetes Stroh,
Raufutter oder andere gleichwertige Materialien*
zur Verfügung.
Muss permanent ausreichend mit Langstroh
oder Chinaschilf eingestreut sein. Die anderen
Einstreumaterialen** sind nur zulässig, wenn die
Stalltemperatur ausreichend ist (mind. 20°).
Mastschweine / Remonten bis
60 kg
Den Tieren stehen jederzeit geeignetes Stroh,
Raufutter oder andere gleichwertige Materialien*
zur Verfügung (siehe Bild 5).
Muss permanent ausreichend mit Langstroh
oder Chinaschilf eingestreut sein. Die anderen
Einstreumaterialen** sind nur zulässig, wenn die
Stalltemperatur ausreichend ist (mind. 15° C).
Achtung: Bei allen Tieren in Krankenbuchten muss angemessen eingestreut werden, da Tiere ein erhöhtes Liegeverhalten haben. So sollen
mögliche Liegeschäden vermieden werden.
Beispiele Beschäftigungs- und Einstreumaterialien
Materialien
Beschreibung
Langstroh
Getreidestroh oder Chinaschilf, das mind. 5 cm lang ist
X
X
Häckselstroh
Kurz gehacktes Getreidestroh
X
X
Heu
Heu, Emd oder Luzerne
X
(X)
Gras
Frisches geschnittenes Gras oder Weide
X
–
Ganzpflanzensilage
Maisganzpflanzensilage, Grassilage, GPS
X
–
Raufutterwürfel / Brikett
Raufutterpressling z. B. FORS 8601 in Halterung
X
–
Nagebalken
Weichholzbalken, der flexibel aufgehängt wird. Grünes
Holz (nicht zu trocken). Bei Ad libitum-Fütterung (min. 3
Fütterungen)
X
–
Hobelspäne
Trockenes, sauberes und staubarmes Produkt
X
X
Sägemehl
Trockenes, sauberes und staubarmes Produkt
Achtung: Scheuereffekt beachten
(X)
(X)
* geeignete Materialien zur Beschäftigung sind kaubar, benagbar und nicht toxisch
*Beschäftigungsmaterial
**Einstreumaterial
X geeignet, (X) wird nicht empfohlen, – ungeeignet
SCHWEINE_____________________________________________________________________________________ 7
Bild 4: In der Galtphase bietet sich eine Beschäftigung mit Grassilage
und Heu in Raufen an
Bild 6: BTS konformes Jagernest: Eine Holzleiste vor dem Jagernest
verhindert das Herausstossen des Strohs
Bild 7: Wühlkegel und andere Kunststoffspielzeuge gelten nicht als
Beschäftigungsmaterial, da sie nicht richtig bekaubar sind. Sie können
aber zusätzlich installiert werden (Quelle: WEDA)
Raufutterpressling in der Halterung nicht starr angebracht ist
und sich mit dem Rüssel der Schweine verschieben lässt und
somit zum Spielen und Benagen einlädt. Das Brikett muss
sauber und trocken bleiben und beim Stallwaschen aus der
Halterung entfernt oder danach ausgewechselt werden.
Wie sollten die genannten Vorgaben in der Praxis aussehen
und was sollen die Schweinehalter besonders beachten?
Bild 5: In Jager- und Mastschweinebuchten bieten sich Raufen oder
Raufutterkörbe zur Beschäftigung an
Umsetzung der Vorgaben. Einstreu ist nur im BTS-Programm
vorgeschrieben oder als Schutz vor Kälte (siehe Temperaturen
in Tabelle). Die Tabelle auf der gegenüberliegenden Seite bietet einen Überblick.
Bei der Kunz Kunath AG sind als Beschäftigungsmaterial die
Raufutterbriketts FORS 8601 erhältlich. Wichtig ist, dass der
FRAGEN & ANTWORTEN
Wo ist die grösste Schwierigkeit in der Praxis
und wo ist die Vorgabe von Beschäftigung
meist gut gelöst?
In älteren Mastställen mit
Vollspaltenboden
oder
grossem Spaltenanteil ist das Management
anspruchsvoller.
