Studie zur Anbindung des Bahnhof St. Paul an den zukünftigen IC

St. Paul im Lavanttal
Mag. Dr. Rudolf Otto Kores
Klosterkogelstraße 271
9433 Sankt Andrä
Austria
STUDIE
Telefon: +43 664 5440744
E-Mail: [email protected]
[email protected]
Website: www.kores-consulting.com
Anbindung des Bahnhofes St. Paul
an den zukünftigen
Intercitybahnhof (IC-Bahnhof) Lavanttal
in Zusammenarbeit mit
Brenner–Managementberatung und
KR Gunter Mackinger
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St. Paul im Lavanttal
Inhalt
1.
Auftrag ............................................................................................................................................. 4
2.
Historie Lavanttalbahn/Jauntalbahn ............................................................................................... 5
3.
Anschluss von St. Paul i. L. an IC-Bahnhof Lavanttal ....................................................................... 6
3.1.
Derzeitiger Projektstand.............................................................................................................. 7
3.2. Baugenehmigungsverfahren IC-Bahnhof
Lavanttal 2006/2007 - Stellungnahmen der
Marktgemeinde St. Paul i. L. und Benediktinerstift St. Paul ................................................................... 7
3.3.
Örtliches Entwicklungskonzept der Marktgemeinde St. Paul i. L. vom 21.07.2008 ................. 13
3.4.
Resümee .................................................................................................................................... 14
4.
Industrie und Gewerbepark .......................................................................................................... 14
4.1.
Projekt A .................................................................................................................................... 14
4.2.
Projekt B .................................................................................................................................... 15
5.
Jauntalbahn Abschnitt St. Paul – Eis/Ruden - Einbindung Bestandsstrecke „Schleife St. Paul“ ... 16
5.1.
Neue Betrachtung/Überlegungen ............................................................................................. 17
5.2.
Projektbeschreibung ................................................................................................................. 18
5.3. relevanter Auszug aus dem eisenbahnrechtlichen Bescheid des Baugenehmigungsverfahrens
2008 25
6.
St. Paul – Lavamünd - Erhalt der Trasse im öffentlichen Besitz .................................................... 26
6.1.
Historie Lavamünder Bahn ........................................................................................................ 26
6.2. Historische Gesprächsprotokolle über Interessen am Weiterbestand der Lavamünder Bahn
2013/2014 mit wesentlichen Entscheidungsträgern ............................................................................ 28
6.3. Erhalt des gesamten Streckenbandes verbleibend im Eigentum der öffentlichen Hand, derzeit
laufendes Einstellungsverfahren ........................................................................................................... 32
6.4.
7.
Lückenschluss nach Unterdrauburg/Dravograd ........................................................................ 40
Pendlerstromanalyse..................................................................................................................... 56
7.1.
Marktgemeinde St. Paul im Lavanttal ....................................................................................... 56
7.1.1.
Verwaltung, Kontaktdaten, Einwohner ................................................................................. 56
7.1.2.
Verkehrsinfrastruktur ............................................................................................................ 57
7.1.2.1.
Bahnhöfe ........................................................................................................................... 57
7.1.2.2.
Busanbindung .................................................................................................................... 57
7.1.2.3.
Straßennetz ....................................................................................................................... 58
7.1.3.
Schulen .................................................................................................................................. 59
7.1.4.
Wirtschaft, Industrie und Gewerbe ....................................................................................... 60
7.1.5.
Tourismus, Kultur (Auszug) ................................................................................................... 61
7.1.6.
Verteilung der Wohnbevölkerung und
7.1.6.1.
Einzugsgebiete der Bahnstationen ................. 61
Verteilung der Wohnbevölkerung ..................................................................................... 62
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St. Paul im Lavanttal
7.1.6.2.
7.1.7.
500-m-Radius des Bf St. Paul und der HSt St. Paul Bad .................................................. 63
Fahrzeiten .............................................................................................................................. 64
7.1.7.1.
Derzeit ............................................................................................................................... 64
7.1.7.2.
Künftig ............................................................................................................................... 66
7.2.
PendlerInnen ............................................................................................................................. 66
7.2.1.
AuspendlerInnen ................................................................................................................... 67
7.2.2.
EinpendlerInnen .................................................................................................................... 71
7.2.3.
Regionale Pendlerströme ...................................................................................................... 74
7.2.4.
ZUSAMMENFASSUNG der Pendlerströme, welche St. Paul i. L.
8.
betreffen................. 76
Ergebnisse/Befund/Zusammenfassung......................................................................................... 79
8.1.
Szenarien für die Bahnanbindung von St. Paul i. L. ................................................................... 79
8.2. Vorgeschlagene weitere Vorgehensweise zum Erhalt des gesamten Streckenbandes Bf.
Lavanttal - Lavamünd ............................................................................................................................ 84
Untersuchungsteam ......................................................................................................................... 85
9.
Anhang öffentliche Mitteilungen .................................................................................................. 85
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St. Paul im Lavanttal
1. Auftrag
In der Besprechung am Donnerstag dem 22.09.2016 im Gemeindeamt St. Paul unter
der Leitung von Herrn Bürgermeister Ing. Hermann Primus, sowie den teilnehmenden Herren Gemeinderat Hermann Grundnig (ZAS), DI Hans Schuschnig (Amt der
Kärntner Landesregierung – Verkehrsplanung), Forstmeister DI Dr. Bernhart Binder
(Forstamt Stift St. Paul), KR Gunter Mackinger (A.S.S.-experts kurz GesmbH), Mag.
Dr. Rudolf Kores (KC-Kores Consulting und Projektentwicklung), wurde mit den Vertretern der Marktgemeinde St. Paul i.L. (Bürgermeister Ing. Primus, GR Grundnig)
sowie dem Vertreter des Benediktinerstiftes St. Paul, DI Dr. Bernhart Binder, die
Vergabe einer Studie über die Machbarkeit einer Anbindung des Bahnhofes St. Paul
an den künftigen Intercitybahnhof Lavanttal, an KC vereinbart:
Leistungsumfang
a. Einschau in den derzeitigen Planungsstand der ÖBB INFRA betreffend
Bahnhof Lavanttal in der Gesamtprojektleitung Koralmbahn/Graz
b. Überprüfung betreffend den Erhalt der Stammstrecke zwischen Bahnhof
Lavanttal und Bahnhof St. Paul anhand vorhandener alternativer Planungsvarianten.
c. Evaluierung der derzeitigen Planung und weiterer Möglichkeiten, „interkommunaler Gewerbepark“ nördlich und südlich des bestehenden Bahnhofes St. Paul inklusive mögliche Anschlussgleise für interessierte Wirtschaftsbetriebe.
d. Vorschlag über den Erhalt des gesamten Streckenbandes von St. Paul bis
Lavamünd, wiederum verbleibend im Eigentum der öffentlichen Hand.
e. Fachliche Unterstützung der Marktgemeinde St. Paul bei notwendigen Gesprächen im ÖBB Konzern, sowie mit verkehrspolitischen Vertretern des
Landes Kärnten.
f. Pendleranalyse
Der gegenständliche Auftrag betrifft somit den gesamten Knoten St. Paul und zwar



sowohl die Strecke Zeltweg – St. Paul i. L. (Teil der Lavanttalbahn) und weiter
die Jauntalbahn St. Paul – Bleiburg mit Fortsetzung nach Klagenfurt (Kärntner
Bahn), die derzeit sowohl dem Güterverkehr als auch zwischen Bad St. Leonhard und Klagenfurt dem Personenverkehr dient,
als auch die bereits stillgelegte und verkaufte Strecke St. Paul – Lavamünd
(Teil der Lavanttalbahn) und weiter bis Dravograd sowie auch
die Koralmbahn Graz – Bahnhof Lavanttal - Klagenfurt.
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2. Historie Lavanttalbahn/Jauntalbahn
Die Lavanttalbahn, die früher von Zeltweg (an der Kronprinz Rudolfs Bahn) bis Celje
(Cilli) an der Südbahn führte, kreuzte in Dravograd (Unterdrauburg) die Drautalbahn.
Ihr Bau erfolgte etappenweise 1878 – 1900.
Durch den Friedensvertrag von St. Germain fiel 1919 der Knoten Dravograd (Unterdrauburg) an den SHS-Staat (später Jugoslawien) im nunmehrigen Slowenien; der
gleichzeitig festgelegte Korridorverkehr Lavamünd – Dravograd – Bleiburg war 19451954 unterbrochen.
Nach der Errichtung der Jauntalbahn (innerösterreichische Verbindung zwischen St.
Paul i. L. und Bleiburg 1964) wurde 1965 der Abschnitt Lavamünd - Dravograd stillgelegt und danach größtenteils abgetragen. 1970 wurde die Bergstrecke Velenje
(Wöllan) – Otiški vrh (Ottischnigberg, 2 km südlich von Dravograd) stillgelegt und abgetragen; der südliche Abschnitt Velenje – Celje ist noch in Betrieb.
Somit war der Abschnitt ab Bahnhof St. Paul i. L. – Bahnhof Lavamünd eine Stichbahn geworden.
Jauntalbahn bei der Haltestelle St. Paul Bad
Lavamünder Bahn bei Legerbuch
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3. Anschluss von St. Paul i. L. an IC-Bahnhof Lavanttal
In der ursprünglichen Planung für den Bf. Lavanttal war die Einbindung der Strecke
nach St. Paul und Lavamünd am südlichen Bahnhofskopf vorgesehen. Durch die
Einstellung und Abtragung der Bahnstrecke St. Paul i. L. – Lavamünd entfiel die
Anschlussverpflichtung seitens der ÖBB und die ursprünglich geplante Trasse (diese
wurde sogar von den ÖBB eingelöst) zog man für die Planung eines InfrastrukturInstandhaltungszentrums und die Tunnelwehr heran.
Als realistisch machbare Alternative für den Erhalt einer Anbindung an die Bestandsstrecke in Richtung St. Paul i. L. verbleibt lediglich die Variante mit Ausschleifung aus
dem südöstlichen Gleis der Strecke Zeltweg – Wolfsberg – Bf. Lavanttal (derzeitige
Trasse).
Grundsätzlich bedarf die neu Verknüpfung einer detallierten ingenieurtechnischen
Planung, wobei aber jetzt bereits festgehalten werden kann:

Die Einbindung der Strecke Bf. Lavanttal – St. Paul ist technisch machbar.

Die technischen Details bedürfen einer fachdienstlichen Planung.

Ein Bahnsteig mit 140 m Nutzlänge (2x ET 4024) ist machbar, Details bedürfen eine planerischen Prüfung (je näher der Bahnsteig bei den Bahnsteigen Bf Lavanttal liegt, umso besser)

Die sicherungstechnische Einbindung für Zugfahrten von und nach St. Paul ist vorzusehen.

Zugkreuzungen sind möglich

Die Eisenbahnkreuzung bedarf einer detaillierter Abklärung.
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3.1. Derzeitiger Projektstand
Am IC-Bahnhof Lavanttal–St.Paul sollen täglich ca. 160 Züge verkehren. Eine Anschlussweiche für das derzeitige ca. 1,6 km lange Bestandsgleis in Richtung Bahnhof
St. Paul im Lavanttal ist laut Planung möglich (Auskunft der Abschnittsprojektleitung der ÖBB Infra AG DI Gerald ZWITTNIG am 21.10.2016). Jedoch ist dieser Abschnitt derzeit nicht Gegenstand der demnächst geplanten Einreichung durch die
ÖBB, als Teil einer öffentlichen Eisenbahn.
Daher ist spätesten im Verfahren – besser aber noch rechtzeitig vorher – die eisenbahnmäßige Einbindung nach St. Paul durch die Gemeinde und dem Land
zu fordern.
3.2. Baugenehmigungsverfahren IC-Bahnhof
Lavanttal 2006/2007 - Stellungnahmen der Marktgemeinde St. Paul i. L. und Benediktinerstift St. Paul
Im Zusammenhang mit dem eisenbahnrechtlichen Baugenehmigungsverfahren Einreichabschnitt Bahnhof Lavanttal Bescheid GZ: BMVIT-820.200/0007-IV/SCH2/2006
vom 24.04.2007 war die Abhandlung der Anpassung und Umtrassierung der bestehenden ÖBB Strecke 457 Zeltweg – Lavamünd im Bereich des Bf. Lavanttal für eine
Geschwindigkeit von 80 km/h bzw. 60 km/h. Im Bestands-km 65,557 bis km 63,052
Gegenstand wie folgt:
Zitat Bescheid Seite 36 B2.1.4) Regionalbahn; ÖBB Strecke 457 Zeltweg – Lavamünd (Einbindung Richtung Wolfsberg):
„Infolge der Errichtung der Koralmbahn ist die ÖBB Bestandsstrecke Nr. 457 Zeltweg
– Lavamünd (nachfolgend analog dem Projekt mit Regionalbahn RB bezeichnet)
von RB-km 63,052 – RB-km 65,725 neu errichten und in den Bahnhof Lavanttal einzubinden. Dabei wird die RB von einer etwa Nord-Südrichtung S-förmig in eine Nordost- Südwestrichtung parallel zur Koralmbahn verschwenkt.“
Zitat Bescheid Seite 39 Bereich Streckengleis Bf. Lavanttal – Richtung St. Paul
„In Richtung St. Paul (Lavamünd) wird das etwa 1,1 km lange neue Streckengleis
der RB in RB-km 64,654 vom östlichen Bahnhofgleis 7 des Bahnhofes Lavanttal mit
der Weiche 51, einer EW 500-1:12, ausgebunden. Die Einbindung in den Bestand erfolgt in RB-km 65,725.
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Die Trassierung des Gleises erfolgte mit Radien von 300 m bis 980 m sowie fast
durchwegs mit Übergangsbögen, welche als Klothoiden und mit Überhöhungen ausgebildet wurden. Dem Projekt ist eine Geschwindigkeit von 60 km/h (RB-km 64,654 –
RB-km 65,208) und von 80 km/h (RB-km 65,208 – Einbindung ind den Bestand) zugrunde gelegt.
Im Linksbogen von RB-km 64,786 – km 65,181 befindet sich in RB-km 64,850 die
schienengleiche EK mit der L145 Kollnitzer Landesstraße.“
Zitat Bescheid Seite 75 (2 und 3 Absatz) C2.1.4) Regionalbahn; ÖBB Strecke 457,
Zeltweg – Lavamünd:
„Dabei wird von Wolfsberg (Zeltweg) kommend das etwa 1,6 km lange neue Streckengleis (Gleis 7a) in das östliche Bahnhofsgleis 7 des Bahnhofes Lavanttal eingebunden und zusätzlich das etwa 1,0 km lange neue Gleis 6a in die westlichen Bahnhofsgleise 4 bzw. 6 eingebunden. In Richtung St. Paul (Lavamünd) wird das 1,1
km lange neue Streckengleis der RB vom östlichen Bahnhofsgleis 7 ausgebunden
und wieder in den Bestand der Regionalbahn eingebunden.
Dem Projekt ist fast durchwegs eine Geschwindigkeit von 80 km/h und im Einzelfall
(Ausfahrt aus Bf. Lavanttal nach St. Paul) von 60 km/h (überwiegend wegen der
EK mit der L145) zugrunde gelegt.“
Zitat Bescheid Seite 76 (4 Absatz) C2.1.4) Regionalbahn; ÖBB Strecke 457, Zeltweg – Lavamünd; Spruch:
„Gegen die Trassierung der Gleisanlagen im Grundriss sowie die Trassierungsparameter für die „Regionalbahn“ sowie für das Anschlussgleis in das Unterwerk besteht
aus eisenbahnbautechnischer Sicht kein Einwand.
Ebenso bestehen aus eisenbahnbautechnischer Sicht gegen die im Projekt zugrunde
gelegte Geschwindigkeit von 80 km/h bzw. im Einzelfall von 60 km/h sowie die Abzweigegeschwindigkeit bei den Weichenverbindungen mit 80 km/h keine Einwände
und keine Bedenken und werden grundsätzlich als sinnvoll erachtet.“
Die Marktgemeinde St. Paul i.L. hat am 13.03.2006 sowie das Benediktinerstift unter
anderem folgende Stellungnahme zum Einreichabschnitt Bahnhof Lavanttal abgegeben (AUSZUG):
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Auch das Benediktinerstift St. Paul hat eine Stellungnahme abgegeben (Auszug):
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Der Bescheid des BMVIT hält bezüglich der Einwände der Marktgemeinde St Paul
sowie dem Benediktinerstift St. Paul auf 608 fest:
Bescheid Seite 608 2. Absatz III. Regionalbahn Wolfsberg – Lavamünd
„Das Betriebskonzept sowie die Erlangung der Auflassungsgenehmigung der
bestehenden ÖBB-Strecke Zeltweg – Lavamünd sind nicht verfahrensgegenständlich. Hinsichtlich der Forderungen zur Realisierung eines Gewerbegebietes im Bereich der zu verlegenden Trasse in Richtung St. Paul bleibt festzuhalten, dass dies nicht verfahrensgegenständlich ist.“
Daher ist eisenbahnrechtlich im oben zitierten Bescheid die bestehende Lavanttalbahn (mit Ausnahme der im Bescheid genannten Einbindungen zur Bestandstrecke) damit noch nicht abgehandelt worden.
3.3. Örtliches Entwicklungskonzept der Marktgemeinde St. Paul i. L. vom 21.07.2008
Im örtlichen Entwicklungskonzept der Marktgemeinde St. Paul i. L. ist im Abschnitt
3.6. Verkehr folgendes angeführt:
a)


