Branchenanalyse E-Commerce

SO SIEHT SHOPPEN AUS.
BRANCHENANALYSE E-COMMERCE
Markt & Deals
Februar 2017
INHALTSVERZEICHNIS
1.
VORWORT
2.
MARKT – ENTWICKLUNGEN UND PROGNOSEN
3.
ZUKUNFTSTRENDS
4.
AKTUELLE E-COMMERCE NEWS
5.
M&A TRANSAKTIONEN
2
1. VORWORT
Der deutsche E-Commerce-Markt wird nach den starken vergangenen Jahren auch in Zukunft weiterwachsen. Allerdings nimmt
die Dynamik des Wachstums sukzessive ab. Nach einem Anstieg i.H.v. 23 % im Jahr 2015 wird für den Markt im Jahr 2016 nur
noch ein Anstieg um ca. 18 % auf insgesamt ca. 62 Mrd. Euro prognostiziert.
Hierbei lässt sich doch sehr gut erkennen, dass jährliche Wachstumsraten von 25 % und mehr - zumindest auf den
Gesamtmarkt bezogen - nicht mehr zu erwarten sind. Dies ist jedoch nicht unbedingt negativ zu sehen, es stellt vielmehr die
typische Entwicklung eines immer reifer werdenden Marktes dar.
Das Wachstum findet dabei über alle Branchen hinweg statt. Während sich die volumenstärksten Segmente „Bekleidung“ und
„Elektronik“ weiterhin konstant im oberen einstelligen Prozentbereich entwickeln, sind im Bereich „Möbel“ und
„Do it yourself“-Produkte überproportionale Wachstumsraten von über 30 % zu erkennen.
Weiterhin ist festzustellen, dass die Marktkonzentration im deutschen E-Commerce-Sektor deutlich zunimmt. Danach erzielen
allein die Top 10 der größten Web-Shops hierzulande über 40 % des Gesamtumsatzes. 2008 lag dieser Wert noch bei ca. 27 %.
Die zunehmende Marktkonzentration spiegelt sich in 2016 auch sehr deutlich in den gestiegenen M&A Aktivitäten wider.
Auffallend ist hierbei zum einen die deutlich gestiegene Anzahl an M&A Deals, zum anderen aber auch die rasant ansteigenden
Dealvolumina, was sich in der bisher weltweit größten E-Commerce Transaktion zeigt (Übernahme von Jet.com durch
Walmart).
THORSTEN HACKSPIEL
Executive MBA
Senior Berater
[email protected]
Aus nationaler Sicht ist insbesondere die hohe Aktivität der Karstadt-Mutter Signa Retail im Online Business zu beobachten.
Dabei hat Signa gleich vier relevante Übernahmen getätigt (dress-for-less, Internetstores, Outfitter und Tennispoint).
Dagegen hat das Interesse der Private Equity Investoren an Online Händlern doch merklich abgenommen.
Unser Corporate Finance Team - welches in den vergangenen Jahren einige E-Commerce Transaktionen erfolgreich abschließen
konnte – hat für Sie wesentliche Informationen zum Markt sowie anstehende Trends zusammengefasst. Darüber hinaus
erhalten Sie im letzten Kapitel einen Überblick zu den M&A Transaktionen im Jahr 2016.
3
2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN
Online-Handel in Europa
Online-Umsatz 2015 und 2016e (in Mrd. €)
2015
2016e
Wachstum
80
40%
70
71,05
60
62,45
50
40
30%
61,84
25%
52,79
18%
19%
17%
17%
17%
42,63
35%
18%
20%
15%
30
36,53
15%
17%
20
10%
10
0
5,12
6,03
Polen
4,93
5,74
Schweden
7,03 8,19
7,51 8,78
Niederlande
Italien
9,64
5%
11,45
0%
Spanien
Frankreich
Deutschland
Großbritannien
→ Erwartetes Umsatzwachstum des Online-Handels in der EU um 16,7 % auf 216,32 Mrd. € (2016)
→ 81,5 % des EU-weiten Umsatzes entfallen auf Großbritannien, Deutschland und Frankreich
→ Vergleich: Prognostizierter Umsatz in den USA für 2016 beträgt 291,59 Mrd. € (bei 14,4 % Wachstum)
Quelle: Internationale E-Commerce-Studie 2016 (RetailMeNot.com)
4
2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN
Online-Handel in Europa
Online-Anteil am Gesamthandel 2015 und 2016e
18%
2015
2016e
16%
16,8%
15,2%
14%
13,5%
12%
11,6%
10%
8%
9,2%
8,8%
7,8%
6%
8,5%
8,0%
7,4%
4%
2%
3,3%
3,7%
2,5%
3,0%
3,5%
4,1%
0%
Polen
Schweden
Niederlande
Italien
Spanien
Frankreich
Deutschland
Großbritannien
→ Erwarteter Online-Anteil am Gesamthandel in der EU von 9,4 % in 2016
→ Vergleich: Prognostizierter Online-Anteil in den USA für 2016 beträgt 13,9 %
Quelle: Internationale E-Commerce-Studie 2016 (RetailMeNot.com)
5
2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN
Online-Handel in Europa
Prognose 2017
2017
Wachstum
90
40%
80
81,14
70
73,00
35%
30%
60
25%
50
40
17%
17%
17%
17%
18%
49,02
20%
17%
14%
30
15%
10%
20
10
0
7,04
6,70
9,54
Polen
Schweden
Niederlande
10,25
15%
5%
13,49
0%
Italien
Spanien
Frankreich
Deutschland
Großbritannien
→ Erwartetes Umsatzwachstum des Online-Handels in der EU von 15,7 % auf 250,18 Mrd. € (2017)
→ Vergleich: Wachstumsprognose für die USA von 14,1 % auf 332,70 Mrd. €
Quelle: Internationale E-Commerce-Studie 2016 (RetailMeNot.com)
6
2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN
Online-Handel in Europa
Anteil der Personen, die über das Internet gekauft haben - 2015
UK
71%
Finnland
71%
Schweden
71%
Frankreich
59%
Österreich
58%
55%
28%
Frankreich
27%
Malta
65%
Estland
29%
Niederlande
73%
Niederlande
31%
Norwegen
76%
Deutschland
35%
Deutschland
78%
Norwegen
37%
Kroatien
79%
Luxemburg
Belgien
Dänemark
81%
Dänemark
Anteil der Personen, die über das Internet verkauft haben - 2015
24%
Finnland
23%
UK
23%
Belgien
19%
53 %
Estland
19%
EU 28
Durchschnitt
Ungarn
18%
Slowenien
18%
Irland
51%
Schweden
18%
Malta
51%
Luxemburg
19 %
EU 28
Durchschnitt
16%
→ Anteil der Personen in Deutschland, die über das Internet gekauft haben, stieg im Vergleich zum Vorjahr weiterhin an und liegt nach wie vor deutlich über
dem EU-Durchschnitt
