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IM BLICK
Das Magazin der ev.-luth. Kirchengemeinde St. Nicolai
96
www.nicolai-lemgo.de
|
facebook.com/St.Nicolai.Lemgo
Ausgabe März | April | Mai 2017
Foto: amm
Nr.
Axel Bley
Der Junior will Handballer werden
Aufgehübscht
Gemeindebrief in
erneuertem Design
Geschichte
Wie die Reformation
nach Lippe kam
Seite 3
Seite 5
Seite 13
2
Andacht
Sich Frieden wünschen,
damit geht es los
Foto: 97898_original_R_by_Helene Souza_pixelio.de
Vielleicht sollte ich es einfach mal
probieren. Einfach so, beim nächsten Hausbesuch: »Guten Tag, ich bin
Pfarrer Erichsmeier von St. Nicolai. Ich
bin gekommen, um Ihnen Frieden zu
wünschen.«
Wie mein Gegenüber wohl reagieren würde? Verwundert, weil ich mit
so einem merkwürdigen Anliegen
daherkomme? Verärgert, weil ich
wegen eines vermeintlich folgenlosen Wunsches an der Tür geklingelt
habe? Erfreut, weil es für uns alle doch
eigentlich nichts Wichtigeres gibt als
den Frieden?
Jesus schickt seine Jünger los mit
dieser Ermahnung: »Wenn ihr in ein
Haus kommt, so sagt als Erstes: Friede
diesem Haus!« Zwar sollen sie dann
auch Kranke heilen und das Reich
Gottes verkünden. Aber das Erste,
was sie bringen, was sie zumindest
den Menschen, zu denen ihr Herr sie
schickt, sagen sollen, ist: »Friede sei
diesem Haus!«
Mir kommt diese Ermahnung Jesu
so vor, als würde er uns auffordern,
ein großes Vorzeichen vor all unsere
Unternehmungen und Bemühungen
zu schreiben. Alles, was wir tun - als
Kirche sowieso, aber doch auch privat
als Christen - es soll unter diesem
Vorzeichen stehen und geschehen, dass
es Frieden bringt. Mit dem Frieden also
sollen wir nicht eines schönen Tages,
wenn endlich alle Kriege beendet, alle
Konflikte geschlichtet und alle Streitigkeiten aus der Welt geschafft sind,
aufhören - mit dem Frieden sollen wir
anfangen, hier und jetzt, und immer
wieder.
Weil Frieden mehr ist als das Ende
des Krieges. Weil Frieden die Art von
Miteinander, von Leben ist, für die wir
Menschen eigentlich gemacht sind. Ein
Miteinander, in dem keiner übersehen
wird. Ein Miteinander, in dem jeder das
bekommt, was er braucht. »Schalom«,
so heißt er in der Sprache der Bibel.
Das bedeutet: Unversehrtsein, Heilsein,
Wohlbefinden. Um dieses unversehrte
Leben zu bringen, ist Jesus auf diese
Inhalt
Andacht........................................ 2
Mitarbeiter.................................. 3
Gemeindeleben..................... 4-8
Diakonie....................................... 9
Gottesdienste
und Konzerte.................... 10-11
Musik...........................................12
Geschichte................................13
Werbung....................................14
Taufen, Trauungen,
Bestattungen ...........................15
Zum Schluss.............................16
u
Spendenkonten
St. Nicolai:
DE65 4825 0110 0000 0045 31
BIC: WELADED1LEM
Kantorei-Förderverein:
DE65 4825 0110 000 134809
»Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus!« (Lukas 10,5)
Welt gekommen. Davon haben die
Engel gesungen bei seiner Geburt, und
das hat er seinen Leuten gewünscht, als
er sie am Ostermorgen als der Auferstandene wiedersah: »Friede sei mit
euch!«
Wann fangen wir an, als seine Leute
unser Miteinander unter dieses Vorzeichen zu stellen? Am besten – immer
wieder neu. Und – gleich am Anfang.
Immer, wenn wir einander begegnen – immer wieder. »Wenn ihr in ein
Haus kommt, so sagt als erstes: Friede
diesem Haus!« Schalom – damit geht
es los.
■ FRANK ERICHSMEIER
Kollektenbons
sind gegen Spendenquittung
im Gemeindebüro zu erhalten.
Sie können in Gottesdiensten statt Bargeld für die Kollekte verwendet werden.
Impressum
Der Gemeindebrief »IM BLICK«
erscheint vier Mal im Jahr, im
Auftrag des Kirchenvorstands (verantwortlich Dr. Andreas Lange)
St. Nicolai, Papenstraße 16
32657 Lemgo, Telefon 05261-4075
[email protected],
www.nicolai-lemgo.de.
Gestaltung: Dr. Andreas Lange
Auflage: 4.200
Druck: Merkur Detmold
Konzeption: www.amm-lemgo.de
Bildnachweis bei den Fotos (sonst
www.gemeindebrief.de).
Beiträge für die nächste Ausgabe
werden berücksichtigt, wenn sie acht
Wochen vor dem im Gottesdienstplan aufgeführten letzten Sonntag
angemeldet werden.
3
Portrait
Christiane Noah
Corinna Strüwe
Papenstraße 16, mo., di., do.,
fr. 10-12 Uhr und
di. 14-16 Uhr
Tel. 05261 4075, Fax 17711
[email protected]
www.nicolai-lemgo.de
Rechnungsführung: Kontierservice de Jong, Detmold
Pfarrer
Superintendent
Dr. Andreas Lange
Tel. 189802, Fax 187059
[email protected]
Superintendentur:
Christiane Noah
Pfarrer Dr. Ulf Zastrow
Tel. 9218736, Fax 9211166
[email protected]
Pfarrer Frank Erichsmeier
Tel. 05231-28326,
erichsmeier@nicolai-lemgo.
de
Kirchenmusik
Kirchenmusikdirektor
Friedemann Engelbert
Tel. 669690, Fax 17711
[email protected]
Küster
Küster Gerd Borchers
Tel. 17766,
[email protected]
Küstervertreter Dirk Reiche
Tel. 4075
Papa ist Architekt, der Junior
will Handballer werden
Axel Bley wohnt mit seiner Familie
in Lemgo. Mit seinen beiden Kindern
Hannes (8) und Jarne (3) besuchen er
und seine Frau Tina regelmäßig die Kinderkirche in St. Nicolai. Seine Kinder
sind begeistert von der Kircheneule
Salomo, dem Kinderkirchen-Maskottchen.
