Schiffe im Nebel - Logbuch der SY Samoa

Schiffe im Nebel
Donnerstag 16.02.2017
44°50,61 N 013°50,57 E Log 2595,2 0 sm Steg
Marina Veruda Luft 9° W 9° Betr. Std. 439,5
0,8°C zeigt unser Thermometer. Brrrr, draußen ist alles weiß, die Boote, der Steg und unser Auto,
alles gefroren. Eine halbe Stunde später lässt die Sonne das Ganze gleich wieder besser aussehen.
Gemeinsam machen wir einen Morgenspaziergang ins Dorf und kaufen Brot.
Zurück am Steg hören wir laute Schläge. Als wir wahrgenommen haben, dass sie von unserer
Luxusyacht gegenüber kommen, sind wir schon sehr verwundert. Sie ist noch nicht mal zwei Jahre alt
und schon sind Reparaturen notwendig. Dazu werden doch einige recht große Flächen an ihrem
Rumpf aufgeschlagen.
Gut gelaunt mache ich mich ans Werk unser Boot abreisefertig zu machen. Da mir dabei warm
geworden ist, öffne ich die Dachluke. So zwischendrin ist Wolfgang mal vorbeigekommen und
bemerkt auf einmal, dass etwas dunstiges durch die Luke hereinzieht. Wir sehen genauer nach.
Draußen war plötzlich dicker Nebel.
Im Wetterbericht hieß es zwar heute mal, stellenweise ist Nebel möglich. Aber das hatten wir bisher
noch nie so direkt erlebt, doch heute sitzen wir mitten drin.
Schnell schließen wir unsere Luke.
Dann scheint wieder die Sonne und der Spuk ist vorbei, dachten wir.
Nachmittags hatten wir uns fest vorgenommen im Sonnenschein noch einen vorerst letzten
Spaziergang am Strand zu machen. Doch das war nicht möglich, zumindest nicht im Sonnenschein.
Wieder saßen wir im Nebel. Unseren Spaziergang zum Strand machten wir aber trotzdem. Unterwegs
treffen wir noch einige Gleichgesinnte.
Hier ist der Nebel auch so dicht, dass man die eigentlich schöne Hafeneinfahrt hinter Wolfgang nur
erahnen kann.
Wir bleiben nicht lange hier.
Zum Vergleich die große Motoryacht heute morgen und jetzt ist sie ganz schön blass geworden.
Die Schiffe an den Stegen gegenüber können wir auch nur noch an leichten Umrissen ausmachen.
Und wir sind mit nassen Haaren und Jacken nach hause gekommen. Das war schon recht
ungemütlich.
Zum Glück sind unsere Sachen zum Großteil schon im Auto verstaut.
Wir machen uns jetzt fertig und gehen essen, denn gekocht wird heute Abend nicht mehr an Bord.
Im Volaria, sind wir eine ganze Weile die einzigen Gäste. Dann treffen doch noch zwei
unterschiedliche Paare ein. Kein Wunder, bei so einer Suppe, schickt man ja nicht mal seinen Hund
vor die Haustür.
Vor der Tür ist der Nebel noch stärker geworden, jetzt sieht man fast die Hand vor den Augen nicht
mehr. Um uns herum, die Straße, der Steg, einfach Alles ist patsch-nass, als hätte es aus Eimern
gegossen.
Ganz vorsichtig laufen wir über unsere nasse, glatte Gangway. Jetzt freuen wir uns mal wieder über
unsere nachträglich angebrachten Holzsprossen.