MONTAG, 13. FEBRUAR 2017, STAND 19 UHR News am Abend Sonderveröffentlichung Jahresempfang des Mittelstands Mit 3.400 Gästen setzte der Jahresempfang des BVMW zum Auftakt des Wahljahres einen Akzent in der Bundeshauptstadt. Hochrangige Repräsentanten aus Diplomatie, Politik und Wirtschaft waren zu Gast bei Deutschlands führendem Mittelstandsverband. G länzender Auftritt: Zum größten ven. Deutschland drohe Gefahr von außen Jahresempfang im politischen Ber- und innen. Trump, Brexit, Finanzkrise, nielin hatte der Bundesverband mit- mand wisse, was das Jahr noch bringe. Unter telständische Wirtschaft (BVMW) in der von Washington angestrebten Dereguliedas Hotel Maritim Berlin geladen. In glanzvol- rung der Finanzmärkte werde vor allem Eurolem Ambiente feierten am heutigen Abend pa leiden. „Die nächste weltweite Finanz- und mehr als 3.400 Unternehmer, Spitzenpoliti- Wirtschaftskrise ist programmiert.“ ker aller Parteien, Parlamentarier, darunter Deutliche Worte richtete der Gastgeber an 90 Abgeordnete des Bundestages, 80 Bot- die Politik: Statt unser Land auf globale Risischafter sowie weitere hochrangige Gäste ge- ken, Demografie und Digitalisierung vorzubemeinsam mit dem Verband. reiten, rolle die Bundesregierung die Agenda Als Ehrengäste und Redner konnte der 2010 zurück. Deutschland müsse mehr in seideutsche und europäische ne Zukunft investieren. „Was Mittelstandspräsident Mario wir nicht brauchen, sind imOhoven Jahr die Staatspräsimer neue Umverteilungsordentin Estlands, Kersti Kalgien“, warnte Mario Ohoven „Wir brauchen julaid, Bundeswirtschaftsmit Blick auf den Bundestagsministerin Brigitte Zypries, Investitionen statt wahlkampf. Bundesinnenminister Dr. Als Schrittmacher der DigiUmverteilung.“ Thomas de Maizière, den talisierung stellte StaatspräsiMITTELSTANDSBundesvorsitzenden von dentin Kersti Kaljulaid Estland PRÄSIDENT Bündnis 90/Die Grünen, Cem vor, das digitale Vorzeigeland MARIO OHOVEN Özdemir, und den GeneralinsEuropas. Dazu kämen ein einpekteur der Bundeswehr, Volfaches Steuersystem und miker Wieker, begrüßen. nimale Bürokratie. Die BedeuIn seiner Eröffnungsanspratung des unternehmerischen che stimmte Mario Ohoven den Mittelstand Mittelstands für die Wettbewerbsfähigkeit auf große Herausforderungen ein. „2017 wird Deutschlands hob Bundeswirtschaftsministeein Entscheidungsjahr für uns alle“, so Oho- rin Brigitte Zypries hervor. Die SPD-Spitzen- politikerin gilt als Expertin für die Digitalisierung der Wirtschaft. Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière wies auf die Wichtigkeit von Wirtschaftsschutz für Mittelständler hin. Unsere Sicherheit werde nicht nur durch Terror, sondern auch durch Wirtschaftsspionage bedroht. Cem Özdemir präsentierte sich als „Realo“ mit Herz für den Mittelstand. Der Grünen-Chef gehört dem Politischen Beirat des BVMW an – wie auch Brigitte Zypries vor Übernahme ihrer Regierungsämter. Der Mittelstandspartner Bundeswehr stand im Zentrum der Rede von Volker Wieker. Der Generalinspekteur unterstrich die Bedeutung der Bundeswehr, von weltweiten Einsätzen bis zum Auftraggeber für die mittelständische Wirtschaft vor Ort. Einen besonderen Höhepunkt stellte die Verleihung des Ehrenpreises des deutschen Mittelstandes 2017 an Wolfgang Clement dar. Der frühere SPD-Bundesminister und NRW-Ministerpräsident gehört zu den Vätern der Agenda 2010. In seiner Laudatio würdigte Mario Ohoven die besonderen Verdienste Clements um Soziale Marktwirtschaft und freies Unternehmertum. „Unser Land braucht mehr mutige Politiker wie Sie“, betonte der Mittelstandspräsident. Über 3.400 hochkarätige Gäste beim Jahresempfang 2017 des Mittelstands in Berlin. Mehr Fotos vom Jahresempfang des BVMW auf den Seiten 4 und 5 Wirtschaft & Politik MONTAG, 13.2.17 WIRTSCHAFT & POLITIK 2 News am Abend Trumps Sicherheitsberater wackelt Der Nationale Sicherheitsberater der US-Regierung, Michael Flynn, gerät wegen eines Telefongesprächs mit dem russischen Botschafter in Washington zunehmend unter Druck. Es geht um den Vorwurf, dass er mit dem Diplomaten Sergei Iwanowitsch Kisljak im Dezember über Sanktionen gegen Moskau gesprochen und dazu später falsche Angaben gemacht haben soll. Flynn hatte Ende Dezember mit dem Botschafter telefoniert, etwa zur gleichen Zeit als der scheidende Präsident Barack Obama neue Sanktionen gegen Russland verhängte. Das Weiße Haus bestätigte die Kontakte. Trumps Sprecher Sean Spicer sagte jedoch, dabei sei es nicht um die Sanktionen gegangen. Die „Washington Post“ berichtete unter Berufung auf ehemalige und aktuelle Regierungsvertreter, dass es in dem Gespräch