www.aaku.ch Februar 2017 / No. 2 ANNAKIN Die Badener Sängerin spricht über ihre Heimatstadt, Spotify und Liftmusik NIEDER MIT DEN MAUERN! Ein Glück, wer sich zwischen den Welten zu bewegen weiss. Gedanken zu Grenzen PASSION UND PRÄZISION Das hochkarätige Jerusalem Quartet spielt Beethoven und Prokofjew in Boswil Sa. 11.Feb.— 20:15Uhr—Einheimische ‹Funky Swing Band› Lehnherr: Moondance Do.16.Feb.— 20:15 Uhr — TaB*AtelierKino Down by Law Sa.18.Feb.— 19:00Uhr—Party & Kino Oldie Disko Fr. 24.Feb.—14:30Uhr — TaB*urettli Kindercafé Frerk, du Zwerg! Cowboy & Indianer Sa. 25.Feb.—20:15Uhr — Lesung und Musik Dada—Nachklänge Mo. 27.Feb.—14:00Uhr — NachmittagsKino Giovanni Segantini—Magie des Lichts Theater am Bahnhof | Tunaustr. 5 |5734 Reinach AG | tab.ch AZEOTROP SPIELT FELIX PROFOS GNOM gruppe für neue musik baden KIFF AARAU 10.02 23.02 10.02 24.02 14.02 GUSTAV CH SILENT CIRCUS CH FOREIGN BEGGARS UK Freitag, 24. Februar 2017 > Royal Baden > 20 h VON WEGEN LISBETH D CONSOLERS D 15.02 THEATERSPORT MIT DEN IMPRONAUTEN 17.02 THE BUSTERS D 18.02 RIZZOKNOR LIVE/CH STIGLITZ CH 18.02 TIME OF MY LIFE DIE 80IES & 90IES PARTY IM KIFF TOM WALKER UK IMMANU EL SWE 25.02 04.03 MONKEY SAFARI D 17.03 CHEFKET D 24.03 SERAFYN CH URSINA CH 25.03 IRA MAY & THE SEASONS CH 26.03 MARIUS & DIE JAGDKAPELLE 19.05 STILLER HAS CH TICKETS: WWW.STARTICKET.CH MORE INFOS & SHOWS: WWW.KIFF.CH CH www.gnombaden.ch Herausgegeben von der IG Kultur Aargau Feb 17 Aargauer Kulturmagazin Editorial Heimatland! Corinne Rufli Redaktionsleiterin [email protected] So oft wie in den letzten Monaten habe ich das Wort «Heimat» noch nie gehört. Einerseits wird es von einer SRF-isch-voll-bi-de-Lüt-StubehockerFraktion und «Ewigi Liebi»-Schnulzen-Fans sowie einer mehr oder minder heimlich konservativen Landbevölkerung mit einer Sehnsucht nach einer güldenen Vergangenheit überladen. Andererseits ist der Begriff kultiges Schlagwort geworden: Heimat ist hipper denn je. Hipsters tragen (immer noch?) Vollbärte und Flanellhemden wie ihre Grossväter; junge Mütter orientieren sich (nicht nur frisurentechnisch) an den 60er-Jahre-Werbungen, in denen sie mit Baby und Staubsauger in der Hand für den Gatten Ragout kochen. «Yesterday» sangen schon die Beatles. Auch die freigeistige Kulturwelt schreit nach Heimat, denn gerade die kulturaffinen Mutmenschen (es braucht Mut, von nichts zu leben) fühlen sich oft nirgends richtig daheim, eilen von einer Grossstadt in die nächste, bis sie in einem Heimetli eines abgelegenen Bergdorfs niederkommen und die Leute vor Ort mit ihren Hirngeburten erschrecken. Steffi Kessler Verlagsleiterin [email protected] So weit, so menschlich. Anspruch auf eine gehörige Portion Nostalgie haben wir alle. Doch wenn bedrohte Begriffe wie «Heimat» inflationär einseitig angewendet werden, muss man sie schützen – und zwar vor einer Vereinnahmung für schändliche Zwecke. Wie vielfältig der Begriff ausgelegt werden kann, zeigt sich nur schon in dieser AAKU-Ausgabe: Sängerin Annakin erzählt von ihrer Heimatstadt Baden; im Theaterstück «Das Schweigen der Schweiz» geht es um die Lage unserer Nation; eine Revue vom Cabaret Cornichon weckt auch Antiheimatgefühle; drei neue Lyrikbände aus dem Aargau werden vorgestellt; der Germanist Nadjib Sadikou schreibt von Menschen, die in mehreren Heimaten daheim sind; Donat Kaufmann erlebt im Kafi Royal, wie Flüchtlinge und Einheimische gleichermassen «scheisse Leben» haben; ein Fasnachtsspiel von 1525 zeigt, worüber sich die reformationsfreudigen Eidgenossen einmal amüsierten; Heimatreporter Benjamin von Wyl taucht ab in Hunzenschwil; ein Historiker singt einen Lobgesang auf das Heimatmuseum; Syrerin Layla Salloum hofft, eine Heimat in der Schweiz zu finden; und Josef Brogli, der Mann für fiktive Kulturgerichtsprozesse, geht hart mit der Volksmusik ins Gericht. Auf dass uns beim nächsten Jodeln kein «Volklorist» im Hals stecken bleibt! 3 ODEON BRUGG das Kulturhaus beim Bahnhof CINEMA Info 056 450 35 65 Tickets odeon-brugg.ch BÜHNE BAR Vorverkauf Mo – Do 17.30 – 23 Uhr Mo bis Fr ab 13 Uhr Fr + Sa 17.30 – 24 Uhr Sa/So ab 10 Uhr Sonntag 14 – 22 Uhr CINEMA BÜHNE AB 4. FEBRUAR TÄGLICH 15 UHR PREMIERE TIMM THALER D 2016 103 Min. D ab 6 Jahren Regie: Andreas Dresen Neuverfilmung des Bestsellers als fantasievoller Märchenfilm. 3. FEBRUAR 20.15 UHR MICHAEL THEURILLAT WETTERSCHMÖCKER Die Romane mit Kommissar Eschenbach gehören zu den beliebtesten und erfolgreichsten Krimiserien der Schweiz. 9. FEBRUAR 18 UHR FILM IM FILM REAR WINDOW USA 1954 112 Min. E/d ab 12 Jahren Regie: Alfred Hitchcock Grace Kelly und James Stewart im Meisterwerk von Alfred Hitchcock. Hebt man den Blick, so sieht man keine Grenzen. Japanisches Sprichwort AB 11. FEBRUAR 18 UHR PREMIERE DAS MÄDCHEN VOM ÄNZILOCH CH 2016 87 Min. Dialekt ab 8 Jahren Regie: Alice Schmid Der neue Dokfilm der Regisseurin von DIE KINDER VOM NAPF. AB 11. FEBRUAR TÄGLICH 15 UHR PREMIERE MEIN LEBEN ALS ZUCCHINI CH 2015 66 Min. D ab 6 Jahren Regie: Claude Barras Der Überraschungserfolg aus Genf begeistert jung und alt und geht direkt ans Herz. DONNERSTAG 16. FEBRUAR 18 UHR FILM UND RECHT 12 ANGRY MEN USA 1957 96 Min. E/d ab 12 Jahren Regie: Sidney Lumet Im Hinterzimmer eines Gerichts ziehen sich die zwölf Geschworenen eines Mordprozesses zurück. Klassiker von Sidney Lumet mit Henry Fonda in der Hauptrolle. 17. FEBRUAR 20.15 UHR KNPV: 41 STUNDEN Das berührende Stück ist in intensiver Zusammenarbeit mit dem syrischen Autor Mudar Al Haggi entstanden. KNPV begibt sich damit auf eine selbstironische Gratwanderung zwischen Komik und Tragik. Um 19 Uhr im FORUM ODEON: Gemeinsames Essen, zubereitet von Flüchtlingen. 23. FEBRUAR 19 UHR EIN (W)ORT FÜR DIE LYRIK: Brigitte Fuchs und Wanda Schmid geben Einblick in die Entstehungsgeschichte ihrer Gedichte 24. FEBRUAR 20.15 UHR NINA-THEATER: GSCHNORR Die Sprache ist der Hauptakteur und fliesst durch die vier Darsteller hindurch, um sich witzig und virtuos in all ihrer Vielfalt zu präsentieren. BÜHNE KINDER 25. FEBRUAR 16 UHR ALEX PORTER ZAUBERVORSTELLUNG Alex Porter führt sein Publikum in magische Welten, verblüfft mit überraschenden Tricks und bezaubert mit fantastischen, poetischen und geistreichen Geschichten Erwachsene und Kinder. ab 5 Jahren 60 Min. Dialekt Feb 17 Aargauer Kulturmagazin Herausgegeben von der IG Kultur Aargau Inhalt VORSCHAU MAGAZIN 21Die einen sichern sich mit radikalen Trennlinien eine fragliche Gewissheit, die anderen reissen euphorisch Mauern ein Vier Aargauer Kulturmenschen und ein Germanist aus Benin darüber wie Grenzen überwunden werden und sich Chancen auftun Annakin im Interview 6 Die Sängerin kommt ans One of a Million Musikfestival Kulturblinddate 9 Die etwas andere Ticketverlosung « Semiramis » ein Simulationstheater 9 Entwurf einer utopischen Gesellschaft Passioniertes Jerusalem Quartet10 Hochkarätiges Boswiler Meisterkonzert Charmeur Gustav10 Der Fribourger Sänger kommt ins KiFF «Das Schweigen der Schweiz » 11 Theaterstück zur Annäherung an die Lage der Nation Kammermusiktrio Tacchi Alti 11 Jubiläum mit Harfe, Bratsche, Flöte und einem Chor Die Drei12 Das weibliche Jazztrio setzt Zeichen «Max Werner Lenz, das Elsie und der Karl »12 Das legendäre Cabaret Cornichon als Revue 28Das Zitat Fasnacht vor 500 Jahren – «Puren» gegen «Pfaffen» 30Tour de Kaff Nächster Halt: Hunzenschwil 32Porträt Der Aarauer Haiku-Poet Matthias Dieterle 33Heimatkunde für Heimische Dominik Sauerländer über das Heimatmuseum Kultursplitter 14 33Laylas Welt Filmtipps 16 Kolumne Hörtipps 17 34Ein Plädoyer für die Volksmusik von Josef Brogli Lesetipps 18 35Knuth und Tucek Kolumne 36Fressbalken Obristhof in Oftringen 36Diener for One Kolumne 37Frisch gedruckt Illustration von Tamara Büchi AGENDA Kultur im Aargau auf einen Blick38 Veranstaltungen im Februar 5 Vorschau Feb 17 Aargauer Kulturmagazin TEXT DONAT KAUFMANN | FOTOS CHRISTIAN AMMANN «Ich mache keine Liftmusik» SOUNDS Die Badenerin Ann Kathrin Lüthi blickt auf eine lange musikalische Karriere zurück. Als Sängerin der Triphop-Band Swandive erlebte sie die Blütezeit und das Ende des Tonträger-Zeitalters. Seit zehn Jahren ist sie als Solokünstlerin Annakin unterwegs. Den sich ändernden Bedingungen der Musikindustrie begegnet sie mit Kontinuität und Vertrauen in das eigene Schaffen. Am Musikfestival One of a Million stellt sie ihr neues Konzeptalbum «Flowers on the Moon» vor – mit einem Männerchor. 6 Feb 17 Aargauer Kulturmagazin Vorschau Annakin, du lebst in Zürich und London. Aufgewachsen bist du in Baden. Wie blickst du auf deine ehemalige Heimatstadt? Baden ist mein Ventil, hier kann ich Dampf ablassen – und runterfahren. In Baden kenne ich mich aus. Ich kenne die Gassen, viele langjährige Freunde wohnen in der Umgebung. Sie sind es, die dieses Heimatgefühl auslösen. «Baden ist mein Ventil, hier kann ich Dampf ablassen – und runterfahren. » In welchen Badener Lokalen hat man Ann Kathrin Lüthi vor 25 Jahren angetroffen? Wir pendelten zwischen der Quick Pic Bar, einer verruchten Beiz in der Rathausgasse, und dem Jukuzeba, dem ehemaligen Jugendkulturlokal auf dem ABB-Areal. In diesen Lokalen spielte ich mit Freunden, unter ihnen war auch Adrian Stern, meine ersten Konzerte. Ich lernte dort auch die Jungs kennen, mit denen ich dann meine erste Band Swandive gründete. Im Gegensatz zu deiner Zeit bei Swandive bewegst du dich heute ausserhalb eines klassischen Bandgefüges. Wer steht dir als Solokünstlerin am nächsten im musikalischen Prozess? Mein Produzent Dimitri Tikovoï. Mit ihm arbeite ich seit Jahren zusammen. Zwischen uns hat sich eine sehr enge Beziehung entwickelt, wir verstehen uns blind. Er ist meine musikalische Ergänzung, gewissermassen das Sahnehäubchen auf meinem Kaffee. Als Produzent arbeitet er im Hintergrund. Wo hältst du dich lieber auf – im Studio oder auf der Bühne? Ich mag die Abwechslung. Das Spannende ist, eine Songidee immer wieder auf die nächste Stufe zu heben. Ein Beispiel ist die Single zum aktuellen Album, «Beauty of an Abandoned Place». Ich spürte von Beginn weg, wie viel in diesem Song steckt. Das Gefühl hielt sich durch den ganzen Prozess hindurch. So war es auch sehr bewegend, als ich den Song im Kaufleuten zum ersten Mal live spielte. Für diese Momente mache ich Musik. … Musik, die immer auch nach einer visuellen Entsprechung sucht. Du legst Wert auf das Gesamtbild. Ja. Das Visuelle ist als Kommunikationsmittel sehr wichtig für mich. Wenn ich zwei Stunden auf der Bühne vor Publikum stehe und mir nicht überlege, was ich anziehe, dann ist das eine verpasste Chance. Das Visuelle ist Teil meiner Kunst und eine Möglichkeit, die Botschaft der Musik zu verdeutlichen. 7 Vorschau Feb 17 Aargauer Kulturmagazin Mit deinem neuen Konzeptalbum «Flowers on the Moon» hast du deine eigenständige Sprache weiterentwickelt. Das Album ist vielschichtig und hat einen langen Spannungsbogen – es lässt sich schwer reduzieren auf einzelne Songs. Für viele Radios eine Herausforderung ... Ich will zu 100 Prozent hinter dem stehen können, was ich mache. Wenn ich Songs schreibe, nur um die Radios zu bedienen, dann wäre das ein Betrug an mir selbst. Natürlich bin ich froh, wenn meine Musik dort gespielt wird. Es ist mir aber viel wichtiger, dem künstlerischen Anspruch gerecht zu werden. Qualität steht für mich an oberster Stelle. Ich mache keine Liftmusik. Im Gegensatz zu deinen früheren Alben ist «Flowers on the Moon» nicht auf Spotify. Ein Statement? Ja. Plattformen wie Spotify vermitteln den Eindruck, Musik sei gratis. Das ist ein riesiges Problem, denn dadurch wird die Musik entwertet. Es ist eine Entwicklung, die mit Myspace einsetzte. Es überrascht mich immer wieder, dass Musikerinnen und Musiker dies alles mitmachen. Viele Bands finanzieren sich heute über Konzerte. Aber auch der Konzertmarkt kriselt. Gagenforderungen und Ticketpreise schaukeln sich gegenseitig hoch. Es wird definitiv schwieriger werden für Bands. Als ich vor zwanzig Jahren mit Swandive unterwegs war, lag wirtschaftlich gesehen viel mehr drin. Wären wir noch fünf Jahre früher dran gewesen, hätten wir wohl richtig Geld machen können (lacht). Wie konsumierst du selbst Musik? Ich kaufe immer noch gerne CDs. Mich interessiert, wie andere Künstlerinnen und Künstler ihre Musik visuell umsetzen – auf den Covern, in den Booklets. Live interpretierst du das Gesamtbild, das du mit deinen Alben entwirfst, immer wieder neu. Was erwartet das Publikum bei deinem Konzert in der Badener Sebastianskapelle? Es wird auf jeden Fall sehr speziell. Instrumental reduziert, dafür mit Männerchor. Ich habe auf dieser Tour bewusst wenig gespielt und mich stattdessen auf die Form konzentriert. Auf das Konzert am «One of a Million» freue ich mich auch deshalb besonders, weil es ein Heimspiel ist. BADEN Sebastianskapelle, Sa, 11. Februar, 14.30 Uhr FESTIVALLEITER UND WIRBLIGER MUSIKER – NICO SCHULTHESS SOUNDS Nico Schulthess ist noch keine dreissig Jahre alt, hat aber – gefühlt – eine Million Aufgaben. Das Mitglied der Aargauer Bands Al Pride und FingerFinger hat zusammen mit zwei anderen die Leitung des One of a Million Musikfestivals Baden inne. Nicht der Mainstreamsound hat es ihm angetan, sondern Nischenbands ziehen seine Aufmerksamkeit auf sich. Nico Schulthess kennt sowohl die Seite des Musikers als auch die des Veranstalters. Das perfekte Gesamtpacket! Von Natalie Schluep BADEN One of a Million Musikfestival, www.ooam.ch, 3. – 11. Februar 2017 Geheimtipps am «One of a Million»: EAST SISTER LORD KESSELI & THE DRUMS HANRETI Klingt wie fliegende Regentropfen mit Flügeln aus Seide. Sa, 4. Februar, 14.30 / 15.30 Uhr, Cava Bar, Baden Klingt, als sei der Kosmos nur der Vorraum. Fr, 10. Februar, 00.30 Uhr, Stanzerei, Baden Klingt nach einem blauen Knistern im Kaminfeuer. Di, 7. Februar, 19.30 Uhr, Stanzerei, Baden 8 Vorschau Feb 17 Aargauer Kulturmagazin KULTURBLINDDATE Die etwas andere Ticketverlosung Gewinne ein Ticket und ein Blinddate. Konzert von Annakin am 11. Februar in Baden Wir verlosen zwei Tickets an zwei Personen, die sich an der Veranstaltung zum ersten Mal treffen. Die Verkupplung dient der absichtslosen Teilung gemeinsamer Interessen mit fremden Menschen. Romantischer Nebeneffekt möglich. Aber ohne Garantie. Teilnahmebedingungen Miteinander hingehen, gemeinsames Foto schiessen, zwei Sätze über das Treffen schreiben, an uns schicken. Wird auf www.aaku.ch veröffentlicht. Mail mit Stichwort «Annakin» bis am 5. Februar 2017 an [email protected] Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnahme nur für Volljährige. Utopische Gesellschaften in einer verlassenen Gärtnerei BÜHNE Die Performance «Semiramis» entführt in ungewohnte Sphären. Der Name der Aarauer Performancegruppe GeeGee Express schnauft auf der Lautebene wie eine fahrende Dampflok. Und ein nettes «Chichi» ist es obenauf, dass das Kürzel der Gruppe (GG) in der Gamersprache «Good Game» bedeutet. Denn GeeGee Express, zu deren Kern der in Aarau für seine Mitwirkung bei der Gruppe Szenart bekannte Jonas Egloff, Sophie Achinger, Patrick Oes, Livio Prisi und Anna Walker gehören, machen nicht Bühnen-, sondern Simulationstheater. Egal, ob die Performer in den Räumen der Alten Kanti Aarau das alte Schulsystem wegsprengen, wie in «Good Education», oder im Aarauer Rathausgebäude die Welt speichern («Save the World»): Immer nutzen die Performerinnen und Performer einen kleinen Raum unserer Gesellschaft, um ihre Utopien oder Dystopien der ganzen Welt zu überstülpen. Die Performance «Semiramis», die in der Gärtnerei «Lägere Blueme, Lägere Pflanze» in Wettingen gezeigt wird, nimmt die nervösen, von Gedanken der Endzeitlichkeit beeinflussten Schwingungen unseres Zeitgeistes sehr ernst. Zusammen mit dem Performer Urbain Guiguemdé aus Burkina Faso und dem äthiopischen Theater- und Filmemacher Aron Yeshitila mimt das Kollektiv sieben Menschen, die in einer verlassenen Gärtnerei in einen Zustand zurückkehren möchten, den der deutsche Philosoph und Sozialpsychologe Erich Fromm einmal als «A Community» bezeichnet hat: eine Gesellschaftsform, die auf dem Gemeingut basiert. Den Zuschauer erwartet eine mehrsprachige Tour (Deutsch, Englisch, Französisch) durch dieses gerade erst errichtete Gartenprovisorium. Man wird mit Wolldecken und Tee versorgt und erfährt: In dieser Welt werden Tütensuppe und Teigwaren fassweise gehortet und ist WC-Papier das neue Blattgold. Die Krux: Ob diese sieben Menschen Wahnsinnige, Rebellen, Separatisten, Aussteiger oder Visionäre sind, bleibt letztlich der Imagination der Zuschauer*innen überlassen, die sich während eineinhalb Stunden der Realität der Performer mal mehr oder weniger verbunden fühlen. Von Julia Stephan WETTINGEN Gärtnerei Lägere Blueme, Lägere Pflanze, Schartenstrasse 149, Do – Sa, 23. – 25. Februar, 20.15 Uhr. Infos: www.thik.ch «Semiramis» löst Gedanken zur Endzeitlichkeit aus. zvg Vorschau Feb 17 Aargauer Kulturmagazin Passion, Wärme und Präzision KLASSIK Das Jerusalem Quartet sorgt seit seiner Gründung 1996 für Aufsehen. Nun kommt das Weltklasse- Ensemble nach Boswil – für ein Konzert mit einem erlesenen Programm. Gefeiertes Ensemble: Das Jerusalem Quartet. Foto: Felix Broede Lapidarer als Johann Wolfgang von Goethe hat wohl kaum jemand die heikelste musikalische Gattung charakterisiert: «Man hört vier vernünftige Leute sich untereinander unterhalten, glaubt ihren Discursen etwas abzugewinnen und die Eigentümlichkeiten der Instrumente kennen zu lernen.» Und wie man diese kennen lernen und schätzen darf: hörend natürlich, aber auch lesend – beispielsweise dank dem Buch «Muss es sein – Leben im Quartett?» der Kammermusik-Agentin Sonia Simmenauer. Wer ihre Liebeserklärung an diese spezielle Ensembleform gelesen hat, wird das Boswiler Meisterkonzert mit dem Jerusalem Quartet nicht missen wollen. «Das Spiel dieser vier Musiker hat alles, was man sich nur wünschen kann»: Wenn der Musikkritiker der BBC dies mit kräftiger Stimme am Mikrofon sagt, horcht die Musikwelt auf. Vieles geht einem durch den Kopf, wenn man sich die erste Begegnung mit dem israelischen Ensemble vergegenwärtigt. Die vier keineswegs nach Sturm und Drang anmutenden Herren spielten damals als erstes Werk Schostakowitschs 8. Streichquartett. Man Gustav stellt sein Album «9» vor. Foto: Sebastian Magnani war ergriffen vom einleitenden Largo, das