Küsnacht gibt beiden Projekten eine Abfuhr

33. Jahrgang
GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG
Donnerstag, 16. Februar 2017
Nr. 7
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Herrliberger wollen
kein Zentrum planen
Stillstand auf dem Areal Zürichstrasse: Mit der Ablehnung beider Vorlagen bleibt das Parkplatzprovisorium weiterhin erhalten.
Foto: Annina Just
Küsnacht gibt beiden Projekten eine Abfuhr
Küsnacht sagt zweimal Nein
– und das sehr deutlich.
Doch während die eine
Seite dieses Resultat
bedauert, jubelt die andere.
Annina Just
Die Entscheidung ist gefallen: Auf dem
Areal Zürichstrasse wird keines der
beiden Projekte «Zentrumsentwicklung» und «Parkdeck» gebaut. Die Abstimmung vom vergangenen Sonntag
hat gezeigt, dass beide Vorlagen die
Stimmbevölkerung nicht überzeugen
konnten.
60 Prozent der Abstimmenden
(3455 Nein- zu 2289 Ja-Stimmen)
lehnten das Projekt mit Tiefgarage, öffentlichem Platz und zwei Gebäuden
ab. Gar 63 Prozent (3620 Nein- zu
2078 Ja-Stimmen) sprachen sich gegen das doppelstöckige Parkdeck aus.
In der Stichfrage – bei der jedoch gut
750 leere Wahlzettel eingegangen sind
– hatte dann aber wieder das Parkdeck knapp die Nase vorne. Die
Stimmbeteiligung lag bei hohen 66
Prozent.
Mit der Ablehnung der beiden Projekte entfällt auch die Sanierung und
Erweiterung der SBB-Unterführung –
auch wenn der Zusatzkredit von 5,2
Millionen Franken hohen Zuspruch
erhielt. Dieses Teilprojekt wäre nun in
Kombination mit einer der beiden
Hauptvorlagen umsetzbar gewesen.
Initiant Gericke sehr zufrieden
Zwar wird keines der beiden Projekete
gebaut, aber das doppelte Nein ist
nicht für beide Seiten eine Niederlage.
«Für uns ist das ein Sieg. Wir sind sehr
zufrieden», bestätigt Hermann Gericke
am Sonntagabend den Eindruck nach
den ersten Reaktionen. Aus seiner
Sicht bedeutet der Verbleib beim IstZustand nur Positives: «Die Arbeitsplätze im Zentrum sind gerettet, der
heutige Komfort für die Einkaufenden
und Bahnbesucher bleibt erhalten, der
Freiraum beim Bahnhof Küsnacht ist
bewahrt.» Wäre die Initiative also
nicht nötig gewesen, wenn man mit
dem Status quo so zufrieden ist?
«Doch, ohne Gegenprojekt hätten wir
keine Chance gehabt, das Grossprojekt
mit Tiefgarage zu verhindern», meint
der Initiant der Einzelinitiative. Man
habe mehrere Varianten bieten müssen, um alle Details zu diskutieren.
Gemeindepräsident Markus Ernst
(FDP) bedauert den Entscheid der
Stimmbevölkerung: «Wir haben eine
grosse Chance vergeben und viel Geld
für nichts aufgewendet», gibt er am
Sonntagabend zu Protokoll. Es sei
speziell, dass die Bevölkerung derart
viel Geld in Projektplanungen stecke,
um diese nachher wieder bachab zu
schicken.
«Grosse Verunsicherung gestiftet»
Aus Sicht des Gemeindepräsidenten
ist das Resultat ein Ergebnis der aufwendigen Abstimmungskampagne der
Parkdeck-Befürworter, die vor allem
mit Argumenten gegen das Projekt
Zentrumsentwicklung operiert haben.
«Die Gegnerschaft hat es verstanden,
die Bevölkerung zu verunsichern, indem sie den Teufel an die Wand gemalt hat.» Ein kleiner Trost ist aus seiner Sicht die Tatsache, dass auch die
Initiative Parkdeck abgelehnt wurde:
«Immerhin haben wir uns die Zukunft
nicht mit einem schlechten Projekt
verbaut», so der Gemeindepräsident.
Obwohl der Gemeinderat der Meinung
sei, dass sich Küsnacht entwickeln
müsse, um attraktiv zu bleiben, werde
er in nächster Zeit kaum eine weitere
Planung anstossen.
Der Grund dazu sei offensichtlich,
meint Ernst: «Der Aufwand eines solchen Projekts ist sehr gross. Es macht
ökonomisch einfach keinen Sinn,
wenn die Stimmbevölkerung teure
Planungen in Auftrag gibt, obwohl sie
im Grunde kein Geld für den Bau ausgeben möchte.»
Das sagen die beiden Komitees:
Artikel auf Seite 3
Auf dem Areal an der Ecke Schulhausstrasse- und Forchstrasse plante
der Herrliberger Gemeinderat ein
neues Zentrum mit Grossverteiler.
Doch die Stimmberechtigten haben
dem Anliegen bereits in seinem Anfangsstadium eine Abfuhr erteilt. Sie
lehnten den Projektierungskredit
über 250 000 Franken mit 1595
Nein-Stimmen gegen 998 Ja-Stimmen ab. Die Stimmbeteiligung lag bei
64 Prozent. «Nach intensiver Argumentation – vor allem auf der Seite
der Gegner der gemeinderätlichen
Vorlage – sind die Würfel gefallen»,
so Gemeindepräsident Walter Wittmer (Gemeindeverein).
«Damit ist klar, dass die Projektierungsarbeiten für eine Überbauung
mit einem Grossverteiler und darüber
kleinräumigen Wohnhäusern auf dem
Areal der Alterssiedlung nicht mehr
weitergetrieben werden», führt Wittmer aus. Der Gemeinde verbleibe damit die Pendenz, für das Grundstück
eine sinnvolle Zukunft zu finden.
Zufriedene Gegner
Die Gegner sind mit dem Ausgang der
Abstimmung zufrieden, wie Domenik
Ledergerber, Vorstandsmitglied der
SVP Herrliberg, erklärt. «Die Herrlibergerinnen und Herrliberger möchten
an diesem Standort keinen Grossverteiler und dulden auf der Schulhausstrasse keinen Mehrverkehr.» Zudem
sei dem Volk ein undurchsichtiges Projekt vorgelegt worden, was bei vielen
Einwohnern zu Unbehagen geführt habe. Trotzdem fordert Ledergerber vom
Gemeinderat, «den Kopf nicht in den
Sand zu stecken und auf dem jetzigen
Dorfplatz aktiv zu werden». Er solle
beispielsweise mit der Landi das Gespräch suchen. «Es werden in naher
Zukunft einige Flächen auf dem Dorfplatz frei», so Ledergerber. Diese
Chance müsse genutzt werden. (pw.)
Ausflug
Austausch
Auskunft
Warm eingepackt standen rund 25 Schülerinnen und Schüler
der Kanti Küsnacht im Innenhof des Wohn- und Gewerbehauses Kalkbreite: Sie setzten sich mit der Frage auseinander, wie energiefreundliches Wohnen funktioniert.
Seite 3
Zwei interessante Vorträge: Beim Gewerbelunch im Hotel
Sonne ging es letzte Woche um die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt und um das neue Küsnachter Fernwärmenetz. Aber auch das Zentrum war Thema.
Seite 5
Am 22. März müssen die Zollikerinnen und Zolliker über
zwei Initiativen zum Zentrum befinden. Die Gemeindepräsidentin Katharina Kull-Benz (FDP) erklärt, warum sie
weiterhin für das Gemeindeprojekt ist.
Seite 9
2
Stadt Zürich
Nr. 7
16. Februar 2017
AKTUELL
Investition in die Zukunft oder Geldverschwendung?
Stadt und Kanton wollen
die Autos am Rosengarten
durch einen Tunnel führen.
Im Gegenzug soll auf der
Rosengartenstrasse ein Tram
fahren. Das Projekt hat Befürworter und Gegner, nicht
zuletzt wegen der Kosten von
über einer Milliarde Franken.
Pia Meier
Der Regierungsrat hat ein kantonales
Spezialgesetz zum Gesamtvorhaben
Rosengartentram und Rosengartentunnel ausgearbeitet, wie die Regierungsräte Carmen Walker Späh und Markus
Kägi sowie Stadtrat André Odermatt
anlässlich einer Medienkonferenz festhielten. Der Regierungsrat beantragt
dem Kantonsrat, diesem zuzustimmen
und den Rahmenkredit von 1030 Millionen Franken für die Umsetzung zu
bewilligen. Das gemeinsam von Stadt
und Kanton Zürich erarbeitete Grossprojekt umfasst den Bau einer neuen
Tramverbindung vom Albisriederplatz
bis zum Milchbuck und eines Strassentunnels zwischen Irchelpark und Wipkingerplatz. Ein zusätzliches Tunnelportal ist am Bucheggplatz geplant.
Noch 2017 soll der Kantonsrat das
Projekt behandeln. Sagt der Rat Ja,
kommt es ungefähr 2018 zu einer kan-
tonalen Volksabstimmung. Sagen die
Stimmbürger Ja, könnte ab 2024 mit
dem Bau des Tunnels und 2030 mit jenem des Trams begonnen werden. Die
Inbetriebnahme wäre ab 2030 vorgesehen. Sofortmassnahmen will der Regierungsrat keine. Ebenso wenig hat er
Einwendungen bei der Planauflage berücksichtigt, denn «er habe das beste
Projekt ausgearbeitet», wie er betont.
«Tunnel ist keine Lösung»
Während Regierungsrat und Stadtrat
für Tram und Tunnel plädieren, betont die IG Rosengarten Plus: «Ein
Rosengartentunnel kann die wichtigsten Mobilitäts-Ziele, nämlich Erhöhung der Effizienz und positives
Erleben der Mobilität von allen vom
Verkehr Betroffenen, nicht erreichen.» Lösungen für die Zukunft der
Mobilität am Rosengarten ohne Rosengartentunnel müssten deshalb
diskutiert werden. Die IG Rosengarten Plus ruft einmal mehr dazu auf,
Sofortmassnahmen zur Entlastung
der Bevölkerung umzusetzen.
Auch die Grünen stören sich am
vorgesehenen
Rosengartentunnel:
«Noch immer soll eine Milliarde ausgegeben werden für einen Tunnel,
der keine Verkehrsprobleme löst.»
Auf der einen Seite wolle die rechte
Kantonsregierung sparen, wo es nur
geht. Auf der anderen Seite wolle sie
eine Milliarde aus dem Fenster werfen für einen nutzlosen Autotunnel.
So sieht der VCS die Situation am Wipkingerplatz, wo unter anderem
Häuser abgerissen werden müssen (roter Kasten).
Fotomontage: VCS.
«Mit diesem Tunnel wird daher der
Stau bloss örtlich verschoben.» Die
SP bläst ins gleiche Horn: «Mit dem
Rosengartentunnel untergräbt der
Regierungsrat die nachhaltige Verkehrs- und Quartierplanung und öffnet einer Zunahme des motorisierten
Individualverkehrs in der Stadt Zürich Tür und Tor. Die Bedürfnisse der
Anwohnerinnen und Anwohner fallen dabei unter den Planungstisch.»
Der VCS ergänzt: «Stadt- und
Kantonsregierung wollen trotz eklatanter Mängel an ihrem Megaprojekt
Rosengartentunnel festhalten.» Trotz
einem massiven baulichen Eingriff
ins Quartier, einer nach wie vor verbleibenden Verkehrsbelastung für alle umliegenden Wohnquartiere und
horrenden Kosten soll das Projekt
nun mit einem Gesetz durchgesetzt
werden. Eine neue Tramlinie soll dabei als Alibi dienen.
«Projekt ist prüfenswert»
Die CVP hält das Generationenprojekt
trotz hohen Kosten weiterhin für prüfenswert, weil es eine markante Ent-
lastung des Quartiers bringt. Man begrüsse die Zusammenarbeit zwischen
Kanton und Stadt. Die Partei will
Kosten und Nutzen aber kritisch hinterfragen.
Die SVP begrüsst die «sonst seltenen Bemühungen» für einen ausgewogenen Ausbau von Strasse und öffentlichem Verkehr. Ein Vorhaben
dieser Grössenordnung bedürfe der
seriösen Prüfung. Die Kapazitäten
des kommenden Verkehrsaufkommen würden aber nicht im ausreichenden Ausmass berücksichtigt.
Weiter kritisiert die Partei, dass die
Stadt sich lediglich mit 4 Prozent an
den Gesamtkosten beteiligt.