→ Die aktivsten Personen beim Online-Handel stammen aus Großbritannien
Quelle: BITKOM, Eurostat
7
2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN
Online-Ausgaben pro e-Shopper und Kopf
Entwicklung des Online-Umsatzes pro e-Shopper 2014 – 2016e (in €)
1600
1.352 €
1200
800
2014
400
2015
0
2016e
Online-Umsatz pro Kopf bzw. e-Shopper 2016e (in €)
Großbritannien
1551
1108
Umsatz pro
e-Shopper in Deutschland
(12 % Wachstum
ggü. Vorjahr)
→ Polen (11,8 %)
verzeichnet
damit den höchsten
Anstieg bei den
Ausgaben pro e-Shopper;
dicht gefolgt von
Deutschland (11,6 %) und
Großbritannien (11,7 %)
Vergleich:
EU: 9,8 %
USA: 5,5 %
1398
USA
922
Deutschland
→ Bemerkenswert: In Schweden ist der relative
Unterschied zwischen Umsatz pro
e-Shopper und Kopf deutlich am geringsten
1352
755
1085
Frankreich
648
EU-Durchschnitt
1066
562
pro e- shopper
811
Niederlande
488
Schweden
598
654
Spanien
pro Kopf
762
243
Italien
610
146
Polen
157
0
200
273
400
600
800
1000
1200
1400
1600
Quelle: Internationale E-Commerce-Studie 2016 (RetailMeNot.de)
8
2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN
Anzahl der Online-Einkäufe und durchschnittlicher Warenkorbwert (in €) – 2016e
Durchschnittlicher Warenkorbwert
Anzahl der Einkäufe
90
19,89
18,71
60
11,48
12,88
30
21,78
25
20
12,87
15
11,37
10
5,51
5
49,55 €
50,80 €
53,12 €
57,97 €
63,00 €
67,06 €
67,95 €
71,23 €
Polen
Spanien
Italien
Frankreich
Niederlande
Schweden
Deutschland
Großbritannien
0
0
90
25
16,66
16,26
60
20
15
10
30
5
63,98 €
85,97 €
EU
USA
0
→ EU-Durchschnitt: 16,7 Online-Warenkörbe für je 63,98 €
→ Europameister sind die Briten mit 71,23 € pro Einkauf bei knapp 22 Einkäufen
– dicht gefolgt von den Deutschen mit 67,95 € bei 20 Käufen
Durchschnittlich
20 OnlineEinkäufe für
jeweils 67,95 €
in Deutschland
→ Im internationalen Vergleich liegen die USA mit 85,97 € pro Einkauf vorne
0
Quelle: Internationale E-Commerce-Studie 2016 (RetailMeNot.de)
9
2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN
Zukunft des Online-Handels in Europa
20,83 %
13,49 Mrd. €
17,8 %
73,0 Mrd. €
16,9 %
Prognostiziertes Wachstum.2016-2017
7,04 Mrd. €
16,8 %
6,7 Mrd. €
16,8 %
10,25 Mrd. €
16,7 %
9,54 Mrd. €
16,5 %
→ Vergleich:
EU: 15,7 %
USA: 14,1 %
jährliches
Online-Wachstum
in Deutschland
2014 - 2017
→ Wachstumsraten
bleiben etwa auf
Vorjahresniveau
→ Trend leicht sinkender Wachstumsraten
erkennbar
Durchschnittliches europäisches Wachstum: 15,7 %
49,02 Mrd. €
15,0 %
81,14 Mrd. €
14,2 %
Erwarteter Umsatz 2017
Quelle: Internationale E-Commerce-Studie 2016 (RetailMeNot.de)
10
2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN
Was kaufen Online-Shopper weltweit?
Prognose der Umsätze im E-Commerce nach Produktsegmenten weltweit (in Mrd. €)
2.000
1.800
397
369
1.600
336
1.400
300
1.200
800
600
400
200
0
228
179
94
248
299
352
2015
2016e
2017e
262
229
203
114
198
156
81
236
Fashion
Möbel & Haushalt
21,0%
257
263
1.000
285
159
136
369
333
295
410
468
2018e
2019e
Elektronik & Medien
Spielzeug, Hobby & DIY
179
402
524
2020e
309
197
426
Steigender
Umsatz aller
Produktsegmente
→ Führend:
Lebensmittel & Drogerie
mit einer durchschnittlichen
Wachstumsrate
von ca. 16 %
571
2021e
→ Durchschnittliche Umsatzsteigerungen
zwischen 10 % und 15 % in den anderen
Produktsegmenten
Lebensmittel & Drogerie
21%
19,0%
17,0%
15,0%
16%
15%
13,0%
11,0%
11%
10%
9%
8%
9,0%
7,0%
6%
5,0%
2016e
2017e
2018e
2019e
2020e
2021e
Quelle: Statista 2016
11
2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN
Was kaufen deutsche Online-Shopper?
Prognose der Umsätze im E-Commerce nach Produktsegmenten in Deutschland (in Mrd. €)
80
70
60
50
40
11,9
13,0
16,8
15,6
14,3
8,8
4,4
8,0
3,9
7,2
3,5
30
5,9
2,8
6,5
3,1
20
15,0
17,1
14,0
16,1
17,9
11,9
13,0
14,2
15,5
16,9
2015
2016e
2017e
2018e
2019e
10
17,8
9,6
18,7
→ Aktuell Führend:
Elektronik & Medien
10,3
4,9
5,3
18,6
19,1
18,3
19,7
2020e
2021e
→ Prognose für 2021:
Führendes Segment Fashion
0
Fashion
Möbel & Haushalt
Elektronik & Medien
Spielzeug, Hobby & DIY
Steigender
Umsatz aller
Produktsegmente
→ Durchschnittliche Umsatzsteigerungen
zwischen 5 % und 11 % in den
Produktsegmenten
Lebensmittel & Drogerie
14,0%
12,0%
10,0%
8,0%
11%
10%
9%
8%
7%
7%
6,0%
5%
4,0%
3%
2,0%
0,0%
2016e
2017e
2018e
2019e
2020e
2021e
Quelle: Statistisches Bundesamt / IKT 2014
12
2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN
Online-Handel in Deutschland
Online Umsatz in Deutschland von 2013 – 2017e (in Mrd. €)
80
20,8 %
73,00
70
16,9 %
60
62,45
42,88
40
30
34,30
23,1 %
• In Europa liegt davor lediglich Großbritannien
mit einem Online-Anteil am Gesamthandel von
16,8 %
Vergleich:
EU-Durchschnitt: 9,4 %
USA: 13,9 %
25,0 %
20
10
0
2013
2014
durchschnittliches
jährliches
Wachstum
• Der deutsche Online-Handel
erwirtschaftet mittlerweile mehr als jeden
zehnten Euro des Gesamthandels
18,3 %
52,79
50
• Prognostiziertes
Wachstum 2016 von
18,3 % und 2017 von
16,9 %
2015
2016e
2017e
• Ähnliche Zahlen beim Anteil der Online-Shopper
an der Gesamtbevölkerung:
Deutschland: 61 %
Großbritannien: 72 %
EU-Durchschnitt: 41 %
USA: 67 %
Quelle: Internationale E-Commerce-Studie 2016 (RetailMeNot.de), Eurostat
13
2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN
Was kaufen deutsche Online-Shopper?