Alexander Pavlovsky und Sergei Bresler (Violine), Ori Kam (Viola) und Kyril Zlotnikov (Violoncello) geradezu beängstigend geisterhaft und fahl spielten, bevor sie – nach etwa vier Minuten – einen beispiellosen Allegro-Furor entfesselten. «Denkwürdig» kommt einem augenblicklich in den Sinn, wenn man an diesen Abend mit dem Jerusalem Quartet und dessen Passion, Wärme und Präzision denkt. Bei den Boswiler Meisterkonzerten wird das vielfach preisgekrönte, international gefeierte Ensemble ein erlesenes Programm vorstellen mit Streichquartetten von Ludwig van Beethoven (Nr. 11 f-Moll op. 95, «Quartetto serioso»), Sergei Prokofjew (Nr. 1 h-Moll op. 50) und Antonin Dvorák (Nr. 13 G-Dur op. 106). Von Elisabeth Feller BOSWIL Alte Kirche, So, 19. Februar, 17 Uhr Einführung mit dem Musikjournalisten Thomas Meyer, 16 Uhr. Chansons und Charme SOUNDS Der Fribourger Sänger Gustav weiss, wie er das Publikum um den Finger wickeln kann. Seine Texte und Melodien bleiben gnadenlos im Ohr hängen, während er von der Bühne herunter flirtet. Gustav und seine Band stellen in Aarau die Songs seines neuen Albums «9» vor, spielen aber auch altbekannte Lieder wie «Di Wäg / Ton Chemin» oder «Bout du Monde». Mal Mundart, mal Deutsch oder Französisch – und immer mit Charme. cru AARAU KiFF Saal, Sa, 25. Februar, 20.30 Uhr Feb 17 Aargauer Kulturmagazin «Ab vier Kühen sind wir eine Demo» BÜHNE Wie geht es der Schweiz? Das Theaterstück «Das Schweigen der Schweiz» fragt, und die Schweiz antwortet schweigend oder nachdenklich, jedoch meist lachend. «Man kann in der Schweiz leben, ohne vom allgemeinen Weltgeschehen wie zum Beispiel der Flüchtlingskrise tangiert zu werden. Das macht mich sehr nachdenklich. Die Schweiz ist eine Seifenblase.» Diese Worte stammen von der Jungregisseurin Sophia Bodamer. Ihr neues Theaterstück «Das Schweigen der Schweiz» verhandelt diese schweizerisch stoische Haltung. Das Stück erfragt die Lage der Nation: Wie geht es der Schweiz? Wie viele Kinder wollen Sie von Roger Federer? Entscheiden Sie sich für oder gegen einen Flüchtling? Können Sie sich überhaupt entscheiden? Die Fragen werden in fünf Texten von fünf Autorinnen und Autoren gestellt. Sophia Bodamer arrangiert diese fünf Schlaglichter zu einem Licht- und Schattenspiel. «Der Titel ‹Das Schweigen der Schweiz› bezieht sich auf die Tatsache, dass die Schweiz oftmals keine klare Meinung zu einem Thema äussert oder sogar dazu schweigt. Diese Haltung war einer der Ausgangspunkte für die Stücke», führt die Regisseurin aus. Sprechen und Schweigen lassen die Autorinnen und Autoren zur eidgenössischen Bunkermentalität (Autor: Vorschau Andreas Sauter), zu schweizerischen Entscheidungsprozessen (Autorin: Sabine Harbeke) oder anlässlich einer Swissness-Gala (Autor: Philippe Heule). In Daniela Janijcs Beitrag schlüpfen die Schauspieler*innen in die Rollen von Kühen. Das Vieh philosophiert über Zaun-Enthusiasten: «Willst du einen Zaun, bist du braun.» Und plant den Aufstand: «Ab vier Kühen sind wir eine Demo.» Gegen Ende kommt ein Text der einzigen Aussenposition, derjenigen der deutschen Autorin Maxi Obexer. Reale Stimmen erzählen das Schicksal einer Flüchtenden aus drei Perspektiven. Zum Schluss schweigt alles. In der Hoffnung vielleicht, dass das Schweigen die schweizerische Seifenblase platzen lässt. Von Sina Kloter BADEN Kurtheater Baden, Do, 2. Februar, 20 Uhr Eine Annäherung an die Lage der Nation. Foto: Tanja Dorendorf Chöre zum Jubiläum KLASSIK Das Aargauer Kammermusiktrio Tacchi Alti schenkt sich zum runden Geburtstag eine ganz besondere Tournee. Tacchi Alti mit Flöte, Bratsche und Harfe. zvg «Für unser Zehn-Jahr-Jubiläum wollten wir etwas Spezielles machen, wir wollten mit Chören zusammenarbeiten», erzählt Barbara Bossert von Tacchi Alti. Die Musiker*innen beauftragten die bekannte lettische Komponistin Selga Mence, für das Trio ein passendes Stück zu schreiben. «Chormusik wird in Lettland sehr hoch bewertet und hat eine andere Stellung als bei uns.» Begeistert erzählt Bossert von den Proben zu dem neuen Werk. «Mit Selga Mence haben wir eine Spezialistin gefunden, die es versteht, menschliche Stimmen und unsere drei Instrumente – Flöte, Bratsche und Harfe – miteinander zu verweben und daraus ein Kunstwerk aus Tönen, Worten und Rhythmen zu schaffen», so die Aarauerin, die mit Tacchi Alti Pro Argovia Artist 2016 / 2017 ist. Für das neue Programm «Gesang der Nacht» wurden Chöre aus der ganzen Schweiz angefragt – insgesamt sind es 26 Konzerte mit 13 Chören. Mit dabei auch die Aargauer Chöre Coro Sonoro und der Zofinger Stadtchor. Den grossen Aufwand – Proben mit allen Chören und die lange Tournee – steckt Bossert locker weg: «Wir freuen uns sehr, jedes Konzert wird einmalig.» An den Konzerten werden auch Werke von Fauré und Lili Boulanger gespielt. Doch der Höhepunkt ist die Uraufführung des Stücks von Selga Mence mit dem Chor. Mit einer mehrstöckigen Geburtstagstorte und dem professionellen Luzerner Chor Corund wird in Oberrohrdorf auf das Jubiläum angestossen. Von Corinne Rufli WINDISCH Bossartschüür, Sa, 25. Februar, 20.15 Uhr OBERROHRDORF Reformierte Kirche, So, 26. Februar, 17 Uhr Vorverkauf und weitere Konzerte: www.ticketino.ch oder www.tacchialti.ch 11 Vorschau Feb 17 Aargauer Kulturmagazin Keine Fragezeichen, Ausrufzeichen! Sounds Wer «Die Drei» googelt, stösst auf die Kinderkrimireihe «Die drei ???». Die Fragezeichen passen gut, denn das Berner Trio, das sich Die Drei nennt, ist ausserhalb Berns noch unbekannt. Das könnte sich aber bald ändern. Sie hätten gar nicht gemerkt, dass sie anders seien, etwas Spezielles, sagt die Bassistin Johanna Pärli. Eine Band nur mit Frauen nämlich, dann noch mit einer nicht alltäglichen Die Bernerinnen nennen sich Zusammensetzung schlicht Die Drei und erobern von Instrumenten. mit ihrem Jazz die Schweiz. zvg Es habe sich halt so ergeben, dass sie zusammen begonnen haben, Musik zu machen, man war sich sympathisch, es funkte sofort, also begann man ernsthaft zu arbeiten. Johanna Pärli ist für das tiefe Register zuständig bei Die Drei – sie spielt den Kontrabass. Die anderen beiden sind zwei Oktaven höher angesiedelt, die Sängerin Leoni Altherr und die Trompeterin Sonja Ott. Jazz mit einem starken Popeinschlag, definiert Johanna Pärli ihre Musik, betont aber sofort, dass die Improvisation eigentlich das Wichtigste sei. Es ist tatsächlich so etwas wie die Quadratur des Kreises, was die drei Musikerinnen schaffen: Eine Musik nämlich, die zugänglich ist, mit schönen Melodien und farbigen Harmonien, die sich aber in keinem Moment anbiedert. Sondern einen sehr klaren Weg sucht, jedem Bandmitglied grosse Freiheiten bietet und trotzdem nie beliebig ist. Die luftig schwebenden Songs von Die Drei, ob sie nun selbst geschrieben oder gecovert sind, kommen mit unerhörter Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit daher; erst wenn Stimme und Trompete aus dem Nichts heraus mit grösster Nonchalance ein halsbrecherisches Intervall in die Luft stellen, kommt einem der grosse Karl Valentin in den Sinn. Der hat gesagt: «Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit!» Hinzuzufügen ist noch: Man solls aber nicht merken, die drei lassen es uns nie spüren, im Gegenteil: Da stehen drei junge Frauen und musizieren, und uns Zuschauer*innen geht es einfach gut dabei! Was wollen wir mehr? Von Beat Blaser AARAU Theater Tuchlaube Galerieraum, Do, 23. Februar, 20.15 Uhr Cabaret Cornichon – eine Dreiecksbeziehung BÜHNE «Was wir wollen? Dieses: Den Mund aufmachen! Unsere Meinung sagen! Dem Geistigen ein Ventil öffnen! Frei sein, zu sagen, was wir denken!», sagte Max Werner Lenz einmal. Als Darsteller, Regisseur und Texter des legendären Cabaret Cornichon, das in den 1930er-Jahren den Kampf gegen faschistisches Gedankengut aufnahm, ist er berühmt geworden. Stücke wie «Mensch ohne Pass» sind heute wieder aktueller denn je: «Ich bin aus aller Ordnung ausgetrieben. / Sie nennen mich ein Emigrantenschwein. / Sie sagen, wärst du doch zu Haus geblieben! / Ich aber wollte ein Charakter sein. / Ich sagte «Guten Tag», statt «Heil» zu rufen. / Da hat man mir die Schutzhaft angedroht, / Doch ich bin nicht zum Märtyrer berufen! / Ich floh – aus einer Not in andre Not. / Jetzt bin ich ein unangemeldetes Leben, / Ich habe keinen Pass. / Ich stehe daneben und bleibe daneben – / Den Beamten ein ewiger Hass.» Die kleine Revue «Leerer Stuhl im leeren Raume. Max Werner Lenz, das Elsie und der Karl» von Hans Peter Treichler mit Graziella Rossi und Helmut Vogel am Klavier zeigt ein Stück Schweizer Kabarettgeschichte und das Porträt einer ungewöhnlichen Dreiecksbeziehung. Darin spielt Elsie 12 Schweizer Kabarettgeschichte – Cabaret Cornichon reloaded. zvg Attenhofer eine wichtige Rolle, deren kabarettistisches Naturtalent der 22 Jahre ältere Lenz entdeckte und sie zum Liebling des Publikums machte. Attenhofer war mit Karl Schmid, einem Propagandisten der Geistigen Landesverteidigung, verheiratet … Mit dem ungleichen Trio, mit Melodien und Geschichten wird der schweizerische Alltag der 1930erund 1940er-Jahre lebendig. Von Corinne Rufli ZOFINGEN Kleine Bühne, Sa, 18. Februar, 20.15 Uhr Feb 17 Aargauer Kulturmagazin Pat Noser mit ihrem «Portrait of the Artist as Clown» 2001. zvg Vorschau Ich, das Selfie Glam-Rock made in Switzerland Im Zofinger Kunsthaus KUNST werden Werke rund um das künstlerische Selbstbildnis in der Gegenwartskunst gezeigt – von der Malerei, Fotografie und Videokunst bis hin zur Installation und Performance. Der Schwerpunkt der neuen Ausstellung «ICH NICHT ICH» liegt auf dem digitalen Zeitalter. Gezeigt werden fünfzehn unterschiedliche Positionen und Herangehensweisen vom Abbild bis zur Selbstdarstellung bis hin zur Arbeit mit dem eigenen Körper. Mal poetisch betrachtet, mal skurril, morbid oder hinterfragend. cru ZOFINGEN Kunsthaus Vernissage: Sa, 18. Februar, 17 Uhr 18. Februar – 2. April 2017 Van Arx rockt den Leopard. zvg SOUNDS Haarige Burschen in High-Heels, glamouröse Schminke und harte Riffs: Der Glam-Rock der 80er-Jahre kommt wieder auf die Bühne. Die Basler Van Arx und die Nidwaldner Haïrdrÿer riechen nach Kiss und Mötley Crüe und lassen es krachen. cru Linah Rocio tauft ihr neues Album. zvg Kämpferische Töne SOUNDS Linah Rocio hat geschafft, was wenige schaffen: Sie hat einen Plattenvertrag in London unterschrieben. «Warrior Talk» heisst das neue Album der Badener Musikerin und Sängerin, das nun getauft wird. Kämpferisch gibt sie sich auch in ihrem Leben. Das Ergebnis sind zwölf selbstkomponierte Songs, die sich hören lassen. cru BADEN Royal, Plattentaufe, Fr, 27. Januar, 21.30 Uhr, Support Lindamara RIEDEN BEI BADEN Oederlin Areal, Baustück, Solokonzert, Mo, 20. Februar, 20 Uhr 22.11.16 – 16.07.17 WWW.KUNSTMUSEUMBERN.CH Franz Marc, Blaues Pferd II, 1911, Öl auf Leinwand, 113 x 86 cm, Kunstmuseum Bern, Stiftung Othmar Huber, Bern DER SAMMLUNG DIE MEISTERWERKE OBERENTFELDEN Böröm pöm pöm (Alte Bürsti) Sa, 4. Februar, 21 Uhr Vorschau Feb 17 Aargauer Kulturmagazin Kultursplitter Tipps von unseren Partnermagazinen Temporärer Barockpalast in Bern Die im Kunstmuseum Bern ausgestellten 200 Werke der Fürstlichen Sammlungen Liechtensteins zeigen, welch Schätze diese Sammlung enthält: Porträts grosser Meister wie Cranach dem Älteren, Rubens oder Van Dyck, eine Serie von Emailbildern, der Decius-Mus-Zyklus oder eine goldene Truhe von Karl I. sind nur Beispiele davon. BERN Kunstmuseum Die Fürstlichen Sammlungen Bis 19. März 2017 14 A-D-E-H-I-L-N-O-R-S Für ihr letztes Projekt «*ursonate revisited» hat die Werkstatt für Theater sich in die Welt des Dadaismus gestürzt und dabei entdeckt: Unsinn macht Spass! Aus dieser Erkenntnis ging eine neue Arbeit hervor: «Hilnars Ode». Livio Andreina hat hierfür einen Text geschrieben mit nur 10 Buchstaben, die er aus der Urfrage des Kasperlis schöpfte: «Sind ehr alli do?» Eine Ode an den Unsinn! Sarkasmus à la Sargnagel Die Wiener Autorin, Cartoonistin und Provokateurin Stefanie Sargnagel kommt für eine Lesung ins Tojo. Sie unterhält mit ihren sarkastischen Kommentaren, die gegen Chauvinisten und Sexismus schiessen, auf Facebook und in Beiträgen für «Vice» und den «Bayerischen Rundfunk». In Bern liest sie Texte aus den Büchern «Fitness» und «Binge Living». Begleitet wird sie von ihrer Autorenkollegin Puneh Ansari. Molton-Festival Theater am Gleis Nachdem der Januar ein Sammelsurium grossartiger Anlässe bot, ist der Februar ein blosses Abwarten besseren Wetters. Dieses ganze überzeichnete Geklöne wird von wunderbaren Anlässen wie «Molton» Lügen gestraft. Die Konzertveranstaltungsreihe lässt jeden grauen Himmel vergessen. «Molton» gipfelt in einem kleinen, dreitägigen Festival mit Acts wie Brandy Butler, From Kid, Michael von der Heide. LUZERN Loge, Mo, 13. Februar, und Mi, 15. Februar, jeweils 20 Uhr BERN Tojo Theater Reitschule So, 19. Februar, 19 Uhr www.tojo.ch WINTERTHUR Theater am Gleis 23. – 25. Februar, www.molton.ch Vom Spieltisch auf die Bühne Das Spiel geht so: Sie würfeln fünf Symbole. Nun haben Sie drei Minuten Zeit, um eine Geschichte zu diesen Symbolen und zu einem vorgegebenen Szenario zu erfinden. Die Geschichtenerfinder auf der Bühne können einen Joker aus dem Publikum wählen, der im Fall eines Blackouts einspringt. Einst für den heimischen Spieltisch erdacht, kommt das literarische Spiel nun erstmals als Live-Act nach Basel. Mehr Platz, mehr Kunst! Nach dem Auszug des Naturmuseums kann das Kunstmuseum St. Gallen seine bedeutende Sammlung dem Publikum endlich in angemessener Form präsentieren. Unschätzbare Meisterwerke vom Mittelalter bis zur Gegenwart, die meist in den unterirdischen Schatzkammern ein heimliches Dasein fristeten, werden nun in spannenden Abfolgen und Gegenüberstellungen dauerhaft gezeigt. Remo Buess – Porträts Roger Federer, Franz Hohler, Patricia Schmid und zahlreiche andere Persönlichkeiten standen bereits vor der Linse des Oltner Fotografen Remo Buess. Entscheidend für ihn ist jedoch nicht der klangvolle Name, sondern die Geschichte, die ein Gesicht erzählt. Eine spannende Auswahl seiner neusten Arbeiten zeigt er nun in einer Ausstellung im Schauraum Olten. BASEL Unternehmen Mitte Icon Poet Live Do, 9. Februar, 20 Uhr ST. GALLEN Kunstmuseum Endlich! Glanzlichter der Sammlung, ab 21. Januar, www.kunstmuseumsg.ch OLTEN Schauraum 17. – 26. Februar 2017 www.schau-oo-raum.ch «In der besten aller Welten sterben wir zuerst.» Der Gestalterische Vorkurs richtet sich an alle, die sich mit ihrem kreativen Potenzial auseinandersetzen wollen. Er bereitet auf gestalterische Berufslehren oder eine vollzeitliche Berufsausbildung an einer Schule für Gestaltung vor. Die einjährige Vollzeitausbildung fördert die gestalterisch-künstlerischen Begabungen und Fähigkeiten. Im August 2017 beginnt in Aarau ein Die blaue Lunte GESTALTERISCHER VORKURS DO 2. FEB | 20:15 Premiere Das Märchen vom letzten Gedanken FR 3. FEB | 20:15 SA 4. FEB | 17:00 Spielort Lägere Blueme Lägere Pflanze, Wettingen Semiramis – Der Tag der letzten Rose DO 23. FEB | 20:15 FR 24. FEB | 20:15 Anmeldeschluss Aufnahmeverfahren: 24. Februar 2017 SA 25. JAN | 20:15 Lotus SA 25. FEB | 17:00 Informationen und Anmeldeformular finden Sie unter: www.sfgaargau.ch SO 26. FEB | 11:00 Sprechstunde ThiK DI 28. FEB | 17:30 LESUNG UND GESPRÄCH Ins.TihK_102.40x142.50-FEB-RZ.indd 1 16.01.17 16:49 Dienstag, 14. Februar, 19.15 Uhr Eintritt: CHF 18.-/15.- Katja Lange-Müller liest: «DREHTÜR» anmeldung_vorkurs_AAKU_2017.indd 1 Mit diesem Roman liefert die gebürtige Berlinerin Katja Lange-Müller einmal mehr den Beweis ihrer grossartigen Erzählkunst. Asta weiss nicht, wie es weitergehen soll. Wer könnte sie, die ausgemusterte Krankenschwester, noch brauchen? Mit jeder Zigarette taucht sie tiefer in ihre Vergangenheit ein – und mit jeder Episode variiert die Erzählerin ein höchst aktuelles und existenzielles Thema: das Helfen und seine Risiken. Moderation: Martin Zingg. „Jede Episode besitzt die Handschrift der warmherzigen, vor Gescheitheit sprühenden Vitalität, die Katja LangeMüller so schnell niemand nachmacht.