SO SIEHT SHOPPEN AUS. BRANCHENANALYSE E-COMMERCE Markt & Deals Februar 2017 INHALTSVERZEICHNIS 1. VORWORT 2. MARKT – ENTWICKLUNGEN UND PROGNOSEN 3. ZUKUNFTSTRENDS 4. AKTUELLE E-COMMERCE NEWS 5. M&A TRANSAKTIONEN 2 1. VORWORT Der deutsche E-Commerce-Markt wird nach den starken vergangenen Jahren auch in Zukunft weiterwachsen. Allerdings nimmt die Dynamik des Wachstums sukzessive ab. Nach einem Anstieg i.H.v. 23 % im Jahr 2015 wird für den Markt im Jahr 2016 nur noch ein Anstieg um ca. 18 % auf insgesamt ca. 62 Mrd. Euro prognostiziert. Hierbei lässt sich doch sehr gut erkennen, dass jährliche Wachstumsraten von 25 % und mehr - zumindest auf den Gesamtmarkt bezogen - nicht mehr zu erwarten sind. Dies ist jedoch nicht unbedingt negativ zu sehen, es stellt vielmehr die typische Entwicklung eines immer reifer werdenden Marktes dar. Das Wachstum findet dabei über alle Branchen hinweg statt. Während sich die volumenstärksten Segmente „Bekleidung“ und „Elektronik“ weiterhin konstant im oberen einstelligen Prozentbereich entwickeln, sind im Bereich „Möbel“ und „Do it yourself“-Produkte überproportionale Wachstumsraten von über 30 % zu erkennen. Weiterhin ist festzustellen, dass die Marktkonzentration im deutschen E-Commerce-Sektor deutlich zunimmt. Danach erzielen allein die Top 10 der größten Web-Shops hierzulande über 40 % des Gesamtumsatzes. 2008 lag dieser Wert noch bei ca. 27 %. Die zunehmende Marktkonzentration spiegelt sich in 2016 auch sehr deutlich in den gestiegenen M&A Aktivitäten wider. Auffallend ist hierbei zum einen die deutlich gestiegene Anzahl an M&A Deals, zum anderen aber auch die rasant ansteigenden Dealvolumina, was sich in der bisher weltweit größten E-Commerce Transaktion zeigt (Übernahme von Jet.com durch Walmart). THORSTEN HACKSPIEL Executive MBA Senior Berater [email protected] Aus nationaler Sicht ist insbesondere die hohe Aktivität der Karstadt-Mutter Signa Retail im Online Business zu beobachten. Dabei hat Signa gleich vier relevante Übernahmen getätigt (dress-for-less, Internetstores, Outfitter und Tennispoint). Dagegen hat das Interesse der Private Equity Investoren an Online Händlern doch merklich abgenommen. Unser Corporate Finance Team - welches in den vergangenen Jahren einige E-Commerce Transaktionen erfolgreich abschließen konnte – hat für Sie wesentliche Informationen zum Markt sowie anstehende Trends zusammengefasst. Darüber hinaus erhalten Sie im letzten Kapitel einen Überblick zu den M&A Transaktionen im Jahr 2016. 3 2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN Online-Handel in Europa Online-Umsatz 2015 und 2016e (in Mrd. €) 2015 2016e Wachstum 80 40% 70 71,05 60 62,45 50 40 30% 61,84 25% 52,79 18% 19% 17% 17% 17% 42,63 35% 18% 20% 15% 30 36,53 15% 17% 20 10% 10 0 5,12 6,03 Polen 4,93 5,74 Schweden 7,03 8,19 7,51 8,78 Niederlande Italien 9,64 5% 11,45 0% Spanien Frankreich Deutschland Großbritannien → Erwartetes Umsatzwachstum des Online-Handels in der EU um 16,7 % auf 216,32 Mrd. € (2016) → 81,5 % des EU-weiten Umsatzes entfallen auf Großbritannien, Deutschland und Frankreich → Vergleich: Prognostizierter Umsatz in den USA für 2016 beträgt 291,59 Mrd. € (bei 14,4 % Wachstum) Quelle: Internationale E-Commerce-Studie 2016 (RetailMeNot.com) 4 2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN Online-Handel in Europa Online-Anteil am Gesamthandel 2015 und 2016e 18% 2015 2016e 16% 16,8% 15,2% 14% 13,5% 12% 11,6% 10% 8% 9,2% 8,8% 7,8% 6% 8,5% 8,0% 7,4% 4% 2% 3,3% 3,7% 2,5% 3,0% 3,5% 4,1% 0% Polen Schweden Niederlande Italien Spanien Frankreich Deutschland Großbritannien → Erwarteter Online-Anteil am Gesamthandel in der EU von 9,4 % in 2016 → Vergleich: Prognostizierter Online-Anteil in den USA für 2016 beträgt 13,9 % Quelle: Internationale E-Commerce-Studie 2016 (RetailMeNot.com) 5 2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN Online-Handel in Europa Prognose 2017 2017 Wachstum 90 40% 80 81,14 70 73,00 35% 30% 60 25% 50 40 17% 17% 17% 17% 18% 49,02 20% 17% 14% 30 15% 10% 20 10 0 7,04 6,70 9,54 Polen Schweden Niederlande 10,25 15% 5% 13,49 0% Italien Spanien Frankreich Deutschland Großbritannien → Erwartetes Umsatzwachstum des Online-Handels in der EU von 15,7 % auf 250,18 Mrd. € (2017) → Vergleich: Wachstumsprognose für die USA von 14,1 % auf 332,70 Mrd. € Quelle: Internationale E-Commerce-Studie 2016 (RetailMeNot.com) 6 2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN Online-Handel in Europa Anteil der Personen, die über das Internet gekauft haben - 2015 UK 71% Finnland 71% Schweden 71% Frankreich 59% Österreich 58% 55% 28% Frankreich 27% Malta 65% Estland 29% Niederlande 73% Niederlande 31% Norwegen 76% Deutschland 35% Deutschland 78% Norwegen 37% Kroatien 79% Luxemburg Belgien Dänemark 81% Dänemark Anteil der Personen, die über das Internet verkauft haben - 2015 24% Finnland 23% UK 23% Belgien 19% 53 % Estland 19% EU 28 Durchschnitt Ungarn 18% Slowenien 18% Irland 51% Schweden 18% Malta 51% Luxemburg 19 % EU 28 Durchschnitt 16% → Anteil der Personen in Deutschland, die über das