sehr wohl um die Sanktionen gegangen sei. Ein Sprecher Flynns sagte der Zeitung, dass dieser sich zwar nicht an eine Erwähnung der Sanktionen erinnern könne, aber auch nicht gänzlich ausschließen könne, dass es nicht um das Thema gegangen sei. Flynn trat wiederholt dafür ein, die Beziehungen mit Russland zu verbessern und gemeinsam die Terrormiliz IS zu bekämpfen. Trump hatte ihn im Februar 2016 zu seinem Berater für Sicherheitsfragen gemacht. Er entwickelte sich zu einem der loyalsten dpa Köpfe. Kampf den Dreckschleudern ► China erwägt harte Einschnitte, um den Smog einzudämmen. ► Stahl- und Düngerproduktion soll gedrosselt werden. I m Kampf gegen die Luftverschmutzung erwägt China einem internen Plan zufolge drastische Einschränkungen der Produktion von Stahl und anderen Industriegütern. Die Maßnahmen konzentrieren sich auf die für Smog besonders anfällige Heizperiode von Ende November bis Ende Februar, wie aus einem Reuters vorliegenden Gesetzesentwurf des Umweltministeriums hervorgeht. In dieser Zeit soll demnach in 28 Städten die Stahl- und Düngerproduktion um mindestens die Hälfte sowie die Aluminiumherstellung um wenigstens ein Drittel gekürzt werden. Die Städte im Visier des Ministeriums – darunter Peking – liegen in den Kohle- und Stahlrevieren an der Ostküste des Landes. Die Regionen sind dicht bevölkert und haben besonders stark mit Smog zu kämpfen. Gerade in diesem Winter führten die Abgase von Kohleheizkraftwerken, der Schwerindustrie und des wachsenden Autoverkehrs im Nordosten der Volksrepublik zu extremer Luftverschmutzung. Nach Tanz im Smog: China will die Luft an der Ostküste verbessern. rtr Reuters-Berechnungen würden die auf drei Monate ausgelegten Einschränkungen die chinesische Stahlproduktion aufs Jahr gerechnet um acht Prozent und den Aluminiumausstoß um 17 Prozent verringern. Sollten die Einschnitte tatsächlich kommen, dürfte dies die Preise für Stahl und Aluminium in die Höhe treiben. Die Produktionskürzungen könnten andererseits aber auch die Nachfrage nach Eisenerz bremsen und insgesamt für Unruhe unter Bergbaukonzernen, Versorgern und Rohstoffhändlern sorgen. Auch das Kohlegeschäft wäre betroffen, weil nach dem Entwurf im besonders wichtigen Hafen Tianjin ab einem bestimmten Zeitpunkt keine Kohle mehr umgeschlagen werden darf. Der Verkehr soll ins weiter nördlich gelegene Tangshan umgeleitet werden. Bis wann das Ministerium über die Einschränkung entscheidet, ist unklar. Fraglich wäre zudem, ob die Einschnitte überhaupt durchzusetzen sind. Darauf deutete eine heute von Greenpeace veröffentlichte Studie hin, nach der die chinesische Stahlproduktion 2016 unter dem Strich um 36,5 Millionen Tonnen gestiegen ist – obwohl die Pekinger Führung im Kampf gegen weltweite Überkapazitäten die Schließung zahlrtr reicher Anlagen angekündigt hatte. Peru hofft im „Toledo-Krimi“ auf die USA Peru hat US-Präsident Donald Trump um Hilfe bei der Ergreifung des per Haftbefehl gesuchten Ex-Präsidenten Alejandro Toledo gebeten. Der aktuelle Amtsinhaber, Pedro Pablo Kuczynski, habe das Thema persönlich während eines Telefonats mit US-Präsident Trump angesprochen, berichtete die Nachrichtenagentur Andina. Die US-Regierung solle die rechtlichen Möglichkeiten für eine Auslieferung überprüfen. Toledo wird in San Francisco vermutet, zuvor hatte Israels Regierung ihm eine Einreise nach Israel verweigert. Seit Tagen entwickelt sich die Suche mit Hilfe von Interpol zum Krimi: Toledo wird vorgeworfen, Bestechungsgelder in Höhe von 20 Millionen US-Dollar vom brasilianischen Baukonzern Odebrecht für den Bau der Interoceánica in Peru angenommen zu haben – die Straße verbindet Atlantik und Pazifik über Tausende Kilometer in Südamerika. Odebrecht soll in zwölf Exporte treiben Japans Wachstum Die japanische Wirtschaft ist Ende 2016 vor allem wegen gut laufender Exporte das vierte Quartal in Folge gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von Oktober bis Dezember auf das Jahr hochgerechnet um 1,0 Prozent zu, wie die Regierung mitteilte. Wichtigste Konjunkturstütze waren die Exporte. Beflügelt vom schwachen Yen wuchsen sie so kräftig wie seit zwei Jahren nicht mehr. Dagegen stagnierte der private Konsum, der etwa 60 Prozent der Wirtschaftsleistung ausmacht. Uno wegen Zwangsabschiebung in der Kritik Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) beschuldigt die Uno, Komplize zu sein bei der erzwungenen Rückkehr Hunderttausender afghanischer Flüchtlinge aus Pakistan in ihr vom Krieg zerrüttetes Heimatland. Unter anderem wegen zunehmender Spannungen zwischen der afghanischen und