Axel Bley ist über die Musik eng verbunden mit der Kirche. Als Jungbläser
spielte er bereits im Posaunenchor in
Hohenhausen. Später übernahm er die
Leitung des Posaunenchores in Heiden, wo er seine Frau kennenlernte.
Inzwischen ist er Posaunenchorleiter
in Hohenhausen und seine Frau in Heiden. Nach seinem Architekturstudium
ist er nun in Lemgo als freiberuflicher
Architekt tätig.
Sein eigener Lebenslauf ist ihm allerdings in unserem Gespräch nicht so
wichtig. Lieber erzählt er von seinen
zwei Kindern und darüber, wie der Kindergarten Rampendal eine Verbindung
zu St. Nicolai entstehen ließ. Hannes
kam mit drei Jahren in den Kindergarten, sein Bruder Jarne folgte dem
Vorbild des Bruders später, als dieser in
die Grundschule wechselte. Die erste
Kindergartenzeit verbrachte Hannes
direkt neben der Kirche im Gemeindehaus von St. Nicolai. Wegen Renovierungsarbeiten war der Kindergarten
kurzfristig ausquartiert.
Die Kinder verbrachten viel Zeit auf
dem Kirchengelände und auch in der
Kirche. Obwohl der Kindergarten
zunächst nicht wegen der religiösen
Ausrichtung ausgesucht worden war,
ist Axel Bley begeistert davon, wie
Kinder und Religion unter einen Hut
gebracht werden. Erfreut nimmt Bley
wahr, wie »Kirche« in St. Nicolai praktiziert wird und auch Zugang zu den
kleinsten Gemeindegliedern findet. Alle
Kinder – egal welcher Religionszugehörigkeit – sind willkommen; hier findet
Integration statt, meint er. Christliche
Werte werden im Alltag gelebt und
kindgerecht vermittelt und begleiten
die Kindergartenkinder bis zur Einschulung. Axel Bley ist mit der Wahl des
Kindergartens zufrieden und würde
Foto: Brünner
Gemeindebüro
Axel Bley mit Hannes und Jarne
sich auch wieder für diese Einrichtung
entscheiden.
Bley erzählt, dass Hannes schon von
klein an ein großes Interesse an Kirchengemäuern hatte. Hannes kannte
alle Lemgoer Kirchen. Auf die Frage, ob
der Berufswunsch aus diesem Grunde
vielleicht auch in Richtung Architektur
ginge, sagt Axel Bley augenzwinkernd,
dass der Junior derzeit lieber Handballer werden möchte.
Eine nette Anekdote berichtet Bley
von einem Familienausflug. Den Hinweis der Eltern im Kölner Dom auf den
gekreuzigten Jesus in der Höhe, kommentierte sein Kind mit: »Der hängt
doch in der St. Nicolai-Kirche!«.
■ ELKE BRÜNNER
4
Foto: Dr. Eberhardt
■ DR. GÖNKE EBERHARDT
Küster Gerd Borchers zeigt den Kindern den
Weg zur Turmspitze von St. Nicolai.
Wir sagen
»Tschüss«
Lustige Theateraufführungen
werden in Erinnerung bleiben
– aber wegen Ganztagsschule
war das intensive Theatertraining nicht mehr möglich. Die
Jugendtheatergruppe und die
Leiterinnen Elke Gaulke und
Dorit Koderisch verabschieden
sich aus dieser Arbeit.
Dr. Gönke Eberhardt geht zur Schule
Seit 1. Februar arbeitet Pfarrerin Dr.
Gönke Eberhardt mit einer halben
Stelle am Stadtgymnasium Detmold.
Sie hatte in St. Nicolai als »Pfarrerin im
Probedienst« eine auf höchstens vier
Jahre befristete Stelle, die im September 2017 automatisch ausgelaufen
wäre. Als Mutter von vier Kindern sei
für sie der halbe Dienstumfang genau
richtig, so Dr. Eberhardt. Außerdem
wohne die Familie in Hiddesen in der
Nähe der neuen Arbeitsstätte. In einem
Familiengottesdienst wurde sie Mitte
Februar aus ihrem Dienst in St. Nicolai
verabschiedet.
Ihren Pfarrbezirk (Hamelner Straße bis
Hopfenfohr) übernimmt Pfarrer Frank
Erichsmeier, wenn es um Besuche und
Bestattungen geht. Für die anderen
Arbeitsgebiete – rund um Kinder und
Familien – rückt Pfarrer Dr. Zastrow
nach. ■ DR. ANDREAS LANGE
Foto: Dr. Eberhardt
Pfarrerin Dr. Gönke Eberhardt arbeitet seit
dem 1. Februar im Schuldienst.
Das Programm wechselt: Pizzaabende,
diskutieren, Spiele und mehr. Der Jugendkreis
NicoTeens trifft sich dienstags 18 Uhr im
Gemeindehaus-Bistro. Jugendliche ab 13 Jahren
sind willkommen.
Im Konfi-Unterricht lernt man was für’s
Leben - manchmal auch ganz praktisch. Mit
Akkuschrauber und Wasserwaage haben die
Konfirmanden der Gruppe von Pfarrerin Dr.
Eberhardt geschickt ein Bücherregal aufgebaut.
Anschließend stellten sie mit Papierumschlägen
präparierte Gesangbücher hinein, um auf diese
Weise den Aufbau der Bibel zu veranschaulichen und ihren Mitkonfirmanden Rätselaufgaben dazu zu stellen. Schließlich handelt es sich
bei der Bibel um eine ganze Bibliothek, die mit
ihren vielen verschiedenen Schriften im Laufe
von ca. 1000 Jahren entstanden ist.