Die FDP nimmt das vom Regierungsrat ausgearbeitete kantonale Spezialgesetz zum Gesamtvorhaben Rosengartentram und Rosengartentunnel
als einzige Partei erfreut zur Kenntnis.
Seit über 20 Jahrzehnten setze sie sich
dafür ein, dass die unhaltbare Verkehrssituation in Wipkingen mit täglich
56 000 Fahrzeugen mitten durchs
Quartier behoben werde.
Die Quartiervereine Unterstrass
und Wipkingen zeigen sich erfreut,
dass Stadt und Kanton Zürich erstmals nach 45 Jahren eine gemeinsame Lösung präsentieren. «Damit erfüllen sie endlich ein uraltes Anliegen
der Quartierbewohnerinnen und -bewohner.» Die beiden Vereine wünschen sich ein endgültiges Ende des
Parteien-Hickhacks am Rosengarten.
Stimmbevölkerung sagte klar Nein zur Steuerreform
Die Stimmbevölkerung hat
die Unternehmenssteuerreform USR III abgeschmettert. Ausländer der dritten
Generation können sich
hingegen erleichtert
einbürgern lassen.
Pia Meier
59 Prozent der Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger lehnten
die Unternehmenssteuerreform USR
III ab, und dies gegen die Empfehlung von Bund und Kantonen. Nur
vier Kantone nahmen die Vorlage an.
Über die Gründe wird nun diskutiert.
Die Vorlage sei zu komplex gewesen,
weshalb es vielleicht schliesslich eine
ANZEIGEN
Glaubensfrage war, ob man für die
Pro- oder Kontra-Seite stimmte. Andere sehen es als Misstrauensvotum
gegenüber der Wirtschaft und der
Elite. Man glaubte, dass der Mittelstand die Zeche bezahlen müsste und
es zu Steuererhöhungen komme. Einig sind sich aber alle Involvierten,
dass eine neue Vorlage erarbeitet
werden muss, und dies so schnell wie
möglich. Wann eine solche vorliegt,
ist umstritten, ein bis zwei Jahre
könnte es dauern, meinte Bundesrat
Ueli Maurer am Abstimmungstag.
Dass es eine Reform braucht, dieser
Meinung sind ausser der SVP alle
Parteien. Die Stadt Zürich will sich
bei einer neuen Vorlage einbringen,
wie sie noch am Abstimmungstag
verlauten liess. Die Anliegen der
Städte und Gemeinden seien beim
USR III zu wenig berücksichtigt worden, betonte Stadtrat Daniel Leupi.
Die
Stimmbevölkerung
sagte
ebenfalls klar Ja zur erleichterten
Einbürgerung. Ausländerinnen und
Ausländer der dritten Generation
können sich künftig einfacher einbürgern lassen. 60 Prozent der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger sagten Ja. Insgesamt sieben Kantone
stimmten dagegen, vor allem in der
Inner- und Ostschweiz.
62 Prozent der Stimmbürgerinnen
und Stimmbürger und alle Kantone
sagten Ja zum Fonds für die Nationalstrassen und den Agglomerationsverkehr (NAF). Damit wird der neue,
dauerhafte Strassenfonds in der Verfassung verankert. Der NAF tritt Anfang 2018 in Kraft. Er soll auch dem
öffentlichen Verkehr zugutekommen.
Nein sagten in der Stadt Zürich die
Kreise 3, 4 und 5 sowie 6.
Für 5-Prozent-Hürde und die SIP
Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Stadt Zürich haben sich
mit 62 Prozent gegen die Abschaffung der 5-Prozent-Hürde ausgesprochen. So wollten es die grossen
Parteien FDP, SVP und SP. «Damit
landen auch in Zukunft die Stimmen
der kleinen Parteien bei den Parlamentswahlen ungehört im Chübel»,
bedauert Ernst Danner (EVP) im Namen des überparteilichen Pro-Komitees. Das Initiativkomitee bestand
aus 10 Parteien von der EVP, CVP,
BDP, Grüne und GLP bis zur Piratenpartei und den Juso. In der Stadt
Zürich muss folglich eine Partei weiterhin bei Wahlen in mindestens ei-
nem Wahlkreis 5 Prozent der Stimmen erreichen, um ins Parlament
einziehen zu können.
Das Ja der Stadtzürcher Stimmbevölkerung zur SIP schafft eine solide
rechtliche Grundlage. Die Vorlage
wurde mit 79 Prozent angenommen.
Die SIP sorgt in der Stadt Zürich seit
15 Jahren für Ordnung im öffentlichen
Raum. Alle Parteien unterstützten die
Vorlage ausser SVP und AL. Die FDP
will allerdings darauf achten, dass
diese ihre Aufgaben nach dem Ja der
Stimmbevölkerung nicht weiter ausweitet, wie die Partei mitteilt.
Ebenfalls ein deutliches Ja gab es
zum Schulhaus Pfingstweid.
Die Stimmbeteiligung betrug gesamtschweizerisch, kantonal und in
der Stadt Zürich zwischen 46 und 48
Prozent.
Küsnachter
AKTUELL
Doppeltes Nein ist für die Initianten ein Sieg
Die Ablehnung beider
Projekte wird von den Parkdeck-Befürwortern als Sieg
gefeiert. Die Gegenseite ist
enttäuscht, dass Küsnacht
nicht mehr Kompromissbereitschaft zeigt.
«Jüngere können sich engagieren»
Laut Gericke wäre es ohne das
«massvolle Alternativprojekt für eine
gleiche Parkplatzzahl» nicht möglich
gewesen, die Vorlage für eine Tiefgarage, einen Platz und zwei Gebäude
abzuwehren. Nun aber biete sich die
Möglichkeit, ohne Zeitdruck die Bedürfnisse zu analysieren und mittelfristig eine Vermehrung des Parkplatzangebots in Angriff zu nehmen.
Keine Tiefgarage, das sei weiterhin
die Hauptsache, betont er. «Wie das
schon der Wunsch einer Arbeitsgruppe mit einigen Frauen im Mitwirkungsverfahren gewesen war.»
Der 85-Jährige selber will sich für
eine neue Lösung aber nicht mehr
stark machen. «Jetzt muss man einige Jahre warten und wenn die
Knappheit an Parkplätzen akuter
wird, dann können sich meine Söhne
Nun muss die Kluft
geschlossen werden
Urheber der Parkdeck-Initiative: Hermann Gericke, Barbara Bretscher und Reinhard Wolf.
und Enkel engagieren», meint der
pensionierte Ingenieur.
Erwartungsgemäss weniger euphorisch ist die Stimmung beim Komitee «Ja zu Küsnacht», welches sich für
das Projekt «Zentrumsentwicklung»
stark gemacht hat. «Wir sind sehr enttäuscht und können das Resultat nur
bedauern», sagt Hans-Peter Fehr. Er
bildete zusammen mit Optiker Andreas Eugster und der ehemaligen Gemeinde- und Kantonsrätin Gertrud
Erismann-Peyer den Vorstand der Interessengemeinschaft (IG).
Fehr sieht im deutlichen Resultat
eine allgemeine Tendenz in der Gesellschaft: «Ich glaube, wir haben
verlernt, mit Kompromissen umzugehen. Jeder will nur noch das Maximum für sich.» Wenn aber auf dem
Areal Zürichstrasse je etwas Neues
entstehen soll, werde immer ein
Kompromiss nötig sein, so der Präsident der IG «Ja zu Küsnacht». Auch
die fehlende Bereitschaft zu Investitionen – finanziell und in Bezug auf
die Umstände einer langen Bauzeit –
stimme ihn nachdenklich. Fehr: «Es
scheint, dass wir nicht mehr bereit
sind, etwas für die kommende Generation auf uns zu nehmen.»
«Neues Phänomen»
Positiv in Erinnerung bleiben werde
Hans-Peter Fehr aber die Zusammenarbeit innerhalb des Komitees.
«Es ist nicht selbstverständlich, dass
sich ein überparteiliches Komitee bilden lässt», betont er. Bei dieser Arbeit hätten er und einige seiner zahlreichen Mitkämpfer sehr viel gelernt.
«Einerseits, wie man so etwas macht,
und anderseits, wie unser Umfeld
hier funktioniert», führt der Präsident der IG «Ja zu Küsnacht» aus.
Dass man zu wenig getan hätte, um
der Vorlage, die aus dem Mitwirkungsverfahren entwickelt wurde,
zum Durchbruch zu verhelfen, glaubt
der Küsnachter nicht. «Wir haben alles gegeben, was im Rahmen unserer
Möglichkeiten stand», hält er fest.
Die finanziellen Möglichkeiten
waren allerdings auf der anderen
Foto: Annina Just
Seite grösser. Dies ist dann auch Thema bei der Einschätzung von Gemeindepräsident Markus Ernst: «Es
war eine Art von Kampagne, die wir
so noch nicht gekannt haben», blickt
der Küsnachter Gemeindepräsident
zurück. Die Gegnerschaft habe mit
Angst und Un- sowie Halbwahrheiten
operiert und ignoriert, dass es die
Stimmbevölkerung war, welche die
Planung des Zentrumsprojekts in
mehreren Schritten abgesegnet hatte.
Ausserdem sei es beispiellos, wie
gross die Bereitschaft war, Mittel für
die Kampagne aufzuwenden. «Das ist
auf der Gemeindeebene ein völlig
neues Phänomen», meint der Gemeindepräsident. Unter diesen Umständen könne er auch verstehen,
dass sich viele Leute für eine Ablehnung beider Projekte entschieden haben. Denn: «Man hätte auch damit
rechnen müssen, dass bei einer Umsetzung der Zentrumsentwicklung
immer wieder rechtliche Mittel ergriffen würden, um dem Projekt Steine in den Weg zu legen.»
Wie funktioniert energieund klimafreundliches
Wohnen? Mit dieser Frage
setzten sich Schülerinnen
und Schüler der Kanti
Küsnacht im Rahmen der
Technikwoche auseinander.
Nuria Peón
13. Technikwoche
Anlass für diese Besichtigung war die
Technikwoche an der Kantonsschule
Küsnacht, die nun zum 13. Mal stattgefunden hat. Mitorganisiert wurde
die Woche, die jeweils unmittelbar vor
den Sportferien stattfindet, von
«IngCH Engineers Shape our Future».
Dieser Verband, dem 29 renommierte
Unternehmen aus diversen Branchen
angehören, setzt sich für die Förderung eines qualitativ guten Ingenieur-
APROPOS . . .
Die Küsnachter Bevölkerung hat
eine deutliche Antwort gegeben.
Beide Projekte konnten keine
Mehrheit für sich gewinnen.
Die Abfuhr in dieser Deutlichkeit ist aber überraschend und
lässt daher aufhorchen. Es verwundert insbesondere, dass dies
bei einem Projekt geschieht, das
einst mit ebenso grosser Deutlichkeit in Auftrag gegeben wurde.
Die Gründe müssen daher in der
Zeit dazwischen gesucht werden.
Es wurde enorm viel diskutiert,
Küsnachter Klimawoche führt nach Zürich West
Warm eingepackt standen vergangene
Woche rund 25 Schülerinnen und
Schüler der Kantonsschule Küsnacht
im Innenhof des Wohn- und Gewerbehauses Kalkbreite, das sich an der
Schnittstelle der Zürcher Stadtkreise 3
und 4 befindet. Gemeinsam mit den
Physiklehrern Elisabeth Germann und
Rainer Mertens wurden sie von der
Architektin Lea Berger, die selber am
Projekt mitgewirkt hat, durch das einzigartige Bauobjekt geführt.
16. Februar 2017
Annina Just
Annina Just
Hermann Gericke wird am Sonntagabend beschenkt und immer wieder
beglückwünscht. Der Parkdeck-Initiant hat das Initiativkomitee und weitere Freunde seiner Vorlage als Abschluss der Kampagne zu sich nach
Hause eingeladen. Der Anlass wird
zur Siegesfeier. Mitinitiant Reinhard
Wolf hebt das Glas auf Frontkämpfer
Gericke: «Herzlichen Dank, Hermann.
Dir haben wir alles zu verdanken.»
Für ihn bleibe der Parkplatz nun immer der «Hermi-Gericke-Platz», meint
der Anwohner des Areals Zürichstrasse lachend. Und auch Gericke triumphiert: «Die heutige Abstimmung wird
in die Geschichte eingehen. Das Initiativ-Komitee ist sehr zufrieden. Unser
Einsatz hat sich gelohnt.»