Erhaltung des Regionalbahnhofes St. Paul (Verbindung St. Paul – Wolfsberg)
sowohl als Personen- als auch als Güterbahnhof. In diesem Zuge ist das
Bahnhofsareal (inkl. Bereich Lagerhaus) attraktiver zu gestalten.
Erhaltung der Regionalbahn St. Paul – Lavamünd
b)

Nutzung der ehemaligen Regionalbahn nach Klagenfurt als regionalen Radweg (direkte Anbindung an den Drauradweg)
Anmerkung: Damals fehlte noch die Überlegung eines eventuellen Weiterbestandes der „St. Pauler-Schleife“ der Jauntalbahn nach Klagenfurt)
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3.4. Resümee
Aus oben angeführten Tatsachen und Zitaten war allen Verantwortlichen verständlich, dass kein Zweifel darin bestand,
a) dass die Anbindung des Bahnhofes St. Paul i. L. an den IC-Bahnhof Lavanttalaufrecht zu erhalten ist, auch als notwendiger Teil Strecke Zeltweg - Lavamünd.
b) Nur der Erhalt der Gleisverbindung zum bestehenden Bahnhof St. Paul, sichern
beide Areale des aktuell geplanten Gewerbeparks Plan A, sowie die nachhaltig
für kommende Generationen zu sichernden Flächen (bei Trassenerhalt der ehemaligen Lavamünderbahn) des Gewerbeparks Plan B, ab.
c) Die Aufrechterhaltung des Personenverkehrs auf der Schiene bedeute nachhaltige
Planbarkeit der Regionalentwicklung, insbesondere für den Schulstandort St. Paul
i. L. sowie mehr Komfort und Sicherheit für die Fahrgäste.
4. Industrie und Gewerbepark
4.1.
Projekt A
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Gesamtfläche: 37,6 ha
Grundeigentümer: überwiegender Teil: Benediktinerstift St. Paul
geringfügiger Teil:
Franz Streit
Wilhelm Casagranda
Johann Nießl
ÖBB Infra
Nach endgültiger Entscheidung, die Anbindung der ca. 1,6 km langen Stammstrecke
zum Bahnhof St. Paul an die mögliche Verknüpfungsweiche am IC-Bahnhof Lavanttal (siehe Abschnitt 3 Planskizze), könnte mit der Entwicklung des Projektes A - Industrie- und Gewerbepark St. Paul - sofort begonnen werden.
Um das Gebiet anschlussbahnmäßig aufzuschließen, wäre optional der Einbau von
Anschlussbahnweichen an die öffentlichen Bestandstrecke denkbar; siehe Plankizze
.
4.2.
Projekt B
Grundeigentümer: I. Benediktinerstift St. Paul
II. Karl Wriesnik
III. Irma Palko
IV. Dominikus Spendl
Anton Geißelbacher
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(teilweise auf Lavamünder Gemeindegebiet)
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Dieses Projekt wäre in Nachhaltigkeit für kommende Generationen nach „aufgefüllter“
Ansiedelung von Unternehmen am Areal des Industrie- und Gewerbepark A weiter zu
entwickeln.
Die großen Reserveflächen wären nur unter folgenden Voraussetzungen zu erschließen:
a) Erhalt des Bahnhofs St. Paul
b) Sicherung der Trasse der ehemaligen Lavamünderbahn, im öffentlichen Eigentum
oder durch raumplanerische Maßnahmen
c) Erschließen mittels einer Anschlussbahn oder öffentlichen Industriestammgleis,
ausgehend vom Bahnhof St. Paul i. L.
5. Jauntalbahn Abschnitt St. Paul – Eis/Ruden - Einbindung Bestandsstrecke „Schleife St. Paul“
Schleife
St. Paul
Jauntalbahn im Bereich St. Paul i. L. – Eis-Ruden und HL-Tunnelkette Granitztal, Quelle: ÖBB Sept. 2015
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5.1. Neue Betrachtung/Überlegungen
Als Folge des Ergebnisses der Pendleranalyse siehe Abschnitt 7 (wonach auch ein
Stürzen der Züge im Bahnhof St. Paul i. L. wenig Vorteile brächte) sollte man sich
auch mit der Möglichkeit des Fortbestands der Jauntalbahn zwischen Bf. Lavanttal
und Eis/Ruden (als „Schleife St. Paul“ bezeichnet) inklusive Elektrifizierung
auseinandersetzen.
Schleifen längs Hochleistungsstrecken sind in Österreich durchaus übliche Vorgangsweisen zur Erhaltung der regionalen Bahnhöfe und auch als ergänzende Kapazitätsreserven (beispielhafte Aufzählung):
Westbahn
 Loosdorf,
 Melk,
 Krummnussbaum,
 Säusenstein,
 Haag, Stadt Haag,
 Lambach,
 Römerberg bei Schwanenstadt
Im Unterinntal
 Rattenberg,
 Brixlegg,
 Münster-Wiesing,
 Schwaz
Südbahn
 Innere Aspangbahn
 Pottendorfer Linie
 Semmering-Bergstrecke
Koralmbahn




GKB: Graz – Lieboch - Wettmannstätten
GKB: Schleife Groß St. Florian
„Schleife St. Paul“ ?
Schleife Bleiburg
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5.2. Projektbeschreibung
Der gegenständliche Abschnitt der Koralmbahn St. Paul – Aich von km 75,627 bis
km 83,438 ist ein Bestandteil der Koralmbahn von Graz nach Klagenfurt. Dieser ca
7,8 km lange durchgehend zweigleisige Abschnitt schließt am Projektbeginn an den
Abschnitt „Bahnhof Lavanttal“ von km 73,139 bis km 75,627 an.
Bei ca. km 75, 822 beginnt das Tunnelprotal des Tunnels Deutsch Grutschen. Die
Trasse verläuft unterirdisch bis zum Südportal bei ca. km 78,378.
Anschließend wird das Granitztal mittels einer Einhausung gequert, bis das Nordportal Langer Berg bei ca. km 78,828 erreicht wird. Das Südportal des Tunnels Langer
Berg liegt bei ca. km 81,921.
An diesem schließt eine Freistrecke an, wo die derzeitige Bestandsstrecke (hier als
„Schleife St. Paul“ bezeichnet) eingebunden werden könnte.
Die bestehende Jauntalbahn liegt im Bereich km 81,9 (Tunnelportal Neubaustrecke
(NBS)) nahe dem bestehenden Bahnhof Eis-Ruden ca. 15 m über der NBS. Bei einer
Neigung von max. 16 %o ist auch eine Verknüpfung mit der Hochleistungsstrecke
bei km 83,0 bis 83,2 realistisch.
Dabei ergäbe sich sogar wieder die Möglichkeit für eine Personenhaltestelle in
Eis-Ruden. Die bauliche Machbarkeit – unter weitgehender Bedachtnahme auf die
vorliegende Planung der Neubaustrecke – ist fachdienstlich zu prüfen.
In diesem Bereich liegt die Koralmbahn in einem Einschnitt, während die Bestandstrecke auf einem leichten Damm verläuft.
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Somit wäre unter Umständen sogar eine „Hosenträgerlösung“ wie beim Bf. Lavanttal denkbar; damit ist eine Gabelung ausgehend von der alten Jauntalbahn gemeint,
bei der ein Gleis über die Koralmbahn darüberführt, um ein kreuzungsfreie Einbindungen in die beiden Koralmbahngleise zu ermöglichen. Dieser weiterführende Gedanke müsste allerdings erst auf die technische Durchführbarkeit geprüft werden und
ist den Grafiken noch nicht dargestellt.
Die Einbindung der Bestandstrecke in die Koralmbahn müsste jedenfalls vor dem
nördlichen Widerlager der Jauntalbrücke bei km 83,438 abgeschlossen sein.
Wenn die Lavanttalbahn bis Wolfsberg elektrifiziert wird, dann müsste auch die
„Schleife St. Paul“ elektrifiziert werden.
Aus diesem Grund sind auch die Tunnelprofile zu untersuchen:
Die Elektrifizierung der Bestandsstrecke zwischen Bf. Lavantal und Eis-Ruden über
St. Paul i.L. ist grundsätzlich machbar.
Der Abgleich der vorliegenden Tunnelschnitte mit dem Lichtraumprofil ZOV 7 ergab
einen Freiraum für die Fahrleitungskonstruktion zwischen Tunneldecke und
Lichtraumprofil (bei Fahrdrahtregelhöhe) von rund 550 mm.
Für die Fahrleitungskonstruktion (Fahrdraht, Tragwerk und Isolation) gibt es zeitgemäße und schlanke Bauformen – bis hin zur Deckenschiene.
In wie weit derartige Konstruktionen an die Tunneldecke anbringbar sind, ist bautechnisch zu prüfen.
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Zeichnerische Überprüfung der Passfähigkeit bei den vorliegenden 11 Tunnelprofilen
der Jauntalbahn:
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5.3. relevanter Auszug aus dem eisenbahnrechtlichen Bescheid
des Baugenehmigungsverfahrens 2008
Bescheid zu St. Paul – Aich GZ:BMVIT-820.210/0001-IV/SCH2/2008 (Auszug):
Seite 1:
„Die Bewilligung zur Betriebsstillegung und Auflassung gemäß § 29 EisbG von Teilen
und Kunstbauten der bestehenden ÖBB- Strecke Jauntalbahn von Bestandskilometer 74,80 – ca. 76,40 mit Abtrag der Gleisanlagen wird erteilt.“
Das bedeutet nach derzeitiger Planung die Abtragung der Bestandsstrecke zwischen
Eis- und Jauntalbrücke. Derzeit besteht ein Höhenunterschied zwischen dem westlichen Tunnelausgang Langenberg der Bestandsstrecke und dem westlichen Tunnelausgang Langenberg der Hochleistungsstrecke von ca. 15 m, der bis zur Jauntalbrücke allerdings auf das gleiche Niveau zusammenläuft.
Technisch wäre Einbindung der alten Jauntalbahn zur Hochleistungsstrecke
der Koralmbahn mit zusätzlichen baulichen Maßnahmen (siehe Abschnitt 5.2.)
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möglich. Dafür müsste jedoch der verkehrspolitische Willen für eine diesbezügliche Planung dringend artikuliert werden und danach rasch eine entsprechend Planung erfolgen.
Voraussetzungen dafür sind


eine Verkehrsleistungsbestellung des Landes Kärnten für einen Regionalverkehr über den Bahnhof St. Paul i. L. und St. Paul Bad auf der alten
Jauntalbahn und
und eine entsprechende Berücksichtigung der geänderten baulichen
Maßnahmen im Rahmenplan gem. § 42 des Bundesbahngesetzes 1992
i.d.g.F.
6. St. Paul – Lavamünd - Erhalt der Trasse im öffentlichen
Besitz
6.1.
Historie Lavamünder Bahn
Im 1964 durch die Errichtung der Jauntalbahn zur Stichstrecke gewordenen 12,6 km
langen Streckenabschnitt St. Paul i. L. - Lavamünd befanden sich 3 Bahnhöfe und 3
Haltestellen:






Bahnhof St. Paul (Abzweigung zur Jauntalbahn)
Haltestelle St. Georgen im Lavanttal
Haltestelle Altacherwirt
Bahnhof Ettendorf
Haltestelle Lavamünd Markt
Bahnhof Lavamünd (der weiterführende Abschnitt bis Dravograd ist stillgelegt
und abgetragen)
1997 wurde der Personenverkehr und 2001 der Güterverkehr von den ÖBB eingestellt.
2001 startete die SCHIG mbH eine Interessentensuche für die Strecke St. Paul – Lavamünd mit dem Ziel der Übernahme der Strecke als öffentliche Eisenbahn durch einen Interessenten (die Übernahme beinhaltete den Betrieb und die Erhaltung der
Schieneninfrastruktur und/oder die Erbringung von Eisenbahnverkehrsleistungen im
Güter und/oder Personenverkehr), wobei auch Interessenten für die Übernahme als
nicht-öffentliche Eisenbahn zugelassen wurden.
2002 wurde der Teilabschnitt St. Paul – Ettendorf (8,8 km; das sind ca. 70 % der
Streckenlänge) von den ÖBB saniert.
2002 wurde die Lavamünder Bahn Betriebsgesellschaft mbH (LBB) gegründet. Damalige Gesellschafter:
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




GKB (Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH) 27%
Marktgemeinde Lavamünd 22%,
Bahn- und Museumsbetriebsgesellschaft (Nostalgiebahnen in Kärnten - Museum für Technik und Verkehr, Gemeinnütziger Verein zur Erhaltung technischer Kulturgüter) 15%,
Staudacher KG Lavamünd 18% (Sägewerkunternehmen) und
Cimenti KG Ettendorf 18 % (Sägewerksunternehmen)
Die LBB hat auf dieser ÖBB-Strecke bis 2011 einen Anschlussbahngüterverkehr geführt. Dieser Anschlussbahngüterverkehr wurde jedoch auf Grund der Sperre des
Streckenabschnittes Ettendorf – Lavamünd eingestellt.
Bis 2007 wurde ein Nostalgieverkehr von der LBB angeboten, danach nur mehr Sonderfahrten. Die LBB verfügte über eine Diesellok der Reihe 383.10 und drei 2-achsige Nostalgie-Personenwagen.
Derzeit ist die GKB Alleingesellschafter des noch bestehenden Mantels der LBB (Lavamünder Bahn Betriebsgesellschaft mbH).
2011 wurde die dauerhafte Einstellung vom BMVIT bewilligt.
Nach weiterer erfolgter Interessentensuche für die Übernahme, war die Trasse von
den ÖBB öffentlich zum Verkauf ausgeschrieben worden.
Begründung:
a) Die Strecke war im ÖBB Zielnetz 2025+ nicht enthalten.
b) Des Weiteren wäre ein Generalsanierungsbedarf (inklusive Lavantbrücke)
der gesamten Strecke laut Expertenschätzung der GKB auf Kostenbasis
2014 für einen Anschlussbahnbetrieb, aber auch zur Wiederaufnahme des
Personenverkehrs, bis zur Inbetriebnahme der Koralmbahn im Jahr 2025,
unter 5 Mio. € notwendig gewesen.
01.02.2016 Verkauf der Strecke an die Fa. Meissner Gleisrückbau, Kirchplatz 4,
D-74677 Hohenbach, Tel. +49 (0) 174 322 89 07, E-Mail: [email protected].
Allgemein ist festzuhalten:
Derzeit kann der erwartete Aufschwung der gesamten Region durch die Koralmbahn
nur eher allgemein abgeschätzt werden – bei der Neuen Westbahn beispielsweise
hat sich ein starker Erfolg eingestellt. Jedenfalls ist auch der mögliche Zubringerwert
von Regionalbahnen von diesem Gesamtaufschwung abhängig. Vor diesem Hintergrund wäre es für St. Paul – Lavamünd sehr sinnvoll gewesen, Optionen für künftige
Nutzungen bestehender Infrastrukturen zu erhalten statt eines Verkaufs von öffentlichen Bahntrassen an private Verwertungsgesellschaften. Ein solcher Erhalt ist aber
für künftige Generationen nur durch Verbleib im öffentlichen Eigentum sichergestellt, - wie beispielsweise bei Hermagor – Kötschach-Mauthen und Weizelsdorf –
Rosenbach durch das Land Kärnten.
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St. Paul im Lavanttal
6.2. Historische Gesprächsprotokolle über Interessen am Weiterbestand der Lavamünder Bahn 2013/2014 mit wesentlichen Entscheidungsträgern
Thema: Interessen von St. Paul i. L.
Gesprächsteilnehmer:
Bgm. Ing. Hermann Primus
Mag. Dr. Rudolf Kores, KORES Consulting und Projektentwicklung
30.08.2013, 18:00, St. Paul i. L.
Interessen der Gemeinde:

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



Beibehaltung des Bahnhofstandortes in St. Paul i. L. zur Sicherstellung der
Personen- und Schülertransporte zum Schulstandort St. Paul (Stiftsgymnasium und Hauptschule)
Errichtung der Eisenbahntunnelwehr zur Tunnelsicherung am Bf St. Paul
Beibehaltung der Bestandsstrecke St. Paul – Lavamünd zumindest als Anschlussbahn an die europäische Hochleistungsstrecke Koralmbahn Korridor VI
zu einer künftig wirtschaftlichen Entwicklung des untere Lavanttales
Unterstützung des angesprochenen Draisinenprojekts; die Gemeinden haben
jedoch noch kein Angebot der ÖBB zur Übernahme der Erlebnisstrecke und
Führung auf Grund des Veranstaltungsgesetzes durch die Gemeinden erhalten
Ein Kauf oder eine Übernahme der Strecke kann nicht seitens der Gemeinden
erfolgen; doch wird man darauf bestehen, dass die Eisenbahninfrastruktur in
öffentlicher Hand bleibt (z. B. Land Kärnten). Im Falle einer Übernahme durch
das Land Kärnten wäre die GKB bereit, nach dem Vorbild südburgenländische
Regionalbahn als Infrastrukturbetreiber tätig zu werden (bei entsprechender
Kostenabgeltung)
Es wurde Bgm Primus mitgeteilt, dass Herr Gernot Steiner – Steiner Bau mit
Firmensitz in St. Paul Kontakt mit der für das Bauvorhaben KAT 3 beauftragten Baufirma Porr in Hinblick auf Schottertransporte aus Lavamünd via Bahn
Gespräche aufgenommen hat, zumal die Lieferlogistik für das Bauvorhaben
KAT3 bahndominiert erfolgen muss.
Anmerkung: In einem ergänzenden Gespräch zwischen dem derzeit amtsführenden
Bürgermeister der Marktgemeinde Lavamünd Ing. Josef Ruthardt wurde festgestellt,
dass in dieser Angelegenheit volle Übereinstimmung zwischen den beiden Gemeinden besteht.
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St. Paul im Lavanttal
Thema:
Strategische Interessen des Landes Kärnten
Teilnehmer: LH Dr. Peter Kaiser (Ktn)
LAbg Ing. Manfred Ebner (Mitglied des Ausschusses für Infrastruktur,
Straßenbau und Verkehrsrecht im Kärntner Landtag)
VD Ing. Mag (FH) Andreas Matthä (ÖBB-Infrastruktur AG)
Dr. Rudolf Kores (KORES Consulting und Projektentwicklung)
Datum:
10.09.2013 im Büro der LH von Ktn
Status:
ÖBB will Strecke samt allen Anlagen veräußern. Kaufpreis: ca. € 1,2
Mio.
Kaufinteresse eines deutschen Privaten liegt vor, für den Betrieb einer touristischen
Nutzung (Draisinenbetrieb).
Vorschlag:
Kein Verkauf an Private, sondern Übertragung in das Landeseigentum
(Kaufpreis ist zu verhandeln) als mögliche künftige Anschlussbahn des
Unteren Lavanttals an die Hochleistungsstrecke Koralmbahn.
Damit wäre


ein Anschlussbahnbetrieb z.B. stufenweise beginnend mit einem Schotterzutransport für die Koralmbahn und/oder
Draisinenbetrieb
möglich.
Der Infrastruktur-Betrieb und Instandhaltung wäre in Abstimmung mit der Geschäftsführung der GKB, durch die GKB (Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH, im
100% Eigentum der Republik Österreich), im Namen und auf Rechnung des künftigen Eigentümers (Wunsch der Gemeinden St. Paul und Lavamünd Übernahme
durch das Land Kärnten) möglich.
Thema:
Interessen der Marktgemeinde Lavamünd
Teilnehmer: Bgm. Ing. Josef Ruthardt (Lavamünd)
Dr. Rudolf Kores (KORES Consulting und Projektentwicklung)
Datum:
22.11.2013 im Amtshaus Lavamünd
Ergebnis:
Derzeit:
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St. Paul im Lavanttal




größte Abwanderung im Raum Lavamünd im Vergleich zu allen Lavanttaler
Gemeinden.
keine Chance für die Ansiedelung weiterer Betriebe, mangels geeigneter Verkehrsinfrastruktur.
überbordender LKW-Verkehr durch den Ortskern von Lavamünd (zusammen
ca. 900 LKW/Tag; davon ca. 480 von/nach Slowenien)
kein öffentliches Personenverkehrsangebot am Wochenende
Künftig:

Eine Lebensader der Marktgemeinde Lavamünd bzw. der gesamten Region
muss als öffentlicher Schienenweg durch den Anschluss an die Koralmbahn
sichergestellt werden und wird gemeinsam mit dem Bgm der Marktgemeinde
St. Paul i. L. Ing. Hermann Primus dem Land Kärnten vorgetragen, da die Gemeinden keine Mittel zum Kauf der ausgeschriebenen Strecke derzeit zur Verfügung haben.

Mit der Möglichkeit einer Einbindung in den Kärntner S-Bahnverkehr wäre
o einerseits der Hauptverkehrsstrom Richtung Wolfsberg und
o andererseits die Anbindung an den Bahnhof Lavanttal
anzustreben.

Aus Sicht der Marktgemeinde wären die künftigen S-Bahnverkehre in Richtung Wolfsberg sowie Graz und Klagenfurt konkurrenzfähig zur Straße und somit weiterer Abwanderungen entgegenwirken.
Thema:
Interessen des Landes Kärnten und mögliche Zukunft der Strecke
in 2014.
Auszug aus dem Protokoll nur den Teil St. Paul – Lavamünd betreffend:
Gesprächsteilnehmer: LR Rolf Holub
Maga Drin Mirjam Polzer-Srienz (Büroleiterin)
Matthias Kranabether (Fachreferent für Öffentlichen Verkehr)
Dr. Albert Kreiner (Leiter Abteilung 7, Kompetenzzentrum Wirtschaftsrecht und Infrastruktur)
Dipl.-Ing. Hans Schuschnig (Unterabteilungsleiter, Verkehrspolitische Strategien des Landes, Koralmbahn, EU-Verkehrsprojekte, Öffentlicher Verkehr, Paraöffentlicher Verkehr,
Park&Ride-Anlagen)
Mag. Dr. Rudolf Kores, KORES Consulting und Projektentwicklung
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St. Paul im Lavanttal
Dipl.-Ing. Walter Brenner, GF, Brenner-Managementberatung
Gmbh
16.01.2014, 14:30, Amt der Kärntner Landesregierung
Sachverhalt:







St. Paul – Lavamünd (ein Teilabschnitt der ehemaligen Lavanttalbahn Zeltweg
– Celje) ist
o nach der Errichtung der Jauntalbahn und nach dem Abtrag des Teilabschnittes Lavamünd – Dravograd nur mehr eine Stichbahn,
o ein Abschnitt, für den bereits 2001 von der SCHIG eine erfolglose Interessentensuche für die Übernahme des öffentlichen Verkehrs durchgeführt wurde,
o ein von der ÖBB eingestellter Streckenabschnitt (1997 wurden ÖBBPersonen- und ÖBB-Güterverkehr eingestellt und 2011 der ÖBB-Infrastruktur-Betrieb), auf dem infolge des zu geringen Güterverkehrsaufkommens die Einstellung des Infrastrukturbetriebes durch die ÖBB-Infrastruktur erfolgte und derzeit auch die LBB (Lavamünder Bahn Betriebs GmbH) nicht verkehren kann,
o teilweise 2002 von der ÖBB-Infrastruktur saniert worden (Abschnitt St.
Paul – Ettendorf) und teilweise für einen Eisenbahnverkehr sanierungsbedürftig (Ettendorf – Lavamünd) mit Kosten je nach Variante in Größenordnungen zwischen 3,3 und ca. 5 Mio € (das ist aber nicht für einen Draisinenbetrieb notwendig),
o im Zielnetz der ÖBB mit keiner Verkehrsart mehr enthalten (Es ist „die
weitere Entwicklung unter Einbeziehung der Regionen zu überprüfen“).
Daher wurde 2013 die Kores Consulting und Projektentwicklung von der ÖBBInfrastruktur beauftragt, Nachfolgelösungen für ein Ausscheiden der ÖBB-Infrastruktur als Streckeneigentümer zu suchen.
Falls keine Lösung für einen Verbleib des Streckenabschnittes in der öffentlichen Hand gefunden wird, droht der (ggf. gestückelte) Verkauf der Grundstücke nach durchgeführter Rekultivierung.
Lavamünd hat ca. 1.200 AuspendlerInnen (starke Ströme nach Wolfsberg,
Klagenfurt und Feistritz ob Bleiburg); davon wäre für ca. 500 AuspendlerInnen
eine reaktivierte Bahn gut fußläufig erreichbar.
Bei der Zählstelle Legerbuch an der L135 der St. Pauler Landesstraße verkehren täglich fast 4.000 Fahrzeuge (davon fast 750 LKW bzw. LKW-ähnliche
Fahrzeuge)
Bahnhof Lavanttal – Klagenfurt wird künftig nach Inbetriebnahme der Koralmbahn in 18 Minuten möglich sein, Bahnhof Lavanttal – Graz in 38 Minuten.
Ein Erhalt des Streckenabschnittes Bahnhof Lavanttal - Lavamünd in öffentlicher Hand kann daher für den Verkehr der Zukunft ab 2023 von Bedeutung
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


sein, zumal eine Fahrzeit bei VMax 60 – 80 km/h von Lavamünd bis Bahnhof
Lavanttal in 15 Minuten möglich wäre.
Es gibt Interessenten für einen Draisinenbetrieb St. Paul – Lavamünd, welche
die dafür notwendigen Investitionen selbst tragen.
Ob Schotterverkehre auf der Bahnstrecke St. Paul - Lavamünd für die Koralmbahnbaustelle wirtschaftlich sind, wird derzeit von den Baufirmen geprüft.
Im Falle der Übernahme des Eigentums der Strecke durch das Land wäre die
GKB bereit, als Infrastrukturbetreiber im Namen und auf Rechnung des Eigentümers oder/und ggf. als Eisenbahnverkehrsunternehmen aufzutreten.
Interessen des Landes Kärnten im Zusammenhang mit St- Paul - Lavamünd:

Kärnten bekundet das Interesse für einen Erhalt der Strecke St. Paul – Lavamünd, wobei der Weiterbestand von Infrastruktur in öffentlicher Hand (Gebietskörperschaften bzw. staatsnahe Unternehmen) zielführender erscheint
als in der Hand eines Privaten , zumal der Anschluss auch des unteren Lavanttales an die Hochleistungsstrecke Koralmbahn gewährt werden soll.