Foto: Koderisch
Einen besonderen Ort haben Kinder
vom Kindergarten Rampendal zum 13.
bundesweiten Vorlesetag aufgesucht:
den Nordturm von St. Nicolai. Begleitet von ihren Erzieherinnen und Küster
Gerd Borchers kletterten die Kinder
die steilen Holztreppen nach oben. Sie
bestaunten Turmuhr und Glocken und
machten es sich oben zwischen den dicken Balken mit Decken und Kissen gemütlich. Pfarrerin Dr. Gönke Eberhardt
las im Halbdunkel Märchen, Sagen und
Gedichte vor: die Geschichte vom Rattenfänger von Hameln, vom tausendjährigen Rosenstock zu Hildesheim und
der versunkenen Stadt Vineta. Auch die
drei Spatzen im Haselstrauch lernten
die Kinder kennen und das Gedicht
vom Bratapfel. »Kircheneule Salomo«
war mit dabei: die Puppe, die alle Kinder- und Familiengottesdienste in St.
Nicolai begleitet.
Foto: Nickel
Vorlesen hoch
oben im Turm
Foto: Gehrmann
Gemeindeleben
5
Foto: amm
Gemeindeleben
Foto: Freitag
Verreisen mit St. Nicolai
Wer rechtzeitig über Studienfahrten
und andere Reisen der St. Nicolai-Gemeinde informiert werden möchte,
kann sich unter http://www.nicolai-lemgo.de/reisen in eine Liste eintragen und erhält dann Informationen
über anstehende Fahrten.
Freuen sich über das Ergebnis: Thorsten Meier, Superintendent Dr. Andreas Lange und Mario Krüger.
Gemeindebrief wurde
aufgehübscht
Vor zehn Jahren ist der bisherige Gemeindebrief der St. Nicolai-Gemeinde
entwickelt worden. Nun war es an der
Zeit, ihn zeitgemäß aufzufrischen. Im
Öffentlichkeitsausschuss der Gemeinde waren Wünsche zur Überarbeitung
zusammengestellt worden. Dr. Andreas
Lange hat mit Thorsten Meier (Geschäftsführer von »amm«) und Grafik-Designer Mario Krüger den neuen
Gemeindebrief erarbeitet. Die Schriftarten, die Farben und das Logo der
Gemeinde sind gleich geblieben. Die
vielen Bögen und Kreise des bisherigen
Gemeindebriefs sind durch gerade
Linien ersetzt worden. Auf den Seiten
10 und 11 gibt es jetzt einen viel übersichtlicheren Plan von Gottesdiensten
und Konzerten. Neu gibt es eine Seite
»Diakonie«: auf ihr sind Beiträge über
Flüchtlingshilfe, Kindergarten, Diakoniestation und das Waisenhaus Dumanzy zu finden. Die Inhalte sind etwas
anders als bisher angeordnet. »Da
haben wir zahlreiche Rückmeldungen
von Lesern aufgegriffen«, so Lange.
Gemeindebriefe gibt es in St. Nicolai
seit dem Jahr 1879. Damals erschienen
die Gemeindebriefe wöchentlich mit
vier Seiten Umfang. Später kamen
Schwarz-Weiß-Bilder dazu. Seit zehn
Jahren wird der Gemeindebrief vierfarbig gedruckt.
Der Gemeindebrief ist ein großes
Gemeinschaftswerk: Die Ausgaben
werden inhaltlich vom Öffentlichkeitsausschuss geplant. Viele Menschen
steuern Texte und Bilder bei. Dr. Lange
gestaltet dann alles zu einem Magazin,
das die Leser gern zur Hand nehmen.
Wenn der Gemeindebrief von der Druckerei zurück ist, wird er von Ehrenamtlichen verteilt. Fast 120 Ehrenamtliche helfen mit, dass der Gemeindebrief
in die Häuser kommt.
Der Gemeindebrief ist nur ein Teil der
Öffentlichkeitsarbeit von St. Nicolai:
Gut besucht wird die Website der
Gemeinde mit der Adresse www.
nicolai-lemgo.de. Außerdem sind über
600 Menschen »Fan« von St. Nicolai
bei Facebook. Alle zwei Tage sind dort
aktuelle Bilder und Texte zum Gemeindeleben zu finden.
■ DR. ANDREAS LANGE
Professor Werner Freitag von der Uni Münster
spricht in der Schlosskapelle in Detmold am
Mittwoch, 26. April um 19.30 Uhr über die
Reformation in Westfalen und Lippe. Prinz
Stephan zur Lippe leitet den Abend ein. Die
Schlosskapelle ist sonst für die Öffentlichkeit
nicht zugänglich und wird für diesen Abend zur
Verfügung gestellt.
Osterfrühstück im Gemeindehaus
Auch in diesem Jahr werden die
Frühaufsteher belohnt: Nach dem
Frühgottesdienst am Ostersonntag
um 6 Uhr sind im Gemeindehaus die
Tische für ein Osterfrühstück gedeckt.
Von der Gemeinde werden gefärbte
Eier, Brötchen, Butter und Getränke
bereitgestellt. Alles andere für ein
Frühstücksbuffet wird als Spende erbeten: Stuten, Brot, Schinken, Käse und
Marmelade sind willkommen und können am Ostersamstag zwischen 10 und
11.30 Uhr ins Gemeindehaus gebracht
werden. Das Vorbereitungsteam macht
aus den gespendeten Lebensmitteln
Platten für das Buffet.
6
Foto: Dr. Lange
Gemeindeleben
Frauenkreis 65+
Montag, 13. März, 15 Uhr
»Äthiopien braucht unsere Hilfe«
(Superintendent i.R. Dieter Lorenz)
Montag, 10. April, 15 Uhr
»Sie singen alle! Wie sich die Reformation über Lieder verbreitet hat«
(Pfarrerin Steffie Langenau)
Montag, 8. Mai, 15 Uhr
»Luthers Tischreden« (Pfarrer
Richard Krause)
Luther in St. Nicolai entdecken
Pfarrer i.R. Heinz Wöltjen und
Superintendent Dr. Andreas Lange laden ein, Martin Luther, seine
Theologie und Gedanken bei einem
Rundgang in der St. Nicolai-Kirche mit
Texten und Liedern zu entdecken: am
Mittwoch, 31. Mai um 15 Uhr.