Nr. 7
Bunte Fassaden beleben den öffentlichen Innenhof
der genossenschaftlichen Überbauung Kalkbreite. F: np
nachwuchses in der Schweiz ein. Im
Rahmen dieser Projektwoche konnten
sich die Jugendlichen mit Themen wie
Energie, Klimawandel und Mobilität
auseinandersetzen. «Sie schreiben
sich selber für diejenigen Themen ein,
die sie wirklich interessieren», erklärt
Mertens. So seien die Veranstaltungen
auch richtig produktiv und würden einigen Teilnehmenden Ideen für den
späteren Werdegang geben. «Mich interessiert die Energie- und Klimaproblematik», schildert eine Schülerin in
Zürich West, deshalb habe sie diese
Gruppe gewählt. Neben theoretischen
Anlässen, wie die Besichtigung an der
Kalkbreite und andere Expertenreferate, konnten die Schülerinnen und
Auch die private Terrasse durfte besichtigt werden.
Hier Architektin Lea Berger mit der Schülergruppe.
Schüler auch selbst aktiv sein: So wurden beispielsweise Elektromobile getestet oder der eigene Energieverbrauch analysiert und ausgewertet.
Gelerntes unter Beweis stellen
Dass die Gymnasiasten und Gymnasiastinnen tatsächlich etwas während
der Technikwoche lernen, zeigten sie
bereits an der Kalkbreite-Besichtigung, als Berger konkretisierte, dass
es sich um eine Minergie-P-Eco-Überbauung handle. «Wir wissen, was das
bedeutet», meldete sich ein Schüler.
Somit verzichteten die 5. Klässler
überzeugt auf die Erklärung, dass Minergie-P der höchste Energiestandard
in der Schweiz ist. Dass Eco zusätzli-
che Anforderungen bezüglich Gesundheit und Ökologie erfüllt, war ihnen
ebenfalls bewusst.
Des Weiteren erklärte Berger ihnen die Konstruktion sowie das nachhaltige und einzigartige Konzept des
Gebäudes. «Die Bewohnerinnen und
Bewohner der Siedlung müssen beispielsweise auf das Halten eines Privatwagens verzichten», schilderte Lea
Berger und löste damit Staunen bei
den Küsnachtern aus. Die Schüler waren jedoch vom Konzept des Gebäudes im Allgemeinen begeistert: «Ich
würde gern hier wohnen», war ab
und an zu hören.
www.ingch.ch
geschrieben, Behauptungen wurden aufgestellt und auch Misstrauen gegenüber den Behörden
gestiftet. Das stimmt. Und dass
diese Taktik funktioniert, sieht
man auch auf höheren Ebenen,
auf nationaler und internationaler. Doch reicht dies als Erklärung? Oder hätte man doch früher auf kritische Stimmen hören
müssen?
Die Fragen bleiben vorerst unbeantwortet und werden sich mit
der Zeit klären, wenn aus der Bevölkerung spürbar wird, ob sie einen neuen Anlauf wagen will. Ob
es schlicht nicht die «richtige»
Umsetzung des Mitwirkungsverfahrens war oder ob sie tatsächlich am liebsten beim Status quo
bleibt – nach dem Credo «möglichst kein Geld ausgeben». Das
wäre jedoch schade für Küsnacht
und all seine Bewohner, die ein
belebtes Dorfzentrum schätzen.
Eines, das mehr bietet als möglichst praktische Parkplätze.
Um irgendwann einen erneuten Versuch zu starten, das seit
Jahrzehnten als «provisorisch» bezeichnete Areal zu bebauen, muss
aber eines bedacht werden: Es ist
unmöglich, dass es je ein Projekt
geben wird, bei dem alle Wünsche
erfüllt werden. Ein so grosser
Schritt, wie man mit dem Projekt
Zentrumsentwicklung
machen
wollte, kann nur genommen werden, wenn man auch mal über den
eigenen Schatten springt. Wenn
keine Seite starr auf ihrem Standpunkt beharrt, sondern wenn man
sich aufeinander zubewegt. Aber
vor allem auch, wenn Ängste ernst
genommen und Lösungen aufgezeigt werden.
Zu hoffen ist, dass ein konstruktiver Dialog in Küsnacht bald
wieder möglich ist. Denn Eingeständnisse
und
Kompromisse
braucht es überall, wo ein Zusammenleben möglich sein soll – von
der Nachbarschaft bis zur internationalen Gemeinschaft. Ohne gegenseitige Zugeständnisse würde
jeder Schritt nach vorn blockiert.
Nun werden wohl zuerst die
Wunden geleckt und der «Triumph» genossen. Doch dann
muss dringend die grosse Kluft
geschlossen werden, welche in
den letzten Monaten zwischen
den zwei Fronten entstanden ist.
Und dies gilt es mit aller Energie
anzugehen, damit das Dorf sich
weiterhin positiv entwickeln kann.
Im Gegensatz zu anderen Gemeinden der Region wurde Küsnacht nämlich noch nie als Schlafgemeinde bezeichnet. Damit dies
so bleibt, braucht es aber sicher
mehr als ein Parkplatzprovisorium.
3
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Nr. 7
AMTLICHE ANZEIGEN / INFORMATION
16. Februar 2017
Amtliche Publikationen
Ergebnisse der Gemeindeabstimmungen
vom 12. Februar 2017
Stimmberechtigte
eingegangene Stimmrechtsausweise
8’832
6’110
Vorlage 1a: Kredit von Fr. 48’290’000.– für das Projekt
«Zentrumsentwicklung», welches ein Gebäude für öffentliche
Nutzungen, ein Gebäude für Wohnen und Gewerbe, einen Platz
sowie eine Tiefgarage auf dem Areal Zürichstrasse beinhaltet
Total eingegangene Stimmzettel
abzüglich
• ungültig eingelegte Stimmzettel
Gültige eingelegte Stimmzettel
abzüglich
• leere Stimmzettel
• ungültige Stimmzettel
Gültige Stimmzettel
5’863
112
1
5’744
Ja-Stimmen
Nein-Stimmen
2’289
3’455
6
5’857
Die Vorlage ist abgelehnt.
Total eingegangene Stimmzettel
abzüglich
• ungültig eingelegte Stimmzettel
Gültige eingelegte Stimmzettel
abzüglich
• leere Stimmzettel
• ungültige Stimmzettel
Gültige Stimmzettel
5’845
Ja-Stimmen
Nein-Stimmen
2’078
3’620
6
5’839
139
2
5’698
Vorlage 1c: Stichfrage zu Vorlage 1a (Projekt «Zentrumsentwicklung») und Vorlage 1b (Einzelinitiative «Parkdeck»)
Variante 1a Projekt «Zentrumsentwicklung»
Variante 1b Einzelinitiative «Parkdeck»
− wegen Verletzung von Vorschriften über die politischen
Rechte und ihre Ausübung innert 5 Tagen schriftlich Rekurs in
Stimmrechtssachen
− und im Übrigen gestützt auf § 151 Abs. 1 Gemeindegesetz
(Verstoss gegen übergeordnetes Recht, Überschreitung der
Gemeindezwecke oder Unbilligkeit) innert 30 Tagen schriftlich
Beschwerde erhoben werden. Die Kosten des Beschwerdeverfahrens hat die unterliegende Partei zu tragen.
Die Rekurs- oder Beschwerdeschrift muss einen Antrag und
dessen Begründung enthalten. Der angefochtene Beschluss
ist, soweit möglich, beizulegen.
16. Februar 2017
Die Wahlvorsteherschaft
768
15
5034
2’427
2’607
Ersatzwahl für ein Mitglied der
reformierten Kirchenpflege
Wahlergebnis vom Sonntag, 12. Februar 2017
Stimmberechtigte
eingegangene Stimmrechtsausweise
Eingegangene Wahlzettel
abzüglich
• ungültig eingelegte Wahlzettel
• leere Wahlzettel
Gültige Wahlzettel
abzüglich
• ungültige Stimmen
Massgebende Stimmen
Massgebend ist das absolute Mehr
gewählt ist:
Altmann Paul, In der Schübelwis 1, parteilos
Stimmen erhielten:
Vereinzelte
Total
4’238
2’927
1’895
5
143
1’747
3
1’744
873
1’729
15
1’744
Gegen diese Wahl kann wegen Verletzung
von Vorschriften über die politischen Rechte und
ihre Ausübung innert 5 Tagen, von der Veröffentlichung an gerechnet, schriftlich Stimmrechtsrekurs bei der Bezirkskirchenpflege Meilen,
8706 Meilen, erhoben werden. Die Rekursschrift
muss einen Antrag und dessen Begründung enthalten.
16. Februar 2017
Die Wahlvorsteherschaft
Vorlage 2a: Kredit von Fr. 5’216’000.– für die Sanierung und
Erweiterung der SBB-Unterführung, falls das Projekt «Zentrumsentwicklung» zur Ausführung gelangt
Total eingegangene Stimmzettel
abzüglich
• ungültig eingelegte Stimmzettel
Gültige eingelegte Stimmzettel
abzüglich
• leere Stimmzettel
• ungültige Stimmzettel
Gültige Stimmzettel
5’751
Ja-Stimmen
Nein-Stimmen
3’547
1’860
6
5’745
338
0
5’407
Vorlage 2b: Kredit von Fr. 5’216’000.– für die Sanierung und
Erweiterung der SBB-Unterführung, falls die Einzelinitiative
«Parkdeck» zur Ausführung gelangt
Total eingegangene Stimmzettel
abzüglich
• ungültig eingelegte Stimmzettel
Gültige eingelegte Stimmzettel
abzüglich
leere Stimmzettel
• ungültige Stimmzettel
Gültige Stimmzettel
5’720
268
0
5’446
Ja-Stimmen
Nein-Stimmen
3’718
1’728
6
5’714
Ab Montag, 27. Februar 2017, wird die Winterbepflanzung abgeräumt. Anschliessend beginnen die Mitarbeitenden der Friedhöfe
Dorf und Hinderriet mit der Pflanzung des Frühlingsflors. Die Grabbesorger und Grabbesorgerinnen werden eingeladen, die gewünschten Pflanzen und Gestecke bis am 26. Februar 2017 abzuholen.
16. Februar 2017
Die Abteilung Tiefbau
Bauherrschaft:
5’823
6
5’817
Räumung der Winterbepflanzung
auf den Gräbern
Bauprojekte
(Rest der Amtsdauer 2014 bis 2018)
Vorlage 1b: Kredit von Fr. 16’150’000.– für die Einzelinitiative
«Parkdeck», welches ein offenes doppelgeschossiges Parkdeck auf dem Areal Zürichstrasse beinhaltet
Total eingegangene Stimmzettel
abzüglich
• ungültig eingelegte Stimmzettel
Gültige eingelegte Stimmzettel
abzüglich
• leere Stimmzettel
• ungültige Stimmzettel
Gültige Stimmzettel
Gegen diese Beschlüsse kann, von der Veröffentlichung an gerechnet, beim Bezirksrat Meilen, Postfach, 8706 Meilen
Vorübergehende Verkehrsanordnung /
Sperrung für Amphibienschutz
Die Weinmanngasse im Bereich Schübelweiher und die
Zumikerstrasse, im Abschnitt Obere Bühl- bis Boglerenstrasse,
werden infolge Amphibienwanderung wie folgt gesperrt:
ab Mitte Februar bis April 2017 von 18.30 bis 07.00 Uhr
Christian Bertschinger, Bergstrasse 19,
8700 Küsnacht
Objekt/Beschrieb: 1. Projektänderung im Zusammenhang mit
dem Anbau eines Sonnendecks am Gebäude
Vers.-Nr. 1904 sowie dem Neubau eines unterirdischen, offenen Unterstandes, auf dem
Grundstück Kat.-Nr. 12786, bestehend aus
Vergrösserung des Sonnendecks und
2 Längsparkplätzen statt des Unterstandes
Zone:
Wohnzone W2/1.50
Strasse/Nr.:
Bergstrasse 19, 8700 Küsnacht
Bauherrschaft:
Dettwyler Immobilien GmbH, Alte Landstr. 117,
8700 Küsnacht
Projektverfasser: CARETTA.FISCHER architekten gmbh,
Allmendstrasse 75, 8700 Küsnacht
Objekt/Beschrieb: Projektänderung gegenüber dem am
8. Dezember 2015 bewilligten Abbruch der
Gebäude Vers.-Nrn. 92 und 93 und Neubau
von drei Mehrfamilienhäusern mit Tiefgarage,
auf den Grundstücken Kat.-Nrn. 3602 und
11’365, bestehend aus Erhöhung von Dachflächen, Anbau von Balkonelementen, Veränderung der Grundrisse und Fassaden sowie einer Terrainfestlegung
Zone:
Kernzone K2
Strasse/Nr.:
Limberg 50, Limberg 52a, Limberg 52b
Bauherrschaft:
Béatrice Steiner, Underrietstrasse 20,
8700 Küsnacht ZH
Objekt/Beschrieb: Einbau einer Dachterrasse und diverser Dachflächenfenster sowie Umbau und Zusammenlegung von Wohnungen im Gebäude Vers.-Nr.