“ DIE ZEIT Foto: Heike Steinweg c/o Müllerhaus, Bleicherain 7, 5600 Lenzburg, www.aargauer-literaturhaus.ch, Reservation: [email protected] Vorschau Feb 17 Aargauer Kulturmagazin In feinen Strichen «Skizzen von Lou» von Lisa Blatter, Schweiz (2017) Fast ein Heimspiel: Lisa Blatter hat Aargauer Wurzeln und brilliert mit einem ersten Spielfilm, der in feinen Strichen das Bild von Lou zeichnet, einer jungen Frau, die die Liebe sucht und schon einmal fast verbrannt wäre. Nicht alle Tage bekommt man ein so sanft berührendes Bild zum Jungsein zu sehen, zum Unsteten der Suche auch. Das ist subtil in Bilderräume gebracht, die nahe wirken und doch anders, die offen bleiben. Ein echtes Bijou. ab 2. Februar in AARAU Kino Freier Film, BADEN-WETTINGEN Kino Orient, BRUGG Kino Odeon Mit Witz, Herz und Stop-Motion «Ma vie de Courgette» von Claude Barras, Schweiz / Frankreich (2016) Lust an der Provokation «Elle» von Paul Verhoeven, F / D / B (2016) «Elle» ist politisch so unkorrekt wie unverschämt faszinierend. Die erfolgreiche GameEntwicklerin Michèle (Isabelle Huppert) wird in ihrer eigenen Villa vergewaltigt und geht damit erstaunlich pragmatisch um. Statt auf die Polizei, setzt sie lieber auf ihre eigenen Fähigkeiten, um sich zu rächen. Das gefährliche Spiel mit dem Verbrecher ist dabei nur Teil einer weit komplexeren Geschichte, die sich in immer neuen Nebenhandlungen zur gesellschaftlichen Groteske wandelt. Mit entwaffnender Eleganz und hintergründigem Humor erschafft Isabelle Huppert eine vielschichtige, unberechenbare Frauenfigur, die lange nachwirkt – eine kluge Besetzung für diesen absurd-abgründigen Thriller. AB 2. FEBRUAR in den Kinos 16 Premiere in Cannes, Publikumsliebling in San Sebastian, Bester europäischer Animationsfilm 2016, 100 000 Eintritte in der Romandie und als erster Schweizer Animationsfilm im Oscar-Rennen: Ein Familienfilm voller entzückender Einfälle, Witz und Herz. Nach dem Tod seiner Mutter fühlt sich Zucchini (Courgette) ganz allein auf der Welt. Das ändert sich im Kinderheim, wo er auf Simon, Béatrice, Alice, Jujube und Ahmed trifft, zaghaft, aber gründlich. Als schliesslich die lebensfrohe Camille dazustösst, scheint sein Glück perfekt. Wäre da nicht ihre geldgierige Tante, mit der ein Stück graue Aussenwelt in die kunterbunte Kinderstube dringt. Die Bande muss sich etwas einfallen lassen. Mit dem stimmigen Soundtrack von Sophie Hunger. AB 16. FEBRUAR in den Kinos (ab 6 Jahren) Feb 17 Aargauer Kulturmagazin Markant und eindringlich: die Brugger Band Ellas. Foto: Lukas Maeder Melancholie statt Happy Sound Fünf Fragen an Jorina Stamm, die Sängerin einer jungen Brugger Band, die sich der düsteren, emotionalen Musik verschrieben hat. Wieso trägt die Band den Namen Ellas? Irgendwann hatten wir es satt, nur über uns zu schreiben, darum erfanden wir die imaginäre Person Ella. Jeder soll sich mit Ella identifizieren können. Im Nachhinein haben wir dann realisiert, dass «Ella» rückwärts gelesen «alle» heisst. Auf welcher Bühne möchtet ihr gerne einmal auftreten? Wir haben uns das schon des Öfteren überlegt, konnten uns aber nie auf eine Bühne einigen. Das Montreux Jazzfestival wäre toll. Der «Oberburner» wäre allerdings ein grosses Festival in Island. Wenn wir aber realistisch denken, ist das ein sehr grosses Ziel und momentan noch weit weg. Wie sieht euer Proberaum aus? Ganz schlicht. Man muss aber erwähnen, dass wir alles in diesem Raum selbst gemacht haben. Es steckt also viel Herzblut und Arbeit darin. Der Mann für die Schweizer Musik Wie nervös seid ihr vor der Taufe eurer ersten EP «You Cannot Drown a Fish»? Vor Kurzem hatte ich einen Albtraum: Es hatte kaum Publikum und nach der Hälfte des Konzerts sind die meisten gegangen. Das wäre das Worst-Case-Szenario. Wir glauben aber, dass es gut kommt, schliesslich haben wir so lange auf diesen Moment hingearbeitet. Nervosität gehört dazu. Welche vier Dinge würdet ihr auf eine einsame Insel mitnehmen? Wir würden sicher alle etwas zum Musikhören mitnehmen. Marius Meier, unser Bassist, bräuchte sicher seinen Kontrabass, ohne diesen würde er durchdrehen. Ansonsten das, was man zum Überleben braucht: Essen und Trinken. Von Natalie Schluep BRUGG Salzhaus, Fr, 17. Februar, 21 Uhr, Plattentaufe EP «You Cannot Drown a Fish» ÜBER ELLAS Ellas sind Jorina Stamm, Sarina Schmid, Lukas Kuprecht und Marius Meier aus Brugg. Die Band macht melancholischen Indiepop – mal zart und lieblich, mal markant und eindringlich besingen sie das Leben und die Liebe. Ruhige Balladen wechseln sich ab mit treibenden Uptempo-Songs, intime Gesangsmomente gehen in hymnische Mehrstimmigkeit über. Geschrieben werden Musik und Texte von der 20-jährigen Jorina Stamm. Sabine Boss spricht über ihr Lieblingsbuch und aus ihrem Leben Seit zehn Jahren ist Sämi Steiner freier Sendungsmacher bei Kanal K. Im monatlichen Format «Schwiizer Musig – süesssuur» stellt er Musik aus der Schweiz und gerne auch aus dem Aargau vor. Zum Beispiel Alt F4 aus dem Fricktal und ihre Hymne «Äne A Aarau». Nur wer genau hinhört, merkt, dass da in Aargauer Mundart gesungen wird. kk «SCHWIIZER MUSIG – SÜESSSUUR» immer am 2. Sonntag im «Klips» von 18 bis 19 Uhr (Wiederholung am 2. Mittwoch) Vorschau Radio Kanal K nimmt die Besucherinnen und Besucher während der dunklen Wintermonate mit auf Reisen. In «Fernweh am Sonntag» spricht ein Gast über sich und sein Leben, wobei dessen Lieblingsbuch Ausgangspunkt ist und wie ein roter Faden durch das Gespräch führt. Diesmal zu Gast: Die in Aarau aufgewachsene Sabine Boss, Regisseurin («Der Goalie bin ig») und Autorin. Sie bringt das neue Buch von Sacha Batthyany «Und was hat das mit mir zu tun» mit. Das Gespräch kann live am Radio oder als Podcast gehört oder direkt in der Stadtbibliothek mitverfolgt werden. cru Sämi Steiner auf Sendung. zvg AARAU Stadtbibliothek, So, 5. Februar, 11 Uhr 17 Vorschau Feb 17 Aargauer Kulturmagazin Neue Lyrik aus dem Aargau Wort- und Tonklang Intensität der Erinnerung Sinnlos sinnvoll Für Lyrikbegeisterte und Neugierige, die filigrane Wortgebilde entdecken möchten, ist «das Buch nie genug» von Matthias Dieterle (1941). Der Band versammelt ein fein gewobenes Haiku, ein Silbengedicht, den Regenbogen umspielend, und die «Quartinen der Vergeblichkeit». Letzteres ist die integrale Vor- und Grundlage eines Quartetts des Geigers Paul Giger, das er im Auftrag des Carmina-Quartetts für den Wechsel ins 21. Jahrhundert komponierte. Sinnliche Szenen einer Kindheit, Erinnerungen an Abschied und Trauer, prekäre Momente der Liebe, aber auch tröstliche Bilder webt Silvia Trummer (1941) in «Nachgetragenes». Ihre in sechs thematische Kapitel gegliederten Gedichte evozieren den Geruch der geernteten hellen Quitten und der Brombeeren vom stachligen Strauch ebenso wie das frische Grün der prallen Erbsen in den Händen der Grossmutter. Beinahe unmerklich verschieben sich die Grenzen zwischen Bezeichnung und Bedeutetem, flimmert eine dritte Welt der Ahnungen auf, die hinter das Sichtbare greifen. Trummers knappe wie erzählende Prosa, dann wieder in symbolischen Bildern verdichtete Texte entführen in eine magische Welt der Märchen und Träume. Von Michaela Benetsch Von Michaela Benetsch Matthias Dieterle: das Buch nie genug. Gedichte. Wolfbach Verlag 2016. Von der Aargauer Mundart bis ins Rumänische reichen die Wortspiele von Bruno Landis (1942) im Band «Ursina Blond lässt grüssen». In dem Titel erkennt, wer Anagramme mag, wohl unschwer den Verfasser der Texte. Das ist nur eines der schelmischen, augenzwinkernden Jonglierstücke, mit denen einem dieser Sprachkünstler grosses Vergnügen bereitet. Manches lässt sich am besten über den Wortklang erschliessen – aber vor allem ist der Leser, die Leserin eingeladen, sich auf einen intuitiven, sinnlos-sinnvollen Erkundungsgang zu begeben. Ganz im Sinn dieses Landis-Dreizeilers: «der jenseitige kanal / es hat ihn nie gebraucht / aber er würde». Von Michaela Benetsch Bruno Landis: Ursina Blond lässt grüssen. Gedichte. Wolfbach Verlag 2016. Silvia Trummer: Nachgetragenes. Gedichte. Wolfbach Verlag 2016. TICKETS ZU GEWINNEN Die Wettbewerbsfrage für Leserinnen und Leser des Gedichtbands von Silvia Trummer: Wie lautet der Titel des ersten Gedichts von Silvia Trummer in dem Band? Antwort und Name inkl. Adresse bis 5. Februar an: [email protected], Stichwort «Quiz aaku: Trummer» – unter den Einsendungen verlosen wir 2 × 2 Tickets für eine Veranstaltung nach freier Wahl im Aargauer Literaturhaus. 18 Urs Faes: «Halt auf Verlangen. Ein Fahrtenbuch» BUCHVERNISSAGE Schreiben als Notwehr, gegen die Hinfälligkeit – und doch darin ganz dem Leben zugewandt. «Halt auf Verlangen» ist das bislang intimste Buch des Aarauers Urs Faes, gewachsen aus der Erfahrung der Krankheit, geschrieben, um sich festzuhalten an Worten, Bildern und der Erinnerung. Gleich nach der Diagnose findet er keine Worte. Später, bei der Fahrt durch die Stadt, versucht er aufzuschreiben, was ihm geschieht: die Unterwelt der Onkologie, die Müdigkeit nach der Bestrahlung, die Erinnerung an die Kindheit, an Strassenbahnfahrten mit dem Vater und Kino mit der Jugendfreundin, an das Verlassenwerden in Paris, den Abschied von seiner Geliebten. Den möglichen Tod vor Augen, fragt er nach dem Gelebten und dem Versäumten, nach dem, was Antrieb war, was Begehren und was Liebe. alh LENZBURG Aargauer Literaturhaus, Mi, 22. Februar, 19.15 Uhr, Vorverkauf: [email protected], www.aargauerliteraturhaus.ch ICH NICHT H CI 18. Februar – 2. April 2017 www.rahmenmanufaktur.ch Z JAZZ-LOUNGE / NU-JAZZ Donnerstag, 23. Februar 2017 Stahlrain 2 in Brugg 12.00 Uhr Buffet 12.30 - 13.30 Uhr Konzert mittagsmusik-gleis1.ch MOTEK AKKUSTIC EDITION KURT SÖLDI: TROMPETE | TOBIAS HUNZIKER: SCHLAGZEUG | ALAIN VON RITTER: KLAVIER | J.-PIERRE DIX: BASS Weder Jazz noch Hip Hop, weder Funk noch Drum’n Bass – Schubladen passen nicht, um die Musik von Motek zu beschreiben. Zu eigenwillig ist der Weg der Winterthurer Band, zu eigenständig der Mix aus alt & neu & aus allem, was den Sound von morgen ausmacht. Wer will spricht von Nu-Jazz; besser aber passt «Motek». Es geht nicht darum, Grenzen zu verschieben, sondern den Grenzen ihren trennenden Charakter zu nehmen. Anuk Miladinovic / Andrea Nyffeler Franticek Klossner / Hannah Villiger Jürgen Brodwolf / Karoline Schreiber Manon / Meret Oppenheim / Niklas Goldbach Oliver Krähenbühl / Pat Noser Steven Schoch / Tizian Baldinger tomKarrer / Victorine Müller — — hdk Zürcher Hochschule der Künste Kulturanalysen und Vermittlung Master Art Education Was ist digitale Kulturöffentlichkeit? Im Master Kulturpublizistik der ZHdK explorieren angehende Fachleute des Storytellings und der Medienkonzeption neue Konstellationen von Kultur, Künsten, Medien und Gesellschaft. In Kooperation mit: IAM Institut für Angewandte Medienwissenschaft der ZHAW Anmeldetermin: 1. März 2017 / Studienstart: 18. September 2017 Projekte/Publikationen: www.zhdk.ch/kulturpublizistik ab 15. Februar im Theater Tuchlaube Aarau Richard von Weizsäcker Hänsel und Gretel* *Namen von der Redaktion geändert MAGAZIN 20 Feb 17 Aargauer Kulturmagazin Feb 17 Aargauer Kulturmagazin MAGAZIN TEXT NADJIB SADIKOU | FOTOS ZVG Grenzüberwindung Im Kontext der Moderne werden in allen Kulturen räumliche, aber auch gedankliche Grenzlinien, die seit Jahrhunderten als unantastbar galten, überschritten. Gleichzeitig werden andere Grenzen neu gezogen und zum Teil rabiat verteidigt. Dem oft irritierenden Wechselspiel zwischen der Auflösung und der Zementierung von Demarkationslinien widmet sich das Buch «Grenzen» (Nomos 2014). Der folgende Aufsatz daraus vom Germanisten Nadjib Sadikou aus Benin zeigt Aspekte transkulturellen Lernens in der Gegenwart. Kaum jemand wird ernsthaft in Frage stellen, dass unsere gegenwärtige Gesellschaft eine Schaubühne von diversen Lebensentwürfen und Wertewelten ist. Die immer wachsende Zahl von Zuwanderern, die globalisierten Finanz- und Warenmärkte und nicht zuletzt die transnationalen Informationsflüsse bzw. Medienstrukturen haben dazu geführt, dass einerseits das Ineinanderfliessen verschiedener kultureller Zugriffsmodi ansteigt und andererseits die Grenzen zwischen dem «Eigenen» und dem «Fremden» zusehends verwischen. Gesellschaftlich, politisch, wissenschaftlich wird die Thematik der Grenze, des Abgrenzens kontroverser denn je diskutiert. «Die Gesellschaft ist eine Schaubühne von Wertewelten.» Die Debatte um Integration ist meistens nichts anderes als eine Debatte um die Grenze der gegenseitigen Toleranz und Akzeptanz. Wenn von «Moral Panic» die Rede ist, dann liegen die Gründe in einer Verhärtung von Fronten, in der Etablierung und Zementierung von Grenzen. Um das zu entschärfen, werden in der Forschungslandschaft Konzepte von Inter-, Transkulturalität, Transreligiosität sowie kulturtheoretische Paradigmen von Kreolisierung (Edouard Glissant), Hybridität (Homi Bhabha) oder auch von Ähnlichkeiten programmatisch gefasst. Allen diesen Ansätzen ist es, mit unterschiedlicher Gewichtung und Akzentsetzung, darum zu tun, Möglichkeiten des Zusammenlebens in Frieden und Differenz zu erfassen, eine «Fluidität» des Miteinanderseins herauszuarbeiten. Eine Fluidität, die nicht im Bereich des «Any thing goes» zu definieren ist, sondern mit kontextbezogenen Zugängen und Übergängen. In seinem kulturtheoretischen Buch «Wie man Fanatiker kuriert» (2004) liefert uns der israelische Autor Amos Oz einen Ansatz, der für den Fragenkomplex des transkulturellen Lernens ein Hilfsmittel sein kann. Der Kern seiner These lässt sich im folgenden Zitat zusammenfassen: «Die Fähigkeit, in Situationen zu existieren, die einen ungewissen Ausgang haben, ja, diese selbst zu geniessen und zu lernen die Vielfalt zu geniessen, kann (…) hilfreich sein. Ich predige keinen totalen moralischen Relativismus, sicher nicht. Ich versuche die Notwendigkeit hervorzuheben, sich in andere Menschen hineinzuversetzen.» Oz zufolge tun wir in der Moderne nicht gut daran, scharfe Trennlinien, Grenzlinien zu suchen, um im Namen einer fraglichen Identität Gewissheit zu sichern, sondern in manchen Situationen vielmehr mit dem Unscharfen, Unbestimmten zu leben, und so die Vielfalt zu geniessen. Dieser erste Punkt des Vielfaltgeniessens impliziert einen zweiten notwendigen Punkt, der darin bestünde, «sich in andere Menschen hineinzuversetzen». Dies soll nicht bedeuten, dass man auf seine eigenen Bräuche, Traditionen gänzlich verzichtet, nicht, dass man seine Werte über Bord wirft. Das bedeutet aber auch keine patriarchalisch 21 MAGAZIN Feb 17 Aargauer Kulturmagazin anmutende Haltung gegenüber dem «Anderen», also kein Absolutheitsanspruch in religiöser oder kultureller Perspektive. Das Sichhineinversetzen bedeutet im Grunde eine Haltung des Gebens und Nehmens, des Gewinnens und Verlierens in guter Manier. Denn eines scheint klar zu sein: Wenn man es ablehnt, seine eigenen kulturellen Gepflogenheiten zur gegebenen Zeit zu überdenken, wird ein auf Augenhöhe gerichteter Dia- bzw. Polylog nicht stattfinden. Der Multikulti-Ansatz wäre nicht für gescheitert, für tot erklärt, wenn den Aspekten der respektvollen Gegenseitigkeit so wie der Empathie gebührende Rechnung getragen würde. Eine Aushöhlung solcher Kompetenzen in der Gesellschaft leitet die fatale Geburt der Zementierung von Demarkationslinien ein, die dann zum Fanatismus und Terrorismus führen können. Vor solch folgenreicher Gefahr hat uns Amin Maalouf, Autor, arabischer Christ und in Frankreich lebender Libanese mit Vehemenz gewarnt. Geht es Amos Oz darum, wie man Fanatiker kuriert, also darum, wie man absolute Grenzziehung vermeiden kann, will Amin Maalouf die Beweggründe dieses Absolutheitsanspruchs der Grenzziehung erkunden. In seinem Essay «Mörderische Identitäten» (2008) legt er sich die Frage vor, ob wir deshalb in unserer Gesellschaft unaufhörlichen Spannungen bis hin zu Gewaltausbrüchen ausgesetzt seien, weil wir nicht alle die gleiche Religion, die gleiche Hautfarbe oder die gleiche Herkunft hätten. Maalouf zufolge liegen die Gründe für diese Gewaltausbrüche tiefer, nämlich in einer gnadenlosen, kompromisslosen Grenzziehung zwischen den verschiedenen Zugehörigkeiten, die unsere Identität formen: «Was mich zu dem macht, der ich bin», so die Bekundung von Maalouf, «liegt in der Tatsache begründet, dass ich mich auf der Grenze von zwei Ländern, zwei oder drei Sprachen und mehreren kulturellen Traditionen bewege.» Maalouf führt viele Beispiele an, vor allem von Menschen, deren Existenz gewissermassen von ethnischen, religiösen oder anderweitigen Grenzlinien durchzogen wird, etwa Menschen mit serbokroatischer, frankoalgerischer oder Hutu-TutsiAbstammung. Ein Mehrwert von Maaloufs Ansatz für transkulturelles Lernen liegt darin, «auf der Grenze» zu leben bzw. sich im Grenzverkehr verschiedener Kulturen zu bewegen. Was das bedeutet, hat uns der deutsch-amerikanische Religionsphilosoph Paul Tillich in seiner Dankensrede zum Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1962 verraten: «Das Dasein auf der Grenze, die Grenzsituation ist voller Spannung und Bewegung. Sie ist in Wirklichkeit kein Stehen, sondern ein Überschreiten und 22 Zurückkehren, ein Wieder-Zurückkehren und Wieder-Überschreiten, ein Hin und Her, dessen Ziel es ist, ein Drittes jenseits der begrenzten Gebiete zu schaffen, etwas, auf dem man für eine Zeit stehen kann, ohne in einem fest Begrenzten eingeschlossen zu sein.» Das mag dann und wann schwierig sein. Aber genau mit dieser Schwierigkeit gilt es heutzutage umzugehen. Die Situation der Grenze, so fährt Paul Tillich fort, sei noch nicht das, was man Frieden nennen könnte. Sie sei jedoch der Durchgang, «Wir tun gut daran, mit dem Unscharfen zu leben.» den jeder Einzelne gehen müsse und den die Völker gehen müssten, um zum Frieden zu gelangen. Auf der Grenze zu leben, zu sein, kann also ein heuristisches Verfahren sein, insofern als man ständig damit konfrontiert ist, zwei oder mehrere «Wahrheiten» auszuhandeln, Bindeglieder zwischen ihnen zu bauen, abzubauen und wieder aufzubauen, um seinen Horizont zu erweitern. In Afrika muss man von einem Mosaik von schätzungsweise 2000 Kulturen ausgehen. In Indien handelt man offenbar nicht nur mit drei, vier Religionen, sondern mit dreitausend. Insbesondere in diesen Regionen, aber auch in Europa ist das Schweben im Grenzverkehr der Kulturen ein kategorischer Imperativ, zumal nahezu alle Menschen dort mit mehreren Zugehörigkeiten im Alltag konfrontiert sind. Dort ist der Mensch inmitten polysprachlicher, -religiöser und -kultureller Perspektiven und versucht, so gut es geht, sie auch zu leben und in die Praxis zu setzen. Man ist also irgendwie «privilegiert», weil man mehrfachkodiert ist. In neueren afrikanischen Texten werden kosmopolitische Lebenswelten entworfen, wie neulich bei Taiye Selasi, einer mit Feb 17 Aargauer Kulturmagazin nigerianischen und ghanaischen Wurzeln in London geborenen Schriftstellerin. Sie erfand 2005 den Begriff «Afropolitan» und bezeichnet damit Menschen mit afrikanischen Wurzeln, die sich in den Metropolen der Welt zu Hause fühlen. Dieser Ansatz Selasis läuft auf nichts anderes hinaus, als auf das Motto eines pluralen, grenzüberschreitenden Subjekts. Diese Pluralität des Menschen spielt auch in unserem Zeitalter der Globalisierung und internationalen Wechselwirkung eine zentrale Rolle. Seit einigen Jahren wird verstärkt über Integration gesprochen. Der Begriff war und ist heute noch ein akademischer, gesellschaftlicher und politischer Pflegefall. Wenn man einen Blick in Zeitungen und Zeitschriften wirft, legt man sich dann und wann die Frage vor, ob wir eine «Integrationsmaschinerie» mit patriarchalischer Rhetorik anstreben wollen oder eher eine gegenseitige Akzeptanz bzw. – mehr noch – Gleichwertigkeit des anderen. Wen will man integrieren? Menschen, die über den Kreisssaal zugewandert sind und sich keine andere Heimat vorstellen können als hier? Oder Menschen, die nach ihrem Schulabschluss hierher gekommen sind und hier ihren Abschluss erworben haben und an Hochschulen oder in anderen wichtigen Bereichen tätig sind und ein angemessenes Zugehörigkeitsgefühl entwickelt haben? Wollen wir bei solchen – wie ich meine – «integrierten» Menschen noch Integration forcieren? Wollen wir bei denen symbolische Grenzen der gesellschaftlichen Zugehörigkeit ziehen? Es lässt sich hier folgern, dass wir in unserer Einsetzung für Integration keinen Raum für forcierte Integration bzw. für Integrationszwang anbieten sollten. Denn wenn man da nicht achtsam ist, würde man, mit dem indischen Philosophen Amartya Sen gesprochen, Menschen zu einer einzigen Kultur «pressen», zu einer «singulären Zugehörigkeit» reduzieren. Das besagt, man würde irrtümlicherweise annehmen, diese Menschen gehörten praktisch nur einem einzigen Kollektiv an, nicht mehr und nicht weniger. Oftmals geht es im Integrationsdiskurs darum, Menschen mit sogenanntem Migrationshintergrund oder -vordergrund in die Zivilgesellschaft zu integrieren. Ich frage mich, was mit dem Terminus «zivil» genau gemeint wird. Worin liegt denn die «Zivilität» einer Gesellschaft? Liegt sie in einer MAGAZIN offensichtlichen oder latenten Ablehnung von Differenzen oder vielmehr in einer Ent-Entfremdung der darin lebenden Menschen? In seinem Buch «Flüchtige Moderne» (2003) gibt Zygmunt Bauman eine Definition von Zivilität, die mir erkenntnisreich scheint: Zivilität, so Bauman, sei die Fähigkeit, (…) mit Fremden zu interagieren, ohne ihnen ihr Fremdsein zum Vorwurf zu machen oder sie zu nötigen, das, was sie zu Fremden macht, abzulegen und zu verleugnen. Zivilität bedeutet also keine Haltung der Assimilation, der puristischen Grenzziehung, sondern eine Akzeptanz des Hinund-her-Gehens zwischen Kulturen und Traditionen, eine Akzeptanz sowie Anerkennung von Pluralismus, von Vielfalt. Mit solch einer zivilen Haltung wird die Vielfalt nicht zu einer Deko-Vielfalt, sondern zu einer gelebten Vielfalt, zu einer realen Chance, die gelebt sein will und auch muss. Denn wir haben tatsächlich einen Aufstieg von Vielfalt. Man braucht sich nur die jüngsten Zahlen der Zuwanderer in Erinnerung zu rufen. Diese Vielfalt sollte, mit Zygmunt Bauman gesprochen als «(…) glücklicher Umstand angesehen werden, der den menschlichen Horizont erweitert, die Lebenschance des Einzelnen vermehrt und damit mehr Vorteile bietet als alle Alternativen zusammengenommen». Mit dieser Vielfalt als Chance ist ein anderes Plädoyer Zygmunt Baumans verbunden, nämlich die Akzeptanz einer «Reziprozität der Perspektiven» (In: «Unbehagen in der Postmoderne», 1999). Das besagt eine problemlose Akzeptanz der Bereitschaft des anderen, «entsprechend denselben Grundsätzen wie ich zu denken und sich zu verhalten ...», eine Gleichartigkeit also, «mich selbst in der Situation des anderen» aber auch «mir den anderen in meiner Lage vorzustellen». Insbesondere in unserem Zeitalter der Globalisierung und der zunehmenden Internationalisierung ist diese Annahme der Perspektiven-Reziprozität lebenswichtig, zumal das gegenwärtige Gesellschaftsbild sehr heterogen ist. Ausschnitt aus dem Buch: Grenzen. Von Assmann, Baasner, Wertheimer (Hg.), Nomos 2014. Nadjib Sadikou studierte Germanistik und Islamwissenschaft in Benin und Deutschland. