IM BLICK Das Magazin der ev.-luth. Kirchengemeinde St. Nicolai 96 www.nicolai-lemgo.de | facebook.com/St.Nicolai.Lemgo Ausgabe März | April | Mai 2017 Foto: amm Nr. Axel Bley Der Junior will Handballer werden Aufgehübscht Gemeindebrief in erneuertem Design Geschichte Wie die Reformation nach Lippe kam Seite 3 Seite 5 Seite 13 2 Andacht Sich Frieden wünschen, damit geht es los Foto: 97898_original_R_by_Helene Souza_pixelio.de Vielleicht sollte ich es einfach mal probieren. Einfach so, beim nächsten Hausbesuch: »Guten Tag, ich bin Pfarrer Erichsmeier von St. Nicolai. Ich bin gekommen, um Ihnen Frieden zu wünschen.« Wie mein Gegenüber wohl reagieren würde? Verwundert, weil ich mit so einem merkwürdigen Anliegen daherkomme? Verärgert, weil ich wegen eines vermeintlich folgenlosen Wunsches an der Tür geklingelt habe? Erfreut, weil es für uns alle doch eigentlich nichts Wichtigeres gibt als den Frieden? Jesus schickt seine Jünger los mit dieser Ermahnung: »Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als Erstes: Friede diesem Haus!« Zwar sollen sie dann auch Kranke heilen und das Reich Gottes verkünden. Aber das Erste, was sie bringen, was sie zumindest den Menschen, zu denen ihr Herr sie schickt, sagen sollen, ist: »Friede sei diesem Haus!« Mir kommt diese Ermahnung Jesu so vor, als würde er uns auffordern, ein großes Vorzeichen vor all unsere Unternehmungen und Bemühungen zu schreiben. Alles, was wir tun - als Kirche sowieso, aber doch auch privat als Christen - es soll unter diesem Vorzeichen stehen und geschehen, dass es Frieden bringt. Mit dem Frieden also sollen wir nicht eines schönen Tages, wenn endlich alle Kriege beendet, alle Konflikte geschlichtet und alle Streitigkeiten aus der Welt geschafft sind, aufhören - mit dem Frieden sollen wir anfangen, hier und jetzt, und immer wieder. Weil Frieden mehr ist als das Ende des Krieges. Weil Frieden die Art von Miteinander, von Leben ist, für die wir Menschen eigentlich gemacht sind. Ein Miteinander, in dem keiner übersehen wird. Ein Miteinander, in dem jeder das bekommt, was er braucht. »Schalom«, so heißt er in der Sprache der Bibel. Das bedeutet: Unversehrtsein, Heilsein, Wohlbefinden. Um dieses unversehrte Leben zu bringen, ist Jesus auf diese Inhalt Andacht........................................ 2 Mitarbeiter.................................. 3 Gemeindeleben..................... 4-8 Diakonie....................................... 9 Gottesdienste und Konzerte.................... 10-11 Musik...........................................12 Geschichte................................13 Werbung....................................14 Taufen, Trauungen, Bestattungen ...........................15 Zum Schluss.............................16 u Spendenkonten St. Nicolai: DE65 4825 0110 0000 0045 31 BIC: WELADED1LEM Kantorei-Förderverein: DE65 4825 0110 000 134809 »Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus!« (Lukas 10,5) Welt gekommen. Davon haben die Engel gesungen bei seiner Geburt, und das hat er seinen Leuten gewünscht, als er sie am Ostermorgen als der Auferstandene wiedersah: »Friede sei mit euch!« Wann fangen wir an, als seine Leute unser Miteinander unter dieses Vorzeichen zu stellen? Am besten – immer wieder neu. Und – gleich am Anfang. Immer, wenn wir einander begegnen – immer wieder. »Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus!« Schalom – damit geht es los. ■ FRANK ERICHSMEIER Kollektenbons sind gegen Spendenquittung im Gemeindebüro zu erhalten. Sie können in Gottesdiensten statt Bargeld für die Kollekte verwendet werden. Impressum Der Gemeindebrief »IM BLICK« erscheint vier Mal im Jahr, im Auftrag des Kirchenvorstands (verantwortlich Dr. Andreas Lange) St. Nicolai, Papenstraße 16 32657 Lemgo, Telefon 05261-4075 [email protected], www.nicolai-lemgo.de. Gestaltung: Dr. Andreas Lange Auflage: 4.200 Druck: Merkur Detmold Konzeption: www.amm-lemgo.de Bildnachweis bei den Fotos (sonst www.gemeindebrief.de). Beiträge für die nächste Ausgabe werden berücksichtigt, wenn sie acht Wochen vor dem im Gottesdienstplan aufgeführten letzten Sonntag angemeldet werden. 