3015, auf dem Grundstück Kat.-Nr. 12924
Zone:
Wohnzone W2/1.40
Strasse/Nr.:
Underrietstr. 20, 8700 Küsnacht
Die Bauakten liegen während 20 Tagen, vom Datum der Ausschreibung an, beim Bauamt der Gemeindeverwaltung
Küsnacht auf.
Begehren um Zustellung baurechtlicher Entscheide können innert der gleichen Frist schriftlich bei der örtlichen Baubehörde
gestellt werden. E-Mail-Zuschriften erfüllen die Anforderungen
an die Schriftlichkeit in der Regel nicht. Wer das Begehren nicht
innert dieser Frist stellt, hat das Rekursrecht verwirkt. Die Rekursfrist läuft ab Zustellung des Entscheides (§§ 314–316 PBG).
Die Missachtung der Signalisation wird als Übertretung von Art.
27 Abs. 1 des Bundesgesetzes über den Strassenverkehr vom
19. Dezember 1958, gestützt auf dessen Art. 90 Ziff. 1, bestraft.
Gegen diese Verkehrsanordnung kann innert 30 Tagen, von der
Veröffentlichung an gerechnet, beim Statthalteramt Meilen Rekurs erhoben werden. Allfälligen Rekursen wird die aufschiebende Wirkung entzogen.
16. Februar 2017
Die Baukommission
16. Februar 2017
Die Abteilung Sicherheit
Grübl, Eduard, österreichischer Staatsangehöriger, wohnhaft
gewesen in 8700 Küsnacht, mit Aufenthalt in 8008 Zürich,
Forchstrasse 366, geboren am 18. August 1933, gestorben am
7. Februar 2017.
Gemeindehaus Obere Dorfstrasse 32 8700 Küsnacht T 044 913 11 11 www.kuesnacht.ch
Bestattungen
16. Februar 2017
Das Bestattungsamt
A K TU E L L / VE R E I N E
Küsnachter
Nr. 7
16. Februar 2017
5
Gewerbler treffen sich zum Lunch und Austausch
Beim Gewerbelunch im Hotel
Sonne ging es letzte Woche
um die Integration von
Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt und um das neue
Küsnachter Fernwärmenetz.
Aber auch das Zentrum war
Thema.
Annina Just
«Um unsere Eigenständigkeit und Attraktivität zu wahren, müssen wir uns
weiterentwickeln», hielt Markus Ernst
(FDP) vor gut 100 Gewerbetreibenden
aus Küsnacht fest. Besonders für das
Gewerbe sei die Attraktivität des Zentrums überlebenswichtig. Mit diesen
Worten rührte der Gemeindepräsident
am Donnerstag letzte Woche beim Gewerbelunch noch ein letztes Mal die
Werbetrommel für die Zentrums-Abstimmung. Wie nun bekannt ist, hat es
nicht geholfen, der Vorlage «Zentrumsentwicklung» zur Annahme zu verhelfen. Gelungen war der Anlass im Hotel
Sonne aber trotzdem: Er bot den teilnehmenden Gewerblern zwei interessante Vorträge, einen exquisiten Stehlunch und die Möglichkeit für Diskussionen über die verschiedenen Branchen
hinweg.
F: A.Just
Rolf di Pietro, Geschäftsführer, und Andreas Massüger,
Bereichsleiter bei den Werken am Zürichsee.
Sabine Schauer von der Novelis AG und Referent Kaspar Schneider von der Asylorganisation Zürich (AOZ).
Winzer Diderik Michel, Metzger Bernhard Lang und
Guido Johann von der Terlinden Textilpflege AG.
Beim Stehlunch bot sich die Möglichkeit zum Austausch unter Gewerbetreibenden.
«Wer möchte darauf verzichten?»
Zuerst war Kaspar Schneider von der
Asylorganisation Zürich (AOZ) als Referent an der Reihe. Der Erlenbacher
hatte die Absicht, den anwesenden Gewerblern das Potenzial von Flüchtlingen als künftige Arbeitnehmer näherzubringen. Zu diesem Zweck stellte er
das AOZ-Programm zur Integrationsbegleitung vor. «Mit diesem Programm
bereiten wir Personen, die sehr motiviert sind, auf den Arbeitsmarkt vor»,
erklärte Schneider. Und fuhr fort: «Wer
möchte schon auf so motivierte Mitarbeiter verzichten, gerade in Branchen,
in denen sich die Nachwuchssuche
schwierig gestaltet?» Das Programm
der AOZ beinhaltet eine Potenzialabklärung und die Erstellung eines Berufsprofils, gefolgt von einem begleiteten, gegenseitigen Kennenlernen von
Arbeitnehmern und -gebern. Dieses
könne zum Beispiel in Form von einem Schuppereinsatz stattfinden, erklärte Schneider. Kommt es zu einer
Anstellung – egal ob im Rahmen einer
Berufslehre, einer Hilfsanstellung oder
einer vollwertigen Anstellung – steht
bis zum Ende der Probezeit ein JobCoach der AOZ zur Verfügung. «Für
das Unternehmen bedeutet eine solche Anstellung neben der Erweiterung
des Arbeitsmarktpotenzials auch ei-
Gemeindepräsident Markus Ernst
bei seiner Begrüssungsrede.
Felix Geiger, Geschäftsleiter der Immobilienfirma Ernst,
mit Thomas Kunz und Joel Lingmanti, beide ZKB (v. l.).
nen Beitrag zur gesellschaftlichen Integration sowie ein soziales Engagement», unterstrich Schneider die Vorzüge einer Anstellung von aufgenommenen Asylbewerbern.
Von der Asylthematik ging es zum
nächsten aktuellen Thema: dem der
nachhaltigen
Energiegewinnung.
«Fossile Energieträger sind heute
out», hielt Rolf di Pietro, Geschäftslei-
Mittendrin: Die Gemeinderäte Ueli
Schlumpf und Walter Matti.
ter der Werke am Zürichsee (WAZ),
einleitend fest. Doch klar sei auch,
dass man noch immer auf Strom, Gas
und Öl angewiesen sei, um den Energiebedarf zu decken. Eine zusätzliche
– und nachhaltige – Quelle wird in
Küsnacht aber bald die Fernwärme
sein. Di Pietro gab in seinem Referat
einen kurzen Einblick in den Projektstand des Fernwärmenetzes. «Im Mo-
322 Stunden Sanitätsdienst geleistet
Eine Schweigeminute, zwei
Anträge und die Wahl der
technischen Leiterin: Der
Samariterverein Küsnacht
hatte zur 119. Generalversammlung eingeladen.
Am letzten Freitag im Januar begrüsste Walter Matti, Präsident des
Samaritervereins Küsnacht, im Ochse-Säli 31 Mitglieder, darunter zwei
Ehrenpräsidenten und den Gemeinderat Ueli Schlumpf (SVP) zur 119.
Vereinsversammlung des Samaritervereins Küsnacht.
Nach einem kurzweiligen Nachruf auf das langjährige Ehrenmitglied Robert Ehrat durch Hansruedi
Baumgartner gedachte die Versammlung des Verstorbenen mit einer Schweigeminute. Gemeinderat
Schlumpf bedankte sich bei den Ak-
tiven für die 322 Stunden Sanitätsdienst, welche für die Gemeinde, die
Schulgemeinde und diverse Vereine
geleistet wurden.
Einen besonderen Dank sprach
der Präsident Ruth Meyer aus, die
das alles, und auch die zwei Blutspendenaktionen pro Jahr, organisierte.
Negative Jahresrechnung
Danach ging es mit dem offiziellen
Teil der Versammlung weiter. Mit
der Abnahme des Jahresberichtes
des Präsidenten unter dem Motto
«Alles neu oder was?» und dem
technischen
Bericht
von
Gabi
Bohtz-Wehrli sowie der von Ursi
Bruhin in gewohnter Manier perfekt
geführten, aber erneut negativen
Jahresrechnung wurde das Vereinsjahr 2016 abgeschlossen.
«Wir sollten noch mehr sparen
und vor allem Sponsoren und Pas-
sivmitglieder werben», mahnte die
Kassierin Bruhin. Gewählt werden
musste dieses Jahr nur die technische Leiterin, was einstimmig und
mit Applaus über die Bühne ging.
Danach wurden zwei Anträge
des Vorstandes zuhanden der Vereinsversammlung diskutiert und am
Ende auch verabschiedet.
Nach einer Grussbotschaft von
Gemeinderat Ueli Schlumpf schloss
Präsident Walter Matti die Versammlung: «Nicht alles ist neu,
aber das Neue muss verarbeitet und
positiv aufgenommen werden. Arbeiten wir daran, es wird uns im
2017 sicher weiter fordern», erklärte Gemeinderat Matti (parteilos).
«Ich bedanke mich bei euch allen für die Unterstützung und freue
mich auf jedes Engagement für unseren Verein im neuen Vereinsjahr», fügte der Vorsteher des Tiefbauamts an.
Die Führung der Liechti AG: Pio Liechti, Thomas Wenger,
Christian Roos und Matthias Braunscheiler (v. l.).
ment befindet sich ein riesiges Loch
auf der Baustelle. Dort wird der abgesenkte Beckenblock hineinkommen
und obendrauf unsere neue Leitzentrale», so der Geschäftsführer der
WAZ. Mit dem Fernwärmenetz, das
voraussichtlich im Winter 2019 in Betrieb genommen wird, kann Energie
aus dem Abwasser gewonnen und in
die umliegenden Häuser transportiert
werden. «Damit können jährlich rund
1700 Tonnen CO2 eingespart werden,
was etwa 550 000 Litern Heizöl entspricht», verdeutlichte di Pietro die
Dimensionen.
Nach seinen Ausführungen war es
dann Zeit für die Verpflegung, während derer angeregt diskutiert wurde. Bestimmt nicht nur über die Asylund Energiethematik.
Drei Spieler steigen in NLA auf
Die GCK Lions machen ihrem
Ruf als Farmteam alle Ehre:
Nächste Saison geht es für
drei Spieler in der höchsten
Spielklasse weiter.
Hans Peter Rathgeb
Das Positive vorweg: Drei Spieler aus
dem NLB-Team der GCK Lions werden in der nächsten Saison in der
obersten Spielklasse spielen. Mattia
Hinterkircher (21) erhielt schon vor
einigen Wochen einen Zwei-JahresVertrag bei den ZSC Lions. Schon
sein Grossvater war ein ZSC-Spieler
und wurde 1949 Schweizer Meister.
Mit einem weiteren Spieler laufen
noch Verhandlungen.
Dominik Diem (19), der in der
NLA schon einen Treffer für die ZSC
Lions erzielt hatte und eine gute Leistung bei der Junioren-Weltmeister-
schaft in Kanada zeigte, erhielt einen
Vertrag beim EHC Biel. In der Meisterschaft der NLB ist die Saison bereits beendet.
Die GCK Lions verpassten sowohl
die Playoffs (8. Platz) als auch die
Qualifikation für den Schweizer Cup
der nächsten Saison und wurden zudem Letzter der Tabelle. Dazu trug
unter anderem eine miserable Serie
von 15 Niederlagen bei.
Elite-A-Junioren in den Playoffs
Nächste Saison wird für die Mannschaft eine neue Führung zuständig
sein. Beim letzten Heimspiel wurden
Sportchef Simon Schenk, Trainer
Matti Alatalo und Assistent Richi Novak verabschiedet.
Die Elite-A-Junioren der GCK Lions werden hingegen an den Playoffs teilnehmen und versuchen, einen weiteren Meisterschaftstitel zu
holen.
6
Küsnachter
Nr. 7
16. Februar 2017
AKTUELL
Damen siegen, Herren verlieren
20 Punkte Vorsprung: Die
Damen des Basketballclubs
Küsnacht-Erlenbach gewannen gegen GCZ Basketball.
Die Herren mussten sich
gegen BC Boncourt knapp
geschlagen geben.
Sportlich gekleidet: Der Männerturnverein Forch trainiert jeweils mittwochs in der Turnhalle Limberg.
Foto: zvg.
Austritt aus dem Kantonalverband
An der Generalversammlung
des Männerturnvereins Forch
wurde nicht nur auf das
letzte Jahr zurückgeblickt,
sondern auch der Austritt
aus dem Kantonalturnverband beschlossen.