8____________________________________________________________________________________ SCHWEINE
Der Standort von Strohraufen muss gut gewählt sein und
diese müssen ständig befüllt werden. Auch die Alternativen
wie Beschäftigungswürfel oder Nagebalken müssen regelmässig kontrolliert und ausgewechselt werden. An den Nagematerialien sollten immer frische Kauspuren sichtbar sein,
sonst ist das Material nicht geeignet oder schon zu lange im
Stall. In BTS- Ställen sind die Vorgaben von Beschäftigung bei
genügend Einstreu meistens gegeben.
Materialien wie Stroh werden zu einem Teil über den Tag
gefressen. Wie muss eingestreut / vorgelegt sein, dass es
den Vorschriften entspricht?
Dient das Stroh zur Beschäftigung, muss es jederzeit vorhanden sein (TSchV). Das Material muss für die Tiere zugänglich
und sauber sein. Dass das Stroh über den Tag deutlich weniger
wird, ist klar. Muss das Stroh auch die BTS-Anforderungen der
Einstreu erfüllen, muss die Liegefläche zum Zeitpunkt des Einstreuens bodendeckend sein (siehe Bild 3). Zu einem späteren
Kontrolltermin muss dies nachvollziehbar sein.
Beim BTS muss auch das Ferkelnest permanent eingestreut
sein. Was, wenn das Einstreumaterial aus dem Nest gestossen
wird?
Es muss dafür gesorgt werden, dass der grösste Teil des Einstreumaterials im Liegebereich bleibt (siehe Bild 6). Der Boden im Nest darf daher nicht zu glatt sein. Evtl. sind spezielle
Matten für das Nest notwendig.
Lohnt sich der Mehraufwand einer permanent eingestreuten
Liegefläche beim BTS-Programm?
Das BTS-Programm ist freiwillig und gehört zu den Tierhaltungsbeiträgen der Direktzahlung. Pro GVE werden im Programm 155 Franken ausbezahlt. Bei den Labelbetrieben wird
BTS vorausgesetzt.
Ob sich der nötige Aufwand für das BTS rechnet, muss jeder
Betriebsleiter für sich herausfinden. Neben dem grösseren Arbeitsaufwand müssen auch die Kosten für das Einstreumaterial eingerechnet werden. Folgende Beiträge werden ausbezahlt:
Beträge BTS pro Tierplatz
Kategorie
Anzeige
Wir arbeiten an der Zukunft.
Für Sie. Mit Erfolg.
Für eine praxisgerechte, transparente
und erfolgreiche Schweineproduktion.
Faktor je
Tier GVE
Fr. / Stück
Säugende Zuchtsauen und Saugferkel
0.55
85.-
Nicht säugende Zuchtsauen >6 Mt.
0.26
40.-
Zuchteber
0.25
39.-
Abgesetzte Ferkel
0.06
9.-
Remonten und Mastschweine
0.17
26.-
Weitere hilfreiche Informationen zu folgenden Themen finden
Sie auf dem Internet:
auf www.blv.admin.ch
• Tierschutzkontrollhandbuch Schweine
• ART-Bericht: Beschäftigungsmaterialien für Mastschweine
• Merkblatt des BLV zu Beschäftigung und Einstreu
®
®
Genossenschaft PROSUS
Marktplatz 3, CH-8570 Weinfelden
Telefon 071 626 23 50
Fax 071 626 23 69
[email protected]
www.prosus.ch
auf www.blw.admin.ch
• Spezifische Anforderungen des BTS- und Raus-Programms
Melanie Weber
RINDVIEH_ _ ____________________________________________________________________________________ 9
BETRIEBSREPORTAGE
Gehaltvolle Milchproduktion dank TOP-Grundfutter
BETRIEBSSPIEGEL
Tierbestand:
43 Kühe: 2/3 Brown Swiss; 1/3 Jersey;
30 Stück Jungvieh
Silofreie Milchproduktion
Durchschnittl. Leistung: BS 9’000 kg Milch; Je 6’500 kg Milch
Durchschnittl. Gehalt:
4,75 % Fett und 3,75 % Eiweiss
Flächen:
36 ha landwirtschaftliche Nutzfläche;
davon 5 ha ökologische Ausgleichsflächen und 31 ha intensive Wiesen und
Weiden
Arbeitskräfte:
Betriebsleiterehepaar, Vater von Roland
50 %
Roland Duss bewirtschaftet mit seiner Frau Annarita den elterlichen Milchwirtschaftsbetrieb. Der Betrieb liegt oberhalb
von Ringwil (Gemeinde Hinwil) an der Südseite des Bachtels.
