Verbraucherpreise im September

Statistisches Bundesamt
Pressemitteilung vom 14. Februar 2017 – 51/17
Verbraucherpreise Januar 2017:
+ 1,9 % gegenüber Januar 2016
Inflationsrate zieht weiter an
WIESBADEN – Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im Januar 2017 um 1,9 %
höher als im Januar 2016. Die Inflationsrate − gemessen am Verbraucherpreisindex –
zog damit zum Jahresbeginn weiter an. Im Dezember 2016 hatte sie bereits bei + 1,7 %
gelegen. Eine Inflationsrate von + 1,9 % hatte es zuletzt im Juli 2013 gegeben. Im
Vergleich zum Dezember 2016 sank der Verbraucherpreisindex im Januar 2017 um
0,6 %. Das Statistische Bundesamt (Destatis) bestätigt damit seine vorläufigen
Gesamtergebnisse vom 30. Januar 2017.
Preistreibend wirkt seit Dezember 2016 die Preisentwicklung bei Energie. Im Januar
2017 lagen die Energiepreise insgesamt mit + 5,9 % deutlich über dem Vorjahresniveau.
Der Preisanstieg bei Energie binnen Jahresfrist hat sich damit deutlich verstärkt, im
Dezember 2016 hatte die Teuerungsrate hierfür noch bei + 2,5 % gelegen. Im Januar
2017 waren vor allem Mineralölprodukte teurer als ein Jahr zuvor (+ 18,1 %, davon
leichtes Heizöl: + 42,5 %; Kraftstoffe: + 12,8 %). Auch für Strom mussten die
Verbraucher mehr bezahlen (+ 1,4 %). Deutlich günstiger waren hingegen Umlagen für
Zentralheizung und Fernwärme (− 5,7 %) sowie Gas (− 3,3 %). Ohne Berücksichtigung
der Energie hätte die Inflationsrate im Januar 2017 bei + 1,5 % gelegen, ohne
Berücksichtigung der Mineralölprodukte nur bei + 1,3 %.
Auch die Preise für Nahrungsmittel lagen im Januar 2017 mit + 3,2 % deutlich höher als
im Januar 2016. Der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln hat sich damit erneut verstärkt
(Dezember 2016: + 2,5 %; November 2016: + 1,2 %). Erheblich teurer als ein Jahr zuvor
waren im Januar 2017 vor allem Speisefette und Speiseöle (+ 12,8 %, darunter Butter:
+ 26,2 % und Olivenöl: + 5,3 %) sowie Gemüse (+ 10,7 %, darunter Gurken: + 69,5 %
und Kopfsalat oder Eisbergsalat: + 59,2 %). Auch alle anderen Nahrungsmittelgruppen
verteuerten sich im Vergleich zum Januar 2016, zum Beispiel Obst (+ 4,6 %),
Molkereiprodukte und Eier (+ 2,7 %) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+ 0,4 %).
Gemessen an der Gesamtteuerung erhöhten sich die Preise für Waren insgesamt, die
Energie und Nahrungsmittel einschließen, im Januar 2017 gegenüber Januar 2016 mit
+ 2,7 % überdurchschnittlich. Zudem verteuerten sich binnen Jahresfrist einzelne Waren
deutlich, zum Beispiel Zeitungen und Zeitschriften (+ 4,2 %) sowie Tabakwaren
(+ 3,2 %). Einige Waren wurden dagegen auch billiger, unter anderem Geräte der
Unterhaltungselektronik (− 4,6 %).
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Im Vergleich zu den Waren erhöhten sich im Januar 2017 die Preise für Dienstleistungen
mit + 1,2 % gegenüber dem Vorjahr schwächer. Entscheidend für die Preiserhöhung der
Dienstleistungen waren die Nettokaltmieten (+ 1,6 % gegenüber Januar 2016), da
private Haushalte einen großen Teil ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden. Deutlicher
verteuerten sich binnen Jahresfrist unter anderem Dienstleistungen für Verpflegung in
Restaurants, Cafés und Straßenverkauf (+ 1,9 %) sowie für Versicherungen (+ 2,5 %).
Verbraucherfreundlich war die Preisentwicklung hingegen bei Telekommunikationsdienstleistungen (− 1,1 %). Auch die Preise für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen
sanken (− 6,3 %), was insbesondere aus der Umsetzung des Pflegestärkegesetzes II
resultiert.
Veränderung im Januar 2017 gegenüber dem Vormonat Dezember 2016
Der Preisrückgang im Januar 2017 um 0,6 % im Vergleich zum Dezember 2016 war zu
einem erheblichen Teil saisonbedingt: So lagen die Preise für Pauschalreisen deutlich
unter dem Niveau des Urlaubsmonats Dezember (– 19,6 %). Auch die Preise für
Flugreisen gingen zurück (− 3,9 %). Zudem sanken gegenüber dem Vormonat die Preise
für Bekleidungsartikel (– 5,7 %) sowie für Schuhe und Schuhzubehör (– 3,7 %),
insbesondere aufgrund der Rabatte bei Winterwaren. Auffällig war im Januar 2017 auch
der Preisrückgang bei Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (– 9,1 %), maßgeblich
geprägt durch die Umsetzung des Pflegestärkungsgesetzes II.
