Liebe Neu-Anspacher! Nachstehend präsentiere ich Ihnen mein Programm zur Bürgermeisterwahl am 12. März 2017. Es wird ganz bewusst darauf verzichtet, ein schwer lesbares Programm über Dutzende von Seiten zu allen möglichen Stichpunkten von A bis Z zu erstellen; stattdessen möchte ich Ihr Augenmerk auf die Schwerpunkte meiner künftigen Arbeit richten, mein Programm ist daher wie folgt gegliedert: I. Transparenz, Offenheit und Bürgernähe II. Haushalt und Finanzen II. Stadtentwicklung IV. Sicherheit V. Wirtschaft und Gewerbe VI. Umwelt und Naturschutz Einige dieser Punkte überschneiden sich thematisch. Um Wiederholungen zu vermeiden, verweise ich deshalb auf vorhergehende Ausführungen. Ich habe dieses Programm im Sinne von Transparenz, Offenheit und Bürgerbeteiligung als Bürgerprogramm gestaltet. Für die Anregungen aus der Bürgerschaft, die Eingang in das Programm gefunden haben, soweit sie die hiesigen Themen trafen, darf ich mich bedanken. I. Transparenz, Offenheit und Bürgernähe Politik ist kein Selbstzweck. Die Politik - und damit im Wesentlichen die Frage, wie wir unser Zusammenleben ordnen und gestalten - muss sich vielmehr an den Bedürfnissen und Wünschen der Bürger orientieren. Die Bürger wählen die Parlamente. Sie allein sind es auch, die - privat oder in ihren Betrieben - die Steuern aufbringen. Es hat deshalb auf Dauer fatale Folgen für den gesamten Staat, wenn das Handeln von Verwaltung und Politik nicht transparent bleibt und wenn Bürger nicht in Entscheidungsprozesse der Politik einbezogen werden. Gerade auf kommunaler Ebene ist eine enge Einbeziehung der Bürger in die Entscheidungsprozesse ebenso möglich, wie die Nutzung der Instrumente des Bürger- und Vertreterbegehrens (Volksentscheide). Beim Thema Windkraft wurde erstmals in Neu-Anspach von einer solchen Volksabstimmung Gebrauch gemacht. Ich kann mir durchaus vorstellen, bei wichtigen und insbesondere öffentlich umstrittenen Themen auch zukünftig die Entscheidung in die Hand der Bürger zu legen. Mit bisher 4 Bürgerversammlungen jährlich - eine in jedem Ortsteil - wird zwar das gesetzliche Maß von mindestens einer jährlichen Bürgerversammlung bereits heute überschritten; dies reicht aber zur Einbeziehung der Bürger und zu deren Information bei weitem nicht aus. Im Falle meiner Wahl zum Bürgermeister von Neu-Anspach werde ich deshalb zu allen wichtigen Themen Bürger- und Anliegerveranstaltungen durchführen. Ich möchte die Meinung der Bürger und ihre Anregungen bereits kennen, bevor ich Vorlagen in den Magistrat oder die Stadtverordnetenversammlung einbringe. Es ist sinnvoller, diese Meinungen und Anregungen schon im Vorfeld zu berücksichtigen, als später nur noch marginale Korrekturen einbringen zu können. Bereits heute leisten viele Gemeindebedienstete bürgernahe Arbeit. Es ist zu überprüfen, wie die Tätigkeit der Verwaltung noch bürgernäher gestaltet werden kann, etwa durch die Möglichkeit digitaler Terminvereinbarungen für die diejenigen, die es wünschen, oder durch weitergehende Nutzung moderner Kommunikationsplattformen. Vor allen aber brauchen wir in Neu-Anspach einen neuen Stil der Politik. Eine Spaltung der Gesellschaft, wie sie sich beim Thema Windkraft ereignet hat, darf sich nie mehr wiederholen. Jetzt gilt es, die verschiedenen Gruppen wieder zusammenzuführen, damit wir gemeinsam an der Zukunft Neu-Anspachs arbeiten können. Mit einem befriedeten Neu-Anspach müssen wir an einem neuen Image für unsere Stadt arbeiten. Hierbei müssen wir in Zusammenarbeit mit dem Hessenpark auch dessen wertvolles Image nutzen, um das Gesamtimage der Stadt zu steigern. II. Haushalt und Finanzen Oberstes Ziel der Haushalts- und Finanzpolitik muss es sein, so rasch als möglich einen ausgeglichenen Haushalt hinzubekommen. In einem ausgeglichenen Haushalt ohne Neuverschuldung sind