Jahresvorschau 2017 - Museum Angerlehner

ROMAN SCHEIDL, Die Sanfte, 1992,
Japantusche mit Alkoholfarbe auf Papier,
29 x 18 cm, Foto: © Museum Angerlehner
FRANZ GRABMAYR, Feuerbild, 1983, Öl auf Leinwand,
145 x 160 cm, Foto: © Bildrecht Wien 2016
KRISTINA SCHULDT, Genossin, 2013,
Ätzradierung, 70 x 53 cm,
© Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin,
Foto: Uwe Walter, Berlin
AUSSTELLUNGSVORSCHAU
2017
ROMAN
SCHEIDL
12.02. - 07.05.2017
FRANZ
GRABMAYR
11.03. - 24.09.2017
JETZT
DRUCK
MACHEN
11.03. - 24.09.2017
Wo Kunst sich sammelt.
ROMAN SCHEIDL
FLIEGENDE BLÄTTER
Eröffnung: Sonntag, 12.02.2017, 11 Uhr, Dauer: bis 07.05.2017
Die Salonausstellung widmet sich den Werken des 1949 geborenen Künstlers Roman Scheidl.
Besonderes Augenmerk liegt dabei auf seinen großformatigen, mehrere Meter überspannenden
Papierarbeiten, die den hohen Stellenwert der Zeichnung in seinem künstlerischen Ausdruck verdeutlichen. Ein zentrales Motiv sind die von asiatischer Philosophie inspirierten tanzenden Figuren,
die die sogenannten Freiheiten des Menschen repräsentieren: Geburt und Leben, Handeln, Denken,
Liebe und Tod. Die von Sammlungsleiter Johannes Holzmann kuratierte Ausstellung spannt einen
Bogen über diese immer wieder kehrenden Themen und Motive, von den großen Zeichnungen bis
hin zu den Gemälden innerhalb der Sammlung Angerlehner. Zur Eröffnungsmatinee ist der Künstler
in einer Zeichenperformance mittels Lichtprojektion live zu erleben.
FRANZ GRABMAYR
FEUERBILDER – TANZBLÄTTER – MATERIALBILDER
ZUM 90. GEBURTSTAG
Eröffnung: Freitag, 10.03.2017, 19 Uhr, Dauer: bis 24.09.2017
Von 11. März bis 24. September 2017 präsentiert das Museum Angerlehner die erste Übersichtsausstellung zum Werk von Franz Grabmayr nach dem Tod des Künstlers im Mai 2015. Kuratiert wird die
Ausstellung von Robert Fleck, Düsseldorf/Paris, und Caro Wiesauer, Wien. Gezeigt werden sechzig
überwiegend großformatige Gemälde und zwanzig Arbeiten auf Papier. Die Ausstellung konzentriert
sich auf zwei einzigartige Konvolute des Oeuvres von Franz Grabmayr: auf die Werke, die der Künstler zu Lebzeiten als »unverkäuflich« erklärte, da er sie selbst als seine Hauptwerke ansah; sowie auf
Werke einer Privatsammlung, die ausschließlich, mit besonderer Breite und Intensität, dem Werk
von Franz Grabmayr gewidmet ist.
JETZT DRUCK MACHEN
DRUCKGRAFIK AUS LEIPZIG
Eröffnung: Freitag, 10.03.2017, 19 Uhr, Dauer: bis 24.09.2017
In den Galerieräumen des Obergeschoßes wird in einer umfangreichen Schau das vielseitige Potential der Drucktechnik der Radierung präsentiert. Dreh- und Angelpunkt der ausgestellten Werke
repräsentiert die Druckwerkstatt von Vlado und Maria Ondrej in Leipzig, die in bisher 11 Editionen 64
teils international bedeutende KünstlerInnen aus 14 Ländern engagierten. Mit höchster Perfektion
und lustvoller Neugier wird dabei auch mit seltenen Drucktechniken wie z.B. Cliché verre experimentiert. Die eindrucksvolle Zusammenstellung der Druckwerke wird begleitet von ausgewählten
Originalwerken auf Leinwand.