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich der afrikanischen und europäischen Literatur, der Transkulturalität sowie des Islamdiskurses in literarischen Texten. VIELFÄLTIGES NACHDENKEN ÜBER GRENZEN. VIER AUTOREN AUS DEM AARGAU SCHREIBEN ÜBER NEUE MUSIK, THEATER, RADIO UND KAFI. Neue Musik – Hörgewohnheiten überwinden Saxofonist Mario Schenker von der Veranstaltungsreihe für Neue Musik numu versucht, das Undenkbare hörbar zu machen. Ein Einblick. Täglich treffen wir auf Grenzen. Wir können uns an ihnen stossen, sie ignorieren, akzeptieren oder überschreiten. Es gibt Grenzen, die machen uns wenig Mühe, mit anderen tun wir uns schwer. Gezogen werden diese Grenzen unter anderem von unseren kulturellen Werten. Normen also, mit denen wir gross geworden sind, die uns prägen und persönliche Erwartungshaltungen erzeugen. Grenzen geben Sicherheit, sie stecken einen Bereich ab, in dem man sich zu bewegen weiss, ohne Gefahr zu laufen, auf Unerwartetes zu stossen. Den Landesgrenzen hat man die Aufgabe 23 MAGAZIN Feb 17 Aargauer Kulturmagazin übertragen, Unerwünschtes draussen zu halten und Einheimisches zu schützen. Bewegt man sich zwischen kulturellen Trennungslinien, spricht man gerne auch von Schubladen. Dieses Schubladisieren verleiht uns den Überblick, den wir ansonsten verlieren würden in den komplexen und detaillierten Zusammenhängen unseres Umfelds. Jeder und jede hat seine Vorlieben für die eine oder andere Grenze oder Schublade und zieht die fiktiven und individuellen Linien an anderen Stellen. Ein zentrales Thema bilden solche Grenzen in der zeitgenössischen Musik. In der Regel versuchen Komponisten*innen und Musiker*innen zeitgenössischer Musik, Grenzen zu überwinden. In Diskussionen über Musik gewinnt man häufig den Eindruck, es gehe dabei um die Grenzen des Erlaubten und deren unerlaubtes Überschreiten. Dabei geht es in zeitgenössischer Musik um Grenzen der bisher denkbaren Möglichkeiten und unserer Hörgewohnheiten. Zeitgenössische Komponisten*innen und Musiker*innen überwinden im besten Fall ebendiese massgebenden Grenzen. Gunnar Hindrichs, Professor für Philosophie an der Universität Basel, schreibt in seinem Buch «Die Autonomie des Klangs» (2014) von Tendenzen des musikalischen Materials. Er formuliert die Idee, dass in einem musikalischen Werk bereits die Möglichkeiten für weiterführende Werke vorhanden sind. Persönlich überzeugt mich Hindrichs‘ Argumentation, und ich sehe in den Akteur*innen zeitgenössischer Musik nicht grenzensprengende, sondern vielmehr Tonkünstler*innen, die diesen Tendenzen nachgehen, die im musikalischen Material bestehender Werke angelegt sind, aber erst noch herausgearbeitet werden müssen. Mit Blick auf unsere Musikgeschichte überzeugt dieser Gedankenansatz – dabei darf nicht vergessen gehen, dass die Musikgeschichte, wie wir sie heute kennen, nicht die einzig mögliche gewesen ist. Die Geschichte zeigt nur auf, welche Möglichkeiten sich durchgesetzt haben. Unter diesem Gesichtspunkt ist es einzig richtig und wichtig, dass man Komponisten*innen und Musiker*innen, die sich mit weniger populären, aber ebenso ernsthaften, ästhetischen Ansätzen mit dem Fortschritt der Musik auseinandersetzen, den Platz einräumt, um vor einem Publikum ebendiese Musik aufzuführen. Denn nur so kann ein musikalisches Werk für stimmig und ästhetisch gelungen – oder eben nicht – erklärt werden. Oder einfacher: Musik muss erklingen. In diesem Zusammenhang ist das nächste Konzert der Reihe Neue und unentdeckte Musik, kurz: numu, zu empfehlen. Hyper Duo, bestehend aus dem Pianisten Gilles Grimaître und dem Perkussionisten Julien Mégroz, schreiben in ihrem Programmtext von der «Durchlässigkeit der Grenzen zwischen populärer und avantgardistischer Ästhetik» und werden diese «zur Geltung bringen». Dabei handelt es sich um Werke, die sich mit Elektronik und Groove befassen. Gerade die schier unendlichen Möglichkeiten der Elektronik treiben seit Jahrzehnten Komponisten aller Genres an, mit künstlichen Klängen musikalisch zu arbeiten und bestehende Klangvorstellungen zu überdenken. Am Konzert zu hören sind ein Werk von Karlheinz Stockhausen (1983/90) sowie drei Uraufführungen von Gilles Grimaître, Julien Mégroz und Nicolas von Ritter-Zahony. Als Veranstalter von numu wollen wir diesen Möglichkeiten und Tendenzen nachspüren und sie einem Publikum zugänglich machen, das unsere Idee vom Verschieben der kulturell geprägten Grenzen teilt und bereit ist, die eigenen Hörgewohnheiten abzustreifen. Um diesem Ziel näher zu kommen, ist es uns wichtig, Musiker einzuladen und Komponisten aufzuführen, die sich mit Engagement den Entwicklungsmöglichkeiten der zeitgenössischen Musik widmen. Die neue Veranstaltungsreihe numu in der Stadt Baden hat sich der zeitgenössischen Musik verschrieben und verfolgt die Ziele: Förderung der Neuen Musik in der Öffentlichkeit sowie jungen Musikerinnen und Musikern eine professionelle Plattform bieten. Neue Musik repräsentiert einen Bruch in der traditionellen Musik und zeichnet sich durch Erweiterungen der klanglichen, harmonischen, melodischen, rhythmischen Mittel und Formen aus. Dabei steht die Suche nach neuen Klängen und Formen oder neuartigen Verbindungen alter Stile im Vordergrund. Mario Schenker wohnt in Baden, ist Saxofonist mit aktuellem Interesse an Mikrotonalität, er unterrichtet an den Musikschulen Rohrdorferberg und Baden sowie an der Kantonsschule Uster. Er engagiert sich in den Vereinen Neue und unentdeckte Musik und Jazz in Baden sowie in der Kulturkommission Zähnteschüür, Oberrohrdorf. Er ist Vorstandsmitglied der Fraktion Musik des Aargauer Lehrerverbands. www.numu.ch oder auch www.gnombaden.ch BADEN Claquekeller, Fr, 24. März 21 Uhr, Konzert: Hyper Duo Theater – Bis jetzt ist alles gut gegangen! Peter-Jakob Kelting, Leiter des Theaters Tuchlaube in Aarau, wagt sich auf gesellschaftspolitische Äste hinaus und macht sich Gedanken zu Theater und seiner Rolle, zu Globalisierung und Grenzen. Wir befinden uns in bewegten Zeiten, gelinde gesagt. Wie verhalten wir uns angesichts der Unübersichtlichkeit unserer 24 krisengeschüttelten Gegenwart? Mit welchen Themen und Stoffen können wir als Theater noch adäquat reagieren auf die Verwerfungen und Konflikte, die uns in den Nachrichtenkanälen täglich vor Augen geführt werden? In dieser Frage steckt bereits eine grundlegende Annahme über den Charakter unserer Arbeit. Denn soll, kann sich Theater überhaupt in diesem Sinn – also als Zeitdiagnostiker – verhalten? Ich meine: Wir müssen es zumindest versuchen, wenn wir nicht den Ursprung unserer Kunst leugnen oder gar verraten wollen. Die Bühne ist seit jeher der Ort, an dem das Gemeinwesen, die Polis, seine Angelegenheiten Feb 17 Aargauer Kulturmagazin spielerisch verhandelt, provokativ zuspitzt und in ästhetischer Ummantelung zur Debatte stellt. Wir leben in einer Ära der unauflöslich scheinenden, um nicht zu sagen tragischen Widersprüche, um im Theaterjargon zu bleiben. Und der wesentliche Grundwiderspruch betrifft den Umgang mit Grenzen. Die Globalisierung hat die nationalen Demarkationslinien geschleift, zumindest auf der ökonomischen Ebene. Der freie Waren- und Kapitalverkehr ist zu einem Gutteil für den nie gekannten Wohlstand der Menschen in den westlichen Industrienationen und den Aufstieg der Schwellenländer verantwortlich. Umkehrbar ist dieser Prozess wohl kaum, wollen wir nicht unsere wirtschaftliche Prosperität mit ihren alltäglichen Annehmlichkeiten in Frage stellen. Und doch wächst das Unbehagen über die Begleiterscheinungen von real oder metaphorisch offenen Grenzen, ein diffuses Gefühl von Bedrohung. Die weltweiten Migrationsbewegungen und vor allem die Abwehrreaktionen darauf sind nur der sichtbarste Ausdruck dieser Tendenz zum Zäuneziehen und Mauernbauen. Aufgewachsen in den siebziger und achtziger Jahren, ist für mich persönlich das Prinzip einer offenen und pluralistischen Gesellschaft der Gradmesser meiner subjektiv empfundenen Lebensqualität. Diese liberale Offenheit wird von zwei Seiten in die Zange genommen: Die religiösen Fundamentalisten streben mit ihren Terroranschlägen an, die existenzielle Gelassenheit dieses Lebensentwurfs zu untergraben. Und die populistischen Akteure vom rechten Rand des politischen Spektrums nutzen die Stimmungslage, MAGAZIN um autoritäre Modelle aus der Mottenkiste der Geschichte zu reaktivieren. Offenbar übt die Mauer in den Köpfen eine zunehmende Anziehungskraft in weiten Teilen unserer Gesellschaft aus, und zwar gerade bei denen, die sich nicht auf der Gewinnerseite sehen. Es entspricht vielleicht einem natürlichen Reflex, sich im Moment der Verunsicherung und Ohnmacht ins Schneckenhaus einer idyllisierten Heimat zurückzuziehen. Vernünftig ist er nicht. Denn keine der anstehenden Aufgaben ist auf der Ebene nationaler Gemeinschaften zu lösen. Der Klimawandel, um nur eines von vielen Beispielen zu nennen, macht nicht an noch so gut bewachten Grenzen halt, seine Folgen werden wir – früher oder später – alle auszubaden haben. In diesem Sinn ist mehr Offenheit gefragt und mehr Kooperation und Zusammenarbeit über Grenzen hinweg. Sonst ergeht es uns wie jenem Mann aus dem französischen Witz, der vom Hochhaus springt und bei jedem Stockwerk wiederholt: Bis jetzt ist alles gut gegangen. Peter-Jakob Kelting ist seit 2011 künstlerischer Leiter des Theaters Tuchlaube Aarau. Die Spielzeit 2016 / 2017 der Tuchlaube steht unter dem thematischen Motto «GrenzenLOS». AARAU Tuchlaube, Mi, 15. Februar, 20.15 Uhr, Premiere «Hänsel und Gretel* – *Namen von der Redaktion geändert». Eine Koproduktion mit der Jungen Marie über unbegleitete Asylsuchende. Kafi Royal – Transkulturalität zelebrieren Donat Kaufmann zu Besuch im Kafi Royal, wo kulturelle Grenzen Chance statt Hindernis sind, und wo Klassiker spontan entstehen. Gemeinsames Znacht im Kafi Royal. Foto: Donat Kaufmann «Jeden Dienstag: Kafi Royal. Deutschkurs & Kaffee – Für Flüchtlinge, Asylsuchende und Einheimische», heisst es im Programm des Badener Kulturhauses Royal. Zu schade, lassen sich die Bezeichnungen im Untertitel nicht einfach streichen. Der gekürzte Titel würde der Veranstaltung deshalb so gut stehen, weil das Kafi Royal auf so schöne und unprätentiöse Weise dazu beiträgt, die zementierten Grenzen zwischen diesem «ihnen» und dem «uns» abzutragen und zu einer gemeinsamen Sprache zu finden. Dienstag, 17.30 Uhr. Im Royal herrscht reger Betrieb. Stimmen und Musikfetzen verknüpfen sich zu einem dichten, warmen Geräuschteppich. In Gruppen sitzen rund sechzig Besucher – vornehmlich junge Männer – um Tische und Whiteboards. Sie kommen aus Afghanistan, aus dem Tibet oder dem Iran, viele stammen aus Eritrea. Konzentriert lauschen sie den Worten der freiwilligen Lehrkräfte. Es wird gelesen, notiert, gefragt. «Ich gehen?». «Fast. Ich gehe». Allgemeine Zustimmung. Zwischen den Gruppen umher schwirrt Lea Schmidmeister. «Viel los heute», meint sie erfreut. Sie verteilt Stifte hier, Übungsblätter dort. Lea hat das Projekt vor vier Jahren mitinitiiert. Wie ein Lauffeuer habe sich die Nachricht vom kostenlosen Deutschkursangebot damals in den umliegenden Asylunterkünften verbreitet. Bald schon fanden regelmässig fünfzig Besucherinnen und Besucher den Weg ins Royal. Immer wieder strecken Neugierige den Kopf durch die offene Tür. Manche möchten an Sprachkursen teilnehmen oder einen solchen leiten. Andere wiederum wollen 25 MAGAZIN Feb 17 Aargauer Kulturmagazin spenden. Lebensmittel zum Beispiel. Diese werden jeweils von einer spontan zusammengewürfelten Gruppe in ein Menu verwandelt, das im Anschluss an die zweistündigen Kurse an alle Besucherinnen und Besucher serviert wird. Spätestens dann, wenn sich die Gäste bei Pasta oder Cousous über Tische und Kulturen hinweg austauschen, wird das Kafi Royal zu einem Begegnungsraum der Lebenswelten, wo unter verschiedensten Vorzeichen gemeinsame Verständnishorizonte ausgelotet werden. Und erst dann werden auch deren Grenzen tatsächlich spürbar. Denn im Gegensatz zum diffusen Fremdheitsgefühl, das wohl die meisten schon mal befallen hat, wenn sie in der Bahnhofshalle einer Gruppe diskutierender eritreischer Jugendlicher begegnet sind, lässt sich das Gefühl des Nichtverstehens im direkten Austausch mit diesen Personen oft klar benennen. Es ist gerichtet, betrifft auf sprachlicher Ebene bestimmte Formulierungen, auf kultureller Ebene gesellschaftliche oder politische Ansichten. Was ich nicht verstehe, kann ich erfragen, notfalls mit Händen und Füssen. Und auch wenn sich das Fremdheitsgefühl in diesen Gesprächen nicht vollends auflöst, so gewinnt es doch zumindest an Kontur und lässt sich einordnen. Zudem entstehen bei den Versuchen der Überwindung sprachlicher Grenzen auch immer wieder völlig neue Bedeutungszusammenhänge, und man entwickelt gemeinsam einen eigenen Sprachgebrauch. Wie neulich im Zug: Samstag, 1.40 Uhr, S12. Nach einem Konzert in Zürich bin ich auf dem Heimweg mit Freunden. Unter ihnen ist auch Isaaf. Vor etwas mehr als einem Jahr flüchtete der ZwanzigJährige aus seiner Heimat Afghanistan in die Schweiz. Kennengelernt habe ich ihn vor ein paar Wochen. Natürlich an einem späten Dienstagnachmittag im Royal. «Scheisse Leben» schwappt es nun plötzlich über seine Lippen. Im Blick hat er einen jungen Mann im Zugabteil quer gegenüber, der sich krümmt in einem Delirium aus Alkohol und Erschöpfung. Dass wir nach einem kurzen Moment Deutschunterricht und Party im Kafi Royal. Foto: Donat Kaufmann der Stille allesamt (Isaaf mit eingeschlossen) in schallendes Gelächter ausbrechen, hat wenig mit dem Schlafenden zu tun. Die Komik liegt in der Ambivalenz des Kommentars. Wie will er gelesen werden? Als Mitleidsbekundung? Als Ausdruck von Befremden? Als scharfe Kritik an einer Kultur oder harmloser Versuch der Adaption eines bestimmten Sprachgebrauchs? Trotz aller Fragen meine ich zu spüren, dass wir dieses Lachen teilen. Wir amüsieren uns darüber, dass wir keine Ahnung haben, ob wir es aus dem gleichen Grund tun. Es sind die ersten Worte einer gemeinsamen Sprache. Zurück im Kafi Royal. Es ist kurz vor Acht. Üblicherweise sitzen um diese Zeit noch Dutzende Gäste diskutierend um die roten Tische. Heute aber ist der Saal gähnend leer. Im nahe gelegenen Kongresszentrum Trafo findet ein Apéro der Stadt Baden statt, zu dem «alle BewohnerInnen herzlich eingeladen sind», wie es heisst. Man nahm die Einladung ernst. Als ich mich später an diesem Abend durch die allmählich angesäuselte Menschenmenge in der Trafohalle zwänge, taucht plötzlich Isaaf vor mir auf. «Scheisse Leben», sage ich. Er lacht. Der Spruch ist unser erster gemeinsamer Klassiker. Musiker Donat Kaufmann kennt das Kafi Royal als kaffeetrinkender Besucher und als Küchenhilfe. Radio – Neue Rhythmen trotz Sprachbarrieren Michele Puleo leitet «Kompass» auf Radio Kanal K. Die Sendeschiene bietet Migrantinnen und Migranten jeden Abend eine Plattform für ihre Sprache und Musik – dabei lassen sich neue Rhythmen entdecken. Hana Terefe moderiert «Yetesfa Dimts» auf Amharisch. zvg 26 Die Musik schafft keine Grenzen ab. Sie ist nicht per se toleranzstiftend. Zu oft werden Kultur und Sport als Aushängeschilder der Toleranz und der Integration hochstilisiert. Fakt ist jedoch, dass das Zusammenleben zwischen sozialen und ethnischen Gruppen stets von realpolitischen Entscheidungen geprägt ist und umgekehrt proportional v den kulturellen Errungenschaften stehen kann. So kann Beyoncé am Super Bowl singen oder Kobe Bryant die besten Körbe werfen, während der diskriminierende Rassismus gegen Schwarze im Alltag zunimmt. Radio Kanal K ist ein Mitmach-, Ausbildungs- und Musikradio. Es ist eines von achtzehn Unikom-Radios in der Schweiz, das nicht kommerziell ausgerichtet ist. Das Regionalradio spielt einheimische und ausländische Musik, die man bei den kommerziellen Radios nicht zu hören bekommt. Wer zwischen 19 und 21 Uhr einschaltet, wird nicht selten überrascht. Von bosnischem Pop über iranische Volksmusik bis hin zu türkischem Metal ist alles zu hören. Die Sendekonzepte der dreizehn anderssprachigen Sendungen der interkulturellen Sendeschiene «Kompass» variieren je nach Sendungsmacherin oder Sendungsmacher. Ahmed Toyoo moderiert am Sonntagabend seine News- und Politsendung «Somali Broadcast», eingebettet in somalischer Musik. In seinem Heimatland war er Journalist, bevor er aus politischen Gründen fliehen musste. «Tropical 94,9» hingegen spielt am Dienstagabend vor allem südamerikanische Musik, gleichzeitig werden auch Integrationsangebote im Aargau vorgestellt. Über den Klang der vertrauten Sprache und der Musik wird so ein grosser Teil der spanisch sprechenden Migrationsbevölkerung im Aargau erreicht. Durch wahrnehmbare Differenzen können Grenzen entstehen und erst recht zementiert werden, insbesondere wenn das andere auf uns entfremdend wirkt. Diese Differenz kann jedoch auch identitätsstiftend sein. Erst dadurch reflektieren wir kritisch das uns Bekannte und unsere eigenen Grenzen. Musik kann also Vehikel, Verbindungsglied oder Mauer sein. Je nach individueller Auffassung der Welt, je nach Lust, sich an noch nicht Gekanntes heranzutasten, aber auch je nach politisch geprägtem Umfeld. 