Frauenausflug
Am Montag, 12. Juni, 9-17 Uhr
geht es zur Landesgartenschau
nach Bad Lippspringe unter
Leitung von Superintendent Dr.
Andreas Lange. Anmeldungen
sind ab sofort im Gemeindebüro möglich. Die Teilnahme
kostet 24 Euro pro Person für
Busfahrt, Eintritt und Programm.
Im Frauenkreis beginnt das neue Jahr immer lecker. Alle Frauen bringen etwas für das Buffet beim
ersten Treffen im neuen Jahr mit. Der Frauenkreis trifft sich am 2. Montag im Monat, 15 bis 17 Uhr.
Die meisten Frauen sind »65+«. Neue Teilnehmerinnen sind jederzeit willkommen.
Neue Konfis ab jetzt anmelden
Wer nach den Sommerferien mit Konfirmanden-Unterricht beginnen will,
kann sich jetzt anmelden. Zu Beginn
sind die Konfis in der 7 . Schulklasse,
die Zeit endet mit der Konfirmation
im Frühjahr 2019. Die Jugendlichen
können wählen, ob sie zweimal im
Monat dienstags 15-16.30 Uhr kommen (Gruppe von Superintendent Dr.
Lange) oder einmal im Monat samstags
9-12.30 Uhr (Gruppe von Pfarrer Dr.
Zastrow). Anmeldungen sind online
möglich: http://www.nicolai-lemgo.de/
infos-konfis.
Gold- und Diamantkonfirmation
Am Sonntag, 27. August sind alle zum
Gottesdienst und Feiern eingeladen,
die vor 50 oder 60 Jahren konfirmiert
wurden. Um 10 Uhr wird ein Gottesdienst gefeiert, danach kann man den
Kirchturm besteigen oder an einer
Kirchenführung teilnehmen. Zum
Mittagessen geht es ins Café Vielfalt.
Mit Gruppenbild, Essen und Getränken kostet die Teilnahme pro Person
25 Euro (für mitkommende Partner 20
Euro). Anmeldungen sind ab sofort im
Gemeindebüro möglich.
Foto: Landesgaratenshcau
Lauterbach-Fenster verstehen
Der Göttinger Pfarrer Harald Storz hat
sich mit dem Glasmaler Franz Lauterbach beschäftigt. Lauterbach hat
zwischen 1895 und 1929 für dreißig
Kirchen Fenster im »Jugendstil« angefertigt, darunter auch die Altarfenster
in St. Nicolai. Pfarrer Storz führt in das
Leben und Werk Lauterbachs ein und
erklärt die Glasmalereien in St. Nicolai
am Donnerstag, 27. April um 15 Uhr
im Gemeindehaus Papenstr. 17. Ab
14.45 Uhr stehen Kaffee und Kuchen
bereit.
7
Superintendent Lange jetzt »Dr.«
Fast sechs Jahre haben die Arbeiten
an der Doktorarbeit gedauert, nun
hat er sie erfolgreich beendet. Superintendent Andreas Lange hat an der
Kirchlichen Hochschule Wuppertal-Bethel einen Doktortitel im Fach
»Diakoniewissenschaften« erworben.
Seine Arbeit beschäftigt sich mit der
Geschichte Lemgos in den Jahren um
1880 herum. Sie wird im Herbst dieses
Jahres als Buch erscheinen.
Posaunenchor Lemgo
Tiefgründig sprechen
Am Mittwoch, 15. März, 19.30 Uhr
findet im Gemeindehaus in der
Papenstraße 17 das nächste Gesprächsangebot »Glaube und Zweifel«
statt. Fragen des Glaubens und die Geschichten der Bibel sollen ins Gespräch
gebracht werden. Dabei geht es nicht
darum, einander zu belehren, sondern
im Gespräch eigene Positionen darzustellen und sich von anderen Meinungen und Ideen bereichern zu lassen.
Die Gesprächsleitung hat Pfarrer Dr.
Ulf Zastrow.
Am Dienstag, 7. März, 19.30 Uhr ist der Wittenberger Theologe Dr. Friedrich Schorlemmer
im Gemeindehaus St. Nicolai zu Gast. Er
spricht über Martin Luther und die Stellung
zur staatlichen Gewalt.
So einfach in die Kirche eintreten
Wer aus der Kirche ausgetreten ist
und wieder zurück möchte, kann das
bei jedem Pfarrer und in jedem Gemeindebüro erklären. Ergänzend gibt
es das Angebot der Kircheneintrittsstellen, zum Beispiel in der Sakristei
der St. Nicolai-Kirche. An jedem ersten
Freitag im Monat ist dort ein Lemgoer
Pfarrer zwischen 16 und 18 Uhr anzutreffen und hat Zeit zum Gespräch.
Wer lieber einen anderen Termin
verabreden möchte, kann sich per
Email an eintritt@lemgo-evangelisch.
de melden.
Foto: Krull
Der Posaunenchor bietet Kindern ab
3. Schulklasse sowie Erwachsenen
die Möglichkeit, ein Blechblasinstrument zu erlernen. Gelernt wird
mit Trompete, Horn, Posaune oder
Bariton. Der Posaunenchor stellt
ein Leihinstrument und Noten.
Nähere Informationen bei Wolfgang
Wollbrink, Telefon 97084, kontakt@
tischlerei-wollbrink.de.
»Wie sozial sind wir eigentlich?«
Vielleicht wird es am 3. Mai abends
warm sein. Dann könnte man statt am
nicht vorhandenen Kamin, draußen
im Gemeindehaus-Atrium um den
Feuerkorb sitzen. Wenn nicht, wird
im Gemeindehaus wieder der Raum 3
so gemütlich hergerichtet sein, dass
niemand einen Kamin vermissen wird.
Herzlich lädt Pfarrer Dr. Ulf Zastrow
zum nächsten Kaminabend am Mittwoch, 3. Mai um 19.30 Uhr ein. Es gibt
Begegnungen, Getränke, Knabbereien
und Gespräche. Das Thema lautet:
»Wie sozial sind wir eigentlich?« Der
»Soziale Mittagstisch in Lemgo« wird
vorgestellt. In der Diskussion kann
ausgetauscht werden, was unbedingt
durch professionelle Dienstleister
geleistet werden muss und was von
Bürgern als ehrenamtliches Engagement unverzichtbar ist.