Im vergangenen Jahr feierte der
Männerturnverein (MTV) Forch sein
50-Jahr-Jubiläum und gönnte sich eine viertägige Reise ins Südtirol. So
musste Kassier Willi Schweizer einen
grossen budgetierten Rückschlag vermelden. Die Versammlung genehmigte die Abrechnung gleichwohl und
ANZEIGEN
beschloss, die Jahresbeiträge zu belassen. Nach langem Abwägen entschied der MTV Forch zudem einstimmig, aus dem Kantonalturnverband auszutreten.
Doch von Anfang an: Vereinspräsident Ernst Hardmeier begrüsste
kürzlich zur 51. Generalversammlung im Restaurant Rössli in Zumikon
die Anwesenden. Er und Oberturner
Christoph Bühler blickten in ihren
Jahresberichten auf die Aktivitäten
im letzten Vereinsjahr zurück.
Die Wahlen verliefen reibungslos.
Die Ämter bleiben auch für 2017 wie
folgt besetzt: Ernst Hardmeier ist
weiterhin Präsident, Christoph Bühler bleibt Oberturner, Ruedi Hardmei-
er Vice-Oberturner, Willi Schweizer
Kassier, Hans Wyder Aktuar und Res
Wyder sowie Kurt Stoob übernehmen
auch in Zukunft die Aufgabe der
Rechnungsrevisoren.
Erfreulich war wiederum der Einsatz verschiedener Mitglieder als Organisatoren von Anlässen. Sie und
der fleissigste Turnstundenbesucher
Christoph Bühler wurden mit edlen
Tropfen geehrt. Nach dem Singen des
Turnerliedes wurde bis spät in die
Nacht geplaudert und fröhlich zusammengesessen. (e.)
Turnen mit dem MTV Forch: Mittwochs
von 20.15 bis 21.45 Uhr in der Turnhalle
Schulhaus Limberg. Auskunft erteilt Ernst
Hardmeier, Telefon 044 918 23 27.
Am Wochenende spielten die Damen
1 des Basketballclubs Küsnacht-Erlenbach (BCKE) zu Hause gegen die
Damen 1 von GCZ Basketball. Der
BCKE startete dominant und ging von
Anfang an in Führung. Da aber leichte Punkte nicht realisiert wurden und
der eine oder andere Fehlpass den
Spielaufbau unterbrach, befanden
sich die Gegner am Ende der Halbzeit nur mit sieben Punkten im Rückstand. Nach motivierenden Worten
durch Coach Yuanta Holland zeigte
die Heimmannschaft ihr wahres Können. Das volle Potenzial schöpften sie
dann im letzten Viertel aus. Mit dem
Endresultat 65:37 übertrafen die Damen 1 das ursprüngliche Ziel, das
Spiel mit zwanzig Punkten Vorsprung
zu gewinnen.
Wallabies unterliegen
Die BCKE Wallabies empfingen am
Samstag die Nachwuchstalentmannschaft des BC Boncourt, welche sie
im Hinspiel in einem knappen Spiel
geschlagen hatten. Die beiden Mannschaften starteten mit hochklassigem
Basketball in das Spiel und zeigten
sich ausgeglichen im ersten Viertel.
Im zweiten Viertel wurden die Wallabies nachlässig in der Verteidigung
und erlaubten den Gästen ganze 31
Punkte, was ihnen zur Halbzeit einen
Rückstand bei 36:50 bescherte.
Eiskalt verwandelt
Mit einer aggressiveren Verteidigung
kämpften sie sich zurück ins Spiel. 22
Sekunden vor Schluss fanden sich die
Wallabies nach einem Korbleger von
Winston mit einem Punkt im Rückstand. Elbenna stahl den Einwurf von
Boncourt und fand unmittelbar Dimitrijevic an der Dreierlinie. Der
Neunzehnjährige zögerte keine Sekunde: Eiskalt verwandelte er den
Dreier und verschaffte den Wallabies
einen Zwei-Punkte-Vorsprung. Doch
gleich darauf schickte ein Fehler
Boncourt an die Freiwurflinie, wo sie
das Spiel ausglichen und in die Verlängerung brachten. 20 Sekunden
vor Schluss traf Dimitrijevic erneut
für den Ausgleich von der Dreierlinie.
Boncourt blieb Zeit für einen letzten
Angriff, sie spielten einen guten Wurf
heraus und der Ball zischte 2,8 Sekunden vor der Schlusssirene durchs
Netz, was das Spiel bei 90:92 besiegeln sollte.
Der BCKE zeigte in diesem Spiel
ein eindrückliches Comeback. Nächstes Wochenende empfangen sie den
Zweitplatzierten SAV Vacallo, dessen
Tabellenrang sie durch einen Sieg mit
einer Differenz von sechs Punkten
übernehmen könnten. (e.)
POLITIK
Küsnachter
Nr. 7
16. Februar 2017
7
«Das wäre nicht zu verantworten»
Neuer Kirchenpfleger
heisst Paul Altmann
Anfangs gab es nur eine
Variante: Nun müssen die
Zolliker Stimmberechtigten
am 22. März über zwei
zusätzliche Initiativen zum
Zolliker Zentrum befinden.
Die Gemeindepräsidentin
Katharina Kull-Benz (FDP)
erklärt, warum sie weiterhin
für das Gemeindeprojekt ist.
Paul Altmann ist als neues Mitglied der
reformierten Kirchenpflege Küsnacht
gewählt worden. Der 52-jährige Parteilose war der einzige offizielle Kandidat
und wurde mit 1729 Stimmen für den
Rest der Amtsdauer 2014–2018 gewählt. «Ich bin gern Küsnachter und
engagiere mich gern in der Gemeinde», sagt er über seine Motivation, sich
zur Wahl zu stellen. Ausserdem habe
ihn die Aufgabe gereizt, weil die Mitarbeit in einer Behörde Neuland für ihn
sei und er der reformierten Kirche nahestehe. Der Logistiker ist bereits aktives Mitglied im Bürgerturnverein, bei
der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft (SLRG) und der Feuerwehr
Küsnacht.
Eine Ersatzwahl war nötig, weil die
Kirchenpfleger Michael Dubs, Rebecca
Kästle und Oliver Morel im vergangenen Jahr ihren Rücktritt gegeben haben. Mit der Reduktion der Anzahl
Mitglieder von neun auf sieben ist das
Gremium nun wieder komplett. (aj.)
können. Wer zu Migros oder Coop
geht, der schaut auch noch beim
Schuhmacher oder Käseladen vorbei.
Der Einkaufstourismus der Zolliker
in benachbarte Gemeinden würde
mit einer neuen, grösseren Coop-Filiale auf dem Areal Beugi wegfallen.
Wäre es also ein Nachteil, wenn man auf
den Grossverteiler verzichtet?
Ja, aus den erwähnten Gründen, und
weil dann auch die Quersubventionierung der Wohnungsmieten durch
die Einnahmen aus dem Mietvertrag
mit Coop entfallen würde.
Pascal Wiederkehr, Annina Just
Einige Kritiker befürchten, dass der
Grossverteiler zu viel Verkehr anziehen
wird.
Der Kanton hat die Erschliessung in
der Vorprüfung gutgeheissen. Einen
Stau wird es auf der Zufahrtsspur zur
Tiefgarage nicht geben. Auch der
Lärmschutz wurde geprüft. Coop
plant, im Schnitt dreimal am Tag unterirdisch anzuliefern, aber nicht etwa mit 40-Tönnern, sondern mit normal grossen Lastwagen. Wir sind der
Meinung, der neue Coop nützt in erster Linie den Zollikern. Mit Mehrverkehr ist zu rechnen, aber vor allem
auch durch die Mieter der geplanten
rund 50 Wohnungen.
Katharina Kull-Benz, haben Sie die Stimmung im Dorf falsch eingeschätzt?
Also für mich ist die Stimmung immer
noch positiv. Ich weiss nicht, weshalb
es jetzt nicht mehr so sein sollte. Der
Gemeinderat hat das Projekt Areal
Beugi weiterverfolgt, zu dem uns die
Gemeindeversammlung im Juni 2015
den Auftrag gegeben hat.
Wie ging es danach weiter?
In einem ersten Schritt hat der Gemeinderat nach Ausschreibung für
den Grossverteiler mit dem besten
Anbieter Coop einen Vorvertrag abgeschlossen. Als Nächstes wurde der
Baurechtsvertrag ausgeschrieben. Es
haben sich etliche Interessenten gemeldet. Die zwei besten Angebote
verfolgen wir nun weiter. Inzwischen
sind zwei Initiativen eingereicht worden, die sich einerseits gegenseitig
ausschliessen und anderseits natürlich auch zum Gemeindeprojekt querstehen.
Wurden Sie von den Initiativen überrascht?
Man kann nicht sagen, dass wir die
Initiativen erwartet hätten. Im Vorfeld
hört man aber manchmal schon das
eine oder das andere. Der Gemeinderat ist nach wie vor von der Gemeindevorlage für das Areal Beugi überzeugt. Vor allem natürlich, weil wir
die Zolliker Bevölkerung stark in den
Planungsprozess einbezogen haben.
Aber hat man die Anliegen der Initianten vorher nicht gespürt?
Dass die Gemeinde das Projekt selber
bauen soll, wie es die Initiative
Brändli verlangt, war vorher nie ein
Thema in der Bevölkerung. Aber jetzt
liegt es auf dem Tisch und die Zollikerinnen und Zolliker müssen an der
kommenden Gemeindeversammlung
darüber befinden.
Kann es sich Zollikon überhaupt leisten,
selber zu bauen?
Nein. Wenn wir die Rechnung 2015
anschauen, dann besteht bereits heute
ein Fremdkapital von über 115 Millionen Franken. Hinzu kommen die
schon bewilligten und geplanten Investitionen der nächsten Jahre für Infrastruktur, Liegenschaften der Gemeinde, Schulbereich und Bade- und
Sportanlage. Rechnet man diese zusammen, liegen wir nahe bei 200 Millionen Franken Fremdkapital.
Selberbauen ist aus Ihrer Sicht also unmöglich.
Das wäre nicht zu verantworten. Dies
ist auch der Grund, weshalb die Gemeinde das Land im Baurecht abgeben will. Der Initiant und der Gemeinderat kommen mit ihren Berechnungen für die Variante Selberbauen zu
unterschiedlichen Ergebnissen.
Nach Ablauf des Baurechts in 82 Jahren
folgt der sogenannte Heimfall. Kritiker
sagen, dass man damit der kommenden
Generation die Kosten aufhalst.
Diese Überlegung, dass wir die Kosten aufschieben, ist falsch. Die Gemeinde profitiert während der ganzen Baurechtsdauer vom jährlichen
«Das Projekt der Gemeinde kostet den Zolliker keinen Steuerfranken, ausser den Projektierungskosten», sagt Katharina Kull-Benz.
Foto: Annina Just
Baurechtszins von rund einer Million
Franken. Zudem hat Zollikon nach
Ablauf der Baurechtsdauer zwei
Möglichkeiten: Wir können die Überbauung laut Baurechtsvertrag für 80
Prozent des dannzumaligen Verkehrswertes zurückkaufen oder aber
den Baurechtsvertrag verlängern.
82 Jahre klingen für viele nach einer
Ewigkeit. Doch die Gemeinde will das
Land heute an einen fremden Investor
abgeben. Ist das ein Teil der Angst?
Das Grundstück bleibt im Eigentum
der Gemeinde. Ein Baurecht ist kein
Verkauf. Ein Verkauf wäre in Zollikon
an dieser zentralen Lage überhaupt
nicht sinnvoll. Ein Baurecht gibt es ja
bereits beim Althaus. Auch in Küsnacht, Meilen, Horgen gibt es sogar
grössere Projekte, die die Gemeinden
im Baurecht abgegeben haben.
tive Widmer verlangt die Abgabe im
Baurecht zu vergünstigten Baurechtszinsen, was einer Subvention der
Wohnungen gleichkäme. Das würde
weniger Baurechtszins für die Gemeinde bedeuten. Laut Gemeindeversammlungsbeschluss 2015 wurde
aber explizit kein subventionierter
Wohnungsbau ausgeschrieben.
Wie hoch werden die Mieten sein?
Gemäss den von den potenziellen
Baurechtnehmern vorliegenden Offerten werden die monatlichen Mieten
zwischen 2200 und 2400 Franken für
eine 3,5-Zimmer-Wohnung liegen. Das
«Es braucht die Grossen,
damit die Kleinen existieren
können»
Katharina Kull-Benz
Was ist der Vorteil einer Abgabe im Baurecht?