3 Portrait Christiane Noah Corinna Strüwe Papenstraße 16, mo., di., do., fr. 10-12 Uhr und di. 14-16 Uhr Tel. 05261 4075, Fax 17711 [email protected] www.nicolai-lemgo.de Rechnungsführung: Kontierservice de Jong, Detmold Pfarrer Superintendent Dr. Andreas Lange Tel. 189802, Fax 187059 [email protected] Superintendentur: Christiane Noah Pfarrer Dr. Ulf Zastrow Tel. 9218736, Fax 9211166 [email protected] Pfarrer Frank Erichsmeier Tel. 05231-28326, erichsmeier@nicolai-lemgo. de Kirchenmusik Kirchenmusikdirektor Friedemann Engelbert Tel. 669690, Fax 17711 [email protected] Küster Küster Gerd Borchers Tel. 17766, [email protected] Küstervertreter Dirk Reiche Tel. 4075 Papa ist Architekt, der Junior will Handballer werden Axel Bley wohnt mit seiner Familie in Lemgo. Mit seinen beiden Kindern Hannes (8) und Jarne (3) besuchen er und seine Frau Tina regelmäßig die Kinderkirche in St. Nicolai. Seine Kinder sind begeistert von der Kircheneule Salomo, dem Kinderkirchen-Maskottchen. Axel Bley ist über die Musik eng verbunden mit der Kirche. Als Jungbläser spielte er bereits im Posaunenchor in Hohenhausen. Später übernahm er die Leitung des Posaunenchores in Heiden, wo er seine Frau kennenlernte. Inzwischen ist er Posaunenchorleiter in Hohenhausen und seine Frau in Heiden. Nach seinem Architekturstudium ist er nun in Lemgo als freiberuflicher Architekt tätig. Sein eigener Lebenslauf ist ihm allerdings in unserem Gespräch nicht so wichtig. Lieber erzählt er von seinen zwei Kindern und darüber, wie der Kindergarten Rampendal eine Verbindung zu St. Nicolai entstehen ließ. Hannes kam mit drei Jahren in den Kindergarten, sein Bruder Jarne folgte dem Vorbild des Bruders später, als dieser in die Grundschule wechselte. Die erste Kindergartenzeit verbrachte Hannes direkt neben der Kirche im Gemeindehaus von St. Nicolai. Wegen Renovierungsarbeiten war der Kindergarten kurzfristig ausquartiert. Die Kinder verbrachten viel Zeit auf dem Kirchengelände und auch in der Kirche. Obwohl der Kindergarten zunächst nicht wegen der religiösen Ausrichtung ausgesucht worden war, ist Axel Bley begeistert davon, wie Kinder und Religion unter einen Hut gebracht werden. Erfreut nimmt Bley wahr, wie »Kirche« in St. Nicolai praktiziert wird und auch Zugang zu den kleinsten Gemeindegliedern findet. Alle Kinder – egal welcher Religionszugehörigkeit – sind willkommen; hier findet Integration statt, meint er. Christliche Werte werden im Alltag gelebt und kindgerecht vermittelt und begleiten die Kindergartenkinder bis zur Einschulung. Axel Bley ist mit der Wahl des Kindergartens zufrieden und würde Foto: Brünner Gemeindebüro Axel Bley mit Hannes und Jarne sich auch wieder für diese Einrichtung entscheiden. Bley erzählt, dass Hannes schon von klein an ein großes Interesse an Kirchengemäuern hatte. Hannes kannte alle Lemgoer Kirchen. Auf die Frage, ob der Berufswunsch aus diesem Grunde vielleicht auch in Richtung Architektur ginge, sagt Axel Bley augenzwinkernd, dass der Junior derzeit lieber Handballer werden möchte. Eine nette Anekdote berichtet Bley von einem Familienausflug. Den Hinweis der Eltern im Kölner Dom auf den gekreuzigten Jesus in der Höhe, kommentierte sein Kind mit: »Der hängt doch in der St. Nicolai-Kirche!«. ■ ELKE BRÜNNER 4 Foto: Dr. Eberhardt ■ DR. GÖNKE EBERHARDT Küster Gerd Borchers zeigt den Kindern den Weg zur Turmspitze von St. Nicolai. Wir sagen »Tschüss« Lustige Theateraufführungen werden in Erinnerung bleiben – aber wegen Ganztagsschule war das intensive Theatertraining nicht mehr möglich. Die Jugendtheatergruppe und die Leiterinnen Elke Gaulke und Dorit Koderisch verabschieden sich aus dieser Arbeit. Dr. Gönke Eberhardt geht zur Schule Seit 1. Februar arbeitet Pfarrerin Dr. Gönke Eberhardt mit einer halben Stelle am Stadtgymnasium Detmold. Sie hatte in St. Nicolai als »Pfarrerin im Probedienst« eine auf höchstens vier Jahre befristete Stelle, die im September 2017 automatisch ausgelaufen wäre. Als Mutter von vier Kindern sei für sie der halbe Dienstumfang genau richtig, so Dr. Eberhardt. Außerdem wohne die Familie in Hiddesen in der Nähe der neuen Arbeitsstätte. In einem Familiengottesdienst wurde sie Mitte Februar aus ihrem Dienst in St. Nicolai verabschiedet. Ihren Pfarrbezirk (Hamelner Straße bis Hopfenfohr) übernimmt Pfarrer Frank Erichsmeier, wenn es um Besuche und Bestattungen geht. Für die anderen Arbeitsgebiete – rund um Kinder und Familien – rückt Pfarrer Dr. Zastrow nach. ■ DR. ANDREAS LANGE Foto: Dr. Eberhardt Pfarrerin Dr. Gönke Eberhardt arbeitet seit dem 1. Februar im Schuldienst. Das Programm wechselt: Pizzaabende, diskutieren, Spiele und mehr. Der Jugendkreis NicoTeens trifft sich dienstags 18 Uhr im Gemeindehaus-Bistro. Jugendliche ab 13 Jahren sind willkommen. Im Konfi-Unterricht lernt man was für’s Leben - manchmal auch ganz praktisch. Mit Akkuschrauber und Wasserwaage haben die Konfirmanden der Gruppe von Pfarrerin Dr. Eberhardt geschickt ein Bücherregal aufgebaut. Anschließend stellten sie mit Papierumschlägen präparierte Gesangbücher hinein, um auf diese Weise den Aufbau der Bibel zu veranschaulichen und ihren Mitkonfirmanden Rätselaufgaben dazu zu stellen. Schließlich handelt es sich bei der Bibel um eine ganze Bibliothek, die mit ihren vielen verschiedenen Schriften im Laufe von