die Zahlungen für Zins- und Tilgung im Rahmen der bestehenden, langfristigen Investitionskredite bereits enthalten, sodass diese Kredite bei einem ausgeglichenen Haushalt nach und nach getilgt werden. In einem zweiten Schritt müssen wir noch mehr Ehrgeiz entwickeln und zu einem Haushaltsüberschuss kommen, der zur Tilgung der laufenden Defizite aus den Vorjahren und damit zum Abbau der Kassenkredite in Höhe von derzeit um 16 - 18 Millionen Euro - im Privatleben auch Dispokredit genannt - verwendet wird. Einige Gedanken zur Haushaltskonsolidierung lege ich nachfolgend dar: 1. Der Haushaltsplan mit einem Defizit von 4,5 Millionen Euro enthält eine sogenannte "Umsetzungsmatrix" (das ist ein von der Verwaltung erfundenes Wort für Sparbeschlüsse zum Haushalt), dies sind Kürzungen im Haushalt von rund 2,6 Millionen Euro, sodass das Defizit bei vollständiger Umsetzung dieser Matrix auf 1,9 Millionen Euro sinkt. Dieser Umsetzungsmatrix kann ich im Wesentlichen zustimmen, mit Ausnahme von zwei Punkten: Ich lehne den Wegfall des Angebots der Bibliothek für Erwachsene und eine Einschränkung des Bibliothekswesens rein auf Kinder und Jugendliche ab. Weiterhin spreche ich mich strikt dagegen aus, die Sportvereine bei den Hallenbenutzungsgebühren stärker zu belasten. Bisher betragen die Zahlungen der Vereine im Jahr rund € 25.000,00. Nach der Vorstellung des Bürgermeisters soll dieser Betrag auf € 80.000,00 mehr als verdreifacht werden. Dies ist für die Vereine unzumutbar und würde die wertvolle Jugend- und Integrationsarbeit der Vereine erheblich einschränken. Im Zusammenhang mit der "Umsetzungsmatrix" ist die Öffentlichkeit aber auch darauf hinzuweisen, dass es sich bei den 2,6 Millionen Euro nur zu einem geringen Teil um echte Einsparungen handelt, ein großer Teil (über 1 Million Euro alleine im Bereich der Straßenunterhaltung) bedeutet lediglich eine Verschiebung erforderlicher Sanierungsarbeiten in die Folgejahre, sodass diese Beträge in Zukunft auf die Stadt Neu-Anspach zukommen und lediglich für das Jahr 2017 eine Entlastung darstellen. 2. Der Haushaltsentwurf enthält ferner eine Übersicht über die freiwilligen Leistungen, die sogenannte "Liste der Grausamkeiten". Anders als im Falle der "Umsetzungsmatrix" kann ich dieser Liste und ihrer Umsetzung nicht zustimmen. Von der Schließung der Bücherei über die Schließung des Waldschwimmbades bis zu Streichungen beim Seniorennachmittag, den Städtepartnerschaften, den Volkstrauertag und den Leistungs- und Verdienstnadeln bis zur Einstellung sämtlicher Arbeiten an allen Sportplätzen enthält diese Liste tatsächlich nur Grausamkeiten, die zu einem völligen Kahlschlag des sozialen, kulturellen und sportlichen Lebens in der Stadt, was absolut inakzeptabel ist. 3. Bezüglich des dann noch verbleibenden restlichen Defizits in Höhe von rund 1,9 Millionen Euro bin ich nicht der Auffassung des Bürgermeisters, dass hier keine Einsparmöglichkeiten mehr bestehen und der Haushalt "ausgequetscht wie eine Zitrone" sei. Wenn jede einzelne Haushaltsposition noch einmal genau durchleuchtet und jeder Pfennig umgedreht wird, dann bestehen sehr wohl noch Einsparmöglichkeiten im Haushalt, auch wenn nicht verkannt werden darf, dass diese keinesfalls die Höhe haben, um das verbleibende Defizit vollständig auszugleichen. Die zur Klausursitzung des Haupt-und Finanzausschusses Ende Januar eingereichten Fragen der Fraktionen bieten eine gute Grundlage, alle Einzelpositionen noch einmal zu durchforsten. 4. Bei allen Bemühungen um Einsparungen und Nachhaltigkeit werden wir das Haushaltsdefizit aus eigener Kraft in den nächsten 1 bis 2 Jahren nicht vollständig ausgleichen können. Wer den Wählern signalisiert, er habe Patentrezepte zum Haushaltsausgleich, der schwindelt entweder ein wenig oder aber er hat bereits massive Steuererhöhungen im Hinterkopf. 