Top 10 Produkte nach Conversion Rate
Online-Info
70
Online-Info & -Kauf
Conversion Rates
90%
84%
77%
60
76%
74%
56,8
74%
80%
71%
69%
55,9
66%
64%
63%
70%
50
49,6
40
60%
49,3
41,7
44,0
43,7
41,2
41,1
50%
41,4
37,9
36,7
30
40%
32,5
31,2
29,5
27,1
28,0
27,0
24,0
20
30%
20%
18,5
10
10%
0
0%
Apps
Bücher
Damenbekleidung
Spielwaren
Eintrittskarten
Herrenbekleidung
Musik
Schuhe
Flugtickets
Musik-CDs
Basis: 103.805 Fälle (Nutzer stationäre und/oder mobile Angebote letzte 3 Monate) / „Zu welchen der folgenden Produkte haben Sie schon einmal
Informationen im Internet gesucht?“ , „Haben Sie in den letzten 12 Monaten folgende Produkte über das Internet gekauft?“ / Darstellung der Top 10 von insgesamt 61 Produkten / Angaben in
Prozent
Quelle: internet facts 2016 – 05 (AGOF e.V.)
14
2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN
Wer kauft was?
Top 5 Produktsegmente nach Altersklassen
14 – 19 Jahre
20 – 29 Jahre
Apps
69%
Smartphones
Eintrittskarten
Apps
66%
Schuhe
64%
Schuhe
Eintrittskarten
64%
Smartphones
Sportartikel
Urlaubsreisen
53%
30 – 39 Jahre
65%
Eintrittskarten
Schuhe
66%
63%
62%
Bücher
60%
Urlaubsreisen
63%
58%
Eintrittskarten
63%
Möbel & Deko
67%
40 – 49 Jahre
Bücher
Apps
68%
Möbel & Deko
61%
Hotels
60%
50 – 59 Jahre
57%
55%
55%
60 + Jahre
Hotels
53%
Hotels
48%
Urlaubsreisen
53%
Bücher
47%
Urlaubsreisen
47%
Bücher
51%
Eintrittskarten
Möbel & Deko
48%
44%
Bahntickets
Eintrittskarten
39%
38%
Quelle: internet facts 2015 – 02 (AGOF e.V.)
15
2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN
Top 9 der Online-Shops in Deutschland
Besucherzahlen der größten Online-Shops in Deutschland (in Mio.) – Dezember 2015
2100
1900
214,6
102,7
95,32
88,08
84,9
66,16
62,5
→ amazon.de und ebay.de weiterhin die deutlich
größten Besuchermagnete unter den
deutschen Online-Shops
→ Thomann, spezialisierter Anbieter von MusikInstrumenten und Zubehör, überholt erstmals
Zalando
Quelle: internetworld.de
16
2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN
Top 10 der Online-Shops in Deutschland
Umsatzstärkste Online-Shops in Deutschland (in Mio. €) – 2015*
7.790,6
6.574,6
2.300,0
1.990,0
1.031,8
872,4
610,9
563,0
491,3
469,1
484,7
419,5
450,0
420,0
433,2
412,7
* in Deutschland erzielter Umsatz
376,7
367,6
2015
369,6
358,3
2014
Quelle: E-Commerce Markt Deutschland 2016 (Statista/EHI)
17
2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN
Top 10 der Online-Shops in Deutschland
Führende Online-Shops in Deutschland nach Kaufwahrscheinlichkeit (in %) – Dezember 2015
87,4%
85,2%
85,0%
84,4%
84,0%
84,0%
84,0%
83,6%
83,3%
82,7%
→ Kein einziger der besucherstärksten OnlineShops in Deutschland ist auch in den Top 10
nach Kaufwahrscheinlichkeit vertreten
→ Es besteht also nicht immer eine Korrelation
zwischen Traffic und Kaufwahrscheinlichkeit
Quelle: Online-Shop Studie 2016 (Statista)
18
2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN
Die Top-100 umsatzstärksten Online-Shops in Deutschland nach Produktsegmenten (in Mio. €)
Bekleidung, Textilien, Schuhe
3.503
Computer, Unterhaltungstechnik. TK, Zubehör
2.619
692
Medikamente, Gesundheitsartikel
Möbel, Dekorationsartikel
453
Babyartikel
392
340
Do it yourself
Schmuck, Uhren, Goldhandel
340
Haustechnik
297
Generalisten
Auto und Motorrad, inkl. Zubehör
286
13.965 Mio. €
Spielwaren
281
Hobby- Sammel- und Freizeitartikel
250
Drogerieartikel, Kosmetik
220
Tierbedarf
199
Medien
197
Lebensmittel
176
Sport, Outdoor
166
Optiker
66
0
500
1.000
1.500
2.000
2.500
3.000
3.500
4.000
Quelle: E-Commerce Markt Deutschland 2016 (Statista/EHI)
19
2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN
Umsatzstärkste Online-Shops nach Produktsegmenten (in Mio. €)*
Generalist
7.790,60
2.300,00
Bekleidung, Textilien, Schuhe
450,00
1.031,80
Computer, Unterhaltungstechnik. TK, Zubehör
610,90
491,30
*nur in Deutschland erzielter Umsatz
167,10
344,60
Medikamente, Gesundheitsartikel
369,60
283,60
Möbel, Dekorationsbedarf
189,60
484,70
165,70
93,80
Babyartikel
50,10
100,80
68,20
52,90
Quelle: E-Commerce Markt Deutschland 2016 (Statista/EHI)
20
2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN
Payment
Lieblingsverfahren der Konsumenten
50,40%
Rechnung
39,90%
Beliebtestes
→ Vier von zehn
Zahlungsmittel:
Konsumenten
Rechnung
zahlen beim
Online-Kauf aktuell
am liebsten per
Rechnung – im vergangenen Jahr galt das noch für jeden zweiten
Konsumenten. Damit verliert die Rechnung
in der Gunst der Online-Shopper, bleibt aber
die beliebteste Zahlungsart.