10 Jahre bandXaargau 2017 JETZT ANMELDEN 9. JAN – 5. FEB 2017 BANDS AUS DEM AARGA U & NEU AUS SOLOTH URN Ferit Emini moderiert «Zëri i Mërgimtarit» auf Albanisch. zvg Kanal K bietet mit «Kompass» eine Plattform für Migrantinnen und Migranten. Das alternative Radio gewährt den Hörerinnen und Hörern einen Einblick in die verschiedenen Kulturen der im Aargau lebenden Bevölkerungsgruppen und fördert damit den interkulturellen Dialog. Im Februar dieses Jahres startet eine Sendung auf Tigrinya, die Sprache Eritreas. Nicht nur mit neuen Klängen – wie bis anhin bei «Kompass» –, sondern auch mit neuen Rhythmen. Eine Chance, unser musikalisches und menschliches Spektrum zu erweitern. Michele Puleo leitet die Sendeschiene «Kompass» auf Kanal K. Er hat italienische Wurzeln und moderiert mittwochs von 19 bis 20 Uhr die Sendung «Pendolino», die auf Italienisch und Deutsch Nachrichten und Trends aus dem Belpaese und der italienischen Diaspora in der Schweiz präsentiert. KOMPASS täglich von 19 bis 21 Uhr auf Kanal K 94,9 MHz oder www.kanalk.ch UND MIT DEINER BAND ODER DEINEM SOLO PROJEKT EIN KONZERT IN EINER DER FOLGENDEN CLUBS SPIELEN: WERKK BADEN 11. MÄRZ 2017 PICCADILLY BRUGG 1. APRIL 2017 OXIL ZOFINGEN 18. MÄRZ 2017 FINAL IM KIFF AARAU 6. MAI 2017 FLÖSSERPLATZ AARAU 25. MÄRZ 2017 Profitiere mit deiner Band von Workshops, Vernetzung mit Veranstalter/ Bands und präsentier dich einem grossen Publikum. INFOS & ANMELDUNG WWW.BANDXAARGAU.CH MAGAZIN Feb 17 Aargauer Kulturmagazin Fasnacht vor 500 Jahren: Itel betrug und tüfelslist Man muss keine Prophetin sein: An den Fasnachtsumzügen 2017 wird man sich über Trump und über kleinkarierte Lokalpolitik lustig machen. Vor 500 Jahren waren die Leute noch mutiger – und witziger. Dies zeigt der Ausschnitt aus «Der Ablasskrämer» (1525), einem Fasnachtsspiel des reformationsfreudigen Berners Niklaus Manuel. Darin kommt es der hinterlistige «Pfaff» mit den «Puren» zu tun, die es satt haben, von der katholischen Kirche ausgebeutet zu werden. Hinweis: Laut lesen erleichtert das Textverständnis. Der Ablasskrämer Richardus Hinderlist Lösend den ablaß und die genad, lieben fründ, s Für alle üwere begangene sünd, Die ir im fegfür müesten büessen, Oder in die hell drum müessen, Do kein erlösing ist zů hoffen! Der genaden schatz stat ietz offen: Trinkend, diewil der brunnen flüsst, Eb man die kisten wider bschlüsst! Wenn du des ablaß von grund’s herzen begerest, So gibt man dir brief und sigel drum, Daß du vor gott bist ganz rein und frumm, Und magst ouch erlösen us fegfürs pin All dine fordren, so verscheiden sin. So schnell das gelt im becke klingt, Daß die seel in den himmel springt! Ougenblicklich fart sie darvon, Wie möcht sie baß in himmel kon? Drum lassend üch das gelt nit turen! Nun tragend zůher, lieben puren! Das gelt, das ir hie werdend geben, Wirt nit gebrucht, můtwillig z’leben, Lieben fründ, land üch das gelt nit rüwen! Man git eim ieden, nachdem er vermag, Hunderttusend jar oder drissg, fierzg tag, Karenen, kwaderienen, oder wie er wil; Wůcher, roub, gestolen gůt oder von falschem spil, Wie du das mit mürden, verraten gewunnen hast, Wenn du mir ietz min teil darvon erschiessen last, So bedarfstu das ander nüt wider z’geben! Hettestu vater, můter, all fründ und tier angangen, Cristum verraten, sin reiniste můter gefangen: Bicht’s und rüw und gib ein petzen oder zechen! Ist’s denn schon minder, ich laß es ouch beschechen Und vergib dir sünd, schuld und pin! Ist das nit holdselig und fin? So wil ich dri oder fier guldin nen Und dir gůt brief und blyin sigel gen. Hettist du alle die sünd getan, Die menschliches hirn ersinnen kan: So du list an dem letsten end, Sol man dich absolvieren p’hend Für pin und schuld qwitt, ledig und los In kraft dis briefs! Lůg, ist das nit groß? Wie erzeigt sich der papst so miltigklichen! Die pürin Zilia Nasentutter mit der rostigen Hällenbarten Sä hin den brief, gib mir min gelt! Man weist doch ietz in aller welt, Daß büebery und schelmenwerk ist, Itel betrug und tüfelslist, Darmit ir ablaßkremer verfüeren Und daß ir all noch so tür drum schwüeren. Du bist vor ouch einmal har kummen Und hast mir vier guldin abgnummen Um disen fulen falschen brief: Des ich darnach nit rüewig schlief, Do ich vernam, es wär ein falscher tuck, Ein ganz wiedercristlich schelmenstuck. Drum gib mir min gelt flux und gschwind, Oder es kostet dich din grind! Da richt dich nach, denn es můß sin! Nimm du den brief und schiß drin! Friß den bůchstaben, sigel und alls Und geb dir gott das hellsch für in hals! NIKLAUS MANUEL – KÜNSTLER UND REFORMATOR Niklaus Manuel (geboren um 1484, gestorben 1530) war bekannt als Maler, Autor von Fasnachtsspielen und aktiver Politiker. Als Schlüsselwerke gelten die Bilder und Texte zum «Totentanz» in Bern. Manuel kritisierte die Missstände des Söldnerwesens und den Zerfall der kirchlichen Moral – insbesondere den Ablasshandel, bei dem man sich gegen Geld von den Sünden freikaufen konnte. Als Dichter trat Manuel mit 28 satirisch-polemischen Texten gegen die römische Kirche hervor. Seine an der Berner Fasnacht 1523 als Massenspektakel inszenierten Fasnachtsspiele gehören mit ihrer reformatorisch-propagandistischen Stossrichtung zu den wichtigsten Fastnachtspielaufführungen der Eidgenossenschaft. Als Anhänger Huldrych Zwinglis spielte der Maler 1528 bei der Organisation des Bildersturms eine führende Rolle. Aus: Historisches Lexikon der Schweiz Anni Suwrüssel O wolf, ich kenn dich an der stimm, Wiewol du erzeigst dich nit grimm! Aber du bist wol sunst zů verstan Und hettestu zechen schafshüt an. Sag an, wo hastu das gelert, Daß du mich in der bicht so hert Hast gestraft um drü bare pfund, Um daß ich’s nit verhalten kund, Do mich der buchblast so hert anstieß, Daß ich in der kilchen ein fürzli ließ? Das hastu mir so schwer und groß geacht, Ein sünd in den helgen geist drus gemacht Und mir drü pfund darum abgenummen, Dardurch ich zů absolutz möcht kummen. Ist doch nit sünd und wenns schon wär Ein sünd in gott, vast hert und schwer, So kouft man doch nit gotts gnad um gelt. Darum gib nun har geschwind und schnell drü pfund, Du tückischer wolf, du plůtiger hund! Ich wil dir sunst die term von rippen roufen, Oder du můsst mir unders ertrich entloufen! Das bittere Ende für den Pfaffen kann man auf www.gutenberg.de nachlesen. Aus: Das Drama der Reformationszeit. Froning (Hg.) Stuttgart 1894. KULTUR ZUM ANFASSEN sehen hören staunen Marktstrasse 4 CH-5630 Muri 056 664 70 11 www.murikultur.ch MURIKULTUR_Inseratebanner_Allgemein_209x68.indd 1 10.11.16 09:18 FR, 17. FEB. 2017, 20.15 UHR Dienstag, 21. Februar, 20 Uhr Altonaer Theater Hamburg DAS LEBEN DREHEN – Wie im Himmel WIE MEIN VATER VERSUCHTE, DAS GLÜCK FESTZUHALTEN Von Eva Vitija / CH 2015, 77 Min. Schauspiel mit Musik von Kay Pollak www.kurtheater.ch Vorverkauf 056 200 84 84 Aula, Schulhaus Lenzhard 170117_kur_inserat_aaku_102x142_februar_RZ.indd 1 17.01.17 13:22 WWW. AAKU. CH MAGAZIN Feb 17 Aargauer Kulturmagazin Zum Glück geben die Hunzenschwiler*innen dem Ortsbild Kontra Eine subjektive Reise durchs Rüebliland mit Benjamin von Wyl. Am Bahnhof Hunzenschwil warnt ein APG-Plakat «Horror zu Hause?» Den Werbezweck («Rohrbruch») übersehe ich erst. Nebel. Strasse. Eine Siedlung namens «Am Bach», die so aussieht, als hätte Corbusier in der Sowjetunion gewirkt. Ein Fenster mit Konföderiertenflagge, halbverdeckt vom Leuchtpingu auf dem Sims. Irgendwie könnte in dem Setting auch eine H.P.-Lovecraft-Horror-Story starten, eine vom Cthulhu-Kult, der vernebelt, was einem sicher scheint, bis alle dem Wahnsinn verfallen. Aber das ist gemein, denn alles, was einem auffällt, könnte ebenso in einem allgemeinen «Schwarzbuch Aargau» stehen: Durchfahrtsstrasse, Nebel, Kälte. Das Restaurant Kastanienbaum an der Hauptstrasse ist bekannt. Gemeindepräsidentin Silvana Richner empfahl es mir am Telefon, ebenso wie ein Exil-Hunzenschwiler meiner Generation. Um 9 Uhr müsse man da sein, dann treffen sich die Handwerker aus der Region zum Znüni. Als ich um 9.15 Uhr reinkomme, sitzt eine Gruppe im mittleren Alter kaffeetrinkend zusammen. Sie ziehen sich gmögig gegenseitig auf: «Dass du kei Angscht bechunsch, wend soohoo vel schaffsch!» Ich sitze allein. Am Tisch neben mir sitzt noch einer allein, vor einer Stange Bier und begutachtet den Negligé-fokussierten «Blick»-Artikel «Eva im Paradies». Als die Gmögigen langsam abziehen («Tschüss Ärnschd – bes morn wedr!»), wechsle ich ins Fumoir. Das ist traumhaft gross, und der Schlager tönt laut aus den Boxen: «Eine Insel in den Wolken ...». Hier sitzen jüngere Znüniler, ihr Drink of Choice ist Red Bull. Viele Tattoos, kurzgeschorene Haare – und Sprüche: «Nei, de Ken hed mini Schwöstr gar nid gha. Villich stoht sie ebe nume uf Wiibr.» Beim Kassieren wird über den Preis gemotzt: «Hey, hämr no gvöglet?» – «Nei, nonig.» – «Ihr send e verdammt e tüüre Saftlade.» «Sämy sieht, wie die Leute am Stammtisch älter werden – hier hat er Deutsch gelernt.» Als ich zahle, frage ich nach Sämy, den ich – so die Gemeindepräsidentin am Telefon – kennenlernen müsse. Er komme um 11 Uhr. Die Kellnerin erzählt mir noch, dass es den «Cheschtenebaum» schon 50 Jahre gebe, dass er früher 30 ein schweizweites Ausflugsziel gewesen sei – wegen des Zoos, der hier in Hunzi war, und «wil eine vo de erschte Schwarze i de Schwiiz bi üs gschaffet hed. D Lüt sind vo überall cho, wil sie ihm händ wölle d Händ schüttle.» ... Oookay. Gemeindepräsidentin Silvana Richner treffe ich im Volg, denn von der Kaffeeecke dort erlebe man das Dorf. Frau Richner hat ihren Einkaufswagen bereits halb gefüllt. Wir setzen uns ans Kafitischchen, und tatsächlich passiert uns ein Hunzi-Querschnitt. Erst begrüsst uns Frau Furrer – «Volg-Filialleiteri sit übr drissg Johr!». Am Vorabend ist auf dem Kreisel am Ortsrand eine Skulptur getauft worden, eine Kette, gesponsert von Coop. Aber eigentlich – da sind sich das VolgPersonal und Frau Richner einig – eigentlich sollte da das Volg-Logo dranhängen. Auch ein Thema ist der Lidl am Ortsrand, der dem Volg aus Lage- und Preisgründen das Geschäft erschwert. Dann kommt Doris, die luftliniemässig 800 Meter von ihrem Geburtshaus weg lebt. «Vill wonenand as Nochbere nid gsänd, gsänd sich im Volg!», freut sich Frau Richner. Sie kam vor vierzig Jahren nach Hunzenschwil, hat die Ochsentour vom Turnverein über die Schulpflege und die Spitex bis zur Gemeindepräsidentin gemacht. Und sie ist Feb 17 Aargauer Kulturmagazin um Hunzi bekümmert, ist mit Hunzi zufrieden. Eine Apotheke im Ortszentrum war ein Anliegen von vielen Hunzenschwiler*innen – jetzt gibt es sie. Jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit besucht sie (unter anderem) an der Zopftour alle Hunzenschwiler*innen über 80. Natürlich gebe es auch Unzufriedene, aber das sind eher Zugezogene, etwa der, der sich am Lärm des «Chlauschlöpfe» gestört und deshalb einem kleinen Mädchen die Geissel aus der Hand gerissen habe. Bevor Frau Richner ihren einstündig unterbrochenen Einkauf fortsetzt, empfiehlt sie mir die Naturschutzteiche am Waldrand. Ich spaziere vor dem Mittag noch in die Natur, damit ich auch Hunger habe für das Mittagessen im «Cheschtenebaum». Unterwegs grüsse ich ein paar weidende Alpakas. Ist schön. Im «Cheschtenebaum» gibt es Dörrbohnen und Siedfleisch. Ich frag nochmals nach Sämy und als ich – entgegen der hiesigen Fumoirkultur – draussen rauche – steht er plötzlich hinter mir. Erst schlottern wir im Durchfahrtsstrassenwind, dann gehen wir ins Büro. Er habe zwölf Jahre im «Cheschtenebaum» gekocht, dann sechs Jahre das «Olivenbäumli» in Holderbank geführt, und jetzt ist er bereits wieder neun Jahre hier. Auf Ende Jahr wechselt der Chef nach 25 Jahren, Sämy bleibt und lässt die Kinder in seiner Küche die Spaghetti weiterhin selber kochen. Er sieht, wie die Leute älter werden am Stammtisch – hier in der Beiz hat er auch Deutsch gelernt. Sein Deutsch ist Beizdüütsch. Seit zwölf Jahren ist er Schweizer – und zwar einer, der noch an die Gemeinde- 1 MAGAZIN versammlungen geht. Hunzenschwil hat ihn willkommen geheissen. Spricht man mit den Menschen, schillert Hunzi; es ist nicht grau und Cthulhu-Paranoia zerstäubt. Auch wenn im «Cheschtenebaum» das Schillern grenzwertig werden kann, aber dafür, dass mir am Morgen eine Kellnerin Grenzwertiges zum ersten Schwarzen der Schweiz erzählt hat – dafür kann Sämy nichts. Meine Sucht drängt mich zum Kauf von Zigi-Papierli. In der Bäckerei sagen sie mir, dass ich vor Lenzburg nicht fündig werde. Tabak-Vakuum. Stefan Waldmann von der Jugendarbeit Lotten (Schafisheim-Rupperswil-Hunzenschwil) rettet mich und leiht mir eine. Es ist erst seine zweite Arbeitswoche, und so kann er sich noch frisch über den Jugendtreff freuen. Besser ausgestattet als so mancher in Basel. Stefan pendelt vorurteilsfrei aus der Stadt Basel in den Aargau. Den Jugendlichen gegenüber ist er so offen, wie in seiner Anfahrtsgestaltung (bisher ist er erst zwei Mal dieselbe Strecke gefahren. Er spielt Bus-Bahn-Bingo): «Di Jugendliche sölled uns beiflusse. Mir wän sii nid beiflusse.» Nach einer längeren halbphilosophischen Diskussion beim «Litteringbarometer» (Wenn ich hier meinen Zigistummel reinschmeisse – vergrössere oder verkleinere ich dann das Litteringproblem von Hunzi?), gehen wir wieder getrennte Wege. Ich lass mich von Stefans ÖV-Kreativität inspirieren und mache mich auf, über Trottoirs und Strassenränder, der Durchfahrtsstrassen-Hölle entlang bis zum Lidl. Der Lidl ist leer um 17.30 Uhr; die Stellung des Volgs scheint gesichert. Mit 34 Mitarbeiter*innen der Coop-Verteilzentrale Schafisheim steige ich in einen vorher noch leeren Bus nach Lenzburg. Kreisel-Ketten-Skulptur. Durchfahrtsstrasse. Tankstellen. Industrie. Zum Glück geben die Hunzenschwiler*innen dem Ortsbild Kontra. Benjamin von Wyl ist im Wynental aufgewachsen, hat die Neue Kantonsschule Aarau besucht und seinen Zivildienst im Jugendkulturhaus Piccadilly Brugg geleistet. Er arbeitet als freier Dramaturg, Journalist und Autor. Er KANN nur in der Ich-Form schreiben. 3 2 5 4 1 Ankunft in Hunzenschwil – Horror zu Hause. 2 Einen Monat übernachten im «Cheschtenebaum» wäre gleich teuer wie mein WG-Zimmer. 3 Sämys Deutsch ist Beizdüütsch. 4 Eigentlich ist Silvana Richner Gemeindeammann und nicht Gemeindepräsidentin. 5 Die Kafigruppe beim Znüni. 6 Die Kreisel-Ketten-Skulptur ist ein kaum verfremdetes Coop-Logo. Fotos: Benjamin von Wyl 6 31 MAGAZIN Feb 17 Aargauer Kulturmagazin PORTRÄT Ich bin ein Haiku Matthias Dieterle beschreibt die Welt in Rätseln. Seine Form ist jene des Gedichts. Sein neues Buch seziert das Haiku, das japanische Kurzgedicht. Manchmal frage ich mich, was du mir angetan hast. In deinem neuen Buch hast du mich verändert, vielleicht verstümmelt. Du hast zwar meine Form beibehalten, die fünf Silben auf der ersten Zeile, die sieben Silben auf der zweiten und wieder die fünf auf der dritten – aber dann hast du mich zerschnitten wie mit einer Schere. Ich glaube nicht, dass das zuvor schon jemand gewagt hat. Aber ich glaube, dass es ein kleiner Geniestreich war. Wir haben eine seltsame Beziehung zueinander, du und ich. Als du 21 warst, hast du dir geschworen, dich nie wieder mit mir abzugeben. Du warst der Ansicht, ich, das Haiku, gerade ich, würde zu einem Fliessbandprodukt verkommen. Man könne mich allzu einfach aus dem Ärmel schütteln, wie einen Treppenwitz oder eine nichtssagende Floskel. Aber dann hast du vor etwa vier Jahren eine Performance der Künstlerin Véronique Arnold gesehen, und während dieser Performance hattest du die Idee, zwei Stimmen in ein Haiku einzubauen. Da sprechen dann plötzlich zwei verschiedene Personen ihre eigenen Sätze, und zusammen bekommen die Sätze eine neue Bedeutung. «Es geht auch vertikal. Und diagonal, von links oben nach rechts unten.» Du bist Legastheniker und warst ein katastrophaler Schüler, vielleicht gibt dir das heute den Mut, die Dinge einfach so auseinanderzureissen. Und du hast ein Leben lang mit behinderten Menschen gearbeitet: Das hat dir wohl den Sinn dafür gegeben, dass rechts manchmal links ist, und oben manchmal unten. Ich bin froh, dass du nicht Pfarrer geworden bist wie dein Vater, und nicht Töpfer, wie du es dir einst gewünscht hast. Sonst hättest du mich eines Tages vielleicht tatsächlich für immer verlassen. Die Idee mit den zwei Stimmen setzte die Messlatte für ein Haiku so hoch, dass es eigentlich unmöglich war, mich zu erschaffen. Was musst du gelitten haben! Zwei verschiedene Stimmen in einem Gedicht, das ohnehin schon so kurz ist, dass es kaum mehr als zehn Wörter besitzt! Schlaflose Nächte hattest du wohl wegen mir. Man kann mich jetzt nicht mehr im herkömmlichen Sinn verstehen, man muss mich fühlen. 