pakistanischen Regierung waren 2016 rund 600 000 Afghanen aus Pakistan nach Afghanistan zurückgekehrt – oft unfreiwillig. HRW: „die größte rechtswidrige Zwangsabschiebung von Flüchtlingen“. Zigtausend Rumänen gehen auf die Straßen In der rumänischen Hauptstadt Bukarest haben mindestens 50 0000 Menschen erneut gegen die Regierung protestiert. Auch in anderen Städten waren wieder Zehntausende Regierungsgegner auf den Straßen. Es ist bereits der 13. Tag eines Massenprotests der Bevölkerung, der durch Pläne für eine Lockerung der Korruptionsregeln ausgelöst wurde. Impressum Handelsblatt News am Abend Ländern Schmiergelder in Höhe von rund 785 Millionen USDollar gezahlt haben, der Skandal bringt ehemalige und amtierende Staatschefs in Lateinamerika derzeit in Bedrängnis Auch Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos, soll im Wahlkampf 2014 Spenden von Odebrecht dpa erhalten haben. Verlag: Handelsblatt GmbH Geschäftsführung: Gabor Steingart (Vorsitzender), Frank Dopheide, Ingo Rieper, Gerrit Schumann Corporate Editions: Andrea Bartusch Tel.: 0211–887–1097 E-Mail: [email protected] Redaktion: Sven Afhüppe (verantw.) Peter Pfister (Red.-leitung), Sabine Haupt, Karen Wientgen Producing: Heide Braasch Anschrift: Kasernenstr. 67 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0) 211–887–1550 E-Mail: [email protected] www.newsamabend.com MONTAG, 13.2.17 Ischinger: Wegen US-Drängelns nicht aufrüsten Deutschland sollte nach Ansicht des Chef der Münchener Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, nicht allein aufgrund USamerikanischer Forderungen aufrüsten. Es könne nicht sein, dass Deutschland mehr für Verteidigung ausgebe, nur weil die USA das forderten, sagte Ischinger. Die Verteidigungsausgaben müssten sich hingegen aus einer kühlen Berechnung der deutschen sicherheitspolitischen Interessen ergeben. „Es geht also nicht darum, was sich irgendein drittklassiger Knabe im Pentagon hier ausdenkt.“ Es gehe vielmehr darum, was die Bundeswehr benötige, um das Land zu schützen. dpa WIRTSCHAFT & POLITIK 3 News am Abend Ex-BLB-Chef zu mehr als sieben Jahren Haft verurteilt In Nordrhein-Westfalen ist der Ex-Chef des landeseigenen Baubetriebs BLB, Ferdinand Tiggemann, wegen Bestechlichkeit und Untreue zu sieben Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Die Richter des Landgerichts Düsseldorf gingen damit sogar über die Forderung der Staatsanwaltschaft von sechs Jahre Haft hinaus. Im Prozess ging es um eine millionenschwere Korruptionsaffäre bei landeseigenen Bauprojekten in NRW. In mehreren Fällen, bei denen das Land durch den Baubetrieb BLB als Bauherr auftrat, sollen dem Steuerzahler durch Korruption und Untreue Schäden in Millionenhöhe entstanden sein. Björn Höcke droht Rauswurf aus der AfD EU trotzt bisher US-Störfeuer ► Die protektionistischen Töne treffen Wirtschaft kaum. ► Erstmals wird in allen Ländern Wachstum erwartet. T rotz protektionistischer Töne aus den USA und den anstehenden Brexit-Verhandlungen stehen die Zeichen in Europa nach Ansicht der EU-Kommission auf Aufschwung. „Erstmals seit fast einem Jahrzehnt ist in allen EU-Mitgliedstaaten für den gesamten Prognosezeitraum (2016–2018) Wachstum zu erwarten“, teilte die Brüsseler Behörde heute mit. Für die Euro-Zone rechnet sie im laufenden Jahr mit einem Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 1,6 Prozent, das 2018 auf 1,8 Prozent ansteigen dürfte. Dennoch sei der Ausblick mit einer ungewöhnlich hohen Unsicherheit behaftet. Dazu zählten unter anderem die noch unklare Ausrichtung der USRegierung unter Präsident Donald Trump, eine Vielzahl von Wahlen in Europa und die anstehenden britischen EU-Austrittsverhandlungen. Wirtschafts- und Finanzkommissar Pierre Moscovici verwies mit Blick auf das Brexit-Votum darauf, dass sich die Wirtschaft in Europa trotz Störfeuers EU-Kommissar Pierre Moscovici präsentiert seien Konjunkturprognose. von außen als widerstandsfähig erwiesen habe. Daher sei es wichtig, alle zur Verfügung stehenden Mittel zur Unterstützung des Wachstums zu nutzen. EU-Kommissionsvize Valdis Dombrovskis mahnte die Staaten zugleich, bei ihren Reformanstrengungen nicht nachzulassen. Angesichts einer anziehenden Inflation dürften sie sich nicht zu sehr darauf verlassen, dass die für Konjunkturimpulse sorgende ultra-lockere Geldpolitik der Europäischen ap Zentralbank (EZB) „auf Dauer“ bestehen bleibe. Die EU-Kommission erwartet zudem, dass die Verbraucherpreise im Euro-Raum 2017 um 1,7 Prozent steigen werden. Damit würde die Inflationsrate nur leicht unter der von der EZB angestrebten Marke von