33. Jahrgang GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG Donnerstag, 16. Februar 2017 Nr. 7 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Herrliberger wollen kein Zentrum planen Stillstand auf dem Areal Zürichstrasse: Mit der Ablehnung beider Vorlagen bleibt das Parkplatzprovisorium weiterhin erhalten. Foto: Annina Just Küsnacht gibt beiden Projekten eine Abfuhr Küsnacht sagt zweimal Nein – und das sehr deutlich. Doch während die eine Seite dieses Resultat bedauert, jubelt die andere. Annina Just Die Entscheidung ist gefallen: Auf dem Areal Zürichstrasse wird keines der beiden Projekte «Zentrumsentwicklung» und «Parkdeck» gebaut. Die Abstimmung vom vergangenen Sonntag hat gezeigt, dass beide Vorlagen die Stimmbevölkerung nicht überzeugen konnten. 60 Prozent der Abstimmenden (3455 Nein- zu 2289 Ja-Stimmen) lehnten das Projekt mit Tiefgarage, öffentlichem Platz und zwei Gebäuden ab. Gar 63 Prozent (3620 Nein- zu 2078 Ja-Stimmen) sprachen sich gegen das doppelstöckige Parkdeck aus. In der Stichfrage – bei der jedoch gut 750 leere Wahlzettel eingegangen sind – hatte dann aber wieder das Parkdeck knapp die Nase vorne. Die Stimmbeteiligung lag bei hohen 66 Prozent. Mit der Ablehnung der beiden Projekte entfällt auch die Sanierung und Erweiterung der SBB-Unterführung – auch wenn der Zusatzkredit von 5,2 Millionen Franken hohen Zuspruch erhielt. Dieses Teilprojekt wäre nun in Kombination mit einer der beiden Hauptvorlagen umsetzbar gewesen. Initiant Gericke sehr zufrieden Zwar wird keines der beiden Projekete gebaut, aber das doppelte Nein ist nicht für beide Seiten eine Niederlage. «Für uns ist das ein Sieg. Wir sind sehr zufrieden», bestätigt Hermann Gericke am Sonntagabend den Eindruck nach den ersten Reaktionen. Aus seiner Sicht bedeutet der Verbleib beim IstZustand nur Positives: «Die Arbeitsplätze im Zentrum sind gerettet, der heutige Komfort für die Einkaufenden und Bahnbesucher bleibt erhalten, der Freiraum beim Bahnhof Küsnacht ist bewahrt.» Wäre die Initiative also nicht nötig gewesen, wenn man mit dem Status quo so zufrieden ist? «Doch, ohne Gegenprojekt hätten wir keine Chance gehabt, das Grossprojekt mit Tiefgarage zu verhindern», meint der Initiant der Einzelinitiative. Man habe mehrere Varianten bieten müssen, um alle Details zu diskutieren. Gemeindepräsident Markus Ernst (FDP) bedauert den Entscheid der Stimmbevölkerung: «Wir haben eine grosse Chance vergeben und viel Geld für nichts aufgewendet», gibt er am Sonntagabend zu Protokoll. Es sei speziell, dass die Bevölkerung derart viel Geld in Projektplanungen stecke, um diese nachher wieder bachab zu schicken. «Grosse Verunsicherung gestiftet» Aus Sicht des Gemeindepräsidenten ist das Resultat ein Ergebnis der aufwendigen Abstimmungskampagne der Parkdeck-Befürworter, die vor allem mit Argumenten gegen das Projekt Zentrumsentwicklung operiert haben. «Die Gegnerschaft hat es verstanden, die Bevölkerung zu verunsichern, indem sie den Teufel an die Wand gemalt hat.» Ein kleiner Trost ist aus seiner Sicht die Tatsache, dass auch die Initiative Parkdeck abgelehnt wurde: «Immerhin haben wir uns die Zukunft nicht mit einem schlechten Projekt verbaut», so der Gemeindepräsident. Obwohl der Gemeinderat der Meinung sei, dass sich Küsnacht entwickeln müsse, um attraktiv zu bleiben, werde er in nächster Zeit kaum eine weitere Planung anstossen. Der Grund dazu sei offensichtlich, meint Ernst: «Der Aufwand eines solchen Projekts ist sehr gross. Es macht ökonomisch einfach keinen Sinn, wenn die Stimmbevölkerung teure Planungen in Auftrag gibt, obwohl sie im Grunde kein Geld für den Bau ausgeben möchte.» Das sagen die beiden Komitees: Artikel auf Seite 3 Auf dem Areal an der Ecke Schulhausstrasse- und Forchstrasse plante der Herrliberger Gemeinderat ein neues Zentrum mit Grossverteiler. Doch die Stimmberechtigten haben dem Anliegen bereits in seinem Anfangsstadium eine Abfuhr erteilt. Sie lehnten den Projektierungskredit über 250 000 Franken mit 1595 Nein-Stimmen gegen 998 Ja-Stimmen ab. Die Stimmbeteiligung lag bei 64 Prozent. «Nach intensiver Argumentation – vor allem auf der Seite der Gegner der gemeinderätlichen Vorlage – sind die Würfel gefallen», so Gemeindepräsident Walter Wittmer (Gemeindeverein). «Damit ist klar, dass die Projektierungsarbeiten für eine Überbauung mit einem Grossverteiler und darüber kleinräumigen Wohnhäusern auf dem Areal der Alterssiedlung nicht mehr weitergetrieben werden», führt Wittmer aus. Der Gemeinde verbleibe damit die Pendenz, für das Grundstück eine sinnvolle Zukunft zu finden. Zufriedene Gegner Die Gegner sind mit dem Ausgang der Abstimmung zufrieden, wie Domenik Ledergerber, Vorstandsmitglied der SVP Herrliberg, erklärt. «Die Herrlibergerinnen und Herrliberger möchten an diesem Standort keinen Grossverteiler und dulden auf der Schulhausstrasse keinen Mehrverkehr.» Zudem sei dem Volk ein undurchsichtiges Projekt vorgelegt worden, was bei vielen Einwohnern zu Unbehagen geführt habe. Trotzdem fordert Ledergerber vom Gemeinderat, «den Kopf nicht in den Sand zu stecken und auf dem jetzigen Dorfplatz aktiv zu werden». Er solle beispielsweise mit der Landi das Gespräch suchen. «Es werden in naher Zukunft einige Flächen auf dem Dorfplatz frei», so Ledergerber. Diese Chance müsse genutzt werden. (pw.) Ausflug Austausch Auskunft Warm eingepackt standen rund 25 Schülerinnen und Schüler der Kanti Küsnacht im Innenhof des Wohn- und Gewerbehauses Kalkbreite: Sie setzten sich mit der Frage auseinander, wie energiefreundliches Wohnen funktioniert. Seite 3 Zwei interessante Vorträge: Beim Gewerbelunch im Hotel Sonne ging es letzte Woche um die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt und um das neue Küsnachter Fernwärmenetz. Aber auch das Zentrum war Thema. Seite 5 Am 22. März müssen die Zollikerinnen und Zolliker über zwei Initiativen zum Zentrum befinden. Die Gemeindepräsidentin Katharina Kull-Benz (FDP) erklärt, warum sie weiterhin für das Gemeindeprojekt ist. Seite 9 2 Stadt Zürich Nr. 7 16. Februar 2017 AKTUELL Investition in die Zukunft oder Geldverschwendung? Stadt und Kanton wollen die Autos am Rosengarten durch einen Tunnel führen. Im Gegenzug soll auf der Rosengartenstrasse ein Tram fahren. Das Projekt hat Befürworter und Gegner, nicht zuletzt wegen der Kosten von über einer Milliarde Franken. Pia Meier Der Regierungsrat hat ein kantonales Spezialgesetz zum Gesamtvorhaben Rosengartentram und Rosengartentunnel ausgearbeitet, wie die Regierungsräte Carmen Walker Späh und Markus Kägi sowie Stadtrat André Odermatt anlässlich einer Medienkonferenz festhielten. Der Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat, diesem zuzustimmen und den Rahmenkredit von 1030 Millionen Franken für die Umsetzung zu bewilligen. Das gemeinsam von Stadt und Kanton Zürich erarbeitete Grossprojekt umfasst den Bau einer neuen Tramverbindung vom Albisriederplatz bis zum Milchbuck und eines Strassentunnels zwischen Irchelpark und Wipkingerplatz. Ein zusätzliches Tunnelportal ist am Bucheggplatz geplant. Noch 2017 soll der Kantonsrat das Projekt behandeln. Sagt der Rat Ja, kommt es ungefähr 2018 zu einer kan- tonalen Volksabstimmung. Sagen die Stimmbürger Ja, könnte ab 2024 mit dem Bau des Tunnels und 2030 mit jenem des Trams begonnen werden. Die Inbetriebnahme wäre ab 2030 vorgesehen. Sofortmassnahmen will der Regierungsrat keine. Ebenso wenig hat er Einwendungen bei der Planauflage berücksichtigt, denn «er habe das beste Projekt ausgearbeitet», wie er betont. «Tunnel ist keine Lösung» Während Regierungsrat und Stadtrat für Tram und Tunnel plädieren, betont die IG Rosengarten Plus: «Ein Rosengartentunnel kann die wichtigsten Mobilitäts-Ziele, nämlich Erhöhung der Effizienz und positives Erleben der Mobilität von allen vom Verkehr Betroffenen, nicht erreichen.» Lösungen für die Zukunft der Mobilität am Rosengarten ohne Rosengartentunnel müssten deshalb diskutiert werden. Die IG Rosengarten Plus ruft einmal mehr dazu auf, Sofortmassnahmen zur Entlastung der Bevölkerung umzusetzen. Auch die Grünen stören sich am vorgesehenen Rosengartentunnel: «Noch immer soll eine Milliarde ausgegeben werden für einen Tunnel, der keine Verkehrsprobleme löst.» Auf der einen Seite wolle die rechte Kantonsregierung sparen, wo es nur geht. Auf der anderen Seite wolle sie eine Milliarde aus dem Fenster werfen für einen nutzlosen Autotunnel. So sieht der VCS die Situation am Wipkingerplatz, wo unter anderem Häuser abgerissen werden müssen (roter Kasten). Fotomontage: VCS. «Mit diesem Tunnel wird daher der Stau bloss örtlich verschoben.» Die SP bläst ins gleiche Horn: «Mit dem Rosengartentunnel untergräbt der Regierungsrat die nachhaltige Verkehrs- und Quartierplanung und öffnet einer Zunahme des motorisierten Individualverkehrs in der Stadt Zürich Tür und Tor. Die Bedürfnisse der Anwohnerinnen und Anwohner fallen dabei unter den Planungstisch.» Der VCS ergänzt: «Stadt- und Kantonsregierung wollen trotz eklatanter Mängel an ihrem Megaprojekt Rosengartentunnel festhalten.» Trotz einem massiven baulichen Eingriff ins Quartier, einer nach wie vor verbleibenden Verkehrsbelastung für alle umliegenden Wohnquartiere und horrenden Kosten soll das Projekt nun mit einem Gesetz durchgesetzt werden. Eine neue Tramlinie soll dabei als Alibi dienen. «Projekt ist prüfenswert» Die CVP hält das Generationenprojekt trotz hohen Kosten weiterhin für prüfenswert, weil es eine markante Ent- lastung des Quartiers bringt. Man begrüsse die Zusammenarbeit zwischen Kanton und Stadt. Die Partei will Kosten und Nutzen aber kritisch hinterfragen. Die SVP begrüsst die «sonst seltenen Bemühungen» für einen ausgewogenen Ausbau von Strasse und öffentlichem Verkehr. Ein Vorhaben dieser Grössenordnung bedürfe der seriösen Prüfung. Die Kapazitäten des kommenden Verkehrsaufkommen würden aber nicht im ausreichenden Ausmass berücksichtigt. Weiter kritisiert die Partei, dass die Stadt sich lediglich mit 4 Prozent an den Gesamtkosten beteiligt. Die FDP nimmt das vom Regierungsrat ausgearbeitete kantonale Spezialgesetz