Foto: Lange
Zwanglos abends treffen
Am Mittwoch, 31. Mai um 18 Uhr lädt
Pfarrer Dr. Ulf Zastrow ins Gemeindehaus St. Nicolai für eine Stunde
zum After-Work-Treff ein. Das ist die
Möglichkeit, sich in lockerer Atmosphäre mit Menschen zu treffen, die
man im Gottesdienst, in der Nachbarschaft oder andernorts nur flüchtig
sieht. Ein kurzer geistlicher Impuls zur
Eröffnung – »und dann sind schon alle
miteinander im Gespräch«, hofft Dr.
Zastrow. Bei schönem Wetter findet
das Treffen im Gemeindehaus-Atrium
(ansonsten im Saal​) statt. Küster Gerd
Borchers wird auch noch grillen.
Foto: Schorlemmer
Gemeindeleben
Dr. Irmgard Schwaetzer, Berlin, eröffnete mit
einem Vortrag die Lemgoer Veranstaltungen
im Reformationsjubiläumsjahr.
Kirchenmusikdirektor Friedemann Engelberts gute Idee wurde von den Zuschauern gewürdigt: an
zwei Abenden im Dezember gab es Bachs »Weihnachtsoratorium« musiziert und von einem Bielefelder Ballettensemble getanzt.
8
Foto: Uhlmann
Gemeindeleben
Foto: Webel
Bilder in Acryl und Öl
»Neben mir – so fremd, so nah« ist
der Titel der nächsten Ausstellung mit
dem Johann Georg Ludwig seine Bilder
im Gemeindehaus präsentiert - thematisch ergänzt durch Gedichte seiner
Tochter Vera Ludwig. Eröffnet wird die
Ausstellung am Sonntag, 5. März, 11.30
Uhr. Mit Beginn des Ruhestands hat
Johann Georg Ludwig die Malerei für
sich wiederentdeckt. Als Autodidakt
beschäftigt er sich intensiv mit Form-
Johann Georg Ludwig stellt aus.
und Farbgebung, Gestaltung und Ästhetik. In der Auseinandersetzung mit
moderner Malerei eignete er sich viele
Techniken in der Acryl- und Ölmalerei
an. Der erste Eindruck ist ein Farbenleuchten und Farbenfließen von Farben
auf meist großformatigen Bildträgern.
Seine abstrakte Malerei und die Lyrik
seiner Tochter ergänzen sich thematisch. Was sich in den Bildern von Ludwig dem Auge des Betrachters öffnet,
berührt als meist reimlose Wortverbindung und Metapher in den Gedichten
von Vera Ludwig das innere Auge, den
Seelenzustand. Vater und Tochter gehen verschiedene künstlerische Wege
und wählen unterschiedliche Sprachen,
doch vertreten sie ein gemeinsames
Anliegen: die Einladung des Betrachters/Lesers zu neuen, ungewöhnlichen
und auch irritierenden Wahrnehmungen und Erfahrungen. »Neben mir
– so fremd, so nah«​verweist auf die
vielfältigen Erscheinungen des lebendigen Miteinanders. Im Licht der Gegensatzpaare Fremdheit und Vertrautheit,
Ferne und Nähe, Trennung und Versöhnung wirken die Bilder und Gedichte
zugleich fremd und nah. Zu sehen ist
die Ausstellung bis zum 30. Mai während aller gemeindlichen Veranstaltungen, sonn- und feiertags von 11 bis 12
Uhr, sowie nach Terminvereinbarung
über das Gemeindebüro.
■ ELISABETH WEBEL
»Was ist guter Gottesdienst, und was kann ich dazu beitragen?« Dieser Frage gingen der Kirchenvorstand und die St. Nicolai-Mitarbeiter an einem November-Wochenende im Michaeliskloster
Hildesheim nach.
Konfirmanden 2017
Konfirmation am 30. April
Konfirmation am 7. Mai
Gruppe von Superintendent Dr. Lange
Gruppe von Pfarrer Dr. Zastrow
Wegen Datenschutz dürfen die Namen
und Anschriften nicht online veröffentlicht werden. Sie sind daher nur in
der gedruckten Ausgabe zu finden.
9
Diakonie
Mit Weihnachtspäckchen
Kinderherzen erfreuen
Ende November stand unterhalb der
Orgel in St. Nicolai ein Tannenbaum
im Lichterglanz, mit Papp-Sternen
behängt. Wer wollte, konnte sich
einen Papp-Stern nehmen und das dort
erbetene Geschenk kaufen. Innerhalb
weniger Tage waren alle 80 Papp-Sterne vergriffen. Lemgoer Bürger hatten
sie mitgenommen, um Geschenke für
Flüchtlingskinder zu kaufen.
Im Rahmen einer Nikolausfeier für
Mit Lego-Steinen spielen syrische Kinder
genauso gern wie deutsche – hier bei der Nikolausfeier der Lemgoer Kirchengemeinden.
■ DR. ANDREAS LANGE
Pfarrer Helge Seekamp (St. Pauli) mit Weihnachtsliedern am Klavier, gern fotografiert von
den Flüchtlingskindern.
die urchristliche Tradition aufgenommen, ein gemeinsames Essen mit einer
Abendmahlsfeier zu verbinden. Das
erinnert daran, wie Christus mit seinen
Jüngern diesen Abend begangen hat.
■ DR. ULF ZASTROW
Einen großen Teil der Kirchensteuereinnahmen wendet die St. Nicolai-Gemeinde für Diakonie auf:
• Kindergarten
• Flüchtlingshilfe
• Diakoniestation
• Waisenhaus Dumanzy
• Besuchsdienste
• Einzelfallhilfe
Mehr Durchblick bei Kindergärten
Mit den evangelischen Kindergärten
in Lemgo ist es etwas kompliziert:
Denn vier evangelische Kindergärten
(Rampendal, Flüt, Bodelschwingh
und St. Johann) werden von
vier evangelischen Gemeinden
mitbezahlt und betreut. Offizieller
»Träger« im Sinne des Gesetzes ist
die Paulinenstiftung in Detmold.