BILLI THANNER
Eröffnung: Freitag, 19.05.2017
SAMMLUNGSAUSSTELLUNG III
Eröffnung: 06.10.2017
PETER BISCHOF UND GABRIELE KUTSCHERA
Eröffnung: 06.10.2017
MUSEUM ANGERLEHNER
Ascheter Straße 54
4600 THALHEIM BEI WELS
ÖSTERREICH
T +43 7242 / 224422 0
[email protected]
www.museum-angerlehner.at
ROMAN SCHEIDL
FLIEGENDE BLÄTTER
Eröffnung: Sonntag, 12.02.2017, 11 Uhr
Dauer: bis 07.05.2017
Die in bewegter Pinselsprache niedergeschriebenen Tuschpinselzeichnungen des Österreichers
Roman Scheidl deuten zeichenhaft-fragmentarisch Visionen einer Weltsicht an. Das Gegensätzliche
von Abstraktion und Gegenständlichkeit vereinigend, verheißen sie provokativ Schönheit und Glück.
Die bühnenhafte Inszenierung, die fließenden Formen, die sich stets in etwas Neues verwandeln,
verweisen auf das Scheinhafte, Illusionäre, Transitorische dieser Welt.
Die bewegte Pinselsprache Roman Scheidls verwirrt zunächst den Betrachter, der sich in die Bilder
hineinlesen muss. So locker gezeichnet und gemalt seine Arbeiten sind, sie geben ihr Geheimnis
nicht ohne weiteres preis. Das Ambivalente, ja Vieldeutige seiner Bildsprache verrätselt das Dargestellte, das sich im Gewebe der Pinselschläge in Rhythmus aufzulösen scheint. Wir bewegen uns an
der Grenze von Gegenständlichkeit und Abstraktion, Gegensätze, die Scheidl in seiner Bildsprache
zu einer Einheit verschmelzt. Es liegt in der offenen Grundhaltung des Künstlers, dass er Gegensätzliches vereinigt und in der Bewegtheit Stille und Harmonie sucht. Seine Tuschpinselzeichnungen,
von fernöstlicher Kalligraphie inspiriert, verwandeln alles in einen Rhythmus, der die Gegensätze
aufhebt, das Feindliche spielerisch zusammenführt. Alles ist auf das Versöhnliche hin angelegt, das
seinen Bildern Schönheit verleiht, die Illusion des Glücklichseins beschwört.
Im Grunde genommen geht es Roman Scheidl immer um eine möglichst vielfältige Aneignung von
Welt; Aneignung in dem Sinne, dass die Motive in eine bühnenhafte Szenerie, in eine zauberhafte,
transitorische Welt versetzt werden, die an die barocke Bühne des Welttheaters erinnert. So werden
den Motiven die Schwere unserer Lebensrealität genommen. Sie verwandeln sich in heitere, lockere,
duftige Kulissen, wozu Scheidls Pinselsprache Wesentliches beiträgt. Die erzählerische Thematik,
ganz bildhaft geworden, gehorcht nur der Logik des Bildes und nicht einer solchen der Sprache. Die
sprichwörtlich bildhafte Offenheit seiner Arbeiten kann niemals durch die Sprache eingeholt werden.
Scheidls Leichtigkeit und Unbeschwertheit darf jedoch nicht mit Oberflächlichkeit verwechselt
werden. Denn seinem raschen, intuitiven Malen geht eine längere Phase der innerlichen Aneignung
voran, während der sich sein visionäres Weltbild formt. So ist sein Schaffen von Arbeitsschüben und
Pausen gekennzeichnet. Es kommt dazu, dass ihm das Selbstverständliche, Leichte seiner zeichnerisch-malerischen Selbstdarstellung nicht angeboren war. Der in Wien geborene Künstler musste sie
sich erst aneignen nach einer längeren jugendlichen Protestphase. Damals zeichnete und radierte er
vor allem Schreckensvisionen in einer akribisch realistischen Darstellungsweise mit scharf erfassenden Konturen. Sein bewegtes Leben aber, das ihn in verschiedene Weltgegenden führte und das er
nicht zuletzt seinem früheren Bekanntwerden verdankt, bildet die Voraussetzung für sein jetziges
Schaffen, insbesondere für seine offene Art der zeichnerischen und malerischen Weltaneignung.