Internet gekauft haben, stieg im Vergleich zum Vorjahr weiterhin an und liegt nach wie vor deutlich über dem EU-Durchschnitt → Die aktivsten Personen beim Online-Handel stammen aus Großbritannien Quelle: BITKOM, Eurostat 7 2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN Online-Ausgaben pro e-Shopper und Kopf Entwicklung des Online-Umsatzes pro e-Shopper 2014 – 2016e (in €) 1600 1.352 € 1200 800 2014 400 2015 0 2016e Online-Umsatz pro Kopf bzw. e-Shopper 2016e (in €) Großbritannien 1551 1108 Umsatz pro e-Shopper in Deutschland (12 % Wachstum ggü. Vorjahr) → Polen (11,8 %) verzeichnet damit den höchsten Anstieg bei den Ausgaben pro e-Shopper; dicht gefolgt von Deutschland (11,6 %) und Großbritannien (11,7 %) Vergleich: EU: 9,8 % USA: 5,5 % 1398 USA 922 Deutschland → Bemerkenswert: In Schweden ist der relative Unterschied zwischen Umsatz pro e-Shopper und Kopf deutlich am geringsten 1352 755 1085 Frankreich 648 EU-Durchschnitt 1066 562 pro e- shopper 811 Niederlande 488 Schweden 598 654 Spanien pro Kopf 762 243 Italien 610 146 Polen 157 0 200 273 400 600 800 1000 1200 1400 1600 Quelle: Internationale E-Commerce-Studie 2016 (RetailMeNot.de) 8 2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN Anzahl der Online-Einkäufe und durchschnittlicher Warenkorbwert (in €) – 2016e Durchschnittlicher Warenkorbwert Anzahl der Einkäufe 90 19,89 18,71 60 11,48 12,88 30 21,78 25 20 12,87 15 11,37 10 5,51 5 49,55 € 50,80 € 53,12 € 57,97 € 63,00 € 67,06 € 67,95 € 71,23 € Polen Spanien Italien Frankreich Niederlande Schweden Deutschland Großbritannien 0 0 90 25 16,66 16,26 60 20 15 10 30 5 63,98 € 85,97 € EU USA 0 → EU-Durchschnitt: 16,7 Online-Warenkörbe für je 63,98 € → Europameister sind die Briten mit 71,23 € pro Einkauf bei knapp 22 Einkäufen – dicht gefolgt von den Deutschen mit 67,95 € bei 20 Käufen Durchschnittlich 20 OnlineEinkäufe für jeweils 67,95 € in Deutschland → Im internationalen Vergleich liegen die USA mit 85,97 € pro Einkauf vorne 0 Quelle: Internationale E-Commerce-Studie 2016 (RetailMeNot.de) 9 2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN Zukunft des Online-Handels in Europa 20,83 % 13,49 Mrd. € 17,8 % 73,0 Mrd. € 16,9 % Prognostiziertes Wachstum.2016-2017 7,04 Mrd. € 16,8 % 6,7 Mrd. € 16,8 % 10,25 Mrd. € 16,7 % 9,54 Mrd. € 16,5 % → Vergleich: EU: 15,7 % USA: 14,1 % jährliches Online-Wachstum in Deutschland 2014 - 2017 → Wachstumsraten bleiben etwa auf Vorjahresniveau → Trend leicht sinkender Wachstumsraten erkennbar Durchschnittliches europäisches Wachstum: 15,7 % 49,02 Mrd. € 15,0 % 81,14 Mrd. € 14,2 % Erwarteter Umsatz 2017 Quelle: Internationale E-Commerce-Studie 2016 (RetailMeNot.de) 10 2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN Was kaufen Online-Shopper weltweit? Prognose der Umsätze im E-Commerce nach Produktsegmenten weltweit (in Mrd. €) 2.000 1.800 397 369 1.600 336 1.400 300 1.200 800 600 400 200 0 228 179 94 248 299 352 2015 2016e 2017e 262 229 203 114 198 156 81 236 Fashion Möbel & Haushalt 21,0% 257 263 1.000 285 159 136 369 333 295 410 468 2018e 2019e Elektronik & Medien Spielzeug, Hobby & DIY 179 402 524 2020e 309 197 426 Steigender Umsatz aller Produktsegmente → Führend: Lebensmittel & Drogerie mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von ca. 16 % 571 2021e → Durchschnittliche Umsatzsteigerungen zwischen 10 % und 15 % in den anderen Produktsegmenten Lebensmittel & Drogerie 21% 19,0% 17,0% 15,0% 16% 15% 13,0% 11,0% 11% 10% 9% 8% 9,0% 7,0% 6% 5,0% 2016e 2017e 2018e 2019e 2020e 2021e Quelle: Statista 2016 11 2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN Was kaufen deutsche Online-Shopper? Prognose der Umsätze im E-Commerce nach Produktsegmenten in Deutschland (in Mrd. €) 80 70 60 50 40 11,9 13,0 16,8 15,6 14,3 8,8 4,4 8,0 3,9 7,2 3,5 30 5,9 2,8 6,5 3,1 20 15,0 17,1 14,0 16,1 17,9 11,9 13,0 14,2 15,5 16,9 2015 2016e 2017e 2018e 2019e 10 17,8 9,6 18,7 → Aktuell Führend: Elektronik & Medien 10,3 4,9 5,3 18,6 19,1 18,3 19,7 2020e 2021e → Prognose für 2021: Führendes Segment Fashion 0 Fashion Möbel & Haushalt Elektronik & Medien Spielzeug, Hobby & DIY Steigender Umsatz aller Produktsegmente → Durchschnittliche Umsatzsteigerungen zwischen 5 % und 11 % in den Produktsegmenten Lebensmittel & Drogerie 14,0% 12,0% 10,0% 8,0% 11% 10% 9% 8% 7% 7% 6,0% 5% 4,0% 3% 2,0% 0,0% 2016e 2017e 2018e 2019e 2020e 2021e Quelle: Statistisches Bundesamt / IKT 2014 12 2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN Online-Handel in Deutschland Online Umsatz in Deutschland von 2013 – 2017e (in Mrd. €) 80 20,8 % 73,00 70 16,9 % 60 62,45 42,88 40 30 34,30 23,1 % • In Europa liegt davor lediglich Großbritannien mit einem Online-Anteil am Gesamthandel von 16,8 % Vergleich: EU-Durchschnitt: 9,4 % USA: 13,9 % 25,0 % 20 10 0 2013 2014 durchschnittliches jährliches Wachstum • Der deutsche Online-Handel erwirtschaftet mittlerweile mehr als jeden zehnten Euro des Gesamthandels 18,3 % 52,79 50 • Prognostiziertes Wachstum 2016 von 18,3 % und 2017 von 16,9 % 2015 2016e 2017e • Ähnliche Zahlen beim Anteil der