Die Fernsicht reicht bei schönem Wetter bis zur Rigi und dem
Pilatus.
Die Philosophie des Betriebsleiters ist, mit einer TOP-Dürrfutterqualität möglichst viel Milch aus dem Grundfutter zu
produzieren. Die Kühe sind in einem elfjährigen Kaltstall untergebracht. Die Liegeboxen sind mit Flachdächern überdacht
und bieten viel Frischluft. Die gegenständige Futterachse ist
auf allen Seiten geschlossen und kann direkt mit dem Kran
beschickt werden. Die Kühe erhalten Heu und Emd bester
Qualität zur freien Verfügung. Morgens und abends wird eine
Mischung aus dem Schrägmischer gefüttert. Die Mischung besteht aus den Komponenten: Luzerne, ZR-Trockenschnitzel,
FORS Provaplus, CCM-Ersatzwürfel, Maiswürfel, Eiweissergänzung (FORS 2620 M’vieh Protein 45/230), Mineralstoff,
Puffer und Viehsalz.
Während der Vegetationszeit werden die Kühe täglich geweidet. Im Stall erhalten sie dann Dürrfutter und die Mischung
aus dem Schrägmischer. Das Futter an der Futterachse ist
für eine Leistung von 26 kg Milch ausgelegt. Kühe mit einer
höheren Leistung können an der Kraftfutterstation ein Hochenergie-Leistungsfutter (FORS 2514 M’vieh HL) abrufen. Die
Milch von Roland Duss wird im Dorf von der Käserei Rüegg
GmbH verkäst. Daher ist ihm ein hoher Milchgehalt besonders
wichtig.
Seit einigen Jahren hält Roland Duss zusätzlich zu den Braunen auch Jersey-Kühe. Der Anteil liegt im Moment bei etwa
einem Drittel. Er wird sich jedoch in den nächsten Jahren noch
Betriebsleiter Roland Duss und Aussendienstmitarbeiter Lukas Bösch.
Das Verkaufsgebiet von Lukas Bösch reicht vom Zürcher Oberland bis
nach Chur. Er ist Ansprechpartner bei Fragen und Problemen in der
Milchviehfütterung und auch bei anderen Tierarten
weiter erhöhen. Bei den Jerseys legt er Wert auf eine angemessene Milchleistung und einen guten Gehalt. Die Fütterung
der beiden Kuhrassen ist dieselbe. Die Jersey-Kühe haben im
Verhältnis zum Körpergewicht einen höheren Umsatz und sind
somit effizienter. Aufgrund des begrenzten Fassungsvermögens des Pansens ist wichtig, dass gerade die Jerseys immer
frisches und nährstoffreiches Futter an der Futterachse vorfinden. Beim Futterbau strebt Roland eine Nutzungsintensität
von fünf Schnitten an. Dies ist im Verhältnis zur Höhe (der Betrieb liegt auf 740 m ü. M.) sehr intensiv. Im Frühling wird ein
Teil der Fläche mit einer 440er-Mischung übersät. Mit diesen
Massnahmen kann er ein gehaltvolles und hochverdauliches
Grundfutter ernten.
Das Dürrfutter wird auf der Belüftung gelagert und wenn nötig mit einem
Warmluftofen nachgetrocknet. Wenn der erste
Schnitt trocken ist,
wird er herausgepresst und in
Ballen gelagert.
10R����������������������������������������������������������������������������������� RINDVIEH
Jungviehaufzucht auf dem Betrieb Duss
Roland Duss zieht alle seine Jungtiere selber auf. Die Zuchtkühe besamt er mit gesextem Sperma und die übrigen mit
einer Mastrasse. So erfolgt die Selektion bereits vor der Besamung.
verbesserte Version mit Kräutern und dem C-Guard-Zusatz,
welcher eine Wirkung gegen Kokzidien hat. Er hat festgestellt,
dass die Kälber seit dem Einsatz des Milkshakes deutlich vitaler sind und er kaum noch Probleme mit Durchfällen hat.