Sollte weder die ÖBB noch die GKB oder ein anderer Infrastrukturbetreiber für
die Übernahme der Infrastruktur dieser Strecke gefunden werden, ist für Kärnten eine Übernahme der Strecke in das Eigentum des Landes oder der betroffenen Gemeinden diskutierbar und ist es darüber hinaus für das Land von
Interesse mit den ÖBB und dem Bund über deren Vorstellungen und die
Voraussetzungen Gespräche zu führen– das bedeutet im Falle positiver Gesprächsergebnisse aber nicht zwangsläufig die Wiedereinführung eines Regelzugbetriebes, sondern kann sich auch auf die Gewährung eines Draisinenbetriebs und/oder Anschlussverkehres für Güterladungen für einen Anschlussnehmer oder anderer Verwendungen beschränken.
6.3. Erhalt des gesamten Streckenbandes verbleibend im Eigentum der öffentlichen Hand, derzeit laufendes Einstellungsverfahren
Mit dauernder Einstellung der ÖBB Strecke St. Paul – Lavamünd gemäß § 28 Eisenbahngesetz 1957 GZ: BMVIT-225.021/0001-IV/SCH5/2011 vom 19.09.2011
(Streckenteil 66,636 Abzweigung im Bahnhof St. Paul bis km 79,474) sowie Erlöschen der Konzession gemäß § 28 Absatz 6 leg.cit, war die Strecke von den ÖBB nach vergebens erfolgter Interessentensuche für die Übernahme - am 16.4.2011 von
der ÖBB-Infrastruktur international zum Verkauf ausgeschrieben worden.
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Nach dem am 01.02.2016 erfolgten privatrechtlichen Verkauf der Strecke an die
Firma Brigitte Meissner Gleisrückbau (D-74677, Hohenbach BR) wurde das Eisenbahnrechtliche Verfahren zur Auflassung der Strecke betrieben.
Auf Antrag von Fr. Brigitte Meissner, vertreten durch die Firma Juhaz+ Markgraf Verkehrsconsulting Wien, fand am 12.04.2016 im Sitzungsaal der Markgemeinde St.
Paul eine eisenbahnrechtliche Ortsverhandlung statt, in der die Auflassung der Strecke St. Paul – Lavamünd gemäß § 29 1-4 Eisenbahngesetz 1957 behandelt wurde.
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Ein eisenbahnrechtlicher Bescheid ist laut Auskunft Abt. 7 Amt der Kärntner
Landesregierung mangels Vorliegen eines anerkannten vorgeschriebenen
Rückbaukonzeptes von Seiten des Inhabers der aufzulassenden öffentlichen
Eisenbahn, an Frau Brigitte Meissner, bis dato nicht ergangen.
Stellungnahmen zum Verfahren der Gemeinden sowie dem Benediktinerstift St. Paul
aus der Verhandlungsniederschrift vom 12.04.2016:
Stellungnahme Marktgemeinde St. Paul i L.:
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Stellungnahme Marktgemeinde Lavamünd:
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Stellungnahme Benediktinerstift St. Paul:
6.4. Lückenschluss nach Unterdrauburg/Dravograd
Zum diskutierten Lückenschluss optionaler künftiger grenzüberschreitender Verkehrslösungen nach Unterdrauburg/Dravograd (Slowenien) wären gegenwärtig folgende Potentiale von Verkehrserregern zwischen Holmec, Dravograd und Maribor
vorhanden.
a) Allgemein:
Der Streckenabschnittder Drautalbahn zwischen Bleiburg/Pliberk und Maribor/Marburg (86 km) führt teilweise durch alte Industriegebiete, die vielfach mit anderen
Branchen zwischenzeitig wieder erneuert und bereits aktiviert wurden.
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St. Paul im Lavanttal
Durch die Abspaltung von Unterdrauburg (jetzt Dravograd), des Mießtals und des
Kankertals (Seeland) ohne Volksabstimmung zum SHS-Staat (Vertrag von St. Germain 1919) und die Konflikte vor und nach der Volksabstimmung für weitere Teile
Kärntens erfolgte bereits zwischen den beiden Weltkriegen eine Entfremdung der
Wirtschaftsbeziehungen zwischen den österreichischen und den jugoslawischen Gebieten, die durch die unterschiedlichen Regime nach dem 2. Weltkrieg (kommunistische Planwirtschaft versus Marktwirtschaft) und verschleppte Lösungen für die Minderheiten eher noch verschlechtert wurden.
Diese fast 70-jährige wirtschaftliche Trennung hat in den benachbarten Grenzzonen
zu Abwanderungen und wirtschaftlichen Beeinträchtigungen geführt. Die Schließung
von vielen Bergbaugebieten diesseits und jenseits der Grenzen führte zu weiteren
Nachteilen.
Mit der Errichtung der Jauntaler Schleife (Jauntalbahn) 1964 als innerösterreichische
Verbindung von St. Paul mit Bleiburg verlor die internationale Verbindung über Dravograd auch ihre Bedeutung als Korridorstrecke (nach dem zweiten Weltkrieg ist erst
1952 der vor dem Krieg bestehende Korridorverkehr über Dravograd nach 7 Jahren Unterbrechung wieder aufgenommen worden). 1965 wurde Lavamünd – Dravograd stillgelegt und danach abgetragen, sodass nur mehr die Verbindung Maribor – Dravograd –
Bleiburg – Klagenfurt verblieb.
Der wirtschaftliche Rückschlag für beide Regionen konnte in den wenigen Jahren
wieder geöffneter Grenzen und eines gemeinsamen europäischen Wirtschaftsraumes durch die EU noch nicht aufgeholt werden, obwohl viele Umstrukturierungen in
Richtung Zukunft bereits vorgenommen wurden. Teilweise befinden sich bereits moderne Industrien in dieser Region.
Daher war es notwendig, diesen im Umbruch befindlichen Wirtschaftsraum längs des
slowenischen Streckenabschnitts der Drautalbahn zu bereisen (15. Oktober 2013)
und ergänzende Informationen über die großen Betriebe und Verkehrserreger zu erheben, auch wenn der Neustrukturierungsprozess der Wirtschaft in diesem Raum
noch lange nicht abgeschlossen ist.
Die beiden Regionen zwischen Bleiburg und Maribor heißen Koroška und Podravska
(beides sind ehemalige Gebiete Kärntens und der Steiermark), wobei die jetzigen
statistischen Regionen nicht den historischen Regionen entsprechen.
Die nunmehrige statistische Region Koroška (Unterkärnten) reicht von der Kärntner
Grenze bis Podvelka (Podwölling) im Osten sowie Mislinja (Mißling) im Süden und
umfasst ca. 74.000 EinwohnerInnen; davon leben ca. 43.000 in Gemeinden, welche
an der Drautalbahn liegen.
Podravska (Draugegend) hat insgesamt ca. 320.000 EinwohnerInnen und reicht von
Ruše (Maria Rast) und Selnica ob Dravi (Zellnitz) im Westen über Maribor (Maribor,
die größte Stadt in Podravska) bis an die kroatische Grenze (also weit über den Untersuchungsraum hinaus); in den Gemeinden Ruše und Maribor wohnen ca. 100.000
EinwohnerInnen.
Im Zusammenhang mit der Drautalbahn geht es primär um das nördliche Mežatal
(Mießtal) und das slowenische Drautal.
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Der Wirtschaftsraum des Mežatales und des Drautals bis nach Dravograd und weiter
bis Vuzenica (insgesamt also große Bereiche der Koroška) kann insbesondere auch
für Kärntens zukünftige Wirtschaftsbeziehungen relevant sein. Vuzenica liegt ca. 35
km von Bleiburg, 40 km von der Koralmbahn (bei Mittlern) und ca. 75 km von Klagenfurt entfernt. Dieser Raum bis Vuzenica umfasst ein Einzugsgebiet in der Größenordnung von ca. 50.000 EinwohnerInnen, von denen allerdings ca. 20.000 EinwohnerInnen in südlichen Seitentälern wohnen.
Die Jahresproduktion in Tonnen einzelner Betriebe erscheint zu beachtlich, als dass
darauf verzichtet werden sollte.
Der Bereich unmittelbar östlich davon (mit einer Länge von ca. 40 km) ist ländlich mit
einigen Flusskraftwerken aber ohne besondere Industrie.
Erst ab dem in Konkurs gegangenen Stahlwerk in Ruše beginnt wieder ein Industriegebiet, das aber erst in der Nähe Maribor aktuelle Bedeutung hat; die hochwertige
Verkehrsanbindung erfolgt aber eher über den Osten (Südbahn-Nähe). Im Raum
Ruše bis Maribor leben (inkl. Maribor) ca. 100.000 Menschen.
Die Bahnstationen sind:
Bleiburg
Holmec (Grenze)
Prevalje (Industrie, kärntenrelevant)
Ravne na Koroskem (Industrie, kärntenrelevant)
Dobrije
Podklanec
Dravograd (Industrie, kärntenrelevant)
Sveti Danijel
Trbonje
Trbonjsko jezero
Vuzenica (Industrie, kärntenrelevant) (ca. 40 km von Bleiburg)
Sveti Vid
Vuhred
Vuhred elektrarna
Podvelka
Ozbalt
Ruta
Fala
Ruse(SL) (Industrie in Konkurs)
Ruse(SL) tovarna
Bistrica ob Dravi
Limbus
Marles (Industrie)
Maribor Sokolska
Maribor Studenci
Maribor Tabor
Maribor
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St. Paul im Lavanttal
b) Erhobenes Potential Drautalbahn Stand 2014
Quelle der Fotos: Brenner-Managementberatung GmbH
Die Angaben zu den Firmen sind den Homepagseiten der jeweiligen Firmen entnommen.
Holmec (Holmberg) (Bahnhaltestelle)
Holmec ist ein kleiner Ortsteil der Gemeinde Prevalje und gleichzeitig Straßen- und Bahngrenzübergang.
Holmec selbst hat keine nennenswerten Verkehrserreger.
Bahnhaltestelle und Grenzübergang Holmec (Blickrichtung Osten)
Südlich von Holmec liegt die alte Bergbaugemeinde Mežica:
Mežica (Mießdorf) (keine Bahnstation)
Ca. 3.900 EinwohnerInnen
Südlich der Grenze und nicht direkt an der Bahnlinie befindet sich dieser alte Bergbauort in
der Region Koroška (wie der nunmehr in Slowenien liegende Teil Unterkärntens genannt
wird). Das Blei- und Zinkbergwerk ist 1994 stillgelegt und in ein Schaubergwerk und Museum
umgewandelt worden.
Wichtige Betriebe sind derzeit:
TAB Tovarna Akumulatorskih Baterij d.d.
Polena 6, 2392 Mežica
Tel. 02 870 23 00, Fax 02 870 23 05
[email protected], www.tab.si
Batterien und Akkumulatoren
Ca. 450 Mitarbeiter
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St. Paul im Lavanttal
Ferolin CNC
Dreherei, Fräserei, Schlosserei, Montage u.s.w.
Ferolin - strojništvo, trgovina, poslovne storitve Štefan Lindenbaum s.p.
Ob Meži 12c, SI 2392 Mežica, Slowenien
Tel.:+ 386 (0)2 82 77 450
Beschäftigte: ca. 35
Grundkapital: 1.144.767,00 EUR
Mežica ist auch das touristische Zentrum vom Mežatal.
Prevalje (Prävali) (Bahnhof)
Ca. 6.800 EinwohnerInnen
Bei Prevalje öffnet sich das Mežatal in die Breite. Die Eisenindustrie hat die Wirtschaft dieses
Ortes geprägt und lange Zeit dominiert. Prevalje ist nach wie vor ein Industriestandort in der
Region Koroška mit Metallverarbeitung, Holzverarbeitung und Pharma sowie Verkehr. Die
Wirtschaft ist stark exportorientiert.
Seit einigen Jahren expandieren auch der Dienstleistungsbereich und der Tourismus.
Die größten Firmen in der Gemeinde nach Zahl der Beschäftigten (2003) sind:
Lek d.d., poslovna enota proizvodnja Prevalje
Perzonali 47, 2391 Prevalje, Slowenien
Tel +386 2 824 63 00
Pharmaindustrie (Generika; Tochterunternehmen von Sandoz, der
Generik-Sparte von Novatis; der Stammsitz von Lek ist in Ljubljana)
ca. 200 MitarbeiterInnen in Prevalje
www.lek.si
Eingangsbereich des Pharma-Werkes Lek
Prevent-Tro proizvodnja in trženje orodij, nožev in žag d.o.o.,
Perzonali 2, 2391 Prevalje
+386 2 824 60 00,
Industriemesser, Kreissägen, Karbidhartmetalle
165 MitarbeiterInnen
www.prevent-tro.si
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St. Paul im Lavanttal
Koratur avtobusni promet in turizem d.d.
Perzonali 48, 2391 Prevalje, Slowenien
Tel. +386 2 823 11 91
Fern- und S-Personenverkehr, Charterverkehr, Reparatur und Wartung von Kfz, Leilieferwagen, Autowaschanlage
ca. 110 MitarbeiterInnen
www.koratur.si
Paloma Factory Cardboard Prevalje dd
Nicina 10, 2391 Prevalje, Slowenien
+386 2 823 44 00
2005 wurde die Kartonfabrik in Prevalje verkauft
zuletzt nur mehr ca. 70 Mitarbeiterinnen; in Liquidation
Papier, Karton und Pappe und Produkte daraus
www.paloma.si, www.bizi.si
Abgesperrtes Paloma-Gelände
Remf d. o. o. (REtko Marijan, Franc)
Na produ 102; 2391 Prevalje, +386 2 82 18 130
Produkte aus Metall mit CNC-Bearbeitung
ca. 20 MitarbeiterInnen
www.remf.si
Jelovica, lesna industrija, d.d.
Na Produ 58, 2391 Prevalje
+386 4 511 33 08),
Holzbau
Ravne na Koroškem (früher Guštanj = Gutenstein) (Bahnhof)
Ca. 12.100 Einwohner
(Noch immer) Zentrum der Unterkärntner Schwer- und Rüstungsindustrie.
Metal Ravne d.o.o.
Koroška cesta 14, 2390 Ravne na Koroškem, Slovenia
T: +386 2 87 07 000, F: +386 2 87 07 006
E: [email protected], www.metalravne.com
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Eisen, Stahl, Metallprodukte
1000 MitarbeiterInnen
Jahresproduktion ca. 90.000 Tonnen (!)
Anschlussbahn
Das große Stahlwerk in Ravne
Sistemska tehnika Armas d.o.o.
Koroška cesta 14,
SI 2390 Ravne na Koroškem
T: +386 2 870 76 06 F: +386 2 870 76 05
Panzerfahrzeuge, Geschützteile, Waffensysteme
[email protected]
Gelände von Sistemska tehnika Armas und Sistemska tehnika d.o.o.
Sistemska tehnika d.o.o.
Koroška cesta 14, SI 2390 Ravne na Koroškem
T: ++386 2 870 76 06 F: ++386 2 870 76 05
E: [email protected]
http://www.st-ravne.si
Maschinenbau, Ausrüstung, Walzen, Bohren, Komponenten, Labors
240 MitarbeiterInnen
Dobrije (Haltestelle)
ist ein kleines Dorf in der Gemeinde Ravne na Koroškem.
Podklanec (Haltestelle)
Podklanc, wo die Station Podklanec liegt, ist ein kleines Dorf (140 EinwohnerInnen) im Süden der Gemeinde Dravograd.
Dravograd (Unterdrauburg) (Bahnhof)
Ca. 9.000 EinwohnerInnen
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St. Paul im Lavanttal
Dravograd ist ein traditioneller Industriestandort (Schmelzerei, Glaserei, Schmier- und Erdölverarbeitung), der jetzt eher gewerblich orientiert ist, und war früher Verkehrsknotenpunkt für
die Bahn und ist noch immer Verkehrsknotenpunkt für die Straße.
Von Dravograd führte früher die Lavanttalbahn nach Lavamünd, St. Paul und weiter nach
Zeltweg. Der Abschnitt zwischen Lavamünd und Dravograd wurde aufgelassen und abgetragen.
Blick Richtung Norden auf Reste der abgetragenen Einbindung der ehemaligen Lavanttalbahn (hier von Lavamünd kommend) in die Drautalbahn.
Von Dravograd nach Süden führte früher die Lavanttalbahn weiter nach Celje (Cillij), die
auch Slovenj Gradec erschlossen hat. Diese Bahnlinie geht jetzt nur mehr bis zur Industriezohne von Šentjanž pri Dravogradu (einem südlichen Ortsteil von Dravograd), von wo Anschlussbahnen in die Industriezone führen. Südlich dieser abzweigenden Anschlussbahnen
von Šentjanž pri Dravogradu ist 1970 die Bergstrecke im Teilabschnitt Otiški vrh (Ottischnigberg, 2 km südlich von Dravograd) - Velenje (Wöllan) stillgelegt und abgetragen worden; die
weitere Strecke von Velenje bis Celje (Cilli) an der Südbahn ist noch in Betrieb.
Damit ist die Drautalbahn die einzige Bahnverbindung von Dravograd Richtung Österreich
und auch die einzige Verbindung zum restlichen Slowenien (über Maribor).
Blick Richtung Norden (Richtung Zentrum von Dravograd); links die Drautalbahn von Bleiburg kommend und
rechts die Anschlussbahn von der Industriezohne von Šentjanž pri Dravogradu (frühere Drautalbahn nach Celje)
Šentjanž pri Dravogradu
ist ein Industrieort und südlicher Ortsteil der Gemeinde Dravograd. Wichtige Werke sind:
MONTER DRAVOGRAD doo und MONTER DRAVOGRAD STORITVE doo
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St. Paul im Lavanttal
Otiški Top 177 2373 Šentjanž in Dravogradu
Tel: (02) 878 77 27
Fax: (02) 878 50 02
www.monter-dravograd.si
Maschinen- und Anlagenbau, Metallbearbeitung
300 MitarbeiterInnen
Lesna TIP Otiški vrh dd
Šentjanž pri Dravogradu 133, SI 2373 Šentjanž pri Dravogradu
www.lesna-tip.si
[email protected]
T: +386 2 87 87 501
F: +386 2 87 87 510
Spanpatten, Paneele
100-250 Mitarbeiter
LESNA ŽAGA OTIŠKI VRH doo
Šentjanž pri Dravogradu 143, 2373 Šentjanž pri Dravogradu
Tel : (02) 875 02 07
Fax : (02) 875 02 05
Holzverarbeitung, Handel
KOGRAD IGEM Ltd
Selovec 83, 2373 Šentjanž in Dravogradu
02/87 10 881
[email protected]
www.igem.net
Produktion von Baustoffen, Großbetrieb
IGEM GVO d.o.o.
Selovec 83 Šentjanž in Dravogradu
Tel: (02) 824 62 01
Fax: (02) 822 27 51
Bau, Instandhaltung und Umwelt, Ltd
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ENERGETIKA BIOMASA doo
Otiški Vrh 53, 2373 Šentjanž pri Dravogradu
Tel : (02) 883 94 93; Fax : (02) 884 33 85
Biomasseenegie
BENTELER TRGOVINA doo
Top Otiški 25A, 2373 Šentjanž in Dravogradu
Tel:. +38 52 87-8 06.02.87; Fax: +38 60 87-8 06.02.87
E-Mail: [email protected]
Distribution
EKOTRADE PROIZVODNJA IN TRGOVINA doo
Otiški Vrh 53, 2373 Šentjanž pri Dravogradu, Občina Slovenj Gradec
Tel : (02) 878 67 97, Mob : (041) 321 246 - službeni gsm , Fax : (02) 878 67 96
Web : www.ekotrade.si
IMONT INDUSTRIJA KEMIČNE OBDELAVE LESA DRAVOGRAD doo
Otiški Top 156, 2373 Šentjanž in Dravogradu Holzver- und –bearbeitung
Tel.(02) 878 50 82, (02) 878 53 07, (02) 878 52 43; Fax: (02) 878 54 98
www.imont.si
PREVENT-AFC Leder-und Textilerzeugnisse Ltd
Top Otiški 53, 2373 bei Šentjanž Dravogradu
Tel: (02) 878 77 84, Fax: (02) 878 77 89
www.prevent.si
Gerberei, Ledererzeugung
Südlich der Gemeinde Dravograd (an der abgetragenen Strecke nach Celje) liegt Slovenj
Gradec.
Slovenj Gradec (Windischgrätz)
Bezirkshauptstadt
6700 EinwohnerInnen in der Stadt, 17.000 EinwohnerInnen in der Gemeinde
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St. Paul im Lavanttal
Wichtigste Betriebe:
Johnson Controls-NTU d.o.o.
Pod Gradom 1, 2380 Slovenj Gradec
Website: http://www.jci.com
Plastik-Produkte für Autos
Ca. 750 Mitarbeiter
Umsatz/Jahr ca. 100 Mio €
GRAMMER AUTOMOTIVE Ltd
Celje cesta 45, 2380 Slovenj Gradec
Tel. 02 8823300, Fax 02 8823354
Kunststoffe und Kunststoffwaren
250 - 500 Mitarbeiter
Umsatz/Jahr 37 Mio €
Östlich von Dravograd durchfährt die Drautalbahn eher dünn besiedeltes ländliches Gebiet
(Ausnahme Vuzenica) entlang des gewundenen südlichen Drauufers mit vielen Staukraftwerken; ausgenommen vom Raum Vuzenica gibt es erst knapp vor Maribor bei Ruše wieder Industrie.
Sveti Danijel (Sankt Daniel) (Haltestelle)
ist eine ländliche Streusiedlung mit 420 Einwohnern von Dravograd mit einer Bahnhaltestelle.
Trbonje (Haltestelle)
ist ein kleines ländliches Dorf (ca. 240 EinwohnerInnen) am Ostrand der Gemeinde Dravograd mit einer Bahnhaltestelle.
Trbonjsko jezero (Haltestelle)
ist die Bezeichnung für die zweite Bahnstation von Trbonje am Stausee (See = jezero).
Vuzenica (Saldenhofen) (Bahnhof)
Das am südlichen Drauufer gelegene Dorf besitzt ca. 1.600 EinwohnerInnen und liegt am
Zusammenfluss der Cerkvenič die Drau an einem Stausee; die gesamte Gemeinde Vuzenica
hat ca. 2.900 EinwohnerInnen.
Wichtiger Betrieb in Vucenica:
LIVARNA VUZENICA doo Vuzenica
Foundry Straße 21 / a, SI - 2367 Vuzenica
T: +386 2 87 64 200, F: +386 2 87 64 075,
E-mail: [email protected]
Konzern:
Eisengießerei, Grauguss, Schleifmaschinen, Komponenten für Automobilindustrie, Produkte
für Maschinenbau und Elektrotechnik
Ca. 300 MitarbeiterInnen
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St. Paul im Lavanttal
Muta (Hohenmauthen)
Nördlich der Drau liegt die Gemeinde Muta (3.700 EinwohnerInnen), die mit einer Brücke mit
Vuzenica und somit der Bahn verbunden ist.
Wichtige Betriebe sind:
ABRASIV MUTA , doo
Koroška cesta 49, 2366 Muta,
+386(2)8720671
www.abrasivmuta.si
Strahlmittel
15.000 bis 20.000 Tonnen Jahresproduktion
Ca. 80 MitarbeiterInnen
STRUC MUTA Kmetijska mehanizacija doo
Koroška c. 51, 2366 Muta
tel:. 110 02 87 70 oder 02 87 70 112, Fax: 02 87 70 104
http://www.struc-holding.com/muta
Landwirtschaftliche Maschinen (70% Export)
20-50 MitarbeiterInnen
Alira TRADE COMPANY LTD
Koroška cesta 51, 2366 Muta
Ersatzteile von Haushaltsgeräten, Keramik (Gorenje)
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St. Paul im Lavanttal
Sveti Vid (Sankt Veit)
ist ein ländliches 400-Einwohner-Dorf der Gemeinde Vuzenica mit Bahnhaltestelle.
Radlje ob Dravi (Mahrenberg) (Bahnhof liegt im Ortsteil Vuhred)
ist eine Dorfgemeinschaft mit insgesamt ca. 6.300 EinwohnerInnen. Der Hauptort gleichen
Namens (2.700 EinwohnerInnen) liegt abseits der Bahn nördlich der Drau und ist durch den
Radlpass mit Österreich (Eibiswald) verbunden.
In Radle ob Dravi ist ein Wirtschaftspark geplant.
Hopfenplantagen.
Vuhred (Bahnhof)
ist ein südlich der Drau und an der Bahn gelegener Ortsteil (ca. 820 EinwohnerInnen) von
Radlje ob Dravi.
Vuhred elektrarna (zur Haltestelle rückgebaut)
E-Werk an der Staumauer von Vuhred.
Die weitere Strecke bis Ruše (8 km von Maribor entfernt) durchfährt hauptsächlich Waldgebiet und bietet kein größeres verkehrsaffines Gewerbe.
Podvelka (Podwölling) (Bahnhof)
Die Gemeinde Podvelka hat ca. 2.700 EinwohnerInnen; im Ortsgebiet von Podvelka selbst
leben nur ca. 360 Menschen.
Ožbalt (St. Oswald a. d. Drau) (Haltestelle)
ist ein Dorf der Gemeinde Podvelka mit ca. 500 EinwohnerInnen.
Hier endet die statistische Region Koroška und beginnt die statistische Region Podravska.
Ruta (Bahnhof)
Dieser Bahnhof liegt einsam an der Drau; die dazugehörende Streusiedlung liegt im Hinterland und gehört zu Lovrenc na Pohorju (3.100 Einwohner).
Fala (Faal) (Haltestelle)
Der Ort liegt im Gemeindegebiet von Selnica ob Dravi (mit insgesamt 4.600 EinwohnerInnen;
der Ortsteil Fala hat nur 350 EinwohnerInnen), die Haltestelle gehört zu Ruše.
Ruše (Maria Rast) (Bahnhof)
hat ca. 7.400 EinwohnerInnen und ist eine Industriegemeinde, die bereits Richtung Maribor
(ca. 8 km) orientiert ist.
Der Hauptbetrieb war:
TDR Metalurgija dd (Hersteller von Calciumcarbid, Cyanamid und Ferrolegierungen),
Tel. 02 6629200, Tovarniška Cesta 51 , 2342 Ruše – Konkurs (!)
Ruše tovarna (Haltestelle beim Metallwerk)
Tovarna Vozil Maribor
Flughafenbusse und Militärfahrzeuge
Bistrica ob Dravi (Haltestelle am Rand von Bistrica ob Dravi)
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St. Paul im Lavanttal
1.300 EinwohnerInnen; Ort in der Gemeinde Ruše
Limbuš (Haltestelle)
Limbuš (ca. 2000 EinwohnerInnen) ist bereits ein Ortsteil vom Maribor.
Marles (Haltestelle)
Direkt bei der Bahnstation Marles gibt es die Firma:
Marles Hiše Maribor d.o.o.
Limbuška Cesta 2, 2341 Limbuš
Tel. 02 429 45 00, www.marles.com
Fertigteilhäuser
Maribor Sokolska liegt im Südwesten Maribors, am Beginn der Industriezone mit den Anschlussbahnen und Verladegleisen.
Maribor Studenci (Bahnhof)
liegt direkt in der Industriezone Maribormit einem großer Verladebereich und Anschlussbahnen für die Industriezone; östlich davon ist die Strecke zweigleisig.
Maribor Tabor (Haltestelle im zweigleisigen Bereich)
Mach Maribor Tabor verzweigt sich die Strecke in ein Verbindungsgleis zur Südbahn nach
Norden und eines zur Südbahn nach Süden.
Maribor (Marburg)
heißt auch der Hauptbahnhof von Maribor an der Südbahn nördlich der Drau.
Maribor ist mit 95.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Sloweniens.
Verwaltungszentrum, Universitätsstadt, Kulturstadt, ca. 4.600 Unternehmen (inkl. Mikro)
Im Süden der Stadt befindet sich noch am Rande des großen Güterbahnhofes die Station
Maribor Tezno.
c) seinerzeitige Potenziale aus Slowenien sowie unteres Lavanttal
für den Güterverkehr
Stand 2013/2014
Die Lavamünderbahn-Betriebs GmbH (LBB) untersuchte vor Abtragung der Lavamünderbahn Potentiale aus dem slowenischen Wirtschaftsraum „Koroska“ sowie
Holztransporte.
Grundsätzlich war festzuhalten, dass Rail Cargo Austria in 2010 begonnen hat, ein
Interesse an einer Wiederaufnahme eines Güterverkehrs auf der Strecke St. Paul –
Lavamünd zu zeigen. Jedoch auf Grund organisatorischer Veränderungen innerhalb
von Rail Cargo Austria ist es zu keinem Abschluss des Projektes mehr gekommen.
Es ist auch jedenfalls zu unterscheiden zwischen Verkehrsströmen, die abseits der
Drautalbahn ihre Quelle oder Senke haben, und jenen, welche direkt an der Drautalbahn entstehen.
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St. Paul im Lavanttal
Es sind vor allem Verkehre aus/in den Bereich der abgetragenen Strecke Šentjanž
pri Dravogradu – Velenje von Interesse:
Velenje (Wöllan; 35.000 EinwohnerInnen):