32 Matthias Dieterle performt Haikus. Foto: Hansueli Trüb Und dann hast du noch eine erweiterte Form von mir erfunden. Du hast mich endlos repetiert, ich bin jetzt nur noch in Konturen erkennbar, eigentlich existiere ich gar nicht mehr. Du hast mich auf ein Leporello gedruckt, als Hommage an den Maler Jan Hubertus. Ich sehe jetzt aus, als wäre ich mit Pinselstrichen gemalt. Und wenn man mich liest, ist das wie eine Mischung aus Samuel Becketts Westward Ho und der gesungenen Meditation eines buddhistischen Mönchs. Auch bei dieser Arbeit musst du fast verzweifelt sein, denn man kann mich jetzt horizontal lesen, so wie man mich im Westen normalerweise nun mal liest. Aber es geht auch vertikal. Und dann noch diagonal, von links oben nach rechts unten. Neulich hast du meinen Vorfahren aufgeführt, das Tanka. Du hast dir weisse Handschuhe übergezogen, im Fabrikpalast in Aarau. Der Saal war schwarz, und man konnte nur dein Gesicht und diese Handschuhe sehen. Du hast ausgesehen wie Werner Herzog, und dann hast du gesagt: Kalt ist’s heute! / sag ich, und zurück kommt / Kalt ist’s heute! / Diese Wärme: dass da / einer ist, der Antwort gibt! Da war mindestens ein Zuschauer im Publikum, der Tränen in den Augen hatte, und die Leute haben geklatscht wie verrückt. Und so bist du verschwunden: im Schwarz, hinter einem Vorhang aus weissen Fäden. Seither habe ich dich leider nicht mehr gesehen. Von Michael Hugentobler Matthias Dieterle: das Buch nie genug. Wolfbach Verlag, Zürich 2016. ZUR PERSON Matthias Dieterle wurde 1941 in Basel geboren und lebt in Aarau. Er arbeitete als Heilpädagoge in Aarau. 1974 debütierte er mit dem Gedichtband «Vielleicht zerteilt der Dichter die Sonne» und wurde 1990 für seine literarischen Arbeiten mit dem Erika-Burkart-Förderungspreis der Johann-Wolfgang-von-Goethe-Stiftung in Basel ausgezeichnet. Zuletzt von ihm erschien «Paul Klee und der verborgene Engel»: ein Essay über Paul Klees «Zwei Dürstende». Feb 17 Aargauer Kulturmagazin HEIMATKUNDE FÜR HEIMISCHE MIT DOMINIK SAUERLÄNDER O Heimatmuseum Fast jede Aargauer Gemeinde hat ein Heimatmuseum. In seinen Mauern wird die Heimat aufbewahrt. Diese Heimat ist etwas Wertvolles – etwas, das man nicht wegwirft, sondern ins Museum bringt. Aber offensichtlich ist Heimat auch etwas, das man nicht mehr braucht – denn sonst würde man sie ja nicht ins Museum stellen. Und tatsächlich – in den Heimatmuseen stehen und liegen all die Gegenstände, die wir nicht mehr brauchen: Alte Werkzeuge, alte Dokumente, Kleider, Möbel, Bücher, Fahrzeuge, Spielsachen und so vieles mehr. Und oft ist auch das Heimatmuseum selber ein altes Haus, das keinen praktischen Nutzen mehr hat. Ein Heimatmuseum hat also zwei Gesichter: Es ist ein Lager für unnütz gewordene Dinge, aber es ist auch ein Ort, wo diesen Dingen ein neuer Wert zugemessen wird. Und dieser Aspekt ist für mich zentral: Das Heimatmuseum ist ein Ort der wichtigen Dinge. Sie werden dem Museum übergeben, damit es sie aufbewahrt. Im Heimatmuseum Rothrist zum Beispiel liegen zahlreiche Familienbibeln. Die gab es früher in den meisten Haushalten. Sie sind gross, in Leder gebunden und schwer. Auf den leeren Buchseiten vorne und hinten wurden die Geburten und die Todesfälle verzeichnet. Die Familienbibel war also Schutz und Erinnerung in einem. Sie verkörperte die christliche Tradition, die Präsenz des göttlichen Wortes. Gleichzeitig war sie der Geschichtsspeicher der Familie. Im 20. Jahrhundert wusste man mit dem sperrigen Ding in vielen Häusern nichts mehr anzufangen, Fotos und Dias ersetzten die Bücher, Kirche und Glauben gehörten nicht mehr selbstverständlich zum Leben. Man warf die alten Bibeln aber nicht weg – man brachte sie ins Museum. Eine von den Rothrister Museumsbibeln wurde bei einem Brand schwer beschädigt, alle Seiten sind angesengt. Eine andere ist zerfleddert, eine dritte müffelt. Aber keine von ihnen wurde weggeworfen. Als Historiker und Museumsmacher habe ich viele heimatkundliche Sammlungen kennen gelernt. Ich habe gesehen, dass man nicht alles aufbewahren kann, ein Museum muss auswählen, muss eine Sammlungsstrategie haben. Diese bietet die Gewähr, dass die gesammelten Objekte sicher verwahrt und auch gezeigt werden können – und dass sie uns eine Geschichte erzählen: eine Geschichte aus dem Leben derjenigen, die sie benutzt haben. Denn Heimat hat mit Geschichte und Geschichten zu tun. Und deswegen gibt es Heimat immer und überall dort, wo wir etwas erleben, das uns im Gedächtnis bleibt und an das wir uns erinnern – zum Beispiel bei unserm nächsten Besuch im Heimatmuseum. Dominik Sauerländer lebt in Aarau. Er ist selbstständiger Historiker, Ausstellungsmacher und Dozent an der PH FHNW. Foto: Heimatmuseum Rothrist MAGAZIN LAYLAS WELT MEIN WUNSCH IST EIN STUDIUM Ich bin in Damaskus aufgewachsen. Nach der Matura fing ich an, Archäologie zu studieren. Für mich begann eine tolle Zeit, ich fühlte mich wohl, hatte einen guten Kollegenkreis. Nach dem ersten Semester begann der Krieg. Die Seminare fanden zwar weiterhin statt, doch die Angst war immer da. Der Weg zur Uni konnte nun zwei Stunden statt 15 Minuten dauern. Trotzdem beendete ich mein drittes Jahr an der Uni, leider ein Jahr vor dem Bachelor. Die Situation in Syrien spitzte sich immer mehr zu, und so war ich froh, dass meine Familie und ich in der Schweiz aufgenommen wurden. In drei Jahren mussten wir sechs Mal umziehen. So war eine Integration schwierig, es fehlten Stabilität und Ruhe. Ich gab nie auf, lernte Deutsch, engagierte mich beim Jugendrotkreuz und kam in Kontakt mit Schweizern. Ich hatte Glück und fand Arbeit. Sechs Monate war ich bei der Kantonsarchäologie Aargau angestellt; zuerst bei Ausgrabungen zur Römerzeit in Windisch, dann zur Bronzezeit in Gränichen. Das war mir nicht unbekannt, denn die Römer waren auch in Syrien präsent, und in der Bronzezeit herrschte in Mesopotamien eine Hochkultur. Zum Studium kam nun die Praxis in der Schweiz. Es waren tolle Monate. Ich genoss den Austausch mit Kollegen und lernte viel. Den Verantwortlichen der Kantonsarchäologie bin ich dankbar, dass sie mir eine Chance gegeben und mich bei der Anmeldung für die Uni unterstützt haben. Mein grosser Wunsch ist, mein Studium zu beenden. Layla Salloum, 26, aus Syrien 33 MAGAZIN Feb 17 Aargauer Kulturmagazin Vor Gericht: Harte Vorwürfe an die Volksmusik Das Schweizer Musikobergericht (SMOG) war dieser Tage Schauplatz eines Prozesses gegen die Volksmusik. Der Musikbundesanwalt (MuBa) vertrat die Anklage; diese warf der Volksmusik im Wesentlichen eine sittenwidrige Beziehung zu populistischen Strömungen vor. Nur selten ist in einem Prozess vor dem Schweizer Musikobergericht (SMOG) so erbittert argumentiert worden. Die aargauische Volksmusik musste sich gegen Beschuldigungen des Musikbundesanwalts (MuBa) zur Wehr setzen, die im Vorwurf gipfelten: «Zu Recht hat das Aargauer Kuratorium in den letzten Jahren alle Gesuche der Volksmusik abgelehnt. Es ist nicht einzusehen, warum die akustische Fortsetzung der Landesausstellung von 1939 in den Laubsägli-Kulissen des Schweizer Fernsehens auch nur einen Rappen Fördermittel beanspruchen sollte. Zudem ist diese Musikgattung auch im Aargau ganz bös in den Sog der Politik geraten, dient sie doch hemmungslos der Stimmungsmache in einschlägigen Festzelten vaterländischer und sich volksnah gebärdender Vereinigungen!» Beinahe hätte der SMOG-Vorsitzende dem MuBa das Wort entzogen, als dieser sich zur Behauptung verstieg, die Volksmusik sei auf die gleiche sittliche Stufe wie das älteste Gewerbe der Welt zu stellen, wo bekanntlich besonders leichtgekleidete Musen sich gegen gutes Geld … Die Verteidigung hat das Wort Völlig faktenfrei, so die Verteidigung, sei die Argumentation des MuBa: «Wie konnte er in seiner Anklageschrift zum Beispiel die Ausnahmekönnerin Andrea Kirchhofer übersehen, die vom Kuratorium den Werkbeitrag 2015 erhalten hatte? Weil sie zwar Aargauerin ist, aber in Zürich wohnt? Oder weil sie sich gleichermassen in Jazz, Volks- und klassischer Musik oder Experimental-Rock bewegt? Nur wer seinerzeit in den Ländlersendungen von Fernsehpapst Wysel Gyr in einen kulturellen Tiefschlaf gefallen ist, kann heute noch so abstrus argumentieren wie der MuBa. Und was soll die Geschichte von der Jodlerin, die von einer Jury disqualifiziert wurde, nur weil sie barfuss aufgetreten war? Daraus gleich der ganzen Volksmusik ein Zwangs-Sennechutteli-Denken zu unterstellen, ist so haltlos wie eine Schwingerhose aus Nylon.» 34 Die Beweismittel Das Gericht liess als Beweismittel eine Videosequenz der Musikhochschule Luzern, Abteilung Volksmusik, zu. Doch schon mit dem letzten Pieps des Schwyzerörgelis meldete sich der MuBa: «Hohes Gericht. Was soll mit diesem Video bewiesen werden?» – Die Verteidigung argumentierte: «Ehemalige Volksmusikstudenten der Luzerner Musikhochschule stossen nun als Lehrer auch an aargauischen Musikschulen auf eine zunehmende Resonanz; Alphorn und Schwyzerörgeli konkurrenzieren friedlich mit Blockflöte oder Geige. Guter Boden also für eine neue Volksmusikkultur im Aargau.» Das letzte Wort Das letzte Wort hatte die beschuldigte Volksmusik selber: «Das Jodeln entspringt einer starken Sehnsucht und hat etwas zutiefst Archaisches! Schade nur, dass gerade kopfbetuchte Altrocker, die mehr Dreck fordern, sich dem Archaischen der Volksmusik verschliessen. Die Volksmusik ist ein sehr probates Mittel gegen die grosse Traurigkeit und das ständige Angstmachen in schlechten Zeiten! Unhaltbar ist die Behauptung, ich sei generell zu eng mit mächtigen politischen Strömungen verbandelt. Es gibt nicht die Volksmusik, und ich lasse mich von niemandem vereinnahmen, schon gar nicht von dem ‹Volk›. Ich beantrage Freispruch.» Das Urteil wird den Parteien immer wieder eröffnet werden. Das ausführliche Expertengutachten kann man als Buch nachlesen: Dieter Ringli u.a.: Die neue Volksmusik. Siebzehn Porträts und eine Spurensuche in der Schweiz (mit CD). Chronos 2015. Josef Brogli ist dipl. Texter. Er berichtet als virtueller Reporter von fiktiven Gerichtsprozessen aus dem Kulturbereich. Im nächsten Prozess geht es um eine Klage betr. Entsorgung gefährlicher Substanzen in modernen Bildern des Aargauer Kunsthauses. Noch offen ist die Zulassung einer anderen Klage, in der sich die Satzzeichen gegen den Vorwurf der psychischen Gewalt gegenüber Schüler*innen wehren. Feb 17 Aargauer Kulturmagazin KNUTH UND TUCEK VORSÄTZLICH Das alte Jahr ist schon längst in Schall, Rauch und Feinstaub aufgegangen, während sich das neue bei seinen ersten Gehversuchen strauchelnd die wintersteifen Gliedmassen ramponiert – so werden selbst die besten Vorsätze hinfällig! Oder sie werden von marodierenden Sinnfragen kaltblütig niedergestreckt: Was soll das alles? Was tun wir hier? Wofür? Zugegeben, in finsteren Zeiten, in denen das Gezwitscher eines orangen Toupiertrumpfs beste Satire liefert und in denen Algorithmen Wahlverhalten, Sexualleben, Fitnesslevel und womöglich auch die Darmperistaltik beeinflussen, spielen sogar wir «Femkunmigrundas» (gender-racial-professional-profilierte Kurzform für feministische Kunstschaffende mit Migrationshintergrund) mit dem Gedanken einer Neuorientierung: Statt auf klapprigen Satirepferden gegen die Windmühlen grassierenden Gehirnversagens anzutraben, könnten wir in der Algarve eine Subsistenzbäuerin heiraten, biologische Cashewplantagen bewirt- MAGAZIN schaften und glücklichen, veganen Schafskäse produzieren. Wir erreichen von unseren morschen Bühnen herab ja eh nur all die Mitelitären, die ohnehin denken wie wir. Aber erlauben Sie eine Frage: Was gibt es machtvolleres als den Kreationsprozess? Wie befreiend, wirkungsvoll und sinnstiftend ist es, die Welt im magischen Kessel der Fantasie neu zu verrühren und den Zaubertrank dann mit einer Verneigung vor der Göttin der Kunst zu servieren? Kunst vermag so vieles. Sie könnte auch die Welt retten: Packen wir’s an! Vorsätzlich. Nicole Knuth und Olga Tucek machen hochtheatralisches Kabarett mit gewaltig weiblicher Satire und barbarischer Musikalität. www.knuthundtucek.ch Vorfreude herrscht: Neue Skizze von Botta mit Baderegeln aufgetaucht Die Bagger sind im Badener Bäderquartier aufgefahren und zerstören gerade das Römerbad bis es dem stillgelegten Thermalbad auch noch an den Kragen geht. Nun ist bei einer Ausgrabung eine Skizze aufgetaucht, die der einst grosse Architekt Mario Botta wohl beim Spatenstich verloren haben muss. Die Zeichnung wurde dem AAKU von einem Baggerführer zugespielt. Exklusiv zeigen wir sie nun einem breiten Publikum. Die Visualisierung enthält die ersten detaillierten und bislang von Bademeister Botta vorenthaltenen Vorstellungen der künftigen Wellnessoase inklusive Baderegeln: Neu werden Badekappen Pflicht sein – dafür sind Hipsterbärte bis zu einer Länge von 10 cm über dem Bauchansatz erlaubt. Barbusigkeit ist bei Frauen ebenso willkommen wie Gynäkomastie bei Männern. Wem die Zeit zum Umziehen fehlt, darf auch mit den Kleidern ins Bad – «Business-Bad» genannt; sexuelle Aktivitäten sind – anders als im Aquarena Bad Schinznach – ausdrücklich erwünscht. Hingegen wird ein Entgelt von Voyeurinnen und Voyeuren verlangt, die sich ausschliesslich ausserhalb des Quellwassers aufhalten wollen. Die Eintrittspreise befinden sich auf gleichem Niveau wie die des Saunaclubs Gebi Wellness in Gebenstorf. cru BADEN Botta-Bad, Fr, 27. September 2019 Exklusive Eröffnungssause für AAKULeser*innen: Mit Prosecco und frisch gedrucktem AAKU Nummer 28 Visualisierung des neuen freizügigen Freibads nach Mario Botta. Foto: Historisches Museum Baden. Nach Johannes Stump (1548). 35 MAGAZIN Feb 17 Aargauer Kulturmagazin Ein urchiges Haus für alle Generationen – Obristhof in Oftringen DIENER FOR ONE ALL DIESE FRAGEN Einen Kaffee in urgemütlichem Ambiente trinken, ein Konzert im kleinen Rahmen geniessen, Krabbeltreff, Mittagstisch, Kunst- oder Kochkurs – all das wartet auf die Besucher des Obristhofs in Oftringen. Die schwere Holztür des altehrwürdigen Bauernhauses mit Baujahr 1791 quietscht, wenn der Besucher sie öffnet. Kaum drinnen, strömt einem der Duft von frischem Kaffee entgegen. Willkommen im Obristhof mitten in Oftringen. Mit den vielen Holzbalken, den knarrenden Böden verströmt die Obristhofstube heimeligen Charme. Einst wurde das Hochstudhaus mit Scheune und Schweinestall als Käserei genutzt. Heute fühlt sich hier im Kulturcafé jeder wie zu Hause. Sechsmal im Jahr wird die Stube zum Kulturlokal, in dem bis zu vierzig Leute Platz finden. Konzerte, Kleinkunst, Theater, Lesungen – im intimen Rahmen kommen Kunstschaffende und das interessierte Publikum auf ihre Kosten. Sechsmal im Jahr regen Künstlerinnen und Künstler aus der Umgebung mit Installationen, Bildern, Fotografien oder Skulpturen die Kulturcafébesucher zum Denken und Staunen an. Und sitzt man dann so da an einem liebevoll dekorierten Holztisch, poltert es auf einmal von oben herab. Viele kleine Füsschen sorgen im oberen Stock für Leben im Haus – die Spielgruppe, speziell auch eine für Kinder mit noch schwachen Deutschkenntnissen, hat Hochbetrieb. Und der «Chömibode» im Obergeschoss beheimatet regelmässig grössere Anlässe mit bis zu 100 Besuchenden wie eine Irish-Night mit Livemusik, Kabaret oder Theater. 36 Gegründet wurde das Freizeitzentrum 1974 von Menschen, die in ihrem Dorf etwas für die Allgemeinheit initiieren wollten. Getragen wird die politisch und konfessionell neutrale Non-Profit-Organisation seither von einem Verein. Zudem unterstützt die Gemeinde das Haus. Mit dem Martinimarkt, Kinder discos, Kinder- und Erwachse nenkursen, Velobörse, Kinderfloh markt, dem Kerzenziehen oder dem Mittagstisch prägt das Lokal das kulturelle Leben Oftringens. Viele der siebzig freiwilligen Helferinnen und Helfer sowie Kursleiterinnen und Kursleiter sind seit Jahren dabei. Eher neu ist das festangestellte Führungsteam des Obristhofs, Leiterin Bea Wildhaber übernahm im Juni 2015, Alain Hurni stiess vor gut einem Jahr hinzu. «Der Obristhof ist ein Generationenhaus», betont Bea Wildhaber, «die Jüngsten besuchen den Krabbeltreff, die ältesten die Seniorenstubete. Die Menschen, die hier ehrenamtlich arbeiten, prägen die Kultur des Hauses und tragen die Freude daran, gemeinsam etwas zu schaffen und zu erleben, ins Dorf hinaus.» Von Melanie Gamma FREIZEITZENTRUM OBRISTHOF Dorfstrasse 1, Oftringen, www.obristhof.ch Haben Sie sich auch schon gefragt, wie viele Menschen sich gerade im All befinden? Derzeit sind es sechs (vgl. www.howmanypeopleareinspacerightnow.com): drei Russen, eine Amerikanerin, ein Amerikaner und ein Franzose. Alle auf der Internationalen Raumstation ISS. Nun stellen Sie sich vor, morgen rafft ein Meteoriteneinschlag die gesamte Menschheit dahin – was tun diese Astronaut*innen dann? Lassen sie alles stehen und liegen und fliegen zurück zur Erde? Zuerst in die USA, nach Russland oder nach Frankreich? Können sie sich einigen, oder kommt es zu einem Kampf um Leben und Tod? Halten sie sich überhaupt noch an Gesetze? (Gelten die Gesetze im Weltraum? Welche Gesetze? Wie weit weg muss man von der Erde sein, damit die Gesetze nicht mehr gelten?) Oder spannen die Astronaut*innen zusammen und versuchen, auf der Erde eine neue Menschheit zu gründen? Wird ihr Raumschiff zu einer Art Arche Noah? Und Adam und Eva endlich zu einer wahren Geschichte? Ist Adam ein Russe, ein Amerikaner oder ein Franzose? Gibt es mehrere Adämer? Was, wenn sich Adam und Eva überhaupt nicht ausstehen können? Machen sie dann trotzdem Kinder, aus Pflichtgefühl der Menschheit gegenüber – aber welcher Menschheit gegenüber? Sie, diese sechs Astronaut*innen, sind ja jetzt die Menschheit! Oder erachten sie es als vernünftiger, die Menschen ein für alle Mal aussterben zu lassen? Slam-Poet Manuel Diener ist in Zurzach aufgewachsen. Er ist Teil des Kabarettduos Interrobang mit Valerio Moser. Derzeit sind sie mit ihrem Programm «Schweiz ist geil» unterwegs. Frisch gedruckt: Tamara Büchi (20) ist aus Bünzen und besucht das Propädeutikum in Aarau. Danach würde sie gerne Illustration studieren. AGENDA Feb 17 Aargauer Kulturmagazin Was läuft im Aargau ? Christoph Matti spricht, worüber man nicht spricht. Ein Comedy-Drama ; Mi, 1.2., Fr, 3.2., Sa, 4.2., Mi, 8.2. und