5. Eine weitere Erhöhung der Grundsteuer B lehne ich ab. Die Versäumnisse der Vergangenheit und die mangelnde Finanzausstattung durch das Land Hessen können nicht auf dem Rücken der Bürger ausgetragen werden. Dies gilt umso mehr, als wir in den letzten Jahren schon mehrere Erhöhungsrunden hinter uns haben und der Steuersatz bereits jetzt unvertretbar hoch ist. Außerdem muss die Stadt für junge Familien attraktiv bleiben und nicht durch noch höhere Steuersätze abschrecken. 6. Zur Stabilisierung unserer wesentlichen Einnahmepositionen - Einkommenssteueranteile und Gewerbesteuer - ist es dringend erforderlich, so rasch als möglich weitere Gewerbegebiete und kleine, überschaubare Wohnbaugebiete auszuweisen. Unabhängig von der Ausweisung weiterer Gewerbegebiete muss für die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Neu-Anspach eine verstärkte Wirtschaftsförderung betrieben werden. Die Förderung der Wirtschaft schafft nicht nur attraktive Arbeits- und Ausbildungsplätze vor Ort, sie führt letztlich auch zu höheren Gewerbesteuereinnahmen. 7. Bei allen noch so intensiven Bemühungen wird eine dauerhafte Haushaltskonsolidierung, also nicht nur das Erreichen eines ausgeglichenen Haushalts, sondern auch der Defizitabbau aus den Vorjahren nur gelingen, wenn uns das Land Hessen nicht weiter im Regen stehen lässt. Bei Bund und Land sprudeln die Steuereinnahmen nur so - nie in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland hatten Bund und Länder derartig hohe Steuereinnahmen und mussten gleichzeitig ihre Kredite nur auf einem historisch niedrigen Zinsniveau bedienen. Das Gesetz über den kommunalen Finanzausgleich trägt dieser Situation nicht Rechnung, von den außerordentlichen Mehreinnahmen der übergeordneten Staatsebenen bekommen die Kommunen viel zu wenig ab. Überhaupt ist es völlig unverständlich, wie ein Gesetz, das Neu-Anspach zum finanziellen Verlierer macht, mit Stimmen aus Neu-Anspach den Landtag passieren konnte. Es müssen deshalb alle politischen und rechtlichen Mittel, auch außerhalb einer Grundrechtsklage der Kommune, ausgeschöpft werden, um das Land zu einer angemessenen Finanzausstattung der Kommunen zu bewegen, zumal ein ganz erheblicher Teil der kommunalen Ausgaben ja deshalb getätigt werden, weil das Land entsprechende Aufgabenbereiche und Standards rechtlich vorschreibt. 8. Die Stadt Neu-Anspach muss angesichts ihrer desolaten Haushaltslage verstärkt auf die Einwerbung von Drittmitteln setzen, was bisher sträflich vernachlässigt worden ist. Es gibt in der Bundesrepublik Deutschland eine Vielzahl regional und überregional agierender Institutionen, Firmen und Stiftungen, die gezielt kommunale Projekte im Bereich von Jugend- und Seniorenaktivitäten, des Sports und der Kultur fördern und bezuschussen. Die Einwerbung solcher Mittel, insbesondere für den Bereich der freiwilligen Leistungen, führt zu einer Entlastung des Stadtsäckels, auch wenn man mit diesen Summen letztlich keinen Haushalt retten kann, so ist es doch für die Stadt eine Erleichterung. 9. Bezüglich der Bücherei muss ein Umzug in ein städtisches Gebäude stattfinden, damit jährlich € 30.000,00 an Miete gespart werden, ohne dass das Leistungsangebot eingeschränkt wird. Mehrere im Bibliothekswesen erfahrene Personen haben außerdem eine ehrenamtliche Mitarbeit angeboten, sodass Personalkosten eingespart werden könnten. 10. Insgesamt ist darüber nachzudenken, wie Ehrenamt und städtische Politik zum gegenseitigen Nutzen stärker verzahnt werden können. Schon in der Vergangenheit gab es hier positive Beispiele, so haben etwa Elterninitiativen Spielplätze hergerichtet oder es wurden Pflegepatenschaften übernommen. 