o
Premogovnik Velenje, d.d.: Braunkohlebergbau
1.333 Beschäftigte (2013), 4 Mio Tonnen/Jahr
o
Gorenje, 2,7 Mio. Geräte werden in der Zentrale in Velenje jährlich gefertigt
(in ganz Slowenien gibt es 6.730 Mitarbeiter)
o
BISOL (Solarmodule) hat ein Werk in Velenje
Slovenj Gradec (Windischgrätz; 17.000 EinwohnerInnen)
o
Johnson Controls-NTU d.o.o., Plastikprodukte für Autos
ca. 750 Beschäftigte, Umsatz/Jahr ca. 100 Mio €
o
GRAMMER AUTOMOTIVE Ltd, Kunststoffe u. Kunststoffwaren,
ca. 250 - 500 Mitarbeiter; Umsatz/Jahr ca. 37 Mio €
Šentjanž pri Dravogradu (Ortsteil von Dravograd/Unterdrauburg;
Dravograd hat 9.000 EinwohnerInnen)
o
MONTER DRAVOGRAD doo und MONTER DRAVOGRAD STORITVE doo
Maschinen- und Anlagenbau, Metallbearbeitung
ca. 300 MitarbeiterInnen
o
Lesna TIP Otiški vrh ddm, Spanpatten, Paneele
ca. 100-250 Mitarbeiter
o
LESNA ŽAGA OTIŠKI VRH doo, Holzverarbeitung, Handel
o
KOGRAD IGEM Ltd, Produktion von Baustoffen, Großbetrieb
o
IGEM GVO d.o.o., Bau, Instandhaltung und Umwelt, Ltd
o
ENERGETIKA BIOMASA doo, Biomasseenegie
o
BENTELER TRGOVINA doo, Distribution
o
EKOTRADE PROIZVODNJA IN TRGOVINA doo , Großhandel
o
IMONT INDUSTRIJA KEMIČNE OBDELAVE LESA DRAVOGRAD doo
Holzver- und –bearbeitung
o
PREVENT-AFC Leder-und Textilerzeugnisse Ltd
Gerberei, Ledererzeugung
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St. Paul im Lavanttal
Darüber hinaus werden jährlich ca. 400.000 – 550.000 m3 Rund- und Schleifholz
vom Unteren Lavanttal, Soboth und Slowenien zu den Sägewerken und Papierfabriken fast ausschließlich mit LKW transportiert. Ca. 25 LKW/Tag mit Rundholz kommen aus Slowenien.
Das Lavanttal hat auf relativ engem Raum die größte Konzentration von Holzindustriebetrieben in Europa.
Ein Bahnwaggon fasst max. 65 m3 Rundholz. Würden 500.000 m3 auf die Schiene
verladen, ergäbe das ca. 770 Züge/Jahr á 10 Waggon zum Abtransport der Holzmengen; die Alternative sind ca. 16.666 LKW im Jahr; das sind bei 220 Arbeitstagen
ca. 76 LKW/Tag.
Einzelverladung
Mögliche Ladestellen im Untersuchungsbereich wären gewesen: Lavamünd, Ettendorf, Altacherwirt, St. Georgen
Zieldestinationen wären: Mondi Packaging in St. Gertraud bei Frantschach (470 MitarbeiterInnen), Stora Enso Austria in Bad St. Leonhard (250 MitarbeiterInnen), W&T
Produktions GmbH in Kliening bei Bad. St. Leonhard, Joh. Offner Verwaltung und
Vertrieb GmbH in Wolfsberg, Holzmarkt Pabst HolzhandelsgesmbH in Obdach,
Schaffer Sägewerk-Holzexport GmbH in Eppenstein, Cimenti in Ettendorf, GT-Systemfertigung beim Altacherwirt in Lavamünd.
Das Lavanttal ist durch die A2 und die überproportionalen LKW-Transporte mit Tagesmittelwerten über 50mg/m3 stark feinstaubbelastet.
Container
Es bestand in 2011 zum Zeitpunkt der Streckenstillegung Ettendorf - Lavamünd seitens 26 slowenischer Betriebe (von Radlje ob Dravi bis Prevalje und Slovenj Gradec)
ein konkretes Interesse einen Containerumschlag am Bahnhof Lavamünd zu entwickeln.
Diese Chancen konnten jedoch aufgrund der Streckensperre durch die ÖBB-Infra
zwischen Ettendorf und Lavamünd nicht mehr weiter verfolgt werden.
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St. Paul im Lavanttal
7. Pendlerstromanalyse
7.1.
7.1.1.
Marktgemeinde St. Paul im Lavanttal
Verwaltung, Kontaktdaten, Einwohner
Bezirk:
Wolfsberg in Kärnten
Bürgermeister:
Hermann Primus (SPÖ)
Gemeindeverwaltung:
Platz St. Blasien 1
9470 St. Paul im Lavanttal
www.sanktpaul.at
Fläche:
47,46 km2
Einwohner:
3369 (Stand Jänner 2016)
Katastralgemeinden:
Granitztal-St. Paul, Granitztal-Weissenegg, Johannesberg, Legerbuch, Kollnitz, Sankt Paul, Loschental, Weinberg
Ortschaften:
Deutsch-Grutschen, Gönitz, Granitztal-Sankt Paul, GranitztalWeißenegg, Hundsdorf, Johannesberg, Kampach, Kollnitzgreuth, Legerbuch, Loschental, Sankt Margarethen, Sankt Martin, Sankt Paul im Lavanttal, Schildberg, Stadling, Unterhaus,
Unterholz, Weinberg, Windisch-Grutschen, Winkling, Zellbach
Gemeindegebiet von St. Paul i. L.:
Quelle: OpenStreetMap®Mitwirkende
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St. Paul im Lavanttal
7.1.2.
Verkehrsinfrastruktur
7.1.2.1.
Bahnhöfe
Bf St. Paul i.L.
Bahnhof St. Paul im Lavanttal
Bahnhofstrasse 10, 9470 St. Paul im Lavanttal
Fahrplanbild Linie 620
Ausstattung:
- Station mit Ticketverkauf
- Lautsprecheranlage
- Öffentliche WC-Anlage
- bargeldlose Zahlung
- Personenbedienter Fahrkartenverkauf
- Fahrkartenautomat
- Park & Ride Autoabstellplätze: 86
- Anzahl der Fahrradstellplätze: 40
Haltestelle St. Paul Bad
9470 / St. Paul im Lavanttal
Hst St. Paul Bad
Haltestelle Granitztal
9470 / St. Paul im Lavanttal
Künftig noch:
Bahnhof Lavanttal/St. Paul
7.1.2.2.
Busanbindung
Linien:
Bus 5466 Wolfsberg - St.Georgen im Lavanttal - St.Paul im Lavanttal - Ettendorf - Lavamünd
Bus 5470 Wolfsberg - St.Jakob im Lavanttal / Granitztal - St.Paul im Lavanttal
Bus 5471 Wolfsberg - St.Paul im Lavanttal - Lavamünd - Rabenstein
Bus 5472 Wolfsberg - Hartelsberg - Eitweg - Goding - Ragglach - Maria Rojach - St.Paul i.L.
SV620 Schienenersatzverkehr Klagenfurt - Kühnsdorf-Völkermarkt - Bleiburg - St.Paul Wolfsberg
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St. Paul im Lavanttal
7.1.2.3.
A2
Straßennetz
durchschneidet im NW das Gemeindegebiet
Abfahrt St. Andrä 3 ½ km von der Gemeindegrenze entfernt und ca. 9 km von
zentrum
Orts-
L126 Grutschen Landesstraße (Richtung SO zur B80a)
L134 Granitztaler Landesstraße (Richtung Gönitz und B70)
L135 St. Pauler Landesstraße (von der B70 unweit der Autobahnabfahrt nach Lavamünd)
L145 Köllnitzer Straße (Richtung Bahnhof Lavanttal/St. Paul)
L147 Rainzer Straße (Richtung St. Georgen)
(L143 äußerste östliche Begrenzung von St. Paul)
St. Paul
Quelle: Land Kärnten
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St. Paul im Lavanttal
7.1.3.
Schulen
Öffentliches Stiftsgymnasium der Benediktiner zu St. Paul ca. 550 SchülerInnen
(davon 2/3 EinpendlerInnen nach St. Paul aus Bahnrichtungen)
Gymnasiumweg 5, 9470 St. Paul
ca. 65 LehrerInnen
+43 043572304
[email protected]
www.stiftsgym-stpaul.at
Entfernung zum Bahnhof St. Paul i. L.:
ca. 450 m,
6 min zu Fuß
Entfernung zum künftigen Bahnhof Lavanttal:
ca. 3,5 km,
7 min mit dem PKW
Unterrichtszeiten:
1. Stunde
08:00 Uhr bis 08:45 Uhr
2. Stunde
08:55 Uhr bis 09:45 Uhr
3. Stunde
09:55 Uhr bis 10:45 Uhr
4. Stunde
10:50 Uhr bis 11:40 Uhr
5. Stunde
11:50 Uhr bis 12:40 Uhr
6. Stunde
12:45 Uhr bis 13:35 Uhr
Pause
7. Stunde
14:15 Uhr bis 15:05 Uhr
8. Stunde
15:05 Uhr bis 15:55 Uhr
9. Stunde
15:55 Uhr bis 16:40 Uhr
Neue Mittelschule St. Paul im Lavanttal
ca. 150 SchülerInnen
(überwiegend aus St. Paul oder der Umgebung von St. Paul)
Hauptstraße 33, 9470 St. Paul im Lavanttal
ca. 25 LehrerInnen
+43 4357 2447
[email protected]
www.nms-st-paul.ksn.at
Entfernung zum Bahnhof St. Paul im Lavanttal:
450 m,
6 min zu Fuß
Entfernung zum künftigen Bahnhof Lavanttal:
ca. 3,5 km,
7 min mit dem PKW
Unterrichtszeiten an der NMS St. Paul
1. Stunde
07:10 Uhr bis
2. Stunde
08:00 Uhr bis
Pause
3. Stunde
09:05 Uhr bis
4. Stunde
09:55 Uhr bis
Pause
5. Stunde
10:55 Uhr bis
6. Stunde
11:45 Uhr bis
Mittagspause
7. Stunde
12:55 Uhr bis
8. Stunde
13:45 Uhr bis
9. Stunde
14:35 Uhr bis
Tagesheim bis 16:00 Uhr
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08:00 Uhr
08:50 Uhr
09:55 Uhr
10:45 Uhr
11:45 Uhr
12:35 Uhr
13:45 Uhr
14:35 Uhr
15:25 Uhr
St. Paul im Lavanttal
Volksschule St. Paul im Lavanttal
+43 4357 20 83
Hauptstraße 31, 9470 St. Paul im Lavanttal
[email protected]
http://www.vs-st-paul.ksn.at/
Entfernung zum Bahnhof St. Paul im Lavanttal:
Entfernung zum künftigen Bahnhof Lavanttal:
450 m,
ca. 3,5 km,
6 min zu Fuß
7 min mit dem PKW
Volksschule Granitztal
+43 4357 2100
Weißenegg 85, 9470 St. Paul
[email protected]
www.vs-granitztal.ksn.at
Entfernung zur Haltestelle Granitztal:
Entfernung zum Bahnhof Lavanttal:
ca 4 km,
ca. 9 km,
8 min mit dem PKW
15 min mit dem PKW
(Die VolksschülerInnen kommen zumeist aus den Orten von St. Paul)
7.1.4.
Wirtschaft, Industrie und Gewerbe
St. Paul hatte im Jahr 2011 insgesamt 322 Arbeitsstätten mit insgesamt 2.125 Beschäftigten
(aktiv Erwerbstätige), die zu weit mehr als der Hälfte durch EinpendlerInnen abdeckt wurden.
Den dominierenden Schwerpunkt bildet das Baugewerbe mit 1.039 Beschäftigten. Die nächstgrößeren Erwerbszweige bilden weit abgeschlagen die Produktion von Waren
(231 Beschäftigte) und die Land- und Forstwirtschaft (230 Beschäftigte).
Somit bilden transportintensive Wirtschaftszweige den Schwerpunkt.
Auszug (alphabetisch)
MitarbeiterInnen
Agro Forst & Energietechnik GmbH
erungs- und Kesselsysteme, Rauchgasreinigung
und –kondensation, Regelungstechnik
Industriestraße 1, 9470 St. Paul i. L. (vis a vis vom Bahnhof)
+43 (0)4357 2077-0
http://www.agro-ft.at
ca. 60 MA
Baubay HandelsgmbH
Hoch- und Tiefbau, Dachdecker, Spengler
Hundsdorf 23, 9470 St. Paul i. L.
+43 4357 37 99
www.baubay.at
11 MA
Benediktinerstift St. Paul i. L.
Wirtschaftsbetrieb (primär Landwirtschaft)
Seite 60 von 85
ca. 35 MA
Feu-
St. Paul im Lavanttal
Forstamt, Hauptstraße 1, 9470 St. Paul i. L.
www.stift-stpaul.at
Fest-Dekor GmbH
Dekorartikel
Industriestr. 7, A-9470 St. Paul i. L. (vis a vis vom Bahnhof)
Tel: +43-4357-2418-0
www.fest-dekor.at
ca. 34 MA
NCA Container- und Anlagenbau
Hundsdorf 25, 9470 St. Paul/Lavanttal
[email protected]
+43 4357 3120-540
+43 4357 3120-540
www.nca.co.at
ca. 71 MA
Steiner Bau GmbH
ca. 600 MA
Bauunternehmen, Zentrale, Eisenbiegeanlage (bis 20.000 Tonnen/Jahr), Werkstätte, Baustoffhandlung, Tischlerei (Kärntens größtes Unternehmen im Baugewerbe)
Industriestraße 2, 9470 St. Paul i. L. (vis a vis vom Bahnhof)
04357 23010
www.steinerbau.at
7.1.5.
-
Benediktinerabtei
-
Burg Rabenstein
-
Stiftsmuseum
-
Obstbaumuseum
7.1.6.
Tourismus, Kultur (Auszug)
Verteilung der Wohnbevölkerung und
Einzugsgebiete der Bahnstationen
Von den ca. 3.400 EinwohnerInnen von St. Paul i. L. liegen über 1.800 innerhalb des 500mRadius‘ der drei Stationen St. Paul, St. Paul Bad und Granitztal, wobei der Bf. St. Paul den
weitaus größten Einzugsbereich aufweist (geschätzt 1.500), weil sich dort auch die meisten
Mehrfamilienhäuser befinden.
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St. Paul im Lavanttal
Somit ist trotz des großen Gemeindegebietes und einiger weit verstreuter Orte eine starke
Konzentration vor allem zwischen den beiden Bahnstationen St. und St. Paul Bad gegeben.
Das 500-m-Einzugsgebiet der Haltestelle Granitztal liegt primär im Grünland.
7.1.6.1.
Verteilung der Wohnbevölkerung
Seite 62 von 85
St. Paul im Lavanttal
Im Falle der Auflassung dieser beiden Bahnstationen würden mehr die Hälfte der EinwohnerInnen (1/2 von ca. 3.400) von St. Paul ihre fußläufige Bahnanbindung
(<
500 m) verlieren.
7.1.6.2.
500-m-Radius des Bf St. Paul
und der HSt St. Paul Bad
St. Paul hatte im Jahr 2014 ca. 1.060 AuspendlerInnen (ca. 1/3 der Bevölkerung) und ca.
1781 EinpendlerInnen - somit also einen großen positiven Einpendlersaldo - und ist – wie
Wolfsberg – eine Einpendlergemeinde.
Von einer Auflassung der Bahnstationen in St. Paul wären neben den fußläufig den
Bahnhof erreichenden AuspendlerInnenn praktisch alle EinpendlerInnen (ca. weitere
1.800) betroffen, da im Falle einer Bahnbenützung am Arbeits- bzw. Schulort St. Paul
dann beim Bahnhof Lavanttal St. Paul auch kein privates Fahrzeug zur Verfügung
stünde.
Mit den Gelegenheitsreisenden von und nach St. Paul sowie beiden Fahrtrichtungen ergibt
das - vorsichtig geschätzt - eine Größenordnung von ca. 6.000 Fahrten pro Werktag
(ohne den Lokalverkehr – wie Einkaufsfahrten, Abholfahrten, Besuche u.s.w. - von St. Paul
selbst!).
Seite 63 von 85
St. Paul im Lavanttal
