Pflanzen Ratgeber www.pflanzenfachhandel.de · Kostenfreies Verbrauchermagazin aus dem Pflanzenfachgeschäft · Heft März / April 2017 Einzelpreis 1,70 E. Dieses Exemplar wurde bereits von Ihrem Pflanzenfachgeschäft bezahlt. Im Reich der Tulpen. Pomponpflanzen. Frühlingsblüher trifft Staude. Ostern leuchtet gelb. Staudenbeet und Kräuterspirale richtig anlegen. Gutes aus dem Boden. Zwiebeln aus Afrika. Pomponpflanzen Inhalt Pomponpflanzen. Seite 3 bis 13 Große und kleine wohlgeformte Blütenkugeln in allen erdenklichen Farben des Regenbogens, schwebend an langen Blütenstielen auf sattem Grün über dem Boden. Pomponpflanzen sind schon etwas ganz besonderes und bereichern mit ihrem markanten Aussehen jedes Staudenbeet, Balkon und Terrasse oder auch in der Vase. Mit den hübschen Blütenbällen lassen sich überall extravagante Akzente setzen und wunderschöne Kombinationen für das Auge schaffen. Frühlingsblüher trifft Staude. Seite 14 bis 22 Ostern leuchtet gelb. Seite 23 bis 25 Im Reich der Tulpen. Seite 26 bis 30 Staudenbeet und Kräuterspirale richtig anlegen. Seite 31 bis 38 Impressum: Die Redaktion des Pflanzen Ratgeber Talking Brands GmbH & Co.KG Gutes aus dem Boden. Seite 39 bis 44 Klingenstraße 25 D- 90542 Eckental Tel. +49 (0) 9126 / 25 49 757 Fax +49 (0) 9126 / 25 49 451 www.pflanzenfachhandel.de Geschäftsführer: Alexander Hinderer Registergericht: Nürnberg HRA 14308 Titelbild: Shutterstock.com Zwiebeln aus Afrika. Seite 45 bis 49 Der Pflanzen Ratgeber erscheint 6 x im Jahr. Foto: Pflanzenfreude.de ? wu s st ge Sie ´s Hätt en e au l B rte o H von N s e t gib n e nsi atur aus gar nic Foto: Shutterstock.com ht. Sie galten einige Zeit als altmodisch, doch heutzutage blühen sie wieder in fast jedem Garten – Hortensien (Hydrangea). Sie stammen aus Asien und den östlichen Teilen Amerikas, es gibt etwa 80 verschiedene Arten. Mit ihren pompösen Blüten bilden sie prächtige Farbtupfer in Weiß, Rot, Rosa, Violett oder Blau. Blaue Hortensien gibt von Natur aus jedoch gar nicht. Erst die Zusammensetzung des Bodens bewirkt, dass die Blüten blau werden. Das funktioniert allerdings nur bei rosafarbenen Pflanzen, weiße und rote Blüten verändern sich nicht. Die pompösen Blütenbälle bilden die Pflanzen jeweils im Vorjahr aus. Der richtige Schnittzeitpunkt ist daher für eine reiche Blüte besonders wichtig. Je nach Art werden Hortensien unterschiedlich stark und zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt zurückgeschnitten. Fragen Sie in Ihrer Gärtnerei nach, wie Ihre Hortensie am besten geschnitten werden sollte. Hortensien bevorzugen einen Platz im Halbschatten, einige Arten vertragen aber auch ein sonniges Plätzchen mit tiefgründigem, lockeren und humosen Boden. Der Standort sollte zudem etwas windgeschützt liegen. Der pH-Wert des Bodens kann zwischen 5 und 8 liegen, nur blau blühende Hortensien brauchen einen (leicht) sauren Boden zwischen 4 und 4,5 und Aluminiumsulfat. Geben Sie es dem Gießwasser bei und staunen Sie, was passiert. Generell gilt: Hortensien lieben Wasser und müssen daher vor allem bei trockenem und warmem Wetter feucht gehalten werden. Auch Hortensien im Kübel dürfen nicht austrocknen - wobei immer darauf geachtet werden muss, dass es keine Staunässe gibt. Das Gießwasser sollte weich und möglichst nicht kalkhaltig sein, am besten geeignet ist Regenwasser. Hortensien sind prinzipiell winterhart, doch zur Sicherheit sollte man sie mit einem Winterschutz z.B. Reisig vor strengem Frost schützen. Bei Kübelpflanzen sollte das Gefäß mindestens einen Durchmesser von 30 - 40 cm haben. Kleineren Töpfen sollten an einem weitestgehend frostfreien, aber kalten Ort bei ca. 3 - 5 °C überwintert werden. Wichtig ist jedoch vor allem, das sie auch im Winter regelmäßig gegossen werden. Hortensien ngstrose zählt zu den ä i f P n ltest uer a B en Ga Die rte np fla nz en Pfingstrosen sind Dauerblüher auch in der Vase. Schneiden Sie sie nur dann ab, wenn sich die Knospe schon voll entwickelt hat und leicht weich anfühlt. Andernfalls geht sie in der Vase meist nicht auf. Entfernen Sie nach dem Pflücken alle unteren Blätter, damit die Pfingstrose nachher in der Vase stabil steht. Schneiden Sie den Stiel mit einem scharfen Messer sehr schräg an und füllen Sie die Vase mit lauwarmem Wasser, bevor die Pfingstrose darin ihren Platz einnimmt. Foto: Pflanzenfreude.de p t. Pfingstrosen Die Pfingstrose gehört zu den Hahnenfuß-Gewächsen und es gibt zwei unterschiedliche Gruppen: Stauden- und Strauch-Pfingstrosen. Die oberirdischen Teile der StaudenPfingstrose ziehen sich im Winter vollständig in die Erde zurück, während die StrauchPfingstrose lediglich ihre Blätter verliert. Die Bauern-Pfingstrose (Paeonia offficinalis) ist die bekannteste Art und stammt aus dem Mittelmeerraum. Sie zählt zu den ältesten Gartenpflanzen und wurde früher in Bauern- und Apothekergärten vor allem als Heilpflanze kultiviert. Erst in jüngerer Zeit kamen die aus Asien stammenden Edel-Päonien nach Europa. Diese Gruppe besteht aus einer unglaublichen Vielzahl an Sorten mit zum Teil riesigen, gefüllten Blüten und angenehmem Duft. Pfingstrosen mögen einen ausreichend sonnigen, nicht zu heißen Standort. An leicht schattigen Plätzen, vor allem um die Mittagszeit, blühen sie länger und ihre Blüten sind farbbeständiger. Der Boden sollte etwas lehmig, nährstoffreich, humusreich und durchlässig sein. Auch in der Trockenzeit sollte dieser eine gewisse Feuchtigkeit behalten. Die meisten Pfingstrosenarten sind winterhart. Bis -15 °C können sie mit Frost und Kälte ohne Beschädigungen umgehen. Sollten die Temperaturen noch tiefer sinken, reicht meist eine Mulchschicht als Wärmespender aus. u rha Sie sind beständige Schönheiten, die ausgesprochen lange an einem Standort wachsen und gedeihen können. Denn je älter sie werden, desto reicher und sortentypischer blühen sie. e üb Im Frühjahr haben Pfingstrosen (Paeonia) ihren großen Auftritt, denn sie verleihen mit ihren einfachen oder gefüllten runden Blütenköpfen jedem Garten einen unvergleichlichen Charme. Die Blütensaison der Pfingstrosen erstreckt sich je nach Sorte von Mitte April bis Mitte Juni und erstrahlen dabei in einem Farbspektrum von Weiß, Gelb, Apricot, Rosa, Rot bis Pink-Violett. Und ganz gleich, welche der attraktiven Arten und Sorten der Päonien Sie in den Garten pflanzen, Sie werden viele Jahre Freude an ihnen haben. n u R an Ranunklen zählen mit ihren runden dichtgefüllten Blüten zu den schönsten Beet- und Schnittblumen und sind sehr beliebte Vorboten für den Sommer. Insbesondere aus frühsommerlichen Blumensträußen und Dekorationen sind sie nicht mehr wegzudenken. Denn diese altbekannten Zwiebelblumen verfügen über einen romantisch-nostalgischen Charme und eine große, leuchtende Farbpalette. Diese reicht von Weiß über Gelb, Orange und Rot bis hin zu Violett, Rosa und Pink – mit allerlei verschiedenen Zwischentönen. Besonders schön sind zweifarbige Varianten, deren Blütenblätter mit farbigen Rändern verziert sind. Ranunkeln sind anspruchslos und eignen sich neben dem Auspflanzen im Garten auch als Topf- und Kübelpflanzen auf Balkon und Terrasse. Für die Vase werden sie am besten geschnitten, wenn sich die Blüten bereits voll geöffnet haben. Die eigentliche Blütezeit ist von Mai bis Juni, aber schon ab Februar kann man vorgezogene Pflanzen kaufen. Zum Auspflanzen in den Garten setzt man die Knollen bei frostfreiem Wetter ca. 4 cm tief an einen sonnigen bis halbschattigen Platz in humosen, lockeren sowie durchlässigen Boden. Im Vorfeld sollten Sie die Knollen einige Stunden ins Wasser legen und quellen lassen, um ein besseres Anwachsen zu ermöglichen. Achten Sie beim Einpflanzen darauf, dass die Zehen der Knollen mit ihren Spitzen nach unten zeigen. Der Standort sollte kühl und feucht sein, aber auch pralle Sonne wird vertragen. Hier muss