Die Haltung der Kälber in Einzelboxen hat sich bewährt
Rinderaufzuchtstall auf dem Betrieb Duss; Fütterung mit weniger nährstoffreichem Futter
Die kleinen Kälber werden in Einzelboxen gehalten, bis sie
abgetränkt sind oder als Tränker verkauft werden. Nach dem
Absetzen der Biestmilch erhalten alle Kälber morgens und
Zusätzlich zur Pulvermilch erhalten die Kälber das FORS 2332
Flockenfutter sowie Heu und Wasser zur freien Verfügung. Die
Tränkerkälber werden mit 75 kg verkauft und die Aufzuchtkälber mit zweieinhalb Monaten abgetränkt.
Jersey-Aufzuchtkälber mit Projunior in der Futterkrippe
abends fünf Liter 25 bis 28 Grad warme Pulvermilch. Der
Kessel wird beim Kalb hängengelassen, bis er leer ist. Für eine
verbesserte Verdauung und zur Vorbeugung von Durchfällen
wird der Pulvermilch ein Messlöffel FORS 2893 Milkshake
C Guard hinzugefügt. Roland setzte zuerst den «normalen»
Milkshake (FORS 2883) ein. Er wechselte dann bald auf die
Nach dem Abtränken werden die Kälber nach etwa einer Woche umgestallt. Für eine einfachere Umstellung ist wichtig,
dass die Kälber zum Zeitpunkt des Abtränkens bereits möglichst viel fressen. Die abgetränkten Kuhkälber werden in der
Gruppe gehalten. Dort erhalten sie FORS 6170 Projunior und
gutes Heu zur freien Verfügung. Projunior ist ein strukturiertes
Aufzuchtfutter. Es enthält Luzerne, Provaca, Getreideflocken
und Konzentratwürfel. Zudem enthält es einen natürlichen
Kokzidioseschutz, Hefe und Mineralstoffe. Nach dem Abtränken ist ein möglichst hoher Futterverzehr der Tiere sehr
wichtig. Nur so kann sich das Fassungsvermögen des Pansens
entwickeln. Die Tiere werden bis zu einem Alter von sechs bis
acht Monaten in dieser Gruppe gehalten. Sie werden nicht geweidet. Sobald Roland das Gefühl hat, dass ein Tier verfettet,
zügelt er es in den Laufstall der grösseren Aufzuchttiere.
Die Rinder werden in einem Laufstall gehalten, wo sie Grassilage, Ökoheu und Dürrfutter von mittlerer Qualität erhalten.
Im Sommer werden die Tiere am Tag geweidet und im Stall
zugefüttert. Die Jersey-Rinder werden mit einem Alter von 14
Monaten und die BS-Rinder im Alter von 18 bis 20 Monaten
RINDVIEH_ _ ___________________________________________________________________________________ 11
das erste Mal besamt. In dieser Aufzuchtphase achtet Roland
auf eine eher energiearme Fütterung, damit die Tiere nicht
verfetten. Einen Monat vor dem Abkalben werden die Rinder
zu den Kühen umgestallt. So haben sie genügend Zeit, sich
an den Stall zu gewöhnen und sich in die Herde einzugliedern.
Optimale Fütterung der Aufzuchttiere
Mit der Fütterung der Aufzuchttiere wird der Grundstein für
gesunde und wirtschaftliche Milchkühe gelegt. Obwohl viele
Betriebe ihre Aufzucht ausgelagert haben, lohnt es sich, sich
Gedanken zur Fütterung in der Aufzucht zu machen.
Das entscheidendste Kriterium für die Fütterungsintensität ist
das gewünschte Erstkalbealter. Anhand von diesem kann der
durchschnittlich notwendige Tageszuwachs bis zur Belegung
bzw. bis zum Abkalben berechnet und die Fütterung entsprechend gestaltet werden.
Darstellung des durchschnittlichen Tageszuwachses in der Aufzucht
bei einem Erstkalbealter von 24 bis 26 Monaten
Wenn ein Rind beim Abkalben ein Gewicht von 600 kg LG haben soll, so bedeutet dies einen Gewichtszuwachs von 550 kg
in 730 Tagen. Daraus resultiert ein durchschnittlicher Tageszuwachs von 750 g pro Tag.
Bei einem höheren Erstkalbealter von 30 Monaten bedeutet
dies einen Gewichtszuwachs von 550 kg in 900 Tagen. Dazu
ist «nur» ein durchschnittlicher Tageszuwachs von 610 g notwendig.