Online-Shopper an der Gesamtbevölkerung: Deutschland: 61 % Großbritannien: 72 % EU-Durchschnitt: 41 % USA: 67 % Quelle: Internationale E-Commerce-Studie 2016 (RetailMeNot.de), Eurostat 13 2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN Was kaufen deutsche Online-Shopper? Top 10 Produkte nach Conversion Rate Online-Info 70 Online-Info & -Kauf Conversion Rates 90% 84% 77% 60 76% 74% 56,8 74% 80% 71% 69% 55,9 66% 64% 63% 70% 50 49,6 40 60% 49,3 41,7 44,0 43,7 41,2 41,1 50% 41,4 37,9 36,7 30 40% 32,5 31,2 29,5 27,1 28,0 27,0 24,0 20 30% 20% 18,5 10 10% 0 0% Apps Bücher Damenbekleidung Spielwaren Eintrittskarten Herrenbekleidung Musik Schuhe Flugtickets Musik-CDs Basis: 103.805 Fälle (Nutzer stationäre und/oder mobile Angebote letzte 3 Monate) / „Zu welchen der folgenden Produkte haben Sie schon einmal Informationen im Internet gesucht?“ , „Haben Sie in den letzten 12 Monaten folgende Produkte über das Internet gekauft?“ / Darstellung der Top 10 von insgesamt 61 Produkten / Angaben in Prozent Quelle: internet facts 2016 – 05 (AGOF e.V.) 14 2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN Wer kauft was? Top 5 Produktsegmente nach Altersklassen 14 – 19 Jahre 20 – 29 Jahre Apps 69% Smartphones Eintrittskarten Apps 66% Schuhe 64% Schuhe Eintrittskarten 64% Smartphones Sportartikel Urlaubsreisen 53% 30 – 39 Jahre 65% Eintrittskarten Schuhe 66% 63% 62% Bücher 60% Urlaubsreisen 63% 58% Eintrittskarten 63% Möbel & Deko 67% 40 – 49 Jahre Bücher Apps 68% Möbel & Deko 61% Hotels 60% 50 – 59 Jahre 57% 55% 55% 60 + Jahre Hotels 53% Hotels 48% Urlaubsreisen 53% Bücher 47% Urlaubsreisen 47% Bücher 51% Eintrittskarten Möbel & Deko 48% 44% Bahntickets Eintrittskarten 39% 38% Quelle: internet facts 2015 – 02 (AGOF e.V.) 15 2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN Top 9 der Online-Shops in Deutschland Besucherzahlen der größten Online-Shops in Deutschland (in Mio.) – Dezember 2015 2100 1900 214,6 102,7 95,32 88,08 84,9 66,16 62,5 → amazon.de und ebay.de weiterhin die deutlich größten Besuchermagnete unter den deutschen Online-Shops → Thomann, spezialisierter Anbieter von MusikInstrumenten und Zubehör, überholt erstmals Zalando Quelle: internetworld.de 16 2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN Top 10 der Online-Shops in Deutschland Umsatzstärkste Online-Shops in Deutschland (in Mio. €) – 2015* 7.790,6 6.574,6 2.300,0 1.990,0 1.031,8 872,4 610,9 563,0 491,3 469,1 484,7 419,5 450,0 420,0 433,2 412,7 * in Deutschland erzielter Umsatz 376,7 367,6 2015 369,6 358,3 2014 Quelle: E-Commerce Markt Deutschland 2016 (Statista/EHI) 17 2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN Top 10 der Online-Shops in Deutschland Führende Online-Shops in Deutschland nach Kaufwahrscheinlichkeit (in %) – Dezember 2015 87,4% 85,2% 85,0% 84,4% 84,0% 84,0% 84,0% 83,6% 83,3% 82,7% → Kein einziger der besucherstärksten OnlineShops in Deutschland ist auch in den Top 10 nach Kaufwahrscheinlichkeit vertreten → Es besteht also nicht immer eine Korrelation zwischen Traffic und Kaufwahrscheinlichkeit Quelle: Online-Shop Studie 2016 (Statista) 18 2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN Die Top-100 umsatzstärksten Online-Shops in Deutschland nach Produktsegmenten (in Mio. €) Bekleidung, Textilien, Schuhe 3.503 Computer, Unterhaltungstechnik. TK, Zubehör 2.619 692 Medikamente, Gesundheitsartikel Möbel, Dekorationsartikel 453 Babyartikel 392 340 Do it yourself Schmuck, Uhren, Goldhandel 340 Haustechnik 297 Generalisten Auto und Motorrad, inkl. Zubehör 286 13.965 Mio. € Spielwaren 281 Hobby- Sammel- und Freizeitartikel 250 Drogerieartikel, Kosmetik 220 Tierbedarf 199 Medien 197 Lebensmittel 176 Sport, Outdoor 166 Optiker 66 0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 3.500 4.000 Quelle: E-Commerce Markt Deutschland 2016 (Statista/EHI) 19 2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN Umsatzstärkste Online-Shops nach Produktsegmenten (in Mio. €)* Generalist 7.790,60 2.300,00 Bekleidung, Textilien, Schuhe 450,00 1.031,80 Computer, Unterhaltungstechnik. TK, Zubehör 610,90 491,30 *nur in Deutschland erzielter Umsatz 167,10 344,60 Medikamente, Gesundheitsartikel 369,60 283,60 Möbel, Dekorationsbedarf 189,60 484,70 165,70 93,80 Babyartikel 50,10 100,80 68,20 52,90 Quelle: E-Commerce Markt Deutschland 2016 (Statista/EHI) 20 2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN Payment Lieblingsverfahren der Konsumenten 50,40% Rechnung 39,90% Beliebtestes → Vier von zehn Zahlungsmittel: Konsumenten Rechnung zahlen beim Online-Kauf aktuell am liebsten per Rechnung – im vergangenen Jahr galt das noch für jeden zweiten Konsumenten. Damit verliert die Rechnung in der Gunst der Online-Shopper, bleibt aber die beliebteste Zahlungsart. 