Region Zürichsee-Zeitung Obersee Dienstag, 14. Februar 2017 Probleme mit Party-Volk wird es auch diesen Sommer geben | 3 Verwirrten Mann gerettet RAPPERSWIL-JONA Ganze 24 Stunden lang lag ein an Demenz erkrankter Mann an einem Abhang. Polizei und Feuerwehr retteten ihn. Der 75-jährige Mann stürzte am Samstagmorgen in der Nähe seines Wohnhauses im Grossholz in Jona einen Abhang hinunter. Um elf Uhr ging eine Vermisstmeldung ein, abends um halb acht Uhr startete die Kantonspolizei St. Gallen eine grosse Suchaktion. Dies bestätigte Hanspeter Krüsi, Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen, auf Anfrage. Einbezogen waren auch die Stadt- und Kantonspolizei Zürich, weil der Vermisste laut Krüsi einen starken Bezug nach Zürich hatte. Die Kantonspolizei Schwyz war ebenfalls informiert. Während der Nacht gelang es den Polizeikräften nicht, den Mann zu finden, obwohl alle einschlägigen Orte, an denen sich der Vermisste gewöhnlich aufhält, abgefahren wurden. Nach einer Lagebeurteilung startete die Suche am Sonntagmorgen neu. Als der Mann, der im Gestrüpp lag und weder warme Kleider noch feste Schuhe trug, gefunden wurde, war er ansprechbar, aber stark unterkühlt. Die Feuerwehr Rapperswil-Jona half bei der Bergung, und die Rega flog den Verunfallten ins Spital. Ob er weitere Verletzungen davongetragen hat, müssen laut Krüsi die ärztlichen Abklärungen zeigen. Elvira Jäger Der Hänggelgiessen an der Linth soll strenger geschützt werden. Doch das dauert. SCHÄNIS Ein weiteres verlorenes Jahr für die Natur: Bis das Betretungsverbot für den Hänggelgiessen in Kraft treten kann, ist wohl auch der diesjährige Sommer vorbei. Eigentlich sind sich alle einig: Um die empfindliche Natur im Gebiet Hänggelgiessen am Linthkanal zu schützen, braucht es ein Betretungsverbot. Doch auch vier Jahre nach der Eröffnung des neuen Linthwerks gibt es dieses Verbot noch nicht. In den vergangenen zwei Sommern war es im Hänggelgiessen zu enormen Problemen gekommen. Nächtelange, laute Partys, Picknicks auf den Kiesinseln, die gar nicht betreten werden dürften, Böötler, die überall an Land gingen, störten die im Naturschutzgebiet lebenden Tiere – vor allem Vögel und Wild. «Eine Illusion» Der Schänner Gemeindepräsident Herbert Küng (FDP) findet deutliche Worte: «Es war eine Illusion zu glauben, dass eine Naturschutz- und eine angrenzende Intensiverholungszone einander nicht stören würden.» Gemeinde, Kanton und Linthwerk waren sich schon nach dem heissen Sommer 2015 einig gewesen: Sol- che Zustände dürfe es im Hänggelgiessen nicht mehr geben. Die Gemeinde erarbeitete eine neue Schutzverordnung. Diese sieht vor, dass der Hänggelgiessen nirgendwo mehr betreten werden darf und dass Boote auf den Kiesinseln nicht mehr anlegen dürfen. Die Verordnung lag ein rundes Dreivierteljahr beim Kanton zur Vorprüfung. Als sie zurückkam, musste die Gemeinde einiges ergänzen, beispielsweise eine neue Wildruhezone. Diese Arbeit ist praktisch abgeschlossen, doch Schänis will noch eine zweite Prüfung durch den Kanton, um auf Nummer sicher zu gehen. Ge- Manuela Matt meindepräsident Herbert Küng ärgert sich über die langen Verfahrenszeiten. «Durch sie entsteht der Eindruck, die Gemeinde mache ihre Hausaufgaben nicht, was überhaupt nicht zutrifft.» Noch viel Linthwasser Das Verfahren ist noch lange nicht abgeschlossen, und bis das Betretungsverbot in Kraft tritt, fliesst wohl einen weiteren Sommer lang Wasser die Linth hinunter. Die Gemeinde muss die Schutzverordnung während dreissig Tagen öffentlich auflegen. Küng rechnet mit Einsprachen, denn die neuen Regeln betreffen nicht nur den Hänggel- giessen. Verhandlungen mit Einsprechern brauchen Zeit, und wenn sie erfolglos verlaufen, droht der Weiterzug an die nächste Instanz. Auch Anna Hausmann, zuständige Kreisplanerin im Amt für Raumentwicklung, glaubt nicht daran, dass die Schutzverordnung diesen Sommer wirksam wird. «Das wäre ein sehr sportlicher Zeitplan.» Hausmann macht auf ein weiteres Problem aufmerksam: Mit der Schutzverordnung allein hat man die Probleme nicht im Griff. Es braucht Kontrollen. Und diese sind wiederum Sache der Gemeinde. Elvira Jäger Impressum Erscheint täglich von Montag bis Samstag. Amtliches Publikationsorgan der Stadt RapperswilJona und der Gemeinde Schmerikon. Redaktion Zürichsee-Zeitung Obersee Florhofstrasse 13, 8820 Wädenswil. Telefon: 055 220 42 42. E-Mail: [email protected]. E-Mail Sport: [email protected]. Online: www.zsz.ch. CHEFREDAKTION Chefredaktor: Benjamin Geiger (bg). Stv. Chefredaktor: Philipp Kleiser (pkl). REGIONALREDAKTION OBERSEE Leitung: Conradin Knabenhans (ckn). Region: Regula Kaspar-Fisler (spa), Ramona Kriese (rkr), Patrizia Kuriger (pku), Magnus Leibundgut (ml), Eva Pfirter (ep). 