METABOLISCHE PROGRAMMIERUNG
In der Tränkephase wird seit einiger Zeit häufig von der metabolischen Programmierung gesprochen. Forscher aus verschiedenen Forschungsgebieten haben herausgefunden, dass
das Ernährungsniveau eines Jungtieres in den ersten Lebenswochen einen starken Einfluss auf die spätere Entwicklung und Leistungsbereitschaft hat.
In der Kälberaufzucht bedeutet dies, dass in den ersten fünf
bis sechs Wochen ein möglichst hoher Zuwachs erreicht werden soll. Dies ist nur möglich, wenn genügend Milch vertränkt
wird. Für einen Tageszuwachs von 1’000 g, bei einem 50 bis
60 kg schweren Kalb sind dazu etwa 10 Liter Vollmilch pro Tag
notwendig. Die erhöhten Kosten machen sich durch gesündere
und widerstandsfähigere Kälber und eine bessere Milchleistung als Milchkuh mehr als bezahlt. Um das Risiko von Durchfallerkrankungen zu senken, empfiehlt es sich, ab dem dritten
Tag einen Messlöffel Milkshake in die Milch einzurühren und
die Verdauung mithilfe der Säuren zu entlasten. Sobald dann
die Milchmenge ab der sechsten Woche langsam reduziert
wird, beginnen die Kälber sehr rasch mit der Aufnahme von
Flocken und Heu.
ABTRÄNKPHASE
Für die Verhinderung eines Wachstumsknicks nach dem Absetzen der Milch ist wichtig, dass die Kälber möglichst viel
nährstoffreiches Futter fressen. In der Abtränkphase wird das
Kalb vom Säufer zum Fresser. Dabei müssen sich das Pansenvolumen und die Pansenzotten entwickeln können. Dazu
braucht es einerseits eine Strukturkomponente (z. B. Heu)
und ein gut verdauliches und stärkereiches Kälberfutter. Im
ersten Aufzuchtjahr muss auf eine gute Nährstoffversorgung
Wert gelegt werden.
Es sollen Tageszunahmen von 800 bis 900 g angestrebt werden. Um eine Verfettung der Tiere zu vermeiden, sollte auf
eine gute Eiweissversorgung geachtet werden.
RINDERFÜTTERUNG
Sobald die Tiere geschlechtsreif werden, kann der Energiegehalt der Ration verringert werden. Im zweiten Aufzuchtjahr
sollen die Tiere restriktiver gefüttert werden, um eine Verfettung zu vermeiden. Allenfalls können die Rinder
im zweiten Jahr gealpt werden. Die Mineralstoffversorgung ist während der
Aufzuchtzeit ebenfalls nicht
zu vernachlässigen. Für
den
Skelettaufbau
benötigen die Rinder Kalzium und
Phosphor. Den
12R����������������������������������������������������������������������������������� RINDVIEH
Rationsvorschläge bis 4 Monate
Rationsvorschlag ab 4 Monate
Wochen
TZW
Milch
Projunior
Alter
Fütterung
1 bis 5
600 – 900 g
8 bis 10 lt/ Tag
ad libitum
4 – 6 Monate
6 bis 10
700 – 900 g
4 bis 6 lt/ Tag
ad libitum
Heu und ev. Grassilage
1.5 kg Kraftfutter (Aufzuchtfutter)
11 bis 15
700 – 900 g
abtränken
max. 2 kg
6 – 12 Monate
Heu und Grassilage, Kraftfutter
langsam auf 0 reduzieren
16 bis 20
800 g
abtränken
reduzieren
12 – 18 Monate
Heu und Grassilage (wenig Mais),
Besamung mit 400 kg
18 – 22 Monate
Alpung möglich
22 – 24 Monate
Nachfüttern mit energiereicher Ration (Mais) <= Abkalben
Wochen
TZW
Milch
Kälber-
Heu
flocken
1 bis 5
600 – 900 g 8 bis 10 lt/ Tag ad libitum ad libitum
6 bis 10
700 – 900 g 4 bis 6 lt/ Tag
ad libitum ad libitum
11 bis 15
700 – 900 g abtränken
max 2 kg
ad libitum
16 bis 20
800 g
1 kg
ad libitum
abtränken
Rationsvorschläge in den ersten 20 Wochen mit Projunior oder Kälberflocken und Heu. Ab der 15. Woche kann das Aufzuchtfutter reduziert
werden und die Tiere können bei Bedarf langsam an Silage gewöhnt
werden.