11. Die Stadt muss detailliert prüfen, inwieweit es im Einzelfall sinnvoll und möglich ist, Straßen an überregionale Trägerschaften von Kreis, Land und dem Bund zu überführen, um in diesen Bereichen Pflege- und Unterhaltungskosten sowie Kosten für den Winterdienst einzusparen. 12. Wir müssen unsere Straßen regelmäßig unterhalten und ausbessern, damit möglichst wenig teure Grundsanierungen erforderlich werden, die ihrerseits zu einem gewissen Prozentsatz wieder von den Bürgern getragen werden müssten. 13. Die interkommunale Zusammenarbeit ist auszubauen, soweit hiervon wirklich Spareffekte ausgehen und keine Nachteile für die Bürger durch Leistungseinschränkungen entstehen. Wenn uns die von mir angesprochene Befriedung in der Stadt gelingt, dann wird auch ein gemeinsamer Schuldenabbau einfacher sein. III. Stadtentwicklung Besonderes Gewicht muss in den nächsten Jahren die Weiterentwicklung unserer Heimatstadt haben. Zunächst einmal ist es wichtig, neue Gewerbegebiete und kleine, überschaubare Wohngebiete auszuweisen. Bereits oben beim Thema Haushalt und Finanzen ist darauf hingewiesen worden, dass eine dauerhafte Konsolidierung unserer Gemeindefinanzen nur möglich ist, wenn wir höhere Gewerbesteuereinnahmen durch die Ansiedlung von Gewerbe erzielen und durch zusätzlich Einwohner unser Einkommenssteueranteil steigt. Geeignete Standorte für Gewerbe- und Wohnflächen müssen im Rahmen einer Stadtentwicklungsplanung (Masterplan) gefunden werden. Eine frühzeitige Festlegung auf einzelne Standorte kann ich nicht treffen, da seriöser Weise alle in Betracht kommenden Standorte zunächst untersucht werden müssen, inwieweit sie unter rechtlichen Gesichtspunkten (z. B. im Hinblick auf umwelt- und naturschutzrechtliche Vorschriften) umsetzbar sind. Darüber hinaus liegt die Entscheidung über die Standorte nicht alleine in der Kompetenz der Neu-Anspacher Politik. Vielmehr müssen diese Flächen auch in den Regionalplan aufgenommen werden, was eine Zustimmung des regionalen Planungsverbandes voraussetzt, außerdem müssen die jeweiligen Landabgeber auch bereit sein, ihre Flächen zu veräußern. Es ist daher sinnvoll, zunächst einmal möglichst viele Standorte in eine Untersuchung mit einzubeziehen, damit am Ende einige wenige geeignete Bereiche realisiert werden können. Für mögliche Gewerbegebiete gilt für mich als oberster Grundsatz, dass diese an die Heisterbachstraße oder bestehende Kreis-, Landes- oder Bundesstraßen angeschlossen werden müssen, um zusätzlichen Verkehr aus den Neu-Anspacher Ortsteilen herauszuhalten. Damit Neu-Anspach auch für zuziehende junge Familien attraktiv bleibt, dürfen die Grundsteuern, die nach mehreren Erhöhungsrunden ohnehin schon hoch sind, keine Ausmaße annehmen, die einen abschreckenden Effekt auslösen. Für die jungen Familien ist das Angebot in der Kinderbetreuung ebenso attraktiv zu halten, wie das Angebot der schulischen Versorgung. Der Stadtentwicklungsplan (Masterplan) hat aber nicht nur die Ausweisung neuer Gebiete zum Gegenstand, sondern beschäftigt sich ganz wesentlich auch mit der Entwicklung der bestehenden Wohn- und Gewerbegebiete. Gute Einkaufsmöglichkeiten und Gaststätten bereichern unsere Stadt vor allem dann, wenn sie in attraktiven Innenbereichen anzutreffen sind. Deshalb beschäftigt sich der Masterplan auch mit der Steigerung der Wohn- und Einkaufsqualität in den innerstädtischen Bereichen. Außerdem soll er vorgeben, welches Gesicht unsere Stadt in Zukunft trägt. In Zukunft werden in den Altortsbereichen zahlreiche große Grundstücke zur Vermarktung und Bebauung anstehen, die Bahnhofstraße 30 war/ist hier nur ein erste Beispiel für viele, die folgen werden. Es geht nicht an, dass weiterhin nur bauvorhabenbezogene Bebauungspläne erstellt werden. Diese können den Verdacht erwecken, für jeden Investor werde "ein eigenes Süppchen gekocht", sie können auch den Eindruck erwecken, es werde nach Sympathie anstatt nach inhaltlichen Kriterien