Um dieses theoretische Potenzial mit Bussen transportieren zu können, müssten ca. 120
Busfahrten angeboten werden (wenn man optimistisch eine Auslastung von je 50 Reisenden pro Bus unterstellt).
Nun wird aber durch die Koralmbahn die Pendlerbewegung rasant zunehmen, da bisher
schwer erreichbare Städte wie Graz, Klagenfurt, Villach und Deutschlandsberg leicht erreichbar werden, so dass ab Inbetriebnahme der Koralmbahn die oben genannten Pendlerzahlen stark steigen werden, so dass die Zahl der oben genannten Busfahrten noch weiter
steigen müsste, um diesen Verkehr bewältigen zu können.
In der Praxis werden aber die meisten PendlerInnen den PKW (weiterhin UND zusätzlich)
benützen.
Die Radzufahrt zum Bahnhof Lavanttal von ca. 4 km (vom Ortszentrum aus betrachtet) ist
auch nicht bei jedem Wetter jedermann/frau zumutbar.
Die Entwicklung in anderen Regionen hat überdies gezeigt, dass alternative Busangebote
zu aufgelassenen Bahnverbindungen nur in den ersten Jahren angeboten, dann schrittweise
ausgedünnt, in weiterer Folge auf Arbeitstage reduziert und letztendlich nur mehr für Schülerverkehre eingesetzt werden, weil sie zu unattraktiv sind.
7.1.7.
Fahrzeiten
7.1.7.1.
Derzeit
St. Paul (Gemeindeamt) – Wolfsberg (Stadtamt):
PKW:
Weg zum Auto vor der Haustür, Einsteigen und Starten
1 Minute
über A2
22 km
22 Minuten
über B70
18 km
24 Minuten
über Wolkersdorfer Strasse
18 km
24 Minuten
über L140
22 km
28 Minuten
PKW abstellen, Aussteigen, kurzer Weg zum Ziel
1 Minute
In der Regel wird der Weg über die B70 gewählt werden oder die
Wolkersdorfer Straße gewählt werden.
jeweils unter der Annahme, dass vor der Quelle und dem Ziel jeweils ein
Parkplatz vorhanden ist (= 1 Minute; sonst am Ziel + 3 Minuten für
Parkplatzsuche, Abstellen des PKW, Aussteigen und Weg zum Ziel)
Insgesamt ohne Parkplatzsuche
26 Minuten
Insgesamt mit Parkplatzsuche
28 Minuten
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St. Paul im Lavanttal
ÖV:
Fußweg zum Bahnhof
500 m
6 Minuten
Radweg zum Bahnhof
2 Minuten
Wartezeit zum Einsteigen
1 Minute
Fahrzeit mit dem Zug
18-21 Minuten
(je nach Richtung, Zeit und Zuggattung)
28 – 30 Minuten)
(Fahrzeit mit dem Bus
Fußweg zum Stadtamt
750 m
10 Minuten
Radweg zum Stadtamt (bergwärts)
6 Minuten
vom Stadtamt (talwärts)
4 Minuten
Insgesamt Zug mit 2 Fußwegen
35-38 Minuten
Insgesamt Zug mit Rad in St. Paul, zu Fuß in Wolfsberg
34 Minuten
Insgesamt Zug mit Rad in Wolfsberg, zu Fuß in St. Paul
29 Minuten
Somit ist der ÖV mit dem Zug derzeit nur wenig langsamer als der PKW (in Abhängigkeit von Einsteige- und Aussteigepunkt); da die größte Siedlungsdichte von St.Paul aber fußläufig näher beim Bahnhof ist als das Gemeindeamt, wird in der Praxis der Nachteil der
Schiene derzeit noch weniger sein als hier dargestellt.
St. Paul (Gemeindeamt) – Bleiburg (Stadtamt):
PKW:
Weg zum Auto vor der Haustür, Einsteigen und Starten
über L126
21 km
PKW abstellen, Aussteigen, kurzer Weg zum Ziel
1 Minute
24 Minuten
1 Minute
unter der Annahme, dass vor der Quelle und dem Ziel jeweils ein
Parkplatz vorhanden ist (= 1 Minute; sonst am Ziel + 2 Minuten für
Parkplatzsuche, Abstellen des PKW, Aussteigen und Weg zum Ziel)
ÖV:
Insgesamt ohne Parkplatzsuche
26 Minuten
Insgesamt mit Parkplatzsuche
27 Minuten
Fußweg zum Bahnhof
500 m
6 Minuten
Radweg zum Bahnhof
2 Minuten
Wartezeit zum Einsteigen
1 Minute
Fahrzeit mit dem Zug
13-19 Minuten
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St. Paul im Lavanttal
(je nach Richtung und Zuggattung)
Fußweg zum Stadtamt
450 m
Radweg zum Bahnhof
6 Minuten
2 Minuten
Insgesamt Zug mit 2 Fußwegen
26-32 Minuten
Insgesamt Zug mit Radweg zum Zug, Fußweg vom Zug 22-28 Minuten
Somit ist der ÖV mit dem Zug derzeit etwa gleichwertig mit dem PKW (in Abhängigkeit
von Einsteige- und Aussteigepunkten); da die größte Siedlungsdichte von St.Paul aber fußläufig näher beim Bahnhof ist als das Gemeindeamt, wird in der Praxis die Schiene einen
leichten Zeitvorteil haben.
7.1.7.2.
Künftig
Die reine Fahrzeit zwischen Wolfsberg und St. Paul bzw. zwischen St. Paul und St. Andrä
wird auf diesen kurzen Strecken durch die Elektrifizierung nur geringfügig schneller; andererseits entsteht durch den zusätzlichen Haltepunkt Bahnhof Lavanttal/St.Paul mit Umsteigezeit
auf den schnellen Reiseverkehr ein zusätzlicher Zeitverbrauch.
Der Zeitverlust der REX und Regionalzüge durch die Nutzung der alten Strecke durch das
Granitztal ist relativ gering; ein allfälliger Umweg für Reisende aus/nach Wolfsberg bzw.
Bleiburg von und nach St. Paul über den Bf Lavanttal würde sicherlich einen größeren Zeitverlust als der derzeitige Betrieb bedeuten.
Die Vorteile der Koralmbahn für das Lavanttal wirken sich erst bei größeren Entfernungen
aus (Klagenfurt oder Graz) – dort aber dann sehr stark.
7.2.
PendlerInnen
Im Nachfolgenden wurden die Verkehrsströme der PendlerInnen im Detail analysiert. Insgesamt wurden die Beziehungen der 3 Gemeinden St. Paul i. L. St. Georgen i. L. und Lavamünd zu je 27 Verkehrszielen und Verkehrsquellen (Länder, Bezirke, Gemeinden im Bezirk
Wolfsberg) gesondert für Erwerbstätige und SchülerInnen sowie partiell weitere Gemeinden
(Wolfsberg, St. Andrä i. L., Bleiburg, Feistritz ob Bleiburg und Gemeinden des Bezirkes
Deutschlandsberg) untersucht - insgesamt ca. 350 Verkehrsbeziehungen. Diese wurden je
nach Betroffenheit des Knotens St. Paul i. L. zusammengefasst und abschließend grafisch
dargestellt.
Seite 66 von 85
St. Paul im Lavanttal
7.2.1.
2014
AuspendlerInnen
AuspendlerInnen
EinwohnerInnen
PendlerInnen (inkl.
BinnenpendlerInnen)
PENDELZIEL:
Wolfsberg, St.. Andrä
DROHT VERLORENZUGEHEN
B St.Leonhard i.L., Frantschach-St.G., Preitenegg, Reichenfels, OÖ
Klagenfurt Stadt, Villach Stadt, Spittal a.d.D., St. Veit
a.d.G., Salzburg, Tirol, Vorarlberg
WIRD IN ZUKUNFT STARK STEIGEN
Hermagor, Klgft L., Villach L.,Völkermarkt (inkl.
Bleiburg), Feldkirchen
Lavamünd, Ausland (Annahme Slo)
Burgenland, NÖ, Stmk, Wien
WIRD IN ZUKUNFT STARK STEIGEN
St. Paul, St. Georgen
im Ort bleibend
Auspendler Insgesamt
Wohnort
St. Paul
St. GeorLavaim Lavagen im
münd
nttal
Lavanttal
<20909>
<20918>
<20914>
3398
3021
2012
1991
1743
1272
AUSPENDLERinnen
davon Richtung N
mit Bf
davon Richtung N ins
Hinterland von Wolfsberg
1057
1102
950
539
344
436
42
27
28
davon Richtung W IC
179
167
123
113
190
51
44
15
46
130
103
74
10
256
192
934
1407
641
1278
322
740
davon Richtung W
kein IC
davon Richtung S
davon Richtung O jenseits Koralm
davon Umgebung
ohne Bf
BinnenpendlerInnen
keine PendlerIn
Quelle: Statistik Austria
Die wichtigste Auspendelachse aus St. Paul geht derzeit Richtung Norden (55% bzw.
581 PendlerInnen), wobei es sich primär um ErwerbspendlerInnen handelt, für die der PKW
eine starke Alternative zum ÖV darstellt. Im Vergleich dazu pendeln aus St. Paul nur 28 %
Richtung Westen (Klagenfurt, Villach und die Landbezirke), wobei allerdings nach Fertigstellung der Koralmbahn ein starker Zuwachs zu erwarten ist.
AuspendlerInnen von St. Georgen (950) und Lavamünd (1102) müssen – unabhängig von
der Richtung - ohnehin ein Straßenfahrzeug benützen und werden daher damit eher gleich
die gesamte Länge zum Ziel zurücklegen als auf die Bahn umzusteigen. Dies gilt insbesondere für PendlerInnen ins relativ nahegelegenen St. Andrä, während PendlerInnen nach
Wolfsberg eher bereit sein werden, die Bahn zu benützen (wenn es sie ab St. Paul noch
gibt). Die Bahn nützen insbesondere auch ÖV-abhängige Schüler, vor allem wenn die Busse
als Bahnanbindung konzipiert sind und nicht als Konkurrenz zur Bahn.
AuspendlerInnen Richtung Wolfsberg
Mehr als die Hälfte (539) der AuspendlerInnen von St. Paul (1057) pendelt derzeit nach
Wolfsberg (363) oder St. Andrä i. L. (176), wobei diese Pendelrichtung sehr stark von ErwerbspendlerInnen (84%) dominiert wird, welche den privaten PKW leichter nützen können
(im Gegensatz zu SchülerInnen). Für ErwerbspendlerInnen aus St. Paul nach Wolfsberg,
Seite 67 von 85
St. Paul im Lavanttal
welche im fußläufigen Einzugsbereich der Bahn wohnen (ca. ½ der Einwohner von St. Paul
wohnt derzeit im fußläufigen Einzugsbereich der Bahn), wäre ein Umsteigen vom Auto auf
eine Zugverbindung vom Bahnhof Lavanttal nach Wolfsberg sehr unattraktiv, da sie mit dem
PKW schneller zum Ziel gelangen. Für diese potenziellen KundInnen ist die fußläufige Erreichbarkeit der Stationen von St. Paul sehr vorteilhaft und ein gewichtiges Argument mit der
Bahn zu fahren. Dies würde im Falle einer Auflassung einer Zugverbindung von St. Paul
nach Wolfsberg verlorengehen und damit würden auch diese Bahnkunden verloren gehen.
Ein Umstieg von PendlerInnen aus Lavamünd nach Wolfsberg (insgesamt 239) vom PKW
auf die Bahn wird durch die geringere Zugentfernung ab Bf Lavanttal noch unattraktiver als
derzeit.
Aus St. Georgen pendeln ca. 301 Menschen nach Wolfsberg, wovon die meisten auch
durch St. Paul fahren; grundsätzlich gilt für diese Pendler das gleiche wie für die PendlerInnen aus Lavamünd.
Daher würde die Bahn Richtung Wolfsberg die größten Frequenzverluste erleiden.
AuspendlerInnen Richtung nördlich von Wolfsberg
Für diese Pendler stellt die Bahn schon derzeit keine Alternative zu PKW oder Bus dar, da mit Ausnahme von 2 Reisezügen (Ankunft in Bad St. Leonhard 13:57 und 17:59, also weit
nach den Pendlerzeiten) derzeit alle Reisezüge in Wolfsberg enden.
AuspendlerInnen Richtung Westen
Für diese PendlerInnen wird die Koralmbahn entscheidende Fahrzeitgewinne bringen, so
dass es hier starke Verkehrszuwächse auf der Schiene erwartet werden können.
Für PendlerInnen aus St. Paul bedeutet dies aber jedenfalls einmal mehr Umsteigen, wenn
keine durchgehende Verbindung ab St. Paul mehr besteht. Da PendlerInnen aber nicht
gerne Umsteigen, wird zumindest ein Teil des möglichen Potenzials der Koralmbahn aus St.
Paul auch Richtung Westen den PKW benützen – dies gilt insbesondere für Ziele östlich von
Klagenfurt ohne IC-Halt. Für diese Kunden stehen den Vorteilen einer schnelleren REX-Verbindung auf der Hochleistungsstrecke die Nachteile eines zusätzlichen Umsteigens gegenüber.
Besonders die 157 AuspendlerInnen aus St. Paul. Lavamünd und St. Georgen nach Bleiburg
und St. Michael ob Bleiburg sind davon betroffen und werden kaum auf die Hochleistungsbahn umsteigen.
Auch für die 373 PendlerInnen aus Wolfsberg und St. Andrä – für die eine umsteigefreie Verbindung nach Bleiburg und St. Michael ob Bleiburg weiterhin existiert – wird die neue Bahn
eher bescheidene Fahrzeitgewinne mit sich bringen, wenn lediglich die alte Tunnelkette Granitztal durch eine neue etwas kürzere Tunnelkette ersetzt wird.
Zu den IC-Bahnhöfen Klagenfurt und Villach wird hingegen die Koralmbahn für alle
PendlerInnen große Fahrzeitgewinne bringen und es wird daher (insbesondere aus Wolfsberg und St. Andrä – aber auch aus St. Paul und St.- Georgen) die Koralmbahn eine große
Attraktivität aufweisen.
Eine Einstellung des Bahnhofes St. Paul würde hauptsächlich Schüler und sozial schlechter Gestellte treffen sowie Nicht-IC-PendlerInnen; die anderen PendlerInnen würden mit
dem PKW zum Bahnhof Lavanttal/St. Paul fahren.
Seite 68 von 85
St. Paul im Lavanttal
AuspendlerInnen Richtung Süden
Hier wird sich für den Raum St. Paul, St. Georgen und Lavamünd nichts ändern.
AuspendlerInnen Richtung Osten
Richtung Wien, Graz und Deutschlandsberg wird die Koralmbahn für das gesamte Lavanttal
eine neue Dimension mit neuen Arbeitsstätten und Schulbesuchsmöglichkeiten erschließen.
Hier würde – ähnlich wie Richtung Westen – das Fehlen eines Bahnhofes St. Paul i. L.
hauptsächlich Schüler und sozial schlechter Gestellte treffen.
Zusammenfassung AuspendlerInnen
Die Richtung Wolfsberg ist für Auspendler aus St. Paul, Lavamünd und St. Georgen derzeit