lediglich auf ausreichende Bewässerung geachtet werden. Staunässe sollte vermieden werden, dies ist auch besonders bei Kästen und Töpfen zu beachten. Bei der Wahl des Standorts ist ihm Sonne als auch Schatten recht, nur auf pralle Mittagssonne ist zu verzichten, darunter können seine Blüten leiden. Ideal für ihn ist ein normaler nährstoffreicher Boden, der halbwegs durchlässig und nur gering kalkhaltig ist. Und weder Trockenheit noch Staunässe bekommen der Kerria japonica. Als Flachwurzler kann die Pflanze Wasser nicht aus den tieferen Schichten des Bodens ziehen und braucht deshalb vor allem im Sommer sowie in anderen Trockenphasen Wasser. Gießen Sie vorzugsweise mit Regenwasser und verzichten Sie auf extra Dünger. Ran u n k el s tr a u Dieser sommergrüne Ranunkelstrauch (Kerria raponica) Strauch gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und ist auch unter dem Namen Japanisches Goldröschen bekannt. Er stammt ursprünglich aus China, mittlerweile ist er auch in anderen gemäßigten Regionen zu finden. Bei uns hat er sich zu einer beliebten Gartenpflanze entwickelt, da er recht anspruchslos ist und früh sowie reichlich blüht. Ab April beleuchten seine goldgelben Pompon-Blüten, je Sorte gefüllt oder ungefüllt den Garten. Wenn er gut gepflegt wird und sich wohl fühlt, blüht er sogar ein zweites Mal ab August. Die leuchtend grünen Ruten des Strauches sind besonders im Winter attraktiv und benötigen keinen Schutz. Es gibt sogar Arten mit grün-weiß panaschiertem Laub, so ist für jeden Geschmack etwas dabei. Der Ranunkelstrauch eignet sich hervorragend als blühender Sichtschutz in einer Hecke und lässt sich gut mit anderen Blütengehölzen und immergrünen Sträuchern kombinieren. Auch als Solitär macht er eine gute Figur, denn sein Wuchs ist straff aufrecht bis gut 2 m Höhe. Da er jedoch viele lange Ruten bildet, die bei mangelndem Schnitt überhängen, ist hier ein regelmäßiger Schnitt nötig. ch k n el Fotos: Shutterstock.com hneeball c S K el-Prim g el u Die Kugel-Primel (Primula denticulata) bildet auf ihren kräftigen Stielen, zu Beginn des Frühlings, kugelige Köpfe, die rundum mit Blüten besetzt sind. Ab März bis in den Mai / Juni hinein leuchten sie in den Farben Blau, Violett, Rot, Rosa und Weiß. Bezaubernd sind ebenso die typisch primelartigen zarten, hellgrünen Blätter, die in dichten Rosetten wachsen. Der Blütenstängel kann je Zuchtform bis zu 30 cm Höhe erreichen und ist leicht behaart. Die reich blühende Kugelprimel wächst am besten in nährstoffreichen, humosen Boden und sät sich gerne selber aus. Foto: flora dania Ältere Pflanzen können ebenso durch Teilung vermehrt werden. Die Kugelprimel ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die kaum Schutz benötigt, da sie winterhart ist. Sie bevorzugt halbschattige Plätze im Kübel auf dem Balkon, kann aber auch in die Sonne gesetzt werden, sofern der Platz nicht zu heiß ist und die Erde immer schön feucht gehalten wird. Der Pflanzabstand sollte 10 - 15 cm betragen und kann wunderbar mit anderen Frühblühern kombiniert werden. Sie möchte nicht austrocknen, daher sollten Sie auch im Sommer sicher gehen, dass der Boden rund um die Primel stets feucht gehalten wird. Foto: Shutterstock.com Ob mit weißen Blüten, die kunstvoll zu einer Kugel geformt sind, oder mit farbenprächtigen roten Beeren. Im Sommer als auch in den Herbst- und Wintermonaten ist der Schneeball (Viburnum) ein echter Blickfang. Er erreichet als Strauch, je nach Art, Höhen von 1 m - 5 m. Insgesamt sind rund 150 Arten des Schneeballes bekannt, die ursprünglich aus Asien und Nordamerika stammen. Sie werden in Parks und Gärten als Zierpflanzen verwendet, da ihre Blütenstände sehr eindrucksvoll sind und die Pflanze sehr wenig Ansprüche stellt. Es gibt sie als Sträucher, die entweder ihr Laub abwerfen, immergrün oder halb immergrün sind. Einige Arten können auch als Kübelpflanze auf dem Balkon gehalten werden. Der Schneeball gedeiht je nach Art am besten an einem halbschattigen, schattigen oder sonnigen Standort. Der Boden sollte feucht bis nass sein. Ansonsten haben sie keine besonderen Ansprüche an den Boden. Gepflanzt wird der Schneeball im Abstand von mindestens 1 m im Frühjahr oder Herbst. Sehr schön wirken Schneebälle im Zusammenspiel mit anderen Blütensträuchern und Stauden, die etwa zur gleichen Zeit blühen. Besondere Züchtungen des Schneeballs sollten jedoch solitär gepflanzt werden, damit ihre Blütenfülle richtig zur Geltung kommen kann. Ba ld ri a n Das Baldriangesicht (Phuopsis stylosa) stammt aus Kleinasien und ist mit dem uns bekannten Waldmeister verwandt. Diese Pflanze ist bekannter als Rosenwaldmeister oder auch Scheinwaldmeister und eher selten in Gärten vorzufinden. Von Juni bis August trägt sie kugelige Blütenbüschel. Sie blüht üppig purpurrosa und verströmt einen herb würzig-süßen Duft, besonders nach Regen. Die Staude ist ein guter, sich rasch ausbreitender winterharter Bodendecker. Als Standort sagt ihm ein frischer bis trockener, sonniger Platz zu, mit leichtem, durchlässigem Boden. Er ist sehr anpassungsfähig, solange man ihn nicht in den tiefen Schatten pflanzt. Auch unter Rosen oder kleineren Sträuchern kommen seine dichten Teppiche gut zur Geltung. Ein bodennaher Rückschnitt nach der Blüte fördert einen baldigen Neuaustrieb. Zi e rl a u ch s e g t h ic Fotos: Shutterstock.com Der Zierlauch gehört mit seinen oftmals großen Blütenbällen auf kräftigen Stielen zu den beeindruckendsten Zwiebelgewächsen. Weltweit gibt es mindestens 800 verschiedene Arten. Ursprünglich stammen die meisten Arten aus Asien, der Türkei und dem Iran. Jede Blütenkugel ist aus vielen perfekt geformten, filigranen Sternblüten zusammengesetzt. Die Farbpalette reicht dabei von Weiß über Zartrosa und Gelb bis zum tiefen Violett oder Blau. Ob man sich für die gigantischen violettrosa Blütenbälle des Riesenlauchs (Allium giganteum), die altrosa bis silbrigrosa schimmernden Sternblüten des Blauzungen-Lauchs (Allium karataviense) oder eher für den niedrigen Sternkugellauch (Allium christophii) mit amethystfarbenen Blüten entscheidet, jede Art hat ihr ganz besonderes, auffälliges Aussehen. Zudem sind sie beliebt bei Insekten, Bienen und Schmetterlingen. Die meisten Sorten mögen Sonne und zwar reichlich und sind in der Pflege ziemlich einfach. Nach der Blüte zieht der Zierlauch ein und muss nicht weiter gepflegt werden. Bei der Auswahl sollten Sie allerdings auf winterharte Sorten achten. Die nicht winterharten Zwiebeln müssen im Winter ausgegraben werden. Generell gilt: Je größer die Zwiebel des Zierlauchs ist, um so trockener und sonniger muss der Standort sein, denn diese Zwiebeln stammen größtenteils aus Gegenden mit einem wüsten- oder steppenartigen Klima. Foto: Shutterstock.com Frühlingsblüher trifft Staude. Nach dem grauen Winter freut uns nichts mehr als die typischen Frühblüher, die den Auftakt in die erste Jahreszeit geben. Sicher haben Sie bereits im Herbst vorgesorgt und Blumenzwiebeln wie z.B. Tulpen und Narzissen für den Frühling gepflanzt. Falls nicht, können Sie diese jetzt auch vorgetrieben kaufen und pflanzen. Heben Sie deren kräftige Blütenfarben jetzt mit Blattschmuck- und blühenden Stauden hervor. Durch die Kombination von Frühlingsblühern und Stauden erhalten Sie ein prachtvolles und harmonisches Gesamtbild. Sie können es ganz individuell nach Wuchsform und -höhen sowie Blühfarben und -zeiten zusammenstellen. Ein Vorteil der neuen Bepflanzung im Garten und Kübel ist, dass Sie wenig Pflegeaufwand haben. Die neuen Stauden und Gräser überdecken das Laub welkender Zwiebelblüher und kaschieren freie Stellen. Zudem wirkt Ihr Garten besonders lebendig. Er verändert sich mit den Jahren und bietet Ihnen stets einen tollen Blickfang. Die Farbe macht den Ton. Wählen Sie vor allem bei großflächigen Gärten am besten ein