zum Gesamtvorhaben Rosengartentram und Rosengartentunnel als einzige Partei erfreut zur Kenntnis. Seit über 20 Jahrzehnten setze sie sich dafür ein, dass die unhaltbare Verkehrssituation in Wipkingen mit täglich 56 000 Fahrzeugen mitten durchs Quartier behoben werde. Die Quartiervereine Unterstrass und Wipkingen zeigen sich erfreut, dass Stadt und Kanton Zürich erstmals nach 45 Jahren eine gemeinsame Lösung präsentieren. «Damit erfüllen sie endlich ein uraltes Anliegen der Quartierbewohnerinnen und -bewohner.» Die beiden Vereine wünschen sich ein endgültiges Ende des Parteien-Hickhacks am Rosengarten. Stimmbevölkerung sagte klar Nein zur Steuerreform Die Stimmbevölkerung hat die Unternehmenssteuerreform USR III abgeschmettert. Ausländer der dritten Generation können sich hingegen erleichtert einbürgern lassen. Pia Meier 59 Prozent der Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger lehnten die Unternehmenssteuerreform USR III ab, und dies gegen die Empfehlung von Bund und Kantonen. Nur vier Kantone nahmen die Vorlage an. Über die Gründe wird nun diskutiert. Die Vorlage sei zu komplex gewesen, weshalb es vielleicht schliesslich eine ANZEIGEN Glaubensfrage war, ob man für die Pro- oder Kontra-Seite stimmte. Andere sehen es als Misstrauensvotum gegenüber der Wirtschaft und der Elite. Man glaubte, dass der Mittelstand die Zeche bezahlen müsste und es zu Steuererhöhungen komme. Einig sind sich aber alle Involvierten, dass eine neue Vorlage erarbeitet werden muss, und dies so schnell wie möglich. Wann eine solche vorliegt, ist umstritten, ein bis zwei Jahre könnte es dauern, meinte Bundesrat Ueli Maurer am Abstimmungstag. Dass es eine Reform braucht, dieser Meinung sind ausser der SVP alle Parteien. Die Stadt Zürich will sich bei einer neuen Vorlage einbringen, wie sie noch am Abstimmungstag verlauten liess. Die Anliegen der Städte und Gemeinden seien beim USR III zu wenig berücksichtigt worden, betonte Stadtrat Daniel Leupi. Die Stimmbevölkerung sagte ebenfalls klar Ja zur erleichterten Einbürgerung. Ausländerinnen und Ausländer der dritten Generation können sich künftig einfacher einbürgern lassen. 60 Prozent der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger sagten Ja. Insgesamt sieben Kantone stimmten dagegen, vor allem in der Inner- und Ostschweiz. 62 Prozent der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger und alle Kantone sagten Ja zum Fonds für die Nationalstrassen und den Agglomerationsverkehr (NAF). Damit wird der neue, dauerhafte Strassenfonds in der Verfassung verankert. Der NAF tritt Anfang 2018 in Kraft. Er soll auch dem öffentlichen Verkehr zugutekommen. Nein sagten in der Stadt Zürich die Kreise 3, 4 und 5 sowie 6. Für 5-Prozent-Hürde und die SIP Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Stadt Zürich haben sich mit 62 Prozent gegen die Abschaffung der 5-Prozent-Hürde ausgesprochen. So wollten es die grossen Parteien FDP, SVP und SP. «Damit landen auch in Zukunft die Stimmen der kleinen Parteien bei den Parlamentswahlen ungehört im Chübel», bedauert Ernst Danner (EVP) im Namen des überparteilichen Pro-Komitees. Das Initiativkomitee bestand aus 10 Parteien von der EVP, CVP, BDP, Grüne und GLP bis zur Piratenpartei und den Juso. In der Stadt Zürich muss folglich eine Partei weiterhin bei Wahlen in mindestens ei- nem Wahlkreis 5 Prozent der Stimmen erreichen, um ins Parlament einziehen zu können. Das Ja der Stadtzürcher Stimmbevölkerung zur SIP schafft eine solide rechtliche Grundlage. Die Vorlage wurde mit 79 Prozent angenommen. Die SIP sorgt in der Stadt Zürich seit 15 Jahren für Ordnung im öffentlichen Raum. Alle Parteien unterstützten die Vorlage ausser SVP und AL. Die FDP will allerdings darauf achten, dass diese ihre Aufgaben nach dem Ja der Stimmbevölkerung nicht weiter ausweitet, wie die Partei mitteilt. Ebenfalls ein deutliches Ja gab es zum Schulhaus Pfingstweid. Die Stimmbeteiligung betrug gesamtschweizerisch, kantonal und in der Stadt Zürich zwischen 46 und 48 Prozent. Küsnachter AKTUELL Doppeltes Nein ist für die Initianten ein Sieg Die Ablehnung beider Projekte wird von den Parkdeck-Befürwortern als Sieg gefeiert. Die Gegenseite ist enttäuscht, dass Küsnacht nicht mehr Kompromissbereitschaft zeigt. «Jüngere können sich engagieren» Laut Gericke wäre es ohne das «massvolle Alternativprojekt für eine gleiche Parkplatzzahl» nicht möglich gewesen, die Vorlage für eine Tiefgarage, einen Platz und zwei Gebäude abzuwehren. Nun aber biete sich die Möglichkeit, ohne Zeitdruck die Bedürfnisse zu analysieren und mittelfristig eine Vermehrung des Parkplatzangebots in Angriff zu nehmen. Keine Tiefgarage, das sei weiterhin die Hauptsache, betont er. «Wie das schon der Wunsch einer Arbeitsgruppe mit einigen Frauen im Mitwirkungsverfahren gewesen war.» Der 85-Jährige selber will sich für eine neue Lösung aber nicht mehr stark machen. «Jetzt muss man einige Jahre warten und wenn die Knappheit an Parkplätzen akuter wird, dann können sich meine Söhne Nun muss die Kluft geschlossen werden Urheber der Parkdeck-Initiative: Hermann Gericke, Barbara Bretscher und Reinhard Wolf. und Enkel engagieren», meint der pensionierte Ingenieur. Erwartungsgemäss weniger euphorisch ist die Stimmung beim Komitee «Ja zu Küsnacht», welches sich für das Projekt «Zentrumsentwicklung» stark gemacht hat. «Wir sind sehr enttäuscht und können das Resultat nur bedauern», sagt Hans-Peter Fehr. Er bildete zusammen mit Optiker Andreas Eugster und der ehemaligen Gemeinde- und Kantonsrätin Gertrud Erismann-Peyer den Vorstand der Interessengemeinschaft (IG). Fehr sieht im deutlichen Resultat eine allgemeine Tendenz in der Gesellschaft: «Ich glaube, wir haben verlernt, mit Kompromissen umzugehen. Jeder will nur noch das Maximum für sich.» Wenn aber auf dem Areal Zürichstrasse je etwas Neues entstehen soll, werde immer ein Kompromiss nötig sein, so der Präsident der IG «Ja zu Küsnacht». Auch die fehlende Bereitschaft zu Investitionen – finanziell und in Bezug auf die Umstände einer langen Bauzeit – stimme ihn nachdenklich. Fehr: «Es scheint, dass wir nicht mehr bereit sind, etwas für die kommende Generation auf uns zu nehmen.» «Neues Phänomen» Positiv in Erinnerung bleiben werde Hans-Peter Fehr aber die Zusammenarbeit innerhalb des Komitees. «Es ist nicht selbstverständlich, dass sich ein überparteiliches Komitee bilden lässt», betont er. Bei dieser Arbeit hätten er und einige seiner zahlreichen Mitkämpfer sehr viel gelernt. «Einerseits, wie man so etwas macht, und anderseits, wie unser Umfeld hier funktioniert», führt der Präsident der IG «Ja zu Küsnacht» aus. Dass man zu wenig getan hätte, um der Vorlage, die aus dem Mitwirkungsverfahren entwickelt wurde, zum Durchbruch zu verhelfen, glaubt der Küsnachter nicht. «Wir haben alles gegeben, was im Rahmen unserer Möglichkeiten stand», hält er fest. Die finanziellen Möglichkeiten waren allerdings auf der anderen Foto: Annina Just Seite grösser. Dies ist dann auch Thema bei der Einschätzung von Gemeindepräsident Markus Ernst: «Es war eine Art von Kampagne, die wir so noch nicht gekannt haben», blickt der Küsnachter Gemeindepräsident zurück. Die Gegnerschaft habe mit Angst und Un- sowie Halbwahrheiten operiert und ignoriert, dass es die Stimmbevölkerung war, welche die Planung des Zentrumsprojekts in mehreren Schritten abgesegnet hatte. Ausserdem sei es beispiellos, wie gross die Bereitschaft war, Mittel für die Kampagne aufzuwenden. «Das ist auf der Gemeindeebene ein völlig neues Phänomen», meint der Gemeindepräsident. Unter diesen Umständen könne er auch verstehen, dass sich viele Leute für eine Ablehnung beider Projekte entschieden haben. Denn: «Man hätte auch damit rechnen müssen, dass bei einer Umsetzung der Zentrumsentwicklung immer wieder rechtliche Mittel ergriffen würden, um dem Projekt Steine in den Weg zu legen.» Wie funktioniert energieund klimafreundliches Wohnen? Mit dieser Frage setzten sich Schülerinnen und Schüler der Kanti Küsnacht im Rahmen der Technikwoche auseinander. Nuria Peón 13. Technikwoche Anlass für diese Besichtigung war die Technikwoche an der Kantonsschule Küsnacht, die nun zum 13. Mal stattgefunden hat. Mitorganisiert wurde die Woche, die jeweils unmittelbar vor den Sportferien stattfindet, von «IngCH Engineers Shape our Future». Dieser Verband, dem 29 renommierte Unternehmen aus diversen Branchen angehören, setzt sich für die Förderung eines qualitativ guten Ingenieur- APROPOS . . . Die Küsnachter Bevölkerung hat eine deutliche Antwort gegeben. Beide Projekte konnten keine Mehrheit für sich gewinnen. Die Abfuhr in dieser Deutlichkeit ist aber überraschend und lässt daher aufhorchen. Es verwundert insbesondere, dass dies bei einem Projekt geschieht, das einst mit ebenso grosser Deutlichkeit in Auftrag gegeben wurde. Die Gründe müssen daher in der Zeit dazwischen gesucht werden. Es wurde enorm viel diskutiert, Küsnachter Klimawoche führt nach Zürich West Warm eingepackt standen vergangene Woche rund 25 Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Küsnacht im Innenhof des Wohn- und Gewerbehauses Kalkbreite, das sich an der Schnittstelle der Zürcher Stadtkreise 3 und 4 befindet. Gemeinsam mit den Physiklehrern Elisabeth Germann und Rainer Mertens wurden sie von der Architektin Lea Berger, die selber am Projekt mitgewirkt hat, durch das einzigartige Bauobjekt geführt. 