Preiserhöhungen gab es im Januar 2017 gegenüber dem Vormonat hingegen bei
Nahrungsmitteln (+ 0,7 %). Teurer wurde hier insbesondere Gemüse (+ 3,8 %, darunter
Kopf- und Eisbergsalat: + 36,7 %; Tomaten: + 12,2 %). Zudem wurden Preisanstiege bei
Energie (+ 0,9 %) ermittelt, unter anderem bei Kraftstoffen (+ 2,2 %), leichtem Heizöl
(+ 1,2 %) sowie Strom (+ 1,0 %). Letzteres lässt sich teilweise auf die Neufestlegung der
Umlage nach dem Erneuerbaren-Energie-Gesetz (EEG) zurückführen (2017: 6,88
Cent/kWh; 2016: 6,35 Cent/kWh).
Harmonisierter Verbraucherpreisindex für Deutschland
Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für
Deutschland lag im Januar 2017 um 1,9 % über dem Stand von Januar 2016. Im
Vergleich zum Dezember 2016 sank der Index im Januar 2017 um 0,8 %. Die vorläufigen
Ergebnisse für den HVPI vom 30. Januar 2017 wurden damit bestätigt.
Weitere Informationen zur Verbraucherpreisstatistik bietet die Fachserie 17, Reihe 7
„Verbraucherpreise für Deutschland“. Detaillierte Daten und lange Zeitreihen zur
Verbraucherpreisstatistik können über die Tabellen Verbraucherpreisindex (611110004) und (61111-0006) sowie Harmonisierte Verbraucherpreisindex (61121-0002) und
(61111-0004) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.
Weitere Auskünfte:
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Verbraucherpreisindex für Deutschland Januar 2017
Gesamtindex / Teilindex
Gesamtindex
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke
Nahrungsmittel
Fleisch und Fleischwaren
Obst
Gemüse
Alkoholische Getränke und
Tabakwaren
Bekleidung und Schuhe
Wohnung, Wasser, Strom,
Gas und andere Brennstoffe
Nettokaltmiete
Haushaltsenergie
Strom
Gas
Leichtes Heizöl
Möbel, Leuchten, Geräte und
anderes Haushaltszubehör
Gesundheitspflege
Verkehr
Kraftstoffe
Superbenzin
Dieselkraftstoff
Nachrichtenübermittlung
Freizeit, Unterhaltung und
Kultur
Pauschalreisen
Bildungswesen
Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen
Andere Waren und Dienstleistungen
Gesamtindex
ohne Heizöl und Kraftstoffe
ohne Haushaltsenergie
ohne Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe)
Waren
Verbrauchsgüter
Energie
Dienstleistungen
Gewichtung
Index
2010 = 100
Veränderung
Veränderung
gegenüber
gegenüber
VorjahresVormonat
zeitraum
in %
1,9
– 0,6
in ‰
1 000,00
108,1
102,71
90,52
115,8
116,0
3,0
3,2
0,8
0,7
20,76
8,76
11,26
114,1
127,2
118,5
1,1
4,6
10,7
0,0
0,1
3,8
37,59
44,93
117,0
103,3
2,1
1,5
0,2
– 4,9
317,29
209,93
68,19
26,21
14,46
11,11
109,1
109,0
109,8
126,9
104,3
90,8
1,8
1,6
2,8
1,4
– 3,3
42,5
0,2
0,3
0,2
1,0
– 2,0
1,2
49,78
44,44
134,73
38,37
28,38
9,19
30,10
103,8
106,1
107,1
97,7
98,1
97,2
90,1
0,2
1,7
4,1
12,8
11,1
19,7
– 0,9
– 0,1
0,6
0,7
2,2
2,2
1,9
0,1
114,92
26,83
8,80
104,8
99,4
95,1
1,6
1,4
1,2
– 5,1
– 19,6
0,5
44,67
114,1
1,8
0,2
70,04
108,5
0,3
– 1,3
950,52
931,81
108,8
108,0
1,3
1,8
– 0,7
– 0,7
893,44
479,77
307,89
106,56
520,23
108,5
108,0
111,3
105,4
108,3
1,5
2,7
3,5
5,9
1,2
– 0,7
0,0
0,6
0,9
– 1,1
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Verbraucherpreisindex für Deutschland
Gesamtindex
________
Jahr / Monat
2015 JD
2016 JD
2016
2017
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
Januar
Index
2010 = 100
106,9
107,4
106,1
106,5
107,3
106,9
107,2
107,3
107,6
107,6
107,7
107,9
108,0
108,8
108,1
Veränderung
Veränderung
gegenüber
gegenüber
VorjahresVormonat
zeitraum
in %
0,3
–
0,5
–
0,5
– 0,8
0,0
0,4
0,3
0,8
– 0,1
– 0,4
0,1
0,3
0,3
0,1
0,4
0,3
0,4
0,0
0,7
0,1
0,8
0,2
0,8
0,1
1,7
0,7
1,9
– 0,6
JD = Jahresdurchschnitt
– = nichts vorhanden
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