Bedarf können sie am besten mit Leckmassen oder einem
Mineralstoff mit einem Verhältnis von 2:1 oder weiter decken.
Zusätzlich sollte zum Mineralstoff ebenfalls Viehsalz angeboten werden. Bei der Belegung sollen die Rinder 2/3 des
Endgewichtes erreicht haben. Dies wären z. B. 400 kg LG,
wenn die Kuh später 600 bis 650 kg schwer wird.
Entscheidend für den Besamungserfolg ist der BCS (Body
Condition Score) der Rinder. Es wird ein Wert von 3,0 bis
3,25 bei der Belegung und 3,5 bis 3,75 bei der Abkalbung
angestrebt. Vor der Abkalbung sollen die Rinder rechtzeitig in
die Herde eingegliedert werden, damit sie sich an den Stall
und die neue Ration gewöhnen können.
Seraina Ruoss
GEFLÜGEL____________________________________________________________________________________ 13
Wie man sich bettet, so liegt man
Warum eine gute Einstreu so wichtig ist
Aufzucht- und Legehennen sowie Mastgeflügel müssen ständigen Zugang zu lockerer und trockener Einstreu haben, die
zum Staubbaden, Picken und Scharren geeignet ist.
Es ist zu vermeiden, dass die Einstreu zu feucht ist und verkrustet und damit Probleme mit der Fussballengesundheit
und dem natürlichen Pickverhalten auftreten. Die Fussballengesundheit in der Geflügelmast wie auch die Beschäftigung
mit der Einstreu in Legebetrieben sind wichtige Indikatoren
für das Tierwohl.
EINSTREU IST NICHT GLEICH EINSTREU
In der Junghennenaufzucht und in der Geflügelmast spricht
man generell von einer einstreuarmen Kotmatratze, während
man bei Truten-, Enten- und Gänsemast eine einstreureiche
Matratze bevorzugt, die ständig nachgestreut werden muss.
Die verschiedenen Einstreumaterialien weisen eine unterschiedliche Wasserbindungskapazität auf. In der heutigen
Klimatechnik moderner Geflügelställe, zum Teil sogar mit
Bodenheizung, ist weniger das Wasserbindungsvermögen der
Einstreu wichtig als vielmehr die Abgabe und die Abluft des
vorhandenen Wassers aus der Einstreu. Die Einstreumaterialien müssen daher beweglich und nicht festpappend sein.
Meistens wird in der Geflügelmast mit gekrümeltem bzw. pelletiertem Weizenstroh gearbeitet. Wichtig ist die Qualität des
Strohs, da die Tiere gerne auch etwas Einstreu aufnehmen.
Besonders zu beachten sind eventuelle Mycotoxingehalte,
Schimmel und Hefepilze. Langstroh findet immer weniger Beachtung, da sich in der Praxis eine dünne Strohhäckselschicht
viel besser bewährt hat als eine dicke Langstrohmatratze. Bei
Legehennen besteht die Gefahr, dass sie zu viel Langstroh
aufnehmen und dadurch der Kropf verstopft wird. Auch ist
nicht zu vergessen, dass der Anteil Bodeneier bei einer Langstroheinstreue erheblich höher sein kann. Weiter eignen sich
Dinkelspelzen (grob oder pelletiert), gehäckseltes Rapsstroh
sowie Holzpellets ebenso gut. Durchschnittlich sollten nicht
mehr als 600 – 1000 g je m2 Einstreufläche ausgebracht werden.
Vor einigen Jahren wurde Maissilage in der Geflügelmast als
Alternative untersucht. Aufgrund der zusätzlichen Säurewirkung wurde ein positiver Effekt auf die Darmgesundheit der
Tiere erwartet. Das Produkt konnte sich allerdings wegen des
oft zu hohen Ausgangsfeuchtigkeitsgehaltes nicht durchset-
zen. In Legehennenbetrieben wird dieses Produkt jedoch verbreitet als Beschäftigungsmaterial angeboten.
Dagegen hat sich Maisspindelgranulat in der Geflügelmast
ausgezeichnet bewährt. In der Legehennenhaltung schätzen
einige Betriebsleiter diese harte und bewegliche Einstreu, andere Geflügelhalter haben festgestellt, dass die Hennen zu
viel an Ballast aufnehmen und dadurch die Futteraufnahme
eingeschränkt wird.
