CO-Alarm in einem Mehrfamilienhaus in Schweich

Quelle: www.volksfreund.de
11.02.2017 / ALO
Schweich Eine defekte Heizungsanlage hat am frühen Samstagmorgen in einem Haus in Schweich
(Kreis Trier-Saarburg) einen Einsatz der Feuerwehr ausgelöst, wie die Polizei mitteilt: Drei Bewohner wurden in ein Krankenhaus gebracht.
Einem Zufall ist es zu verdanken, dass eine defekte Heizungsanlage wohl keine schlimmen gesundheitlichen Folgen für die Bewohner eines Hauses in Schweich (Kreis Trier-Saarburg) hatte. Wie die
Polizei berichtet, war ein 51 Jahre alter Bewohner am frühen Samstagmorgen mit Übelkeit aufgewacht und zusammengebrochen. Die 50 Jahre alte Ehefrau, die ebenfalls über Unwohlsein klagte,
verständigte die Polizei.
Die ebenfalls alarmierte Feuerwehr stellte einen stark erhöhten Kohlemonoxidwert fest. Das Ehepaar wurde sicherheitshalber in eine Spezialklinik nach Wiesbaden eingeliefert. Auch ein 42 Jahre
alter Mann, der ebenfalls in dem Haus lebte, wurde wegen des Verdachts auf Kohlenmonoxidvergiftung in eine Klinik gebracht.
Im Einsatz waren die Feuerwehr Schweich, der Rettungsdienst samt Notarzt sowie die Polizeiinspektion Schweich.
Quelle: https://de.wikipedia.org
Kohlenstoffmonoxid (fachsprachlich Kohlenstoffmonooxid, gebräuchlich Kohlenmonoxid) ist eine chemische Verbindung
aus Kohlenstoff und Sauerstoff mit der Summenformel CO. Kohlenstoffmonoxid ist ein farb-, geruch- und geschmackloses
sowie giftiges Gas. Es entsteht unter anderem bei der unvollständigen Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Stoffen bei
unzureichender Sauerstoffzufuhr. Formal ist das Gas das Anhydrid der Ameisensäure, löst sich jedoch kaum im Wasser.
Das Gas ist giftig, da es an Hämoglobin bindet und so den Sauerstofftransport im Blut unterbindet. Die Kohlenstoffmonoxidintoxikation ist häufig ein Teilvorgang der Rauchgasvergiftung und der Minenkrankheit (nach Einatmung giftiger Gase
im Bergbau); sie kann innerhalb kurzer Zeit tödlich sein.
Vorkommen in Gebäuden
In Wohngebäuden liegt die normale Konzentration bei 0,5 bis 5 ppm, wobei in der Nähe von Gasbrennern Konzentrationen
von bis zu 15 ppm auftreten können. Kohlenstoffmonoxid hat eine Dichte von 96,5 % der Dichte von Luft, ist also geringfügig leichter. Sofern genug Kaminzug gegeben ist, steigt bei unvollständiger Verbrennung von Kohlenstoff entstehendes
Kohlenstoffmonoxid mit dem warmen Abgas über den Kamin schnell auf. Bei schlechtem Kaminzug eines Kaminofens
kann Kohlenstoffmonoxid in die Raumluft gelangen und zu Vergiftungen führen. Die Gründe für die Abgas-Rückströmung
oder deren ungenügende Abführung sind vielfältig. So können Wind, veraltete oder schlecht eingestellte und gewartete
Heizkessel, ein eingeschalteter Dunstabzug oder eine eingeschaltete Zentralstaubsaugeranlage Gegendruck verursachen, der zu einer Abgas-Rückströmung führen kann. Undichte Kamine und Öfen, falsch bemessene oder, etwa durch
Wespen- oder Vogelnester, blockierte Kamine können einen genügenden Abzug der Abgase verhindern. Weitere Quellen
für Kohlenstoffmonoxid in Wohnräumen sind Grillen über Holzkohle, Holzfeuer, oder der Betrieb von mit Propangas befeuerten Heizstrahlern. Auch Gasherde, Emissionen aus Holzpellets in Pelletbunkern, Autoabgase von angeschlossenen
Garagen und die Verwendung von mit Verbrennungsmotoren betriebenen Belüftungsgeräten und Generatoren können
Kohlenstoffmonoxidquellen sein.