16. Februar 2017 Annina Just Annina Just Hermann Gericke wird am Sonntagabend beschenkt und immer wieder beglückwünscht. Der Parkdeck-Initiant hat das Initiativkomitee und weitere Freunde seiner Vorlage als Abschluss der Kampagne zu sich nach Hause eingeladen. Der Anlass wird zur Siegesfeier. Mitinitiant Reinhard Wolf hebt das Glas auf Frontkämpfer Gericke: «Herzlichen Dank, Hermann. Dir haben wir alles zu verdanken.» Für ihn bleibe der Parkplatz nun immer der «Hermi-Gericke-Platz», meint der Anwohner des Areals Zürichstrasse lachend. Und auch Gericke triumphiert: «Die heutige Abstimmung wird in die Geschichte eingehen. Das Initiativ-Komitee ist sehr zufrieden. Unser Einsatz hat sich gelohnt.» Nr. 7 Bunte Fassaden beleben den öffentlichen Innenhof der genossenschaftlichen Überbauung Kalkbreite. F: np nachwuchses in der Schweiz ein. Im Rahmen dieser Projektwoche konnten sich die Jugendlichen mit Themen wie Energie, Klimawandel und Mobilität auseinandersetzen. «Sie schreiben sich selber für diejenigen Themen ein, die sie wirklich interessieren», erklärt Mertens. So seien die Veranstaltungen auch richtig produktiv und würden einigen Teilnehmenden Ideen für den späteren Werdegang geben. «Mich interessiert die Energie- und Klimaproblematik», schildert eine Schülerin in Zürich West, deshalb habe sie diese Gruppe gewählt. Neben theoretischen Anlässen, wie die Besichtigung an der Kalkbreite und andere Expertenreferate, konnten die Schülerinnen und Auch die private Terrasse durfte besichtigt werden. Hier Architektin Lea Berger mit der Schülergruppe. Schüler auch selbst aktiv sein: So wurden beispielsweise Elektromobile getestet oder der eigene Energieverbrauch analysiert und ausgewertet. Gelerntes unter Beweis stellen Dass die Gymnasiasten und Gymnasiastinnen tatsächlich etwas während der Technikwoche lernen, zeigten sie bereits an der Kalkbreite-Besichtigung, als Berger konkretisierte, dass es sich um eine Minergie-P-Eco-Überbauung handle. «Wir wissen, was das bedeutet», meldete sich ein Schüler. Somit verzichteten die 5. Klässler überzeugt auf die Erklärung, dass Minergie-P der höchste Energiestandard in der Schweiz ist. Dass Eco zusätzli- che Anforderungen bezüglich Gesundheit und Ökologie erfüllt, war ihnen ebenfalls bewusst. Des Weiteren erklärte Berger ihnen die Konstruktion sowie das nachhaltige und einzigartige Konzept des Gebäudes. «Die Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung müssen beispielsweise auf das Halten eines Privatwagens verzichten», schilderte Lea Berger und löste damit Staunen bei den Küsnachtern aus. Die Schüler waren jedoch vom Konzept des Gebäudes im Allgemeinen begeistert: «Ich würde gern hier wohnen», war ab und an zu hören. www.ingch.ch geschrieben, Behauptungen wurden aufgestellt und auch Misstrauen gegenüber den Behörden gestiftet. Das stimmt. Und dass diese Taktik funktioniert, sieht man auch auf höheren Ebenen, auf nationaler und internationaler. Doch reicht dies als Erklärung? Oder hätte man doch früher auf kritische Stimmen hören müssen? Die Fragen bleiben vorerst unbeantwortet und werden sich mit der Zeit klären, wenn aus der Bevölkerung spürbar wird, ob sie einen neuen Anlauf wagen will. Ob es schlicht nicht die «richtige» Umsetzung des Mitwirkungsverfahrens war oder ob sie tatsächlich am liebsten beim Status quo bleibt – nach dem Credo «möglichst kein Geld ausgeben». Das wäre jedoch schade für Küsnacht und all seine Bewohner, die ein belebtes Dorfzentrum schätzen. Eines, das mehr bietet als möglichst praktische Parkplätze. Um irgendwann einen erneuten Versuch zu starten, das seit Jahrzehnten als «provisorisch» bezeichnete Areal zu bebauen, muss aber eines bedacht werden: Es ist unmöglich, dass es je ein Projekt geben wird, bei dem alle Wünsche erfüllt werden. Ein so grosser Schritt, wie man mit dem Projekt Zentrumsentwicklung machen wollte, kann nur genommen werden, wenn man auch mal über den eigenen Schatten springt. Wenn keine Seite starr auf ihrem Standpunkt beharrt, sondern wenn man sich aufeinander zubewegt. Aber vor allem auch, wenn Ängste ernst genommen und Lösungen aufgezeigt werden. Zu hoffen ist, dass ein konstruktiver Dialog in Küsnacht bald wieder möglich ist. Denn Eingeständnisse und Kompromisse braucht es überall, wo ein Zusammenleben möglich sein soll – von der Nachbarschaft bis zur internationalen Gemeinschaft. Ohne gegenseitige Zugeständnisse würde jeder Schritt nach vorn blockiert. Nun werden wohl zuerst die Wunden geleckt und der «Triumph» genossen. Doch dann muss dringend die grosse Kluft geschlossen werden, welche in den letzten Monaten zwischen den zwei Fronten entstanden ist. Und dies gilt es mit aller Energie anzugehen, damit das Dorf sich weiterhin positiv entwickeln kann. Im Gegensatz zu anderen Gemeinden der Region wurde Küsnacht nämlich noch nie als Schlafgemeinde bezeichnet. Damit dies so bleibt, braucht es aber sicher mehr als ein Parkplatzprovisorium. 3 4 Nr. 7 AMTLICHE ANZEIGEN / INFORMATION 16. Februar 2017 Amtliche Publikationen Ergebnisse der Gemeindeabstimmungen vom 12. Februar 2017 Stimmberechtigte eingegangene Stimmrechtsausweise 8’832 6’110 Vorlage 1a: Kredit von Fr. 48’290’000.– für das Projekt «Zentrumsentwicklung», welches ein Gebäude für öffentliche Nutzungen, ein Gebäude für Wohnen und Gewerbe, einen Platz sowie eine Tiefgarage auf dem Areal Zürichstrasse beinhaltet Total eingegangene Stimmzettel abzüglich • ungültig eingelegte Stimmzettel Gültige eingelegte Stimmzettel abzüglich • leere Stimmzettel • ungültige Stimmzettel Gültige Stimmzettel 5’863 112 1 5’744 Ja-Stimmen Nein-Stimmen 2’289 3’455 6 5’857 Die Vorlage ist abgelehnt. Total eingegangene Stimmzettel abzüglich • ungültig eingelegte Stimmzettel Gültige eingelegte Stimmzettel abzüglich • leere Stimmzettel • ungültige Stimmzettel Gültige Stimmzettel 5’845 Ja-Stimmen Nein-Stimmen 2’078 3’620 6 5’839 139 2 5’698 Vorlage 1c: Stichfrage zu Vorlage 1a (Projekt «Zentrumsentwicklung») und Vorlage 1b (Einzelinitiative «Parkdeck») Variante 1a Projekt «Zentrumsentwicklung» Variante 1b Einzelinitiative «Parkdeck» − wegen Verletzung von Vorschriften über die politischen Rechte und ihre Ausübung innert 5 Tagen schriftlich Rekurs in Stimmrechtssachen − und im Übrigen gestützt auf § 151 Abs. 1 Gemeindegesetz (Verstoss gegen übergeordnetes Recht, Überschreitung der Gemeindezwecke oder Unbilligkeit) innert 30 Tagen schriftlich Beschwerde erhoben werden. Die Kosten des Beschwerdeverfahrens hat die unterliegende Partei zu tragen. Die Rekurs- oder Beschwerdeschrift muss einen Antrag und dessen Begründung enthalten. Der angefochtene Beschluss ist, soweit möglich, beizulegen. 16. Februar 2017 Die Wahlvorsteherschaft 768 15 5034 2’427 2’607 Ersatzwahl für ein Mitglied der reformierten Kirchenpflege Wahlergebnis vom Sonntag, 12. Februar 2017 Stimmberechtigte eingegangene Stimmrechtsausweise Eingegangene Wahlzettel abzüglich • ungültig eingelegte Wahlzettel • leere Wahlzettel Gültige Wahlzettel abzüglich • ungültige Stimmen Massgebende Stimmen Massgebend ist das absolute Mehr gewählt ist: Altmann Paul, In der Schübelwis 1, parteilos Stimmen erhielten: Vereinzelte Total 4’238 2’927 1’895 5 143 1’747 3 1’744 873 1’729 15 1’744 Gegen diese Wahl kann wegen Verletzung von Vorschriften über die politischen Rechte und ihre Ausübung innert 5 Tagen, von der Veröffentlichung an gerechnet, schriftlich Stimmrechtsrekurs bei der Bezirkskirchenpflege Meilen, 8706 Meilen, erhoben werden. Die Rekursschrift muss einen Antrag und dessen Begründung enthalten. 16. Februar 2017 Die Wahlvorsteherschaft Vorlage 2a: Kredit von Fr. 5’216’000.– für die Sanierung und Erweiterung der SBB-Unterführung, falls das Projekt «Zentrumsentwicklung» zur Ausführung gelangt Total eingegangene Stimmzettel abzüglich • ungültig eingelegte Stimmzettel Gültige eingelegte Stimmzettel abzüglich • leere Stimmzettel • ungültige Stimmzettel Gültige Stimmzettel 5’751 Ja-Stimmen Nein-Stimmen 3’547 1’860 6 5’745 338 0 5’407 Vorlage 2b: Kredit von Fr. 5’216’000.– für die Sanierung und Erweiterung der SBB-Unterführung, falls die Einzelinitiative «Parkdeck» zur Ausführung gelangt Total eingegangene Stimmzettel abzüglich • ungültig eingelegte Stimmzettel Gültige eingelegte Stimmzettel abzüglich leere Stimmzettel • ungültige Stimmzettel Gültige Stimmzettel 5’720 268 0 5’446 Ja-Stimmen Nein-Stimmen 3’718 1’728 6 5’714 Ab Montag, 27. Februar 2017, wird die Winterbepflanzung abgeräumt. Anschliessend beginnen die Mitarbeitenden der Friedhöfe Dorf und Hinderriet mit der Pflanzung des Frühlingsflors. Die Grabbesorger und Grabbesorgerinnen werden eingeladen, die gewünschten Pflanzen und Gestecke bis am 26. Februar 2017 abzuholen. 16. Februar 2017 Die Abteilung Tiefbau Bauherrschaft: 5’823 6 5’817 Räumung der Winterbepflanzung auf den Gräbern Bauprojekte (Rest der Amtsdauer 2014 bis 2018) Vorlage 1b: Kredit von Fr. 16’150’000.– für die Einzelinitiative «Parkdeck», welches ein offenes doppelgeschossiges Parkdeck auf dem Areal Zürichstrasse beinhaltet Total eingegangene Stimmzettel abzüglich • ungültig eingelegte Stimmzettel Gültige eingelegte Stimmzettel abzüglich • leere Stimmzettel • ungültige Stimmzettel Gültige Stimmzettel Gegen diese Beschlüsse kann, von der Veröffentlichung an gerechnet, beim Bezirksrat Meilen, Postfach, 8706 Meilen Vorübergehende Verkehrsanordnung / Sperrung für Amphibienschutz Die Weinmanngasse im Bereich Schübelweiher und die Zumikerstrasse, im Abschnitt Obere Bühl- bis Boglerenstrasse, werden infolge Amphibienwanderung wie folgt gesperrt: ab Mitte Februar bis April 2017 von 18.30 bis 07.00 Uhr Christian Bertschinger, Bergstrasse 19, 8700 Küsnacht Objekt/Beschrieb: 1. Projektänderung im Zusammenhang mit dem Anbau eines Sonnendecks am Gebäude Vers.-Nr. 1904 sowie dem Neubau eines unterirdischen, offenen Unterstandes, auf dem Grundstück Kat.-Nr. 12786, bestehend aus Vergrösserung des Sonnendecks und 2 Längsparkplätzen statt des Unterstandes Zone: Wohnzone W2/1.50 Strasse/Nr.: Bergstrasse 19, 8700 Küsnacht Bauherrschaft: Dettwyler Immobilien GmbH, Alte Landstr. 117, 8700 Küsnacht Projektverfasser: CARETTA.FISCHER architekten gmbh, Allmendstrasse 75, 8700 Küsnacht Objekt/Beschrieb: Projektänderung gegenüber dem am 8. Dezember 2015 bewilligten Abbruch der Gebäude Vers.-Nrn. 92 und 93 und Neubau von drei Mehrfamilienhäusern mit Tiefgarage, auf den Grundstücken Kat.-Nrn. 3602 und 11’365, bestehend aus Erhöhung von Dachflächen, Anbau von Balkonelementen, Veränderung der Grundrisse und Fassaden sowie einer Terrainfestlegung Zone: Kernzone K2 Strasse/Nr.: Limberg 50, Limberg 52a, Limberg 52b Bauherrschaft: Béatrice Steiner, Underrietstrasse 20, 8700 Küsnacht ZH Objekt/Beschrieb: Einbau einer Dachterrasse und diverser Dachflächenfenster sowie Umbau und Zusammenlegung von Wohnungen im Gebäude Vers.