knapp zwei Prozent bleiben. Um ihr Ziel zu erreichen, pumpen die Hüter des Euro bereits seit März 2015 Woche für Woche über den Kauf von Staatsanleihen Millirtr arden in das Finanzsystem. Exporteure bangen um aufkeimendes Iran-Geschäft Ein Jahr nach Aufhebung der Atom-Sanktionen nimmt der deutsche Export in Iran allmählich Fahrt auf. Die Nachfrage nach Maschinen „Made in Germany“ wächst, und mit dem steigenden Ölpreis verdienen die Iraner bald auch wieder das notwendige Geld für ihre Einkäufe. Aber jetzt kommt Donald Trump. Der US-Präsident wettert gegen das Atom-Abkommen mit Iran, der reagiert mit einem Raketentest. „Die deutsche Wirtschaft blickt mit Sorge auf die verbalen Attacken zwischen den USA und Iran. Eine Verschärfung der Rhetorik kann jetzt dazu führen, dass Investitionen nicht getätigt werden“, sagt Volker Treier, DIHK-Außenwirtschaftschef. 2016 stiegen die Ausfuhren von 2,0 auf 2,6 Milliarden Euro, und seit vergangenem Sommer legt die Nachfrage rasant zu. „Wenn es weiter so läuft, könnten dieses Jahr 3,5 Milliarden erreicht werden“, sagt Ifo-Handelsexperte Erdal Yalcin.dpa Der Bundesvorstand der AfD hat ein Parteiausschlussverfahren gegen den umstrittenen Thüringer Landeschef Björn Höcke beschlossen. Wie die Parteispitze mitteilte, erhielt ein entsprechender Antrag die erforderliche Zweidrittelmehrheit. Höcke selbst kritisierte die Entscheidung: Er habe sie „mit Bedauern und in tiefer Sorge um die Einheit der Partei zur Kenntnis genommen“, teilte er mit. Begründet wurde der Schritt mit Höckes Rede zum deutschen Geschichtsverständnis, die der frühere Geschichtslehrer am 17. Januar in Dresden gehalten hatte. Darin hatte er eine „erinnerungspolitische Wende um 180 Grad“ gefordert und beklagt, die positiven Elemente der deutschen Historie wür- den im Vergleich zu den Gräueltaten der Nazi-Zeit nicht genügend beachtet. Zu den Vorstandsmitgliedern, die in Höckes Äußerung ein parteischädigendes Verhalten sehen, zählen AfD-Chefin Frauke Petry und die Spitzenkandidatin der baden-württembergischen AfD für den Bundestag, Alice Weidel. Der zweite Parteivorsitzende, Jörg Meuthen, stimmte nach eigenen Worten gegen das Ausschlussverfahren. Auch der Vizevorsitzende Alexander Gauland hat gegen Höckes Ausschluss gestimmt. Höcke habe „an keiner Stelle die Ordnung der Partei verletzt“, sagte er dem MDR. Man solle eine Spaltung der Partei ebenso vermeiden wie eine dpa Abspaltung. Nicht-Wähler tragen zum Schulz-Hoch bei Vorherige Nicht-Wähler könnten einer Umfrage zufolge zur entscheidenden Größe bei der Bundestagswahl werden. Jeder fünfte aktuelle SPD-Unterstützer war 2013 noch Nicht-Wähler, aber nur jeder zehnte aktuelle Unionswähler ging vor vier Jahren nicht zur Wahl, wie aus Erhebungen des Instituts Insa für „Bild“ hervorgeht. Der Anteil der Nichtwäh- ler von 2013, die aktuell für die CDU/CSU stimmen wollen, ist demnach in den vergangenen zwei Wochen um 30 Prozent gesunken. Dagegen sei dieser Anteil für die SPD um 70 Prozent gestiegen. Seit der Kür von Martin Schulz als Kanzlerkandidat hat die SPD in Umfragen ihren Rückstand auf die Union verringert, in einer Erhebung liegt sie sogar vorn. rtr MONTAG, 13.2.2017 News am Abend Sonderveröffentlichung JAHRESAUFTAKT 2017 DES BVMW EHRUNG Ausgezeichnet: Der Ehrenpreis des deutschen Mittelstandes 2017 wurde an Bundesminister a.D. und Ministerpräsident a.D. Wolfgang Clement verliehen. In seiner Laudatio würdigte Mittelstandspräsident Mario Ohoven das außergewöhnliche Engagement von Prof. Dr. h.c. Wolfgang Clement für die Soziale Marktwirtschaft und seine besonderen Verdienste um den unternehmerischen Mittelstand in unserem Land. IMPRESSIONEN Spitzenpolitiker, Spitzengespräche: Beim Jahresempfang des BVMW traf sich politische Prominenz im Herzen der Hauptstadt. Im Zentrum Mario Ohoven, hier mit Estlands Staatspräsidentin Kersti Kaljulaid, Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries und Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière. Führende Repräsentanten aus Politik und Diplomatie, Wirtschaft und Wissenschaft, Medien und Kultur machten den Jahresempfang des Mittelstands auch in diesem Jahr zu einem gesellschaftlichen Ereignis im politischen Berlin. IMPRESSUM SPEZIAL Herausgeber BVMW – Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschlands e.V. Potsdamer Straße 7 / Potsdamer Platz, 10785 Berlin Redaktion Spezial: Eberhard Vogt (Ltg.), Friederike Pfann Fotos: Christian Kruppa, Susie Knoll, Henning Schacht, Bundeswehr Neuhaus-Fischer, INSM, Königs-Fotografie UNTERNEHMEN & MÄRKTE 6 News am Abend Betrug und Sanierung: Leonis Gewinn