Pressemitteilung - Energiestammtisch 2017

EWO-Kompetenzzentrum Energie EKO e.V. | Am Alten Kraftwerk 4 | 82377 Penzberg
Hackschnitzelheizung mit Familienanschluss
Pressemitteilung vom Energiestammtisch am 13.02.2017
(Waakirchen) Wärme aus der eigenen Hackschnitzelheizung ist für viele im Oberland mittlerweile
selbstverständlich. Was sich für landwirtschaftliche Anwesen gut eignet, ist für das Ein- und Zweifamilienhaus
meist zu groß. Wie man mehrere Gebäude mit einer Heizzentrale versorgen kann, ist meist keine technische,
sondern eher ein vertragliche Fragestellung. Um zum Thema Wärmelieferung im ländlichen Raum zu
informieren, hatten die Waldbesitzervereinigung Holzkirchen, die MW Biomasse aus Irschenberg sowie die
Energiewende Oberland zum Energiestammtisch eingeladen.
Als „Heizung mit Familienanschluss“ bezeichnete Sebastian Henghuber, Vorstandsvorsitzender der MW
Biomasse aus Irschenberg die kleineren Hackschnitzelheizungen, die mittlerweile viele landwirtschaftliche
Anwesen beheizen. Diese Anlagen brauchen aufgrund von Unregelmäßigkeiten in der Brennstoffversorgung
ab und zu einen Handgriff mehr als Öl- und Gasheizungen.
Um Wärmekunden professionell zu versorgen, ist eine sichere Betriebsweise entweder mit einer
Doppelkesselanlage durch zwei gleichwertige Hackschnitzelheizungen oder durch eine Biomasseheizung mit
einem Ölkessel als Reserve sinnvoll. MW Biomasse, die seit einem Jahr ihren Sitz in Irschenberg hat, berät
Waldbesitzer und Investoren zu vielen Themen der Wärmelieferung aus Energieholz.
Am Energiestammtisch der drei Organisationen erläuterte Henghuber vor allem die Preisbildung zum Verkauf
von Wärme, sowie der wirtschaftlichen Betriebsführung von Wärmenetzen.
Ein in der Region bisher einzigartiges Wärmenetz stellte der Betreiber Johann Pichler aus Krottenthal vor: Mit
zwei Hackschnitzelkesseln sowie einer solarthermischen Anlage von 70m² Dachfläche beschickt er die
umliegenden Gewerbebetriebe mit regenerativer Wärme. Bei der anschließenden Besichtigung in seiner
Heizzentrale erläutert er den ca. 60 Besuchern der Veranstaltung die Betriebsweise der Anlage im Detail (im
Bild links mit schwarzer Kappe). Langfristige Wärmelieferverträge sowie eine Preisgleitklausel sorgen sowohl
beim Betreiber des Wärmenetzes als auch bei den Wärmekunden für Planungssicherheit und kontinuierliche
Wärmepreise.
Über die verfügbaren Fördermittel für die Errichtung von Hackschnitzelheizungen und Wärmenetzen
informierte Andreas Scharli von der Energiewende Oberland. Sowohl die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfWBank) als auch die Bundesanstalt für Wirtschaft- und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bezuschussen derartige Anlagen
mit Bundesmitteln. Die bayerischen Fördermittel aus dem Bioklima-Programm können zur Investition in
Biomasse-Heizkessel ergänzend beantragt werden.
Fazit der Referenten: Als Betreiber von Biomasseanlagen wird man auch in Zukunft nicht in Geld schwimmen,
trotzdem kann die Wärmelieferung im ländlichen Bereich eine gute, zusätzliche Einnahmequelle sein.
Ansprechpartner für die Presse:
Andreas Scharli (Energiemanager IHK, Energiewende Oberland)
[email protected]
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