mit Abstand die wichtigste Destination; durch die Auflassung jener Stationen in St. Paul, die
gut fußläufig erreichbar sind, würde der der öffentliche Verkehr wesentliche Verschlechterungen erfahren und somit der ÖV in diese Richtung stark verlieren.
Hingegen wird durch die IC-Verbindungen nach Klagenfurt, Villach, Deutschlandsberg, Graz
und Wien das gesamte Lavanttal stark profitieren und völlig neue und größere Pendlerströme ermöglichen. Schüler, sozial schlechter Gestellte und Nicht-IC-PendlerInnen würden
allerdings im Falle einer Einstellung des Bahnhofes St. Paul Zeit- und Komfortverluste erfahren.
ErwerbsauspendlerInnen
2014
PendlerInnen
AUSPENDLERinnen
davon Richtung N
mit Bf
davon Richtung N
ins Hinterland von Wolfsberg
davon Richtung W
IC
davon Richtung W
kein IC
davon Richtung S
davon Richtung O jenseits Koralm
davon Umgebung
ohne Bf
BinnenpendlerInnen
SchulauspendlerInnen
Wohnort
St. Paul
St. Geor- St. Paul
St. Georgen
im Lava- Lavamünd gen im La- im Lava- Lavamünd
im Lavanttal
nttal <20909>
vanttal
nttal
<20909>
<20914>
<20918>
<20914> <20918>
1581
913
453
1407
971
278
1023
774
369
410
144
86
336
131
66
249
176
67
39
21
24
3
6
4
159
111
40
102
9
668
143
183
15
95
236
436
103
46
31
70
131
249
20
2
4
28
1
266
24
7
0
8
20
205
20
5
15
4
61
73
Quelle: Statistik Austria
Seite 69 von 85
St. Paul im Lavanttal
AuspendlerInnen Insgesamt
Länder, Bezirke, Gemeinden
2014
Wohnort
St. Paul im Lavanttal Lavamünd St. Georgen im La<20918>
<20909>
vanttal <20914>
AuspendlerInnen nach:
Burgenland
Klagenfurt Stadt <201>
Villach Stadt <202>
Bez.Hermagor <203>
Klagenfurt Land <204>
Bez.Sankt Veit an der Glan <205>
Bez.Spittal an der Drau <206>
Villach Land <207>
Bez.Völkermarkt <208>
Bezirk Wolfsberg:
Bad St. Leonhard im Lavanttal <20901>
Frantschach-St. Gertraud <20905>
Lavamünd <20909>
Preitenegg <20911>
Reichenfels <20912>
St. Andrä <20913>
St. Georgen im Lavanttal <20914>
St. Paul im Lavanttal <20918>
Wolfsberg <20923>
Bez.Feldkirchen <210>
Niederösterreich
Oberösterreich
Salzburg
Steiermark
Tirol
Vorarlberg
Wien
Pendler ins Ausland
Kein Pendler
Quelle: Statistik Austria
Seite 70 von 85
0
136
9
0
14
11
10
7
92
0
132
12
2
5
5
4
2
182
0
84
10
1
4
5
10
4
42
17
13
27
0
0
176
10
934
363
0
20
12
8
64
3
2
46
17
1407
3
15
641
1
0
105
17
239
239
1
21
8
6
39
6
0
43
15
1278
7
16
36
0
0
135
322
192
301
1
10
5
11
26
1
1
38
10
740
St. Paul im Lavanttal
7.2.2.
EinpendlerInnen
Einpendler Insgesamt
Arbeits- bzw. Schulort
2014
EinpendlerInnen
PENDELQUELLE:
Wolfsberg, St.. Andrä
DROHT VERLORENZUGEHEN
B St.Leonhard i.L., Frantschach-St.G., Preitenegg, Reichenfels, OÖ
Klagenfurt Stadt, Villach Stadt, Spittal a.d.D., St. Veit
a.d.G., Salzburg, Tirol, Vorarlberg
KANN IN ZUKUNFT NOCH STEIGEN
Hermagor, Klgft L., Villach L.,Völkermarkt (inkl. Bleiburg),
Feldkirchen
Lavamünd, Ausland (Annahme Slo)
Burgenland, NÖ, Stmk, Wien
KANN IN ZUKUNFT NOCH STEIGEN
St. Paul, St. Georgen
St. Paul im
LavaSt. Georgen
Lavanttal
münd
im Lavanttal
<20918>
<20909>
<20914>
1781
257
119
davon aus Richtung N
mit Bf
davon aus Richtung N
aus dem Hinterland
von Wolfsberg
676
61
41
64
8
3
davon aus W mit IC
110
19
17
davon aus W ohne IC
327
78
19
davon aus Richtung S
239
0
17
davon aus Richtung O
jenseits Koralm
davon Umgebung
ohne Bf
173
28
12
192
63
10
EINPENDLERinnen
Quelle: Statistik Austria
Für St. Paul i. L. ist mit einem Anteil von 42% derzeit aber auch die wichtigste Einpendelachse jene aus Norden (St. Andrä, Wolfsberg, Bad St. Leonhard und weitere kleinere
Gemeinden). Im Vergleich dazu pendeln nach St. Paul nur ¼ aus Westen kommend ein.
EinpendlerInnen aus Wolfsberg und St. Andrä i. L.:
Mehr als ein Drittel (676) der EinpendlerInnen nach St. Paul (1781) pendelt derzeit aus
Wolfsberg (377) oder St. Andrä i.L (299) ein, wobei auch diese Pendelrichtung von BerufspendlerInnen (aber im Gegensatz zu den AuspendlerInnen nur mit 59 %) dominiert wird, welche den privaten PKW leichter nützen können. Somit droht auch bei den EinpendlerInnenn
durch geringfügige Verschlechterungen des regionalen ÖV-Angebotes (z.B. durch zusätzliches Umsteigen) ein Umsteigen auf den PKW.
Aus Wolfsberg und St. Andrä pendeln nach St. Paul 278 SchülerInnen ein, für welche die
Station Bahnhof St. Paul sehr wichtig ist, da die Schulen fußläufig erreichbar sind.
Für ErwerbseinpendlerInnen nach St. Paul, welche ihre Arbeitsstätte fußläufig erreichen (und
das sind die meisten Arbeitsstätten) wäre eine Auflassung der bestehenden Stationen von
St. Paul fatal und würden zu einem Umstieg auf das Auto bewirken. Diese würden im Falle
einer Auflassung einer Zugverbindung von St. Paul nach Wolfsberg mit hoher Wahrscheinlichkeit für den ÖV verlorengehen.
Daher würde die Bahn aus Richtung Wolfsberg die größten Frequenzverluste erleiden.
EinpendlerInnen aus Wolfsberg und St. Andrä nach St. Georgen (41) und Lavamünd (61)
müssen ohnehin ein Straßenfahrzeug benützen und werden daher damit eher gleich die gesamte Länge zum Ziel zurücklegen als auf die Bahn umzusteigen – dies gilt insbesondere für
PendlerInnen aus dem nahegelegenen St. Andrä; für diese würde sich durch eine Änderung
der Stationen ohnehin nichts verändern.
Seite 71 von 85
St. Paul im Lavanttal
Die meisten PendlerInnen aus der Stadt Wolfsberg pendeln zwar nach Klagenfurt Stadt
(983); diese werden aber im Bf Lavanttal St. Paul auf die direkten IC-Verbindungen nach
Klagenfurt umsteigen, da diese wesentlich schneller sind als die Regionalexpresszüge bzw.
Regionalzüge. Am zweitmeisten pendeln aus Wolfsberg nach St. Andrä i. L. (877) gefolgt
von der Zahl nach Frantschach/St. Gertraud (539); diese PenderlInnen berühren aber weder
die Koralmbahn noch St. Paul i. L.. Nach St. Paul i.L. pendeln mit 377 Personen aber allein
mehr Menschen aus Wolfsberg als in den gesamten nachgelagerte Bezirk Völkermarkt
(326). Somit sind von einer direkten Anbindung von St. Paul i. L. auch mehr Menschen aus
Wollfsberg betroffen als von einer Anbindung einzelner Orte des gesamten Bezirkes Völkermarkt. Somit ist eine Führung der Regionalexpresszüge und Regionalzüge über St. Paul
auch für die Penderlinnen aus Wolfsberg relevanter als beispielweise über die ca. 10 km
lange Bleiburger Schleife (die zu Recht außer Streit gestellt wurde).
EinpendlerInnen aus dem Gebiet nördlich von Wolfsberg
Derzeit verkehren 2 Zugpaare von St. Leonhard (Bad St. Leonhard ab um 06:41 und 18:04),
beide Richtung Klagenfurt, wobei aber nur ein einziger überhaupt für PendlerInnen geeignet
ist und zwar auch für Schüler in das Stiftsgymnasium St. Paul (Unterrichtsbeginn um 8h). Für
Schüler der Neuen Mittelschule NMS St. Paul (Unterrichtsbeginn um 07:10) kommt dieser
Zug aber zu spät.
EinpendlerInnen aus dem Westen
Für diese PendlerInnen wird die Koralmbahn dann entscheidende Fahrzeitgewinne bringen,
wenn sie aus einem IC-Haltebahnhof kommen (Klagenfurt Stadt: 42, Villach Stadt: 13, Bezirke mit IC-Halt 54) so dass Verkehrszuwächse auf der Schiene erwartet werden könnten,
wenn diese PendlerInnen nicht einmal zusätzlich im Bahnhof Lavanttal umsteigen müssten –
was aber unvermeidlich ist.
PendlerInnen aus Gemeinden östlich von Klagenfurt ohne IC-Halt (328) haben durch die
Koralmbahn wesentlich geringere Fahrzeitgewinne als IC-KundInnen, so dass für diese ein
zusätzliches Umsteigen im Bahnhof Lavanttal die Bahn unattraktiv machen würde, so
dass diese – wenn sie die Möglichkeit dazu haben – mit dem PKW anreisen würden.
EinpendlerInnen aus dem Süden
Hier wird sich für den Raum St. Paul, St. Georgen und Lavamünd nichts ändern.
EinpendlerInnen aus dem Osten
Für PendlerInnen aus Wien, Graz und Deutschlandsberg wird die Koralmbahn wesentliche
Verbesserungen bringen. Insgesamt pendeln derzeit 173 Personen aus dem Osten nach St.
Paul ein. Anmerkung: EinpendlerInnen aus Wien und Graz betreffen derzeit eher Einwohner
aus St. Paul, welche zwecks Arbeit oder Studium nach Wien oder Graz (Hauptwohnsitz) gezogen sind und am Wochenende zurückkehren.
Zusammenfassung EinpendlerInnen
Seite 72 von 85
St. Paul im Lavanttal
Die Stadt Wolfsberg ist für EinpendlerInnen nach St. Paul, Lavamünd und St. Georgen derzeit mit Abstand die wichtigste Destination und diese würde durch die Auflassung jener Stationen in St. Paul, von denen die Arbeitsstätte bzw. die Schule gut fußläufig erreichbar sind,
wesentliche Verschlechterungen erfahren, so dass der ÖV stark verlieren würde.
ErwerbseinpendlerInnen
2014
PenderlInnen insgesamt
EINPENDLERinnen
davon aus N mit Bf
davon aus N aus dem Hinterland
von Wolfsberg
davon aus W IC
davon aus W kein IC
davon aus S
davon aus O jenseits Koralm
Davon aus Umgebung ohne Bf
BinnenpendlerInnen
SchuleinpendlerInnen
Arbeitsort
Schulort
St. Paul
LavaSt. Georgen
im Lavamünd
im Lavanttal
nttal
<20909>
<20914>
<20918>
1958
655
362
St. Paul
St. Georgen
im Lava- Lavamünd
im Lavanttal
nttal
<20909>
<20914>
<20918>
757
243
79
1290
219
113
491
38
6
398
60
38
278
1
3
39
8
3
25
0
0
108
220
221
173
131
668
19
63
0
25
44
436
17
19
15
12
9
249
2
107
18
0
61
266
0
15
0
3
19
205
0
0
2
0
1
73
Quelle: Statistik Austria
Länder, Bezirke Gemeinden
2014
EinpendlerInnen Insgesamt
Arbeits- bzw. Schulort
St. Paul im Lavanttal Lavamünd St. Georgen im La<20918>
<20909>
vanttal <20914>
EinpendlerInnen aus:
Burgenland
Klagenfurt Stadt <201>
Villach Stadt <202>
Bez.Hermagor <203>
Klagenfurt Land <204>
Bez.Sankt Veit an der Glan <205>
Bez. Spittal an der Drau <206>
Villach Land <207>
Bez.Völkermarkt <208>
Bezirk Wolfsberg:
Bad St. Leonhard im Lavanttal <20901>
Frantschach-St. Gertraud <20905>
Lavamünd <20909>
Preitenegg <20911>
Reichenfels <20912>
St. Andrä <20913>
St. Georgen im Lavanttal <20914>
St. Paul im Lavanttal <20918>
Stadt Wolfsberg <20923>
Bez. Feldkirchen <210>
Niederösterreich
Oberösterreich
Salzburg
Steiermark
Tirol
Vorarlberg
Wien
Quelle: Statistik Austria
Seite 73 von 85
7
42
13
1
25
30
20
12
275
1
12
2
1
4
4
0
3
70
0
11
0
0
9
6
0
1
8
22
40
239
1
0
299
192
934
377
15
13
1
0
112
4
0
41
3
3
641
0
1
29
36
27
32
1
4
1
0
22
0
0
1
0
1
17
1
0
23
322
10
18
1
2
1
0
9
0
0
1
St. Paul im Lavanttal
7.2.3.
Regionale Pendlerströme
Die größte Nachbarschaftspendelbewegung geht von St. Andrä i. L. nach Wolfsberg (sie ist nicht St.Paul-relevant).
Aus St. Paul fließt der größte Pendlerstrom nach Wolfsberg (363 PendlerInnen) und nach St. Paul kommt der größte PendlerInnenstrom aus
Wolfsberg (377 PendlerInnen). Der zweitwichtigste Pendleraustauschpartner von St. Paul ist St. Andrä.
Für beide Destinationen würde ein Abschneiden der Bahnverbindung nach St. Paul ein zusätzliches Umsteigen im Bahnhof Lavanttal
bedeuten, wodurch Zeit und PendlerInnen verlorengehen würden.
Die nächsten Tabellen zeigen die Dimensionen der regionalen Pendlerverknüpfungen insgesamt und für St. Paul im Speziellen.
Seite 74 von 85
St. Paul im Lavanttal
Seite 75 von 85
St. Paul im Lavanttal
7.2.4.
ZUSAMMENFASSUNG der Pendlerströme,
welche St. Paul i. L.
betreffen
Ktn. Gemeinden
nördl.42v. Wolfsberg
64
Wolfsberg und
St. Andrä
539
676
Stmk
Wien
NÖ
Bgld
130
173
179
St.
Paul i. L.
110
Westliche
Schnellzug-destinationen
835
934 Binnen
290
36
239
44
St. Georgen u.
Lavamünd
113
113
190+51
327
78+19
(süd)westliche
Regionalzug-destinationen
Legende:
Pfeil rot
Pfeil grün
Pfeile gelb
Pfeil blau
Rand lila
Auspendler
Einpendler
Binnenpendler
Transitpendler
von St. Paul
relevant für
Bf. St. Paul
.
Die wichtigsten Pendlerströme von St. Paul liegen quer zur Koralmbahn.
Nicht dargestellt sind in dieser Grafik der bedeutende Pendlerstrom aus Wolfsberg
und St. Andrä i. L. nach Klagenfurt, dessen Bedeutung außer Streit steht.
Seite 76 von 85
St. Paul im Lavanttal
Der bedeutendste Ein- und Auspendlerstrom nach/von St. Paul betrifft