28,40%
PayPal
30,90%
8,70%
Lastschrift
11,40%
7,70%
Kreditkarte
11,20%
2014
1,90%
SOFORT Überweisung
2015
3,30%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
→ Die befragten Online-Händler bieten im
Schnitt 5,3 Zahlungsverfahren an.
→ Am häufigsten bieten die befragten OnlineHändler Vorkasse, PayPal, Rechnung,
Kreditkarte und SOFORT-Überweisung an
Quelle: ECC Köln, 2016
21
2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN
Payment
Anteile der Zahlungsarten am Umsatz des deutschen E-Commerce*
28,00%
Rechnung
29,00%
20,20%
19,60%
PayPal
Das führendste
→ Der Kauf auf
Zahlungsmittel:
Rechnung bleibt
Rechnung
2015 klar
führendes
Zahlungsmittel im
Online-Handel mit
einem Marktanteil von 29,0 Prozent.
21,80%
19,30%
Lastschrift/Bankeinzug (ELV)
10,80%
12,00%
Kreditkarte (Amex, Visa, MasterCard)
6,60%
Überweisung/Vorauskasse
7,10%
4,50%
3,80%
Finanzierung/Ratenkauf
→ Paypal steht auf dem zweiten Platz.
Mit 19,6 % Marktanteil muss diese
Zahlungsart dennoch erstmals leichte
Einbußen hinnehmen.
3,20%
Sofortüberweisung
2,50%
3,00%
2,40%
Nachnahme (DHL, Hermes)
1,50%
2,30%
Zahlung bei Abholung
3,00%
1,10%
Amazon Payment
2014
1,00%
1,10%
Sonstige
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
2015
→ Zu berücksichtigen ist hier, dass
marktführende Shop-Betreiber wie
Amazon.de, die einen immer größeren Anteil
des Marktes ausmachen, diese Zahlungsart
nicht anbieten.
35%
Quelle: EHI und Statista
22
2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN
Mobile
Online-Umsatz durch Tablets in Europa (in Mrd. €)
12
10,94
9,3
10
8
7,49
6,07
6
4,3
4
2,96
2
0,72 1,02
0,38
0,62
0,64 1,03
0,58 0,76
0,31 0,47
Niederlande
Schweden
Polen
0,65 1
0,71 0,94
0,4 0,57
Schweden
Polen
0
Großbritannien
Deutschland
Frankreich
Spanien
2015
Italien
2016*
Online-Umsatz durch Smartphone in Europa (in Mrd. €)
16
14,35
14
12
Mobile wird
mit dem Einkauf per
Smartphone der
höchste Umsatz
erzielt
11,93
10,2
10
8,55
8
5,76
6
4,05
4
2
0,75
0,78 1,24
0,38
Spanien
2015
Italien
2016*
0
Großbritannien
Deutschland
Frankreich
Niederlande
Quelle: Internationale E-Commerce-Studie 2016 (RetailMeNot.de), Eurostat
23
2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN
Mobile
Der Anteil des Online-Umsatzes mobile (in %)
40
35,6
30
28,6
Der Anteil des
Mobile-Umsatzes
nimmt
weiterhin zu
34,0
35
29,6
27,7
24,8
23,6
25
19,7
19,2
20
26,2
18,3
15,6
17,2
15,6
13,9
15
10,1
10
5
0
Großbritannien
Deutschland
Frankreich
Spanien
2015
Italien
Niederlande
Schweden
Polen
2016*
Quelle: Internationale E-Commerce-Studie 2016 (RetailMeNot.de), Eurostat
24
2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN
Logistik
Wie viele Pakete waren 2015 in Deutschland unterwegs
2,8 Mrd. Pakete
insgesamt
davon
1,3 Mrd.
für E-Commerce
Quelle: Bundesverband Paket- & Expresslogistik
Die wichtigsten Versandarten und Lieferdienste in Deutschland*
73%
Spedition
20%
Selbstabholung
19%
15%
12%
12%
7%
*Mehrfachantworten möglich
Quelle: EHI/Statista
25
2. MARKT – ENTWICKLUNG UND PROGNOSEN
Mobile
So können sich deutsche Kunden die Lieferung der Zukunft vorstellen*
55 %
Same Day Delivery
35 %
27 %
16 %
11 %
One Hour Delivery
Paketkasten-Lieferung
Drohnen-Zustellung
Kofferraum-Lieferung
*Mehrfachantworten möglich
Quelle: Metapacks
Was denken Kunden über Same Day Delivery
53 %
… würde ich nur nutzen,
wenn es nichts kostet
27 %
… würde ich abhängig
von Bestellwert nutzen
19 %
… würde ich nie nutzen
Das wäre den Kunden eine taggleiche Lieferung wert
Lebensmittel im Wert von 50 €
3,17€
Bekleidung im Wert von 100 €
7,60 €
Schuhen im Wert von 100 €
8,25 €
Smartphones im Wert von 600 €
11,25 €
Notebooks im Wert von 800 €
12,00 €
Fernseher im Wert von 1.000 €
15,00 €
Quelle: ibi research
26
3. ZUKUNFTSTRENDS
Aktuelle E-Commerce Trends in 2016
STEIGENDER MOBILE FOKUS
→ Mobile Zugriffe und Transaktionen
weiterhin stark wachsend
→ Wechsel von Shop-Betreibern auf
Mobile Formate notwendig
KANALVERWÄSSERUNG
→ Differenziertere Customer Journey
→ Stärkere Verknüpfung zwischen Online
und Offline
VIDEO MARKETING
→ Steigende Verweildauer und
zunehmendes Engagement der Nutzer
→ Video-Anzeigen durch True-View-Format
AUGMENTED REALITY
→ Nutzen des „Look and Feel“ Effektes
durch virtuelles Aus- und Anprobieren
→ Ausgleich des stationären Vorteils vor
allem im Fashion Bereich möglich
AMAZON SEO
→ Zunehmende Bedeutung von SEO
Online Marketing auf der Amazon
Plattform
SOCIAL MEDIA
→ Nutzung von Facebook, Instagram und
Pinterest als Kommunikationskanal
→ Beeinflussung von Nutzern durch
interessanten Content und beliebte
Influencer
PERSONALISIERUNG
→ User Fokus mündet in personalisierten
Ansprachen
→ Häufigere Käufe bei gleichzeitig höheren
Warenkörben
GOOGLE BUY BUTTON
→ Schnellere Kaufprozesse durch direkte
Bestellungen innerhalb der Google
Suche
WEARABLES MARKETING
→ Nutzung von Wearables wie der Apple
Watch zusätzlich zum Mobile Kanal
→ Zunehmende Anzahl spezialisierter Apps
Quelle: internetworld.de
27
4. AKTUELLE E-COMMERCE NEWS
Amazon lässt sich Zeppelin-Warenhaus patentieren
Über Gebieten mit großer Nachfrage soll ein Zeppelin schweben und als Warenlager fungieren. Drohnen liefern
von dort die bestellte Ware zum Kunden. Mit bemannten Shuttles sollen die Waren und Personal für die
Wartung zum Zeppelin gebracht werden.