ca. 1000 Jahren entstanden ist. Foto: Koderisch Einen besonderen Ort haben Kinder vom Kindergarten Rampendal zum 13. bundesweiten Vorlesetag aufgesucht: den Nordturm von St. Nicolai. Begleitet von ihren Erzieherinnen und Küster Gerd Borchers kletterten die Kinder die steilen Holztreppen nach oben. Sie bestaunten Turmuhr und Glocken und machten es sich oben zwischen den dicken Balken mit Decken und Kissen gemütlich. Pfarrerin Dr. Gönke Eberhardt las im Halbdunkel Märchen, Sagen und Gedichte vor: die Geschichte vom Rattenfänger von Hameln, vom tausendjährigen Rosenstock zu Hildesheim und der versunkenen Stadt Vineta. Auch die drei Spatzen im Haselstrauch lernten die Kinder kennen und das Gedicht vom Bratapfel. »Kircheneule Salomo« war mit dabei: die Puppe, die alle Kinder- und Familiengottesdienste in St. Nicolai begleitet. Foto: Nickel Vorlesen hoch oben im Turm Foto: Gehrmann Gemeindeleben 5 Foto: amm Gemeindeleben Foto: Freitag Verreisen mit St. Nicolai Wer rechtzeitig über Studienfahrten und andere Reisen der St. Nicolai-Gemeinde informiert werden möchte, kann sich unter http://www.nicolai-lemgo.de/reisen in eine Liste eintragen und erhält dann Informationen über anstehende Fahrten. Freuen sich über das Ergebnis: Thorsten Meier, Superintendent Dr. Andreas Lange und Mario Krüger. Gemeindebrief wurde aufgehübscht Vor zehn Jahren ist der bisherige Gemeindebrief der St. Nicolai-Gemeinde entwickelt worden. Nun war es an der Zeit, ihn zeitgemäß aufzufrischen. Im Öffentlichkeitsausschuss der Gemeinde waren Wünsche zur Überarbeitung zusammengestellt worden. Dr. Andreas Lange hat mit Thorsten Meier (Geschäftsführer von »amm«) und Grafik-Designer Mario Krüger den neuen Gemeindebrief erarbeitet. Die Schriftarten, die Farben und das Logo der Gemeinde sind gleich geblieben. Die vielen Bögen und Kreise des bisherigen Gemeindebriefs sind durch gerade Linien ersetzt worden. Auf den Seiten 10 und 11 gibt es jetzt einen viel übersichtlicheren Plan von Gottesdiensten und Konzerten. Neu gibt es eine Seite »Diakonie«: auf ihr sind Beiträge über Flüchtlingshilfe, Kindergarten, Diakoniestation und das Waisenhaus Dumanzy zu finden. Die Inhalte sind etwas anders als bisher angeordnet. »Da haben wir zahlreiche Rückmeldungen von Lesern aufgegriffen«, so Lange. Gemeindebriefe gibt es in St. Nicolai seit dem Jahr 1879. Damals erschienen die Gemeindebriefe wöchentlich mit vier Seiten Umfang. Später kamen Schwarz-Weiß-Bilder dazu. Seit zehn Jahren wird der Gemeindebrief vierfarbig gedruckt. Der Gemeindebrief ist ein großes Gemeinschaftswerk: Die Ausgaben werden inhaltlich vom Öffentlichkeitsausschuss geplant. Viele Menschen steuern Texte und Bilder bei. Dr. Lange gestaltet dann alles zu einem Magazin, das die Leser gern zur Hand nehmen. Wenn der Gemeindebrief von der Druckerei zurück ist, wird er von Ehrenamtlichen verteilt. Fast 120 Ehrenamtliche helfen mit, dass der Gemeindebrief in die Häuser kommt. Der Gemeindebrief ist nur ein Teil der Öffentlichkeitsarbeit von St. Nicolai: Gut besucht wird die Website der Gemeinde mit der Adresse www. nicolai-lemgo.de. Außerdem sind über 600 Menschen »Fan« von St. Nicolai bei Facebook. Alle zwei Tage sind dort aktuelle Bilder und Texte zum Gemeindeleben zu finden. ■ DR. ANDREAS LANGE Professor Werner Freitag von der Uni Münster spricht in der Schlosskapelle in Detmold am Mittwoch, 26. April um 19.30 Uhr über die Reformation in Westfalen und Lippe. Prinz Stephan zur Lippe leitet den Abend ein. Die Schlosskapelle ist sonst für die Öffentlichkeit nicht zugänglich und wird für diesen Abend zur Verfügung gestellt. Osterfrühstück im Gemeindehaus Auch in diesem Jahr werden die Frühaufsteher belohnt: Nach dem Frühgottesdienst am Ostersonntag um 6 Uhr sind im Gemeindehaus die Tische für ein Osterfrühstück gedeckt. Von der Gemeinde werden gefärbte Eier, Brötchen, Butter und Getränke bereitgestellt. Alles andere für ein Frühstücksbuffet wird als Spende erbeten: Stuten, Brot, Schinken, Käse und Marmelade sind willkommen und können am Ostersamstag zwischen 10 und 11.30 Uhr ins Gemeindehaus gebracht werden. Das Vorbereitungsteam macht aus den gespendeten Lebensmitteln Platten für das Buffet. 