Zusätzlich gibt es aber auch
noch die »Stiftung Evangelische
Kindergärten Lemgo«, die die
Interessen der vier mitzahlenden
Lemgoer Kirchengemeinden
bündelt und vertritt. Auch die
Bezeichnungen der Einrichtungen
gehen durcheinander: Kindergarten,
Kindertagesstätte, Familienzentrum
und Verbundfamilienzentrum – selbst
gleiche Einrichtungen werden mal
so, mal anders betitelt. »Wer blickt
da noch durch?«, haben sich die
Vorstandsmitglieder der Lemgoer
Kindergartenstiftung gefragt.
Zusammen mit einer Lemgoer Agentur
soll Klarheit in dieses Durcheinander
gebracht werden.
Foto: Dr. Salomon
Feiern wie Christus mit den Jüngern
Am Gründonnerstag, 13. April, 18
Uhr gibt es ein Tischabendmahl in St.
Nicolai an einer langen Tafel zwischen
dem Hochaltar und dem Gemeindealtar. Bei einem Tischabendmahl wird
die Flüchtlingsfamilien gab es dann
Bescherung. »Ein tolles Zeichen der
Verbundenheit«, freute sich Dagmar
Begemann vom Mehrgenerationenhaus
Lemgo. Bei den Wünschen haben sich
Flüchtlingskinder von hiesigen Kindern
nicht viel unterschieden: Vor allem
»Fernlenk-Autos« standen ganz oben
auf den Wunschzetteln.
Diakonie und St. Nicolai
Im Januar berichteten Prof. Dr. Fred Salomon (1. von links) und Norbert Fischer (1. von rechts) Pateneltern und Kirchenvorstandmitgliedern von ihrer
Dumanzyreise im letzten September und den anstehenden Aufgaben in Dumanzy für 2017. St. Nicolai fördert seit vielen Jahren in Dumanzy/Ukraine ein
Waisenhaus.
10
Gottesdienste ■ | Konzerte ■
Gottesdienste in der Regel mit Abendmahl; meist anschließend Stehkaffee im »Treffpunkt Seitenschiff«
10:00
Gottesdienst: Pfarrer Dr. Zastrow
11:30
KinderKirche: Pfarrer Dr. Zastrow
18:00
Gottesdienst mit Taizé-Gesängen und Versöhnungsgebet der Nagelkreuzgemeinschaft: Superintendent Dr. Lange
10:00
Gottesdienst: Prädikant Dr. Salomon mit Vokalensemble St. Nicolai
12:00
Taufgottesdienst: Superintendent Dr. Lange
18:00
Chorkonzert mit Werken von Bach (»Komm, Jesu, komm«) und Brahms (»Warum
ist das Licht gegeben«) mit dem Vokalensemble St. Nicolai, Leitung und Orgel
KMD Friedemann Engelbert. Eintritt 12 Euro, ermäßigt freier Eintritt.*
10:00
Gottesdienst: Pfarrer Erichsmeier, anschließend Seniorenmittagstisch
12:00
Taufgottesdienst: Pfarrer Erichsmeier
Dienstag
9:30
Minigottesdienst: Pfarrer Dr. Zastrow
Sonntag
26.3.
10:00
Gottesdienst: Superintendent Dr. Lange, anschließend Konfirmandenprüfung im
Gemeindehaus
Sonntag
10:00
Gottesdienst: Pfarrer Dr. Zastrow
10:00
Gottesdienst: Pfarrer Dr. Zastrow
11:30
KinderKirche: Pfarrer Dr. Zastrow
Karwoche
10.-12.4.
18:00
Andachten über Kreuzes-Darstellungen in St. Nicolai mit Pfarrer Dr. Zastrow
(10.4. und 12.4.) und Pfarrer i.R. Wöltjen (11.4. mit Flötenkreis)
Gründonnerstag
18:00
Gottesdienst: Pfarrer Dr. Zastrow mit Tischabendmahl
10:00
Gottesdienst: Superintendent Dr. Lange mit Kantorei
15:30
Gottesdienst im Kreis-Seniorenheim Rintelner Straße: Pfarrer Dr. Zastrow
Sonntag
5.3.
Samstag
11.3.
Sonntag
12.3.
Sonntag
19.3.
19.3.
2.4.
Sonntag
9.4.
13.4.
Karfreitag
14.4.
Ostersonntag
16.4.
6:00
10:00
Gottesdienst: Pfarrer Dr. Zastrow mit Kantorei, Taufen möglich.
Anschließend Osterfrühstück im Gemeindehaus
Gottesdienst: Superintendent Dr. Lange mit Kantorei
11
St. Nicolai-Kirche, Papenstr. 9-15 (beste Parkmöglichkeiten für Konzerte Parkpaletten Wüste und Bruchweg)
Ostermontag
17.4.
10:00
Gottesdienst: Pfarrer Erichsmeier, Taufen möglich
Sonntag
10:00
Gottesdienst: Pfarrer i.R. Krohn-Grimberghe, , anschließend Seniorenmittagstisch
12:00
Taufgottesdienst: Pfarrer i.R. Krohn-Grimberghe
Sonntag
30.4.
10:00
Konfirmationsgottesdienst: Superintendent Dr. Lange mit Posaunenchor
Sonntag
10:00
Konfirmationsgottesdienst: Pfarrer Dr. Zastrow mit Kantorei
Dienstag
9.5.
9.30
Samstag
16:00
Luthermusical von Andreas Hantke »Der falsche Ritter« mit dem Kinderchor St.
Nicolai, Leitung KMD Friedemann Engelbert. Eintritt frei.
10:00
Familien-Gottesdienst mit Tauferinnerung: Pfarrer Dr. Zastrow mit Paul-GerhardtChor, Taufen möglich
16:00
Luthermusical von Andreas Hantke »Der falsche Ritter« mit dem Kinderchor St.
Nicolai, Leitung KMD Friedemann Engelbert. Eintritt frei.
Samstag
20.5.