Amazon stellt Sendung per vollautomatischer Drohne zu
13 Minuten nachdem ein Mann aus Cambridge seine Bestellung aufgegeben hatte, erhielt er einen "Fire-TV"Videostreaming-Stick und eine Tüte Popcorn von einer vollautomatischen Drohne geliefert.
www.amazon.com
7-Eleven beliefert ausgewählte Kunden einen Monat lang per Drohne
Die US-amerikanische Lebensmittelkette versorgte 12 Kunden einen Monat lang per Drohne mit Lebensmitteln und
Medikamenten. So wurden 77 Sendungen zugestellt, darunter warme Speisen, kalte Getränke und rezeptfreie
Medikamente. Dabei legten die Drohnen maximal eine Strecke von einer Meile zurück.
Just Eat nutzt Lieferroboter
www.just-eat.com
Der Essenslieferdienst Just Eat lässt Mahlzeiten von Robotern der Firma Starship ausliefern. In Deutschland sind die
Liefer-Roboter bereits in Hamburg und Düsseldorf testweise im Einsatz. Sie können einen Radius von fünf
Kilometern bedienen und sind mit maximal 16 km/h unterwegs. Bei der Ankunft erhalten die Kunden eine SMS und
können den Roboter mit einem Sicherheitscode öffnen.
UberEats startet in Wien
Der Essenszustelldienst des Fahrdienst-Dienstleisters Uber ist nun auch in Wien verfügbar. Zwischen 11 und 23 Uhr
können sich Bewohner des Innenraums und des 20. Bezirks Essen aus 100 verschiedenen Restaurants liefern lassen.
Liefergebühren sollen keine anfallen und es soll auch keine Mindestbestellmenge geben. Wien ist der erste
deutschsprachige Standort für den bisher in 55 Städten aktiven Lieferdienst.
Lidl testet neues Marktkonzept mit dem Namen „Lidl Express“
Um den Multichannel-Vertrieb zu stärken, entwickelt Lidl eine Art digitalen Convenience-Store. In einer Filiale in BerlinSchöneberg steht ein reduziertes Sortiment mit drei Express-Checkouts zur Verfügung. Darüber hinaus kann online
bestellte Ware an Abholstationen abgeholt werden.
www. newsroom.uber.com
Quellen: Internetworld, NGIN Mobility, Gruenderszene
28
4. AKTUELLE E-COMMERCE NEWS
Saturn eröffnet Shop-Fläche für HoloLens von Microsoft
In einer Saturn-Filiale in Hamburg können Kunden die Funktionsweise der HoloLens in einem extra
eingerichteten Demo-Raum ausprobieren. Außerhalb dieses Raums können sie mit der Brille auf dem Kopf
durch das Geschäft laufen und sehen Einblendungen im Sichtfeld über Produkte im Shop.
Victoria‘s Secret ermöglicht Life-Shopping
Zuschauer des Life-Streams der Fashion-Show in Paris konnten die auf dem Laufsteg präsentierten Modelle
in Echtzeit erwerben. Die eigene App ermöglichte sowohl Life-Stream als auch den Sofort-Kauf.
www.news.microsoft.com
Aldi startet Online-Shop auf seiner Plattform Aldi Talk
Nach langer Meidung des Onlinehandels verkauft Aldi in erster Linie Smartphones, Tablets sowie Zubehör über die
Internetplattform Aldi Talk. Das Sortiment soll dabei nicht auf die Partner-Marke Medion beschränkt bleiben.
Fleischerei verkauft Wurst auch über Wurstladen.de
Die Hamburger Fleischerei Quast vertreibt ihre Wurstwaren nun auch über einen eignen Onlineshop. Durch lange
Haltbarkeiten seien die Produkte ideal für den Transport per Post geeignet.
Otto bietet Mietservice mit „Otto Now“
Mit „Otto Now“ bietet Otto seinen Kunden die Möglichkeit, neuwertige Produkte wie zum Beispiel
Fernseher, Waschmaschinen oder Tablets zu mieten. Die Mindestlaufzeit liegt bei drei Monaten und
die Monatsmiete für eine Waschmaschine beginnt bei 9,99 Euro. Im Preis sollen Lieferung, Aufbau,
Reparaturen und Abholung nach Beendigung des Mietverhältnisses enthalten sein.
Hermes startet Pilotprojekt zur Abholung von Retouren mit Hilfe einer Crowd
Kunden in Hamburg können gegen eine Gebühr von 2 Euro ihre Retoure von einem Mitglied der
Hermes-Crowd bequem zu Hause abholen lassen. Über einen Messenger können Ort und Zeit der
Abholung vereinbart werden.
Quellen: Internetworld, Onlinehaendler-news, Inside-Handy, Hermes Blog
29
4. AKTUELLE E-COMMERCE NEWS
Amazon eröffnet Testladen für neues Shopping-Konzept „Amazon Go“
Amazon-Mitarbeiter testen den ersten vollautomatisierten Lebensmittelladen in Seattle. Beim Betreten des
Geschäftes loggt sich der Kunde über eine App ein. Sensoren registrieren, welche und wie viele Artikel der
Kunde aus dem Regal nimmt. Beim Auschecken werden die Kosten für den Einkauf vom Amazon-Konto
abgebucht. 2.000 Lebensmittel-Stores sind angedacht.
Rewe verbindet seinen Lieferservice mit einer Rezeptdatenbank
Um Rezeptboxenanbietern wie Hello Fresh die Stirn bieten zu können, vereinfacht Rewe den Zutateneinkauf.
Die Rezeptdatenbank auf der Website wird dafür mit dem Lieferservice verbunden.
dm tritt in chinesischen Online-Markt ein
Nachdem dm 2015 mit einem eigenen Online-Shop in das E-Commerce-Business einstieg, tritt der Drogist nun in den
chinesischen Markt ein. Dort betreibt er einen Shop auf dem Alibaba-Marktplatz Tmall.