Je länger das Baurecht, umso länger
die Amortisationsdauer und damit
umso höher der Baurechtszins oder
umso günstiger die Wohnungen. Baurechte errechnen sich nach dem Erneuerungszyklus der Liegenschaften.
Man sagt, dass Gebäude ca. alle 25
bis 30 Jahre saniert werden müssen.
Die laufenden Verträge mit den Zolliker Baugenossenschaften haben
praktisch ausnahmslos eine Laufdauer von 80 Jahren.
Die Initiative Widmer möchte nun aber,
dass das Baurecht nur an Zolliker Baugenossenschaften abgegeben werden darf.
Das Projekt der Gemeinde kostet den
Zolliker keinen Steuerfranken, ausser
den Projektierungskosten. Die Initia-
ist in Zollikon definitiv mittleres Preissegment. Zudem kann mit einem Baurechtszins von ca. einer Million Franken jährlich in die Gemeindekasse
gerechnet werden. Diese Grössen
dürften mit der Initiative Widmer
schwierig zu erreichen sein.
Ebenfalls von der Initiative Widmer wird
verlangt, dass die Gemeinde zum Schutz
der kleinen Läden auf einen Grossverteiler, in diesem Fall den Coop, verzichtet.
Was sagen Sie dazu?
In Zumikon ist der Coop nur mit einer kleinen Filiale im Zentrum vertreten, hat im Ortsteil Waltikon neu
aber einen grossen Standort eröffnet.
In der Folge hat der Dorfkern an Attraktivität verloren. Es braucht die
Grossen, damit die Kleinen existieren
Die Zentrumsvorlagen im Vergleich
• Nutzung und Gestaltung vorgege-
Initiative Brändli
• Keine Abgabe im Baurecht, Finanzierung (mit Fremdkapital) und
Realisierung durch Gemeinde
• Projekt mit Grossverteiler
ben durch Baurecht und Gestaltungsplan (Grossverteiler und
bezahlbare Mietwohnungen)
• Abgabe im Baurecht nur an
Gemeindeprojekt
• Abgabe im Baurecht auf dem
freien Markt
• Jährlicher Baurechtszins für die
Gemeinde
Initiative Widmer
Zolliker Baugenossenschaften zu
vergünstigten Baurechtszinsen
• Verzicht auf Grossverteiler
In der Bevölkerung wird auch geklagt,
bei einer Abgabe im Baurecht habe man
keinen Einfluss auf die Architektur.
Das stimmt so nicht. Die Gemeinde
behält ihren Einfluss. Dem Baurechtnehmer wurde vorgegeben, dass in
der Jury des Architekturwettbewerbs
nach SIA-Normen neben Fachexperten auch zwei Gemeindevertreter einen Sitz haben. Aus diesem Grund hat
der Gemeinderat auch den Grossverteiler mit einer Ausschreibung selber
gesucht. Der künftige Baurechtnehmer
muss diesen Vorvertrag mit Coop
übernehmen. Im Vertrag ist auch geregelt, dass Coop nicht nur Ladenfläche im Untergeschoss, sondern auch
im Erdgeschoss mietet.
Wann entscheidet sich die Gemeinde für
einen Baurechtnehmer?
Wir warten jetzt zuerst den Ausgang
der Abstimmung an der Gemeindeversammlung im März über die beiden
Initiativen ab. Werden beide Initiativen abgelehnt, wird am bisherigen
Gemeindeprojekt weitergearbeitet und
der Gemeinderat unterzeichnet einen
Vorvertrag mit dem Baurechtnehmer.
Die Zolliker Bevölkerung kann nach
Durchführung des Architekturwettbewerbs an einer Gemeindeversammlung vermutlich 2018 über das gesamte Projekt entscheiden.
Kann der ursprüngliche Terminplan
trotzdem eingehalten werden?
Ja. Wir verlieren hoffentlich höchstens
ein oder zwei Monate, wenn das Gemeindeprojekt nach der Gemeindeversammlung im März weiterverfolgt
werden kann.
Und wenn eine der Initiativen angenommen wird?
Dann muss der Gemeinderat wieder
über die Bücher.
Wie hoch schätzen Sie die Chancen der
Initiativen ein?
Darüber wage ich keine Prognose.
Aber das Gemeindeprojekt für das
Areal Beugi ist die beste Lösung für
die ganze Zolliker Bevölkerung.
Woran liegt es aus Ihrer Sicht, dass in
Küsnacht, Herrliberg und auch Zollikon
Zentrumsprojekte so umstritten sind?
Ganz einfach: Diese drei Gemeinden
wollen ein neues Zentrum, daher ist
es ein Thema (lacht). Dass so grosse
Projekte die Bevölkerung interessieren
und zu Diskussionen führen, ist klar.
963 Kilo Sonderabfälle
gesammelt
Bei der ersten Sammlung von Sonderabfall aus Haushalten letzte Woche auf
dem Küsnachter Dorfplatz haben 118
Personen insgesamt 963 Kilogramm
Sonderabfälle abgegeben. Darunter
fallen Farben, Lösungs-, Holz- und
Pflanzenschutzmittel, Laugen, Säuren,
Spraydosen, Medikamente sowie weitere chemische und giftige Stoffe.
Wie die Gemeinde weiter mitteilt,
besteht die nächste Möglichkeit, in
Küsnacht (vor dem Gemeindehaus)
Sonderabfall abzugeben, am Freitag,
14. Juli, 8.30–12.00 Uhr. Bei Bedarf
kann Sonderabfall aus Küsnachter
Haushalten aber auch schon früher in
einer Nachbargemeinde entsorgt werden: Am Donnerstag, 20. April,
13.30–16.30 Uhr in Zollikon (Sammelstelle Dachsleren) oder am Samstag,
1. Juli, 8.00–11.30 Uhr in Zumikon
(Parkplatz Schwäntenmos.) (ks.)
Einladung zur
Vorfrühlings-Tavolata
Das gastfreundliche Küsnachter Paar
Christa Schroff und Peter Keller hat
Lust auf eine Vorfrühlings-Tavolata –
und darauf, ein US-Beef Rib-Eye
(Hohrücken) auf den Holzkohlegrill zu
legen. Dazu wird Kartoffelgratin serviert. Als passende Vorspeise kommen
vielleicht die ersten grünen Spargeln,
Morcheln oder Frühlingszwiebeln infrage. Anschliessend wird reifer Rohmilch-Käse aufgetischt, gefolgt von einer leichten Dessert-Kreation.
Die Tavolata findet am Samstag,
4. März, ab 18.30 Uhr statt. Im Preis
von 125 Franken sind Champagner
Apérohäppchen und alle Getränke
inbegriffen. Einzelpersonen, Paare
oder Gruppen können sich anmelden
über: [email protected]. (ks.)
Mehr Infos: www.la-tavolata.ch
Ihr Vereinsbericht
im «Küsnachter»?
Der «Küsnachter» publiziert eingesandte Artikel aus dem Vereinsleben in den Gemeinden Küsnacht, Zollikon, Zumikon, Erlenbach und Herrliberg. Texte müssen in der dritten Person geschrieben und Bilder im JPG-Format
und mindestens 1 MB sein. Texte
müssen an [email protected]. gesendet werden.
8
Stadt Zürich
Nr. 7
16. Februar 2017
AKTUELL
AUF
EIN WORT
Daniel Jaggi
Variante 1: Abflugroute bei Starts auf der Piste 14.
Variante 2: Abflugroute bei Starts auf der Piste 16.
Grafiken: zvg.
Schlechte Taktik
«Südstarts geradeaus sind unnötig»
Es gäbe zwei Alternativen,
um die geplanten Südstarts
geradeaus zu vermeiden,
sagen die Südschneider.
Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) winkt aber ab.
Daniel Jaggi
Der Entwurf des Sachplans Infrastruktur Luftfahrt (SIL 2) des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (Bazl) enthält
für die Südschneiser Unhaltbares.
Künftig soll nämlich bei Bise und Nebel Richtung Süden gestartet werden
und dann, je nach Leistung des Flugzeuges, eine kürzere oder längere
Zeit geradeaus hochgestiegen werden, bis die Maschinen nach Osten
oder Westen abdrehen. Dieser sogenannte Südstart geradeaus ist für die
Stiftung gegen Fluglärm und den Verein Flugschneise Süd – Nein nicht
nur inakzeptabel, sondern gar unnötig, wie sie an einer Pressekonferenz
betonten.
Schutz der Bevölkerung als Ziel
Sie haben nach Alternativen gesucht
und dabei auch zwei Varianten gefunden, so wurde weiter ausgeführt.
Eine Variante sieht vor, auf der Piste
16 zu starten. Weil für die zweite Variante noch Rollwege erstellt werden
müssten, könnte zu einem späteren
Zeitpunkt auch auf der Piste 14 gestartet und nach Osten abgedreht
werden, während gleichzeitig auf der
Piste 16 gelandet würde (siehe Grafik). Beide Varianten würden eine unabhängige Start- und Landepiste
samt kreuzungsfreiem Durchstartweg
bieten, betont Fritz Neresheimer.
Wichtig zu wissen: Mit der vom Bazl
vorgeschlagenen Variante Südstarts
geradeaus sollen gefährliche Kreu-
Die beiden Bisen/Nebel-Varianten zeigen: Sowohl bei einem Start auf
der Piste 16 wie auch auf der 14 kann ungehindert gelandet werden.
zungspunkte, die unter anderem bei
einem Durchstart auf dem Flughafen
entstehen könnten, vermieden werden.
Neresheimer,
pensionierter
Elektroningenieur aus Zollikon, versuchte mit seinen Varianten, Flüge
über dicht besiedeltes Gebiet zu vermeiden. Dadurch könne der Bevölkerung der bestmögliche Schutz vor
Lärmbelastung oder Abstürzen gewährleistet werden, betont er und
verweist bezüglich der zusätzlichen
Lärmbelastung auf die geplante Einhausung Schwamendingens. Neresheimer: «Für 423 Millionen Franken
sollen dort die Anwohner vor Lärm
geschützt werden, während die gleiche Bevölkerung künftig mit Süd-
starts wieder beschallt würde.» Adolf
Spörri, Präsident der Stiftung gegen
Fluglärm ergänzt: «Wir wollen damit
einen Beitrag leisten, um für rund
300 000 Menschen im Süden der
grössten Schweizer Stadt grosse
Lärm-, Gesundheits- und Umweltschäden zu verhindern.» Nach Angaben von Matthias Dutli, Präsident des
Vereins Flugschneise Süd – Nein,
würde mit Südstarts geradeaus zudem das Absturzrisiko für die Bevölkerung am Boden im Vergleich zum
Jahr 2009 um fast das Zehnfache zunehmen. In einer Stellungnahme dementiert das Bundesamt für Zivilluftfahrt das erhöhte Absturzrisiko. Es
hält auch die Alternativrouten für ungenügend (siehe Kasten).
Spörri und Dutli appellieren indess an die Mitglieder des Zürcher
Stadtrates und der Kantonsregierung,
von ihrem Veto-Recht im Verwaltungsrat des Flughafens Gebrauch zu
machen, ehe nicht alle Optionen ohne
Tabus geprüft wurden.
Das sagt das Bazl zu den Alternativrouten und zum Absturzrisiko
Zu den beiden Alternativrouten:
«Ganz so einfach, wie es sich die
Südschneiser bei ihren ‹Alternativrouten› vorstellen, ist es leider auch
nicht, schreibt Bazl-Sprecher Urs
Holderegger. Er betont: «Im Zuge
des langjährigen SIL-Prozesses
wurden Dutzende von Varianten
durch Experten aus allen Fachrichtungen intensiv geprüft. Darunter
fallen auch die beiden Varianten,
die jetzt wieder aus dem Keller geholt wurden. Sowohl die beiden ‹Bisen››-Varianten wie auch die Westlandungen wurden mehrfach beurteilt und in der Summe aller Faktoren als ungenügend bewertet. Im
Übrigen gäbe es auch dort das gleiche ‹third party risk›, auf das sich die
Südschneiser berufen. Es wären
dann einfach andere Menschen am
Boden betroffen, im Fall der direkten
Westkurve noch deutlich mehr. Aber
offenbar scheint dann das ‹third party risk› in der Argumentation der
Südschneiser keine Rolle mehr zu
spiele.»
Zum Absturzrisiko: Das Bazl
liess das Flugunfall-Risiko bei Südstarts geradeaus in einer Studie abklären, wie Holderegger weiter ausführt. Daraus geht unter anderem
hervor, dass sich Gebiete mit einem
erhöhten Risiko «nie weiter als etwa
Der Streit ist, salopp gesagt,
schon uralt: Keiner will den Lärm,
alle wollen den Flughafen, seine
Arbeitsplätze, sein Einkommen.