6 Foto: Dr. Lange Gemeindeleben Frauenkreis 65+ Montag, 13. März, 15 Uhr »Äthiopien braucht unsere Hilfe« (Superintendent i.R. Dieter Lorenz) Montag, 10. April, 15 Uhr »Sie singen alle! Wie sich die Reformation über Lieder verbreitet hat« (Pfarrerin Steffie Langenau) Montag, 8. Mai, 15 Uhr »Luthers Tischreden« (Pfarrer Richard Krause) Luther in St. Nicolai entdecken Pfarrer i.R. Heinz Wöltjen und Superintendent Dr. Andreas Lange laden ein, Martin Luther, seine Theologie und Gedanken bei einem Rundgang in der St. Nicolai-Kirche mit Texten und Liedern zu entdecken: am Mittwoch, 31. Mai um 15 Uhr. Frauenausflug Am Montag, 12. Juni, 9-17 Uhr geht es zur Landesgartenschau nach Bad Lippspringe unter Leitung von Superintendent Dr. Andreas Lange. Anmeldungen sind ab sofort im Gemeindebüro möglich. Die Teilnahme kostet 24 Euro pro Person für Busfahrt, Eintritt und Programm. Im Frauenkreis beginnt das neue Jahr immer lecker. Alle Frauen bringen etwas für das Buffet beim ersten Treffen im neuen Jahr mit. Der Frauenkreis trifft sich am 2. Montag im Monat, 15 bis 17 Uhr. Die meisten Frauen sind »65+«. Neue Teilnehmerinnen sind jederzeit willkommen. Neue Konfis ab jetzt anmelden Wer nach den Sommerferien mit Konfirmanden-Unterricht beginnen will, kann sich jetzt anmelden. Zu Beginn sind die Konfis in der 7 . Schulklasse, die Zeit endet mit der Konfirmation im Frühjahr 2019. Die Jugendlichen können wählen, ob sie zweimal im Monat dienstags 15-16.30 Uhr kommen (Gruppe von Superintendent Dr. Lange) oder einmal im Monat samstags 9-12.30 Uhr (Gruppe von Pfarrer Dr. Zastrow). Anmeldungen sind online möglich: http://www.nicolai-lemgo.de/ infos-konfis. Gold- und Diamantkonfirmation Am Sonntag, 27. August sind alle zum Gottesdienst und Feiern eingeladen, die vor 50 oder 60 Jahren konfirmiert wurden. Um 10 Uhr wird ein Gottesdienst gefeiert, danach kann man den Kirchturm besteigen oder an einer Kirchenführung teilnehmen. Zum Mittagessen geht es ins Café Vielfalt. Mit Gruppenbild, Essen und Getränken kostet die Teilnahme pro Person 25 Euro (für mitkommende Partner 20 Euro). Anmeldungen sind ab sofort im Gemeindebüro möglich. Foto: Landesgaratenshcau Lauterbach-Fenster verstehen Der Göttinger Pfarrer Harald Storz hat sich mit dem Glasmaler Franz Lauterbach beschäftigt. Lauterbach hat zwischen 1895 und 1929 für dreißig Kirchen Fenster im »Jugendstil« angefertigt, darunter auch die Altarfenster in St. Nicolai. Pfarrer Storz führt in das Leben und Werk Lauterbachs ein und erklärt die Glasmalereien in St. Nicolai am Donnerstag, 27. April um 15 Uhr im Gemeindehaus Papenstr. 17. Ab 14.45 Uhr stehen Kaffee und Kuchen bereit. 7 Superintendent Lange jetzt »Dr.« Fast sechs Jahre haben die Arbeiten an der Doktorarbeit gedauert, nun hat er sie erfolgreich beendet. Superintendent Andreas Lange hat an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal-Bethel einen Doktortitel im Fach »Diakoniewissenschaften« erworben. Seine Arbeit beschäftigt sich mit der Geschichte Lemgos in den Jahren um 1880 herum. Sie wird im Herbst dieses Jahres als Buch erscheinen. Posaunenchor Lemgo Tiefgründig sprechen Am Mittwoch, 15. März, 19.30 Uhr findet im Gemeindehaus in der Papenstraße 17 das nächste Gesprächsangebot »Glaube und Zweifel« statt. Fragen des Glaubens und die Geschichten der Bibel sollen ins Gespräch gebracht werden. Dabei geht es nicht darum, einander zu belehren, sondern im Gespräch eigene Positionen darzustellen und sich von anderen Meinungen und Ideen bereichern zu lassen. Die Gesprächsleitung hat Pfarrer Dr. Ulf Zastrow. Am Dienstag, 7. März, 19.30 Uhr ist der Wittenberger Theologe Dr. Friedrich Schorlemmer im Gemeindehaus St. Nicolai zu Gast. Er spricht über Martin Luther und die Stellung zur staatlichen Gewalt. So einfach in die Kirche eintreten Wer aus der Kirche ausgetreten ist und wieder zurück möchte, kann das bei jedem Pfarrer und in jedem Gemeindebüro erklären. Ergänzend gibt es das Angebot der Kircheneintrittsstellen, zum Beispiel in der Sakristei der St. Nicolai-Kirche. An jedem ersten Freitag im Monat ist dort ein Lemgoer Pfarrer zwischen 16 und 18 Uhr anzutreffen und hat Zeit zum Gespräch. Wer lieber einen anderen Termin verabreden möchte, kann sich per Email an eintritt@lemgo-evangelisch. de melden. Foto: Krull Der Posaunenchor bietet Kindern ab 3. Schulklasse sowie Erwachsenen die Möglichkeit, ein Blechblasinstrument zu erlernen. Gelernt wird mit Trompete, Horn, Posaune oder Bariton. Der Posaunenchor stellt ein Leihinstrument und Noten. Nähere Informationen bei Wolfgang Wollbrink, Telefon 97084, kontakt@ tischlerei-wollbrink.de. »Wie sozial sind wir eigentlich?« Vielleicht wird es am 3. Mai abends warm sein. Dann könnte man statt am nicht vorhandenen Kamin, draußen im Gemeindehaus-Atrium um den Feuerkorb sitzen. Wenn nicht, wird im Gemeindehaus wieder der Raum 3 so gemütlich hergerichtet sein, dass niemand einen Kamin vermissen wird. Herzlich lädt Pfarrer Dr. Ulf Zastrow zum nächsten Kaminabend am Mittwoch, 3. Mai um 19.30 Uhr ein. Es gibt Begegnungen, Getränke, Knabbereien und Gespräche. Das Thema lautet: »Wie sozial sind wir eigentlich?