Mister Spex plant weitere stationäre Läden
Bild: Mister Spex
Der Online-Optiker Mister Spex plant nach der Eröffnung des ersten eigenen stationären Geschäfts in Berlin weitere
lokale Läden, wahrscheinlich in Nordrhein-Westfalen. Die eigenen Stores sollen den Service von über 550 PartnerOptikern ergänzen. E-Commerce soll das Hauptgeschäftsfeld bleiben.
DHL und Smart starten Kofferraumzustellung
Im Rahmen eines Pilotprojektes starteten DHL und Smart die Kofferraumzustellung. Dafür wurde das
Kundenportal von DHL mit dem des Fahrzeugherstellers vernetzt. Über eine App generiert der Kunde bei
Bestellung eine einmalig gültige Transaktionsnummer, mit der ein Paketzusteller das Fahrzeug in einem
bestimmten Zeitraum öffnen kann. Smart übernimmt die nötige Nachrüstung des Fahrzeugs.
Würth plant Netz von Paketstationen für seine Kunden
Der Hersteller von Werkzeug- und Befestigungsmaterial plant Paketstationen mit ParcelLock-System unter
anderem vor seinen 430 Niederlassungen aufzustellen. Kunden können im eigenen Online-Shop bestellte
Ware dort jederzeit abholen.
Bild: DHL
Quellen: Internetworld, Businessinsider, Neuhandeln.de, Postbranche.de, Bauenmitholz.de
30
5. M&A TRANSAKTIONEN
Transaktionsentwicklung in der europäischen Internetindustrie
800
668
700
575
600
Deals über 100 Mio. € Transaktionsvolumen
509
500
400
8
300
17
16
2014
2015
200
2013
100
0
2013
2014
*Compound Annual Growth Rate = Jährliche Wachstumsrate
2015
Quelle: Catcap 2016 – M&A Report European Internet Industrie
31
5. M&A TRANSAKTIONEN
Transaktionsentwicklung in der europäischen Internetindustrie
575
Unternehmenstransaktionen
in Europa 2015
Headquarter von Kaufobjekten
140
129
116
120
Deals
100
75
80
68
60
40
33
32
22
20
16
20
0
Deutschland
UK
Frankreich
Skandinavien
Spanien
Polen
Schweiz
Niederlande
Osteuropa
Quelle: Catcap 2016 – M&A Report European Internet Industrie
32
5. M&A TRANSAKTIONEN
Transaktionsentwicklung in der europäischen Internetindustrie
Anzahl der Deals unterteilt nach veröffentlichten Transaktionsvolumen in Mio. €
90
84
80
70
61
Transaktionen
60
51
50
2013
2014
40
2015
30
22
20
17
16
11
9
10
16
6
8
8
0
<20
20-50
50-100
>100
Quelle: internetdealbook.com, eigene Recherchen
33
5. M&A TRANSAKTIONEN
Top 10 E-Commerce Deals in 2016
Gezahlter
Betrag
(in Mio. US $)
Investment/
Akquisition
Zielgesellschaft
Investor/ Käufer
Land
Jet.com
Wal-Mart
3.000
Akquisition
USA
Ele.me
Alibaba Group Holding Ltd.
1.250
Investment
China
Lazada Group
Alibaba Group Holding Ltd.
1.000
Akquisition
Singapur
Dollar Shave Club
Unilever
1.000
Akquisition
USA
Privalia & Eboutic
Vente Privee
550
Akquisition
Spanien/
Schweiz
Global Fashion Group
Rocket Internet
362
Investment
Luxemburg
Deliveroo
Konsortium
275
Investment
GB
Gilt Groupe
Hudson‘s Bay Company
250
Akquisition
USA
Snapdeal
Konsortium
200
Investment
Indien
Huimin
Fortune Capital
195
Investment
China
Quelle: internetdealbook.com, eigene Recherchen
34
5. M&A TRANSAKTIONEN
Fashion Deals 2016
Bereits zu Beginn des Jahres wurde die Gilt Groupe für 250 Mio. USD an
den neuen Kaufhof-Eigentümer Hudson‘s Bay Company verkauft. Neben
Kaufhof umfasst das Portfolio von HBC auch eine Beteiligung an dem
deutschen Sportartikel-Filialisten Sportarena. Die Gilt Groupe soll vor
allem eine Verstärkung für Saks 5th Avenue werden.
Vente-Privee ist in Europa weiter auf Einkaufstour. Nach der Übernahme
von Vente-Exclusive in den BeNeLux-Ländern übernimmt der ShoppingClub auch den spanischen Wettbewerber Privalia sowie Eboutic aus der
Schweiz für zusammen knapp 500 Mio. Euro. Zuletzt hat Vente-Privee
auch Akquisitionen in Skandinavien und Polen getätigt.
Die 21sportsgroup erhält im Oktober 15 Mio. Euro Wachstumskapital von
ESO Capital. Dabei handelt es sich offenbar nicht um Eigenkapital, denn
die Investmentdauer liegt zwischen zwei und fünf Jahren. In 2015 hatte
die 21sportsgroup zuerst die mysportgroup mit der Online-Plattform
vaola.de und danach PlanetSports übernommen.
Bestsecret geht von der Schustermann & Borensten GmbH an Permira.
Die beiden Gründerfamilien Schustermann und Borenstein bleiben an
dem Unternehmen beteiligt. Ursprünglich sollten bis zu 800 Mio. Euro
mit dem Verkauf erzielt werden. Bestsecret ist die führende exklusive
Shopping-Community in der DACH-Region.
Quelle: excitingcommerce
35
5. M&A TRANSAKTIONEN
Fashion Deals 2016
Die Global Fashion Group erhält 50 Mio. Euro als Wandeldarlehen von
Kinnevik. Die Anteile von Rocket Internet, einem weiteren
Hauptgesellschafter, werden dadurch auf nur noch 20 % verwässert. Die
Global Fashion Group ist mit sechs verschiedenen Online-Shops in
schwierigen Märkten unterwegs wie Russland, Südamerika, Australien,
Indien, Südostasien und auf der der arabischen Halbinsel.
Stylebop, ein Online-Händler für Designermode, erhöhte in diesem Jahr
dreimal das Stammkapital. Media Ventures erwarb Anfang des Jahres
zunächst 20 % der Anteile, erhöhte später auf 50 % und weiter auf 70 %.
Die Gründer halten noch die restlichen 30 % der Anteile.