Markiert wird diese Wende zu seinem neuen Stil 1980 durch die Entdeckung der Tuschpinselzeichnung, und das ist mehr als bloß eine neue Technik: das ist ein neues Selbstverständnis.
MUSEUM ANGERLEHNER
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FRANZ GRABMAYR
FEUERBILDER – TANZBLÄTTER – MATERIALBILDER
ZUM 90. GEBURTSTAG
Eröffnung: Freitag, 10.03.2017, 19:00 Uhr
Dauer: bis 24.09.2017
Von 11. März bis 24. September 2017 präsentiert das Museum Angerlehner die erste Übersichts­
ausstellung zum Werk von Franz Grabmayr nach dem Tod des Künstlers im Mai 2015. Kuratiert wird
die Ausstellung von Robert Fleck, Düsseldorf/Paris, und Caro Wiesauer, Wien. Gezeigt werden
sechzig überwiegend großformatige Gemälde und zwanzig Arbeiten auf Papier. Die Ausstellung
konzentriert sich auf zwei einzigartige Konvolute des Oeuvres von Franz Grabmayr: auf die Werke,
die der Künstler zu Lebzeiten als »unverkäuflich« erklärte, da er sie selbst als seine Hauptwerke
ansah; sowie auf Werke einer Privatsammlung, die ausschließlich, mit besonderer Breite und Intensität, dem Werk von Franz Grabmayr gewidmet ist.
»Die Malerei von Franz Grabmayr stellt zweifelsohne das im höchsten Maß zu entdeckende malerische Oeuvre der zweiten Hälfte des 20. und des frühen 21. Jahrhunderts in Österreich dar. Die pastosen, mit maximalem Krafteinsatz gleichsam in der Materie selbst, diese ebenso energisch wie mit
Feingefühl umformend, gemalten Bilder stehen in der abstrakten Malerei dieses Zeitraums einzigartig da. Zugleich bleibt in faszinierender Weise stets der gegenständliche Ausgangspunkt erkennbar.
Franz Grabmayr konfrontierte sich beim Malen wie kein anderer Protagonist der Abstraktion zwischen 1950 und 2015 mit der Natur, entweder mit deren intensivsten materiellen Ausdrucksformen
(Sandgruben, Kampschluchten, überdimensionale Feuerstätten) im niederösterreichischen Waldviertel, oder im Winteratelier im Karl-Marx-Hof in Wien im Angesicht bewegter Aktmodelle, darunter
zu Beginn auch Tänzerinnen der Wiener Staatsoper, mit Körperenergie. Diese ebenso ungewöhnlichen wie spektakulären Malweisen brachten ein Oeuvre hervor, das zu den wesentlichen Statements
des Abstrakten Expressionismus zu rechnen ist, der in der unmittelbaren Nachkriegszeit fußenden
Hauptlinie nichtfigurativer Malerei in Nordamerika und Europa.
Unsere Ausstellung sucht in einer nicht streng chronologischen, aber durchaus entwicklungs­
geschichtlichen Gliederung die wesentlichen Abschnitte und Ausrichtungen des Gesamtwerks zu
vermitteln: vom Gegenständlichen zum (scheinbar) rein Abstrakten, von der Landschaft zur Auseinandersetzung mit den sichtbar gemachten Energien der Erde und des Körpers in Bewegung, vom
Tafelbild zum nahezu dreidimensionalen Materialbild, in dem die Kräfte intensivst durchgearbeiteter
Farbe unmittelbar augenscheinlich werden. Dabei wird deutlich, weshalb Franz Grabmayr ab 1980
zu einem in der Kunstöffentlichkeit zwar wenig bekannten, unter österreichischen und deutschen
Malern jedoch gleichsam kulthaft verehrten Geheimtipp avancierte, wie sein Einfluss auf das Werk
von Herbert Brandl, Gunter Damisch und von vielen anderen erweist. Der Überblick über das Gesamtwerk zeigt, dass man den zu früh Verstorbenen nunmehr unter die ganz Großen einzuordnen
hat.« (Robert Fleck, Caro Wiesauer)
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FRANZ GRABMAYR
FEUERBILDER – TANZBLÄTTER – MATERIALBILDER
ZUM 90. GEBURTSTAG
Der Katalog zur Ausstellung enthält Reproduktionen aller ausgestellten Gemälde und Malereien auf
Papier, einen Essay von Robert Fleck und Caro Wiesauer zum Leben und Werk des viel zu wenig
bekannten Ausnahmekünstlers und seiner internationalen Bedeutung, sowie erstmals eine Auswahl
der Schriften von Franz Grabmayr.