« Der »Soziale Mittagstisch in Lemgo« wird vorgestellt. In der Diskussion kann ausgetauscht werden, was unbedingt durch professionelle Dienstleister geleistet werden muss und was von Bürgern als ehrenamtliches Engagement unverzichtbar ist. Foto: Lange Zwanglos abends treffen Am Mittwoch, 31. Mai um 18 Uhr lädt Pfarrer Dr. Ulf Zastrow ins Gemeindehaus St. Nicolai für eine Stunde zum After-Work-Treff ein. Das ist die Möglichkeit, sich in lockerer Atmosphäre mit Menschen zu treffen, die man im Gottesdienst, in der Nachbarschaft oder andernorts nur flüchtig sieht. Ein kurzer geistlicher Impuls zur Eröffnung – »und dann sind schon alle miteinander im Gespräch«, hofft Dr. Zastrow. Bei schönem Wetter findet das Treffen im Gemeindehaus-Atrium (ansonsten im Saal) statt. Küster Gerd Borchers wird auch noch grillen. Foto: Schorlemmer Gemeindeleben Dr. Irmgard Schwaetzer, Berlin, eröffnete mit einem Vortrag die Lemgoer Veranstaltungen im Reformationsjubiläumsjahr. Kirchenmusikdirektor Friedemann Engelberts gute Idee wurde von den Zuschauern gewürdigt: an zwei Abenden im Dezember gab es Bachs »Weihnachtsoratorium« musiziert und von einem Bielefelder Ballettensemble getanzt. 8 Foto: Uhlmann Gemeindeleben Foto: Webel Bilder in Acryl und Öl »Neben mir – so fremd, so nah« ist der Titel der nächsten Ausstellung mit dem Johann Georg Ludwig seine Bilder im Gemeindehaus präsentiert - thematisch ergänzt durch Gedichte seiner Tochter Vera Ludwig. Eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag, 5. März, 11.30 Uhr. Mit Beginn des Ruhestands hat Johann Georg Ludwig die Malerei für sich wiederentdeckt. Als Autodidakt beschäftigt er sich intensiv mit Form- Johann Georg Ludwig stellt aus. und Farbgebung, Gestaltung und Ästhetik. In der Auseinandersetzung mit moderner Malerei eignete er sich viele Techniken in der Acryl- und Ölmalerei an. Der erste Eindruck ist ein Farbenleuchten und Farbenfließen von Farben auf meist großformatigen Bildträgern. Seine abstrakte Malerei und die Lyrik seiner Tochter ergänzen sich thematisch. Was sich in den Bildern von Ludwig dem Auge des Betrachters öffnet, berührt als meist reimlose Wortverbindung und Metapher in den Gedichten von Vera Ludwig das innere Auge, den Seelenzustand. Vater und Tochter gehen verschiedene künstlerische Wege und wählen unterschiedliche Sprachen, doch vertreten sie ein gemeinsames Anliegen: die Einladung des Betrachters/Lesers zu neuen, ungewöhnlichen und auch irritierenden Wahrnehmungen und Erfahrungen. »Neben mir – so fremd, so nah«verweist auf die vielfältigen Erscheinungen des lebendigen Miteinanders. Im Licht der Gegensatzpaare Fremdheit und Vertrautheit, Ferne und Nähe, Trennung und Versöhnung wirken die Bilder und Gedichte zugleich fremd und nah. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 30. Mai während aller gemeindlichen Veranstaltungen, sonn- und feiertags von 11 bis 12 Uhr, sowie nach Terminvereinbarung über das Gemeindebüro. ■ ELISABETH WEBEL »Was ist guter Gottesdienst, und was kann ich dazu beitragen?« Dieser Frage gingen der Kirchenvorstand und die St. Nicolai-Mitarbeiter an einem November-Wochenende im Michaeliskloster Hildesheim nach. Konfirmanden 2017 Konfirmation am 30. April Konfirmation am 7. Mai Gruppe von Superintendent Dr. Lange Gruppe von Pfarrer Dr. Zastrow Wegen Datenschutz dürfen die Namen und Anschriften nicht online veröffentlicht werden. Sie sind daher nur in der gedruckten Ausgabe zu finden. 9 Diakonie Mit Weihnachtspäckchen Kinderherzen erfreuen Ende November stand unterhalb der Orgel in St. Nicolai ein Tannenbaum im Lichterglanz, mit Papp-Sternen behängt. Wer wollte, konnte sich einen Papp-Stern nehmen und das dort erbetene Geschenk kaufen. Innerhalb weniger Tage waren alle 80 Papp-Sterne vergriffen. Lemgoer Bürger hatten sie mitgenommen, um Geschenke für Flüchtlingskinder zu kaufen. Im Rahmen einer Nikolausfeier für Mit Lego-Steinen spielen syrische Kinder genauso gern wie deutsche – hier bei der Nikolausfeier der Lemgoer Kirchengemeinden. ■ DR. ANDREAS LANGE Pfarrer Helge Seekamp (St. Pauli) mit Weihnachtsliedern am Klavier, gern fotografiert von den Flüchtlingskindern. die urchristliche Tradition aufgenommen, ein gemeinsames Essen mit einer Abendmahlsfeier zu verbinden. Das erinnert daran, wie Christus mit seinen Jüngern diesen Abend begangen hat. ■ DR. ULF ZASTROW Einen großen Teil der Kirchensteuereinnahmen wendet die St. Nicolai-Gemeinde für Diakonie auf: • Kindergarten • Flüchtlingshilfe • Diakoniestation • Waisenhaus Dumanzy • Besuchsdienste • Einzelfallhilfe Mehr Durchblick bei Kindergärten Mit den evangelischen Kindergärten in Lemgo ist es etwas kompliziert: Denn vier evangelische Kindergärten (Rampendal, Flüt, Bodelschwingh und St. Johann) werden von vier evangelischen Gemeinden mitbezahlt und betreut. Offizieller »Träger« im Sinne des Gesetzes ist die Paulinenstiftung in Detmold. Zusätzlich gibt es aber auch noch die »Stiftung Evangelische Kindergärten Lemgo«, die die Interessen der vier mitzahlenden Lemgoer Kirchengemeinden bündelt und vertritt. Auch die Bezeichnungen der Einrichtungen gehen durcheinander: Kindergarten, Kindertagesstätte, Familienzentrum und Verbundfamilienzentrum – selbst gleiche Einrichtungen werden mal so, mal anders betitelt. »Wer blickt da noch durch?