„Dodik und Izetbegović profitieren voneinander.“ - KOSMO

„Dodik und Izetbegović profitieren voneinander.“ - KOSMO
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INTERVIEW
GESCHÜTZT: „DODIK UND IZETBEGOVIĆ
PROFITIEREN VONEINANDER.“
Feb 15, 2017
Der bosniakische Leader Bakir Izetbegović kündigte kürzlich an, die Möglichkeiten eine
des Falles B&H gegen Serbien aus dem Jahr 2007 zu überprüfen.
Beim Gerichtsverfahren des Internationalen Gerichtshofes aus dem Jahre 2007 wurde Serbien von
Komplizenschaft am Genozid in Srebrenica freigesprochen. „In den nächsten Tagen werde ich alle
die akademische Gesellschaft und politisch aktive Menschen zusammenrufen, um die Elemente de
zu diskutieren“, so Izetbegović.
Das Vorhaben des bosniakischen Mitglied des Staatspräsidiums in Bosnien-Herzegowina wirbelte s
an Staub auf und wurde sowohl medial als auch politisch in den vergangenen Tagen heftig diskuti
Situation wirft zahlreiche Fragen auf und lässt einige die Befürchtung äußern, dass diese Situation
Herzegowina abermals eskalieren könnte.
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Der „Die Zeit“-Kolumnist, Ulrich Ladurner, ist der Meinung, dass der Ba
Priorität für die Europäische Union besitzt und in niemandes anderen
Hände fallen darf.
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Viele fragen sich mit Sicherheit, warum Izetbegović genau jetzt eine Revision gegen
Serbien überprüft und wie hoch die Chancen sind, dass diese vor Gericht durchgeht.
„Es gibt bereits seit längerer Zeit einen ethnonationalistischen Paarlauf in BosnienHerzegowina. Die Vertreter der drei großen ethnischen Gruppen, der Bosniaken,
Kroaten und Serben sind nicht mehr in der Lage die große Zustimmung zu ihrer
Partei auf normalem Wege, durch Reformen, wirtschaftlichen Fortschritt, etc., zu
Dr. Vedra
erlangen“, erklärte uns Dr. Vedran Džihić, Professor am Insitut für
Politikwissenschaften der Universität Wien im exklusiven Gespräch.
Dodik und Izetbegović: „zwei kommunizierende Gefäße“
In Bosnien-Herzegowina herrsche laut Meinung des Balkanexperten ein ständiger Wahlkampf, wel
nur darauf fokussieren würde, Punkte bei der eigenen ethnischen Gruppe zu sammeln und die An
diskreditieren.
In den vergangenen Wochen und Monaten spitze sich die innenpolitische Situation innerhalb Bosn
Herzegowinas immer mehr zu. Hierzu zählen zum Beispiel das Referendum der Republika Srpska
Sanktionen gegen Dodik. Diese Entwicklungen innerhalb des Landes würden Izetbegović zum Han
verleiten, denn laut Džihić handle es sich bei dem RS Präsidenten Dodik und dem Staatspräsidium
Izetbegović um „zwei kommunizierende Gefäße“, welche immer aufeinander reagieren würden.
in welcher sich auf keiner Ebene in Bosnien-Herzegowina etwa bewegt, schien es Izetbegović ein
Zeitpunkt zu sein, um die Geschichte abermals in den Vordergrund zu rücken“, erklärte der Polito
Wie hoch stehen die Chancen für eine erfolgreiche Revision?
Rein rechtlich gesehen würden sich zwei Fragen stellen: Wird der Revisionsantrag überhaupt eing
Dies sei laut Meinung des Universitätsprofessors gar nicht sicher, da die anderen beiden Mitgliede
bosnisch-herzegowinischen Präsidiums Čović und Ivanić dieses Vorhaben ablehnen würden. Wage
einen Alleingang so würde dies mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Krise innerhalb des Staatspräsid
sich bringen.
„Die Chancen, dass eine Revision vor Gericht durchgeht, halte ich für gering. Es gab bereits eine
Schlussfolgerung und neue Beweise sind auch nicht aufgetreten“, kommentiert der Experte.
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Manuel (Maki) Bahrer
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Der gebürtige Wiener studiert Slawistik an der Uni Wien. Seine Freundschaften mit Menschen
ehemaligen Jugoslawien und sein großes Interesse für die Kultur und Sprache des Balkanraum
zum Kenner der Balkan-Community in Wien.
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