28,40% PayPal 30,90% 8,70% Lastschrift 11,40% 7,70% Kreditkarte 11,20% 2014 1,90% SOFORT Überweisung 2015 3,30% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% → Die befragten Online-Händler bieten im Schnitt 5,3 Zahlungsverfahren an. → Am häufigsten bieten die befragten OnlineHändler Vorkasse, PayPal, Rechnung, Kreditkarte und SOFORT-Überweisung an Quelle: ECC Köln, 2016 21 2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN Payment Anteile der Zahlungsarten am Umsatz des deutschen E-Commerce* 28,00% Rechnung 29,00% 20,20% 19,60% PayPal Das führendste → Der Kauf auf Zahlungsmittel: Rechnung bleibt Rechnung 2015 klar führendes Zahlungsmittel im Online-Handel mit einem Marktanteil von 29,0 Prozent. 21,80% 19,30% Lastschrift/Bankeinzug (ELV) 10,80% 12,00% Kreditkarte (Amex, Visa, MasterCard) 6,60% Überweisung/Vorauskasse 7,10% 4,50% 3,80% Finanzierung/Ratenkauf → Paypal steht auf dem zweiten Platz. Mit 19,6 % Marktanteil muss diese Zahlungsart dennoch erstmals leichte Einbußen hinnehmen. 3,20% Sofortüberweisung 2,50% 3,00% 2,40% Nachnahme (DHL, Hermes) 1,50% 2,30% Zahlung bei Abholung 3,00% 1,10% Amazon Payment 2014 1,00% 1,10% Sonstige 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 2015 → Zu berücksichtigen ist hier, dass marktführende Shop-Betreiber wie Amazon.de, die einen immer größeren Anteil des Marktes ausmachen, diese Zahlungsart nicht anbieten. 35% Quelle: EHI und Statista 22 2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN Mobile Online-Umsatz durch Tablets in Europa (in Mrd. €) 12 10,94 9,3 10 8 7,49 6,07 6 4,3 4 2,96 2 0,72 1,02 0,38 0,62 0,64 1,03 0,58 0,76 0,31 0,47 Niederlande Schweden Polen 0,65 1 0,71 0,94 0,4 0,57 Schweden Polen 0 Großbritannien Deutschland Frankreich Spanien 2015 Italien 2016* Online-Umsatz durch Smartphone in Europa (in Mrd. €) 16 14,35 14 12 Mobile wird mit dem Einkauf per Smartphone der höchste Umsatz erzielt 11,93 10,2 10 8,55 8 5,76 6 4,05 4 2 0,75 0,78 1,24 0,38 Spanien 2015 Italien 2016* 0 Großbritannien Deutschland Frankreich Niederlande Quelle: Internationale E-Commerce-Studie 2016 (RetailMeNot.de), Eurostat 23 2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN Mobile Der Anteil des Online-Umsatzes mobile (in %) 40 35,6 30 28,6 Der Anteil des Mobile-Umsatzes nimmt weiterhin zu 34,0 35 29,6 27,7 24,8 23,6 25 19,7 19,2 20 26,2 18,3 15,6 17,2 15,6 13,9 15 10,1 10 5 0 Großbritannien Deutschland Frankreich Spanien 2015 Italien Niederlande Schweden Polen 2016* Quelle: Internationale E-Commerce-Studie 2016 (RetailMeNot.de), Eurostat 24 2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN Logistik Wie viele Pakete waren 2015 in Deutschland unterwegs 2,8 Mrd. Pakete insgesamt davon 1,3 Mrd. für E-Commerce Quelle: Bundesverband Paket- & Expresslogistik Die wichtigsten Versandarten und Lieferdienste in Deutschland* 73% Spedition 20% Selbstabholung 19% 15% 12% 12% 7% *Mehrfachantworten möglich Quelle: EHI/Statista 25 2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN Mobile So können sich deutsche Kunden die Lieferung der Zukunft vorstellen* 55 % Same Day Delivery 35 % 27 % 16 % 11 % One Hour Delivery Paketkasten-Lieferung Drohnen-Zustellung Kofferraum-Lieferung *Mehrfachantworten möglich Quelle: Metapacks Was denken Kunden über Same Day Delivery 53 % … würde ich nur nutzen, wenn es nichts kostet 27 % … würde ich abhängig von Bestellwert nutzen 19 % … würde ich nie nutzen Das wäre den Kunden eine taggleiche Lieferung wert Lebensmittel im Wert von 50 € 3,17€ Bekleidung im Wert von 100 € 7,60 € Schuhen im Wert von 100 € 8,25 € Smartphones im Wert von 600 € 11,25 € Notebooks im Wert von 800 € 12,00 € Fernseher im Wert von 1.000 € 15,00 € Quelle: ibi research 26 3. ZUKUNFTSTRENDS Aktuelle E-Commerce Trends in 2016 STEIGENDER MOBILE FOKUS → Mobile Zugriffe und Transaktionen weiterhin stark wachsend → Wechsel von Shop-Betreibern auf Mobile Formate notwendig KANALVERWÄSSERUNG → Differenziertere Customer Journey → Stärkere Verknüpfung zwischen Online und Offline VIDEO MARKETING → Steigende Verweildauer und zunehmendes Engagement der Nutzer → Video-Anzeigen durch True-View-Format AUGMENTED REALITY → Nutzen des „Look and Feel“ Effektes durch virtuelles Aus- und Anprobieren → Ausgleich des stationären Vorteils vor allem im Fashion Bereich möglich AMAZON SEO → Zunehmende Bedeutung von SEO Online Marketing auf der Amazon Plattform SOCIAL MEDIA → Nutzung von Facebook, Instagram und Pinterest als Kommunikationskanal → Beeinflussung von Nutzern durch interessanten Content und beliebte Influencer PERSONALISIERUNG → User Fokus mündet in personalisierten Ansprachen → Häufigere Käufe bei gleichzeitig höheren Warenkörben GOOGLE BUY BUTTON → Schnellere Kaufprozesse durch direkte Bestellungen innerhalb der Google Suche WEARABLES MARKETING → Nutzung von Wearables wie der Apple Watch zusätzlich zum Mobile Kanal → Zunehmende Anzahl spezialisierter Apps Quelle: internetworld.de 27 4. AKTUELLE E-COMMERCE NEWS Amazon lässt sich Zeppelin-Warenhaus patentieren Über Gebieten mit großer Nachfrage soll ein Zeppelin schweben und als Warenlager fungieren. Drohnen liefern von dort die bestellte Ware zum Kunden. Mit bemannten Shuttles sollen die Waren und Personal für die Wartung zum Zeppelin gebracht werden. Amazon stellt Sendung per vollautomatischer Drohne zu 13 Minuten nachdem ein Mann aus Cambridge seine