18:00
Kantoreikonzert »Telemann und Bach« mit der Kantorei St. Nicolai, Telemannisches Collegium Michaelstein auf historischen Instrumenten und Solisten. Leitung:
KMD Engelbert. Eintrit 22/16/10 Euro, ermäßigt auf allen Plätzen 5 Euro.*
Sonntag
21.5.
10:00
Diakoniegottesdienst: Superintendent Dr. Lange
25.5.
Donnerstag
10:00
Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt für alle Stadtgemeinden in St. Johann:
Pfarrer Ostmeier mit Posaunenchor
Sonntag
10:00
Gottesdienst: Pfarrer Dr. Zastrow, anschließend Seniorenmittagstisch
12:00
Taufgottesdienst: Pfarrer Dr. Zastrow
23.4.
7.5.
13.5.
Sonntag
14.5.
28.5.
Minigottesdienst: Pfarrer Dr. Zastrow
Mittagsandacht zur Marktzeit: jeden Samstag 12 Uhr in der St. Nicolai-Kirche, am 1. Samstag im Monat mit Orgel
* Eintritt für Konzerte in St. Nicolai: Bei allen Konzerten gibt es ermäßigte Karten für Schüler, Studenten und Arbeitslose im Vorverkauf im Gemeindebüro, bei der LZ und bei Lemgo-Marketing. Eintrittskarten für die meisten Konzerte
lassen sich auch bequem von zu Hause aus buchen, bezahlen und ausdrucken: http://www.nicolai-lemgo.de/musik
(Reservix). Die Abendkasse öffnet immer 45 Minuten vor Beginn eines Konzerts.
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Musik
beiden Kantaten
»Es wolle Gott
uns gnädig sein«
und »Ich weiß,
dass mein Erlöser
lebt« sicherlich
noch nie in
Lippe erklungen.
Ergänzt wird das
Programm durch
die G-Dur-MesGeorg Philipp Telemann
se von Johann
Sebastian Bach,
eine seiner vier sogenannten »Lutherischen Messen«. Bach war mit Telemann
gut befreundet, Telemann war Pate von
Bachs Sohn Carl Philipp Emanuel. Auch
Vokalensemble singt Musik vom
Urvater evangelischer Kirchenmusik
Am Sonntag, 12. März um 18 Uhr
findet ein Chorkonzert des Vokalensembles St. Nicolai statt. Unter dem
Titel »Selig aus Gnade« erklingen
Werke aus der Reformationszeit bis in
die Romantik. Damit rückt die reformatorische Erkenntnis Martin Luthers in
den Mittelpunkt des Programms, dass
nicht des Menschen Werke sondern
allein Gottes Gnade zur Seligkeit führt.
Ur-reformatorisch sind die Motetten
und Chorsätze von Martin Luther
selbst und von seinem Weggefährten,
Freund und Kantor Johann Walter.
Walter gilt als erster Kantor und Urvater aller evangelischen Kirchenmusiker.
Er wirkte in Torgau, wo noch heute die
Johann-Walter-Kantorei nach ihm benannt ist. Johann Sebastian Bachs wunderbare Motette »Komm, Jesu, komm«
passt mit ihrer Kernaussage »du bist
der rechte Weg, die Wahrheit und das
dieses Programm reiht sich sehr gut ein
in das Schwerpunkt-Thema »Reformationsjahr 2017«. Eintrittskarten sind an
den üblichen Vorverkaufsstellen, unter
www.nicolai-kantorei.de und an der
Abendkasse erhältlich.
■ FRIEDEMANN ENGELBERT
Alle Konzerte auf einen Blick
Auf den Seiten 10 und 11 sind alle
Konzerte der nächsten Monate zu
finden: gelb hinterlegt sind Konzerte,
grün hinterlegt Gottesdienste.
Leben« ebenso in die reformatorische
Gedankenwelt wie die Brahms-Motette »Warum ist das Licht gegeben den
Mühseligen«, die als Schlusschoral das
Luther-Lied »Mit Fried und Freud ich
fahr dahin« zitiert. Kirchenmusikdirektor Friedemann Engelbert ergänzt
das Programm an der Orgel mit der
Passacaglia von Johann Sebastian Bach
und der Orgelsonate »Vater unser im
Himmelreich« von Felix MendelssohnBartholdy. ■ FRIEDEMANN ENGELBERT
Foto: Engelbert
Am 20. Mai, 18 Uhr rückt Georg Philipp Telemann in den Mittelpunkt des
Chor- und Orchesterkonzertes mit der
Kantorei St. Nicolai, Vokalsolisten und
dem Telemannischen Collegium Michaelstein. Georg Philipp Telemann starb
1767, also vor 250 Jahren. Er ist sicherlich einer der produktivsten Komponisten überhaupt. Allein über 1300 Kirchenkantaten hat er geschrieben, dazu
Kammermusik, Orchesterwerke und
vieles mehr. Die hohe Qualität seiner
Musik wird erst in den letzten Jahren
wieder mehr und mehr gewürdigt.
Viele Kantaten werden erst jetzt neu
verlegt und damit der Öffentlichkeit
zugänglich gemacht. So sind auch die
Foto: Wikipedia
Bisher fast unbekannte Telemann-Kantaten
erstmals in Lippe zu hören
Auch die jüngeren Chorsängerinnen und –sänger befassen sich in diesem Jahr mit Martin Luther. Das Kindermusical »Der falsche Ritter« von Andreas
Hantke erzählt in schwungvollen, gefühlvollen und witzigen Liedern – auch mit einem Rap! – vom Reichstag in Worms, seiner Zeit auf der Wartburg und
seinen öffentlichen Auftritten. Die Kinderchorkinder bereiten sich neben den wöchentlichen Proben auch auf einer Kinderchorfreizeit in Hameln auf die
Aufführungen am 13. und 14. Mai (jeweils 16 Uhr) im Gemeindehaus vor und freuen sich über ein großes Publikum! Sie werden begleitet von Mitgliedern
des SchülerOrchesters Lemgo.