-Nr. 3015, auf dem Grundstück Kat.-Nr. 12924 Zone: Wohnzone W2/1.40 Strasse/Nr.: Underrietstr. 20, 8700 Küsnacht Die Bauakten liegen während 20 Tagen, vom Datum der Ausschreibung an, beim Bauamt der Gemeindeverwaltung Küsnacht auf. Begehren um Zustellung baurechtlicher Entscheide können innert der gleichen Frist schriftlich bei der örtlichen Baubehörde gestellt werden. E-Mail-Zuschriften erfüllen die Anforderungen an die Schriftlichkeit in der Regel nicht. Wer das Begehren nicht innert dieser Frist stellt, hat das Rekursrecht verwirkt. Die Rekursfrist läuft ab Zustellung des Entscheides (§§ 314–316 PBG). Die Missachtung der Signalisation wird als Übertretung von Art. 27 Abs. 1 des Bundesgesetzes über den Strassenverkehr vom 19. Dezember 1958, gestützt auf dessen Art. 90 Ziff. 1, bestraft. Gegen diese Verkehrsanordnung kann innert 30 Tagen, von der Veröffentlichung an gerechnet, beim Statthalteramt Meilen Rekurs erhoben werden. Allfälligen Rekursen wird die aufschiebende Wirkung entzogen. 16. Februar 2017 Die Baukommission 16. Februar 2017 Die Abteilung Sicherheit Grübl, Eduard, österreichischer Staatsangehöriger, wohnhaft gewesen in 8700 Küsnacht, mit Aufenthalt in 8008 Zürich, Forchstrasse 366, geboren am 18. August 1933, gestorben am 7. Februar 2017. Gemeindehaus Obere Dorfstrasse 32 8700 Küsnacht T 044 913 11 11 www.kuesnacht.ch Bestattungen 16. Februar 2017 Das Bestattungsamt A K TU E L L / VE R E I N E Küsnachter Nr. 7 16. Februar 2017 5 Gewerbler treffen sich zum Lunch und Austausch Beim Gewerbelunch im Hotel Sonne ging es letzte Woche um die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt und um das neue Küsnachter Fernwärmenetz. Aber auch das Zentrum war Thema. Annina Just «Um unsere Eigenständigkeit und Attraktivität zu wahren, müssen wir uns weiterentwickeln», hielt Markus Ernst (FDP) vor gut 100 Gewerbetreibenden aus Küsnacht fest. Besonders für das Gewerbe sei die Attraktivität des Zentrums überlebenswichtig. Mit diesen Worten rührte der Gemeindepräsident am Donnerstag letzte Woche beim Gewerbelunch noch ein letztes Mal die Werbetrommel für die Zentrums-Abstimmung. Wie nun bekannt ist, hat es nicht geholfen, der Vorlage «Zentrumsentwicklung» zur Annahme zu verhelfen. Gelungen war der Anlass im Hotel Sonne aber trotzdem: Er bot den teilnehmenden Gewerblern zwei interessante Vorträge, einen exquisiten Stehlunch und die Möglichkeit für Diskussionen über die verschiedenen Branchen hinweg. F: A.Just Rolf di Pietro, Geschäftsführer, und Andreas Massüger, Bereichsleiter bei den Werken am Zürichsee. Sabine Schauer von der Novelis AG und Referent Kaspar Schneider von der Asylorganisation Zürich (AOZ). Winzer Diderik Michel, Metzger Bernhard Lang und Guido Johann von der Terlinden Textilpflege AG. Beim Stehlunch bot sich die Möglichkeit zum Austausch unter Gewerbetreibenden. «Wer möchte darauf verzichten?» Zuerst war Kaspar Schneider von der Asylorganisation Zürich (AOZ) als Referent an der Reihe. Der Erlenbacher hatte die Absicht, den anwesenden Gewerblern das Potenzial von Flüchtlingen als künftige Arbeitnehmer näherzubringen. Zu diesem Zweck stellte er das AOZ-Programm zur Integrationsbegleitung vor. «Mit diesem Programm bereiten wir Personen, die sehr motiviert sind, auf den Arbeitsmarkt vor», erklärte Schneider. Und fuhr fort: «Wer möchte schon auf so motivierte Mitarbeiter verzichten, gerade in Branchen, in denen sich die Nachwuchssuche schwierig gestaltet?» Das Programm der AOZ beinhaltet eine Potenzialabklärung und die Erstellung eines Berufsprofils, gefolgt von einem begleiteten, gegenseitigen Kennenlernen von Arbeitnehmern und -gebern. Dieses könne zum Beispiel in Form von einem Schuppereinsatz stattfinden, erklärte Schneider. Kommt es zu einer Anstellung – egal ob im Rahmen einer Berufslehre, einer Hilfsanstellung oder einer vollwertigen Anstellung – steht bis zum Ende der Probezeit ein JobCoach der AOZ zur Verfügung. «Für das Unternehmen bedeutet eine solche Anstellung neben der Erweiterung des Arbeitsmarktpotenzials auch ei- Gemeindepräsident Markus Ernst bei seiner Begrüssungsrede. Felix Geiger, Geschäftsleiter der Immobilienfirma Ernst, mit Thomas Kunz und Joel Lingmanti, beide ZKB (v. l.). nen Beitrag zur gesellschaftlichen Integration sowie ein soziales Engagement», unterstrich Schneider die Vorzüge einer Anstellung von aufgenommenen Asylbewerbern. Von der Asylthematik ging es zum nächsten aktuellen Thema: dem der nachhaltigen Energiegewinnung. «Fossile Energieträger sind heute out», hielt Rolf di Pietro, Geschäftslei- Mittendrin: Die Gemeinderäte Ueli Schlumpf und Walter Matti. ter der Werke am Zürichsee (WAZ), einleitend fest. Doch klar sei auch, dass man noch immer auf Strom, Gas und Öl angewiesen sei, um den Energiebedarf zu decken. Eine zusätzliche – und nachhaltige – Quelle wird in Küsnacht aber bald die Fernwärme sein. Di Pietro gab in seinem Referat einen kurzen Einblick in den Projektstand des Fernwärmenetzes. «Im Mo- 322 Stunden Sanitätsdienst geleistet Eine Schweigeminute, zwei Anträge und die Wahl der technischen Leiterin: Der Samariterverein Küsnacht hatte zur 119. Generalversammlung eingeladen. Am letzten Freitag im Januar begrüsste Walter Matti, Präsident des Samaritervereins Küsnacht, im Ochse-Säli 31 Mitglieder, darunter zwei Ehrenpräsidenten und den Gemeinderat Ueli Schlumpf (SVP) zur 119. Vereinsversammlung des Samaritervereins Küsnacht. Nach einem kurzweiligen Nachruf auf das langjährige Ehrenmitglied Robert Ehrat durch Hansruedi Baumgartner gedachte die Versammlung des Verstorbenen mit einer Schweigeminute. Gemeinderat Schlumpf bedankte sich bei den Ak- tiven für die 322 Stunden Sanitätsdienst, welche für die Gemeinde, die Schulgemeinde und diverse Vereine geleistet wurden. Einen besonderen Dank sprach der Präsident Ruth Meyer aus, die das alles, und auch die zwei Blutspendenaktionen pro Jahr, organisierte. Negative Jahresrechnung Danach ging es mit dem offiziellen Teil der Versammlung weiter. Mit der Abnahme des Jahresberichtes des Präsidenten unter dem Motto «Alles neu oder was?» und dem technischen Bericht von Gabi Bohtz-Wehrli sowie der von Ursi Bruhin in gewohnter Manier perfekt geführten, aber erneut negativen Jahresrechnung wurde das Vereinsjahr 2016 abgeschlossen. «Wir sollten noch mehr sparen und vor allem Sponsoren und Pas- sivmitglieder werben», mahnte die Kassierin Bruhin. Gewählt werden musste dieses Jahr nur die technische Leiterin, was einstimmig und mit Applaus über die Bühne ging. Danach wurden zwei Anträge des Vorstandes zuhanden der Vereinsversammlung diskutiert und am Ende auch verabschiedet. Nach einer Grussbotschaft von Gemeinderat Ueli Schlumpf schloss Präsident Walter Matti die Versammlung: «Nicht alles ist neu, aber das Neue muss verarbeitet und positiv aufgenommen werden. Arbeiten wir daran, es wird uns im 2017 sicher weiter fordern», erklärte Gemeinderat Matti (parteilos). «Ich bedanke mich bei euch allen für die Unterstützung und freue mich auf jedes Engagement für unseren Verein im neuen Vereinsjahr», fügte der Vorsteher des Tiefbauamts an. Die Führung der Liechti AG: Pio Liechti, Thomas Wenger, Christian Roos und Matthias Braunscheiler (v. l.). ment befindet sich ein riesiges Loch auf der Baustelle. Dort wird der abgesenkte Beckenblock hineinkommen und obendrauf unsere neue Leitzentrale», so der Geschäftsführer der WAZ. Mit dem Fernwärmenetz, das voraussichtlich im Winter 2019 in Betrieb genommen wird, kann Energie aus dem Abwasser gewonnen und in die umliegenden Häuser transportiert werden. «Damit können jährlich rund 1700 Tonnen CO2 eingespart werden, was etwa 550 000 Litern Heizöl entspricht», verdeutlichte di Pietro die Dimensionen. Nach seinen Ausführungen war es dann Zeit für die Verpflegung, während derer angeregt diskutiert wurde. Bestimmt nicht nur über die Asylund Energiethematik. Drei Spieler steigen in NLA auf Die GCK Lions machen ihrem Ruf als Farmteam alle Ehre: Nächste Saison geht es für drei Spieler in der höchsten Spielklasse weiter. Hans Peter Rathgeb Das Positive vorweg: Drei Spieler aus dem NLB-Team der GCK Lions werden in der nächsten Saison in der obersten Spielklasse spielen. Mattia Hinterkircher (21) erhielt schon vor einigen Wochen einen Zwei-JahresVertrag bei den ZSC Lions. Schon sein Grossvater war ein ZSC-Spieler und wurde 1949 Schweizer Meister. Mit einem weiteren Spieler laufen noch Verhandlungen. Dominik Diem (19), der in der NLA schon einen Treffer für die ZSC Lions erzielt hatte und eine gute Leistung bei der Junioren-Weltmeister- schaft in Kanada zeigte, erhielt einen Vertrag beim EHC Biel. In der Meisterschaft der NLB ist die Saison bereits beendet. Die GCK Lions verpassten sowohl die Playoffs (8. Platz) als auch die Qualifikation für den Schweizer Cup der nächsten Saison und wurden zudem Letzter der Tabelle. Dazu trug unter anderem eine miserable Serie von 15 Niederlagen bei. Elite-A-Junioren in den Playoffs Nächste Saison wird für die Mannschaft eine neue Führung zuständig sein. Beim letzten Heimspiel wurden Sportchef Simon Schenk, Trainer Matti Alatalo und Assistent Richi Novak verabschiedet. Die Elite-A-Junioren der GCK Lions werden hingegen an den Playoffs teilnehmen und versuchen, einen weiteren Meisterschaftstitel zu holen. 