Fr, 10.2., 20.30 Uhr, Teatro Palino, Baden. zvg Rheinfelder Erzählcafé « … da, wo ich herkomme … spricht man vom Spiessbürger … und bei Ihnen ? » RHEINFELDEN 18.15 Uhr, Stadtbibliothek « Musik und Mensch » « Musik-Kunst – die Welt verstehen im Wechselspiel der Künste ». Ein Kolloquium. WINDISCH 18 Uhr, Fachhochschule Nordwestschweiz ( F HNW ) ( Raum 5.0B16 ) DO, 2.2.2017 Bühne « Das Schweigen der Schweiz » Eine Annäherung an die Lage der Nation – Uraufführung. BADEN 20 Uhr, Kurtheater Die blaue Lunte : « Inseln » Bevor die Philosophie explodiert zum Thema « Inseln ». BADEN 20.15 Uhr, ThiK, Theater im Kornhaus Sounds « Jazz-jam@ahoj » MI, 1.2.2017 Bühne FR, 3.2.2017 SA, 4.2.2017 « Das Märchen vom letzten Gedanken » « Das Märchen vom letzten Gedanken » Bühne Nach einer Erzählung von Edgar Hilsenrath. Spiel : Verena Buss, Walter Küng. Gesang : Elina Duni. BADEN 20.15 Uhr, ThiK, Theater im Kornhaus Comedy-Drama « Ich bin alles, was von einer bizarren Kindheit übrig blieb », von Christoph Matti. BADEN 20.30 Uhr, Teatro Palino Sounds BADEN 12 Uhr, Kulturbetrieb Royal AARBURG 20 Uhr, Musigburg Levi & Friends Astronautalis 7. One of a Million Musikfestival. BADEN 18 Uhr, Kulturbetrieb Royal BADEN 20.30 Uhr, Musik-Restaurant Prima Vista Latin Music mit Toni Donadio ( g ) und Nic Niedermann ( g ). BADEN 21 Uhr, Nordportal ( F jord ) BADEN 20.15 Uhr, Stanzerei « Sunrise » Klassik WETTINGEN 19 Uhr, Kino Orient Junge Zürcher Harmoniker ; Chiara Enderle, Violoncello ; Jonas Bürgin, Leitung. Führungen «Cinéma mon amour » Rundgang am Nachmittag Führung durch die Ausstellung mit Astrid Näff. Inkl. Kaffee und Kuchen. AARAU 18.30 Uhr, Aarg. Kunsthaus AARAU 15 Uhr, Aargauer Kunsthaus Brisgi, Dynamoheim und Co. « Baden Turbo – Industrie, die bewegt » Rundgang durch die Badener Vorstadt mit anschliessender Diskussion. BADEN 18 Uhr, Brown Boveri Platz BADEN 18 Uhr, Bushaltestelle Badener Tor Dies & Das Film Stadtführung mit Beatrice Candrian. « Gigampfe, Värsli stampfe » Finger- und Wortspiele für Klein kinder bis 2 Jahre und ihre Eltern. AARAU 9.30 Uhr, Stadtbibliothek 38 « Bird’s Nest – Herzog & de Meuron in China » Film, CH 2008, 88 Min., D ( a b 6 Jahren ). BRUGG 18 Uhr, Kulturhaus Odeon ( K ino ) René Mosele’s Ramblin’ Exklusives Akustikset. AARAU 20 Uhr, Ahoj im Stadthöfli Führungen Sounds Klaus Johann Grobe BADEN 20.30 Uhr, Teatro Palino & UnvermeidBar BADEN 20.30 Uhr, Teatro Palino BADEN 20.30 Uhr, Teatro Palino Anna Murphy & Special Guests Nemo « Ich bin alles, was von einer bizarren Kindheit übrig blieb », von Christoph Matti. « Ich bin alles, was von einer bizarren Kindheit übrig blieb », von Christoph Matti. AARAU 15.30 Uhr, Spaghetti Factory Salmen Tonic Strings KantiKino : Murnaus Meisterwerk – musikalisch begleitet von Schüler*innen der Kanti Wettingen. Comedy-Drama AARAU 19 Uhr, Jugendkulturhaus Flösserplatz (Club ) Jamsession mit Acus. Das Haustrio : Christoph Baumann ( p ), Hämi Hämmerli ( b ), Tony Renold ( d r ). Comedy-Drama BADEN 17 Uhr, ThiK Jazz live Aarau. René Mosele ( t b ), Dave Feusi ( bs ), Patrick Sommer ( b ), Alfred Vogel ( d r ). « Scherereien » Endlich Mittwoch ! Serena Wey «Caos ». Am Akkordeon : Heini Dalcher. Spiel : Verena Buss, Walter Küng. Gesang : Elina Duni. « Jamarama » JazzClub Aarau. Sabine Siegrist ( t s ), Peter Frey ( g ), Christian Bachmann ( e -b ), Michael Hammer ( d r ). Jazz am Donnerstag Bühne Schweizer Rap. Florestan und Eusebius BOSWIL 19.30 Uhr, Alte Kirche Film Filmreihe « El cinecito » « E l orfanato » von Juan A. Bayona, ES 2007, 105 Min., Spanisch / mit deutschen Untertiteln. AARAU 20 Uhr, Stadtmuseum Aarau ( Raum Film / Foto, Neubau, 2. UG ) « Skizzen von Lou » Von Lisa Blatter. Ein subtiles, feinf ühliges Porträt einer Generation, die Angst vor der Liebe hat. WETTINGEN 20 Uhr, Kino Orient 7. One of a Million Musikfestival. Levi Bo ( voc, g, p ), Heli Gruber ( b, voc ), Lukas Soland ( d r ). BADEN 20.30 Uhr, Musik-Restaurant Prima Vista Nachtkonzert im Jazzkeller Mit « B laer », der Band von Maya Nydegger. BADEN 22 Uhr, Teatro Palino & UnvermeidBar « Irish Party » Uncle Bard & The Dirty Bastards. Support : Sons of O’Flaherty. LENZBURG 20 Uhr, Baronessa Van Arx & Haïrdrÿer Glam-Rock aus den 80ern. OBERENTFELDEN 21 Uhr, Böröm pöm pöm ( A lte Bürsti ) Dies & Das Ringier Bildarchiv Freie Besichtigung. AARAU 13 Uhr, Stadtmuseum Aarau Aufschluss Meyerstollen Freie Besichtigung und Führung. AARAU 14 Uhr, Bahnhof SBB ( Aufschluss Meyerstollen des Stadtmuseums Aarau, 1. UG ) Dampfmaschinen Peter Kaufmann und sein Team machen Dampf. BADEN 14 Uhr, Schweizer Kindermuseum Aargauer Spielzeugbörse Ex. Börse von Suhr. BRUNEGG 10 Uhr, Vianco Arena Feb 17 Aargauer Kulturmagazin SO, 5.2.2017 Sounds OOAM – One of a Million Festival : Elio Ricca, Phlip BADEN 16.15 Uhr, Musik-Restaurant Prima Vista Blondage 7. One of a Million Musikfestival. BADEN 22 Uhr, Kulturbetrieb Royal Führungen «Cinéma mon amour » Führung mit Yasmin Afschar. AARAU 11 Uhr, Aargauer Kunsthaus Glanzvolle und prickelnde Bädertraditionen Stadtführung mit Ursula Dietrich. BADEN 11 Uhr, Kurplatz 300 Jahre Kinderkultur Führung. BADEN 11 Uhr, Schweizer Kindermuseum Führungen « Bild des Monats » Bildbetrachtung : John M. Armleder, « Staz », 2012. Mit Astrid Näff. AARAU 12.15 Uhr, Aargauer Kunsthaus Film « Frances Ha » Das Lebensgefühl der heutigen Generation der Endzwanziger. WETTINGEN 20.30 Uhr, Kino Orient Dies & Das Dampfmaschinen MI, 8.2.2017 Bühne « Der Ghetto Swinger » Freie Besichtigung und Führung. « Ich bin alles, was von einer bizarren Kindheit übrig blieb », von Christoph Matti. AARAU 14 Uhr, Bahnhof SBB ( Aufschluss Meyerstollen des Stadtmuseums Aarau, 1. UG ) BADEN 20.30 Uhr, Teatro Palino Sounds Dampfmaschinen Fates Warning ( US ) BADEN 10 Uhr, Schweizer Kindermuseum AARAU 19 Uhr, KiFF ( S aal ) DI, 7.2.2017 Sounds Raketkanon 7. One of a Million Musikfestival. BADEN 18 Uhr, Royal Soybomb AARAU 18.30 Uhr, Aarg. Kunsthaus BADEN 18 Uhr, Club Joy Dies & Das Feldermelder Dampfmaschinen Afterwork Livemusik. 7. One of a Million Musikfestival. BADEN 18 Uhr, Royal Peter Kaufmann und sein Team machen Dampf. « S olo » – Sandro Schneebeli. Jazz am Donnerstag Das Haustrio : Christoph Baumann ( p ), Hämi Hämmerli ( b ), Tony Renold ( d r ). BADEN 20.30 Uhr, Teatro Palino & UnvermeidBar Bühne « Theatersport » Hirschwahn vs. Tobertus Habicht. AARAU 19.30 Uhr, Jugendkulturhaus Flösserplatz BADEN 18 Uhr, Kulturbetrieb Royal Führungen BADEN 18 Uhr, Theaterplatz ( beim Brunnen ) AARBURG 18 Uhr, Mozartraum am Aarequai Führung durch die Ausstellung mit Astrid Näff. 7. One of a Million Musikfestival. RHEINFELDEN 20.15 Uhr, Jazzclub Q4 im Schützen Verweilen auf dem Mozartweg. Sounds Isolation Berlin Hexen, Mörder, Dirnen und Brandstifter « Die Bachkantaten » «Cinéma mon amour » Auch nach 33( ! ) Jahren im Musik business prägt diese Band immer noch den progressiven Metal. Omer Avital ( b ), Asaf Yuria ( s ), Alexander Levin ( s ), Eden Ladin ( p ), Ofri Nehemya ( d r ). Klassik DO, 9.2.2017 AARAU 18 Uhr, Aarau Info FR, 10.2.2017 Comedy-Drama Omer Avital Quintet Spezielle Führung zur Krimiserie « D er Bestatter ». BADEN 18 Uhr, Villa Boveri ( G artensaal ) Dies & Das Sounds LAUFENBURG 19.30 Uhr, KultSchüür BADEN 14 Uhr, Schweizer Kindermuseum AARAU 20 Uhr, Kulturund Kongresshaus ( S aal 1 ) MO, 6.2.2017 Auf den Spuren des « Bestatters » BADEN 14 Uhr, Schweizer Kindermuseum WOHLEN 14 Uhr, Strohmuseum im Park Peter Kaufmann und sein Team machen Dampf. Führungen Afterwork-Music Musikalische Biografie des Jazz musikers Coco Schumann. 19.15 Uhr Einführung zum Stück. Aufschluss Meyerstollen Ein Abend im Zeichen von Demenz / Alzheimer. Szenische Lesung mit Ulrike Hofmann und Basil Dorn. Peter Kaufmann und sein Team machen Dampf. Geschichte der Hutgeflechtindustrie Führung. « Die Akte Auguste D. » AGENDA Stadtführung mit Fredy Hauser. Film « Josephsohn – Stein des Anstosses » Film aus dem Spezialprogramm « A rt mon amour » der Solothurner Filmtage und Gespräch. AARAU 18.30 Uhr, Aargauer Kunsthaus Dies & Das Dampfmaschinen Peter Kaufmann und sein Team machen Dampf. BADEN 14 Uhr, Schweizer Kindermuseum Sandro Schneebeli : « S olo » ; Do, 9.2., 18 Uhr, Villa Boveri, Baden. zvg 39 AGENDA Feb 17 Aargauer Kulturmagazin Magic Comedy Festival Schweiz 2017 Mit Rob Spence, Chris Tall, Marc Haller, Desimo, Uli Grewe, Yosuke Ikeda und Peter Löhmann. BADEN 20 Uhr, Kurtheater Comedy-Drama « Ich bin alles, was von einer bizarren Kindheit übrig blieb », von Christoph Matti. BADEN 20.30 Uhr, Teatro Palino Sounds Silent Circus (CH ) Support : Final Story (CH ). AARAU 20 Uhr, KiFF ( Foyer ) Foreign Beggars ( UK ) Präsentiert von Jur Records & Classic Session. AARAU 21 Uhr, KiFF ( S aal ) Pyrit 7. One of a Million Musikfestival. BADEN 18 Uhr, Kulturbetrieb Royal Klassik Junge Streichquartette Schlusskonzert des StreichquartettMeisterkurses der Musikhochschule Basel. BOSWIL 19.30 Uhr, Alte Kirche Film « Jacky Brown » Von Quentin Tarantino, USA 1997. 154 Min. E/d. Ab 16 Jahren. BRUGG 20.15 Uhr, Kulturhaus Odeon ( K ino ) Dies & Das Dampfmaschinen Peter Kaufmann und sein Team machen Dampf. BADEN 14 Uhr, Schweizer Kindermuseum Junge Marie : « Hänsel und Gretel » ; Mi, 15.2. und Sa, 18.2., Theater Tuchlaube, Aarau. zvg Matthias Aeberhard & Band Der Crossover Tenor. BADEN 20 Uhr, Kurtheater Movits ! ( SE ) Mix aus Swing, durchsetzt mit Hip-Hop-Elementen. BADEN 21 Uhr, Nordportal ( F jord ) Lehnherr & Ensemble Pünktlich zum Vollmond gastiert im TaB die einheimische Formation mit « Moondance ». REINACH 20.15 Uhr, TaB Theater am Bahnhof Dies & Das Dampfmaschinen Peter Kaufmann und sein Team machen Dampf. BADEN 14 Uhr, Schweizer Kindermuseum « Heimliche Hauptstadt der Eidgenossen » Literatur BADEN 11 Uhr, Info Baden Lesung und Gespräch mit Katja Lange-Müller. Stadtführung mit Manuella Seiler. Dies & Das « Gigampfe, Värsli stampfe » Finger- und Wortspiele für Klein kinder bis zwei Jahre und ihre Eltern. AARAU 10.30 Uhr, Stadtbibliothek Familiensonntag Für Familien mit Kindern ab 5 Jahren. AARAU 11 Uhr, Aargauer Kunsthaus « Gigampfe, Värsli stampfe » Finger- und Wortspiele für Klein kinder bis zwei Jahre und ihre Eltern. AARAU 11.30 Uhr, Stadtbibliothek « Drehtür » LENZBURG 19.15 Uhr, Aargauer Literaturhaus Führungen Bild des Monats Bildbetrachtung : John M. Armleder, « Staz », 2012. Mit Astrid Näff. AARAU 12.15 Uhr, Aarg. Kunsthaus Auf den Spuren des « Bestatters » Spezielle Führung zur Krimiserie « D er Bestatter ». AARAU 18 Uhr, Aarau Info Dampfmaschinen MI, 15.2.2017 BADEN 10 Uhr, Schweizer Kindermuseum « Venedig im Schnee » MO, 13.2.2017 AARAU 20 Uhr, Alte Kantonsschule ( T heater 49 ) LAUFENBURG 20 Uhr, Stadthalle AARAU 11.30 Uhr, Stadtkirche Lasse Matthiessen Sounds Young Artists – « Im Reich des Sonnenkönigs » AARAU 21 Uhr, Tuchlaube Café « Hänsel und Gretel* – *Namen von der Redaktion geändert » SA, 11.2.2017 Bühne Peter Spielbauer : « Yübiläüm » Introvertierte Eskapaden, explodierende Information von poetisch bis brachial. « Detonation » Mit Nihilo ( B E ), Female Nose Breaker ( ZH ), Exit ( LU ), Pale Black ( B E ). SO, 12.2.2017 Klassik 2. Mittagsmusik Werke von Friedrich II., König von Preussen. Mit Nadja Camichel ( F löte ), Nadia Bacchetta ( O rgel ). Kammermusikakademie der Zürcher Hochschule der Künste. Werke von Telemann, Fasch und Couperin. AARAU 20 Uhr, Jugendkulturhaus Flösserplatz (Club ) MURI 11 Uhr, Kloster Muri ( Refektorium ) Wishbone Ash ( UK ) Führungen AARBURG 20 Uhr, Musigburg «Cinéma mon amour » « T he Tough and Tender Tour 2017 ». Annakin 7. One of a Million Musikfestival. BADEN 14.30 Uhr, Sebastianskapelle 40 Führung durch die Ausstellung mit Silja Burch. AARAU 11 Uhr, Aargauer Kunsthaus Peter Kaufmann und sein Team machen Dampf. Sounds Konzert. Dies & Das Bühne Komödie von Gilles Dyrek. Regie : Heinz Schmid. Ensemble Junge Marie. Jugendliche auf der Flucht zwischen Hoffnung und Verzweiflung. « Nuggi-Träff » Für Eltern mit Kindern bis 4 Jahre. AARAU 20.15 Uhr, Theater Tuchlaube AARAU 14 Uhr, Aarg. Kunsthaus Improtheater DI, 14.2.2017 Sounds Von wegen Lisbeth ( D ) Grande Tour 2017. AARAU 20 Uhr, KiFF ( Foyer ) Theatersport : Die Impronauten ( B asel ) & Planlos ( B ern ). AARAU 20.30 Uhr, KiFF ( S aal ) BaslerHaslerKuhn Endlich Mittwoch ! BADEN 20.15 Uhr, Stanzerei Feb 17 Aargauer Kulturmagazin Sounds Führungen « Rapid Rave Royale » Auf den Spuren des « Bestatters » Mit Doris Stemmel. BADEN 21 Uhr, Kulturbetrieb Royal «Cubus Live » : Heidi Happy 18.30 : Apéro im Laden. 19.00 : Türöffnung. BIRRHARD 20 Uhr, Weinkeller Riegger ( Eventraum Cubus ) Spezielle Führung zur Krimiserie « D er Bestatter ». AARAU 18 Uhr, Aarau Info «Cinéma mon amour » Führung durch die Ausstellung mit Brigitte Haas. Führungen AARAU 18.30 Uhr, Aargauer Kunsthaus Zeitreise durch 2000 Jahre Stadtgeschichte Film BADEN 18 Uhr, Info Baden Royal Scandal Cinema. Stadtführung mit Michael Jäckle. Film « Que horas ela volta ? » Von Anna Muylaert, BRA 2015, 114 Min. ( a uch 20.30 Uhr ). WOHLEN 18.15 Uhr, Kino Rex Dies & Das « Short Stories and Tall Tales » Geschichtenstunde in Englisch. Für Kinder von 4 bis 7 Jahren und ihre Eltern. AARAU 14.30 Uhr, Stadtbibliothek «Cuentos e historias leídas » Geschichtenstunde in Spanisch. Für Kinder von 4 bis 7 Jahren und ihre Eltern. AARAU 16 Uhr, Stadtbibliothek DO, 16.2.2017 Sounds Los Capitanes del Son Kubanischer Son und Salsa – das sind Los Capitanes del Son. BADEN 18 Uhr, Club Joy « Jazz am Donnerstag » Das Haustrio : Christoph Baumann ( p ), Hämi Hämmerli ( b ), Tony Renold ( d r ). BADEN 20.30 Uhr, Teatro Palino & UnvermeidBar Eric Lee Boogie Woogie und Rock ’n’ Roll : Eric Lee ( p, voc ) und Lukas Meier ( d r ). BADEN 20.30 Uhr, MusikRestaurant Prima Vista Josh Kumra Singer-Songwriter aus Swindon ( G B ). BADEN 20.30 Uhr, Nordportal ( F jord ) « Fire » BADEN 20 Uhr, Royal « 12 Angry Men – Die zwölf Geschworenen » Von Sidney Lumet, USA 1957. 96 Min., E/d. Ab 12 Jahren. Im Rahmen der Filmreihe « F ilm und Recht ». BRUGG 18 Uhr, Kulturhaus Odeon Treff.Punkt : « The Salesman » Inspiriert von Arthur Millers Stück « Tod eines Handlunsreisenden ». WETTINGEN 20 Uhr, Kino Orient FR, 17.2.2017 Bühne « Venedig im Schnee » Komödie von Gilles Dyrek. Regie : Heinz Schmid. AARAU 20 Uhr, Alte Kantonsschule ( T heater 49 ) « Tanz & Artistik » Ein Tanzabend in zwei Akten von Aliana Pizzi. Mit Jongleur Josef Viatte und Neel Jansen. BADEN 20 Uhr, Kurtheater « 41 Stunden » – Theater von KNPV Spiel : Philippe Nauer und Priska Praxmarer. Regie : Dirk Vittinghoff. BRUGG 20.15 Uhr, Kulturhaus Odeon Sounds Mit The Vibes ( AG ), Sexy ( AG ), Call me Peter ( SO ), Rusted Guns ( AG ). AARAU 20 Uhr, Jugendkulturhaus Flösserplatz « 25 Jahre Tour ». SUHR 19.30 Uhr, Zentrum Bärenmatte Mouse Dtc & Revolting Puppets Ein Elektropunk-Abend. BADEN 21.30 Uhr, Kulturbetrieb Royal Ellas « You Can’t Drown a Fish ». Jorina Stamm ( voc ), Sarina Schmid ( keys, synths, voc ), Marius Meier ( b, synths, voc ), Lukas Kuprecht ( d r, synths, voc ). BRUGG 21 Uhr, Salzhaus Komödie von Gilles Dyrek. Regie : Heinz Schmid. AARAU 20 Uhr, Alte Kantonsschule ( T heater 49 ) « Hänsel und Gretel* – *Namen von der Redaktion geändert » Ensemble Junge Marie. Jugendliche auf der Flucht zwischen Hoffnung und Verzweiflung. AARAU 20.15 Uhr, Theater Tuchlaube « Tanz & Artistik » Ein Tanzabend in zwei Akten von Aliana Pizzi. Mit Jongleur Josef Viatte und Neel Jansen. BADEN 20 Uhr, Kurtheater Monkey3 Supported by DJ Döbi und Wille. OBERENTFELDEN 21 Uhr, Böröm pöm pöm ( A lte Bürsti ) Film Filmreihe « El cinecito » « E l botón de nácar » von Patricio Gusmán, 2015, 82 Min., Spanisch / mit deutschen Untertiteln. AARAU 20 Uhr, Stadtmuseum Aarau ( Raum Film/Foto, Neubau, 2. UG ) « Das Leben drehen » CH-Dok-Film. Die Regisseurin Eva Vitija ist anwesend. LENZBURG 20.15 Uhr, Schulhaus Lenzhard ( Aula ) Dies & Das « Una Noche Milonga » Tango-Tanzabend. BADEN 20 Uhr, Kulturcafé Max Werner Lenz, das Elsie und der Karl « Leerer Stuhl im leeren Raume ». ZOFINGEN 20.15 Uhr, Kleine Bühne Sounds Troja Jazz live Aarau : Mit Peter Zihlmann ( p ), Patrick Sommer ( b ), Andreas Wettstein ( d r ). AARAU 15.30 Uhr, Spaghetti Factory Salmen Carmatango Knuth und Tucek Tango Argentino aus Buenos Aires : Carlos Ramirez ( voc, g ) und Marcelo Rossini ( voc, g ). OBERKULM 20.30 Uhr, Aula BADEN 20.30 Uhr, MusikRestaurant Prima Vista SA, 18.2.2017 Pure Raw Rock-’n’-RollShow Hexe – ein Ritt auf dem Zaunpfahl. Bühne Monophnic Gentleman (CH ), The Slapbacks ( AT ), DJ Boogie Baloo (CH ). « Frerk, du Zwerg ! » Fünf freche Zwerge helfen einem schüchternen Jungen, seinen eigenen Weg zu gehen. AARAU 17 Uhr, Theater Tuchlaube BADEN 21 Uhr, Royal Musique en Route Balkan, Traditional, Volksmusik. BADEN 21.30 Uhr, Nordportal ( F jord ) Playback Produktionen : « Frerk, du Zwerg » ; Sa, 18.2., 17 Uhr, und So, 19.2., 11 Uhr, Theater Tuchlaube, Aarau. zvg The Agglorhythms (CH ) und Afterparty. SAFENWIL 20.30 Uhr, Leue Clubbar Saalkonzert. BADEN 20.30 Uhr, Musik-Restaurant Prima Vista « Venedig im Schnee » The Busters ( D ) AARAU 20 Uhr, KiFF ( S aal ) Rekrutenspiel 16-3/2016 Ivan Kubias ( t r ), Miroslav Steiner ( t b ), Bruce Roberts (Cl, sax ), Marcello Bona ( p ), Heinz Glauser ( g , banjo ). « Valentines Bash » Gogo, Rougi, Fäbu Sax à Gogo. Eintritt frei, Kollekte. Blue Hot Five AGENDA Whole Lotta DC (CH ) AARBURG 20.30 Uhr, Musigburg Ana Scent – « Klatsch Indie Hände » Das neue junge Konzertlabel vom Nordportal mit Indiemusik vom Feinsten. BADEN 20.30 Uhr, Nordportal ( F jord ) 41 AGENDA Feb 17 Aargauer Kulturmagazin « Louder XXL Fest » Atropas und Craigh und Creeon. Special Guest : The Atlas Frame. « Eichhorn hat Geburtstag » Figurentheater Margrit Gysin. Für Kinder ab 4 Jahren. BRUGG 19 Uhr, Jugendkulturhaus Piccadilly KÜTTIGEN 11 Uhr, Spittel Dies & Das « D er Reiz der Schweiz ». « Kunst-Pirsch » Kinder lernen Kunst kennen. 