Bestellung aufgegeben hatte, erhielt er einen "Fire-TV"Videostreaming-Stick und eine Tüte Popcorn von einer vollautomatischen Drohne geliefert. www.amazon.com 7-Eleven beliefert ausgewählte Kunden einen Monat lang per Drohne Die US-amerikanische Lebensmittelkette versorgte 12 Kunden einen Monat lang per Drohne mit Lebensmitteln und Medikamenten. So wurden 77 Sendungen zugestellt, darunter warme Speisen, kalte Getränke und rezeptfreie Medikamente. Dabei legten die Drohnen maximal eine Strecke von einer Meile zurück. Just Eat nutzt Lieferroboter www.just-eat.com Der Essenslieferdienst Just Eat lässt Mahlzeiten von Robotern der Firma Starship ausliefern. In Deutschland sind die Liefer-Roboter bereits in Hamburg und Düsseldorf testweise im Einsatz. Sie können einen Radius von fünf Kilometern bedienen und sind mit maximal 16 km/h unterwegs. Bei der Ankunft erhalten die Kunden eine SMS und können den Roboter mit einem Sicherheitscode öffnen. UberEats startet in Wien Der Essenszustelldienst des Fahrdienst-Dienstleisters Uber ist nun auch in Wien verfügbar. Zwischen 11 und 23 Uhr können sich Bewohner des Innenraums und des 20. Bezirks Essen aus 100 verschiedenen Restaurants liefern lassen. Liefergebühren sollen keine anfallen und es soll auch keine Mindestbestellmenge geben. Wien ist der erste deutschsprachige Standort für den bisher in 55 Städten aktiven Lieferdienst. Lidl testet neues Marktkonzept mit dem Namen „Lidl Express“ Um den Multichannel-Vertrieb zu stärken, entwickelt Lidl eine Art digitalen Convenience-Store. In einer Filiale in BerlinSchöneberg steht ein reduziertes Sortiment mit drei Express-Checkouts zur Verfügung. Darüber hinaus kann online bestellte Ware an Abholstationen abgeholt werden. www. newsroom.uber.com Quellen: Internetworld, NGIN Mobility, Gruenderszene 28 4. AKTUELLE E-COMMERCE NEWS Saturn eröffnet Shop-Fläche für HoloLens von Microsoft In einer Saturn-Filiale in Hamburg können Kunden die Funktionsweise der HoloLens in einem extra eingerichteten Demo-Raum ausprobieren. Außerhalb dieses Raums können sie mit der Brille auf dem Kopf durch das Geschäft laufen und sehen Einblendungen im Sichtfeld über Produkte im Shop. Victoria‘s Secret ermöglicht Life-Shopping Zuschauer des Life-Streams der Fashion-Show in Paris konnten die auf dem Laufsteg präsentierten Modelle in Echtzeit erwerben. Die eigene App ermöglichte sowohl Life-Stream als auch den Sofort-Kauf. www.news.microsoft.com Aldi startet Online-Shop auf seiner Plattform Aldi Talk Nach langer Meidung des Onlinehandels verkauft Aldi in erster Linie Smartphones, Tablets sowie Zubehör über die Internetplattform Aldi Talk. Das Sortiment soll dabei nicht auf die Partner-Marke Medion beschränkt bleiben. Fleischerei verkauft Wurst auch über Wurstladen.de Die Hamburger Fleischerei Quast vertreibt ihre Wurstwaren nun auch über einen eignen Onlineshop. Durch lange Haltbarkeiten seien die Produkte ideal für den Transport per Post geeignet. Otto bietet Mietservice mit „Otto Now“ Mit „Otto Now“ bietet Otto seinen Kunden die Möglichkeit, neuwertige Produkte wie zum Beispiel Fernseher, Waschmaschinen oder Tablets zu mieten. Die Mindestlaufzeit liegt bei drei Monaten und die Monatsmiete für eine Waschmaschine beginnt bei 9,99 Euro. Im Preis sollen Lieferung, Aufbau, Reparaturen und Abholung nach Beendigung des Mietverhältnisses enthalten sein. Hermes startet Pilotprojekt zur Abholung von Retouren mit Hilfe einer Crowd Kunden in Hamburg können gegen eine Gebühr von 2 Euro ihre Retoure von einem Mitglied der Hermes-Crowd bequem zu Hause abholen lassen. Über einen Messenger können Ort und Zeit der Abholung vereinbart werden. Quellen: Internetworld, Onlinehaendler-news, Inside-Handy, Hermes Blog 29 4. AKTUELLE E-COMMERCE NEWS Amazon eröffnet Testladen für neues Shopping-Konzept „Amazon Go“ Amazon-Mitarbeiter testen den ersten vollautomatisierten Lebensmittelladen in Seattle. Beim Betreten des Geschäftes loggt sich der Kunde über eine App ein. Sensoren registrieren, welche und wie viele Artikel der Kunde aus dem Regal nimmt. Beim Auschecken werden die Kosten für den Einkauf vom Amazon-Konto abgebucht. 2.000 Lebensmittel-Stores sind angedacht. Rewe verbindet seinen Lieferservice mit einer Rezeptdatenbank Um Rezeptboxenanbietern wie Hello Fresh die Stirn bieten zu können, vereinfacht Rewe den Zutateneinkauf. Die Rezeptdatenbank auf der Website wird dafür mit dem Lieferservice verbunden. dm tritt in chinesischen Online-Markt ein Nachdem dm 2015 mit einem eigenen Online-Shop in das E-Commerce-Business einstieg, tritt der Drogist nun in den chinesischen Markt ein. Dort betreibt er einen Shop auf dem Alibaba-Marktplatz Tmall. Mister Spex plant weitere stationäre Läden Bild: Mister Spex Der Online-Optiker Mister Spex plant nach der Eröffnung des ersten eigenen stationären Geschäfts in Berlin weitere lokale Läden, wahrscheinlich in Nordrhein-Westfalen. Die eigenen Stores sollen den Service von über 550 PartnerOptikern ergänzen. E-Commerce soll das Hauptgeschäftsfeld bleiben. DHL und Smart starten