«, haben sich die Vorstandsmitglieder der Lemgoer Kindergartenstiftung gefragt. Zusammen mit einer Lemgoer Agentur soll Klarheit in dieses Durcheinander gebracht werden. Foto: Dr. Salomon Feiern wie Christus mit den Jüngern Am Gründonnerstag, 13. April, 18 Uhr gibt es ein Tischabendmahl in St. Nicolai an einer langen Tafel zwischen dem Hochaltar und dem Gemeindealtar. Bei einem Tischabendmahl wird die Flüchtlingsfamilien gab es dann Bescherung. »Ein tolles Zeichen der Verbundenheit«, freute sich Dagmar Begemann vom Mehrgenerationenhaus Lemgo. Bei den Wünschen haben sich Flüchtlingskinder von hiesigen Kindern nicht viel unterschieden: Vor allem »Fernlenk-Autos« standen ganz oben auf den Wunschzetteln. Diakonie und St. Nicolai Im Januar berichteten Prof. Dr. Fred Salomon (1. von links) und Norbert Fischer (1. von rechts) Pateneltern und Kirchenvorstandmitgliedern von ihrer Dumanzyreise im letzten September und den anstehenden Aufgaben in Dumanzy für 2017. St. Nicolai fördert seit vielen Jahren in Dumanzy/Ukraine ein Waisenhaus. 10 Gottesdienste ■ | Konzerte ■ Gottesdienste in der Regel mit Abendmahl; meist anschließend Stehkaffee im »Treffpunkt Seitenschiff« 10:00 Gottesdienst: Pfarrer Dr. Zastrow 11:30 KinderKirche: Pfarrer Dr. Zastrow 18:00 Gottesdienst mit Taizé-Gesängen und Versöhnungsgebet der Nagelkreuzgemeinschaft: Superintendent Dr. Lange 10:00 Gottesdienst: Prädikant Dr. Salomon mit Vokalensemble St. Nicolai 12:00 Taufgottesdienst: Superintendent Dr. Lange 18:00 Chorkonzert mit Werken von Bach (»Komm, Jesu, komm«) und Brahms (»Warum ist das Licht gegeben«) mit dem Vokalensemble St. Nicolai, Leitung und Orgel KMD Friedemann Engelbert. Eintritt 12 Euro, ermäßigt freier Eintritt.* 10:00 Gottesdienst: Pfarrer Erichsmeier, anschließend Seniorenmittagstisch 12:00 Taufgottesdienst: Pfarrer Erichsmeier Dienstag 9:30 Minigottesdienst: Pfarrer Dr. Zastrow Sonntag 26.3. 10:00 Gottesdienst: Superintendent Dr. Lange, anschließend Konfirmandenprüfung im Gemeindehaus Sonntag 10:00 Gottesdienst: Pfarrer Dr. Zastrow 10:00 Gottesdienst: Pfarrer Dr. Zastrow 11:30 KinderKirche: Pfarrer Dr. Zastrow Karwoche 10.-12.4. 18:00 Andachten über Kreuzes-Darstellungen in St. Nicolai mit Pfarrer Dr. Zastrow (10.4. und 12.4.) und Pfarrer i.R. Wöltjen (11.4. mit Flötenkreis) Gründonnerstag 18:00 Gottesdienst: Pfarrer Dr. Zastrow mit Tischabendmahl 10:00 Gottesdienst: Superintendent Dr. Lange mit Kantorei 15:30 Gottesdienst im Kreis-Seniorenheim Rintelner Straße: Pfarrer Dr. Zastrow Sonntag 5.3. Samstag 11.3. Sonntag 12.3. Sonntag 19.3. 19.3. 2.4. Sonntag 9.4. 13.4. Karfreitag 14.4. Ostersonntag 16.4. 6:00 10:00 Gottesdienst: Pfarrer Dr. Zastrow mit Kantorei, Taufen möglich. Anschließend Osterfrühstück im Gemeindehaus Gottesdienst: Superintendent Dr. Lange mit Kantorei 11 St. Nicolai-Kirche, Papenstr. 9-15 (beste Parkmöglichkeiten für Konzerte Parkpaletten Wüste und Bruchweg) Ostermontag 17.4. 10:00 Gottesdienst: Pfarrer Erichsmeier, Taufen möglich Sonntag 10:00 Gottesdienst: Pfarrer i.R. Krohn-Grimberghe, , anschließend Seniorenmittagstisch 12:00 Taufgottesdienst: Pfarrer i.R. Krohn-Grimberghe Sonntag 30.4. 10:00 Konfirmationsgottesdienst: Superintendent Dr. Lange mit Posaunenchor Sonntag 10:00 Konfirmationsgottesdienst: Pfarrer Dr. Zastrow mit Kantorei Dienstag 9.5. 9.30 Samstag 16:00 Luthermusical von Andreas Hantke »Der falsche Ritter« mit dem Kinderchor St. Nicolai, Leitung KMD Friedemann Engelbert. Eintritt frei. 10:00 Familien-Gottesdienst mit Tauferinnerung: Pfarrer Dr. Zastrow mit Paul-GerhardtChor, Taufen möglich 16:00 Luthermusical von Andreas Hantke »Der falsche Ritter« mit dem Kinderchor St. Nicolai, Leitung KMD Friedemann Engelbert. Eintritt frei. Samstag 20.5. 18:00 Kantoreikonzert »Telemann und Bach« mit der Kantorei St. Nicolai, Telemannisches Collegium Michaelstein auf historischen Instrumenten und Solisten. Leitung: KMD Engelbert. Eintrit 22/16/10 Euro, ermäßigt auf allen Plätzen 5 Euro.* Sonntag 21.5. 10:00 Diakoniegottesdienst: Superintendent Dr. Lange 25.5. Donnerstag 10:00 Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt für alle Stadtgemeinden in St. Johann: Pfarrer Ostmeier mit Posaunenchor Sonntag 10:00 Gottesdienst: Pfarrer Dr. Zastrow, anschließend Seniorenmittagstisch 12:00 Taufgottesdienst: Pfarrer Dr. Zastrow 23.4. 