bricht ein Ein Betrugsfall in Millionenhöhe und die teure Sanierung der Bordnetzesparte haben beim Autozulieferer Leoni den Gewinn in die Tiefe gerissen. Vor Zinsen und Steuern lag das Ergebnis (Ebit) 2016 bei rund 78 Millionen Euro, teilte der Nürnberger Konzern mit. Vor Jahresfrist standen noch 151 Millionen Euro zu Buche. In Aussicht gestellt hatte Leoni einen operativen Gewinn von 65 Millionen Euro. Betrüger hatten den Kabel- und Bordnetzespezialist mit gefälschten Dokumenten um 40 Millionen Euro erleichtert; in der Folge senkte der Autozulieferer im Spätsommer seine Prognose. Die Restrukturierung und Straffung Stada ist heiß begehrt der Bordnetzesparte samt Stellenabbau verschlangen rund 30 Millionen. Bereinigt um Sondereinflüsse legte das operative Ergebnis 2016 im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent zu. Leoni fuhr einen Jahresumsatz von rund 4,4 (Vorjahr: 4,5) Milliarden Euro ein – soviel wie angekündigt. An der Börse lag die Aktie des MDax-Konzerns am Vormittag zwei Prozent im Plus. Unterm Strich blieb Leoni 2016 ein Gewinn von rund zehn Millionen Euro, nach 77,3 Millionen Euro im Jahr zuvor. Analysten hatten mit deutlich mehr gerechnet. Vorstand und Aufsichtsrat wollen eine Dividende von dpa 50 Cent vorschlagen. lich gesteigert, sagte Wilfried Urner, Vorsitzender der Geschäftsführung, der dpa. Weitere 850 000 Haushalte würden „HD Plus“ derzeit testen. Für das laufende Jahr erwartet die SES-Tochter weitere positive Impulse durch die Abschaltung des DVB-T-Sendeformats. Das terrestrische Signal ab 29. März durch den neuen Standard DVB-T2 ersetzt, über den das TV-Signal künftig in HD-Auflösung ausdpa gestrahlt wird. der Private-Equity-Szene ist der ZeitZwei Investoren bemühen sich um den Pharmakonzern. punkt also günstig, um den letzten gro- ► Auf dem Tisch liegen rund 3,5 Milliarden Euro. Maike Telgheder, Frankfurt E HD Plus hat mehr als zwei Millionen Kunden Die HD Plus GmbH, Tochter des Satelliten-Betreibers SES, verzeichnet deutliche Zuwächse bei der Anzahl zahlender Kunden. Wie das Unternehmen mitteilte, nutzen inzwischen 2,11 Millionen Kunden das kostenpflichtige Angebot „HD Plus“ für TVProgramm in hochaufgelöster Qualität. Ein Jahr zuvor waren es noch 1,84 Millionen. Das Unternehmen habe trotz eines schwierigen Umfelds seine Kundenzahl deut- ► Stada produziert Arzneimittel. Für den hessischen Konzern liegen mehrere Übernahme-Angebote vor. dpa s war nur eine Frage der Zeit, dass das Übernahmethema den hessischen Arzneimittelkonzern Stada wieder einholt. Jetzt gibt es gleich zwei Interessenten, einer davon der Finanzinvestor Cinven, der 56 Euro je Aktie bietet. Und es werden vermutlich weitere hinzukommen, denn in der Finanzinvestorenszene gibt es ein breites Interesse an Stada. Hoffnungen auf einen Bieterwettkampf ließen die Aktie des Unternehmens heute bereits auf ein Rekordhoch steigen. Mit der Abschaffung der Vinkulierung bei den Namensaktien haben die Stada-Aktionäre auf der Hauptversammlung im August eine Hürde für eine Übernahme abgeschafft. Nach dem Chefwechsel hat das neue Management unter Führung des Vorstandsvorsitzenden Matthias Wiedenfels das Unternehmen neu geordnet und arbeitet an der Steigerung der Profitabilität. Für die schon länger interessierten Bieter aus ßen deutschen Generikahersteller zu übernehmen. Wobei die Musik bei Stada schon lange im Geschäft mit Markenund nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln (OTC) spielt. Hier hat Stada das Portfolio durch Zukäufe sukzessive ausgebaut, hier erzielt das Unternehmen auch deutlich höhere Margen. Nicht zuletzt ist das Markengeschäft auch deshalb so interessant, weil es Private-Equity-Investoren eine attraktive Exit-Strategie für die Zukunft verspricht. Denn im Geschäft mit nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln werden hohe Preise gezahlt. Bayer zum Beispiel blätterte beim Kauf der OTCSparte von Merck & Co. das Sechsfache des Umsatzes und das 21-fache des Ebitda hin. Und Sanofi zahlte mehr als das Vierfache des Umsatzes für die Selbstmedikationssparte von Boehringer. Vor diesem Hintergrund könnte man allein schon für die OTC-Sparte von Stada mit einem Umsatz von 850 Millionen Euro im Jahr 2015 eine Bewertung von rund 3,5 Milliarden Euro erzielen. Das entspricht dem Wert des Gesamtgebots, das Cinven vorgelegt hat. Die Generikasparte wäre dabei quasi inklusive. Viele Dax-Konzerne mussten 2016 neu rechnen Die Gewinn- und Umsatzprognosen der deutschen Börsenschwergewichte haben sich einer Studie zufolge 2016 als sehr schwankungsanfällig erwiesen. 