Der Online-Shop und Modeberater für Männer Outfittery erhielt Kapital
in Höhe von 22 Mrd. USD. Der Venture-Capital-Fonds Octopus Ventures
steigt mit einem Anteil von knapp 13 % neu ein. Auch die bisherigen
Investoren Northzone Capital, Highland Capital Partners, Holtzbrinck
Ventures und Mangrove Capital Partners investieren weiteres Kapital. Der
Anteil des Gründerteams liegt nach der Kapitalerhöhung bei nur noch 20
%.
Der Curated Shopping Anbieter Modomoto erhält ein Wandeldarlehen
über 1 Mio. Euro durch die Berliner Beteiligungsgesellschaft Auden AG.
Die Auden AG möchte ihr Engagement weiter ausbauen und strebt eine
Beteiligung von mindestens 10 % an. Anfang des Jahres hatte Modomoto
bereits The Cloakroom übernommen und in die neu gegründete Curated
Shopping Group eingebracht.
Quelle: excitingcommerce
36
5. M&A TRANSAKTIONEN
Home & Living Deals 2016
One Kings Lane wird von Bed Bath & Beyond übernommen. Vor zwei
Jahren wurde One Kings Lane mit fast 1 Mrd. USD bewertet und nun zu
einem Bruchteil dessen verkauft. Wie auch im Fashion-Segment mit den
Übernahmen der Gilt Groupe durch die Kaufhof-Mutter Hudson‘s Bay und
dress-for-less durch die Karstadt-Mutter Singa rüstet sich auch hier ein
stationärer Einzelhändler für das Online-Geschäft.
Home24 erhält 20 Mio. Euro in einer neuen Finanzierungsrunde. Unter
Berücksichtigung der Kapitalaufstockung wird Home24 von zuvor
981 Mio. Euro auf 420 Mio. Euro abgewertet, weil Wachstumserwartungen gesenkt wurden. Rocket Internet investiert 1,4 Mio. Euro
und auch Baillie Gifford und weitere Investoren beteiligten sich an der
Finanzierung. Der Anteil von Rocket Internet sinkt von 44,6 % auf 42,9 %.
Der deutsche One Kings Lane Wettbewerber Westwing erhält in einer
neuen Finanzierungsrunde weitere 24 Mio. Euro von Kinnevik. Im
Gegensatz zu Home24, die Kinnevik deutlich abwertete, kann Westwing
seine Bewertung aber zumindest halten.
Die TriPos GmbH, das Family-Office der Familie Pohlmann, investiert in
die Cubitabo GmbH mit dem Onlineshop BettenRiese und der
Matratzenmarke Buddy. Dies ist das dritte Investment im E-Commerce
Bereich Wohnen und Einrichten. Nach dieser Finanzierungsrunde soll
Cubitabo die Gewinnschwelle erreichen.
Quelle: excitingcommerce
37
5. M&A TRANSAKTIONEN
Beauty & Accessories Deals 2016
Der Dollar Shave Club, Lifestylemarke und Onlineshop für Männerpflegeprodukte, wird von Unilever übernommen. Der Kaufpreis liegt angeblich
bei 1 Mrd. USD. Im November 2015 erhielt das Unternehmen VentureCapital von über 160 Mio. USD bei einem Unternehmenswert von
539 Mio. USD.
Der Online-Händler für Premium-Beautyprodukte Skinstore wird von
The Hut Group übernommen. The Hut Group ist einer der am schnellsten
wachsenden Eigentümern von Online-Health und Online-Beauty-Marken
und -Händlern. Unter anderem durch Übernahmen wuchsen die Umsätze
der Gruppe um 35 % auf 334 Mio. britische Pfund.
Die englische MyOptique Group wurde vom französischen EssilorKonzern übernommen. Die MyOptique Group erzielte im abgelaufenen
Geschäftsjahr (bis April 2016) 57 Mio. britische Pfund Umsatz. Im Februar
hatte Essilor bereits den Kontaktlinsen-Online-Händler Vision Direct
übernommen.
Für 34,7 Mio. Euro übernimmt der Ströer-Konzern für seinen Bereich
„Women & Lifestyle“ 51 % der BHI-Gruppe. Diese vertreibt eigene
Kosmetikprodukte unter anderem über den Online-Shop M. Asam. Asam
Kosmetik soll im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 35 Mio. Euro
erzielt haben. Passend dazu übernahm Ströer ebenfalls die OnlineApotheke Vitalsana für 4,5 Mio. Euro.
Quelle: excitingcommerce
38
5. M&A TRANSAKTIONEN
Food & Groceries Deals 2016
Anfang des Jahres gab MyMuesli rund 30 % der Anteile an die junge
Private-Equity-Gesellschaft Genui Partners ab. Dies war der erste größere
Einstieg eines Kapitalgebers bei MyMuesli. Genui investierte bereits in
den Online-Versender für Designerhandtaschen Fashionette.
Die Gourmondo Food GmbH, die seit 2012 zu Lebensmittel.de gehört,
wird für 30 Mio. Euro an den börsennotierten Reifenversender Delticom
verkauft. Der bisherige Besitzer war die Prüfer GmbH mit dem
Mehrheitsgesellschafter Andreas Prüfer. Dieser investiert 20 Mio. Euro in
Delticom-Aktien.
Die Berliner Start-Up-Schmiede Rocket Internet stimmt einer neuen
Finanzierungsrunde für Hello Fresh zu. So investieren ein neuer
unbekannter Investor und der britische Fonds Baillie-Gifford 85 Mio. Euro
in den Kochboxen-Anbieter. Für diese Finanzierung wurde die Bewertung
auf 2 Mrd. Euro festgelegt, rund 24 % weniger als bei der letzten
Finanzierungsrunde im April. Nun hält Rocket Internet noch einen Anteil
von 53 %.
Der Lebensmittel-Online-Händler Freshdirect erhält Wachstumskapital in
Höhe von 189 Mio. USD von Finanzinvestoren, allen voran J.P. Morgan
Asset Management. Mit einem Jahresumsatz von 600 Mio. USD ist
Freshdirect Marktführer in New York und Philadelphia. Seit 2010
wirtschaftet das Unternehmen profitabel.
Quelle: excitingcommerce
39
5. M&A TRANSAKTIONEN
Weitere Deals 2016
Der Handelsriese Walmart übernimmt den ambitionierten AmazonKonkurrenten Jet.com. Walmarts Umsätze im stationären Handel sind
rückläufig und das eigene Online-Geschäft wächst nur gering. Um vom
wachsenden Online-Handel zu profitieren, erhöhte Walmart bereits sein
Investment am zweitgrößten chinesischen Online-Einzelhändler JD.com
auf 10,8 %. Die Plattform Jet.com, die als Online-Club geplant war, musste
dieses Konzept bereits drei Monate nach dem Start verwerfen.