10.00–12.30 : 9- bis 13-Jährige ; 13.30–15.30 : 5- bis 8-Jährige. AARAU 10 Uhr, Aargauer Kunsthaus « Temps d’une histoire » Geschichtenstunde in Französisch. Für Kinder von 4 bis 7 Jahren und ihre Eltern. AARAU 10.30 Uhr, Stadtbibliothek « L’ora delle favole » Geschichtenstunde in Italienisch. Für Kinder von 4 bis 7 Jahren und ihre Eltern. AARAU 14 Uhr, Stadtbibliothek Tamilische Geschichtenstunde Für Kinder von 2 bis 6 Jahren. AARAU 14 Uhr, Stadtbibliothek Fasnachtsmasken selber machen Passend zur Jahreszeit werden aus Wegwerfmaterialien Fasnachtsmasken gebastelt. BADEN 14 Uhr, Schweizer Kindermuseum Oldie Disko Zur Einstimmung : « T he Blues Brothers » von John Landis im TaB* Atelierkino. REINACH 19 Uhr, TaB Theater am Bahnhof Simon Libsig und die Soundtrekker « Südamerika – von Moskitos bis Mojitos » mit Simon Lipsig, Claude Meier und Roland Wäger. Kaya Yanar SUHR 19 Uhr, Zentrum Bärenmatte ( G rosser Saal ) « Wo ist Mo ? » – Unterwegs mit Eich & Hasel Kindertheater Equipe Wiss. Für Kinder ab 4 Jahren und ihre Begleitung. ZOFINGEN 11 Uhr, Kleine Bühne Sounds Dida Pelled ( USA/IL ) Feat. Yammi Wisler, Daniel Benhorin und Yonatan Rosen. MURI 20.30 Uhr, Pflegi Muri, Zentrum für Pflege und Betreuung ( P flegidach ) Klassik Jerusalem Quartet Alexander Pavlovsky, Violine ; Sergei Bresler, Violine ; Ori Kam, Viola ; Kyril Zlotnikov, Violoncello. BOSWIL 17 Uhr, Alte Kirche Literatur 9. Aargauer Sofalesung Marc Djizmedjian : « D er Mann, der nicht ins Kino ging ». LENZBURG 19 Uhr, Am Steinbrüchliweg 1 ( bei Manuela und Rafael ) « Frerk, du Zwerg ! » Museum für medizinhistorische Bücher AARAU 11 Uhr, Theater Tuchlaube MURI 14 Uhr, Kloster Muri ( Museum ) AARAU 15.30 Uhr, Jugendkulturhaus Flösserplatz « Venedig im Schnee » Komödie von Gilles Dyrek. Regie : Heinz Schmid. AARAU 17 Uhr, Alte Kantonsschule ( T heater 49 ) Dies & Das Führungen « Bild des Monats » Bildbetrachtung : John M. Armleder, « Staz », 2012. Mit Astrid Näff. AARAU 12.15 Uhr, Aarg. Kunsthaus Auf den Spuren des « Bestatters » Spezielle Führung zur Krimiserie « D er Bestatter ». AARAU 18 Uhr, Aarau Info « Nuggi-Träff » Dies & Das AARAU 14 Uhr, Aargauer Kunsthaus Meccano DI, 21.2.2017 BADEN 14 Uhr, Schweizer Kindermuseum Für Eltern mit Kindern bis 4 Jahre. Bühne « Wie im Himmel » Schauspiel mit Musik von Kay Pollak. BADEN 20 Uhr, Kurtheater Sounds Doyle ( From Misfits ) Einzige CH-Show. BADEN 19 Uhr, Werkk Kulturlokal Klassik « Frisch gestrichen ! » – Lehrerkonzert Eva Noth und Dominik Kiefer ( V iolinen ), Daniel Schaerer (Cello ) und Bernadette Soder ( K lavier ). WOHLEN 20 Uhr, Kantonsschule ( Rondell ) Stadtführung mit Ueli Burkhard. Öffentliche Führung. Treffpunkt Besucherzentrum Kloster Muri. Dies & Das « Lesekerle : Der Rettungssanitäter » Für Jungs im Alter von 6 bis 10 Jahren und ihre männlichen Begleitpersonen. AARAU 11 Uhr, Stadtbibliothek Fasnachtsmasken selber machen Passend zur Jahreszeit werden aus Wegwerfmaterialien Fasnachtsmasken gebastelt. BADEN 10 Uhr, Schweizer Kindermuseum 42 LENZBURG 19.30 Uhr, Stadtbibliothek AARAU 11 Uhr, Aargauer Kunsthaus BADEN 11 Uhr, Theaterplatz ( beim Brunnen ) Für Kinder ab 4 bis ca. 10 Jahre. Musikalische Lesung. Leitung : Ueli Ganz, Musikreferent. Führung durch die Ausstellung mit Silja Burch. SO, 19.2.2017 « Prinzessin Sturmfrisur trifft Hirschwahn » « Mit Mozart auf der Reise nach Berlin » «Cinéma mon amour » WOHLEN 20.30 Uhr, Sternensaal Fünf freche Zwerge helfen einem schüchternen Jungen, seinen eigenen Weg zu gehen. Klassik Führungen « Hexen, Mörder, Dirnen und Brandstifter » Bühne MO, 20.2.2017 Dida Pelled ( USA/IL ) ; So, 19.2., 20.30 Uhr, Pflegi Muri. zvg Mit Schraubenzieher und -schlüssel baut man Minimodelle. « Reformation im Aargau » Vortrag von Bruno Meier. Im Rahmen der Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum. BADEN 19.30 Uhr, Ref. Kirche « Reden über Gehr II » Gespräch mit Franziska Gehr, Roman Candio und Peter Killer. OLTEN 19.15 Uhr, Kunstmuseum MI, 22.2.2017 Sounds « Endlich Mittwoch ! Solostunde » : Claude Meier Ein Musiker, ein Instrument, eine Stunde. BADEN 20.15 Uhr, Stanzerei Feb 17 Aargauer Kulturmagazin Klassik Jérémie Conus Pianorezital. Reihe « Junge Bühne ». Sofatalk im Anschluss an das Konzert. AARAU 19.30 Uhr, Pianolounge Aarau West Musik für Violine, Horn und Klavier Trio-Abend : mit Anne-Francois Schmid ( V ioline ), Martin Ackermann ( Horn ), Werner Schmid ( K lavier ). AARAU 20 Uhr, Kultur- und Kongresshaus ( S aal 2 ) Literatur Urs Faes – Buchvernissage « Halt auf Verlangen. Ein Fahrtenbuch ». LENZBURG 19.15 Uhr, Aargauer Literaturhaus Führungen « Glanzvolle und prickelnde Bädertraditionen » Stadtführung mit Gisela Zinn. BADEN 18 Uhr, Kurplatz Dies & Das Arabische Geschichtenstunden Für Kinder von 3 bis 7 Jahren und ihre Eltern. AARAU 14.15 Uhr, Stadtbibliothek Meccano Mit Schraubenzieher und -schlüssel baut man Minimodelle. BADEN 14 Uhr, Schweizer Kindermuseum « Leben unter der Tricolore » Vortrag. Schweizer Hilfe für badische Notstandsgebiete. Referent : Wolfgang Bocks. RHEINFELDEN 20 Uhr, Kapuzinerkirche DO, 23.2.2017 Bühne « Semiramis » Der Tag der letzten Rose. Mit der Aarauer Theatergruppe GeeGee Express. WETTINGEN 20.15 Uhr, Gärtnerei Lägere Blueme, Lägere Pflanze Sounds Die Drei Leoni Altherr ( voc ), Sonja Ott ( t p ), Johanna Pärli ( d b ). AARAU 20.15 Uhr, Theater Tuchlaube ( G alerieraum ) Rotosphere feat. Matthew Skoller Afterwork Livemusik. BADEN 18 Uhr, Club Joy Walt’s Blues Box feat. Tinu Logoz (CH ) Bluusclub. AGENDA « E ndlich Mittwoch ! Solostunde » : Claude Meier ; Mi, 22.2., 20.15 Uhr, Stanzerei, Baden. zvg BADEN 20 Uhr, Nordportal ( F jord ) Jazz am Donnerstag Das Haustrio : Christoph Baumann ( p ), Hämi Hämmerli ( b ), Tony Renold ( d r ). BADEN 20.30 Uhr, Teatro Palino & UnvermeidBar Führungen Auf den Spuren des « Bestatters » Spezielle Führung zur Krimiserie « D er Bestatter ». AARAU 18 Uhr, Aarau Info Schätze aus dem Boden Rundgang durch die Dauer ausstellung « G eschichte ‹verlinkt› » ( mit Anmeldung : 056 222 75 74 ). BADEN 12.15 Uhr, Historisches Museum Baden Film « Rear Window » Treffpunkt Film. SCHÖFTLAND 20 Uhr, Härdöpfuchäuer Dies & Das Stadtbar Immer am letzten Donnerstag des Monats. AARAU 17.30 Uhr, Stadtmuseum Aarau «Caravan » : Künstlergespräch Selina Baumann im Gespräch mit Laura Arici und Katrin Weilenmann. AARAU 18.30 Uhr, Aargauer Kunsthaus Meccano Mit Schraubenzieher und -schlüssel baut man Minimodelle. « Au( r )a » Immanuel El ( SWE ) BADEN 14 Uhr, Schweizer Kindermuseum Stefan Büsser : Der frechste Comedian der Schweiz macht sein gesund heitliches Handicap zum Kapital. FR, 24.2.2017 REINACH 20 Uhr, Saalbau Oli Kehrli « Optimum » AARBURG 20 Uhr, Musigburg Bühne « Die schwarze Katze » Komödiantisches satirisches Theater mit Anet Corti. AARAU 19.30 Uhr, Fabrikpalast SCHINZNACH-DORF 20 Uhr, Oberstufenschulhaus ( Aula ) « Venedig im Schnee » « Semiramis » Frei nach E. A. Poe. Mit Tine Beutel. Komödie von Gilles Dyrek. Regie : Heinz Schmid. AARAU 20 Uhr, Alte Kantonsschule ( T heater 49 ) « Bank Banker Bankrott » Ein Kabarettabend über einen ganz normalen Banker auf ganz normalen Abwegen. AARAU 20.15 Uhr, Theater Tuchlaube « Gschnorr » NiNA-Theater. BRUGG 20.15 Uhr, Kulturhaus Odeon Der Tag der letzten Rose. Mit der Aarauer Theatergruppe GeeGee Express. WETTINGEN 20.15 Uhr, Gärtnerei Lägere Blueme, Lägere Pflanze Sounds « I am Sound » Christoph Huber NY Project. AARAU 20 Uhr, Pianolounge Aarau West Präsentiert von Hightides. AARAU 20.30 Uhr, KiFF ( Foyer ) « Zuekunftsnostalgie ». Kultband Azeotrop eröffnet GNOM 2017 Dominik Blum ( Hammondorgel ) und Peter Conradin Zumthor ( D rumset ). BADEN 20 Uhr, Kulturbetrieb Royal Donadio Family Band Musica Italiana und Musica Latina. Dalia ( voc ), Madlen ( fl , voc, g ), Moreno ( g ), Toni Donadio ( g ). BADEN 20.30 Uhr, Musik-Restaurant Prima Vista Panda Lux BADEN 22 Uhr, Nordportal ( F jord ) « Jazz im Salzhaus » Little Town Jazz Band featuring Marc Laferrière. BRUGG 20 Uhr, Salzhaus 43 AGENDA Feb 17 Aargauer Kulturmagazin Klassik Sounds Riviera Jazz Connection Gustav (CH ) Von New Orleans über Charleston, Blues und Swing bis zum Creole Jazz. RHEINFELDEN 20 Uhr, Hotel Schützen Dies & Das Chanson, Folk. AARAU 20 Uhr, KiFF ( S aal ) WolveSpirit ( D ) Mit neuem Album. AARBURG 20 Uhr, Musigburg « Më dhuro një përrallë » 4 YOU AARAU 15.30 Uhr, Stadtbibliothek BADEN 20.30 Uhr, MusikRestaurant Prima Vista Geschichtenstunde in Albanisch. Für Kinder von 2 bis 7 Jahren und ihre Eltern. Rock Covers, Deep Purple, Status Quo, AC/DC. Zaubereien mit Christoph Bieler Klassik AMMERSWIL 20 Uhr, Gemeindesaal « P iano District » : Zwei Klaviere. Werke von Camille Saint-Saëns, Claude Debussy, Théo Ysaÿe und Richard Strauss. Veranstalter : Ammerswil Kultur. Meccano Mit Schraubenzieher und -schlüssel baut man Minimodelle. BADEN 14 Uhr, Schweizer Kindermuseum Künstlergespräch Luigi Archetti / Closed Circuits. BADEN 19 Uhr, Kunstraum Baden Claude Nicollier « Unser Mann im All ». MURI 20 Uhr, Kloster Muri ( Dachtheater ) SA, 25.2.2017 Duo Tal & Groethuysen BADEN 19.30 Uhr, Druckerei, AZ-Hochhaus Stefan Tarara und Lora Vakova-Tarara Kammermusik V. BRUGG 19.30 Uhr, Zimmermannhaus, Kunst & Musik Orion-Streichtrio Soyoung Yoon ( V ioline ), Veit Hertenstein ( V iola ), Benjamin Gregor Smith ( V ioloncello ). FRICK 20.15 Uhr, Kornhauskeller Bühne « Gesang der Nacht » « Die schwarze Katze » WINDISCH 20.15 Uhr, Bossartschüür Frei nach E. A. Poe. Mit Tine Beutel. AARAU 19.30 Uhr, Fabrikpalast Tacchi Alti : Jubiläumskonzert. Patti Basler und Philippe Kuhn : « Frontalunterricht » ; Sa, 25.2., 20.30 Uhr, Sternensaal, Wohlen. zvg SO, 26.2.2017 Bühne « Venedig im Schnee » Komödie von Gilles Dyrek. Regie : Heinz Schmid. AARAU 17 Uhr, Alte Kantonsschule ( T heater 49 ) TheaterSchönesWetter : « Lotus » Vom Wunsch, jemanden zu haben, dem man einen Witz erzählen kann. Für alle ab 5 Jahren. BADEN 11 Uhr, ThiK, Theater im Kornhaus « Die kleine Hexe » Musik zum Abheben, eine spannende Story und viel Hokuspokus. BADEN 14 Uhr, Kurtheater « Venedig im Schnee » Dies & Das AARAU 20 Uhr, Alte Kantonsschule ( T heater 49 ) Kinder lernen Kunst kennen. 10.00–12.30 : 9- bis 13-Jährige ; 13.30–15.30 : 5- bis 8-Jährige. Ein Figurentheater nach Wolf Erlbruch ( a uch 14 Uhr ). AARAU 10 Uhr, Aargauer Kunsthaus « Wo ist Mo ? » – Unterwegs mit Eich & Hasel Komödie von Gilles Dyrek. Regie : Heinz Schmid. « Bank Banker Bankrott » Ein Kabarettabend über einen ganz normalen Banker auf ganz normalen Abwegen. AARAU 20.15 Uhr, Theater Tuchlaube TheaterSchönesWetter : « Lotus » Vom Wunsch, jemanden zu haben, dem man einen Witz erzählen kann. Für alle ab 5 Jahren. BADEN 15 Uhr, ThiK, Theater im Kornhaus « Frau Meier, die Amsel » Ein Figurentheater nach Wolf Erlbruch. LENZBURG 14 Uhr, Familie+ « Semiramis » Der Tag der letzten Rose. Mit der Aarauer Theatergruppe GeeGee Express. WETTINGEN 20.15 Uhr, Gärtnerei Lägere Blueme, Lägere Pflanze Simon Chen : « Meine Rede ! » Kabarett am Pult der Zeit. ZOFINGEN 20.15 Uhr, Kleine Bühne 44 « Kunst-Pirsch » Puppenbühne : « Frau Meier, die Amsel » LENZBURG 11 Uhr, Familie+ «Contação de estória » Kindertheater Equipe Wiss. Für Kinder ab 4 Jahren und ihre Begleitung. AARAU 14.15 Uhr, Stadtbibliothek WOHLEN 10.30 Uhr, Sternensaal « Wildsidewest » – Anna Lehmann-Brauns Führungen Geschichtenstunde in Portugiesisch. Für Vorschulkinder. Finissage. BADEN 12 Uhr, Galerie 94 ( Merker-Areal ) Meccano Mit Schraubenzieher und -schlüssel baut man Minimodelle. BADEN 14 Uhr, Schweizer Kindermuseum « Doktorspiele » Fabian Unteregger. MÖRIKEN-WILDEGG 20 Uhr, Gemeindesaal Patti Basler und Philippe Kuhn « Frontalunterricht » : Die Slam-Poetin und der Pianist erzählen von einer Schweizer Schulstube. WOHLEN 20.30 Uhr, Sternensaal «Cinéma mon amour » « Above and Below » Filmclub Wohlen. Von Nicolas Steiner, CH 2016, 118 Min. ( Montage : Kaya Inan ). WOHLEN 11 Uhr, Kino Rex MO, 27.2.2017 Bühne « Brennende Geduld » Theaterstück nach Antonio Skármeta. AARAU 20 Uhr, Kultur- und Kongresshaus ( S aal 1 ) Dies & Das « Nuggi-Träff » Für Eltern mit Kindern bis 4 Jahre. AARAU 14 Uhr, Aarg. Kunsthaus DI, 28.2.2017 Bühne Sprechstunde im ThiK Die Theaterleitung ist für jeden da und berät in allen Dingen rund ums ThiK. BADEN 17.30 Uhr, ThiK, Theater im Kornhaus Klassik « Vier Städte und ein Märchen » Mit Nicolas Altstaedt (Cello ) und Fazil Say ( K lavier ). Führung durch die Ausstellung mit Astrid Näff. RHEINFELDEN 20 Uhr, Kurbrunnenanlage ( Musiksaal ) AARAU 11 Uhr, Aarg. Kunsthaus Führungen « Metamorphose Baden Nord » Stadtführung mit Claudia Frigo Mallien. BADEN 11 Uhr, Brown Boveri Platz Dies & Das Offenes Atelier Für kleine und grosse kreative Köpfe. AARAU 11 Uhr, Aarg. Kunsthaus Meccano Mit Schraubenzieher und -schlüssel baut man Minimodelle. BADEN 10 Uhr, Schweizer Kindermuseum « Bild des Monats » Bildbetrachtung : John M. Armleder, « Staz », 2012. Mit Astrid Näff. AARAU 12.15 Uhr, Aarg. Kunsthaus AGENDA Feb 17 Aargauer Kulturmagazin Ausstellungen AARAU Luigi Archetti AARGAUER KUNSTHAUS Bis 12. März Aargauerplatz Di bis So 10–17 Uhr, Do 10–20 Uhr www.aargauerkunsthaus.ch «Cinéma mon amour. Kino in der Kunst» Eine Kooperation zwischen dem Aargauer Kunsthaus und den Solothurner Filmtagen Bis 17. April Ausstellung «Caravan 1/2017: Selina Baumann» Ausstellungsreihe für junge Kunst Bis 17. April ARNOLD GALERIE Vordere Vorstadt Di bis Do 8–12 Uhr und 14–18 Uhr, Fr 8–12 Uhr, Sa 9–13 Uhr www.rahmenmanufaktur.ch Albert Suana «oBrAs 2009-16» (Vernissage: Sa, 25.2., 14–17 Uhr) 25. Februar bis 1. April NATURAMA AARGAU Feerstrasse 17 Di bis So 10–17 Uhr www.naturama.ch «Wild auf Wald» Sonderausstellung. Bis 2. April BADEN GALERIE 94 Bruggerstrasse 37 Mi bis Fr 18–20 Uhr, Sa 12–17 Uhr galerie94.ch SCHWEIZER KINDERMUSEUM Ländliweg 7 Di–Sa 14–17 Uhr, So 10–17 Uhr www.kindermuseum.ch «Kleine und grosse Welten» Sonderausstellung Bis 31. Dezember TRUDELHAUS Obere Halde Fr 14–18 Uhr, Sa und So 14–17 Uhr www.kustimtrudelhaus.ch On the Road: Narrative Fragmente Vernissage: Do, 23. Februar, 18.30 Uhr 24. Februar bis 23. April BRUGG ZIMMERMANNHAUS KUNST & MUSIK Vorstadt 19 Mi bis Fr 14.30–18 Uhr, Sa und So 11–18 Uhr Fromherz «The Main Attraction» Bis 5. März Philippe Fretz «Forever Young» Bis 5. März NIEDERWIL KLOSTER GNADENTHAL, GALERIE IM KREUZGANG Anna Lehmann-Brauns Zentrum für Pflege und Betreuung www.reusspark.ch Bis 25. Februar Karin Ruegg und Sascha Steiner «Wildsidewest» HISTORISCHES MUSEUM BADEN Landvogteischloss Di bis Fr 13–17 Uhr, Do 12–19 Uhr, Sa und So 10–17 Uhr museum.baden.ch «IndustrieStadt» BBC/ABB und Baden: Beziehungen und Schicksalsgemeinschaften. Bis 12. März Karin Rüegg zeigt ihre Werke in der Galerie im Kreuzgang, Niederwil. Vernissage am 19. Februar, 16 Uhr. zvg «Closed Circuits» Bilder und Skulpturen (Vernissage: So, 19.2., 16 Uhr) 19. Februar bis 2. April OLTEN KUNSTMUSEUM OLTEN Kirchgasse 8 Di bis Fr 14–17 Uhr, Do 14–19 Uhr, Sa und So 10–17 Uhr www.kunstmuseumolten.ch Ferdinand Gehr KUNSTRAUM BADEN «Bauen an der Kunst» Haselstrasse 15 Mi bis Fr 14–17 Uhr, Sa und So 12–17 Uhr kunstraum.baden.ch Monica Germann & Daniel Lorenzi Bis 26. Februar «Vibrierende Farbe, atmende Form» WETTINGEN Bis 26. Februar Bifangstrasse 15 Sa 15–18 Uhr, So 11–17 Uhr www.wettingen.ch Sammlungspräsentation mit Gast Roman Candio SPREITENBACH GEMEINDEHAUS ATELIER WALTER HUSER Atelier Walter Huser geöffnet Atelierausstellung Poststrasse 13 Mo 8.30–11.30 Uhr, 13.30–18.30 Uhr, Di bis Do 8.30–11.30 Uhr und 13.30–16 Uhr, Fr 8.30–15 Uhr 25. Februar bis 26. Februar «Kunst in Spreitenbach» KUNSTHAUS ZOFINGEN Bis 3. März General Guisan-Strasse 12 Do 18–21 Uhr, Sa und So 11–17 Uhr www.kunsthauszofingen.ch Ruedi Koller und Charles Kurt VELTHEIM GÄRTNEREI AAREBLUMEN Talstrasse 35 Mo–Fr 8.45–12 Uhr und 13.30–18.30 Uhr, Sa 8.45–16 Uhr www.vaelte-laebt.ch Kunsthandwerk Ausstellung der Kulturvereinigung «Välte läbt» ZOFINGEN «Ich nicht ich» Anuk Miladinović, Andrea Nyffeler, Frantiček Klossner, Hannah Villiger, Jürgen Brodwolf, Karoline Schreiber, Manon, Meret Oppenheim, Niklas Goldbach, Oliver Krähenbühl, Pat Noser, Steven Schoch, Tizian Baldinger, tomKarrer, Victorine Müller 18. Februar bis 2. April 17. Februar bis 26. Februar Disteli-Dialog IV – «call me on my cell phone» Bis 26. Februar 45 MAGAZIN Feb 17 Aargauer Kulturmagazin Der Markplatz für Kultur im Aargau Wer sein Publikum erreichen will, inseriert im AAKU Wer informiert sein will, abonniert das AAKU Wer seine Meinung äussern will, schreibt dem AAKU [email protected], www.aaku.ch 46 Feb 17 Aargauer Kulturmagazin MAGAZIN Heimat. Eine Grenzerfahrung Grenzen Tanzen Über Heimat wird viel geredet. Über verlorene Heimat, über neue Heimat und über eine Heimat, die vielleicht nicht mehr ist, was sie einmal war. Die neue Ausstellung ab 11. März vom Stapferhaus im Zeughaus Lenzburg nähert sich schwierigen Fragen – unter anderem in einem Riesenrad. AAKU wird unterstützt von: Dreissig Menschen treffen sich: Tänzer und Akrobatinnen, Mauerbauer und Mauerschauerinnen, Einheimische und Fremde. Menschliche Demarkationslinien bilden sich – zwischen den Menschen, aber auch in den Köpfen. Die Tanzperformance «Gute Pässe, schlechte Pässe» wird am 7. März im Kurtheater Baden gezeigt. Zehn Jahre Headbangen Die beliebte Reihe Metalmayhem gibt es seit einer Dekade im Aarauer KiFF. Headliner der Jubiläumssause am 18. März ist die Schweizer Metalcore-Band Breakdown of Sanity, die die harten Frauen und Kerle im Saal zum Schwitzen bringen. Stadt Baden Stadt Lenzburg Stadt Zofingen Gemeinde Wettingen Impressum AAKU Aargauer Kulturmagazin www.aaku.ch Nr. 2, Februar 2017 1. Jahrgang ISSN 2504-2009 erscheint 10 × jährlich AAKU ist das Nachfolgemagazin von JULI Kulturmagazin Aargau Herausgeberin Interessengemeinschaft Kultur Aargau Kronengasse 10, 5400 Baden Redaktionsleitung Corinne Rufli [email protected] Verlagsleitung/Inserate Steffi Kessler [email protected] Inseratetarife siehe www.aaku.ch Abonnement Jahresabo CHF 50.– (Gönner CHF 200.–) Kontakt: Hans Bischofberger [email protected] Gestaltungskonzept BurgerGasser GmbH, Ennetbaden, www.burgergasser.ch Korrektorat Elsa Bösch Weblayout und Programmierung Hausformat, Aarau, www.hausformat.com Druck AZ Zeitungen AG, Aarau AAKU wird jeweils am letzten Freitag des Vormonats der az Aargauer Zeitung beigelegt. Agendahinweise eintragen event.azmedien.ch Ohne Gewähr auf Abdruck Auflage 85 000 Expl. © 2017 IG Kultur Aargau Redaktionsschluss AAKU Nr. 3, März 2017 Agendadaten: 12.2.2017 Inserateschluss: 10.2.2017 Alle Rechte vorbehalten. 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