7.5. 13.5. Sonntag 14.5. 28.5. Minigottesdienst: Pfarrer Dr. Zastrow Mittagsandacht zur Marktzeit: jeden Samstag 12 Uhr in der St. Nicolai-Kirche, am 1. Samstag im Monat mit Orgel * Eintritt für Konzerte in St. Nicolai: Bei allen Konzerten gibt es ermäßigte Karten für Schüler, Studenten und Arbeitslose im Vorverkauf im Gemeindebüro, bei der LZ und bei Lemgo-Marketing. Eintrittskarten für die meisten Konzerte lassen sich auch bequem von zu Hause aus buchen, bezahlen und ausdrucken: http://www.nicolai-lemgo.de/musik (Reservix). Die Abendkasse öffnet immer 45 Minuten vor Beginn eines Konzerts. 12 Musik beiden Kantaten »Es wolle Gott uns gnädig sein« und »Ich weiß, dass mein Erlöser lebt« sicherlich noch nie in Lippe erklungen. Ergänzt wird das Programm durch die G-Dur-MesGeorg Philipp Telemann se von Johann Sebastian Bach, eine seiner vier sogenannten »Lutherischen Messen«. Bach war mit Telemann gut befreundet, Telemann war Pate von Bachs Sohn Carl Philipp Emanuel. Auch Vokalensemble singt Musik vom Urvater evangelischer Kirchenmusik Am Sonntag, 12. März um 18 Uhr findet ein Chorkonzert des Vokalensembles St. Nicolai statt. Unter dem Titel »Selig aus Gnade« erklingen Werke aus der Reformationszeit bis in die Romantik. Damit rückt die reformatorische Erkenntnis Martin Luthers in den Mittelpunkt des Programms, dass nicht des Menschen Werke sondern allein Gottes Gnade zur Seligkeit führt. Ur-reformatorisch sind die Motetten und Chorsätze von Martin Luther selbst und von seinem Weggefährten, Freund und Kantor Johann Walter. Walter gilt als erster Kantor und Urvater aller evangelischen Kirchenmusiker. Er wirkte in Torgau, wo noch heute die Johann-Walter-Kantorei nach ihm benannt ist. Johann Sebastian Bachs wunderbare Motette »Komm, Jesu, komm« passt mit ihrer Kernaussage »du bist der rechte Weg, die Wahrheit und das dieses Programm reiht sich sehr gut ein in das Schwerpunkt-Thema »Reformationsjahr 2017«. Eintrittskarten sind an den üblichen Vorverkaufsstellen, unter www.nicolai-kantorei.de und an der Abendkasse erhältlich. ■ FRIEDEMANN ENGELBERT Alle Konzerte auf einen Blick Auf den Seiten 10 und 11 sind alle Konzerte der nächsten Monate zu finden: gelb hinterlegt sind Konzerte, grün hinterlegt Gottesdienste. Leben« ebenso in die reformatorische Gedankenwelt wie die Brahms-Motette »Warum ist das Licht gegeben den Mühseligen«, die als Schlusschoral das Luther-Lied »Mit Fried und Freud ich fahr dahin« zitiert. Kirchenmusikdirektor Friedemann Engelbert ergänzt das Programm an der Orgel mit der Passacaglia von Johann Sebastian Bach und der Orgelsonate »Vater unser im Himmelreich« von Felix MendelssohnBartholdy. ■ FRIEDEMANN ENGELBERT Foto: Engelbert Am 20. Mai, 18 Uhr rückt Georg Philipp Telemann in den Mittelpunkt des Chor- und Orchesterkonzertes mit der Kantorei St. Nicolai, Vokalsolisten und dem Telemannischen Collegium Michaelstein. Georg Philipp Telemann starb 1767, also vor 250 Jahren. Er ist sicherlich einer der produktivsten Komponisten überhaupt. Allein über 1300 Kirchenkantaten hat er geschrieben, dazu Kammermusik, Orchesterwerke und vieles mehr. Die hohe Qualität seiner Musik wird erst in den letzten Jahren wieder mehr und mehr gewürdigt. Viele Kantaten werden erst jetzt neu verlegt und damit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. So sind auch die Foto: Wikipedia Bisher fast unbekannte Telemann-Kantaten erstmals in Lippe zu hören Auch die jüngeren Chorsängerinnen und –sänger befassen sich in diesem Jahr mit Martin Luther. Das Kindermusical »Der falsche Ritter« von Andreas Hantke erzählt in schwungvollen, gefühlvollen und witzigen Liedern – auch mit einem Rap! – vom Reichstag in Worms, seiner Zeit auf der Wartburg und seinen öffentlichen Auftritten. Die Kinderchorkinder bereiten sich neben den wöchentlichen Proben auch auf einer Kinderchorfreizeit in Hameln auf die Aufführungen am 13. und 14. Mai (jeweils 16 Uhr) im Gemeindehaus vor und freuen sich über ein großes Publikum! Sie werden begleitet von Mitgliedern des SchülerOrchesters Lemgo. 