Farbthema für Ihre Frühjahrspflanzung. Ein Mix aus vielen Farbtönen und Blütenformen wirkt schnell unruhig. Durch monofarbige Bepflanzung erhalten Sie eine harmonische und klare Linie. In kleinen Gärten hingegen wirkt eine Kombination mehrfarbiger Zwiebelblüher besonders lebendig und verleiht eine romantisch, verwilderte Atmosphäre. Setzen sie z.B. mit hochwachsenden Frühlingsblühern farbige Akzente, die eine attraktive Staude durch ihren Blattschmuck unterstreicht oder gar übergangslos in der Blüte ablöst. Besonders schön wirkt das Ergebnis im Frühjahr, wenn Sie sich auf eine Blütenform der Zwiebelpflanzen beschränken. Kombinationen für den sonnigen bis halbschattigen Standort. Im sonnigen bis halbschattigen Bereich Ihres Gartens kommen die glockenförmigen Blüten von Tulpen (Tulipa) und Schachbrettblumen (Fritillaria Meleagris) besonders schön zu Geltung, wenn unter ihnen ein grüner Teppich wächst. Bodendeckende Stauden komplettieren somit die Bepflanzung. So können Sie sich auch im nächsten Frühjahr beobachten, wie das frische Grün der Stauden durch frühblühende Tulpen und von den glockenförmigen Blüten der Schachbrettblume überragt wird. Storchschnabel Storchschnabel Schleifenblume Für den Standort in der Sonne als grüner Teppich eignet sich z.B. ein Storchschnabel (Geranium). Er mag durchlässige und trockene Böden, ist pflegeleicht und einige Sorten sind in milden Wintern sogar immergrün. Wird der Winter ein bisschen härter, verliert er zwar die Blätter, diese treiben aber im Frühjahr zuverlässig wieder aus. Je nach Sorte stellt der Storchschnabel ab Mai/ Juni bis Juli seine Blüte in Blauviolett, Rot, Rosa oder Weiß mit violetten Adern zur Schau. Lavendel Tulpen & Hyazinthen Fotos: Shutterstock.com Die bodenbedeckende Schleifenblume (Iberis sempervirens) ist anspruchslos und kann sich mit allen Bodenverhältnissen anfreunden. Sie mag es sonnig bis halbschattig. Ab April bis Mai zeigen sich ihre leuchtend weißen Blüten. Falls die immergrüne Pflanzen über die Jahre lichte Stellen aufweisen sollten, sorgt ein Rückschnitt nach der Blüte für kompakte Dichte. Die Schleifenblume versteht sich übrigens sehr gut mit Lavendel (Lavandula). Weißer Lavendel wirkt in Kombination mit ihr besonders edel. Foto: Pflanzenfreude.de Das Beet in Lila & Pink. Ein weiteres, etwas außergewöhnliches Gesamtbild erhalten Sie durch die Kombination von Tulpen und Strahlen-Anemonen (Anemone blanda) mit immergrünen Bergenien (Bergenia cordifolia). Bergenien sind nicht immer die erste Wahl, da sie leider ein leicht angestaubtes Images besitzen. Zusammen mit filigranen Frühlingsblühern ist diese Komination aber auch jeden Fall pflanzenswert. Schneeglöckchen & Krokus Fotos: Shutterstock.com Bellis Strahlen-Anemone Blaukissen Bergenie Polsterphlox Für diesen Mix ist nährstoff- und humusreicher Boden, der locker und wasserdurchlässig ist, bestens geeignet. Er regt die Pflanzen zu reicher Blüte an. Einen hübschen Rahmen erhält das Ensemble mit kleinen Krokussen (Crocus) im Vordergrund. Auch die zarten Schneeglöckchen (Galanthus) bilden einen außergewöhnlichen Kontrast zu den eher etwas derb wirkenden Bergenien. Pflanzen Sie dazu noch filigrane Gräser. Die Strahlen-Anemone blüht je nach Sorte bereits ab März blau, weiß oder rosa. Von April bis Mai wird sie, ebenfalls je nach Sorte, durch das Weiß, Lachs- und Zartrosa, sowie Purpurviolett der Bergenie begleitet. Die Bergenie fühlt sich eigentlich in jedem Boden wohl und macht auch im Kübel eine gute Figur. Lichter Schatten gefällt ihr genauso gut wie ein vollsonniger Platz. Die Staude besticht durch breites, herzförmiges Laub, das bei Floristen als Schnittgrün sehr beliebt ist. Die Blätter bereichern auch den winterlichen Garten mit einer schönen Färbung. Oder in Gelb & Weiß. Die Kombination aus weißblühenden Narzissen mit gelben Schlüsselblumen (Primula veris) ist ein echter Klassiker und war schon in Omas Garten vorzufinden. Ist der Boden locker und kalhaltig fühlen sich zudem Bellis und Hyazinthen wohl. Strahlendes Goldgelb als Blütenpolster oder Beeteinfassung zaubert die Gämswurz (Doronicum orientale). An einem halbschattigen bis sonnigen Plätzchen gesellt sie sich nur zu gerne zur weiß-gelben Kombination dazu. Narzissen & Schlüsselblumen Kombinationen für den halbschattigen bis schattigen Standort. Kombinieren Sie im halbschattigen Teil Ihres Gartens Primeln (Primula vulgaris), Kugel-Primeln (Primula denticulata) oder auch Hornveilchen (Viola cornuta) mit immergrüne Blattschmuckstauden. Sie empfehlen sich besonders bei nährstoffreichem, humosem Boden, der Feuchtigkeit gut speichert. Tränendes Herz Purpurglöcken Kugel-Primel Fotos: Shutterstock.com Tränendes Herz KaukakusVergissmeinnicht Achtung: Die Wurzeln des Tränenden Herz sind giftig. Am besten nur mit Gartenhandschuhen anfassen. Während Vergissmeinnicht vor allem in Blau aber auch Rosa bekannt sind, blüht die kaukasische Sorte ab April auch in Weiß. Besonders ansprechend sind zudem seine herzförmigen Blätter, die es sogar als panaschierte Sorte gibt. Sie funktionieren sehr gut als Abwehr gegen Schnecken. Das KaukasusVergissmeinnicht kommt sowohl an schattigen als auch sonnigen Standorten zurecht. Die leuchtenden Blätter des Purpurglöckchens (Heuchera) beeindrucken z.B. durch Ihre Sortenvielfalt in Zart- bis Dunkelgrün, Gelborange, Dunkelrot, Silber, Violett, Bronze sowie Braun. Sie zeigen sich hübsch gezeichnet, elegant gekräuselt, gelappt und sogar gerüscht. Ebenfalls je nach Sorte schweben zwischen April und September filigrane Blütenrispen mit zierlichen Glöckchen in Weiß, Rosa oder Purpur über dem dekorativen Blattwerk. Purpurglöcken Steinbrech Auch das Tränende Herz erweist sich als anspruchslos. Es reagiert lediglich auf Austrocknen und direkte Sonne empfindlich. Je nach Sorte blüht es ab Mai in Rosa oder Weiß. Vor allem im Schatten ist es schön, wenn Pflanzen mit hellen Blüten gepflanzt werden. Haben Sie bereits z.B. Narzissen (Narcissus) im Garten, lässt sich deren gelbe oder weiße Blütenfarbe durch weitere Pflanzen aufgreifen und erweitern. Im gleichmäßig feuchten, sand- und humusreichen Boden gesellen sich Tränendes Herz (Dicentra spectabilis) und einem großblättrigen Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) gern dazu. Steinbrech Narzissen Zur gleichen Familie des Purpurglöckchens, der Steinbrechgewächse, gehört der Steinbrech (Saxifraga ardendsii). Er kann ergänzend im Halbschatten zur Bodenbedeckung eingesetzt werden. Je nach Sorte blüht Saxifraga von Mai bis November in Weiß, Hellgelb, Orange, Rot, Pink sowie Violett. Fotos: Shutterstock.com Könnte Ostern eine Farbe zugeordnet werden, wäre es Gelb. Leuchtend gelbe Narzissen (Narcissus) geben zu dieser Zeit den Ton an und verscheuchen drinnen wie draußen die kalte Tristesse. Gelbe Küken gelten zu Ostern als Lebenssymbol. Die gelbe Sonne taucht die Natur in ein warmes, frühlingshaftes Licht. Gelb verbreitet einfach Osterflair. Ostern leuchtet gelb. Schachbrettblume Bevorzugen Sie für Ihren Garten einen verzaubernden Waldcharakter, ergänzen Sie Ihre Frühblüher mit farbwechselnden und elfengleichen Stauden. Elfenblume Ein lockerer, feuchter Boden ist dafür bestens geeignet. Er sollte reich an Nährstoffen und vor allem durchlässig sein. Verteilen Sie für den Zauber im Garten oder großen Kübel möglichst großflächig Elfenblumen (Epimedium grandiflorum oder Epimedium x youngianum) und Lungenkraut (Pulmonaria). Die kompakt wachsenden Elfenblume sorgt für eine gemäßigte Verwilderung des Gartens. Sie blüht von April bis Mai in den schönsten Farben wie Weiß, Gelb, Orange, Tiefrose, Pink oder auch Rot. Die Staude verfügt über eine große Sortenfülle an zierlichen, elfengleichen Blütenformen. Ihre äußerst attraktiven, dünnen Blätter in Herzform sind beim Austrieb und im Herbst je nach Art in Rosa