Wichtig ist die tägliche Kontrolle der Einstreuqualität. Bei Bedarf sollte diese mechanisch aufgelockert werden; in verschiedenen Geflügelmastbetrieben kommt man ums Nachstreuen
vor allem in der feuchten und kalten Jahreszeit jedoch nicht
herum.
Einstreu kann auf vielfältige Weise angereichert werden. Gute
Erfahrungen wurde mit Pflanzenkohle als Zusatzprodukt in der
Geflügelmast gemacht. Auch verschiedene Kalkzusätze und
Tonmineralien kommen gelegentlich zum Einsatz. Wichtig ist
die korrekte Dosierung der Zusatzprodukte, denn viel bedeutet
nicht immer besser. Geflügel ist grundsätzlich neugierig und
pickt alles, was am Boden angeboten wird, auf. Deshalb
dürfen Zusatzprodukte nicht zu grobkörnig sein,
weil durch eine zu hohe Aufnahme die
Futteraufnahme behindert werden
kann.
Christoph Reinhard
Quelle: LKW Niedersachsen, Dr. Peter Hiller
Nutrition
Mit L-Carnitin höhere
Produktivität
Zuchtsauen gebären stärkere Ferkel und geben mehr Milch.
Ferkel weisen eine bessere Futterverwertung und eine höhere
Resistenz gegen Krankheiten auf. Eber produzieren mehr und
vitalere Spermien.
Carniking
™
Carniking™ bietet reines
L-Carnitin und ist ein Warenzeichen
der Lonza AG, Schweiz.
www.lonza.com
Alleinvertrieb für die Schweiz und Liechtenstein:
Probiotic AG, Kirchbergstrasse 11/13, 3401 Burgdorf 1, Schweiz
Tel +41 34 427 00 20, Fax +41 34 427 00 05
www.probiotic.ch oder www.carniking.com
KANINCHEN__________________________________________________________________________________ 15
KANINCHENFUTTER
Vollständiges Futtersortiment für Zucht und Mast
Landauf, landab haben über den Jahreswechsel bereits viele
Kleintierausstellungen stattgefunden – weitere folgen noch.
Und an vielen dieser Schauen erhalten die ausgestellten Tiere
FORS-Kaninchenfutter.
FORS-Kaninchenfutter weist eine lange Tradition auf – und
immer wieder versuchen Mitbewerber die erfolgreichen Rezepturen zu kopieren. Am besten bewähren sich aber immer
wieder die Originale. Deshalb ist FORS-Kaninchenfutter nach
wie vor Marktführer in der Schweiz.
Nachstehend stellen wir gerne wieder einmal das vollständige
Sortiment an FORS-Kaninchenfutter der Kunz Kunath AG vor:
Ergänzend enthält das Verkaufssortiment auch bestens beFORS-Kaninchenfuttersortiment und
Art.-Nr.
Produktbezeichnung
dessen Einsatzmöglichkeiten
«Hobby»Rassezucht
Eher gewerbliche Fleischerzeugung
Zucht
Mast
FORS 7621 Kaninchen-Combi
XX
FORS 7602 Kaninchenzuchtwürfel
XX
FORS 7604 Kaninchenmastwürfel
X
FORS 7608 Kaninchenwürfel LRP
(extra tiefer Rohproteingehalt)
XX
X
X
FORS 7614 Kaninchen-Stresswürfel
XX
XX
XX
FORS 7625 Kaninchen- & Nagerstrukturfutter (das ORIGINAL-«Müeslifutter»)
XX
FORS 7623 Kaninchen-Combi «LABEL»
(ohne Kokzidiostatikum)
X
FORS 7610 Kaninchenwürfel «LABEL»
(ohne Kokzidiostatikum)
X
XX
XX
die trockene Einstreu – wie es auch oft
in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung eingesetzt wird. Einen vollständigen
Beschrieb der angeführten Produkte ist
im neu aufgelegten Prospekt ersichtlich,
welchen wir Ihnen auf Anfrage gerne zustellen oder den Sie auf der Website www.
fors-futter.ch finden.
Als wichtiger Hinweis sei vermerkt, dass
allfällige Futterwechsel immer langsam
vorgenommen werden müssen, damit sich
die empfindliche Mikroflora im Verdauungstrakt des Kaninchens entsprechend
anpassen kann.
