Online, Offline, Cross-Media

Interview
Digitaler Ladenbau
Das Beste aus beiden Welten –
online, offline, crossmedial
The Best of Both Worlds:
Online, Offline, Cross-Media
Thomas Frey zum Einfluss der Digitalisierung auf den Ladenbau
Thomas Frey about the impact of digitization on shop fitting
D
er Sturm der digitalen Transformation hat den Einzelhandel längst
erreicht. Auch der kleine Laden
„um die Ecke“ kann sich nicht mehr darauf
verlassen, dass über Jahre gewachsene Kundenbeziehungen ausreichen, um dauerhaft
erfolgreich zu sein. Der Kunde von heute
betritt bereits gut informiert das Geschäft,
kann Preise schnell vergleichen und hat einen höheren Anspruch an umfassende Beratung als früher.
Die neuen Trends verändern nicht nur das
Verhältnis von Kunde und Einzelhändler, sie
haben auch Auswirkungen auf die Einrichtung und Gestaltung der Ladenlokale selbst.
Ein Fachinterview mit Thomas Frey
das Datennetzwerk verbunden. Entsprechende Software für die notwendigen Anwendungen oder auch Apps, die der Kunde
gleichzeitig nutzen kann, müssen installiert
sein.
Bereits bei Konzeptionierung und baulicher
Planung muss also vieles berücksichtigt
werden, müssen mit dem Geschäftsinhaber
Inhalte abgestimmt werden, welche neben
der eigentlichen Architektur die Datenarchitektur im Fokus haben. Bei der baulichen
Planung muss die Anbindung digitaler Medien oder Automatisierungstechnik an Warenträgern an das Datennetzwerk berücksichtigt werden. Der IT-Spezialist und die
Datenbankfachkraft werden im Ladenbau
deshalb immer wichtiger.
Wie wirkt sich die Digitalisierung auf
den Ladenbau aus?
Wie wird die Lichtsteuerung mit der
Digitalisierung verknüpft?
Frey: Ein Beispiel: Mit Hilfe von Augmented Reality-Tools oder interaktiven Spiegeln
kann die Warenpräsentation perfekt in Szene gesetzt werden. Über RFID-Chips in Accecoires und Kleidungsstücken verwandeln
sich einige der im Shop verbauten Spiegel in
Displays, auf denen so ausgelöst weitere Inhalte abgespielt werden. Neben Kameras
sind unter anderem Sensoren zur Orientierung und Positionsbestimmung und das Display notwendig. Alle gemeinsam sind über
Frey: Immaterielle Marketingbotschaften
lassen sich mit Licht besonders gut transportieren. Die Allgemeinbeleuchtung ermöglicht eine raumübergreifende Orientierung.
Auf einzelne Raumbereiche bezogene
Leuchten sorgen für eine platzorientierte
Fokussierung. Sie lenken den Blick auf Details. Zum Hinsehen verführt zusätzliche
Akzentbeleuchtung, beispielsweise mit höheren Beleuchtungsstärken oder verändertem Lichteinfall. Dynamische Licht-
inszenierungen bringen zudem neuen
Schwung in Verkaufsräume.
Die Digitalisierung bietet hier weitere Möglichkeiten: Den Verlauf des Tageslichtes
nachbilden, Dimmung von Farbtemperaturen oder bewegte Lichtszenen sind nur einige Beispiele.
Wie sollte sich der Ladenbau auf die
voranschreitende
Digitalisierung
vorbereiten?
Frey: Digitalisierung bedeutet für Handel
und Ladenbau, dass sich bestehende Arbeitsplätze durch Automatisierungsprozesse
verändern – auf der anderen Seite jedoch
neue Fachkräfte gebraucht werden, die mehr
und mehr an Bedeutung gewinnen.
Auf das Management im Ladenbau und
Führungskräfte in größeren Filialketten
kommt die Aufgabe zu, diese Prozesse neu
zu organisieren. Was so einfach und selbstverständlich klingt, stellt viele Manager vor
Probleme. Oft kennen sie nur den Handlungsbedarf beim Thema – aber nicht, wie
sie diese neuen Aufgaben organisatorisch
lösen sollen. Berater mit entsprechender Expertise können hier unterstützen, Anforderungen präzise herausarbeiten und die Personalsuche begleiten. Daneben ist die
Weiterbildung von Mitarbeitern ein notwendiger Schritt.
n
T
he storm of the digital transformation has long reached the
retail sector. Even the small store “around the corner” can
no longer rely on the customer relationships they have built
over the years to succeed permanently. Today, a customer enters a
store already well informed, he or she can quickly compare prices,
and requests a more comprehensive service than in the past.
The new trends do not only change the relationship between customers and retailers, they also have an impact on the actual shop
creation and design.
An expert interview with Thomas Frey
How does digitization affect shop fitting?
Frey: An example: Using augmented reality tools or interactive
mirrors retailers can stage goods perfectly in a new way. RFID
chips in accessories and pieces of clothing turn some mirrors in the
shop into displays. When these are triggered, they can display further content. In addition to cameras, sensors are needed for orientation and positioning, and, among others, of course the displays.
All together, these devices are connected through the data network. Appropriate software for the necessary applications, or
apps, which the customer can use at the same time, need to be installed.
So, many things need to be taken into account, as early as during
the design and construction planning phase. Content has to be
addressed with the business owners, with the data architecture in
focus along with the actual architecture. The connection of digital
media or automation technology for product carriers to the data
network must be considered along with the architectural planning.
So IT specialists and database specialists are becoming increasingly important in the shop fitting process.
On the other hand, new professionals will be needed, and their role
becomes increasingly important.
Managers in shop fitting and executives in larger chain stores will
have to reorganize these processes. It sounds so easy and self-evident,
but in fact, it imposes problems for many managers. Often they only
know that there is a need for action, but they do not know how to
handle these new tasks organizationally. Consultants with appropriate
expertise can support them by working out the requirements accurately and by assisting them in HR recruitment. In addition, the continuing education of employees is a necessary step.
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Thomas Frey
Inhaber Personalpotential / www.ladenbau.careers
Als Personalberater besetzt Frey seit 2011 erfolgreich Positionen im
Ladenbau und Handel / As a consultant Frey is successfully working in
shopfitting and trade since 2011
Qualifizierte POS-Medien
sorgen für bessere Information und
ein visuelles Einkaufserlebnis
How is the lighting control system linked with digitization?
Frey: Intangible marketing messages can be very well conveyed
using light. General lighting allows for room-spanning orientation.
Lighting focused on individual areas provides a space-oriented focus. It draws attention to details. Additional accent lighting, for
example, with higher luminance or modified lighting angles also
add to that. And dynamic lighting scenarios bring new momentum
to the sales floor.
Digitization offers even more possibilities! For instance, simulated daylight, dimmed color temperatures, or moving light scenes,
just to name a few.
How should shop fitters prepare for the increasing digitization?
Frey: For trade and shop fitting, digitization means that existing
jobs will undergo changes by my means of automated processes.
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POS-Ladenbau n 1 • 2017
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Düsseldo
Germany
5-9 March
2017
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POS-Ladenbau n 1 • 2017
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