6 Küsnachter Nr. 7 16. Februar 2017 AKTUELL Damen siegen, Herren verlieren 20 Punkte Vorsprung: Die Damen des Basketballclubs Küsnacht-Erlenbach gewannen gegen GCZ Basketball. Die Herren mussten sich gegen BC Boncourt knapp geschlagen geben. Sportlich gekleidet: Der Männerturnverein Forch trainiert jeweils mittwochs in der Turnhalle Limberg. Foto: zvg. Austritt aus dem Kantonalverband An der Generalversammlung des Männerturnvereins Forch wurde nicht nur auf das letzte Jahr zurückgeblickt, sondern auch der Austritt aus dem Kantonalturnverband beschlossen. Im vergangenen Jahr feierte der Männerturnverein (MTV) Forch sein 50-Jahr-Jubiläum und gönnte sich eine viertägige Reise ins Südtirol. So musste Kassier Willi Schweizer einen grossen budgetierten Rückschlag vermelden. Die Versammlung genehmigte die Abrechnung gleichwohl und ANZEIGEN beschloss, die Jahresbeiträge zu belassen. Nach langem Abwägen entschied der MTV Forch zudem einstimmig, aus dem Kantonalturnverband auszutreten. Doch von Anfang an: Vereinspräsident Ernst Hardmeier begrüsste kürzlich zur 51. Generalversammlung im Restaurant Rössli in Zumikon die Anwesenden. Er und Oberturner Christoph Bühler blickten in ihren Jahresberichten auf die Aktivitäten im letzten Vereinsjahr zurück. Die Wahlen verliefen reibungslos. Die Ämter bleiben auch für 2017 wie folgt besetzt: Ernst Hardmeier ist weiterhin Präsident, Christoph Bühler bleibt Oberturner, Ruedi Hardmei- er Vice-Oberturner, Willi Schweizer Kassier, Hans Wyder Aktuar und Res Wyder sowie Kurt Stoob übernehmen auch in Zukunft die Aufgabe der Rechnungsrevisoren. Erfreulich war wiederum der Einsatz verschiedener Mitglieder als Organisatoren von Anlässen. Sie und der fleissigste Turnstundenbesucher Christoph Bühler wurden mit edlen Tropfen geehrt. Nach dem Singen des Turnerliedes wurde bis spät in die Nacht geplaudert und fröhlich zusammengesessen. (e.) Turnen mit dem MTV Forch: Mittwochs von 20.15 bis 21.45 Uhr in der Turnhalle Schulhaus Limberg. Auskunft erteilt Ernst Hardmeier, Telefon 044 918 23 27. Am Wochenende spielten die Damen 1 des Basketballclubs Küsnacht-Erlenbach (BCKE) zu Hause gegen die Damen 1 von GCZ Basketball. Der BCKE startete dominant und ging von Anfang an in Führung. Da aber leichte Punkte nicht realisiert wurden und der eine oder andere Fehlpass den Spielaufbau unterbrach, befanden sich die Gegner am Ende der Halbzeit nur mit sieben Punkten im Rückstand. Nach motivierenden Worten durch Coach Yuanta Holland zeigte die Heimmannschaft ihr wahres Können. Das volle Potenzial schöpften sie dann im letzten Viertel aus. Mit dem Endresultat 65:37 übertrafen die Damen 1 das ursprüngliche Ziel, das Spiel mit zwanzig Punkten Vorsprung zu gewinnen. Wallabies unterliegen Die BCKE Wallabies empfingen am Samstag die Nachwuchstalentmannschaft des BC Boncourt, welche sie im Hinspiel in einem knappen Spiel geschlagen hatten. Die beiden Mannschaften starteten mit hochklassigem Basketball in das Spiel und zeigten sich ausgeglichen im ersten Viertel. Im zweiten Viertel wurden die Wallabies nachlässig in der Verteidigung und erlaubten den Gästen ganze 31 Punkte, was ihnen zur Halbzeit einen Rückstand bei 36:50 bescherte. Eiskalt verwandelt Mit einer aggressiveren Verteidigung kämpften sie sich zurück ins Spiel. 22 Sekunden vor Schluss fanden sich die Wallabies nach einem Korbleger von Winston mit einem Punkt im Rückstand. Elbenna stahl den Einwurf von Boncourt und fand unmittelbar Dimitrijevic an der Dreierlinie. Der Neunzehnjährige zögerte keine Sekunde: Eiskalt verwandelte er den Dreier und verschaffte den Wallabies einen Zwei-Punkte-Vorsprung. Doch gleich darauf schickte ein Fehler Boncourt an die Freiwurflinie, wo sie das Spiel ausglichen und in die Verlängerung brachten. 20 Sekunden vor Schluss traf Dimitrijevic erneut für den Ausgleich von der Dreierlinie. Boncourt blieb Zeit für einen letzten Angriff, sie spielten einen guten Wurf heraus und der Ball zischte 2,8 Sekunden vor der Schlusssirene durchs Netz, was das Spiel bei 90:92 besiegeln sollte. Der BCKE zeigte in diesem Spiel ein eindrückliches Comeback. Nächstes Wochenende empfangen sie den Zweitplatzierten SAV Vacallo, dessen Tabellenrang sie durch einen Sieg mit einer Differenz von sechs Punkten übernehmen könnten. (e.) POLITIK Küsnachter Nr. 7 16. Februar 2017 7 «Das wäre nicht zu verantworten» Neuer Kirchenpfleger heisst Paul Altmann Anfangs gab es nur eine Variante: Nun müssen die Zolliker Stimmberechtigten am 22. März über zwei zusätzliche Initiativen zum Zolliker Zentrum befinden. Die Gemeindepräsidentin Katharina Kull-Benz (FDP) erklärt, warum sie weiterhin für das Gemeindeprojekt ist. Paul Altmann ist als neues Mitglied der reformierten Kirchenpflege Küsnacht gewählt worden. Der 52-jährige Parteilose war der einzige offizielle Kandidat und wurde mit 1729 Stimmen für den Rest der Amtsdauer 2014–2018 gewählt. «Ich bin gern Küsnachter und engagiere mich gern in der Gemeinde», sagt er über seine Motivation, sich zur Wahl zu stellen. Ausserdem habe ihn die Aufgabe gereizt, weil die Mitarbeit in einer Behörde Neuland für ihn sei und er der reformierten Kirche nahestehe. Der Logistiker ist bereits aktives Mitglied im Bürgerturnverein, bei der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft (SLRG) und der Feuerwehr Küsnacht. Eine Ersatzwahl war nötig, weil die Kirchenpfleger Michael Dubs, Rebecca Kästle und Oliver Morel im vergangenen Jahr ihren Rücktritt gegeben haben. Mit der Reduktion der Anzahl Mitglieder von neun auf sieben ist das Gremium nun wieder komplett. (aj.) können. Wer zu Migros oder Coop geht, der schaut auch noch beim Schuhmacher oder Käseladen vorbei. Der Einkaufstourismus der Zolliker in benachbarte Gemeinden würde mit einer neuen, grösseren Coop-Filiale auf dem Areal Beugi wegfallen. Wäre es also ein Nachteil, wenn man auf den Grossverteiler verzichtet? Ja, aus den erwähnten Gründen, und weil dann auch die Quersubventionierung der Wohnungsmieten durch die Einnahmen aus dem Mietvertrag mit Coop entfallen würde. Pascal Wiederkehr, Annina Just Einige Kritiker befürchten, dass der Grossverteiler zu viel Verkehr anziehen wird. Der Kanton hat die Erschliessung in der Vorprüfung gutgeheissen. Einen Stau wird es auf der Zufahrtsspur zur Tiefgarage nicht geben. Auch der Lärmschutz wurde geprüft. Coop plant, im Schnitt dreimal am Tag unterirdisch anzuliefern, aber nicht etwa mit 40-Tönnern, sondern mit normal grossen Lastwagen. Wir sind der Meinung, der neue Coop nützt in erster Linie den Zollikern. Mit Mehrverkehr ist zu rechnen, aber vor allem auch durch die Mieter der geplanten rund 50 Wohnungen. Katharina Kull-Benz, haben Sie die Stimmung im Dorf falsch eingeschätzt? Also für mich ist die Stimmung immer noch positiv. Ich weiss nicht, weshalb es jetzt nicht mehr so sein sollte. Der Gemeinderat hat das Projekt Areal Beugi weiterverfolgt, zu dem uns die Gemeindeversammlung im Juni 2015 den Auftrag gegeben hat. Wie ging es danach weiter? In einem ersten Schritt hat der Gemeinderat nach Ausschreibung für den Grossverteiler mit dem besten Anbieter Coop einen Vorvertrag abgeschlossen. Als Nächstes wurde der Baurechtsvertrag ausgeschrieben. Es haben sich etliche Interessenten gemeldet. Die zwei besten Angebote verfolgen wir nun weiter. Inzwischen sind zwei Initiativen eingereicht worden, die sich einerseits gegenseitig ausschliessen und anderseits natürlich auch zum Gemeindeprojekt querstehen. Wurden Sie von den Initiativen überrascht? Man kann nicht sagen, dass wir die Initiativen erwartet hätten. Im Vorfeld hört man aber manchmal schon das eine oder das andere. Der Gemeinderat ist nach wie vor von der Gemeindevorlage für das Areal Beugi überzeugt. Vor allem natürlich, weil wir die Zolliker Bevölkerung stark in den Planungsprozess einbezogen haben. Aber hat man die Anliegen der Initianten vorher nicht gespürt? Dass die Gemeinde das Projekt selber bauen soll, wie es die Initiative Brändli verlangt, war vorher nie ein Thema in der Bevölkerung. Aber jetzt liegt es auf dem Tisch und die Zollikerinnen und Zolliker müssen an der kommenden Gemeindeversammlung darüber befinden. Kann es sich Zollikon überhaupt leisten, selber zu bauen? Nein. Wenn wir die Rechnung 2015 anschauen, dann besteht bereits heute ein Fremdkapital von über 115 Millionen Franken. Hinzu kommen die schon bewilligten und geplanten Investitionen der nächsten Jahre für Infrastruktur, Liegenschaften der Gemeinde, Schulbereich und Bade- und Sportanlage. Rechnet man diese zusammen, liegen wir nahe bei 200 Millionen Franken Fremdkapital. Selberbauen ist aus Ihrer Sicht also unmöglich. Das wäre nicht zu verantworten. Dies ist auch der Grund, weshalb die Gemeinde das Land im Baurecht abgeben will. Der Initiant und der Gemeinderat kommen mit ihren Berechnungen für die Variante Selberbauen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Nach Ablauf des Baurechts in 82 Jahren folgt der sogenannte Heimfall. Kritiker sagen, dass man damit der kommenden Generation die Kosten aufhalst. Diese Überlegung, dass wir die Kosten aufschieben, ist falsch. Die Gemeinde profitiert während der ganzen Baurechtsdauer vom jährlichen «Das Projekt der Gemeinde kostet den Zolliker keinen Steuerfranken, ausser den Projektierungskosten», sagt Katharina Kull-Benz. Foto: Annina Just Baurechtszins von rund einer Million Franken. Zudem hat Zollikon nach Ablauf der Baurechtsdauer zwei Möglichkeiten: Wir können die Überbauung laut Baurechtsvertrag für 80 Prozent des dannzumaligen Verkehrswertes zurückkaufen oder aber den Baurechtsvertrag verlängern. 