Tabakrauch enthält signifikante Konzentrationen von Kohlenstoffmonoxid. Zehn gerauchte Zigaretten erhöhen in einem
ungelüfteten, 30 m³ großen Raum die Konzentration um etwa 22 ppm Kohlenstoffmonoxid.
31.01.2017 Pressedienst
„Schon im Verdachtsfall Alarm schlagen!“
Berlin – Es ist geruchs- und geschmacklos und schon wenige Atemzüge können zum Tod führen:
Kohlenmonoxid entsteht bei einem unvollständigen Verbrennungsvorgang. „Häufig sind mangelnde
Belüftung, fehlerhafte Verbrennung in Öfen oder Defekte an Gasthermen die Ursachen“, warnt Frank
Hachemer, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), vor dem Hintergrund der tödlichen Kohlenmonoxidvergiftung bei sechs jungen Menschen in Arnstein (Bayern). „Immer wieder
kommt es auch zu Einsätzen der Feuerwehr aufgrund ausgasender Kohlereste etwa von ShishaPfeifen oder Grills in geschlossenen Räumen“, berichtet der Experte.
Kohlenmonoxid ist für den Menschen nicht zu bemerken. Das Gas mit dem Kürzel CO bindet sich
im Blut an die roten Blutkörperchen (Hämoglobin) und verdrängt dabei den Sauerstoff. Nach wenigen Atemzügen kann dies bereits zu schweren Vergiftungserscheinungen und zum Tod führen.
In den letzten Jahren sind immer mehr Feuerwehren mit CO-Warngeräten ausgerüstet, die bei Überschreiten einer Warnschwelle Alarm schlagen. „Schon im Verdachtsfall einer Kohlenmonoxidvergiftung sollte man schnell reagieren“, appelliert Hachemer.
Der Deutsche Feuerwehrverband gibt folgende Handlungshinweise:
•
Achten Sie beim Betrieb von Shisha-Pfeifen oder ähnlichen Geräten auf ausreichende Belüftung. Grillen Sie nie in geschlossenen Räumen – dies gilt auch für das Abkühlen der Kohle!
•
Nehmen Sie beim Betrieb von Verbrennungsöfen oder gasbetriebenen Geräten plötzlich auftretende Kopfschmerzen ernst – sie sind ein erstes Anzeichen für eine mögliche Vergiftung.
Begleitet werden sie unter Umständen von Bewusstseinseintrübung.
•
Beim Verdacht des Auftretens von Kohlenmonoxid verlassen Sie sofort den betroffenen
Raum. Sofern möglich, sollte man die Fenster öffnen, um zu lüften.
•
Wenn es Ihnen ohne Eigengefährdung möglich ist, schalten Sie das möglicherweise verursachende Gerät aus oder entfernen den Auslöser aus der Wohnung.
•
Alarmieren Sie im Verdachtsfall Feuerwehr und Rettungsdienst über die europaweit gültige
Notrufnummer 112!
Nicht nur umsichtiges Handeln, sondern auch Vorsorge können dazu beitragen, Unfälle zu verhindern:
•
Ein wichtiger Beitrag zur Prävention ist die regelmäßige Wartung der Heizungsanlage zum
Beispiel durch den Schornsteinfeger. Diese ist ein Mal pro Jahr Pflicht. So kann beispielsweise festgestellt werden, ob ein Lüftungskanal blockiert wird und die Heizgase oder Abgase
daher nicht einwandfrei abziehen. Dies kann auch durch Vogelnester verursacht werden.
•
Verwenden Sie die Anlagen sachgemäß. Bei Etagenheizungen sind die Lüftungsschlitze der
jeweiligen Türen der Gasthermen frei zu halten und nicht zu verstellen, sonst erhält die Anlage zu wenig Sauerstoff.
Es gibt mittlerweile Rauchmelder, die auch vor der Freisetzung von Kohlenmonoxid warnen. Sinnvoll
ist die Installation eines solchen Gerätes in der Nähe der Gastherme. Erhältlich sind diese speziellen
CO-Melder im Fachhandel.