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Der Wahlkampf nimmt Fahrt auf, die Nebengeräusche werden lauter. Für die Ersatzwahl vom 19. März hätte am kommenden Montagabend im Stadtsaal Kreuz ein Podiumsgespräch stattfinden sollen. Die zwei Podiumsleiter, Pascal Büsser von der «Südostschweiz» und Conradin Knabenhans von der «Zürichsee-Zeitung», hatten zugesagt, ebenso die fünf Kandidaten. Übers Wochenende dann die überraschende Absage, verschickt von GLPKandidat Nils Rickert, im Namen aller Kandidaten. Nachfragen ergeben folgendes Bild: Im Lauf der vergangenen Woche liefen die Diskussionen im Kandidaten-Chat heiss. Macht so eine Veranstaltung im ersten Wahlgang bei einem so breiten Kandidatenfeld Sinn? Worüber soll diskutiert werden? Er sei der Idee eines Wahlpodiums von Anfang an kritisch gegenübergestanden, sagt Ramiz Ibrahimovic, Kandidat der Jungfreisinnigen. Als er gesehen habe, dass Kommunikation und Organisation Mängel aufwiesen, habe er seine Teilnahme abgesagt. Konkreter will Ibrahimovic nicht werden. Der zweite, der ausscherte, war CVP-Kandidat Ueli Dobler. Er habe zahlreiche eigene Wahltermine und sehe die Notwendigkeit eines Podiums zum jetzigen Zeitpunkt nicht ein. In einem allfälligen zweiten Wahlgang mache so eine Veranstaltung tendenziell mehr Sinn, findet Dobler. Festlegen möchte er sich aber auch dafür jetzt noch nicht. Auch kein Dreierpodium «Masslos enttäuscht» über die Kehrtwende der beiden ist der parteilose Betim Bunjaku. Er selber hätte eine kontroverse Debatte über die Zukunft der Stadt Rapperswil-Jona begrüsst. Die Argumente der beiden Aussteiger bezeichnet Bunjaku als fadenscheinig. Sogar über die Kosten von wenigen Hundert Franken habe es Diskussionen gegeben. SP-Kandidat Eduard Hirschi stand von Anfang an hinter der Idee eines Fünferpodiums, wie er sagt. Nach den Absagen von Ibrahimovic und Dobler habe man sich überlegt, ein Dreierpodium auf die Beine zu stellen. Doch die Idee eines Bürgergesprächs, zu dem jeder Podiumsteilnehmer eine Anzahl Gäste hätte mitbringen sollen, habe ihm nicht gefallen. Er habe die Organisation des Podiums übernommen und eigentlich die Zusagen von allen Kandidaten gehabt, erklärt Nils Rickert. Nach dem sehr guten Echo auf die Podiumsveranstaltung zur Stadtpräsidentenwahl im vergangenen Herbst habe man wieder etwas Ähnliches machen wollen. «Aber man merkte bald, dass es nicht allen gleich wichtig ist, sich der Diskussion mit der Bevölkerung zu stellen.» Die Kommunikation via Chat führte zu Missverständnissen. Chatten statt reden Die Diskussionen rund um das geplante und letztlich abgesagte Podium fanden alle in einem Whatsapp-Chat statt. Dieser war ursprünglich dazu gedacht, Termine zu koordinieren und zu verhindern, dass man sich beim Plakatkleben und Flyerverteilen allzu stark in die Quere kommt. Diese Art der Kommunikation führte aber auch zu Missverständnissen, zumal nicht alle Kandidaten von Anfang an im Chat dabei waren. Den Vorwurf der schlechten Kommunikation kann Nils Rickert jedoch nicht nachvollziehen. Und dass Kandidaten absagen, statt das angeblich schlechte Konzept zu verbessern, findet er fragwürdig. Rickert will sich nun am Fasnachtsmontag allein im Kreuz den Fragen des Publikums stellen. Elvira Jäger ZRZ-KANTONALREDAKTION Patrick Gut (pag, Leitung), Stefan Busz (bu), Philipp Lenherr (ple), Thomas Marth (tma), Thomas Münzel (tm), Thomas Schraner (tsc), Heinz Zürcher (hz), Katrin Oller (kme). ZRZ-ONLINEREDAKTION Martin Steinegger (mst, Leitung), Michael Caplazi (mc), Marco Huwyler (huy), Fabian Röthlisberger (far), Paul Steffen (pst). ZRZ-PANORAMAREDAKTION Susanne Schmid Lopardo (ssc), Seraina Sattler (sat), Dave Schneider (Autoseiten, ds). KOORDINATION/PRODUKTION Redaktionsmanager: Michael Kaspar (mk). Leiter Produktion: Daniel Kiss (dki). 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