bis Bronze gefärbt. Die Elfenblume gedeiht im Halbschatten und Schatten und reagiert auf Staunässe sehr empfindlich. Faszinierende Farbwechsel vorn Rosa bis Blau zeigt das Lungenkraut ab März bis Mai. Das Geheimnis liegt im Zellsaft der Blüte: Sein pH-Wert wandelt sich von sauer zu basisch. So wechseln die jungen Blüten nach der Bestäubung von kräftigem Rosa ins Violett und werden zum Abschluss leuchtend Blau. Lungenkraut Schaumblüte Die Blüten der bodenbedeckenden Schaumblüte (Tiarella cordifolia) lassen je nach Sorte ab April/Mai bis Juni ein wahres Blütenmeer entstehen. In Weiß oder mit rosa Schimmer fällt sie vor allem an schattigen Plätzen ins Auge. Eine Herbst- und Winterfärbung sorgt im winterlichen Garten zudem für Abwechslung. Foto: floradania Gelb fällt nach diversen Farblehren unter das Spektrum der Primärfarben und gehört somit zum Grundinventar Ihrer Wahrnehmung. Es ist nicht nur die leuchtendste sondern auch eine freundliche und freudige Farbe. Sie steht für warmes Licht, Humor, Lachen und Optimismus. Die gelbe Sonne hat in den meisten Religionen eine zentrale Bedeutung und wird als lebensspendende Gottheit verehrt. Fotos: Pflanzenfreude.de Gut zu wissen noch vor Ostern: In Hühnerställen steigert gelbes Licht die Eierproduktion! In vielen Kulturen hat die Farbe Gelb eine besondere Bedeutung: In Indien wird Gelb eine schützende Wirkung zugeschrieben. Bräute trugen zerrissene, gelbe Kleider vor der Hochzeit, um böse Geister zu vertreiben. In Ägypten, Russland und dem Orient ist Gelb die Farbe für Hochzeiten. In China symbolisiert Gelb den Kaiser. Nur er durfte sich in dieser Farbe kleiden. Hier steht Gelb für Ruhm und Fortschritt sowie Weisheit und Harmonie. Psychologisch gesehen bringt Gelb Klarheit und fördert Konzentration und Leistung. Die Kommunikation wird angeregt und die Kreativität gesteigert. Gelb vermittelt Spontanität, Neugier und Offenheit. Die Farbe wirkt behaglich. Sie wird verbunden mit dem Neuen, Modernen und der Zukunft. Aufgrund ihres Vorkommens in der Natur war die Farbe Gelb bereits in den frühen Anfängen menschlichen Schaffens fester Bestandteil in Kultur und Kunst. Im 20. Jahrhundert nutzten impressionistische Künstler wie Van Gogh und Matisse das gelbe Farbspektrum, um ihren Werken eine besondere, den Blick fesselnde Atmosphäre zu verleihen. In den 60ern füllten die Beatles mit „Yellow Submarine“ die Plattenregale. Die Tulpe ist eine der beliebtesten Frühlingsblumen. Sie gehört zum Frühling wie die ersten, warmen Sonnenstrahlen nach einem langen Winter. Sie ist eine sehr pflegeleichte Zwiebelpflanze, die Sie mit ihrer farbenfrohen Blütenpracht jedes Jahr aufs Neue begeistern kann. Im Reich der Tulpen. Kein anderes Land wird so sehr mit der Tulpe in Verbindung gebracht wie die Niederlande. Die Pflanze und ihre Zwiebel sind dort der Exportschlager. Tatsächlich kommen Tulpen ursprünglich aber nicht aus Holland, wie oft angenommen wird. Der Zwiebelblüher stammt aus Vorder- und Zentralasien, sowie dem Altai Gebirge. Als wilde Steppenpflanze erreichte sie entlang der Handelsrouten das Osmanische Reich. Aus der wilden Zwiebelblume wurden ab 1520 in der damaligen Türkei zahlreiche neue Tulpensorten gezüchtet. Die Tulpen-Ära begann unter Sultan Suleiman II., der seinen Palast angeblich mit so vielen Tulpen hat schmücken lassen, dass sein Volk ihn „Palast der Tulpen“ nannte. Seine Gewänder waren ebenfalls mit Reihen von Tulpen bestickt. Sogar das Geschirr seines Pferdes zierte eine in vergoldetes Metall getriebene Tulpe. Exotische Zwiebelblüherin. Die Pflanze war ein fester Bestandteil der osmanischen Kultur. Wer den Topkapi-Palast in Istanbul - eines der berühmtesten Kulturdenkmäler dieser Epoche - heute besucht, stellt fest, dass die Tulpe ein wesentliches ornamentales Gestaltungselement dieser Zeit war. Auch der Name der Tulpe geht auf seine osmanische Herkunft zurück. Das türkische Wort „tülbend“ bzw. das persische Wort „dulband“ bezeichnet in diesen Sprachen damals einen Turban, deren spitzzulaufende Käppchen an die Blüte der Pflanze erinnern. Die Eltern jener Tulpen, die heute in unseren Gärten erblühen, gelangten vor etwa 400 Jahren nach Westeuropa. Ein französischer Diplomat, der als Botschafter des römisch-deutschen Kaisers Ferdinand I. ins Osmanische Reich gesandt wurde, brachte die ersten Tulpen als Geschenk von Suleiman dem Prächtigen nach Wien und übergab sie dem Wiener Hofbotaniker Carolus Clusius. Clusius war es auch, der die Tulpe 1593 in die Niederlande nahebrachte. Bald teilten die Niederländer seine Liebe zu der damals noch exotischen Blume und die niederländische Tulpengeschichte nahm ihren Lauf. Von dort aus verbreitete sich die Tulpe in nur kurzer Zeit in ganz Europa. Sie wurde im 17. Jahrhundert sogar regelrecht zum Statussymbol. Foto: Pflanzenfreude.de Fotos: Pflanzenfreude.de Die schönen Zwiebelblumen mit orientalischem Ursprung gehören seit Jahrhunderten zu den beliebtesten Blumen weltweit. Sicherlich spielt auch hier ihr Variantenreichtum eine große Rolle: Durch die Fülle an Farben und Formen lassen sich Tulpen perfekt auf jedes Interieur abstimmen. Dabei sind sie auch wahre Muntermacher: Wenn die Nachwirkungen der dunklen Wintermonate auf die Stimmung drücken, erinnern uns die frischen Farben der Tulpe an den nahenden Frühling und steigern Laune und Lebenslust. Noch immer entdeckt man neue Tulpen. In Japan oder Afghanistan z.B. wurden vor nicht allzu langer Zeit neue Sorten gefunden. Die strahlend weiße Hakuun-Tulpe aus der Nähe des japanischen Toyama ist ein recht junger Fund, genauso wie die gelbe Hewerri-Tulpe aus Afghanistan, die sehr resistent gegen Krankheiten ist. Farben und Formen der Tulpe. Die Tulpe, mit ihrer ungebrochen fröhlichen Ausstrahlung, gibt es in Weiß, Rot, Gelb, Rosa, Violett, Orange, Grün oder mit mehrfarbigen Blütenblättern. Auch die Formen der Tulpe sind ein Fest für das Auge. Es gibt außer den „normalen“ Sorten: Überreichte man im 16. Jahrhundert eine Tulpe, verschenkte man ein Vermögen. In dieser Zeit war die Blume nämlich maßlos populär und es entstand ein spekulativer Handel mit Tulpenzwiebeln. Für den Preis einer Tulpenzwiebel konnte man damals ein ganzes Grachtenhaus in Amsterdam erwerben. Auffällig gefranste Tulpen, Papageientulpen mit gewellten Blütenblättern, die verspielten Lilien-Tulpen, Päonien-Tulpen, die wie Schwestern der Pfingstrose aussehen, Französische Tulpen sind – anders als die meisten Franzosen – besonders lang und haben sehr große Blüten. Staudenbeet und Krauterspirale richtig anlegen Pflegetipps Selbst wenn Sie nicht über den viel bewunderten Grünen Daumen verfügen, können Sie Ihren Garten effektvoll selbst gestalten. Wir zeigen Ihnen, wie das am besten funktioniert. Sie können eine blühende Staudenoase anlegen, an der Sie das ganze Jahr über Freude haben werden. Oder: Machen Sie sich zum Selbstversorger, wenn es um Kräuter für die gesunde Küche geht. Tulpen in der Vase. Achten Sie beim Kauf von Schnitt-Tulpen darauf, dass man die Blütenfarbe bereits erkennen kann und sie sich fest und „qietschig“ anfühlen. Schneiden Sie die Stiele mit einem scharfen Messer gerade ab. Die Schnittfläche sollte immer möglichst frisch sein. Säubern Sie die Stiele und entfernen Sie alle unnötigen Blätter. So verhindern Sie ein Faulen im Wasser. Stellen Sie die Frühlingsboten am besten in eine Glasvase und füllen Sie diese 2 - 3 fingebreit maximal ein Drittel mit Wasser. Tauschen Sie das Wasser nicht zu häufig komplett aus, da dies wie ein Energieschub wirkt. Die Tulpen wachsen sonst in der Vase viel zu schnell weiter und letztlich verblühen sie dann zu schnell. Tulpen im Topf. Als Topfpflanze benötigt die zauberhafte Frühlingsbotin wenig Wasser und nur eine geringe, aber regelmäßig zugeführte Menge Dünger. Einzig Staunässe kann die Tulpe nicht