PDF-Datei - Mein schöner Garten

EXTRA: Gartenwege
Duftig bunt statt trist & grau
Blühende Fugen
Farbenfrohe Streifenmuster sind viel schöner
als mühevoll freigekratzte Flächen zwischen
dem Pflaster. Zudem sind sie pflegeleichter
und fördern auch die biologische Vielfalt
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Um die Begrünung zu
erleichtern, sollte man die
Fugen breiter anlegen. Dazu
passen unregelmäßig
geformte Natursteine perfekt. Dazwischen pflanzt
man klein bleibende Stauden wie den Sand-­Thymian
Fotos: GAP/GAP Photos (2), MSG/B. Rehm-Wolters, Marion Nickig, Maayke de Ridder (2)
1 Sand-Thymian (Thymus serpyllum), in fröhlichem Rosa als Streifen zwischen den Gehwegplatten platziert, verleiht dem Weg mehr Tiefe. Links im
Beet runden Hohe Fetthenne (Sedum ‘Herbstfreude’) und dahinter Schafgarbe (Achillea) das Bild harmonisch ab. 2 Römische Kamille (Chamaemelum nobile ‘Plenum’) sorgt mit ihren weißen Blütenköpfen für eine gewisse Leichtigkeit. Dennoch ist diese trittfeste Gartenpflanze überraschend robust
und kann sogar als Rasenersatz verwendet werden. 3 Das grüne Polster des Sternmooses (Sagina subulata) wird rechts gesäumt
von ­blauen Polster-Glockenblumen (Campanula portenschlagiana). Beide fühlen sich in Steingärten, Steinfugen und auf Mauerkronen sehr wohl
S
o sehr wir uns auch mühen,
Moos, Löwenzahn und Klee
schaffen es immer wieder, sich
in gepflasterten Fugen breitzumachen. Warum sollten wir also nicht
in die blühende Offensive gehen?
Schließlich ist das Ausbringen von
Herbiziden auf versiegelten Flächen wie
zum Beispiel gepflasterten Hofeinfahrten oder Grundstücksabgrenzungen
sowieso verboten.
„Aktive Fugenbegrünung“ lautet
daher die Zauberformel. Die Logik
dahinter ist einfach: Wo es üppig grünt
und blüht, haben unerwünschte Wildkräuter wenig Chancen, sich zu etablieren. Auch wenn Pflasterfugen eigentlich
Extremstandorte sind, ist eine Begrünung oft gar nicht so schwer – vorausgesetzt, es werden die richtigen Pflanzen
ausgewählt. Ideal sind solche, die man
Praxis-Tipps
I Ideal sind niedrig bleibende
Kräuter- und Duftpflanzen wie
die trittfeste Römische Kamille
oder Sand-Thymian (siehe Foto)
I Sternmoos, Mauerpfeffer,­
Katzenpfötchen (Antennaria)
und Hauswurz (Sempervivum)
sind wintergrün
I Vor dem Pflanzen den Wurzel ballen gründlich wässern und
Beikräuter aus Fugen entfernen.
I Wichtig: einmal im Jahr die ­
abgeblühten Fugenpflanzen mit
der Hand-Heckenschere oder ­
einem hoch eingestellten Rasen mäher zurückschneiden, das
Schnittgut danach entfernen
Mauerpfeffer (Sedum acre)
ist sehr anspruchslos. Das
­aus­dauernde Dickblattgewächs
gilt gegenüber Trockenheit
als resistent und v­ ermehrt
sich fast von selbst
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MEIN SCHÖNER GARTEN | März 2017