82 Jahre klingen für viele nach einer Ewigkeit. Doch die Gemeinde will das Land heute an einen fremden Investor abgeben. Ist das ein Teil der Angst? Das Grundstück bleibt im Eigentum der Gemeinde. Ein Baurecht ist kein Verkauf. Ein Verkauf wäre in Zollikon an dieser zentralen Lage überhaupt nicht sinnvoll. Ein Baurecht gibt es ja bereits beim Althaus. Auch in Küsnacht, Meilen, Horgen gibt es sogar grössere Projekte, die die Gemeinden im Baurecht abgegeben haben. tive Widmer verlangt die Abgabe im Baurecht zu vergünstigten Baurechtszinsen, was einer Subvention der Wohnungen gleichkäme. Das würde weniger Baurechtszins für die Gemeinde bedeuten. Laut Gemeindeversammlungsbeschluss 2015 wurde aber explizit kein subventionierter Wohnungsbau ausgeschrieben. Wie hoch werden die Mieten sein? Gemäss den von den potenziellen Baurechtnehmern vorliegenden Offerten werden die monatlichen Mieten zwischen 2200 und 2400 Franken für eine 3,5-Zimmer-Wohnung liegen. Das «Es braucht die Grossen, damit die Kleinen existieren können» Katharina Kull-Benz Was ist der Vorteil einer Abgabe im Baurecht? Je länger das Baurecht, umso länger die Amortisationsdauer und damit umso höher der Baurechtszins oder umso günstiger die Wohnungen. Baurechte errechnen sich nach dem Erneuerungszyklus der Liegenschaften. Man sagt, dass Gebäude ca. alle 25 bis 30 Jahre saniert werden müssen. Die laufenden Verträge mit den Zolliker Baugenossenschaften haben praktisch ausnahmslos eine Laufdauer von 80 Jahren. Die Initiative Widmer möchte nun aber, dass das Baurecht nur an Zolliker Baugenossenschaften abgegeben werden darf. Das Projekt der Gemeinde kostet den Zolliker keinen Steuerfranken, ausser den Projektierungskosten. Die Initia- ist in Zollikon definitiv mittleres Preissegment. Zudem kann mit einem Baurechtszins von ca. einer Million Franken jährlich in die Gemeindekasse gerechnet werden. Diese Grössen dürften mit der Initiative Widmer schwierig zu erreichen sein. Ebenfalls von der Initiative Widmer wird verlangt, dass die Gemeinde zum Schutz der kleinen Läden auf einen Grossverteiler, in diesem Fall den Coop, verzichtet. Was sagen Sie dazu? In Zumikon ist der Coop nur mit einer kleinen Filiale im Zentrum vertreten, hat im Ortsteil Waltikon neu aber einen grossen Standort eröffnet. In der Folge hat der Dorfkern an Attraktivität verloren. Es braucht die Grossen, damit die Kleinen existieren Die Zentrumsvorlagen im Vergleich • Nutzung und Gestaltung vorgege- Initiative Brändli • Keine Abgabe im Baurecht, Finanzierung (mit Fremdkapital) und Realisierung durch Gemeinde • Projekt mit Grossverteiler ben durch Baurecht und Gestaltungsplan (Grossverteiler und bezahlbare Mietwohnungen) • Abgabe im Baurecht nur an Gemeindeprojekt • Abgabe im Baurecht auf dem freien Markt • Jährlicher Baurechtszins für die Gemeinde Initiative Widmer Zolliker Baugenossenschaften zu vergünstigten Baurechtszinsen • Verzicht auf Grossverteiler In der Bevölkerung wird auch geklagt, bei einer Abgabe im Baurecht habe man keinen Einfluss auf die Architektur. Das stimmt so nicht. Die Gemeinde behält ihren Einfluss. Dem Baurechtnehmer wurde vorgegeben, dass in der Jury des Architekturwettbewerbs nach SIA-Normen neben Fachexperten auch zwei Gemeindevertreter einen Sitz haben. Aus diesem Grund hat der Gemeinderat auch den Grossverteiler mit einer Ausschreibung selber gesucht. Der künftige Baurechtnehmer muss diesen Vorvertrag mit Coop übernehmen. Im Vertrag ist auch geregelt, dass Coop nicht nur Ladenfläche im Untergeschoss, sondern auch im Erdgeschoss mietet. Wann entscheidet sich die Gemeinde für einen Baurechtnehmer? Wir warten jetzt zuerst den Ausgang der Abstimmung an der Gemeindeversammlung im März über die beiden Initiativen ab. Werden beide Initiativen abgelehnt, wird am bisherigen Gemeindeprojekt weitergearbeitet und der Gemeinderat unterzeichnet einen Vorvertrag mit dem Baurechtnehmer. Die Zolliker Bevölkerung kann nach Durchführung des Architekturwettbewerbs an einer Gemeindeversammlung vermutlich 2018 über das gesamte Projekt entscheiden. Kann der ursprüngliche Terminplan trotzdem eingehalten werden? Ja. Wir verlieren hoffentlich höchstens ein oder zwei Monate, wenn das Gemeindeprojekt nach der Gemeindeversammlung im März weiterverfolgt werden kann. Und wenn eine der Initiativen angenommen wird? Dann muss der Gemeinderat wieder über die Bücher. Wie hoch schätzen Sie die Chancen der Initiativen ein? Darüber wage ich keine Prognose. Aber das Gemeindeprojekt für das Areal Beugi ist die beste Lösung für die ganze Zolliker Bevölkerung. Woran liegt es aus Ihrer Sicht, dass in Küsnacht, Herrliberg und auch Zollikon Zentrumsprojekte so umstritten sind? Ganz einfach: Diese drei Gemeinden wollen ein neues Zentrum, daher ist es ein Thema (lacht). Dass so grosse Projekte die Bevölkerung interessieren und zu Diskussionen führen, ist klar. 963 Kilo Sonderabfälle gesammelt Bei der ersten Sammlung von Sonderabfall aus Haushalten letzte Woche auf dem Küsnachter Dorfplatz haben 118 Personen insgesamt 963 Kilogramm Sonderabfälle abgegeben. Darunter fallen Farben, Lösungs-, Holz- und Pflanzenschutzmittel, Laugen, Säuren, Spraydosen, Medikamente sowie weitere chemische und giftige Stoffe. Wie die Gemeinde weiter mitteilt, besteht die nächste Möglichkeit, in Küsnacht (vor dem Gemeindehaus) Sonderabfall abzugeben, am Freitag, 14. Juli, 8.30–12.00 Uhr. Bei Bedarf kann Sonderabfall aus Küsnachter Haushalten aber auch schon früher in einer Nachbargemeinde entsorgt werden: Am Donnerstag, 20. April, 13.30–16.30 Uhr in Zollikon (Sammelstelle Dachsleren) oder am Samstag, 1. Juli, 8.00–11.30 Uhr in Zumikon (Parkplatz Schwäntenmos.) (ks.) Einladung zur Vorfrühlings-Tavolata Das gastfreundliche Küsnachter Paar Christa Schroff und Peter Keller hat Lust auf eine Vorfrühlings-Tavolata – und darauf, ein US-Beef Rib-Eye (Hohrücken) auf den Holzkohlegrill zu legen. Dazu wird Kartoffelgratin serviert. Als passende Vorspeise kommen vielleicht die ersten grünen Spargeln, Morcheln oder Frühlingszwiebeln infrage. Anschliessend wird reifer Rohmilch-Käse aufgetischt, gefolgt von einer leichten Dessert-Kreation. Die Tavolata findet am Samstag, 4. März, ab 18.30 Uhr statt. Im Preis von 125 Franken sind Champagner Apérohäppchen und alle Getränke inbegriffen. Einzelpersonen, Paare oder Gruppen können sich anmelden über: [email protected]. (ks.) Mehr Infos: www.la-tavolata.ch Ihr Vereinsbericht im «Küsnachter»? Der «Küsnachter» publiziert eingesandte Artikel aus dem Vereinsleben in den Gemeinden Küsnacht, Zollikon, Zumikon, Erlenbach und Herrliberg. Texte müssen in der dritten Person geschrieben und Bilder im JPG-Format und mindestens 1 MB sein. Texte müssen an [email protected]. gesendet werden. 8 Stadt Zürich Nr. 7 16. Februar 2017 AKTUELL AUF EIN WORT Daniel Jaggi Variante 1: Abflugroute bei Starts auf der Piste 14. Variante 2: Abflugroute bei Starts auf der Piste 16. Grafiken: zvg. Schlechte Taktik «Südstarts geradeaus sind unnötig» Es gäbe zwei Alternativen, um die geplanten Südstarts geradeaus zu vermeiden, sagen die Südschneider. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) winkt aber ab. Daniel Jaggi Der Entwurf des Sachplans Infrastruktur Luftfahrt (SIL 2) des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (Bazl) enthält für die Südschneiser Unhaltbares. Künftig soll nämlich bei Bise und Nebel Richtung Süden gestartet werden und dann, je nach Leistung des Flugzeuges, eine kürzere oder längere Zeit geradeaus hochgestiegen werden, bis die Maschinen nach Osten oder Westen abdrehen. Dieser sogenannte Südstart geradeaus ist für die Stiftung gegen Fluglärm und den Verein Flugschneise Süd – Nein nicht nur inakzeptabel, sondern gar unnötig, wie sie an einer Pressekonferenz betonten. Schutz der Bevölkerung als Ziel Sie haben nach Alternativen gesucht und dabei auch zwei Varianten gefunden, so wurde weiter ausgeführt. Eine Variante sieht vor, auf der Piste 16 zu starten. Weil für die zweite Variante noch Rollwege erstellt werden müssten, könnte zu einem späteren Zeitpunkt auch auf der Piste 14 gestartet und nach Osten abgedreht werden, während gleichzeitig auf der Piste 16 gelandet würde (siehe Grafik). Beide Varianten würden eine unabhängige Start- und Landepiste samt kreuzungsfreiem Durchstartweg bieten, betont Fritz Neresheimer. Wichtig zu wissen: Mit der vom Bazl vorgeschlagenen Variante Südstarts geradeaus sollen gefährliche Kreu- Die beiden Bisen/Nebel-Varianten zeigen: Sowohl bei einem Start auf der Piste 16 wie auch auf der 14 kann ungehindert gelandet werden. zungspunkte, die unter anderem bei einem Durchstart auf dem Flughafen entstehen könnten, vermieden werden. Neresheimer, pensionierter Elektroningenieur aus Zollikon, versuchte mit seinen Varianten, Flüge über dicht besiedeltes Gebiet zu vermeiden. Dadurch könne der Bevölkerung der bestmögliche Schutz vor Lärmbelastung oder Abstürzen gewährleistet werden, betont er und verweist bezüglich der zusätzlichen Lärmbelastung auf die geplante Einhausung Schwamendingens. Neresheimer: «Für 423 Millionen Franken sollen dort die Anwohner vor Lärm geschützt werden, während die gleiche Bevölkerung künftig mit Süd- starts wieder beschallt würde.» Adolf Spörri, Präsident der Stiftung gegen Fluglärm ergänzt: «Wir wollen damit einen Beitrag leisten, um für rund 300 000 Menschen im Süden der grössten Schweizer Stadt grosse Lärm-, Gesundheits- und Umweltschäden zu verhindern.» Nach Angaben von Matthias Dutli, Präsident des Vereins Flugschneise Süd – Nein, würde mit Südstarts geradeaus zudem das Absturzrisiko für die Bevölkerung am Boden im Vergleich zum Jahr 2009 um fast das Zehnfache zunehmen. In einer Stellungnahme dementiert das Bundesamt für Zivilluftfahrt das erhöhte Absturzrisiko. Es hält auch die Alternativrouten für ungenügend (siehe Kasten). Spörri und Dutli appellieren indess an die Mitglieder des Zürcher Stadtrates und der Kantonsregierung, von ihrem Veto-Recht im Verwaltungsrat des Flughafens Gebrauch zu machen, ehe nicht alle Optionen ohne Tabus geprüft wurden. Das sagt das Bazl zu den Alternativrouten und zum Absturzrisiko Zu den beiden Alternativrouten: «Ganz so einfach, wie es sich die Südschneiser bei ihren ‹Alternativrouten› vorstellen, ist es leider auch nicht, schreibt Bazl-Sprecher Urs Holderegger. Er betont: «Im Zuge des langjährigen SIL-Prozesses wurden Dutzende von Varianten durch Experten aus allen Fachrichtungen intensiv geprüft. Darunter fallen auch die beiden Varianten, die jetzt wieder aus dem Keller geholt wurden. Sowohl die beiden ‹Bisen››-Varianten wie auch die Westlandungen wurden mehrfach beurteilt und in der Summe aller Faktoren als ungenügend bewertet. Im Übrigen gäbe es auch dort das gleiche ‹third party risk›, auf das sich die Südschneiser berufen. Es wären dann einfach andere Menschen am Boden betroffen, im Fall der direkten Westkurve noch deutlich mehr. Aber offenbar scheint dann das ‹third party risk› in der Argumentation der Südschneiser keine Rolle mehr zu spiele.» Zum Absturzrisiko: Das Bazl liess das Flugunfall-Risiko bei Südstarts geradeaus in einer Studie abklären, wie Holderegger weiter ausführt. Daraus geht unter anderem hervor, dass sich Gebiete mit einem erhöhten Risiko «nie weiter als etwa Der Streit ist, salopp gesagt, schon uralt: Keiner will den