Ein Regenüberlaufbecken nach neuen Richtlinien prüfen : Abwassereinleitung in Gewässer gemäss Technischer Richtlinie STORM Autor(en): Küng, Yves Objekttyp: Article Zeitschrift: Tec21 Band (Jahr): 139 (2013) PDF erstellt am: 24.04.2017 Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-389598 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. 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Sie speichern das Regen-Abwasser-Gemisch vorübergehend, bevor es nach Regenende einer Kläranlage zugeleitet wird. Gewässer werden so vor Ver¬ schmutzung geschützt. Die Planung solcher Anlagen basierte bis anhin auf problemunspezifischen und statischen Planungsver¬ fahren. Das Bauprojekt Regenüberlauf becken Hasenwinkel von 2008 wird nun nach den neuen Richtlinien geprüft, die auf einem immissionsorientierten Ansatz basieren. Das Projekt Regenüberlaufbecken (RÜB] Ha¬ senwinkel in der Gemeinde Arbon ist Bestand¬ teil eines grossräumigen Konzepts des Abwas¬ serverbands Morgental [AVM] und soll das bestehende RÜB Imbersbach ersetzen. Fischer Ingenieure aus Arbon arbeiteten dazu 2008 ein Bauprojekt aus - das RÜB ist dann als Durch¬ laufbecken ausgebildet. NEUE RICHTLINIEN 149 Die Ingenieure konzipierten und dimensionier¬ ten das Projekt allerdings noch nach den emis- sionsorientierten Empfehlungen des Eidge¬ nössischen Amtes für Umweltschutz (AfU] aus dem Jahr 1977. Zwischenzeitlich sind aber neue VSA-Richtlinien massgebend, und das beste¬ hende Projekt muss konzeptuell und technisch nach diesen Vorgaben geprüft werden: Die neue Richtlinie STORM des Verbands der Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute [VSA] von 2008 ist immissionsonentiert (Anlehnung an das GSchG 1991). Die neue technische VSARichtlinie von 2013, die auch die Regenbecken¬ z. o 5 O Vi lì uj Q z z si < li UJ bemessung regelt, ist die konsequente Fortset¬ z < zung der STORM-Richtlinie. o UJ "co EXPERIMENTE UND BERECHNUNGEN Die Emissionen aus dem bestehenden RÜB Im¬ bersbach und die Immissionen im Imbersbach wurden experimentell (mit Unterstützung der Firma AquaPlus in Zug] und rechnerisch mit zwei Smnulationsmodellen untersucht: SWMM (Mo- uj ix < _l Ü Vi Ct uj m ¦¦=> et 7 u 2 u OC ro 01 dellierung Abwassernetz] und REBEKA (Ab¬ schätzung stoffliche und hydraulische Belastung des Gewässers mittels deterministischer Be¬ rechnung und Ermittlung der kritischen Ereig¬ nisse mit Hilfe stochastischer Simulation]. So konnten die entscheidenden Probleme im Ent¬ wässerungsnetz und im Gewässer identifiziert werden. In der Folge konnte Yves Küng das be¬ stehende Projekt und den generellen Hand¬ Projektiert sind allerdings nur Qab 4-0 l/s. Die dafür notwendige Vergrosserung des Becken¬ volumens ist jedoch aus wirtschaftlichen Grün¬ den nicht sinnvoll; aus diesem Grund wurde die lungsbedarf bezüglich Siedlungsentwässerung in dieser Lokalität konzeptuell und technisch beurteilen. Im Hinblick auf die Immissionen im Imbersbach müssten zusätzlich zu den Misch- durch ein gleichmässiges Sohlengefälle ersetzt werden. Diese Massnahme ist wirtschaftlich wesentlich günstiger, als die Feststoffe im ge¬ planten RÜB zurückzuhalten. Erhöhung der Weiterleitmenge empfohlen. Im Imbersbach häufen sich suspendierte Stoffe [TSS] an. Um die akkumulierten TSS-lmmissio- nen in einem Teil des Imbersbachs zu verhin¬ dern, sollen die Mulden und das Gegengefälle wassereinleitungen diejenigen Regenwassereinleitungen berücksichtigt werden, die aus dem nahen, im Trennsystem entwässerten In¬ dustriegebiet stammen. ct ¦ TS M Z UJ z UJ LL ce CL iLL z < LU X Z o V) z LU —1 1- X o ce 5 z UJ LU 1- 3 Q LU Vi V) Z Z % X o o < z z < z LU ct ü LL o LU UJ UJ co —1 LL 3 =5 X < o tn ce —1 x o o X LU m :=) Z ct LU X LU LU o CC O ce z EINEN MASSNAHMENKATALOG ERARBEITEN Das