verkraften, daher sollten Sie darauf gachten, dass die Erde lediglich feucht ist. Sowohl auf der schattigen Fensterbank als auch auf der Terrasse von der Sonne geküsst fühlt sich die Tulpe wohl und genießt die liebevolle Aufmerksamkeit ihrer Besitzer. Ihre Blütezeit variiert von Art zu Art und reicht von Anfang Februar bis Ende Juni, so dass die Bepflanzung mit unterschiedlichen Tulpensorten eine lange bunte Phase garantieren kann. Das 1x1 des Staudenbeets. Um ein Staudenbeet anzulegen, das von Frühling bis Winter in Szene gesetzt wird, benötigt es einige Tricks. Beherzigen Sie diese, klappt es nicht nur im Handumdrehen, sondern beschert Ihnen später auch einen geringen Pflegeaufwand. Sie können entweder den Garten auf Millimeterpapier nachzeichnen und erst einmal theoretisch planen oder aber gleich mit diesen Tipps loslegen. Quelle: Pflanzenfreude.de / GPP Fotos: Pflanzenfreude.de Foto: Pflanzenfreude.de Foto: BGL 01 02 04 Boden vorbereiten. Stauden auswählen. Damit die Staudenpflanzen gut anwachsen, ist zu allererst der Boden des zukünftigen Beetes von Unkraut, Steinen und Ästen zu befreien. Graben Sie die Erde mit einem Spaten um, um auch die Samen von Unkraut und anderen unerwünschten Pflanzen zu vergraben und deren Auskeimen zu verhindern. Die großen Erdschollen anschließend zerkleinern und den Boden rechen. Sortieren Sie die sich dabei ansammelnden alten Wurzeln, Unkraut und Steinchen gleich aus, um späteres Jäten zu ersparen. Zusätzlich können Sie ein Unkrautvlies auslegen. Den gelockerten Boden abschließend gleichmäßig glätten. Nehmen Sie sich für die Auswahl der Stauden etwas Zeit. Es gibt einjährige und mehrjährige Stauden, Blühstauden oder Blattschmuckstauden. Überdenken Sie, wie Sie sich den späteren Anblick wünschen. Für ein gutes Gelingen sollten Sie nicht zu viele unterschiedliche Pflanzen oder Farben miteinander kombinieren. Ausreichend sind 5 - 7 verschiedene Stauden, die entweder als Gruppe oder abwechselnd eingepflanzt werden. Eine zu große Vielfalt wirkt schnell unruhig. StaudenbeeT anlegen Vielfalt über´s Jahr: Um sich das ganze Jahr über am Beet zu erfreuen, mischen Sie Frühblüher, Sommer- und Herbststauden miteinander. Für Abwechslung sowie Akzente im Winter sorgen Gräser. Form vorgeben. Die richtige Anordnung: Überdenken Sie nun die Größe und Form Ihres Staudenbeets und legen die späteren Beetränder fest. Hierbei können Sie sich einiger Bretter oder eines Gartenschlauchs behelfen, den sie als vorläufige Umrandung hinlegen und beliebig oft während der Planung verändern können. Die Außenmaße können auch durch Linien aus Sand aufgezeichnet werden. Der Sand kann danach einfach im Boden bleiben und trägt zu dessen Auflockerung bei. Niedrig wachsende oder bodendeckende Stauden sollten im Beet stets vorne gepflanzt werden. Dahinter setzen Sie mittelhohe Pflanzen und im hinteren Bereich sollten die großen Stauden stehen. So kommt wirklich alles zur wohlverdienten Geltung. Teilen Sie nach diesem Prinzip die Staudentöpfe mit ca. 30 - 50 cm Abstand zueinander auf dem Beet aus und betrachten die Aufteilung immer mal wieder mit etwas Abstand. 03 Boden anreichern. Um ein schnelles Gedeihen zu unterstützen, reichern Sie die Beeterde am besten mit nährstoffreicher Humuserde an. Arbeiten Sie dazu entweder den eigenen Kompost ein, der zuvor gesiebt werden sollte, oder Sie kaufen Grüngutkompost oder Dünger. Verteilen Sie die nährstoffreiche Erde auf der Oberfläche des Beets und arbeiten diese gleichmäßig mit einer Harke in den lockeren Boden ein. Dabei werden auch größere Erdklumpen zerkleinert. Torf ist zur Anreicherung des Bodens eher ungeeignet, da er zu schnell verrottet und daher keine dauerhafte Erhöhung des Humusgehalts sichert. Sand eignet sich zur Auflockerung schwerer, undurchlässiger Böden und wird bei der Anlage eines Kiesgartens anstatt Kompost beigemischt. Die Sandoberschicht sollte dann zwischen 10 - 20 cm betragen und ebenfalls eingeharkt werden. Foto: Pflanzenfreude.de 05 Stauden einpflanzen. Gefällt Ihnen die Anordnung der Stauden, beginnen Sie mit dem Aushub der Pflanzlöcher. Das Loch sollte doppelt so breit wie der jeweilige Wurzelballen sein. Die Tiefe sollte dem Staudentopf entsprechen. Wässern Sie die Wurzelballen vor dem Einpflanzen gründlich, lassen sich die Stauden leichter aus den Töpfen ziehen. Sind die Wurzeln im Topf sehr dicht gewachsen, schneiden Sie diese leicht ein oder lockern sie vorsichtig mit einer Gartenkralle. Wächst auf der obersten Erdschicht des Staudentopfes Unkraut oder Moos, entfernen Sie diese. Setzen Sie die Staude in das entsprechende Pflanzloch, füllen Sie Humus- oder Blumenerde auf und drücken diese leicht an. 06 Stauden wässern. Sitzen alle Stauden richtig an ihrem Platz, müssen sie gründlich angegossen werden. Dazu die Erde wässern, bis der Boden ca. 20 cm tief durchfeuchtet ist. Hierfür eignen sich entweder Gartenschlauch, Gießkanne oder auch der Rasensprenger. Wenn sich die oberste Erdschicht dabei setzt, können Sie diese gegebenenfalls etwas nachfüllen. Da sowohl der Transport als auch die Neupflanzung für die Pflanzen anstrengend ist, sollten Sie – vom Wetter abhängig – in den folgenden Tagen noch großzügig gegossen werden. Zumeist wurden auch einige kleine Wurzeln beim Aussetzen beschädigt, so dass die Pflanze das Wasser erst einmal schlechter aufnehmen kann. 07 Stauden pflegen. Nach einigen Tagen haben sich neue Wurzeln gebildet und sind bereits in die neue Erde gewachsen. Die Stauden stehen nun stabil und haben einen normalen Wasserbedarf. In den ersten Wochen sollten Sie vor allem auf Unkraut achten. Jetzt keimen z.B. Löwenzahn & Co. besonders gerne in den Pflanzlücken auf. Am besten lassen sich die unerwünschten Kräuter bereits als kleine Pflänzchen entfernen, da dann die Wahrscheinlichkeit größer ist, die gesamte Wurzel zu entfernen. Lücken im Beet lassen sich auch ganz leicht mit Pflanzen in Kübeln füllen. Haben Sie alle Tipps beherzigt, können Sie sich von nun an zu allen Jahreszeiten an den pflegeleichten und genügsamen Stauden erfreuen. Mit ihrer bunten Pracht werden Sie sich schon bald wie in einem Blütenmeer fühlen und die verlockenden Düfte um die Nase wehen lassen. Nur gelegentlich sollten Sie kurz aufstehen, um das ein oder andere Unkraut zu zupfen. Anschließend setzen Sie sich schnell wieder gemütlich in Ihren Stuhl, lehnen sich zurück und genießen den einzigartig verzaubernden Anblick. Das von ihm ausgelöste, innere Glücksgefühl wird sie sogleich wieder durchströmen. krauterspirale anlegen 01 Die Vorteile einer Kräuterspirale: Standort festlegen. Suchen Sie sich im Garten ein sonniges Plätzchen. Es sollte in der Nähe vom Haus sein, so dass Sie nur einen kurzen Weg zur Ernte haben. Von der Fläche her planen Sie, je nach Freiraum und Belieben, einen Durchmesser von 1 - 3 qm ein. Stecken Sie den Grundriss ab. Dafür sind z.B. kleine Pflöcke geeignet, die durch Schnüre verbunden werden. Die Spirale sollte so angelegt werden, dass sich die Wasserzone in Richtung Süden öffnet. Eine Kräuterspirale bietet Ihnen fast ganzjährig eine frische Kräuterauswahl für eine abwechslungsreiche Küche. Das dreidimensionale Beet wird allen Ansprüchen an Bodenbeschaffenheit sowie Licht- und Wasserversorgung der verschiedenen Pflanzen gerecht. 