entschieden. Der Stadtentwicklungsplan muss deshalb auch Leitlinien für eine generelle Behandlung derartiger Grundstücke in der Zukunft liefern. Dabei will ich besonders darauf achten, dass soziale Aspekte ihren Eingang in die Beratungen finden, damit möglichst viel bezahlbarer Wohnraum entsteht. Schließlich muss sich der Masterplan auch der Frage stellen, welche attraktiven Freizeitmöglichkeiten unseren Jugendlichen und jungen Erwachsenen außerhalb der unendlich wertvollen Jugendarbeit unserer Vereine geboten werden können. IV. Sicherheit Als vorrangige Aufgabe betrachte ich es, eine neue Sicherheitsoffensive für Neu-Anspach zu starten. Die Berichte über die nicht enden wollenden Wohnungseinbrüche erschrecken mich von Tag zu Tag stärker. Dies gilt umso mehr, als in letzter Zeit auch nicht davor zurückgeschreckt worden ist, Gewalt gegen ältere Menschen anzuwenden. Diesen unerträglichen Zustand dürfen wir nicht hinnehmen, wir dürfen ihn nicht als Begleiterscheinung im Alltagsgeschehen untergehen lassen. Neu-Anspach braucht eine neue Sicherheitsoffensive. Hierzu gehört ein Konzept, welches die verschiedenen erforderlichen Aspekte bündelt: 1. Prävention. 2. Erhöhte Aufmerksamkeit. 3. Verbesserung der Beratung durch Polizei und private Firmen für die Sicherung von Häusern. 4. Verbesserung der Aufklärungsarbeit durch die Polizei. 5. Stärkere Präsenz der Polizeibehörden durch mehr Streifengänge- und Fahrten. 6. Kameraüberwachung an geeigneten Stellen. Es darf in diesem Zusammenhang nicht verkannt werden, dass der Bürgermeister als Ortspolizeibehörde in diesen Bereichen nur eingeschränkte Befugnisse und Zuständigkeiten hat. Diese müssen jedoch genutzt werden, um in Zusammenarbeit mit den anderen zuständigen Stellen und Behörden zu einer Verbesserung der Sicherheitslage in Neu-Anspach zu kommen. V. Wirtschaft und Gewerbe Die Förderung von Wirtschaft und Gewerbe führt nicht nur, wie oben bereits dargelegt, zu einer Stärkung der Finanzkraft Neu-Anspachs. Die Schaffung guter und wohnortnaher Arbeitsplätze ist hiermit ebenfalls verbunden. Solche wohnortnahen Arbeits- und Ausbildungsplätze machen die Stadt nicht nur für ihre Bürger attraktiv, möglichst kurze Wege zum Arbeitsplatz dienen auch dem Umwelt- und Naturschutz. Besonders viel Wert müssen wir bei der Ansiedlung von Betrieben auf das Vorhandensein qualifizierter Ausbildungsplätze legen. Gute Ausbildungsplätze für unsere Jugendlichen sind das beste Fundament für die Zukunft, es ist besser, unseren Jugendlichen hier Chancen und Perspektiven zu eröffnen, anstatt fremde Kräfte anzuwerben, soweit dies möglich ist. Auf die Ausweisung neuer Gewerbeflächen und die Förderung des innerstädtischen Gewerbes ist oben im Rahmen der Finanzen und des Stadtentwicklungsplans schon eingegangen worden. Die Stadt muss gut mit dem heimischen Gewerbe (Handel, Handwerk, Dienstleister und Produktion) zusammenarbeiten. Ich setze mich dafür ein, im Rahmen der bestehenden rechtlichen und wirtschaftlichen Möglichkeiten heimische Unternehmen bei der Auftragsvergabe zu bevorzugen. Wir müssen intensive Kontakte zum Gewerbeverein pflegen, der für unsere Stadt sehr viel tut und unverzichtbar ist. Es darf nicht sein, dass in manchen politischen Kreisen Unternehmen und Betriebe nur nach ihren Gewerbesteuerzahlungen bewertet werden. Alle sind wichtig, um die Infrastruktur der Versorgung unserer Bürger zu gewährleisten. Wir müssen deshalb jedes einzelne Unternehmen wertschätzen. Der Wirtschaftsförderung muss innerhalb der Verwaltung wieder ein höherer Stellenwert beigemessen werden, die Wirtschaftsförderung kann nicht nebenbei zwischen Tür und Angel erledigt werden. Die Wirtschaftsförderung muss intensiv mit dem Gewerbeverein und dem Wirtschaftsbeirat zusammenarbeiten. Ein - allerdings wirklich nur erster - Schritt ist hier