STEIRERLAND Donnerstag, 16. Februar 2017 Schluss mit lustig“ Interview Woche Bernd Chibici Martin Hebenstreit ist verheiratet, Vater von drei Kindern und freut sich über drei Enkelkinder. Auf seinem Hof in Oberwölz geht es um Ackerbau, Milchvieh- und Forstwirtschaft. Der Obmann des Bauernbundes und der LK im Bezirk war bis zur Gemeindezusammenlegung 15 Jahre lang Bürgermeister von Oberwölz-Umgebung. NL: Damit ist es aber nicht getan... Hebenstreit: Wir haben viel fach Aufholbedarf. Es geht etwa um die Verbesserung der Infra struktur – zum Beispiel um not wendige Anbindungen des öf fentlichen Verkehrs – und um Breitbandanschlüsse. Da hat sich zwar in der Region im Zuge der Weltmeisterschaft auf dem Kreischberg einiges getan, aber wir müssen weiter Gas geben. Wenn du in der heutigen Zeit im Internet nicht schnell genug unterwegs sein kannst, bist du rasch abgehängt. Außerdem sehe ich mit schnellem Internet eine Chance für digitale Heim-Ar beitsplätze, die mehr und mehr an Bedeutung gewinnen. Hebenstreit: Natürlich gibt es mehrere Erklärungen dafür, aber in erster Linie geht es um unsere Randlage und um die Tatsache, dass wir viel zu wenig Jobs für höher qualifizierte Arbeitskräf te zu bieten haben. Das schafft auch eine negative Zukunftspers pektive, denn die jungen Leute aus der Region, die höhere Bil dungswege gehen, sind prak tisch gezwungen, die Heimat zu verlassen und in Ballungsräume zu ziehen. Und das, obwohl wir gerade sie so dringend brauchen würden. NL: Wie kann man auf diese alarmierende Entwicklung reagieren? Hebenstreit: Nicht mit einer Initiative allein, sondern un bedingt an mehreren Fronten. Aber aus meiner Sicht müssen auch symbolische Taten gesetzt werden, die überfällige Signa Hebenstreit: Da ist die Schmerzgrenze längst erreicht. Wir dürfen in Zukunft nichts mehr verlieren – im Gegenteil, wir müssen etwas zurückkrie gen. In diesem Zusammenhang geht es mir auch darum, dass der Standort unserer Bezirkskam mer abgesichert wird. Er ist un glaublich wichtig und unersetz bar für uns! NL: Der Bezirk Murau hat aber doch auch besondere Lebensqualität... Hebenstreit: Unser Bezirk ist ohne Zweifel besonders lebens wert, wir freuen uns über die herrliche Landschaft, das rege Vereins- und Kulturleben und manches mehr. Dafür nehmen die Menschen auch sehr viel in Kauf und pendeln teilweise sehr weit aus. Aber irgendwann ist dann Schluss mit lustig! (Siehe auch den Kommentar auf Seite 2) NL: Leider hört man aber auch immer wieder von Überlegungen, bei der Infrastruktur im ländlichen Raum noch weitere Einsparungen vorzunehmen. Foto: privat IMMER DABEI Spielen gewannen die Gradener das Mittagessen und die Herausforderer das Getränk. Beim anschließenden gemeinsamen Essen im Gasthaus Leitner fand das Eisschießen einen gemütlichen Ausklang. Vorjahressieger aus Kalwang übergaben den Wanderpokal an die verdienten Gewinner, die „Kernölbuam“ aus Kraubath. Den zweiten Platz sicherte sich das zweite Kraubath-Team, der dritte Platz ging an Proleb. ßen des Bezirkes Leoben. Bestens präparierte Eisbahnen und ein beheiztes Zelt, in dem es kulinarische Schmankerln der Kraubather Bäuerinnen mit Gemeindebäuerin Eva Schreibmaier an der Spitze gab, empfingen 15 Mannschaften der einzelnen Ortsgruppen auf der Preger Eisbahn. Im Finale standen sich die vier besten Mannschaften gegenüber. Zwei Kraubather Gruppen, die Proleber und die Kalwanger kämpften um den begehrten Wanderpokal. Die St. Lambrecht/St. Blasen Gemeinschaftspflege Kraubath a. d. M. Foto: privat Bezirkseisschießen Die Ortsgruppe Kraubath unter Obmann Franz Poschacher organisierte das bereits traditionelle Vergleichsschie- SCHULTERKLOPFEN Zur Person le setzen. Als Chance in diese Richtung sehe ich vor allem die Auslagerung von öffentlichen Stellen in ländliche Gebiete. Was hat zum Beispiel das Thema Wildbach und Lawinenverbau ung in Graz zu suchen? Auch alles, was mit Wald und Holz zu tun hat, wäre bei uns sehr gut und vor allem sehr kompetent aufgehoben. der 7 Um den Kontakt der Bäuerinnen und Bauern und der bäuerlichen Jugend aus der ganzen Gemeinde zu fördern, lud die Bauernbundortsgruppe unter Obmann Johannes Schaflechner zum Eisschießen beim Gasthof Kirchmoar ein. Dem spannenden und lustigen Kräftemessen folgte ein geselliger Ausklang bei einem erstklassigen Bauernschmaus. Großes Lob der Wirtefamilie für die perfekte Eisbahn und das ausgezeichnete Essen! Karl Brodschneider Wenn Väter ihr Glück teilen In der Vorwoche schickte mein Arbeitskollege jenes SMS aus, auf das wir schon alle hart gewartet hatten: „Unsere Sophia wird ab heute unser Leben bereichern. Mit 3410 Gramm und 53 Zentimetern geht es unserem Sonnenschein sehr gut!“ Wenige Wochen vorher hatte ich von einem guten Bekannten ein ähnliches SMS erhalten: „Hallo, ich bin Hannah! Mit 3576 Gramm auf 51 Zentimeter verteilt habe ich meine kleine Unterkunft verlassen. Mama und Papa geht`s gut und sind überglücklich.“ Sowohl der Papa von Sophia als auch jener von Hannah sind zum ersten Mal in die Vater-Rolle geschlüpft. Das erinnerte mich daran, als ich vor 25 Jahren dieses unsagbare schöne Gefühl erstmals erleben durfte. Ich habe es in meinem Tagebuch niedergeschrieben: „Liebe Katharina! Du erblicktest gestern am Dienstag um 23 Uhr das Licht der Welt und nachdem Dir das Fruchtwasser abgesaugt worden war, das Du reichlich geschluckt hattest, wurde Du kleines Menschenkind zuerst mir in die Arme gelegt, weil Mama genäht werden musste. Ich hielt Dich etwa eine halbe Stunde lang und erlebte dabei auch, wie Du Deine Augen erstmals öffnetest. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du schon etwas gesehen hast, trotzdem hast Du in den Sekunden, in denen Du die Augen offen hattest, Dein Schreien eingestellt. Dann durftest Du endlich zur Brust Deiner Mutter, die sich bei der Geburt so tapfer geschlagen hat. Du heißt Katharina. Das stand schon Wochen vor der Geburt fest. Wenn Du ein Bub geworden wärst, hätten wir Dich David genannt. In Liebe Dein Vater!“ Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (speziell Inserate) dieser Archivseite zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Gültigkeit mehr aufweisen müssen! © 2017 NEUES LAND
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