02 Boden vorbereiten. Steht der Grundriss fest, so ist nun die Grundfläche spatentief auszuheben. Für den Miniteich der Wasserzone sollte die Grube etwas tiefer sein – insgesamt gut 40 cm – damit Bottich oder Teichfolie darin platziert werden können. Durch Teichfolie lassen sich die Gewässertiefe sowie Neigung des Ufers flexibler gestalten. Den Folienrand befestigen Sie mit Steinen und Erde. Den Bottich einfach in das ausgehobene Loch hineinstellen. Eine sich wie ein Schneckenhaus windende Mauer aus Steinen bildet die Basis der Kräuterspirale, die deshalb auch unter dem Namen „Kräuterschnecke“ bekannt ist. Der innere Bereich der Schnecke bildet den höchsten und der äußere Bereich den tiefsten Punkt, so dass überschüssiges Wasser abfließen kann. Die Spiralform ermöglicht eine große Beetfläche, lässt sich mit unterschiedlichen Böden füllen und so vier Klimazonen entstehen. Schädlinge werden durch die Kräutervielfalt abgehalten. Auch Insekten, Eidechsen und Frösche, die die Freiräume der Steine sowie den Miniteich als Unterschlupf nutzen, tragen ihren Teil zur dazu bei. So kommen Sie ganz ohne Chemiekeulen aus und genießen Ihre Kräuter in reinster Bioqualität. 03 Foto: Fotolia.com Mauer setzen. Nachdem die Basis geschaffen ist, schichten Sie eine Trockenmauer aus Bruch- oder Natursteinen auf. Beginnen Sie dabei außen, am Miniteich, mit einer Breite von 50 cm und arbeiten sich spiralförmig nach innen. Erhöhen Sie die Schichten schrittweise zum Spiralenzentrum. Je weiter die Mauer ansteigt, desto mehr verjüngt sich die Kräuterschnecke. Am inneren Ende beträgt ihre Breite ca. 25 cm. Der Gipfel der entstandenen Spirale ist ca. 80 - 100 cm hoch. Die Fugen und Ritzen der Mauer werden nicht mit Mörtel oder Zement aufgefüllt, damit sich Pflanzen ansiedeln und nützliche Kleintiere darin verstecken können. Schichten Sie die Steinreihen so aufeinander, dass sich große, bzw. breite Steine unten und kleine oben befinden. Die Spiralmauer sollte insgesamt leicht nach innen geneigt sein, um Stabilität zu gewährleisten. Auch Bauschutt gibt Halt, welcher Schicht für Schicht zwischen die Trockenmauern zu füllen ist. Im Kern der Spirale ist dieser anschließend ca. 50 cm hoch angehäuft. Der Schutt bildet nicht nur das Gefälle, um überschüssiges Wasser abzuleiten und dient so als Drainage, sondern schafft zudem kalkhaltigen Boden, den die meisten Kräuter bevorzugen. 04 Spirale befüllen. Das stabile Gerüst der Kräuterspirale steht und wartet darauf, von Ihnen zum Leben erweckt zu werden. Mischen Sie nun weiteren, feinsten Bauschutt, den Teichaushub, Gartenerde, Kompost und Sand, um den Boden zwischen den Trockenmauern zu erhöhen. Der Sandanteil im Gemisch sollte mit zunehmender Spiralhöhe steigen, da oben ein besonders trockener und durchlässiger Boden benötigt wird. Je weiter es in der Kräuterspirale nach unten geht, desto höher wird der Anteil an Kompost in der Gartenerde. Der Boden wird nährstoffreicher. 05 Schütten Sie Sand in den angelegten Miniteich, so dass er ca. halb bis dreiviertel voll ist. Den Rest mit Wasser auffüllen. Der Sand dient den Wasserpflanzen als Wurzel- und wasserliebenden Tieren wie z.B. Kaulquappen als Lebensraum. Um die Pflanzen der Feuchtzone mit Wasser zu versorgen, bauen Sie eine Verbindung zwischen der Erde und dem Teich ein. Sie können dafür schmale Streifen eines Jutesacks oder ähnliches Material verwenden, das als eine Art Docht fungiert. Am Teichufer platzierte Steine schaffen Übergänge, so dass Vögel ihn als Tränke nutzen können. Kräuter einpflanzen. Da sich die Erde nach einem Regenguss noch etwas setzt, warten sie mindestens einen ab. Dann können Sie nach Herzenslust pflanzen, was Ihnen gefällt und Sie zum täglichen Kochen brauchen. Um für jedes Kraut den richtigen Bodenbedingung zu auszusuchen, richten Sie sich nach den verschiedenen Zonen: Bepflanzen Sie die Kräuterspirale so, dass hochwachsende Kräuter hinten wachsen. Sonst nehmen diese kleineren Pflanzen das Licht. Neigt ein von Ihnen gewähltes Kraut zum Wu- So können Sie Ihre Kräuterspirale pflanzen: chern, z.B. Minze, pflanzen Sie es in einem Topf oder Eimer ohne Boden ein. So wird unerwünschten Wurzelausläufern Einhalt geboten und das Wasser kann weiterhin abfließen. Nicht winterharte Kräuter, wie Rosmarin, pflanzen Sie am besten im Topf ein. So lassen sie sich vor Kälteeinbruch wieder ausgraben und überwintern. Für Ihre Kräuterspirale nicht geeignet sind Kräuter, die sehr groß werden und lange Wurzeln bilden, wie z.B. Beinwell und Liebstöckel. Gutes aus dem Boden Estragon Kerbel Bohnenkraut Majoran Borretsch Basilikum Kapuzinerkresse Brunnenkresse Salbei Rosmarin Foto: Shutterstock.com Lavendel Petersilie Thymian Ysop Pimpinelle Oregano Currykraut Sauerampfer Rauke Garten-Bergminze Zitronenmelisse Dill Schnittlauch Liebstöckel Knollengemüse gehören zu den ältesten Gemüsearten. Bereits in der Steinzeit ist in der Erde nach essbaren Knollen gegraben worden. Viele der Knollengemüse wie die Pastinaken (Pastinaca sativa), Karotten oder Petersilienwurzeln (Petroselinum crispum ssp. tuberosum) sind schon seit dem Altertum bekannt. Mit der Entdeckung Amerikas kamen viele neue Pflanzen über den Atlantik nach Europa. Vor allem einem Knollengewächs gelang es, sich dauerhaft auf den Speisetellern zu etablieren: der Kartoffel. Während sie bereits seit Jahrhunderten in deutschen Gemüsegärten angebaut wird, zählen andere delikate Erdfrüchte wie die rote Süßkartoffel und die kleine Oka, auch Peruanischer Sauerklee genannt, noch zu den Exoten. Kulinarische Feinschmecker haben die aus Mittelamerika stammenden Knollen bereits für sich entdeckt. Nun sorgen sie auch bei experimentierfreudigen Gärtnern für Abwechslung im Gemüsebeet. Die Kultivierung der Kartoffel hat eine lange Tradition und so gibt es eine Fülle bewährter Sorten. Bei Süßkartoffel (Ipomoea batatas), Topinambur (Helianthus tuberosus) und Oka (Oxalis tuberosa) ist das anders. Doch auch viele Vertreter der Knollengemüse waren lange Zeit in Vergessenheit geraten wie Schwarzwurzeln (Scorzonera hispanica), Petersilienwurzel oder Pastinaken. Diese sind jedoch im Zuge der Neuentdeckung und Neubewertung alter einheimischer Gemüsesorten zum Teil wieder entdeckt worden und feiern derzeit eine Renaissance. Süßkartoffeln (Ipomea batatas) stammen aus dem äquatornahen Südamerika und benötigen viel Wärme. Es ist also zwingend notwendig, sie in die Sonne zu pflanzen. Beachten Sie, dass die Pflanzen erst ab Ende Mai oder gar Juni bei beständigen Temperaturen ins Freie kommen sollten. Am besten wächst sie bei Temperaturen ab 24 °C, bei 10 °C und weniger ist das Wachstum stark eingeschränkt. Süßkartoffel Topinambur Foto: Shutterstock.com Die Batet, so wird sie auch genannt, ist keineswegs nur eine Gemüsepflanze, sie kann auch als Zierpflanze für Balkonkästen verwendet werden. Sie bildet lange, hängende Triebe in Hellgrün oder Dunkelrot, die herzförmige, gelbgrüne bis dunkelrote Blätter zieren. Die Pflanzen können auch Blüten in hellem Lila oder Rosa bilden, doch es sind wenige. Die essbaren Knollen entstehen im Spätsommer in der Erde, diese können dann ab Oktober geerntet werden. Zu beachten ist, dass sich keine Staunässe bildet, das mögen sie gar nicht. Im Beet sollte man die Pflanze – wie normale Kartoffeln auch – in Dämmen mit einer Breite von 60 cm und einer Höhe von 20 cm anbauen, vor allem bei schweren Böden. Für die Aufzucht im Topf ist Geranienerde gut geeignet. Süßkartoffeln wachsen sehr schnell. Man sollte sie daher in Kästen nur mit Pflanzen kombinieren, die ebenso wuchsfreudig sind. Langsam wachsende Pflanzpartner werden schnell überwuchert. Die 1 - 2 m langen Ranken der Süßkartoffel können über die Balkonbrüstung hängen oder an Schnüren nach oben gebunden werden. So können sie auch als Sichtschutz fungieren. Bei der Ernte werden die Süßkartoffeln vorsichtig aus dem Boden geholt. Waschen Sie die Erde mit Wasser gründlich ab und lassen sie die Knollen am besten in der Sonne trocknen. Ihre markante Süße entwickeln die Erdfrüchte nicht im Boden, sondern erst nach der Ernte. Damit sich die Stärke in Zucker umwandelt und die Außenhaut so stabil wird, dass die Knollen bis in den Frühling haltbar bleiben, empfiehlt es sich, die Ernte 1 Woche bis 10 Tage bei etwa 25 °C zu lagern – am besten in luftdurchlässigen Kisten. In Zeitungspapier gewickelt bleiben sie danach in einem