Nun präsentiert der Süden eine
weitere Idee, wie Fluglärm in
eben diesem Gebiet vermieden
zwei bis drei Kilometer ausserhalb
des Flughafenperimeters erstrecken». Fazit der Studie: Die zusätzlichen Abflüge nach Süden geradeaus würden das Risiko nicht oder
nur marginal erhöhen. Dies gelte
selbst für die Variante 2 mit über
130 000 solchen Südabflügen. Ein
Vergleich mit anderen Flughäfen
zeige zudem, dass das gesellschaftliche Risiko beim Flughafen Zürich
aktuell im Mittelfeld der Referenzflughäfen liege, vergleichbar mit
dem Amsterdamer Flughafen Schiphol. Daran würde sich auch bei
der Einführung von Südabflügen
geradeaus nichts ändern.
werden könnte. Doch das Vehikel
dazu, einen pensionierten ETHElektroningenieur, dessen fliegerische Kompetenz auf Abonnements von Aviatikzeitschriften
und der Kenntnis eines veralteten
militärischen Fliegerradarsystems
gründet, eine den Süden schonende Variante ausarbeiten zu lassen,
ist zum Abstürzen verurteilt. Weniger wäre mehr gewesen.
Denn der Zeitpunkt der Pressekonferenz ist nicht zufällig gewählt worden. Diese Woche hat
sich nämlich die Zürcher Regierung zum umstrittenen Sachplan
Infrastruktur Luftfahrt (SIL 2) geäussert. Dass der Süden Druck
macht, ist legitim und gehört zur
Politik – aber bitte mit fundierten
Argumenten.
Stimmrechtsbeschwerde
wegen Gammelhäusern
Der Stadtrat hat den Kauf der «Gammelhäuser» an der Neufrankengasse
in eigener Kompetenz genehmigt,
weil dieser dringlich war. Die drei
Parteien SVP, FDP und CVP haben
gegen den Kauf Rekurs eingelegt.
Doch der Bezirksrat hat entschieden,
dass die Stadt Zürich als Käufer im
Grundbuch eingetragen bleibt. Grund
ist, dass der Kauf bereits eingetragen
worden sei, bevor die Parteien ihre
Beschwerde einreichten. Die Bürgerlichen fordern vom Bezirksrat, den
dringlichen Beschluss des Stadtrats
für nichtig zu erklären. Sie kritisieren
das Vorgehen des Stadtrats. Sie bemängeln aber ebenfalls den Kaufpreis, der mit 32 Millionen Franken
viel zu hoch sei. Die Zustände in den
drei Häusern waren so desolat, dass
sie im Januar geräumt wurden. Es
sind 81 Kleinwohnungen und 30 Einzelzimmer. (pd.)
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5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo
AG,«Kleinanzeigen»,Buckhauserstr.11,8048 Zürich.Diese Inserate
sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr,
bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text
bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder
Wortzwischenraum).
❏ Freizeit/Ferien
❏ Unterricht/Kurse
❏ Fitness/Gesundheit
❏ Musik/Unterhaltung
❏ Diverses
❏ Fahrzeuge
Name/Vorname:
Strasse:
PLZ/Ort:
Telefon:
❏ Wohnungen
❏ Möbel/Antiquitäten
Stadt Zürich
Nr. 7
16. Februar 2017
9
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Pyramide-Gründer Cédric George mit Chirurginnen
Rosmarie Adelsberger und Nahla Almansoori (r.).
Die beiden verbindet eine lange Freundschaft: Augenarzt Stefan Locher
und Schauspieler Beat Schlatter (r.).
Markus Gössi, Firmeninhaber
der Medilas AG.
Augenarzt Christoph von Ziegler (r.) mit Gattin Alexandra (l.),
in der Mitte Zahnarzt Martin Ziegler mit Gattin Bettina.
Fachärztin Valérie En- Jürg Bünzli, Vereiniderlin, Ltg. Decamed.
gung ZH Augenoptiker.
Beauty-Experte und Buchautor Joerg Kressig.
Komiker Beat Schlatter beäugt neue Praxis
Die Zürcher Privatklinik Pyramide
am See wurde vom plastischen Chirurgen Cédric George gegründet. Vor
kurzem haben nun die beiden Augenärzte Christoph von Ziegler und
Stefan Locher im Haus zur Pyramide
ihre Praxis Gutsehen eröffnet. Stefan
Locher kennt als Veranstalter der legendären Ü178 Partys (früher Kaufleuten, jetzt Labor-Bar) «tout Zurich». Entsprechend lang war die
Gästeliste. Dabei auch Lochers «Cousin» Beat Schlatter. Die Verwandtschaft basiert auf einem Gag: SchlatANZEIGEN
ter bot früher in seiner Bingo-Show
als Hauptpreis eine Übernachtung in
der damaligen Studenten-WG von Locher an. Gewonnen wurde der Preis
unzählige Male, eingelöst nie. Die
beiden blieben beste Freunde, auch
wenn Locher die Studentenbude
längst gegen ein standesgemässes
Domizil getauscht hat.
Gesehen wurde auch Beauty-Experte und Buchautor Joerg Kressig.
Er nutzte die Gunst der Stunde und
liess sich gleich einen Termin geben.
Auch aus dem Umfeld der Polo-Szene
hatte es zahlreiche Gäste, denn
Locher hat den Polo Legacy Club mitbegründet, der im August jeweils den
bekannten Grossanlass Legacy PolloCup (der erste Preis ist eine HühnerStatue, deshalb der Name Pollo)
durchführt. Christoph von Ziegler
entstammt einem alten Schaffhauser
Patriziergeschlecht. Drum wohl fiel
die Wahl des Apéroweines auf einen
Tropfen aus dem nördlichsten Kanton. Kulinarisch wurden die Gäste
von der Hotelküche der Pyramide
verwöhnt.
Adrian Lüthi (Partner 1291 Group),
Fachärztin Nathalie Dietrich.
Polospieler Aaron Keller, Privatbank Rahn&Bodmer, Gattin Linda.
10
Küsnachter
Nr. 7
16. Februar 2017
Veranstaltungen & Freizeit
BUCHTIPP
Die PBZ-Bibliotheken (www.pbz.ch)
empfehlen:
Sensibler Protagonist
Der Ich-Erzähler Mickey Donnelly lebt mit
seiner geliebten
kleinen Schwester, der hart arbeitenden Mutter, dem mit der
IRA anbandelnden älteren Bruder und dem verhassten Alkoholiker-Vater in einem
katholischen Viertel von Belfast,
das von mehrheitlich protestantischen Gebieten umgeben ist. Die
Geschichte spielt in den frühen
Achtzigerjahren zur Zeit der «troubles». Es wird eindrücklich geschildert, welche Auswirkungen die Unruhen auf das tägliche Leben hatten, wie Armut, begrenzt mögliche
Schulbildung, eingeschränkte Bewegungsfreiheit. Die Gewalt des
Terrors zeigt sich auch bei den
Kindern, bei denen vor allem zählt,
wer am stärksten und mutigsten
ist. Da steht der sensible Protagonist auf verlorenem Posten. Seine
Intelligenz hindert ihn daran, sich
der brutalen Hackordnung auszuliefern, nur um einer Gruppe anzugehören. So bleibt er ein Aussenseiter.
Dass das Buch trotz allem
Elend nicht erdrückend traurig ist,
liegt am Charme von Mickey, der
mit viel Witz und Verstand sein Leben beschreibt und analysiert. Er
rettet sich oft in seine Fantasie und
stellt sich seine Zukunft gerne in
Amerika als Hollywood-Schauspieler vor.
Paul McVeigh. Guter Junge. Wagenbach.
Einem Puzzle gleich
Auch
dieses
Buch spielt in
Irland. Schauplatz ist ein
kleines
Städtchen, dem es
dank des Baubooms gut geht.
Der Roman setzt
in der auf den Aufschwung folgenden Finanzkrise ein. Es gibt keine
Aufträge mehr und Unternehmer
Pokey Burke, der viele beschäftigt
hat, macht sich aus dem Staub. Zurück bleiben eine unfertige Geistersiedlung, eine Schar Bauarbeiter
mit ausstehenden Löhnen ohne Sozialversicherung, weil ihre Beiträge
zwar vom Lohn abgezogen, aber
nie einbezahlt wurden, und Pokey
Burkes beschämter Vater.
Das Buch besticht durch seine
Erzählweise. In 21 Kapiteln berichten 21 Menschen aus ihrem Leben
samt Sorgen und Nöten – es kommen Frauen, Männer, ein Kind und
sogar ein Toter zu Wort. Alle gewähren einen intimen Blick in ihr
Inneres. Raffiniert verknüpft der
Autor die Geschichten, und einem
Puzzle gleich ergibt sich mit jedem
Kapitel ein vielschichtigeres Bild, in
dem Verzweiflung, eine Kindsentführung und ein Mord ihren Platz
haben.
Donal Ryan. Die Gesichter der Wahrheit.
Diogenes.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Donnerstag, 16. Februar
Freitag, 24. Februar
20.00 Eishockey 2. Liga: Der SC Küsnacht kämpft
gegen den Abstieg. Im ersten Spiel der PlayoutsAbstiegsrunde trifft er auf den EHC Lenzerheide.
Kunsteisbahn Küsnacht (KEK).
14.00–17.00 «Welcome-Kafi»: Jürgehus, Untere
Heslibachstrasse 2, Küsnacht.
Freitag, 17. Februar
14.00–17.00 «Welcome-Kafi»: Jürgehus, Untere
Heslibachstrasse 2, Küsnacht.
20.00 Eishockey 2. Liga: Der SC Küsnacht kämpft
gegen den Abstieg. Im vierten Spiel der PlayoutsAbstiegsrunde trifft er auf den CDH Engiadina.
Kunsteisbahn Küsnacht (KEK).
Mittwoch, 22. Februar
Sonntag, 26. Februar
9.30–11.30 Mütter-/Väterberatung: Professionelle
Begleitung in Fragen der Pflege, Entwicklung und
alltäglichen Erziehung von Säuglingen und Kleinkindern. Kostenlos. Weitere Informationen: Tel.
079 837 18 27 oder per E-Mail an: [email protected]. Familienzentrum Küsnacht,
Tobelweg 4, Küsnacht.
17.00 Liederabend: Die Sopranistin Anna Maria
Locher interpretiert gemeinsam mit Jürg Tobler
am Klavier Schuberts «Winterreise». Ref. Kirche,
Küsnacht.
Donnerstag, 23. Februar
9.30–11.30 «booXkey»-Vortrag: Marie-Helen Lüchinger zum Thema «Die Sprache des Märchens
und deren Wirkung». Lüchinger gibt u. a. einen
Einblick in die Kommunikationsweise des Märchens, wie es zu uns spricht, was es uns erzählen
will, wie es auf unsere Seele wirkt und deren Entwicklung beeinflusst. Die Referentin ist Psychologin und Neurofeedbacktherapeutin mit langjähriger Erfahrung. Unkostenbeitrag: 15 Franken.
Chrottegrotte, Obere Dorfstrasse 27, Küsnacht.
von Lehrkräften der Musikschule Zumikon. Organisiert vom Kulturkreis Zumikon. Kirchgemeindesaal Zumikon.
Donnerstag, 2. März
Samstag, 25. Februar
Dienstag, 28. Februar
14.30–15.15 Bilderbuchgeschichten aus dem Koffer:
Die Bibliothek Küsnacht lädt alle kleinen und
grossen Kinder ab drei Jahren zu einer spannenden Kamishibai-Erzählstunde ein. Zwischen den
zwei Geschichten gibt es eine kleine Zvieripause.
Der Eintritt ist frei. Es ist keine Anmeldung erforderlich. Im Lesezimmer der Bibliothek Küsnacht,
Seestrasse 123, Küsnacht.
19.30 Kinotreff: Kirchgemeindehaus Erlenbach.
20.15 Eishockey 2. Liga: Der SC Küsnacht kämpft
gegen den Abstieg. Im fünften Spiel der Playouts-Abstiegsrunde trifft er auf den HC Ascona.
Kunsteisbahn Küsnacht (KEK).
Freitag, 3. März
14.00–17.00 «Welcome-Kafi»: Jürgehus, Untere
Heslibachstrasse 2, Küsnacht.
20.30 Leseperformance Hugo Ramnek und «fÖn&tÖn»:
«Seeliebe, letzter Schnee und andere Fallen».