Lärm, alle wollen den Flughafen, seine Arbeitsplätze, sein Einkommen. Nun präsentiert der Süden eine weitere Idee, wie Fluglärm in eben diesem Gebiet vermieden zwei bis drei Kilometer ausserhalb des Flughafenperimeters erstrecken». Fazit der Studie: Die zusätzlichen Abflüge nach Süden geradeaus würden das Risiko nicht oder nur marginal erhöhen. Dies gelte selbst für die Variante 2 mit über 130 000 solchen Südabflügen. Ein Vergleich mit anderen Flughäfen zeige zudem, dass das gesellschaftliche Risiko beim Flughafen Zürich aktuell im Mittelfeld der Referenzflughäfen liege, vergleichbar mit dem Amsterdamer Flughafen Schiphol. Daran würde sich auch bei der Einführung von Südabflügen geradeaus nichts ändern. werden könnte. Doch das Vehikel dazu, einen pensionierten ETHElektroningenieur, dessen fliegerische Kompetenz auf Abonnements von Aviatikzeitschriften und der Kenntnis eines veralteten militärischen Fliegerradarsystems gründet, eine den Süden schonende Variante ausarbeiten zu lassen, ist zum Abstürzen verurteilt. Weniger wäre mehr gewesen. Denn der Zeitpunkt der Pressekonferenz ist nicht zufällig gewählt worden. Diese Woche hat sich nämlich die Zürcher Regierung zum umstrittenen Sachplan Infrastruktur Luftfahrt (SIL 2) geäussert. Dass der Süden Druck macht, ist legitim und gehört zur Politik – aber bitte mit fundierten Argumenten. Stimmrechtsbeschwerde wegen Gammelhäusern Der Stadtrat hat den Kauf der «Gammelhäuser» an der Neufrankengasse in eigener Kompetenz genehmigt, weil dieser dringlich war. Die drei Parteien SVP, FDP und CVP haben gegen den Kauf Rekurs eingelegt. Doch der Bezirksrat hat entschieden, dass die Stadt Zürich als Käufer im Grundbuch eingetragen bleibt. Grund ist, dass der Kauf bereits eingetragen worden sei, bevor die Parteien ihre Beschwerde einreichten. Die Bürgerlichen fordern vom Bezirksrat, den dringlichen Beschluss des Stadtrats für nichtig zu erklären. Sie kritisieren das Vorgehen des Stadtrats. Sie bemängeln aber ebenfalls den Kaufpreis, der mit 32 Millionen Franken viel zu hoch sei. Die Zustände in den drei Häusern waren so desolat, dass sie im Januar geräumt wurden. Es sind 81 Kleinwohnungen und 30 Einzelzimmer. (pd.) 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Die beiden verbindet eine lange Freundschaft: Augenarzt Stefan Locher und Schauspieler Beat Schlatter (r.). Markus Gössi, Firmeninhaber der Medilas AG. Augenarzt Christoph von Ziegler (r.) mit Gattin Alexandra (l.), in der Mitte Zahnarzt Martin Ziegler mit Gattin Bettina. Fachärztin Valérie En- Jürg Bünzli, Vereiniderlin, Ltg. Decamed. gung ZH Augenoptiker. Beauty-Experte und Buchautor Joerg Kressig. Komiker Beat Schlatter beäugt neue Praxis Die Zürcher Privatklinik Pyramide am See wurde vom plastischen Chirurgen Cédric George gegründet. Vor kurzem haben nun die beiden Augenärzte Christoph von Ziegler und Stefan Locher im Haus zur Pyramide ihre Praxis Gutsehen eröffnet. Stefan Locher kennt als Veranstalter der legendären Ü178 Partys (früher Kaufleuten, jetzt Labor-Bar) «tout Zurich». Entsprechend lang war die Gästeliste. Dabei auch Lochers «Cousin» Beat Schlatter. Die Verwandtschaft basiert auf einem Gag: SchlatANZEIGEN ter bot früher in seiner Bingo-Show als Hauptpreis eine Übernachtung in der damaligen Studenten-WG von Locher an. Gewonnen wurde der Preis unzählige Male, eingelöst nie. Die beiden blieben beste Freunde, auch wenn Locher die Studentenbude längst gegen ein standesgemässes Domizil getauscht hat. Gesehen wurde auch Beauty-Experte und Buchautor Joerg Kressig. Er nutzte die Gunst der Stunde und liess sich gleich einen Termin geben. Auch aus dem Umfeld der Polo-Szene hatte es zahlreiche Gäste, denn Locher hat den Polo Legacy Club mitbegründet, der im August jeweils den bekannten Grossanlass Legacy PolloCup (der erste Preis ist eine HühnerStatue, deshalb der Name Pollo) durchführt. Christoph von Ziegler entstammt einem alten Schaffhauser Patriziergeschlecht. Drum wohl fiel die Wahl des Apéroweines auf einen Tropfen aus dem nördlichsten Kanton. Kulinarisch wurden die Gäste von der Hotelküche der Pyramide verwöhnt. Adrian Lüthi (Partner 1291 Group), Fachärztin Nathalie Dietrich. Polospieler Aaron Keller, Privatbank Rahn&Bodmer, Gattin Linda. 10 Küsnachter Nr. 7 16. Februar 2017 Veranstaltungen & Freizeit BUCHTIPP Die PBZ-Bibliotheken (www.pbz.ch) empfehlen: Sensibler Protagonist Der Ich-Erzähler Mickey Donnelly lebt mit seiner geliebten kleinen Schwester, der hart arbeitenden Mutter, dem mit der IRA anbandelnden älteren Bruder und dem verhassten Alkoholiker-Vater in einem katholischen Viertel von Belfast, das von mehrheitlich protestantischen Gebieten umgeben ist. Die Geschichte spielt in den frühen Achtzigerjahren zur Zeit der «troubles». Es wird eindrücklich geschildert, welche Auswirkungen die Unruhen auf das tägliche Leben hatten, wie Armut, begrenzt mögliche Schulbildung, eingeschränkte Bewegungsfreiheit. Die Gewalt des Terrors zeigt sich auch bei den Kindern, bei denen vor allem zählt, wer am stärksten und mutigsten ist. Da steht der sensible Protagonist auf verlorenem Posten. Seine Intelligenz hindert ihn daran, sich der brutalen Hackordnung auszuliefern, nur um einer Gruppe anzugehören. So bleibt er ein Aussenseiter. Dass das Buch trotz allem Elend nicht erdrückend traurig ist, liegt am Charme von Mickey, der mit viel Witz und Verstand sein Leben beschreibt und analysiert. Er rettet sich oft in seine Fantasie und stellt sich seine Zukunft gerne in Amerika als Hollywood-Schauspieler vor. Paul McVeigh. Guter Junge. Wagenbach. Einem Puzzle gleich Auch dieses Buch spielt in Irland. Schauplatz ist ein kleines Städtchen, dem es dank des Baubooms gut geht. Der Roman setzt in der auf den Aufschwung folgenden Finanzkrise ein. Es gibt keine Aufträge mehr und Unternehmer Pokey Burke, der viele beschäftigt hat, macht sich aus dem Staub. Zurück bleiben eine unfertige Geistersiedlung, eine Schar Bauarbeiter mit ausstehenden Löhnen ohne Sozialversicherung, weil ihre Beiträge zwar vom Lohn abgezogen, aber nie einbezahlt wurden, und Pokey Burkes beschämter Vater. Das Buch besticht durch seine Erzählweise. In 21 Kapiteln berichten 21 Menschen aus ihrem Leben samt Sorgen und Nöten – es kommen Frauen, Männer, ein Kind und sogar ein Toter zu Wort. Alle gewähren einen intimen Blick in ihr Inneres. Raffiniert verknüpft der Autor die Geschichten, und einem Puzzle gleich ergibt sich mit jedem Kapitel ein vielschichtigeres Bild, in dem Verzweiflung, eine Kindsentführung und ein Mord ihren Platz haben. Donal Ryan. Die Gesichter der Wahrheit. Diogenes. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Donnerstag, 16. Februar Freitag, 24. Februar 20.00 Eishockey 2. Liga: Der SC Küsnacht kämpft gegen den Abstieg. Im ersten Spiel der PlayoutsAbstiegsrunde trifft er auf den EHC Lenzerheide. Kunsteisbahn Küsnacht (KEK). 14.00–17.00 «Welcome-Kafi»: Jürgehus, Untere Heslibachstrasse 2, Küsnacht. Freitag, 17. Februar 14.00–17.00 «Welcome-Kafi»: Jürgehus, Untere Heslibachstrasse 2, Küsnacht. 20.00 Eishockey 2. Liga: Der SC Küsnacht kämpft gegen den Abstieg. Im vierten Spiel der PlayoutsAbstiegsrunde trifft er auf den CDH Engiadina. Kunsteisbahn Küsnacht (KEK). Mittwoch, 22. Februar Sonntag, 26. Februar 9.30–11.30 Mütter-/Väterberatung: Professionelle Begleitung in Fragen der Pflege, Entwicklung und alltäglichen Erziehung von Säuglingen und Kleinkindern. Kostenlos. Weitere Informationen: Tel. 079 837 18 27 oder per E-Mail an: [email protected]. Familienzentrum Küsnacht, Tobelweg 4, Küsnacht. 17.00 Liederabend: Die Sopranistin Anna Maria Locher interpretiert gemeinsam mit Jürg Tobler am Klavier Schuberts «Winterreise». Ref. Kirche, Küsnacht. Donnerstag, 23. Februar 9.30–11.30 «booXkey»-Vortrag: Marie-Helen Lüchinger zum Thema «Die Sprache des Märchens und deren Wirkung». Lüchinger gibt u. a. einen Einblick in die Kommunikationsweise des Märchens, wie es zu uns spricht, was es uns erzählen will, wie es auf unsere Seele wirkt und deren Entwicklung beeinflusst. Die Referentin ist Psychologin und Neurofeedbacktherapeutin mit langjähriger Erfahrung. Unkostenbeitrag: 15 Franken. Chrottegrotte, Obere Dorfstrasse 27, Küsnacht. von Lehrkräften der Musikschule Zumikon. Organisiert vom Kulturkreis Zumikon. Kirchgemeindesaal Zumikon. Donnerstag, 2. März Samstag, 25. Februar Dienstag, 28. Februar 14.30–15.15 Bilderbuchgeschichten aus dem Koffer: Die Bibliothek Küsnacht lädt alle kleinen und grossen Kinder ab drei Jahren zu einer spannenden Kamishibai-Erzählstunde ein. Zwischen den zwei Geschichten gibt es eine kleine Zvieripause. Der Eintritt ist frei. Es ist keine Anmeldung erforderlich. Im Lesezimmer der Bibliothek Küsnacht, Seestrasse 123, Küsnacht. 19.30 Kinotreff: Kirchgemeindehaus Erlenbach. 20.15 Eishockey 2. Liga: Der SC Küsnacht kämpft gegen den Abstieg. Im fünften Spiel der Playouts-Abstiegsrunde trifft er auf den HC Ascona. Kunsteisbahn Küsnacht (KEK). Freitag, 3. März 14.00–17.00 «Welcome-Kafi»: Jürgehus, Untere Heslibachstrasse 2, Küsnacht. 20.30 Leseperformance Hugo Ramnek und «fÖn&tÖn»: «Seeliebe, letzter Schnee und andere Fallen». Zärtlich und witzig, melancholisch und grotesk sind die preisgekrönten Texte des österreichischen Autors. Dazu Improvisationen der beiden Berner Multiinstrumentalisten Balts Nill und Urs Sibi Sibold. Chrottegrotte, Obere Dorfstrasse 27, Abendkasse und Bar ab 19.30 Uhr, Vorstellung um 20.30 Uhr. 25 Franken (mit Legi 10 Franken). www.wohnlicheskuesnacht.ch Sonntag, 5. März 17.00 Konzert: Elia Nick und Hanny Schmid Wyss. Gemeindesaal Zollikon, Rothfluhstr. 