kühlen, trockenen Raum monatelang frisch. Die Gattung der Sonnenblumengewächse beherbergt mit Topinambur (Helianthus tuberosus) ein Mitglied, das Liebhaber der gesunden Küche jubeln lässt. Die mehrjährige Pflanze liefert leckere Knollen, die Kartoffeln in vielerlei Hinsicht überlegen sind. Da die Lagerzeit jedoch enger begrenzt ist, fehlt es zumeist im Angebot der Supermärkte. Hobbygärtner sind demgegenüber klar im Vorteil. Die Pflanze aus der Familie der Korbblütler macht auch als Zierpflanze eine gute Figur. Im Sommer erfreut das bis zu 3 m hohe krautige Gewächs mit zahlreichen sonnengelben Blüten. Daher wird sie gerne auch als dekorativer Sichtschutz eingesetzt. Topinambur stammt aus Nordamerika und gelangte Anfang des 17. Jahrhunderts nach Frankreich. Das Gewächs wurde nach den Tupinambá, einem brasilianischen Indianervolk, benannt. Diese nutzten die Pflanze als Viehfutter und als Gemüse. Heute wird Topinambur auf fast allen Kontinenten angebaut, nach wie vor überwiegend in Nordamerika, aber auch in Australien, Asien und Russland, während bei uns in Europa die Pflanze weitestgehend unbekannt ist. Als sich Mitte des 18. Jahrhunderts die Kartoffel wegen ihrer Ergiebigkeit und guten Lagerfähigkeit durchsetzte, ging der Anbau zurück. Foto: Shutterstock.com Das Aussehen der Knollen ist je nach Sorte unterschiedlich: Sie können in ihrer Form an Äpfel, Birnen oder Ingwerknollen erinnern und Farben von Violett bis Braun annehmen. Der Geschmack ist mild nussig, angenehm süßlich und erinnert an Wasserkastanien oder Artischocken. Die Knolle wird dazu passend auch als Jerusalem-Artischocke bezeichnet. Angesichts der robusten Winterhärte der Knollen, können sie das ganze Jahr hindurch gepflanzt werden, sofern der Boden nicht gefroren ist. Die beste Pflanzzeit sind die Monate Februar bis April. Wenn Sie die Knollen im Gemüsebeet pflanzen wollen, wählen Sie einen sonnigen Standort. Die Pflanze bevorzugt einen lockeren, leicht sandigen, kalkhaltigen und nährstoffreichen Boden. Bei Bedarf können Sie die Erde im Gemüsebeet vor dem Anbau mit Kompost aufwerten. Da Topinambur sehr schnell Ausläufer bildet, lohnt es sich, den Pflanzbereich mit einer Rhizomsperre abzutrennen. Wenn Sie Topinambur im Gemüsebeet anbauen möchten, heben Sie im Abstand von 60 cm etwa 5 - 10 cm tiefe Löcher aus und legen jeweils eine Knolle hinein. Anschließend bedecken Sie das Loch wieder mit Erde und drücken diese leicht an. Zur Stabilisierung sollten Erdanhäufungen um den Stängel herum vorgenommen werden. Nun müssen Sie das Gemüsebeet nur noch reichlich wässern, besonders an warmen Tagen. Staunässe verträgt sie jedoch nicht. Sobald das Laub verwelkt ist, kann, je nach Sorte, mit der Ernte im Herbst begonnen werden. Belassen Sie allerdings jeweils eine Knolle im Boden, damit diese im nächsten Frühjahr wieder austreiben kann. Sie können Topinambur mit oder ohne Schale, roh oder gekocht verwenden. Die Petersilienwurzel (Petroselinum crispum var. Tuberosum) gehört zur Gattung der Doldenblütler und ist eine zweijährige Pflanze. Durch ihre starken Pfahlwurzeln erinnert sie sehr stark an die Möhre. Petersilienwurzel Pastinaken (Pastinaca sativa) sind eigentlich alte Bekannte, die noch im 18. Jahrhundert buchstäblich in aller Munde waren. Mit der Entdeckung der Kartoffel verlor die Pastinake hierzulande ihre Bedeutung. Dabei ist das Wintergemüse einfach anzubauen, pflegeleicht und sehr nährstoffreich. Pastinake Mit der immer größeren Popularität des biologischen Obst- und Gemüseanbaus, wurden sie erfreulicherweise wieder neu entdeckt. Die aromatischen Pastinaken haben einen süßlich nussigen Geschmack und sind vielseitig verwendbar. Mit ihnen lassen sich sowohl Eintöpfe als auch Suppen und Pürees zubereiten. Die Germanenwurzel, wie sie auch genannt wird, bevorzugt einen überwiegend sonnigen Standort mit einem langanhaltenden Sonneneinfall. Lockern Sie den Boden tief und gut auf, damit sich die Wurzeln nicht verzweigen und gerade wachsen können. Es empfiehlt sich ein nährstoffreiches Pflanzsubstrat, welches eher trocken ist. Je nährstoffreicher der Boden, desto intensiver entwickelt sich der Geschmack der Wurzeln. Foto: Shutterstock.com Erst im zweiten Jahr erfolgt zwischen Juni und Juli die Bildung der Blüten. Die gelblich-weiße Rübe erreicht eine Länge von 10 - 20 cm und eine Dicke von 2 - 5 cm. Als Gewürz ist, ähnlich zur normalen Petersilie, auch das Laub der Wurzelpetersilie sehr lecker. Tiefgründig und humusreich, aber nicht zu feucht, sollte der mittelschwere Boden für den Anbau der Wurzelpetersilie sein. Böden, die stark verdichtet, steinig oder nass sind, können eine Formänderung der Wurzeln hervorrufen und sind daher ungeeignet. Die Aussaat der Wurzelpetersilie erfolgt in der Regel von März bis April. Um eine schnelle Entwicklung der Pflanzen zu fördern, können frühe Aussaaten mit einem Vlies abge- Foto: Shutterstock.com deckt werden. Gesät wird in Reihen 2 - 3 cm tief, der Reihenabstand sollte 30 cm betragen. Auch wegen ihres hohen Grades an Selbstunverträglichkeit muss eine ausreichende Fruchtfolge eingehalten werden. Setzen Sie den Anbau wenigsten 3 Jahre aus. Die Wurzelpetersilie sollte am besten auch nicht nach anderen Doldenblütlern angebaut werden. Geerntet wird hauptsächlich von Oktober bis November. Es kann auch den ganzen Winter hindurch geerntet werden. Empfehlenswert ist dann eine Abdeckung der Pflanzen mit Reisig oder Laub. Halten Sie möglichst eine gleichmäßige Feuchtigkeit des Bodens ein, damit es zur Keimung kommt. Ist in Ihrer Region mit Frostgefahr bis in den Frühling hinein zu rechnen, sollten Sie Schutzmaßnahmen ergreifen, da die jungen Triebe bei starker Kälteeinwirkung zu Schaden kommen könnten. Bei sehr heftigen Regenfällen und einem generell sehr nassen Frühling, ist ebenfalls eine Abdeckung empfehlenswert, da bei zuviel Nässe das Wachstum verlangsamt wird. Da sich Pastinaken am besten im Boden halten, lässt man sie lange in der Erde. Dabei wachsen sie stetig weiter. Sie können vom Spätsommer bis ins Frühjahr geerntet werden, sofern der Boden nicht gefroren ist. Idealerweise beginnen Sie mit der Ernte nach dem ersten Frost, dann sind sie aromatischer. Sie können die Pastinaken sogar im Winter im Boden lassen, um sie nach und nach abzuernten. Die Aussaat kann früh erfolgen und ist bis Sommeranfang möglich. Je früher der Zeitpunkt des Aussaat, desto länger wachsen die Wurzeln und die Ernteerträge sind umfangreicher. Foto: Shutterstock.com Foto: Pflanzenfreude.de Ihren Namen verdankt die GartenSchwarzwurzel (Scorzonera hispanica) ihrer Schale. Außerdem verursacht ihr Saft dunkle Flecken an den Händen. Wenn Sie das Gemüse anbauen möchten, müssen Sie darauf achten, dass die Erde tief genug aufgelockert ist. Die Wurzeln können nämlich bis zu 40 cm in die Tiefe wachsen. Ist der Boden zudem humusreich, muss nicht zusätzlich gedüngt werden. Schwarzwurzel Schon vor über 300 Jahren haben die Schwarzwurzeln als beliebtes Wintergemüse die bis dahin verwendeten Haferwurzeln im Anbau verdrängt. Die Schwarzwurzel gehört zur Familie der Korbblütler und ist ursprünglich in Spanien heimisch. In der Natur sind vorwiegend im europäischen und asiatischen Raum etwa 100 verschiedene Für den Anbau der Schwarzwurzel ist ein feuchter, gut gelockerter, humushaltiger Boden Voraussetzung. Ausgesät wird der einjährige Samen bereits im März an einem sonnigen Standort. Beachten Sie dabei, dass die Saatkörner weit genug auseinander gesetzt werden, damit sich die Wurzeln nicht gegenseitig beim Wachsen behindern. Eine besondere Pflege ist nicht notwendig. Es ist ausreichend, sie regelmäßig zu gießen (der Boden sollte nie austrocknen), ab und an mit etwas Kompost zu düngen und Unkraut zu entfernen. Jedoch wachsen sie insgesamt nur recht langsam. Aus diesem Grunde ist es nicht empfehlenswert, sie