19 der 30 Dax-Konzerne mussten ihre Erwartungen im Laufe des Jahres korrigieren, hat das Beratungsunternehmen EY errechnet. 2015 hatten 14 Unternehmen im Jahresverlauf ihre Prognosen geändert. 2016 stieg die Zahl der Prognosekorrekturen auf den höchsten Stand seit 2011, als diese Analyse zum ersten Mal durchgeführt wurde. In 16 Fällen hellten sich die Aussichten auf, in 8 Fällen senkten die Konzerne ihre Erwartungen. „Es ist derzeit enorm schwer, belastbare Progno- sen abzugeben“, erklärt EYBörsenexperte Martin Steinbach. Zu schnell änderten sich politische und regulatorische Rahmenbedingungen, und staatliche Eingriffe machten Marktprognosen dpa schnell obsolet. Pfeiffer-Anleger können bis 13. März ihre Aktien andienen Der Vakuumpumpenhersteller Busch hat sein Übernahmeangebot für den Wettbewerber Pfeiffer Vacuum offiziell gemacht. Die Pfeiffer-Aktionäre haben nun bis zum 13. März Zeit, ihre Papiere zu 96,20 Euro je Aktie der Gruppe anzudienen, teilte Busch mit. Mit dem Angebot, das einen Aufschlag von zwölf Prozent auf den volumengewichteten Drei-Monats-Durchschnittskurs bedeutet, wird Pfeiffer mit 949 Millionen Euro bewertet. Autovermittlung hält Scout24 auf Wachstumskurs Der Onlineplattform-Betreiber Scout24 ist vor allem dank guter Geschäfte mit der Autovermittlung gewachsen. Nach vorläufigen Berechnungen erzielte die ehemalige Telekom-Tochter 2016 einen Umsatz von 442 Millionen Euro und damit 12 Prozent mehr als im Jahr zuvor, teilte das SDaxUnternehmen mit. Als Gewinn blieben dem Betreiber von Onlineportalen wie AutoScout24 und ImmobilienScout24 demnach 66,9 Millionen Euro und damit 17,6 Prozent mehr als 2015. Wizz Air fliegt ab Frankfurt Erst hat Ryanair die Lufthansa-Heimatbasis Frankfurt als neues Ziel auserkoren, jetzt zieht ein weiterer Billigflieger nach: Wizz Air will ab dem Sommer nach Sofia fliegen. Details will die ungarische Airline morgen bekanntgeben. ap MONTAG, 13.2.17 FINANZZEITUNG FINANZZEITUNG 7 News am Abend Britische Co-operative Bank stellt sich zum Verkauf Die britische Co-operative Bank stellt sich mit ihren vier Millionen Kunden zum Verkauf. Damit soll die Kapitalausstattung gestärkt werden, die nicht die Vorgaben der Aufsichtsbehörden erfüllt. Die Bank teilte heute mit, es habe bedeutende Fortschritte gegeben. So seien die Kosten im Vergleich zu 2014 um ein Fünftel gesenkt worden. Es habe 2016 aber noch einen „signifikanten Verlust“ gegeben. Deutscher Bank droht in Russland Steuer-Nachzahlung Zweifelhafte Devisen-Transaktionen in Russland haben für die Deutsche Bank möglicherweise ein Nachspiel. Die Wirtschaftszeitung RBC berichtete , die russischen Steuerbehörden forderten von der Bank zehn Milliarden Rubel (rund 160 Millionen Euro) Steuern nach. Sie werfen der Bank dem Bericht zufolge vor, in den Jahren 2013 und 2014 ihre Steuerlast gemindert zu haben, indem sie in Russland Devisen gekauft und dann an die Filiale in London weiterverkauft zu haben. Streik in Chile treibt den Kupferpreis Spekulationen auf einen Versorgungsengpass haben heute den Kupferpreis nach oben gehievt. Eine Tonne des vor allem im Bau benötigten Industriemetalls verteuerte sich bei hohen Umsätzen in London um 1,9 Prozent auf 6204 Dollar. So viel hat Kupfer zuletzt im Mai 2015 gekostet. Händler verwiesen auf einen Arbeitskampf in der weltgrößten Kupfermine in Chile. Hoher Goldbestand bei der Börse ► Erstmals wurde die Marke von 150 Tonnen geknackt. ► Investoren suchen Schutz vor Unsicherheiten. E ine rasante Nachfrage seit Jahresbeginn hat den Goldbestand bei der Deutschen Börse erstmals über die Marke von 150 Tonnen getrieben. 157,9 Tonnen des Edelmetalls lagern nach heutigen Angaben des Unternehmens inzwischen in den Tresoren der Börse in Frankfurt. Noch sechs Wochen zuvor waren es 117,6 Tonnen – doch auch das war bereits fast doppelt so viel wie ein Jahr zuvor und ein Rekord. Neues Gold kommt immer dann hinzu, wenn Anleger die sogenannte XetraGold-Anleihe erwerben. Für jeden Anteilschein wird ein Gramm des Edelmetalls hinterlegt. Der aktuelle Wert der Goldbestände beträgt rund 5,9 Milliarden Euro. „Der starke Anstieg seit Jahresbeginn ist vorwiegend auf institutionelle Investoren zurückzuführen“, erklärte Steffen Orben, Geschäftsführer der Deutsche Börse Commodities GmbH, der Emittentin von Xetra-Gold. „Insbesondere die aktuellen politischen Unsicherheiten in den USA und Großbritannien haben zu steigender Nachfrage bei Gold geführt.