KURATOREN:
Prof. Dr. Robert Fleck, geb. 1957 in Wien, lebt seit 1980 in Paris.
1991-1993 österreichischer Bundeskunstkurator, 2004-2008 Direktor der Deichtorhallen Hamburg,
2007 Kommissär des österreichischen Pavillons der Biennale von Venedig, 2009-2012 Intendant der
Bundeskunsthalle, Bonn, sei 2012 Professor für Kunst und Öffentlichkeit und seit 2013 Prorektor der
Kunstakademie Düsseldorf
Caro Wiesauer, geb. 1965 im Waldviertel, lebt seit 1984 in Wien.
1994-2012 Kulturredakteurin beim Kurier, Beiträge in Fachmagazinen, Mitglied in diversen Jurys
(Nestroy-Preis), Beirätin der Kunstsektion des Bundesministeriums. Freie Autorin, Beraterin und
Kunstvermittlerin. Aktuelle Buchveröffentlichung: »100 x Hundertwasser«, Wien: Metroverlag 2016
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JETZT DRUCK MACHEN
DRUCKGRAFIK AUS LEIPZIG
Eröffnung: Freitag, 10.03.2017, 19:00 Uhr
Dauer: bis 24.09.2017
In den Galerieräumen des Obergeschoßes wird in einer umfangreichen Schau das vielseitige Potential der Drucktechnik der Radierung präsentiert. Dreh- und Angelpunkt der ausgestellten Werke
repräsentiert die Druckwerkstatt von Vlado und Maria Ondrej in Leipzig, die in bisher 11 Editionen 64
teils international bedeutende KünstlerInnen aus 14 Ländern engagierten. Mit höchster Perfektion
und lustvoller Neugier wird dabei auch mit seltenen Drucktechniken wie z.B. Cliché verre experimentiert. Die eindrucksvolle Zusammenstellung der Druckwerke wird begleitet von ausgewählten
Originalwerken auf Leinwand.
Gezeigt werden Arbeiten von Rosa Loy, David O’Kane, Maria und Vlado Ondrej,
Christoph Ruckhäberle, Titus Schade, Kristina Schuldt, Matthias Weischer, Michael Wutz.
Vlado Ondrej ist Maler und Grafiker und Maria Ondrej ist Bildhauerin, Verlegerin, Managerin und
Künstlerin.
Beide haben auf dem Gelände der Spinnerei Leipzig ein »ganz spezielles« Atelier. Keine Druckwerkstatt, eher ein Labor, ein »Aufnahmestudio« für Grafik. Dort arbeiten sie professionell mit der
Technik Radierung und laden dazu ausgewählte Kolleg_innen ein. So entstehen einmalige, kleine
grafische Sammlungen, mit zeitgenössischer Kunst. Diese Projekte werden in Ausstellungen im Inund Ausland gezeigt. Das Ziel dieses besonderen Ateliers ist, präzise mit den Mitteln des Tiefdrucks,
künstlerisch in die Tiefe zu gehen. Es geht schlicht um das Schaffen unabhängiger, zeitgenössischer
Kunst.
MUSEUM ANGERLEHNER
Ascheter Straße 54
4600 THALHEIM BEI WELS
ÖSTERREICH
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