in Gebieten mit spätem Frühling und frühem Herbst anzubauen. Arten bekannt, von denen die Garten-Schwarzwurzel als Gemüsepflanze jedoch die bekannteste sein dürfte. Eigentlich ist die Schwarzwurzel eine zweijährige, krautige Pflanze, die aber in der Regel einjährig kultiviert wird. Wegen ihrer Form und Farbe wird sie auch öfters als Winterspargel bezeichnet. Ab Oktober beginnt die Ernte, sobald das Laub beginnt, sich einzuziehen. Jetzt sind die Wurzeln dick genug, um sie zu verarbeiten. Solange der Boden frostfrei ist, kann über den ganzen Winter geerntet werden. Tragen Sie dabei Gartenhandschuhe, da die Wurzeln stark abfärben. Die langen Wurzeln haben einen leichten Mandelgeschmack, welcher hervorragend in die winterliche Jahrezeit passt. Afrika ist für seine exotische und vor allem artenreiche Pflanzenwelt bekannt. Als Kontinent der totalen Gegensätze entwickelte sich in den verschiedenen Klimazonen über Millionen Jahre eine enorm vielfältige Vegetation. Ob dickfleischige Pflanzen, riesige Blattwedel oder schier unbeschreibliche Blüten - hier wird wirklich alles geboten. Da sich bei uns fast alle der dort beheimateten Zwiebelpflanzen ausgesprochen wohl fühlen, sind sie sehr beliebt und oft anzutreffen. Zwiebeln aus Afrika. Pflanzen Sie ein Stück Afrika in Ihren Garten, indem Sie die Zwiebeln jetzt unter die Erde bringen. Im Sommer können Sie dann auf ein tolles, afrikanisches Blütenmeer blicken! Blutblume Calla Gladiole Lange gehörte die Gladiole nicht zu den populären Garten- oder Terrassenpflanzen, denn ihr straff gerader Wuchs wirkte in der Gemeinschaft anderer Sommerblüher häufig deplatziert. So werden Gladiolen in der Regel über 1,50 m hoch und ihre aufrechten, schwertförmigen Blätter bringen eine Ähre mit bis zu zwanzig trichterförmigen Blüten hervor. Aufgrund ihrer Größe sind Gladiolen auch sehr windempfindlich. Daher sollte die Zwiebelpflanze unbedingt ab einer Höhe von 30 - 50 cm an einem Stab befestigt werden. Die Schwertlilie bevorzugt einen sonnigen Standort und einen lockeren, nährstoffreichen und feuchten Boden. Zur Blüte gelangt die Gladiole etwa Anfang Juni, später gepflanzte zeigen bis in den Oktober hinein ihre ganze Pracht. Gladiolen sind nicht winterhart und sollten frostfrei und trocken überwintert werden. Die aus dem tropischen und südlichen Afrika stammende Blutblume (Scadoxus multiflorus) ist eine wahre Exotin unter den Zwiebelpflanzen. Der imposante Sommerblüher, auch FeuerballLilie genannt, beeindruckt den Betrachter mit seinen großen, feuerroten Blütenkugeln. Die Blütendolden, die an Rasierpinsel erinnern, können einen Durchmesser von bis zu 15 cm erreichen und leuchten im Zeitraum von Juli bis August in intensiven Rot. Der Name der Blutblume geht zurück auf den roten Pflanzensaft, der bei Verletzung der Pflanze austritt. Die Blutblume macht sich bei uns noch recht rar. Dabei ist sie nicht anspruchsvoller als andere Zwiebelpflanzen. Im Halbschatten fühlt sie sich am wohlsten, denn in praller Mittagssonne verbrennen die sensiblen Blätter schnell. Handelsübliche Blumenerde wird ihren Bedürfnissen gerecht, wenn sie mit etwas Sand und Lehm angereichert wird. Die Erde der Tropen-Exotin sollte stets feucht gehalten werden. Vor allem in der Blütezeit benötigt sie reichlich Wasser und sollte täglich gegossen werden. Achten Sie aber auf einen guten Wasserabzug. Die Blutblume kann auch in ein Gefäß mit Löchern gepflanzt, aus dem das Wasser abfließen kann. Da ihr Nährstoffanspruch nicht sehr hoch ist, reicht eine schwache, wöchentliche Düngung während der Wachstumszeit aus. Die anmutige Montbretie (Crocosmia) verzaubert von Juli bis Herbst durch ihre volle Blütenpracht. Mit außergewöhnlicher Farbintensität leuchtet sie in den schönsten Feuerfarben, von Goldgelb, Orange bis Orangerot. Bis zu 1 m hoch wird die pflegeleichte Pflanze, die ursprünglich auf feuchten Wiesen in Afrikas Süden wächst. Sie liebt einen sonnigen bis halbschattigen, windgeschützten Standort und lockeren, mit Sand durchsetzten Boden. Letzterer schützt die stets durstige Montbretie vor Staunässe, da überschüssiges Wasser gut abfließen kann. Die botanische Bezeichnung Crocosmia kommt bei dieser Sommerblüherin nicht von ungefähr: Sie leitet sich vom Griechischen „krokos“ für Safran und „osme“ für Duft ab. Genau diesen angenehmen Safranduft versprüht die Pflanze, wenn Sie eines der langen, schwertförmigen Blätter zerreiben. Bereits bei unseren Großmüttern war die langblühende Montbretie sehr beliebt. Sie galt lange als nicht winterhart und musste vor dem ersten Frost ausgegraben und bis Frühling überwintert werden. Mittlerweile wurden robustere Sorten gezüchtet, die am wärmsten Ort im Garten, mit Rindenmulch und einer dicken Laubschicht überdeckt auch mal einen Winter aushalten sollte. Im Frühling freut sich die Pflanze dann über etwas nährstoffreichen Kompost, der die Entwicklung neuer Wurzeln unterstützt. Fotos: Pflanzenfreude.de Fotos: Pflanzenfreude.de Die Ananasblume (Eucomis), auch als Schopflilie bekannt, trägt ihren Namen aufgrund der auffälligen Blütentraube mit dicken, darauf sitzendem Blattschopf in Form einer Ananas. Die Gattungsbezeichnung Eucomis leitet sich vom griechischen Wort “eukomos“ ab. „Eu“ für gut und „come“ für Haar. Es bedeutet soviel wie „schön behaart“. Die Schopflilie ist vom südlichen tropischen Afrika bis Südafrika verbreitet. Einige Arten gelten in Südafrika als Heilmittel und werden gegen Rheuma und Rückenschmerz eingesetzt. Die Existenz entzündungshemmender Substanzen in der Pflanze wurde durch neuere Forschungen bestätigt. Von Juni bis September sorgen die zahlreichen, sternähnlichen Blüten der Ananasblume in Grün, Weiß und Purpurrot für fruchtige Hingucker in Ihrem Garten, auf Ihrer Terrasse oder dem Balkon. An einem sonnigen und warmen Standort wird die anspruchslose Pflanze bis 50 cm hoch. Die Pflanzenzwiebeln nur bis zur Hälfte in handelsübliche Blumenerde einpflanzen, die mit etwas Sand aufgelockert ist. Zunächst wenig gießen, ab den ersten Blättern dann reichlich gießen. Düngen Sie den Zwiebelblüher zwischen April bis August wöchentlich, wird die Blüte noch üppiger. Da Schopflilien nicht winterhart sind, können sie bei 6 - 8 °C überwintert werden. Die blattlosen Zwiebeln benötigen in dieser Ruhezeit kein Licht und sollten nur so wenig gegossen werden, dass die Wurzeln nicht zu sehr austrocknen. Zierlauch Lilie Die ausdrucksstarke Calla (Zantedeschia) zaubert als Zimmer-, Balkon- und Gartenpflanze eine exotisch-sinnliche Atmosphäre. Die Zwiebelpflanze stammt aus Südamerika, kann dort bis zu einer Höhe von 2,5 m heranwachsen und benötigt als ursprüngliche Sumpfpflanze vor allem im Sommer viel Wasser. Ihre Wurzeln dürfen nie austrocknen, weshalb die Erde immer gleichmäßig feucht sein sollte. Staunässe muss vermieden werden. Die Calla benötigt einen sonnigen bis halbschattigen, windgeschützten Standort. Um optimal zu Wachsen benötigt die Pflanze alle 2 Wochen eine Nährstoffzufuhr durch handelsüblichen Blühdünger. Als Blüte der Calla wird oft das auffällig große und farbige Hüllblatt interpretiert. Stattdessen ist jedoch der gelbe Kolben im Inneren des Blattkelches die eigentliche Blüte. Da ihre Form an einen Kelch erinnert, assoziierten die Griechen und Römer Freude und Feiern mit der Zantedeschia. So gilt sie auch heute noch in vielen Gegenden als Glücksbringer. Nach der ursprünglich weißen Zantedeschia, entstanden weitere Züchtungen, deren Farbsprektrum von Gelb, Orange, Rot, Rosa bis Violett reicht. Es gibt sowohl ein- als auch mehrfarbige Sorten. Dahlie Calla Der Name Calla leitet sich vom altgriechischen Wort „kalos“, für „schön“ ab und beschreibt sehr gut die aparte, kostbare Erscheinung der Pflanze. Ananasblume Quelle: Pflanzenfreude.de / floradania
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