Das 2012 gegründete Rocket Internet Startup Lazada ist als OnlineEinzelhändler derzeit in Indonesien, Malaysia, den Philippinen, Singapur,
Thailand und Vietnam aktiv. Alibaba investiert 1 Mrd. USD und
übernimmt 9,1 % von Rocket Internet und weitere Anteile von bisherigen
Investoren. So verkaufen auch Kinnevik 3,8 % für 57 Mio. USD und Tesco
8,6 % für 129 Mio. USD.
Zum Jahreswechsel übernimmt Edeka Bringmeister, Plus.de und
GartenXXL zusätzlich zu einem Großteil der Filialen von Kaiser‘s
Tengelmann. Damit baut Edeka sein Online Angebot weiter aus, nachdem
zuletzt schon viel in die technologische Infrastruktur investiert wurde, um
sich gegenüber dem drohenden Konkurrenten Amazon Fresh zu
behaupten.
Project A Ventures investiert einen einstelligen Millionenbetrag in einen
Fonds der Private Equity Gruppe EQT, der im Dezember 2015 die
Mehrheitsanteile an kfzteile24 erworben hatte. Der Onlineshop ist
deutscher Marktführer im Kfz-Teile- und Zubehör-Geschäft und
erwirtschaftete im Jahr 2015 einen Umsatz von über 130 Mio. Euro.
Quelle: excitingcommerce
40
5. M&A TRANSAKTIONEN
SIGNA Retail Deals 2016
87 % der Anteile an der Internetstores Holding GmbH geht an die
Karstadt-Mutter Signa Retail. Der Bike- und Outdoor-Versender um
Fahrrad.de passt gut zur geplanten Sport-Gruppe von Signa. Die
restlichen Anteile bleiben beim Management. Gründer René Köhler bleibt
als Beiratsvorsitzender an Bord.
Online-Outlet für Designermode dress-for-less geht zu 100 % an die
Karstadt-Mutter Signa Retail. Dress-for-less hatte zuvor Insolvenz
angemeldet. Durch die Übernahme gewinnt Signa weiteres Know-how im
E-Commerce-Bereich und darüber hinaus Zugang zu Vertriebswegen und
modernen Lagerstandorten sowie Online-Modekompetenz.
Ebenfalls übernimmt Signa Retail mit 60 % die Mehrheit an Outfitter, dem
führenden Multi-Channel-Anbieter im Sportbereich. Der Gründer von
Outfitter Ron Berger bleibt mit 40 % weiterhin beteiligt und führt das
operative Geschäft weiterhin zusammen mit seinem Mitgeschäftsführer
Thorsten Bichowski. Outfitter hatte zuletzt 40 Mio. Euro Umsatz erzielt.
Nach den Internetstores um Fahrrad.de übernimmt Signa Retail auch den
führenden Online Shop für Tennisutensilien in Europa Tennis-Point. 22 %
der Anteile verbleiben noch bei den Gründern, die weiterhin am
Wachstum des Nischenhändlers partizipieren können. Tennis-Point ist
somit die vierte Akquisition von Signa Retail in 2016 und unterstreicht die
klare Zielsetzung, Online Marktführer im Sportbereich zu werden.
Quelle: excitingcommerce
41
WER STECKT HINTER DER BRANCHENANALYSE
WALTER FRIES Corporate Finance GmbH
Die WALTER FRIES Corporate Finance GmbH ist ein unabhängiges Beratungsunternehmen innerhalb der WALTER FRIES Firmengruppe. Die Corporate Finance hat
sich auf Unternehmenstransaktionen, Buy-outs und Trade Sales im Mittelstand fokussiert. Die nachhaltige Beratung der handelnden Personen hat sich im
europäischen bis hin zum internationalen Markt etabliert. Das partnerschaftliche Netzwerk aus Finanzinvestoren im In- und Ausland ermöglicht es, erfolgreiche
Nachfolgelösungen und Transaktionen zu realisieren. Die einmaligen Synergieeffekte innerhalb der WALTER FRIES Firmengruppe kommen den Mandanten zu
Gute. Die Expertise der Berater zeigt sich in zahlreichen Publikationen & Vorträgen, in der universitären Lehre und an der Leidenschaft zu diesem Beruf.
Typischer Transaktionsverlauf
ANALYSE UND KONZEPTION
INVESTORENANSPRACHE
PRÜFUNGSPHASE
VERKAUFSVERHANDLUNGEN /
CLOSING
•
Informationsbeschaffung
•
Marktresearch
•
•
Verhandlungen Kaufvertrag
•
Unternehmensanalyse
•
•
•
Finanz- und Kennzahlenanalyse
Identifikation möglicher
Kaufkandidaten
Letter of Intent (LoI),
Memorandum of
Unterstanding (MoU)
Koordination der Arbeit
externer Berater
•
Erstellung Teaser, Short profile
•
•
Erstellung Information
Memorandum
Prüfung der
Preisindikationen und
sonstigen Bedingungen
•
•
Erstellung einer Liste potenzieller
Übernahmekandidaten (Long list,
Short list)
Abschlussverhandlungen und
endgültige Kaufpreisfindung
Evaluierung der/des
optimalen Käufer(s)
Signing & Closing
(Anonyme) persönliche und
schriftliche Kontaktaufnahme
•
•
•
•
Austausch von
Vertraulichkeitserklärungen
•
Vorbereitung Data Room/
Datenraummanagement
•
Transfer verkaufsrelevanter
Unterlagen
•
Due Diligence
•
Durchführung erster
Managementmeetings
• Ermittlung Unternehmenswert
(Discounted Cash Flow-Methode,
Multiples)
W 1–5
W 6 – 15
W 16 – 25
W 22 – 31
42
BILDER QUELLEN
Folie 10: © goodluz – Fotolia.com
Folie 11: © 3darcastudio - Fotolia.com
Folie 12: © CHEN, PAO-CHIN - Fotolia.com
Folie 17: © Joachim Wendler - Fotolia.com
Folie 21: © momius - Fotolia.com
Folie 22: © momius - Fotolia.com
Folie 23: © ra2 studio - Fotolia.com (oben), © ponsulak
Folie 26: Urheber: Olivier Le Moal
43
WALTER FRIES UNTERNEHMENSBERATUNG
» Nichts ist unser, bis wir es teilen.
C.S. Lewis
Wir danken für Ihr Interesse an unserer Arbeit!
WALTER FRIES
Corporate Finance
Friedrichstr. 17 63739 Aschaffenburg | www.walterfries.de
Fon: +49 (0) 6021 . 3542 0 Fax: - 42 | [email protected]