Eine historische Bewegung Über 260 ehrenamtlich Engagierte sind im Landkreis in der Flüchtlingshilfe tätig. Ohne sie wären die Betreuung und Integration der Asylsuchenden nicht zu bewältigen. VERANSTALTUNGSREIHE VON UNSERER MITARBEITERIN USCHI PRAWITZ Kulmbach — Das bürgerschaftliche Engagement in der Flüchtlingshilfe war das Thema der jüngsten Veranstaltung der Reihe „Chancenoptimierer“. Die genauen Zahlen hatte Heike Söllner vom Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement (KoBE) parat und meinte zur ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe: „Ich möchte das schon als eine historische Bewegung bezeichnen, wir haben alle erlebt, welche Kraft im bürgerschaftlichen Engagement steckt.“ In 13 der 22 Gemeinden im Kulmbacher Land sind derzeit uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu Sprachkurs uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu Persönlich erstellt für: Landratsamt Kulmbach (60000843) KULMBACH STADT 13 DONNERSTAG, 16. FEBRUAR 2017 Am 18. und 25. Februar findet ganztägig im BRK-Heim in der Flessastraße ein Sprachkurs für ehrenamtliche Sprachvermittler für Deutsch als Fremdsprache statt. Die Anmeldung erfolgt über das BRK direkt, Informationen sind erhältlich über 0951-18558800 oder [email protected]. up 460 Asylbewerber untergebracht, 330 wurden bereits anerkannt. In 11 Kommunen sind ehrenamtliche Helferkreise beziehungsweise über 260 ehrenamtlich Engagierte in der Flüchtlingshilfe und in Integrationsprojekten aktiv. „Das ehrenamtliche Engagement ist enorm wichtig, der Staat hätte das alles ohne die vielen Ehrenamtlichen gar nicht leisten können“, sagte Heike Söllner. Nach der anfänglichen Nothilfe ginge es in der aktuellen Phase darum, die Integration voranzutreiben. Dennoch gelte es zu beachten, dass ein Ehrenamt auch nur begrenzt geleistet werden könne. „Freiwillig Engagierte haben Rechte und Pflichten, und das eigene persönlich Wohl darf nicht auf der Strecke bleiben“, ermahnte Heike Söllner. So sei es wichtig, die eigenen Grenzen zu kennen und Fachleute einzuschalten, wenn das eigene Engagement an seine Grenzen stößt. „Auch die positive Rückmeldung bewirkt viel“, sagte Heike Söllner. Den betreuten Flüchtlingen müsse oft auch deutlich gemacht werden, dass es sich um ein Ehrenamt handelt, „denn das kennt man in vielen Ländern Wir spielen zusammen Karten, so lernt die Familie ganz nebenbei das Zählen auf Deutsch. Margit Schoberth „Flüchtlingspatin“ gar nicht.“ Dass sich die Integrationsarbeit lohnt, sieht man am Beispiel von Mezkin Hussein, die vor knapp eineinhalb Jahren mit ihrem Mann und ihrem siebenjährigen Sohn aus Syrien kam. Margit Schoberth hat mit ihrem Mann eine Patenschaft für die Familie übernommen, und beide Seiten profitieren davon. „Wir integrieren uns miteinander“, lachte die sympathische Kulmbacherin, die sich freute, dass Mezkins Ehemann, ein Schneider, jetzt einen günstigen Raum gefunden hat, um endlich wieder arbeiten zu kön- Heike Druse vom Verein "Kulmbach ist bunt" (li) im Gespräch mit Margit Schoberth und Mezkin Hussein. "In Kulmbach klappt das - wir schaffen das!" nen. „Wir spielen zusammen Karten, so lernt die Familie ganz nebenbei das Zählen auf Deutsch“, sagte Margit Schoberth. Sie ist der festen Überzeugung: „In Kulmbach klappt das – wir schaffen das.“ Monika Cosma und Kerstin Ziegler stellten die Koordinierungsstelle frühkindliche Entwicklung (KoKi) vor. Das KoKi ist Beratungs- und Vernetzungsstelle für Schwangere und Familien mit Kleinkindern bis drei Jahre. Ziel ist es, allen Kindern von Geburt an bessere Chancen für eine gute Entwicklung zu bieten. „Wir wollen präventiv helfen, bevor Schlimmeres geschieht“, sagte Monika Cosma und wies darauf hin, dass man in ihrem Büro auch anonym anrufen könne. Das KoKi sei zwar an das Jugendamt angegliedert, aber man habe auch den Kollegen im Jugendamt gegenüber Schweigepflicht. „Die Menschen kommen zu uns, wenn sie sich unsicher im Umgang mit dem Kind fühlen, wenn es psychische Erkrankungen gibt oder die Wohnsituation nicht passt“, erklärte Kerstin Ziegler. Allerdings kämen insbesondere Asylbewerber oft nicht von selbst, obwohl die Beratung kostenfrei sei. „Wir vermitteln beispielsweise auch Hebammen, Kursangebote oder vermitteln im Falle von traumatischen Störungen an Fachleute.“ Bislang haben die beiden engagierten Frauen in der Arbeit mit Flüchtlingsfamilien gute Erfahrungen gemacht, trotz sprachlicher Barrieren. „Die ganze Flüchtlingssituation ist ein sensibler und wichtiger Bereich“, betonte Peter Müller von der Kommunalen Koordination der Bildungsangebote für Neuzugewanderte im Landratsamt, zum Abschluss des Vortragsabends, „wir dürfen die Menschen damit nicht alleine lassen, sie gehören einfach dazu, Punkt.“
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