die Einführung einer Unternehmersprechstunde. VI. Umwelt und Naturschutz Der Erhalt unserer wunderschönen Natur im Naturpark Hochtaunus ist nicht nur ethisch-moralische Verpflichtung im Rahmen der Wahrung unserer Schöpfung, sondern steigert die Lebensqualität für uns alle. Ich will mich deshalb für die verstärkte Umsetzung von Umwelt- und Naturschutzprojekten in NeuAnspach stark machen. Hierzu zählen insbesondere auch Projekte, die dem Artenschutz dienen. Mit einem Schwerpunkt im Umwelt- und Naturschutz können wir unsere Stadt in der Zukunft auch sehr positiv gestalten, weil es in diesem Bereich zahlreiche Möglichkeiten gibt, kleine Projekte an den verschiedenen Stellen mit minimalem finanziellem Aufwand umzusetzen. Besonders wichtig für einen effektiven Umwelt-, Natur- und Artenschutz ist ein systematisches Vorgehen und eine Vernetzung der verschiedenen Projekte. Im Rahmen des Stadtentwicklungsplans sind die Belange des Umwelt- und Naturschutzes besonders zu berücksichtigen, dies gilt sowohl für die Umweltprojekte selbst, als auch für die Ausweisung neuer Gebiete, die möglichst flächenschonend vollzogen werden und durch bessere Ausgleichsmaßnahmen begleitet werden müssen. In der Feldgemarkung müssen die Lebensbedingungen für wichtige Arten, wie etwa den Feldhasen und das Rebhuhn durch den Erhalt von Wiesenwegen, Ackerrandstreifen und Feldgehölzen verbessert werden. Nicht zuletzt gehört hierzu die Erstellung eines Feldgehölzekatasters und die damit verbundene Planung regelmäßiger Pflegeschnitte. Die Feldgemarkung ist durch Neuanlage von Feldhecken und Blühflächen naturnäher zu gestalten. Sämtliche Maßnahmen müssen in Zusammenarbeit mit unseren örtlichen Landwirten erfolgen, deren Belange sind zu berücksichtigen, nur mit unseren Landwirten als Partnern wird ein effektiver Natur- und Umweltschutz in der Feldgemarkung möglich sein. In unseren Wäldern müssen wir eine naturverträgliche und naturnahe Waldbewirtschaftung mit Förderung eines artenreichen Waldes sicherstellen, es gilt Wildruhezonen einzurichten, wir wollen hier einen Einklang zwischen den Belangen des Wildes und dem Wald als Ort der Naherholung, des Freizeitsports und der Naturpädagogik schaffen. Die genannten Ziele sollen in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft, dem Forst, den Jägern und den Naturschutzverbänden erreicht werden. Hierzu will ich einen regelmäßigen runden Tisch einrichten und mit Schulen und Universitäten kooperieren. Für die Förderung des Natur-, Umwelt- und Artenschutzes sind verstärkt Mittel von übergeordneten Ebenen - Kreis, Land, Bund und Europa - zu akquirieren. Im Zusammenhang mit der Anlage entsprechender Projekte und den damit im Einklang stehenden Pflegemaßnahmen sollen die hier gewonnen Rohstoffe (Hölzer) für unser Holzhackschnitzelheizkraftwerk unter Reduzierung des leider noch hohen Ölverbrauchs genutzt werden, um den bisherigen Verbrauch wertvollen und anderweitig verkäuflichen Holzes aus dem Wald zu reduzieren. So können wir erhebliche Gelder einsparen bzw. an anderer Stelle erwirtschaften, damit trägt der Umwelt- und Naturschutz auch zur Haushaltsentlastung bei. Im Hinblick auf den Klimaschutz gilt es das Potential von Energieeinsparungen noch viel effizienter zu nutzen, hier muss zunächst die Stadt bei den öffentlichen Gebäuden und der Straßenbeleuchtung mit gutem Beispiel vorangehen, das Angebot an unsere Bürger zur Beratung von Energieeffizienzmaßnahmen ist zu steigern. Überdies gilt es erneuerbare Energien bei der Planung von Wohn- und Gewerbegebieten verstärkt zu berücksichtigen. Ich bitte Sie um Ihr Vertrauen und Ihre Stimme am 12. März 2017. Bitte machen Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch. Briefwahl ist bereits ab dem 30. Januar 2017 möglich.
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