“ Gold gilt in turbulenten Zeiten als sicherer Hafen. Zudem werfen Anlagen wie Sparbuch oder Tagesgeld wegen der extrem niedrigen Zinsen kaum noch etwas ab. Die Funktion des Edelmetalls als „Sicherer Hafen“ spiegelt sich auch in der Entwicklung des Goldpreises wider. Seit Mitte Dezember hat der Goldpreis um rund 100 auf zuletzt 1230 Dollar je Feinunze (rund 31,1 Gramm) zugelegt. BÖRSE AKTUELL Nach den Rekordständen der US-Indizes am Freitag und positiven Vorgaben aus Asien sind die europäischen Aktienmärkte positiv in die neue Woche gestartet. An den Märkten herrschte zudem nach einem glimpflich abgelaufenen Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Japans Ministerpräsident Shinzo Abe mehr Risikofreude. Für Zuversicht sorgte auch, dass die EU-Kommission ihre Wachstumsprognose für den Euro-Raum und Deutschland in diesem Jahr anhob. Der Dax stieg heute bis zur Mittagszeit um 0,7 Prozent auf 11 754 Punkte. Gefragt waren im Zuge des noch immer intakten „Trump-Trade“ vor allem die Aktien zyklischer Sektoren wie Autohersteller, Chemie- und Bauwerte. Goldbarren: Das Edelmetall wird immer wieder als sicherer Hort gesucht. Anleger kaufen auch Xetra-Gold-Anleihen. Damit steigen die Bestände. dpa Nach Einschätzung von Gabor Vogel, Analyst der DZ Bank, ist das weitere Potenzial des Goldpreises aber begrenzt. Ein Grund dafür sei, dass die Chinesen zu Jahresbeginn viel Gold kaufen, das traditionell zu den Neujahrsfestivitäten verschenkt wird. Dieser saisonale Effekt werde in den nächsten Wochen allmählich verpuffen. Falls die Trump-Unsicherheiten nicht eskalieren sollten, bestehe daher kurzfristig die Möglichkeit, dass der Goldpreis in Richtung 1100 Dollar abgleitet. dpa/HB HDax: Tops & Flops Montag, 13.2.2017 Veränd. z. Vortagesschluss Chinesen sollen Interesse an Postbank haben Der chinesische Immobilienentwickler Dalian Wanda hält einem Zeitungsbericht zufolge nach Übernahmezielen in Europa Ausschau. Darunter sei auch die Postbank, berichtete die „Financial Times“ unter Beru- fung auf zwei mit der Sache vertraute Personen. Die Einkaufstour der Chinesen befinde sich aber noch in einem frühem Stadium und noch sei Wanda offiziell nicht an den Eigner der Postbank, die Deutsche Bank, herangetreten. Die Wanda Group erklärte, es habe keinen Kontakt mit der Postbank gegeben. Die Deutsche Bank hatte sich zuletzt auf einen Verkauf ihrer Tochter nicht festlegen wollen. „Die Postbank steht zum Verkauf, aber der Preis muss stimmen“, sagte Privatkunden-Vorstand Christian Sewing. Damit ei- ne Trennung sinnvoll sei, müsse sie sich positiv auf die Kapitalausstattung der Deutschen Bank auswirken. 2016 wäre ein Verkauf unter diesen Bedingungen nicht möglich gewesen. „Und ich bin mir nicht sicher, ob das 2017 der Fall sein wird.“ Insidern zufolge prüft die Deutsche Bank daher eine Wiedereingliederung der eben erst verselbstständigten Postbank. Wie die Strategie am Ende aussehen wird, hängt vor allem von den Verhandlungen über neue, noch striktere Regeln für die Banken ab (Basel IV). Auch für die Deutsche Bank, könnten sie erhebliche zusätzliche Kapitalanforderungen bringen. Derzeit sind Amerikaner und Europäer heillos zerstritten, und ein Komprortr miss ist nicht in Sicht. +14,06 % Stada Arzneimittel Leoni +4,19 % Siltronic +3,80 % RIB Software -3,24 % Wacker Chemie -2,74 % Evotec -1,61 % Indizes & Kennzahlen Aktuell FTSE 100 Nikkei E-Stoxx 50 Brentöl Gold Vortag 7262,08 Pkt. 7258,75 19459,15 Pkt. 19378,93 3295,29 Pkt. 3270,83 Umlaufrendite dpa MONTAG, 13.2.17 0,09 % 0,08 55,54 US$ 56,00 1230,73 US$ 1233,65 HANDELSBLATT Quelle: Bloomberg AUSZEIT MONTAG, 13.2.17 AUSZEIT 8 News am Abend SMALL TALK Buschbrände in Australien Bei sengender Hitze und starkem Wind sind Buschbrände im Südosten Australiens außer Kontrolle geraten. Die Flammen zerstörten im Bundesstaat New South Wales zahlreiche Häuser, Landwirte verloren ganze Viehherden. Ein kleines Dorf 350 Kilometer nordwestlich von Sydney brannte fast völlig nieder. In der Gegend herrschten Temperaturen um 45 Grad Celsius. Rund 2500 Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen Erneuter Feuerwehreinsatz in Hamburg Einen Tag nach dem Gasalarm am Hamburger Flughafen sind erneut Probleme aufgetreten. Mehrere Beschäftigte einer Sicherheitsfirma hätten über Unwohlsein geklagt und sich krankgemeldet, teilte eine Flughafensprecherin mit. Die Feuerwehr war abermals im Einsatz und überprüfte die Lage und die Messwerte an der Sicherheitskontrolle für die Fluggäste. Es wurden keine Schadstoffe festgestellt. Betroffen waren 14 Personen, von denen eine in ein Krankenhaus gebracht wurde. Vorübergehend kam es vor der Sicherheitsschleuse zu Beeinträchtigungen und Wartezeiten. BVB muss Südtribüne für ein Spiel sperren Staudamm droht zu