Kofferraumzustellung Im Rahmen eines Pilotprojektes starteten DHL und Smart die Kofferraumzustellung. Dafür wurde das Kundenportal von DHL mit dem des Fahrzeugherstellers vernetzt. Über eine App generiert der Kunde bei Bestellung eine einmalig gültige Transaktionsnummer, mit der ein Paketzusteller das Fahrzeug in einem bestimmten Zeitraum öffnen kann. Smart übernimmt die nötige Nachrüstung des Fahrzeugs. Würth plant Netz von Paketstationen für seine Kunden Der Hersteller von Werkzeug- und Befestigungsmaterial plant Paketstationen mit ParcelLock-System unter anderem vor seinen 430 Niederlassungen aufzustellen. Kunden können im eigenen Online-Shop bestellte Ware dort jederzeit abholen. Bild: DHL Quellen: Internetworld, Businessinsider, Neuhandeln.de, Postbranche.de, Bauenmitholz.de 30 5. M&A TRANSAKTIONEN Transaktionsentwicklung in der europäischen Internetindustrie 800 668 700 575 600 Deals über 100 Mio. € Transaktionsvolumen 509 500 400 8 300 17 16 2014 2015 200 2013 100 0 2013 2014 *Compound Annual Growth Rate = Jährliche Wachstumsrate 2015 Quelle: Catcap 2016 – M&A Report European Internet Industrie 31 5. M&A TRANSAKTIONEN Transaktionsentwicklung in der europäischen Internetindustrie 575 Unternehmenstransaktionen in Europa 2015 Headquarter von Kaufobjekten 140 129 116 120 Deals 100 75 80 68 60 40 33 32 22 20 16 20 0 Deutschland UK Frankreich Skandinavien Spanien Polen Schweiz Niederlande Osteuropa Quelle: Catcap 2016 – M&A Report European Internet Industrie 32 5. M&A TRANSAKTIONEN Transaktionsentwicklung in der europäischen Internetindustrie Anzahl der Deals unterteilt nach veröffentlichten Transaktionsvolumen in Mio. € 90 84 80 70 61 Transaktionen 60 51 50 2013 2014 40 2015 30 22 20 17 16 11 9 10 16 6 8 8 0 <20 20-50 50-100 >100 Quelle: internetdealbook.com, eigene Recherchen 33 5. M&A TRANSAKTIONEN Top 10 E-Commerce Deals in 2016 Gezahlter Betrag (in Mio. US $) Investment/ Akquisition Zielgesellschaft Investor/ Käufer Land Jet.com Wal-Mart 3.000 Akquisition USA Ele.me Alibaba Group Holding Ltd. 1.250 Investment China Lazada Group Alibaba Group Holding Ltd. 1.000 Akquisition Singapur Dollar Shave Club Unilever 1.000 Akquisition USA Privalia & Eboutic Vente Privee 550 Akquisition Spanien/ Schweiz Global Fashion Group Rocket Internet 362 Investment Luxemburg Deliveroo Konsortium 275 Investment GB Gilt Groupe Hudson‘s Bay Company 250 Akquisition USA Snapdeal Konsortium 200 Investment Indien Huimin Fortune Capital 195 Investment China Quelle: internetdealbook.com, eigene Recherchen 34 5. M&A TRANSAKTIONEN Fashion Deals 2016 Bereits zu Beginn des Jahres wurde die Gilt Groupe für 250 Mio. USD an den neuen Kaufhof-Eigentümer Hudson‘s Bay Company verkauft. Neben Kaufhof umfasst das Portfolio von HBC auch eine Beteiligung an dem deutschen Sportartikel-Filialisten Sportarena. Die Gilt Groupe soll vor allem eine Verstärkung für Saks 5th Avenue werden. Vente-Privee ist in Europa weiter auf Einkaufstour. Nach der Übernahme von Vente-Exclusive in den BeNeLux-Ländern übernimmt der ShoppingClub auch den spanischen Wettbewerber Privalia sowie Eboutic aus der Schweiz für zusammen knapp 500 Mio. Euro. Zuletzt hat Vente-Privee auch Akquisitionen in Skandinavien und Polen getätigt. Die 21sportsgroup erhält im Oktober 15 Mio. Euro Wachstumskapital von ESO Capital. Dabei handelt es sich offenbar nicht um Eigenkapital, denn die Investmentdauer liegt zwischen zwei und fünf Jahren. In 2015 hatte die 21sportsgroup zuerst die mysportgroup mit der Online-Plattform vaola.de und danach PlanetSports übernommen. Bestsecret geht von der Schustermann & Borensten GmbH an Permira. Die beiden Gründerfamilien Schustermann und Borenstein bleiben an dem Unternehmen beteiligt. Ursprünglich sollten bis zu 800 Mio. Euro mit dem Verkauf erzielt werden. Bestsecret ist die führende exklusive Shopping-Community in der DACH-Region. Quelle: excitingcommerce 35 5. M&A TRANSAKTIONEN Fashion Deals 2016 Die Global Fashion Group erhält 50 Mio. Euro als Wandeldarlehen von Kinnevik. Die Anteile von Rocket Internet, einem weiteren Hauptgesellschafter, werden dadurch auf nur noch 20 % verwässert. Die Global Fashion Group ist mit sechs verschiedenen Online-Shops in schwierigen Märkten unterwegs wie Russland, Südamerika, Australien, Indien, Südostasien und auf der der arabischen Halbinsel. Stylebop, ein Online-Händler für Designermode, erhöhte in diesem Jahr dreimal das Stammkapital. Media Ventures erwarb Anfang des Jahres zunächst 20 % der Anteile, erhöhte später auf 50 % und weiter auf 70 %. Die Gründer halten noch die restlichen 30 % der Anteile. Der Online-Shop und Modeberater für Männer Outfittery erhielt Kapital in Höhe von 22 Mrd. USD. Der Venture-Capital-Fonds Octopus Ventures steigt mit einem Anteil von knapp 13 % neu ein. Auch die bisherigen Investoren Northzone Capital, Highland Capital Partners, Holtzbrinck Ventures und Mangrove Capital Partners investieren weiteres Kapital. Der Anteil des Gründerteams liegt nach der Kapitalerhöhung bei nur noch 20 %. Der Curated Shopping Anbieter Modomoto erhält