Wie der Beirat den digitalen Wandel unterstützt | KPMG Klardenker

Wie der Beirat den digitalen Wandel unterstützt
Keyfacts über Beirat
- Erfolgreiche Unternehmen stellen sich in Frage
- Der Beirat dient als strategischer Lotse
- Ein Beirat braucht Mitglieder mit Digitalkompetenz
14. Februar 2017
Erfolgreiche Familienunternehmen scheuen sich nicht, Veränderungen anzugehen. Sie
gehören nämlich ganz selbstverständlich zu ihrer Unternehmenskultur. Weitsichtige
Firmenlenker gehen voran und wechseln die Perspektive: Sie betrachten ihre
Geschäftsmodelle und Produkte aus der Sicht der Kunden von heute – und von morgen.
Kundennähe ist ihr Erfolgsrezept.
Beispiel Seca. Das Familienunternehmen produziert seit über 175 Jahren Waagen und hat sich
dabei vom klassischen Gerätehersteller zu einer Art Softwareunternehmen entwickelt. Der
Erfolg gibt dem Hamburger Unternehmen recht: Mit einem Marktanteil von rund 50 Prozent ist
es Weltmarktführer für medizinische Messsysteme. Damit ist Seca eines von vielen deutschen
Traditionsunternehmen, die den Spagat zwischen Tradition und Innovation schaffen und
gleichzeitig ihr Geschäftsmodell digital fit für die Zukunft machen.
1/5
Die Perspektive ändern
Zum Perspektivenwechsel gehört für mich auch, bestehende Vertriebswege infrage zu stellen
und neue zu erschließen. Digitale Vertriebswege werden weiter an Bedeutung gewinnen.
Omni-Channel und mobile Technologien werden die zentralen Themen der kommenden Jahre
sein. Ebenso wie die vernetzte Logistik und Produktion im Zuge von Industrie 4.0 und virtueller
Techniken.
Aus der Praxis weiß ich, dass es schwerfallen kann, bewährte Pfade zu verlassen. Doch
erfolgreiche Familienunternehmen gehen immer wieder neue Wege und versuchen
gleichzeitig, jeden Tag ein bisschen besser zu sein. Ein Beirat kann als strategischer
Sparringspartner und Wegweiser ein vertrauensvoller Begleiter sein, wenn es darum geht,
Digitalisierung strategisch im Familienunternehmen zu treiben sowie Marketing-, Vertriebs-,
Produktions- und Logistikprozesse noch komfortabler und effizienter zu machen.
Neue Pfade gehen – Beirat als strategischer Lotse
Mit Unterstützung des Beirats kann das Sichtfeld in Richtung neuer Geschäftsmodelle mit
neuen Erlösquellen erweitert werden. Dazu brauchen die Mitglieder sowohl digitale Kompetenz
als auch unternehmerisches Denken, um Prozesse, Kultur und Kommunikation sowie
Geschäftsmodelle auf den digitalen Weg zu bringen.
Digitales Know-how sollte also eine wichtige Rolle spielen, wenn Familienunternehmen einen
Beirat einrichten. Zum einen sollte der Nutzen, der in dieser Hinsicht von einem Beirat erwartet
wird, definiert werden.
Je klarer die Erwartungen und Ziele im Vorfeld geklärt sind, desto reibungsfreier kann die
Zusammenarbeit zwischen Gesellschaftern, Beirat und Geschäftsführung funktionieren und
desto höher sind die Auswirkungen auf den Erfolg der Arbeit des kritischen Impulsgebers und
damit letztendlich auf den des Unternehmens.
Die Vorteile eines Beirats mit Digital-Expertise liegen auf der Hand:
1. Die Qualität der Geschäftsführungsentscheidungen bleibt gesichert.
2. Digitale Trends werden identifiziert, die das Unternehmen und sein Geschäftsmodell
signifikant verändern könnten.
3. Fehlende (technische und rechtliche) Kompetenzen auf Management-Ebene
werden kompensiert.
2/5
4. Ein hochkarätiges Netzwerk kann Türen für Partnerschaften und Kollaborationen mit Startups national und international öffnen.
5. Die Digitalstrategie wird durch den Beirat als Lotse gesteuert.
Die Wahl der passenden Beiratsmitglieder ist für mich ein weiterer ausschlaggebender Punkt:
Grundsätzlich sollten die Gremien aus Personen mit verschiedenen Erfahrungen,
Qualifikationen und spezifischem Fachwissen zusammengesetzt sein.
Neben dem Finanz- und Familienexperten spricht aus meiner Sicht vieles dafür, jemanden mit
an Bord zu holen, der Kompetenzen mit ungewöhnlichen Ideen kombiniert und überraschende
Fragen stellt. Warum nicht einen Digitalisierungs-Experten, einen Chief Digital Officer, einen
Chief Information Officer oder einen Start-up-Gründer ins Gremium holen? Es sind Mitglieder
gefragt, die den festen Willen haben, Verantwortung im Familienunternehmen zu übernehmen
mit dem Ziel, Lösungen zu finden, auch und gerade in schwierigen Situationen.
Zusammengefasst
»Neben dem Finanz- und Familienexperten spricht aus meiner Sicht vieles dafür, jemanden mit
an Bord zu holen, der Kompetenzen mit ungewöhnlichen Ideen kombiniert und überraschende
Fragen stellt. Warum nicht einen Digitalisierungs-Experten, einen Chief Digital Officer, einen
Chief Information Officer oder einen Start-up-Gründer ins Gremium holen?«
Ein Beirat kann als strategischer Sparringpartner und Wegweiser ein vertrauensvoller Begleiter sein, wenn
es darum geht, Digitalisierung strategisch im Familienunternehmen zu treiben sowie Marketing-,
Vertriebs-, Produktions- und Logistikprozesse noch komfortabler und effizienter zu machen. Digitales
Know-how sollte also eine wichtige Rolle spielen, wenn Familienunternehmen einen Beirat einrichten.
3/5
Alexander Koeberle-Schmid
Familienunternehmen
ÄHNLICHER ARTIKEL
BLOG
So inden Familienunternehmen neue Talente
Vielen Familienunternehmen ist klar, dass sich der Arbeitsmarkt verändert hat: Heute müssen sich
Firmen um Talente bewerben, nicht umgekehrt. Erfolgreich sind Familienunternehmen, denen es gelingt,...
› MEHR
4/5
© KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, ein Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KMPG International
Cooperative ("KPMG International"), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Recht vorbehalten.
5/5