13 Geschichte Scan: Dr. Lange Wie die Reformation nach Lippe kam In St. Nicolai entstand in der Reformationszeit die erste evangelische Gemeinde in Lippe. Diese Ansicht zeigt die Kirche in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Als Martin Luther 1517 seine 95 Thesen an die Öffentlichkeit bringt, ist Simon V., Edelherr zur Lippe, im siebten Jahr seiner Herrschaft. Er ahnt nicht, dass eine Bewegung ihren Anfang nimmt, die ihn für den Rest seiner Regentschaft in Atem halten wird. 1518 erreichen Luthers Thesen die damals größte Stadt Lippes: Lemgo mit seinen Kirchen und Klöstern, dem Handel und seiner selbstbewussten bürgerlichen Oberschicht. Doch noch größeren Einfluss als die Thesen haben die evangelischen Predigten, die bald in Herford zu hören sind. 1523 pilgern Lemgoer Bürger extra dafür in die Nachbarstadt. Und es dauert nicht lange, da singen sie! Martin Luther hat begonnen, geistliche deutsche Lieder zu schreiben und damit das Evangelium in eine leicht verständliche Form zu gießen. Andere Reformatoren tun es ihm gleich. Mögen theologische Schriften nur etwas für die Bildungselite sein, singen kann jeder. Die Lieder sind Glaubenslehre für alle. Und so singen Gottesdienstbesucher in Lemgo 1525 vor und nach der Messe die neuen Lieder. Der herrschertreue Bürgermeister lässt die Rädelsführer verhaften, kann ihnen aber nicht viel anhaben. Unbeirrt holen sich die reformatorisch Gesinn- ten noch im selben Jahr einen eigenen evangelischen Prediger nach Lemgo. Dem Landesherrn Simon V., der am alten Glauben festhalten will, wird zunehmend unwohl. Während andernorts die Bauern gegen ihre Herren aufbegehren, sind es in Lemgo die Bürger. Sie provozieren nicht nur, indem sie zur Fastenzeit ostentativ Fleisch essen. Sie organisieren sich auch. 1527 lassen sie sich sogar durch einen Ausschuss vor dem Rat der Stadt vertreten. Es gibt Disputationen über das Abendmahl, und an Ostern 1530 unterbricht die Gemeinde mit Reformationsgesang die Messe in St. Nicolai. Die Predigt muss unterbrochen werden. Rädelsführer kann man gar nicht ermitteln, denn »sie singen alle«, wie der Kirchendiener dem Bürgermeister Flörke berichtet. »Ei, alles verloren« stellt dieser fest und legt sein Amt nieder. Jetzt spitzt sich die Machtprobe zu. Die Lemgoer Bürger formulieren in zwölf Artikeln ihre Forderungen, und Simon V., der kurz zuvor die Grafenwürde erlangt hat, bekommt immer mehr den Eindruck, seine Macht gegen die aufsässigen Untertanen verteidigen zu müssen. Da die Lemgoer Bürger seine kirchlichen Herrschaftsansprüche so offensichtlich ablehnen, ruft der frisch- gebackene Graf 1530 seine Lehnsherrn zur Vermittlung an: den Erzbischof von Paderborn und den Landgrafen von Hessen, Philipp. Allerdings ist letzterer ein überzeugter Protestant. Erst vor kurzem hat er die erste evangelische Hochschule der Welt in Marburg gegründet. Und gerade er wird in nächster Zeit zum Hauptakteur der Verhandlungen. Philipp von Hessen kommt zu dem Schluss, dass Lemgo sich in weltlichen Fragen der Obrigkeit unterordnen soll, die evangelische Verkündigung indes bestehen bleiben kann. Doch Frieden bringt seine Vermittlung nicht. 1532 werden in Lemgo Priester verspottet und kirchliche Gebäude beschädigt; Bilder und liturgische Geräte aus St. Nicolai werden auf dem Martkplatz verbrannt. Zwei Evangelische werden zu Bürgermeistern gewählt, und 1533 geben sich die Lemgoer tatsächlich eine evangelische Kirchenordnung. Wieder wendet Simon V. sich an den Landgrafen von Hessen und wirft den Lemgoern vor, weltliche Machtansprüche unter dem Deckmantel religiöser Emanzipation zu erheben. Nur mit Mühe kann Philipp ihn davon abhalten, militärisch einzugreifen. Im Jahr 1536 stirbt Simon V., und Philipp von Hessen sorgt dafür, dass die Reformation nun auch im übrigen Lippe Fuß fassen kann. 1538 wird eine Lippische Kirchenordnung vom Landtag zu Cappel angenommen. Die eigensinnigen Lemgoer behalten ihre Kirchenordnung indes lieber bei, und die gesamtlippische Ordnung zeigt zunächst keine nenneswerte Wirkung. Papier ist geduldig. Die Pastoren auf dem Land sind die alten geblieben und machen weiter wie bisher. Da richten auch die Visitationen durch den hessischen Prediger Antonius Corvinus nicht viel aus. Und doch: Die Saat ist gesät. Simon V. hat sich gegen das neue kirchliche und bürgerliche Selbstbewusstsein nicht durchsetzen können. Der Beginn der Reformation hat ihm schwer zugesetzt, und es ist kein Ende abzusehen. Als er stirbt, kann er nicht wissen, dass noch sein Enkel, Simon VI. viel Ärger mit den renitenten Lemgoern haben wird. Aber das ist eine andere Geschichte. ■ DR. GÖNKE EBERHARDT 14 Werbung Lesen beflügelt Bücher und Geschenke Inh. Ursula Heer Mittelstraße 63 32657 Lemgo Foto: 676882_original_R_K_B_by_PeterFranz_pixelio.de Foto: 456715_original_R_by_Johanna Bieber_pixelio.de Foto: 645845_original_R_by_www.helenesouza.com_pixelio.de 15 Bekanntmachungen Wegen Datenschutz dürfen die Namen und Anschriften nicht online veröffentlicht werden. Sie sind daher nur in der gedruckten Ausgabe zu finden. Fotos: Noah Zum Schluss Die Türme von St. Nicolai sind nicht nur Wahrzeichen der Stadt Lemgo. Sie fahren auf LKWs durch die Lande. »Bemerkenswert« findet das Gemeindebriefleser Alexander Noah. Er hat die Fotos für diese Seite erstellt.
© Copyright 2025 ExpyDoc