ein Wandeldarlehen über 1 Mio. Euro durch die Berliner Beteiligungsgesellschaft Auden AG. Die Auden AG möchte ihr Engagement weiter ausbauen und strebt eine Beteiligung von mindestens 10 % an. Anfang des Jahres hatte Modomoto bereits The Cloakroom übernommen und in die neu gegründete Curated Shopping Group eingebracht. Quelle: excitingcommerce 36 5. M&A TRANSAKTIONEN Home & Living Deals 2016 One Kings Lane wird von Bed Bath & Beyond übernommen. Vor zwei Jahren wurde One Kings Lane mit fast 1 Mrd. USD bewertet und nun zu einem Bruchteil dessen verkauft. Wie auch im Fashion-Segment mit den Übernahmen der Gilt Groupe durch die Kaufhof-Mutter Hudson‘s Bay und dress-for-less durch die Karstadt-Mutter Singa rüstet sich auch hier ein stationärer Einzelhändler für das Online-Geschäft. Home24 erhält 20 Mio. Euro in einer neuen Finanzierungsrunde. Unter Berücksichtigung der Kapitalaufstockung wird Home24 von zuvor 981 Mio. Euro auf 420 Mio. Euro abgewertet, weil Wachstumserwartungen gesenkt wurden. Rocket Internet investiert 1,4 Mio. Euro und auch Baillie Gifford und weitere Investoren beteiligten sich an der Finanzierung. Der Anteil von Rocket Internet sinkt von 44,6 % auf 42,9 %. Der deutsche One Kings Lane Wettbewerber Westwing erhält in einer neuen Finanzierungsrunde weitere 24 Mio. Euro von Kinnevik. Im Gegensatz zu Home24, die Kinnevik deutlich abwertete, kann Westwing seine Bewertung aber zumindest halten. Die TriPos GmbH, das Family-Office der Familie Pohlmann, investiert in die Cubitabo GmbH mit dem Onlineshop BettenRiese und der Matratzenmarke Buddy. Dies ist das dritte Investment im E-Commerce Bereich Wohnen und Einrichten. Nach dieser Finanzierungsrunde soll Cubitabo die Gewinnschwelle erreichen. Quelle: excitingcommerce 37 5. M&A TRANSAKTIONEN Beauty & Accessories Deals 2016 Der Dollar Shave Club, Lifestylemarke und Onlineshop für Männerpflegeprodukte, wird von Unilever übernommen. Der Kaufpreis liegt angeblich bei 1 Mrd. USD. Im November 2015 erhielt das Unternehmen VentureCapital von über 160 Mio. USD bei einem Unternehmenswert von 539 Mio. USD. Der Online-Händler für Premium-Beautyprodukte Skinstore wird von The Hut Group übernommen. The Hut Group ist einer der am schnellsten wachsenden Eigentümern von Online-Health und Online-Beauty-Marken und -Händlern. Unter anderem durch Übernahmen wuchsen die Umsätze der Gruppe um 35 % auf 334 Mio. britische Pfund. Die englische MyOptique Group wurde vom französischen EssilorKonzern übernommen. Die MyOptique Group erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr (bis April 2016) 57 Mio. britische Pfund Umsatz. Im Februar hatte Essilor bereits den Kontaktlinsen-Online-Händler Vision Direct übernommen. Für 34,7 Mio. Euro übernimmt der Ströer-Konzern für seinen Bereich „Women & Lifestyle“ 51 % der BHI-Gruppe. Diese vertreibt eigene Kosmetikprodukte unter anderem über den Online-Shop M. Asam. Asam Kosmetik soll im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 35 Mio. Euro erzielt haben. Passend dazu übernahm Ströer ebenfalls die OnlineApotheke Vitalsana für 4,5 Mio. Euro. Quelle: excitingcommerce 38 5. M&A TRANSAKTIONEN Food & Groceries Deals 2016 Anfang des Jahres gab MyMuesli rund 30 % der Anteile an die junge Private-Equity-Gesellschaft Genui Partners ab. Dies war der erste größere Einstieg eines Kapitalgebers bei MyMuesli. Genui investierte bereits in den Online-Versender für Designerhandtaschen Fashionette. Die Gourmondo Food GmbH, die seit 2012 zu Lebensmittel.de gehört, wird für 30 Mio. Euro an den börsennotierten Reifenversender Delticom verkauft. Der bisherige Besitzer war die Prüfer GmbH mit dem Mehrheitsgesellschafter Andreas Prüfer. Dieser investiert 20 Mio. Euro in Delticom-Aktien. Die Berliner Start-Up-Schmiede Rocket Internet stimmt einer neuen Finanzierungsrunde für Hello Fresh zu. So investieren ein neuer unbekannter Investor und der britische Fonds Baillie-Gifford 85 Mio. Euro in den Kochboxen-Anbieter. Für diese Finanzierung wurde die Bewertung auf 2 Mrd. Euro festgelegt, rund 24 % weniger als bei der letzten Finanzierungsrunde im April. Nun hält Rocket Internet noch einen Anteil von 53 %. Der Lebensmittel-Online-Händler Freshdirect erhält Wachstumskapital in Höhe von 189 Mio. USD von Finanzinvestoren, allen voran J.P. Morgan Asset Management. Mit einem Jahresumsatz von 600 Mio. USD ist Freshdirect Marktführer in New York und Philadelphia. Seit 2010 wirtschaftet das Unternehmen profitabel. Quelle: excitingcommerce 39 5. M&A TRANSAKTIONEN Weitere Deals 2016 Der Handelsriese Walmart übernimmt den ambitionierten AmazonKonkurrenten Jet.com. Walmarts Umsätze im stationären Handel sind rückläufig und das eigene Online-Geschäft wächst nur gering. Um vom wachsenden Online-Handel zu profitieren, erhöhte Walmart bereits sein Investment am zweitgrößten chinesischen Online-Einzelhändler JD.com auf 10,8 %. Die Plattform Jet.com, die als Online-Club geplant war, musste dieses Konzept bereits drei Monate nach dem Start verwerfen. Das 2012 gegründete Rocket Internet Startup Lazada ist