brechen ► Oroville-Staudamm in USA hat starke Erosionsschäden. ► Hunderttausende sind auf der Flucht. R und 160 000 Menschen haben sich in Kalifornien vor dem drohenden Bruch eines riesigen Staudamms in Sicherheit gebracht. Der Not-Abflusskanal des Oroville-Staudamms weise starke Erosionsschäden auf, warnte der nationale Wetterdienst. Bei einem Bruch müsse mit einer nicht kontrollierbaren Überflutung gerechnet werden. Die Anlage liegt 125 Kilometer nördlich von Sacramento. Wegen der kritischen Lage an dem Staudamm hat Kalifornien den Notstand für mehrere Bezirke ausgerufen. Erst vor wenigen Tagen war die Situation noch als unbedrohlich heruntergespielt worden. Um eine Katastrophe zu verhindern, leitete die zuständige Behörde nun zunächst größere Wassermassen über den Hauptabfluss des Staudamms ab. Der beschädigte Kanal war erst in der vergangenen Woche zum Einsatz gekommen, zum ersten Mal in der Geschichte des 48 Jahre alten Staudamms. Er sollte eigentlich den Hauptabfluss entlasten, der ebenfalls Schäden aufweist. » Bildergalerie Oroville-Staudamm in USA. Der 235 Meter hohe und rund 2300 Meter lange Staudamm staut den Oroville-See auf und dient der Stromgewinnung. Teile Kalifornien hatten in den zurückliegenden Tagen wegen heftiger Regenfälle unter Was- rtr ser gestanden. Bewohner wurden aus ihren Häusern gerettet, nachdem der Fluss San Lorenzo über die Ufer getreten war. Die Wassermassen überraschten den Bundesdpa staat nach Jahren der Dürre. Adele räumt bei Grammy-Awards ab Kaninchen fahren allein im ICE Kleine Schlappohren auf großer Tour: Fünf Kaninchen sind ohne ihre Besitzerinnen mit dem ICE von Leipzig nach Berlin gefahren. Dort wurden sie von der Bundespolizei schon erwartet. Auslöser für den tierischen Einsatz war eine Panne beim Einsteigen der beiden Besitzerinnen auf dem Leipziger Hauptbahnhof. Die britische Sängerin Adele ist die große Gewinnerin der diesjährigen Grammy-Awards in Los Angeles. Die 28-Jährige nahm fünf der wichtigsten Musikpreise mit nach Hause, so wurde sie für ihren Song „Hello“ in den beiden Hauptkategorien Aufnahme des Jahres und Lied des Jahres ausgezeichnet. Ihr „25“ wurde zudem zum besten Album des Jahres gekürt. In ihrer Dankesrede würdigte Adele ihre Konkurrentin, R&B-Sängerin Beyoncé: „Die Künstlerin meines Lebens ist Beyoncé.“ Schon vor der Show waren Adele zwei weitere Preise für die beste Pop Solo Performance und das beste Pop Vocal Album zugesprochen worden. Beyoncé gewann in diesem Jahr nur zwei Awards: „Lemonade“ wurde als bestes Urban Contemporary Album ausgezeichnet, „Formation“ als bestes Musikvideo. Chance the Rapper gewann den Preis als bester neuer Künstler des Jahres. Der legendäre David Bowie, der vor gut einem Jahr starb, wurde posthum mit fünf Awards ausgezeichnet. Auch eine Deutsche zählte zu den Gewinnern: Die Flensburger Opernsängerin Dorothea Röschmann siegte in der Kategorie bestes klassisches Solo-Album für „Schumann & Berg“, zusammen mit „Shakespeare Songs“ von Ian Bostridge. dpa Borussia Dortmund muss nach den massiven Beleidigungen gegen RB Leipzig seine Südtribüne für eine Partie sperren. Dieses Urteil fällte heute das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im Einzelrichterverfahren. Zuvor hatte der Bundesligist einem entsprechenden Antrag des DFB-Kontrollausschusses zugestimmt. Der BVB muss zudem eine Geldstrafe von 100 000 Euro bezahlen. Die Gelbe Wand wird bereits am Samstag gegen den VfL Wolfsburg leer bleiben. Der Kontrollausschuss hatte wegen massiven Fehlverhaltens der BVB-Fans in der Begegnung vom 4. Februar mit beleidigenden Transparenten und Schmährufen die Sperrung der Südtribüne für ein Spiel gefordert. Die Dortmunder teilten heute fristgerecht mit, dass der Klub die beantragte Strafe akzeptiere. „Es ist uns elementar wichtig, noch einmal deutlich zum Ausdruck zu bringen, dass wir insbesondere die Geschehnisse rund um das Spiel gegen Rasenballsport Leipzig am 4. Februar 2017 in keinster Weise relativieren wollen!“, heißt es in der Mitteilung des deutschen Vizemeisters. Abgesehen von den massiven Beleidigungen hatte es auch Bierbecherwürfe in Richtung Stadion-Innenraum gegeben, RB-Spieler waren mit einem Laserpointer irritiert worden. Ein Mitarbeiter eines TV-Senders war nur knapp einer Verletzung entgangen, nachdem Zuschauer mit einer Metallstange geworfen hatten. Gäste-Fans, darunter auch Frauen und Kinder, waren im Umfeld der Dortmunder Arena mit Gegenständen beworfen worden. Dies hatte für große Empörung gesorgt. Dabei gab es zehn Verletzte. dpa
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