Zärtlich und witzig, melancholisch und grotesk
sind die preisgekrönten Texte des österreichischen Autors. Dazu Improvisationen der beiden
Berner Multiinstrumentalisten Balts Nill und Urs
Sibi Sibold. Chrottegrotte, Obere Dorfstrasse 27,
Abendkasse und Bar ab 19.30 Uhr, Vorstellung
um 20.30 Uhr. 25 Franken (mit Legi 10 Franken).
www.wohnlicheskuesnacht.ch
Sonntag, 5. März
17.00 Konzert: Elia Nick und Hanny Schmid Wyss.
Gemeindesaal Zollikon, Rothfluhstr. 96, Zollikon.
Mittwoch, 1. März
Montag, 6. März
19.30-21.00 Kammerkonzert: mit Werken für Klarinette, Cello und Klavier. Unter Mitwirkung u. a.
14.30 Offener Singnachmittag: Kath. Pfarreizentrum St. Georg, Kirchstrasse 4, Küsnacht.
Dichtend und zeichnend Demenz verarbeiten
«Eins nach dem anderen» heisst das
Buch von Franz Inauen, das am Mittwoch, 1. März, im Quartiertreff Hirslanden vorgestellt wird. Es ist eine
einzigartige Darstellung und Verdichtung, wie ein Mensch mit Demenz
seine Erkrankung und die Reaktionen seiner Umgebung erlebt und verarbeitet.
Autor Franz Inauen ist 64 Jahre
alt. Er lebt mit seiner Frau Bernadette
in Luzern. Franz war bis Ende Oktober als Seelsorger tätig. Im Frühjahr
2013 wurde er mit der Diagnose Demenz konfrontiert. Anfänglich lähmt
die Diagnose jegliche Initiative. Das
Geschenk einer Enkeltochter in Form
eines Kreidemalkastens, verbunden
mit der Aufforderung, einmal etwas
zu malen, brachte ihn auf die Idee,
seine Erfahrungen in Zeichnungen zu
verarbeiten. Zu den Zeichnungen verfasste er passende Texte, die in Reimform daherkommen und seine Ängste,
Hoffnungen, Wut und Erfahrungen
mit der Demenz in Worte fassen. Zusammen bildet diese ungewöhnliche
und einzigartige Kombination aus 85
Texten und Zeichnungen einen sehr
anschaulichen Einblick, wie ein Betroffener seine Demenz erlebt – und
versucht, damit zurechtzukommen.
Für die Schweiz ist Franz Inauen
die erste Person, die in dieser Form
mit ihren Erfahrungen an die Öffentlichkeit tritt und sich den Reaktionen
der Bevölkerung stellt. (e.)
Mittwoch, 1. März, 18 Uhr: Buchvernissage im Quartiertreff Hirslanden, Forchstrasse 248, 8032 Zürich.
KIRCHEN
Katholisches Pfarramt
Küsnacht-Erlenbach
Reformierte Kirchgemeinde
Küsnacht
Küsnacht, St. Georg
Samstag, 18. Februar
17.00 Uhr, Eucharistiefeier
Sonntag, 19. Februar
10.30 Uhr, Eucharistiefeier
Sonntag. 19. Februar
10.00 Uhr, Kirche Küsnacht
Gottesdienst
Pfrn. Irena Widmann
Itschnach
Friedhofkapelle Hinterriet
Sonntag, 19. Februar
9.00 Uhr, Eucharistiefeier
10.15 Uhr, Heimgottesdienst
Pflegeresidenz Bethesda
Pfrn. Heidi Schnegg-Geiser
Erlenbach
Kirchenzentrum St. Agnes
Samstag, 18. Februar
18.30 Eucharistiefeier
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Annina Just (aj.),
Oliver Linow (oli.)
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.), Pascal
Wiederkehr (pw.)
Ständige Mitarbeiter:
Willy Neubauer (wn.),
Annemarie Schmidt-Pfister (asp.)
Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Heidi Haltiner, Tel. 044 910 88 26,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich,
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Küsnachter
Veranstaltungen & Freizeit
Interessierte Besucher stöberten im «Bücherwald», der in der Zentralbibliothek zu sehen ist.
Fotos: Jari Krucker
Eine Reise durch den «Bücherwald»
Basler Künstler Ingo Giezendanner
als Sieger hervor und durfte sich somit an die Umsetzung des Projektes
machen.
Die Zentralbibliothek
feiert ihr 100-jähriges
Bestehen. Zum Jubiläum
hat sie sich in Zusammenarbeit mit Künstler Ingo
Giezendanner ein spezielles
Geburtstagsgeschenk
gemacht.
Eine Reise in entfernte Städte
Jari Krucker
«Es ist keine gewöhnliche Vernissage, an der wir uns heute treffen»,
stellte Lothar Schmitt, Fachreferent
für Kunst, Architektur und Archäologie an der Zentralbibliothek Zürich,
gleich zu Beginn klar. Dafür wäre eine Bibliothek ein sehr schlechter Ort.
Der Grund, weshalb man sich trotzdem an der Zähringerstrasse versammelt hat, ist einfach. Die Vorstellung des «Bücherwaldes» von Künstler Ingo Giezendanner ist Teil eines
grösseren Ereignisses: des 100. Geburtstags der Zentralbibliothek.
Ein besonderes Geschenk
Entsprechend gross war auch der
Menschenandrang an diesem speziellen Event. Der Saal, in welchem
Christoph Meyer, Vizedirektor der
Zentralbibliothek, Lothar Schmitt und
auch der Künstler Ingo Giezendanner
selbst ein paar Worte über das
Kunstwerk verloren, war bis auf den
letzten Platz besetzt. Nicht zu Un-
Christoph Meyer (links) und Künstler Ingo Giezendanner.
recht, denn hinter dem «Bücherwald» verbirgt sich eine schöne Geschichte. Kein Wunder, betitelte es
Christoph Meyer als «ein perfektes
Geburtstagsgeschenk, mit dessen
Umsetzung wir nicht zufriedener sein
könnten».
Lange hat man sich bei der Zentralbibliothek überlegt, was man anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums für
ein Denkmal erschaffen könnte. Am
Ende hat man sich gegen eine Skulptur aus Bronze und für eine «Bücher-Skulptur» entschieden. Lothar
Schmitt begründet den Entscheid so:
«Texte sind langlebiger als materielle
Monumente. Deshalb sind Bücher besonders geeignet, Erinnerungen über
die Zeiten hinweg wachzuhalten.» In
einem Wettbewerb ging dann der
Daraus ist der «Bücherwald» entstanden. Dabei wird der Leser auf eine Reise mitgenommen. Eine Reise,
die in der Zentralbibliothek startet
und über Berlin, Moskau, Peking,
Hongkong, Schanghai bis nach Tokio
führt.
Der Leser taucht in die urbanen
Lebensräume ein, die Ingo Giezendanner während seines Abenteuers
durchquert hat. Festgehalten hat er
diese, indem er die unterschiedlichsten Schriftzeichen und Motive wie
Bäume, Blätter, Hände oder Bücher
abgezeichnet hat. Der «Bücherwald»
enthält keinen Text, sondern nur
selbst gemalte Bilder. «Die abgebildeten Symbole und Motive scheinen auf
den ersten Blick austauschbar. Doch
ihre Erscheinung in sich immer wieder ändernden Konstellationen geben
dem Buch einen einzigartigen Zusammenhang», beschrieb Lothar
Schmitt das Kunstwerk.
Ingo Giezendanner selbst fühlt
sich geehrt, dass er sein Kunstwerk
in der Zentralbibliothek ausstellen
darf. Dieses wird noch bis zum
2. August dort zu sehen sein.
www.zb.uzh.ch
So wirkt die Sprache des Märchens auf die Leser
An der nächsten Veranstaltung des
Literaturforums «booXkey» dreht
sich alles um das Thema «Die Sprache des Märchens und deren Wirkung». Marie-Helen Lüchinger vom
Literaturforum gibt unter anderem
Einblick in die Kommunikationsweise des Märchens, wie es zu den Leserinnen und Lesern spricht, was es
erzählen will, wie es auf die Seele
wirkt und deren Entwicklung beeinflusst.
Die Referentin Marie-Helen Lüchinger ist Psychologin und Neurofeedbacktherapeutin mit langjähriger Erfahrung. (pd.)
Donnerstag, 23. Februar, 9.30 Uhr bis
11.30 Uhr. «booXkey»-Vortrag Marie-Helen Lüchinger zum Thema «Die Sprache
des Märchens und deren Wirkung». Chrottegrotte, Küsnacht. Der Unkostenbeitrag
beträgt 15 Franken.
Marie-Helen Lüchinger erklärt, wie Märchen zu Lesern sprechen.
Foto: zvg.
Nr. 7
16. Februar 2017
11
12
Küsnachter
Nr. 7
MEINUNG / AKTUELL
16. Februar 2017
Poetisch-politisches
Kabarett in Zürich
LESERBRIEF
Sind die Küsnachter
Stimmbürger
gleichgültig?
Das Verdikt ist klar, beide Vorlagen
zur Zentrumsgestaltung wurden klar
verworfen. Dies als Gleichgültigkeit
der abstimmenden Bevölkerung darzustellen, ist etwas befremdend (vgl.
Aussagen von Markus Ernst im «Tages-Anzeiger»-Artikel «Ausgeträumt
und weggespart» vom Dienstag,
14. Februar).
Schliesslich hat die Küsnachter
Bevölkerung damals wohl auch einer
Zentrumsplanung zugestimmt unter
der Prämisse, dass nicht wieder eine
Variante «Light» des früher verworfenen Projekts vorgelegt wird mit
denselben
verkehrstechnischen
Schwachpunkten. Auch wurde nur
circa die Hälfte der 5 Millionen Franken Planungskosten ausgegeben,
denn die andere Hälfte wäre erst bei
Ausführung des Projekts fällig geworden.
Könnte es einfach sein, dass das
Projekt bei der Bevölkerung nicht so
breit abgestützt war, wie der Gemeinderat und die Parteien wohl meinten? Dies hätte man schon an der Gemeindeversammlung vom Juni 2015
erahnen können, als die anwesenden
Stimmbürger sich mit überwältigendem Mehr für die Ausarbeitung des
Alternativprojekts «Parkdeck» ausgesprochen hatten.
Auch das Prädikat Sparwut
scheint fehl am Platz. Der Bevölkerung war damals nicht klar, welche
grossen Investitionen auf die Gemeinde zukommen werden und zudem bestand mit einem Ja zur USR
III auch die Gefahr erheblicher Mindereinnahmen der Gemeinde. Insofern war der Entscheid vorausblickend und pragmatisch.
Jede Niederlage ist eine Chance
für einen Neuanfang. Klar, die Küsnachter wollen etwas Zukunftsweisendes, Schöneres als den heutigen
Parkplatz, aber eben etwas Neues
und keine Kopie der früheren Projekte. Zur Diskussion steht die Anzahl
Parkplätze und die Notwendigkeit
von Gebäuden und ein benutzerfreundlicher Platz als Begegnungsort.
Damit stellte sich auch die Frage, den
Dorfkern autofrei zu gestalten. Das
wäre doch mal avantgardistisch.
Lasst uns nicht verzagen, sondern
mit neuem Elan ein nächstes Projekt
angehen, das auch verkehrstechnisch
der Bevölkerung und dem Gewerbe
gerecht wird.
Lorenz Meister, Küsnacht
«Mary», der
fünfte Streich
des
Duos
«schön&gut»,
bringt
am
Freitag
und
Samstag
im
Hochhaus am
Das Kabarett-Duo
Züricher Lim«schön&gut». F. zvg.
matplatz einmal mehr Wortwitz, Gesang, Satire
und grenzenlose Fantasie.
Auf dem Dorfplatz von Grosshöchstetten steht Agneta, die Lettin. Ihr
Herz klopft. Heute Abend soll sie eingebürgert werden. Von Gemeindepräsident Kellenberger höchstpersönlich.
Sein Herz schlägt für sie. Sie
schmeisst seinen Haushalt. Er aber
glaubt, sie gehe fremd. Mit Metzger
Schön. Schweizerin werden und dabei
fremdgehen? Geht gar nicht.
«Schön&gut» sind Anna-Katharina
Rickert und Ralf Schlatter. Seit 2003
stehen sie mit ihrem poetischen und
politischen Kabarett auf Kleinkunstbühnen der Deutschschweiz. (pd.)
IMMOBILIEN
«schön&gut» mit «Mary». Freitag, 17., und
Samstag, 18. Februar, jeweils 20 bis 22
Uhr. Im Hochhaus am Limmatplatz. Limmatstrasse 152. www.imhochhaus.ch,
www.schoenundgut.ch.
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