Dasselbe gilt übrigens auch beim Wechsel
von Heu auf Grün- und andere Saftfutter.
Für sicheren Erfolg ist es auch immer unX
FORS 7631 Kaninchenkörner
erlässlich, frisches und sauberes Trinkwasser anzubieten. Frisch- und Raufutter
X oder XX = Einsatzgewichtung
sollten nie gefroren verabreicht werden
währte Hanfeinstreu (FORS 7893) sowie den Trinkwasserzu- und auch auf Hygiene – sowohl im Stall wie beim
satz mifuma pH OPTIMAL (FORS 8520) für eine optimale Futter (keine Schimmelpilze) muss geachtet
Trinkwasserhygiene und Verdauungsregulation. Sehr bewährt werden!
hat sich auch das Hygienepulver K-SEC (FORS 8523) für
Eine erfolgreiche ZuchtMit FORS zum Erfolg!
saison und viel FreuWir gratulieren den wiederum vielen FORS-gefütterten
de wünscht
Kollektions-, Stämme- und Rassesiegern an den diversen
Klub- und Schweizermeisterschaften!
Felix Aellig
XX
Frühlingsaktion
1.3. - 31.5.17
Aktionsrabatt:
FORS 2722 / 2516 / 6140 / 6195
FORS
2722
2516
6140
6195
Name
Rohfaserwürfel Plus
M'vieh HIT
Provamix (Ballen)
Provaplus (Ballen)
2
1.3.-31.5.17
AKTION
Leckschalen/-steine
F
..—
Frr..
—
p
prro
o1
10
00
0k
kg
g
Gehalte
Aktionspreise (exkl. 2.5 % MwSt)
NEL RP RF 1 Palette 2 Paletten 3 to lose
MJ
%
% Fr. % kg Fr. % kg Fr. % kg
6.5 12.0 14.5
57.50
54.50
51.50
7.3 17.0 4.9
66.00
63.00
60.00
5.0 7.0 29.1
48.00
48.00
6.1 16.0 17.7
65.00
64.00
-
FORS 2823
Selenplus
Leckstein 2:1
FORS 2827
Diamant Blocky
Leckstein 1:1
FORS 2835
FORS 2836
Diamant Gourmet Diamant Gourmet P
Leckeimer 2:1
Leckschale 1:1
Hoher Selengehalt, ohne Kupfer, speziell geeignet für Schafe
und Mutterkuhhaltung.
Enthält organisches Selen, das
vom Körper sehr
gut aufgenommen
wird. Geeignet für
Milchvieh.
Die einfache und bequeme Art der Mineralstoffversorgung auf
der Weide für Rindvieh.
Preise exkl. 2.5 % MwSt / Preisänderungen vorbehalten
FORS 2722 Rohfaserwürfel Plus zeichnet
sich aus durch:
 Hochverdauliche Rohfaser (kein Strohmehl)
 Ammoniakhemmer
 Schutzstoffe gegen das Blähen
 Extra hohe Magnesium- und Selengehalte
FORS 2516 M'vieh HIT
Gehalte:
FORS kg Ca:P
Ca
%
P
%
FORS 6140 Provamix und
FORS 6195 Provaplus
2823 12 2:1
11
5
8
11
50 400’000 40’000 1’000 6'500
2827 12 1:1
8
8
6
11
50 480'000 48'000 1'800 6'200 1'200
Aufgrund der Struktur ausgezeichnete "Stopffutter". Ideal zur Weideumstellung.
2835 20 2:1
12
5
8
8
25 200’000 20’000
200
6’500
800
-
2836 20 1:1
7
8
6
9
30 200'000 20'000
200
6'500
-
100
Kunz Kunath AG
Kirchbergstrasse 13
3401 Burgdorf
gügg
grüggüü
3401 Burgdorf 1
P.P.
Dieses Leistungsfutter passt ideal zu grasreichen Rationen, da die Zusammensetzung speziell an das Gras angepasst ist.
Enthält Biotin, das die
Klauengesundheit positiv beeinflusst.
Für Rindvieh und
Schafe.
Mg Na Se
% % mg
Vit. A
I.E.
Vit. D3 Vit. E
I.E.
mg
Zn
mg
Cu
mg
Biotin
mg
-
-