als OnlineEinzelhändler derzeit in Indonesien, Malaysia, den Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam aktiv. Alibaba investiert 1 Mrd. USD und übernimmt 9,1 % von Rocket Internet und weitere Anteile von bisherigen Investoren. So verkaufen auch Kinnevik 3,8 % für 57 Mio. USD und Tesco 8,6 % für 129 Mio. USD. Zum Jahreswechsel übernimmt Edeka Bringmeister, Plus.de und GartenXXL zusätzlich zu einem Großteil der Filialen von Kaiser‘s Tengelmann. Damit baut Edeka sein Online Angebot weiter aus, nachdem zuletzt schon viel in die technologische Infrastruktur investiert wurde, um sich gegenüber dem drohenden Konkurrenten Amazon Fresh zu behaupten. Project A Ventures investiert einen einstelligen Millionenbetrag in einen Fonds der Private Equity Gruppe EQT, der im Dezember 2015 die Mehrheitsanteile an kfzteile24 erworben hatte. Der Onlineshop ist deutscher Marktführer im Kfz-Teile- und Zubehör-Geschäft und erwirtschaftete im Jahr 2015 einen Umsatz von über 130 Mio. Euro. Quelle: excitingcommerce 40 5. M&A TRANSAKTIONEN SIGNA Retail Deals 2016 87 % der Anteile an der Internetstores Holding GmbH geht an die Karstadt-Mutter Signa Retail. Der Bike- und Outdoor-Versender um Fahrrad.de passt gut zur geplanten Sport-Gruppe von Signa. Die restlichen Anteile bleiben beim Management. Gründer René Köhler bleibt als Beiratsvorsitzender an Bord. Online-Outlet für Designermode dress-for-less geht zu 100 % an die Karstadt-Mutter Signa Retail. Dress-for-less hatte zuvor Insolvenz angemeldet. Durch die Übernahme gewinnt Signa weiteres Know-how im E-Commerce-Bereich und darüber hinaus Zugang zu Vertriebswegen und modernen Lagerstandorten sowie Online-Modekompetenz. Ebenfalls übernimmt Signa Retail mit 60 % die Mehrheit an Outfitter, dem führenden Multi-Channel-Anbieter im Sportbereich. Der Gründer von Outfitter Ron Berger bleibt mit 40 % weiterhin beteiligt und führt das operative Geschäft weiterhin zusammen mit seinem Mitgeschäftsführer Thorsten Bichowski. Outfitter hatte zuletzt 40 Mio. Euro Umsatz erzielt. Nach den Internetstores um Fahrrad.de übernimmt Signa Retail auch den führenden Online Shop für Tennisutensilien in Europa Tennis-Point. 22 % der Anteile verbleiben noch bei den Gründern, die weiterhin am Wachstum des Nischenhändlers partizipieren können. Tennis-Point ist somit die vierte Akquisition von Signa Retail in 2016 und unterstreicht die klare Zielsetzung, Online Marktführer im Sportbereich zu werden. Quelle: excitingcommerce 41 WER STECKT HINTER DER BRANCHENANALYSE WALTER FRIES Corporate Finance GmbH Die WALTER FRIES Corporate Finance GmbH ist ein unabhängiges Beratungsunternehmen innerhalb der WALTER FRIES Firmengruppe. Die Corporate Finance hat sich auf Unternehmenstransaktionen, Buy-outs und Trade Sales im Mittelstand fokussiert. Die nachhaltige Beratung der handelnden Personen hat sich im europäischen bis hin zum internationalen Markt etabliert. Das partnerschaftliche Netzwerk aus Finanzinvestoren im In- und Ausland ermöglicht es, erfolgreiche Nachfolgelösungen und Transaktionen zu realisieren. Die einmaligen Synergieeffekte innerhalb der WALTER FRIES Firmengruppe kommen den Mandanten zu Gute. Die Expertise der Berater zeigt sich in zahlreichen Publikationen & Vorträgen, in der universitären Lehre und an der Leidenschaft zu diesem Beruf. Typischer Transaktionsverlauf ANALYSE UND KONZEPTION INVESTORENANSPRACHE PRÜFUNGSPHASE VERKAUFSVERHANDLUNGEN / CLOSING • Informationsbeschaffung • Marktresearch • • Verhandlungen Kaufvertrag • Unternehmensanalyse • • • Finanz- und Kennzahlenanalyse Identifikation möglicher Kaufkandidaten Letter of Intent (LoI), Memorandum of Unterstanding (MoU) Koordination der Arbeit externer Berater • Erstellung Teaser, Short profile • • Erstellung Information Memorandum Prüfung der Preisindikationen und sonstigen Bedingungen • • Erstellung einer Liste potenzieller Übernahmekandidaten (Long list, Short list) Abschlussverhandlungen und endgültige Kaufpreisfindung Evaluierung der/des optimalen Käufer(s) Signing & Closing (Anonyme) persönliche und schriftliche Kontaktaufnahme • • • • Austausch von Vertraulichkeitserklärungen • Vorbereitung Data Room/ Datenraummanagement • Transfer verkaufsrelevanter Unterlagen • Due Diligence • Durchführung erster Managementmeetings • Ermittlung Unternehmenswert (Discounted Cash Flow-Methode, Multiples) W 1–5 W 6 – 15 W 16 – 25 W 22 – 31 42 BILDER QUELLEN Folie 10: © goodluz – Fotolia.com Folie 11: © 3darcastudio - Fotolia.com Folie 12: © CHEN, PAO-CHIN - Fotolia.com Folie 17: © Joachim Wendler - Fotolia.com Folie 21: © momius - Fotolia.com Folie 22: © momius - Fotolia.com Folie 23: © ra2 studio - Fotolia.com (oben), © ponsulak Folie 26: Urheber: Olivier Le Moal 43 WALTER FRIES UNTERNEHMENSBERATUNG » Nichts ist unser, bis wir es teilen. C.S. Lewis Wir danken für Ihr Interesse an unserer Arbeit! WALTER FRIES Corporate Finance Friedrichstr. 17 63739 Aschaffenburg | www.walterfries.de Fon: +49 (0) 6021 . 3542 0 Fax: - 42 | [email protected]
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