96, Zollikon. Mittwoch, 1. März Montag, 6. März 19.30-21.00 Kammerkonzert: mit Werken für Klarinette, Cello und Klavier. Unter Mitwirkung u. a. 14.30 Offener Singnachmittag: Kath. Pfarreizentrum St. Georg, Kirchstrasse 4, Küsnacht. Dichtend und zeichnend Demenz verarbeiten «Eins nach dem anderen» heisst das Buch von Franz Inauen, das am Mittwoch, 1. März, im Quartiertreff Hirslanden vorgestellt wird. Es ist eine einzigartige Darstellung und Verdichtung, wie ein Mensch mit Demenz seine Erkrankung und die Reaktionen seiner Umgebung erlebt und verarbeitet. Autor Franz Inauen ist 64 Jahre alt. Er lebt mit seiner Frau Bernadette in Luzern. Franz war bis Ende Oktober als Seelsorger tätig. Im Frühjahr 2013 wurde er mit der Diagnose Demenz konfrontiert. Anfänglich lähmt die Diagnose jegliche Initiative. Das Geschenk einer Enkeltochter in Form eines Kreidemalkastens, verbunden mit der Aufforderung, einmal etwas zu malen, brachte ihn auf die Idee, seine Erfahrungen in Zeichnungen zu verarbeiten. Zu den Zeichnungen verfasste er passende Texte, die in Reimform daherkommen und seine Ängste, Hoffnungen, Wut und Erfahrungen mit der Demenz in Worte fassen. Zusammen bildet diese ungewöhnliche und einzigartige Kombination aus 85 Texten und Zeichnungen einen sehr anschaulichen Einblick, wie ein Betroffener seine Demenz erlebt – und versucht, damit zurechtzukommen. Für die Schweiz ist Franz Inauen die erste Person, die in dieser Form mit ihren Erfahrungen an die Öffentlichkeit tritt und sich den Reaktionen der Bevölkerung stellt. (e.) Mittwoch, 1. März, 18 Uhr: Buchvernissage im Quartiertreff Hirslanden, Forchstrasse 248, 8032 Zürich. KIRCHEN Katholisches Pfarramt Küsnacht-Erlenbach Reformierte Kirchgemeinde Küsnacht Küsnacht, St. Georg Samstag, 18. Februar 17.00 Uhr, Eucharistiefeier Sonntag, 19. Februar 10.30 Uhr, Eucharistiefeier Sonntag. 19. Februar 10.00 Uhr, Kirche Küsnacht Gottesdienst Pfrn. Irena Widmann Itschnach Friedhofkapelle Hinterriet Sonntag, 19. Februar 9.00 Uhr, Eucharistiefeier 10.15 Uhr, Heimgottesdienst Pflegeresidenz Bethesda Pfrn. Heidi Schnegg-Geiser Erlenbach Kirchenzentrum St. Agnes Samstag, 18. Februar 18.30 Eucharistiefeier Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Annina Just (aj.), Oliver Linow (oli.) E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.), Pascal Wiederkehr (pw.) Ständige Mitarbeiter: Willy Neubauer (wn.), Annemarie Schmidt-Pfister (asp.) Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Heidi Haltiner, Tel. 044 910 88 26, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Küsnachter Veranstaltungen & Freizeit Interessierte Besucher stöberten im «Bücherwald», der in der Zentralbibliothek zu sehen ist. Fotos: Jari Krucker Eine Reise durch den «Bücherwald» Basler Künstler Ingo Giezendanner als Sieger hervor und durfte sich somit an die Umsetzung des Projektes machen. Die Zentralbibliothek feiert ihr 100-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum hat sie sich in Zusammenarbeit mit Künstler Ingo Giezendanner ein spezielles Geburtstagsgeschenk gemacht. Eine Reise in entfernte Städte Jari Krucker «Es ist keine gewöhnliche Vernissage, an der wir uns heute treffen», stellte Lothar Schmitt, Fachreferent für Kunst, Architektur und Archäologie an der Zentralbibliothek Zürich, gleich zu Beginn klar. Dafür wäre eine Bibliothek ein sehr schlechter Ort. Der Grund, weshalb man sich trotzdem an der Zähringerstrasse versammelt hat, ist einfach. Die Vorstellung des «Bücherwaldes» von Künstler Ingo Giezendanner ist Teil eines grösseren Ereignisses: des 100. Geburtstags der Zentralbibliothek. Ein besonderes Geschenk Entsprechend gross war auch der Menschenandrang an diesem speziellen Event. Der Saal, in welchem Christoph Meyer, Vizedirektor der Zentralbibliothek, Lothar Schmitt und auch der Künstler Ingo Giezendanner selbst ein paar Worte über das Kunstwerk verloren, war bis auf den letzten Platz besetzt. Nicht zu Un- Christoph Meyer (links) und Künstler Ingo Giezendanner. recht, denn hinter dem «Bücherwald» verbirgt sich eine schöne Geschichte. Kein Wunder, betitelte es Christoph Meyer als «ein perfektes Geburtstagsgeschenk, mit dessen Umsetzung wir nicht zufriedener sein könnten». Lange hat man sich bei der Zentralbibliothek überlegt, was man anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums für ein Denkmal erschaffen könnte. Am Ende hat man sich gegen eine Skulptur aus Bronze und für eine «Bücher-Skulptur» entschieden. Lothar Schmitt begründet den Entscheid so: «Texte sind langlebiger als materielle Monumente. Deshalb sind Bücher besonders geeignet, Erinnerungen über die Zeiten hinweg wachzuhalten.» In einem Wettbewerb ging dann der Daraus ist der «Bücherwald» entstanden. Dabei wird der Leser auf eine Reise mitgenommen. Eine Reise, die in der Zentralbibliothek startet und über Berlin, Moskau, Peking, Hongkong, Schanghai bis nach Tokio führt. Der Leser taucht in die urbanen Lebensräume ein, die Ingo Giezendanner während seines Abenteuers durchquert hat. Festgehalten hat er diese, indem er die unterschiedlichsten Schriftzeichen und Motive wie Bäume, Blätter, Hände oder Bücher abgezeichnet hat. Der «Bücherwald» enthält keinen Text, sondern nur selbst gemalte Bilder. «Die abgebildeten Symbole und Motive scheinen auf den ersten Blick austauschbar. Doch ihre Erscheinung in sich immer wieder ändernden Konstellationen geben dem Buch einen einzigartigen Zusammenhang», beschrieb Lothar Schmitt das Kunstwerk. Ingo Giezendanner selbst fühlt sich geehrt, dass er sein Kunstwerk in der Zentralbibliothek ausstellen darf. Dieses wird noch bis zum 2. August dort zu sehen sein. www.zb.uzh.ch So wirkt die Sprache des Märchens auf die Leser An der nächsten Veranstaltung des Literaturforums «booXkey» dreht sich alles um das Thema «Die Sprache des Märchens und deren Wirkung». Marie-Helen Lüchinger vom Literaturforum gibt unter anderem Einblick in die Kommunikationsweise des Märchens, wie es zu den Leserinnen und Lesern spricht, was es erzählen will, wie es auf die Seele wirkt und deren Entwicklung beeinflusst. Die Referentin Marie-Helen Lüchinger ist Psychologin und Neurofeedbacktherapeutin mit langjähriger Erfahrung. (pd.) Donnerstag, 23. Februar, 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr. «booXkey»-Vortrag Marie-Helen Lüchinger zum Thema «Die Sprache des Märchens und deren Wirkung». Chrottegrotte, Küsnacht. Der Unkostenbeitrag beträgt 15 Franken. Marie-Helen Lüchinger erklärt, wie Märchen zu Lesern sprechen. Foto: zvg. Nr. 7 16. Februar 2017 11 12 Küsnachter Nr. 7 MEINUNG / AKTUELL 16. Februar 2017 Poetisch-politisches Kabarett in Zürich LESERBRIEF Sind die Küsnachter Stimmbürger gleichgültig? Das Verdikt ist klar, beide Vorlagen zur Zentrumsgestaltung wurden klar verworfen. Dies als Gleichgültigkeit der abstimmenden Bevölkerung darzustellen, ist etwas befremdend (vgl. Aussagen von Markus Ernst im «Tages-Anzeiger»-Artikel «Ausgeträumt und weggespart» vom Dienstag, 14. Februar). Schliesslich hat die Küsnachter Bevölkerung damals wohl auch einer Zentrumsplanung zugestimmt unter der Prämisse, dass nicht wieder eine Variante «Light» des früher verworfenen Projekts vorgelegt wird mit denselben verkehrstechnischen Schwachpunkten. Auch wurde nur circa die Hälfte der 5 Millionen Franken Planungskosten ausgegeben, denn die andere Hälfte wäre erst bei Ausführung des Projekts fällig geworden. Könnte es einfach sein, dass das Projekt bei der Bevölkerung nicht so breit abgestützt war, wie der Gemeinderat und die Parteien wohl meinten? Dies hätte man schon an der Gemeindeversammlung vom Juni 2015 erahnen können, als die anwesenden Stimmbürger sich mit überwältigendem Mehr für die Ausarbeitung des Alternativprojekts «Parkdeck» ausgesprochen hatten. Auch das Prädikat Sparwut scheint fehl am Platz. Der Bevölkerung war damals nicht klar, welche grossen Investitionen auf die Gemeinde zukommen werden und zudem bestand mit einem Ja zur USR III auch die Gefahr erheblicher Mindereinnahmen der Gemeinde. Insofern war der Entscheid vorausblickend und pragmatisch. Jede Niederlage ist eine Chance für einen Neuanfang. Klar, die Küsnachter wollen etwas Zukunftsweisendes, Schöneres als den heutigen Parkplatz, aber eben etwas Neues und keine Kopie der früheren Projekte. Zur Diskussion steht die Anzahl Parkplätze und die Notwendigkeit von Gebäuden und ein benutzerfreundlicher Platz als Begegnungsort. Damit stellte sich auch die Frage, den Dorfkern autofrei zu gestalten. Das wäre doch mal avantgardistisch. Lasst uns nicht verzagen, sondern mit neuem Elan ein nächstes Projekt angehen, das auch verkehrstechnisch der Bevölkerung und dem Gewerbe gerecht wird. Lorenz Meister, Küsnacht «Mary», der fünfte Streich des Duos «schön&gut», bringt am Freitag und Samstag im Hochhaus am Das Kabarett-Duo Züricher Lim«schön&gut». F. zvg. matplatz einmal mehr Wortwitz, Gesang, Satire und grenzenlose Fantasie. Auf dem Dorfplatz von Grosshöchstetten steht Agneta, die Lettin. Ihr Herz klopft. Heute Abend soll sie eingebürgert werden. Von Gemeindepräsident Kellenberger höchstpersönlich. Sein Herz schlägt für sie. Sie schmeisst seinen Haushalt. Er aber glaubt, sie gehe fremd. Mit Metzger Schön. Schweizerin werden und dabei fremdgehen? Geht gar nicht. «Schön&gut» sind Anna-Katharina Rickert und Ralf Schlatter. Seit 2003 stehen sie mit ihrem poetischen und politischen Kabarett auf Kleinkunstbühnen der Deutschschweiz. (pd.) IMMOBILIEN «schön&gut» mit «Mary». Freitag, 17., und Samstag, 18. Februar, jeweils 20 bis 22 Uhr. Im Hochhaus am Limmatplatz. Limmatstrasse 152. www.imhochhaus.ch, www.schoenundgut.ch. ANZEIGEN Auf einen Blick Bäckerei-Konditorei Von Burg, Allmendstrasse 4 Küsnacht 044 910 42 75 Teppiche/Parkett Vorhänge/PVC-Beläge Schmidli Innendekoration, Drusbergstr. 18, Erlenbach 044 910 87 42 Für Ihre Eintragungen in unserer Rubrik «Auf einen Blick»: Umzüge Hausräumungen Frau H. Haltiner berät Sie gerne. Telefon 044 910 88 26 Kehrichtabfuhr/ Tankstelle Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89 Küsnacht 044 914 70 80 Storenfabrik Kästli Storen AG, Leimbachstrasse 46 Zürich-Leimbach 044 482 36 81 www.kaestli-storen-ag.ch Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89 Küsnacht 044 914 70 80 STELLEN Haushalt- und Bügelhilfe gesucht Familie mit Kindern in Küsnacht (Allmend) sucht Haushalt- und Bügelhilfe. Zweimal wöchentlich je 3 bis 5 Stunden, Bügeln und Reinigung Einfamilienhaus. Kontaktnahme unter 075 413 90 08. Wir sind auch für eine Empfehlung dankbar. 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