geplante RÜB Hasenwinkel, dessen Gestal¬ tung und Bemessung zum Schwerpunkt der technischen Massnahmen gehört, wurde aus verfahrenstechnischer und hydraulischer Sicht nach der neuen technischen Richtlinie bewertet. Es galt dabei aber zu beachten, dass die ange¬ strebte technische Lösung den existierenden, mehrheitlich befriedigenden Gewässerzustand im Imbersbach und in seinem Mündungsbereich in den Bodensee nicht verschlechtert. Die er¬ mittelten Resultate wurden als Empfehlungen für künftige Lösungen vorgeschlagen. Die im Projekt empfohlene Gestaltung und Be¬ messung kann mehrheitlich übernommen wer¬ den. Allerdings gilt dies nicht für die Mischabwassermenge, die weiter in Richtung Kläranlage geleitet werden muss. Wenn das RÜB Hasenwinkel entsprechend des geprüften Projekts realisiert würde, so führte dies zu einer deutlichen Verschlechterung des Gewäs¬ serzustands im Imbersbach. Damit die bisheri¬ gen Immissionen im Vorfluter eingehalten wer¬ den, wäre eine Weiterleitmenge in Richtung ARA von Qab 150 l/s notwendig (heute 280 l/s]. 02 Schnitt des geplanten Regenbeckens Hasen¬ winkel. (Quelle: Fischer 01 Ingenieure) 02 Übersichtsplan des Planungszustands für den Neubau des Regen¬ beckens Hasenwinkel (HaWi) inkl. der Netz¬ erweiterung mit Frei¬ spiegel- und Druck¬ leitungen. 03 Anpassungen des Sohlengefälles ab dem Tennisplatz bis nach dem DurchlassderSBB-Linie. DAS INDUSTRIEGEBIET EINBEZIEHEN 03 Bei der experimentellen Untersuchung einzel¬ ner Abwassereinleitungen in den Imbersbach stellte der Autor fest, dass die Trennkanalisation aus dem Industriegebiet möglicherweise fehlerhaft angeschlossen ist. Die Regenwasser¬ ableitung an dieser Stelle ist daher zu prüfen, zusätzlich sind bei Umschlagplätzen für den eventuellen Havariefall Rückhaltemassnahmen auszuarbeiten. Nur eine Kombination aller Massnahmen zusammen bewirkt die Einhal¬ tung der Gewässeranforderungen. I 7t _t~ Temporary storage of rain and waste water mixture The rainwater overflow basin (ROB] project at Hasenwinkel in the municipality of Ar bon will re¬ place the existing ROB in Imbersbach. However, the bypass basin planned here was sized ac¬ cording to the emission-based recommenda¬ tions of the Federal Office for the Environment (FOEN] in 1977 and must be reviewed based on the new immission-onented directives. It should be noted that the envisaged technical solution may not impair the existing predominantly satis¬ factory water status in the Imbersbach (stream] and its mouth flowing into Lake Constance. The design and dimensioning proposed in the project can be adopted to a great extent. How¬ ever, if the Hasenwinkel ROB is implemented ac¬ cording to the reviewed project, this would re¬ sult in a deterioration of the water status in the 04 'SV Imbersbach. It would require a water flow rate to the water treatment plant of Qab 150 l/s (today 280 l/s]. Project planning only accounted for 4-0 l/s. However, the necessary enlarge¬ Qab ment of the basin volume is not feasible for eco¬ Î nomic reasons; consequently, it was recom¬ mended to increase the water flow rate. In the present state, there is an increased rL-J6r 04 Bestehende Einlaufstelle Meteorwasser aus der Industrie West. Im neuen Projekt wird die Einleitung zur einer Mischwasserentlastung. 05 Kuhlwassereinleitung aus der Industrie Ost. Diese Einleitung gefährdet den Gewasserzustand nicht, son¬ dern führt eher zu einer Verbesserung des vorbelaste¬ ten Bachs. amount of suspended substances in the Imbers¬ bach (TSS). This will be avoided in future by a uniform bottom slope. In addition, a review is needed for rainwater discharge and retention basins must be calculated in the event of an ac¬ cident at transfer installations.
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