13
Geschichte
Scan: Dr. Lange
Wie die Reformation nach
Lippe kam
In St. Nicolai entstand in der Reformationszeit die erste evangelische Gemeinde in Lippe. Diese
Ansicht zeigt die Kirche in der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Als Martin Luther 1517 seine 95
Thesen an die Öffentlichkeit bringt,
ist Simon V., Edelherr zur Lippe, im
siebten Jahr seiner Herrschaft. Er ahnt
nicht, dass eine Bewegung ihren Anfang nimmt, die ihn für den Rest seiner
Regentschaft in Atem halten wird.
1518 erreichen Luthers Thesen die
damals größte Stadt Lippes: Lemgo
mit seinen Kirchen und Klöstern, dem
Handel und seiner selbstbewussten
bürgerlichen Oberschicht. Doch noch
größeren Einfluss als die Thesen haben
die evangelischen Predigten, die bald
in Herford zu hören sind. 1523 pilgern
Lemgoer Bürger extra dafür in die
Nachbarstadt. Und es dauert nicht
lange, da singen sie! Martin Luther hat
begonnen, geistliche deutsche Lieder
zu schreiben und damit das Evangelium
in eine leicht verständliche Form zu
gießen. Andere Reformatoren tun es
ihm gleich. Mögen theologische Schriften nur etwas für die Bildungselite
sein, singen kann jeder. Die Lieder sind
Glaubenslehre für alle. Und so singen
Gottesdienstbesucher in Lemgo 1525
vor und nach der Messe die neuen Lieder. Der herrschertreue Bürgermeister
lässt die Rädelsführer verhaften, kann
ihnen aber nicht viel anhaben. Unbeirrt
holen sich die reformatorisch Gesinn-
ten noch im selben Jahr einen eigenen
evangelischen Prediger nach Lemgo.
Dem Landesherrn Simon V., der am
alten Glauben festhalten will, wird zunehmend unwohl. Während andernorts
die Bauern gegen ihre Herren aufbegehren, sind es in Lemgo die Bürger. Sie
provozieren nicht nur, indem sie zur
Fastenzeit ostentativ Fleisch essen. Sie
organisieren sich auch. 1527 lassen sie
sich sogar durch einen Ausschuss vor
dem Rat der Stadt vertreten. Es gibt
Disputationen über das Abendmahl,
und an Ostern 1530 unterbricht die
Gemeinde mit Reformationsgesang die
Messe in St. Nicolai. Die Predigt muss
unterbrochen werden. Rädelsführer
kann man gar nicht ermitteln, denn
»sie singen alle«, wie der Kirchendiener
dem Bürgermeister Flörke berichtet.
»Ei, alles verloren« stellt dieser fest und
legt sein Amt nieder.
Jetzt spitzt sich die Machtprobe zu.
Die Lemgoer Bürger formulieren in
zwölf Artikeln ihre Forderungen, und
Simon V., der kurz zuvor die Grafenwürde erlangt hat, bekommt immer
mehr den Eindruck, seine Macht gegen
die aufsässigen Untertanen verteidigen
zu müssen. Da die Lemgoer Bürger seine kirchlichen Herrschaftsansprüche so
offensichtlich ablehnen, ruft der frisch-
gebackene Graf 1530 seine Lehnsherrn
zur Vermittlung an: den Erzbischof von
Paderborn und den Landgrafen von
Hessen, Philipp. Allerdings ist letzterer
ein überzeugter Protestant. Erst vor
kurzem hat er die erste evangelische
Hochschule der Welt in Marburg
gegründet. Und gerade er wird in
nächster Zeit zum Hauptakteur der
Verhandlungen.
Philipp von Hessen kommt zu dem
Schluss, dass Lemgo sich in weltlichen
Fragen der Obrigkeit unterordnen soll,
die evangelische Verkündigung indes
bestehen bleiben kann. Doch Frieden
bringt seine Vermittlung nicht. 1532
werden in Lemgo Priester verspottet
und kirchliche Gebäude beschädigt;
Bilder und liturgische Geräte aus St.
Nicolai werden auf dem Martkplatz
verbrannt. Zwei Evangelische werden
zu Bürgermeistern gewählt, und 1533
geben sich die Lemgoer tatsächlich
eine evangelische Kirchenordnung.
Wieder wendet Simon V. sich an den
Landgrafen von Hessen und wirft den
Lemgoern vor, weltliche Machtansprüche unter dem Deckmantel religiöser
Emanzipation zu erheben. Nur mit
Mühe kann Philipp ihn davon abhalten,
militärisch einzugreifen.
Im Jahr 1536 stirbt Simon V., und
Philipp von Hessen sorgt dafür, dass
die Reformation nun auch im übrigen
Lippe Fuß fassen kann. 1538 wird
eine Lippische Kirchenordnung vom
Landtag zu Cappel angenommen. Die
eigensinnigen Lemgoer behalten ihre
Kirchenordnung indes lieber bei, und
die gesamtlippische Ordnung zeigt
zunächst keine nenneswerte Wirkung.
Papier ist geduldig. Die Pastoren auf
dem Land sind die alten geblieben und
machen weiter wie bisher. Da richten auch die Visitationen durch den
hessischen Prediger Antonius Corvinus
nicht viel aus. Und doch: Die Saat ist
gesät. Simon V. hat sich gegen das neue
kirchliche und bürgerliche Selbstbewusstsein nicht durchsetzen können.
Der Beginn der Reformation hat ihm
schwer zugesetzt, und es ist kein Ende
abzusehen. Als er stirbt, kann er nicht
wissen, dass noch sein Enkel, Simon VI.
viel Ärger mit den renitenten Lemgoern
haben wird. Aber das ist eine andere
Geschichte.
■ DR. GÖNKE EBERHARDT
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Bekanntmachungen
Wegen Datenschutz dürfen die Namen
und Anschriften nicht online veröffentlicht werden. Sie sind daher nur in
der gedruckten Ausgabe zu finden.
Fotos: Noah
Zum Schluss
Die Türme von St. Nicolai sind nicht
nur Wahrzeichen der Stadt Lemgo.
Sie fahren auf LKWs durch die Lande. »Bemerkenswert« findet das Gemeindebriefleser Alexander Noah. Er
hat die Fotos für diese Seite erstellt.