Wolfsberg (nach St. Paul 377, aus St. Paul 363, somit insgesamt 676) sowie
St. Andrä (nach St. Paul 299, aus St. Paul 176, somit insgesamt 539)
und würde durch den Bahnhof Lavanttal/St. Paul unterbrochen, wenn es keine durchgehenden Zugverbindungen mehr gäbe, so dass mit starken Einbußen auf der Bahn
gerechnet werden müsste.
Das gilt auch für den zweitwichtigsten Einpendlerstrom nach St. Paul, der

aus den Regionen (süd)westlich von St. Paul (327 PendlerInnen) und mit
Schwerpunkt aus dem Nachbarbezirk Völkermarkt (275) und hier wiederum
aus den Orten Bleiburg (55) und Ruden (36) kommt.
Die anderen Pendlerströme von/nach St. Paul sind

entweder klein o in die westlichen Schnellzugdestinationen (179) und aus den westlichen Schnellzugdestinationen (110), die in Zukunft durch die Koralmbahn stark steigen werden,
o sowie in die westlichen Regionalzugdestinationen 113, die bei einer
Einstellung der Jauntalbahn starke Rückgänge erleiden würden)
 oder nicht bahnrelevant (aus/nach Lavamünd und St. Georgen).
Derzeit reine Straßen-Destinationen sind jene über die Koralm in die Steiermark,
Wien, NÖ und Burgenland (beide Richtungen zusammen 303), die durch die Koralmbahn sehr bahnrelevant werden und überdies stark steigen werden.
Die wichtigsten Pendlerströme durch St. Paul sind

die Auspendlerströme der Gemeinden Lavamünd und St. Georgen nach St.
Andrä i. L., Wolfsberg und darüber hinaus (insgesamt) 835). Die AuspendlerInnen aus Lavamünd und St. Georgen wären von einer Abkoppelung von St.
Paul i. L. von der Lavanttalbahn ein zweites Mal negativ betroffen (Die erste
negative Betroffenheit brachte bereits die Einstellung des Abschnittes Lavamünd – St. Paul i.L.).
 In die Gegenrichtung pendeln lediglich 113 Personen, für die aber derzeit in
St. Paul bereits das Zugangebot endet.
Bahnrelevant ist

der Auspendlerstrom von St. Georgen und Lavamünd in die westlichen
Schnellzugdestinationen (290).
Der schwache Strom in die Gegenrichtung (36) und der Strom von Lavamünd in die
westlichen Regionalzugdestinationen (190) sowie aus diesen Regionalzugdestinationen (78), die eher über Neuhaus führen), sind eher PKW-affin.
Hingegen kann

der Strom von St. Georgen i.L. in die westlichen Regionalzugdestinationen
(51) durchaus bahnaffin sein, wenn der Zufahrtsweg zum Bahnhof nicht zu
weit ist.
Die Gegenrichtung (19) ist relativ unbedeutend.
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St. Paul im Lavanttal
Ein wesentlicher Pendlerstrom existiert noch im Lavanttal – er betrifft aber St. Paul
nur transitierend. Es handelt sich um den Strom von Wolfsberg und St. Andrä zu den
westlichen Schnellzugdestinationen (Klagenfurt, Villach und die westlichen Länder).
Die Bedeutung dieses Pendlerstrom steht aber außer Streit und wird hier lediglich in
den Lösungsszenarien behandelt.
Von einer Abkoppelung von St. Paul von der Lavanttalbahn wäre somit insgesamt ein Potenzial aus oder nach St. Paul von
782 PendlerInnen zwischen St. Paul und Wolfsberg und darüber hinaus
539 PendlerInnen zwischen St. Paul und St. Andrä i.L. - teilweise
289 PendlerInnen von und nach den westlichen Schnellzugdestinationen
303 PendlerInnen zwischen St. Paul der Steiermark, Wien, NÖ und dem
Burgenland
440 PendlerInnen zwischen St. Paul und den westlichen
Regionalzugdestinationen – teilweise
2.353 in Summe ganz oder teilweise betroffen. Für viele dieser PendlerInnen
könnte die Bahn im Vergleich zum PKW durchaus konkurrenzfähig sein (siehe
Fahrzeitvergleiche).
Ferner wäre auch ein Teil des Potenzials aus Lavamünd und St. Georgen (allerdings in geringerem Ausmaß, weil bereits jetzt eine Inanspruchnahme der
Bahn nur durch Umsteigen möglich ist) in Höhe von
835 PendlerInnen aus St. Georgen und Lavamünd Richtung St. Andrä,
Wolfsberg und darüber hinaus davon betroffen.
Der Pendlerstrom Richtung Westen und Richtung Osten ist für St. Georgen und
Lavamünd nicht mehr Lavanttalbahnrelevant, da entweder zweimal umgestiegen werden müsste (in St. Paul und im Bf. Lavanttal) und daher eine Straßenanreise zum Bahnhof Lavanttal wesentlich schneller und komfortabler ist oder
der durchgehende PKW über Neuhaus oder die Autobahn wesentlich schneller
ist (Richtung Regionalbahnhöfe im Westen).
Somit betrifft eine Auflassung des Bahnhofes St. Paul i. L. ein grundsätzliches
Potenzial in der Größenordnung von ca. 3.000 PendlerInnen (= 6000 Fahrten),
wobei geschätzt mehr als die Hälfte davon bahnrelevante Quell-Ziel-Destinationen haben dürfte.
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St. Paul im Lavanttal
8. Ergebnisse/Befund/Zusammenfassung
8.1. Szenarien für die Bahnanbindung von St. Paul i. L.
A)
Der Teilabschnitt zwischen Bf. Lavanttal - St. Paul i. L. - Eis-Ruden
bleibt erhalten, so dass die Regionalzüge von Wolfsberg abzweigend
beim Bahnhof Lavanttal weiterhin über den alten Jauntalstreckenabschnitt über St. Paul i. L. sowie dem Granitztal verkehren und bei EisRuden in die HL-Strecke einbinden. Neben der Schleife Bleiburg (mit
Anbindung an Slowenien) verbleibt somit eine weitere „Schleife St.
Paul“ von 10 km, wovon ca. 2 km zwischen Bahnhof Lavanttal St. Paul
und St. Paul i. L. ohnehin zur Erschließung der Wirtschaftsparks St.
Paul (Industriegebiete A und B) bestehen bleiben müssen. Somit würden lediglich nur 8 km zwischen St. Paul und Eis/Ruden zusätzlich von
der alten Jauntalbahn für den Regionalverkehr verbleiben.
Muster für dieses Modell sind Teile der viergleisigen Westbahn, der Inntalbahn
und Teile der neuen Südbahn (z.B. Semmering), wo die Bestandstrasse zum
Erhalt der Anbindung bestehender Stationen und zur Kapazitätserhöhung liegen gelassen wird.
Sinnvoll wäre dann eine Elektrifizierung der „Schleife St. Paul“ (zwischen Bf.
Lavanttal – St. Paul – Eis-Ruden), die grundsätzlich machbar wäre. Ein Abgleich der vorliegenden Tunnelschnitte mit dem Lichtraumprofil ZOV 7 ergab
einen Freiraum für die Fahrleitungskonstruktion zwischen Tunneldecke und
Lichtraumprofil (bei Fahrdrahtregelhöhe) von rund 550 mm. Für die Fahrleitungskonstruktion (Fahrdraht, Tragwerk und Isolation) gibt es zeitgemäße und
schlanke Bauformen – bis hin zur Deckenschiene. In wie weit derartige Konstruktionen an die Tunneldecke anbringbar sind, ist bautechnisch zu prüfen.
Vorteile:

Für den derzeit stärksten Pendlerstrom von St. Paul bleibt die RegionalAchse Bleiburg - St. Paul – Wolfsberg ungebrochen und ohne Umsteigen erhalten.

St. Paul bleibt bahnmäßig – ohne Züge stürzen zu müssen – direkt angebunden.

Die zentrumsnahe Station St. Paul Bad könnte erhalten bleiben –
ebenso die Station Granitztal.
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St. Paul im Lavanttal

Eis-Ruden könnte eine Regionalzug-Haltestelle behalten (abhängig von
der Fahrplankonstellation).

Die Regionalzüge behindern in den Teilabschnitten („Schleife St. Paul“
und Schleife Bleiburg) den schnellen Reiseverkehr und den Güterverkehr nicht.

Für den Störungsfall in der Tunnelkette Granitztal der Koralmbahn besteht eine Ausweichstrecke aus dem Bestand so wie bei anderen wichtigen Hochleistungsstrecken (z.B. der Westbahn).

Der Wirtschaftspark A wird jedenfalls und im Falle einer Verbindung
nach Lavamünd auch der Wirtschaftspark B werden bahnmäßig erschlossen.
Nachteile:
B)

Die ca. 10 km lange St. Pauler Schleife (Teilstrecke der alten Jauntalbahn) muss weiterhin erhalten UND elektrifiziert werden, um einen
Mischbetrieb zu vermeiden.

Minimaler Zeitverlust der Regionalzüge zwischen Bf. Lavanttal und Bf.
Aich durch 2 km längere Bestandstrecke.

Der ursprünglich an der Jauntalbahntrasse konzipierte Radweg müsste
anders umgesetzt werden.
Nur der Teilabschnitt zwischen Bf. Lavanttal - St. Paul i. L. bleibt
erhalten; St. Paul i. L. – Eis/Ruden wird abgetragen.
Es müsste entweder zwischen Wolfsberg und St. Paul ein Pendelverkehr eingerichtet oder die Züge in St. Paul UND im Bahnhof Lavanttal/St. Paul gestürzt werden, was betrieblich aufwändiger wäre. Auch für
die Reisenden zwischen dem nördlich von St. Paul gelegenen Lavanttal
(z.B. Wolfsberg) und den (süd)westlich von St. Paul gelegenen NichtIC-Haltegemeinden würde dies einen Zeitverlust bedeuten. Überdies
würden damit die Industriegebiete A und B von St. Paul erschlossen.
3 Realisierungsvarianten:
B1) Zugpendelverkehr nur zwischen Bf. Lavanttal und Bf. St. Paul. i. L.
(Straßenbahnähnlicher Verkehr wie derzeit in Gmunden)
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St. Paul im Lavanttal
Vorteile:

Für den derzeit stärksten Pendlerstrom von und nach St. Paul bleibt
eine Schienenanbindung erhalten.
 Auf Grund des straßenbahnähnlichen Charakters können einfach zusätzliche Haltestellen an Siedlungs- und Gewerbeschwerpunkten geschaffen werden.
 Kostengünstige Umsetzung im Gleichstrombetrieb möglich
 Das ursprüngliche Konzept eines Radweges auf der Jauntalbahntrasse
kann teilweise umgesetzt werden.
 Aufwändiger Busshuttle zwischen Bf. Lavanttal St. Paul und St. Paul i.
L. nicht erforderlich
 Wirtschaftsparks in St. Paul mit Bahnanschluss
Vorteil für die ÖBB-Infrastruktur:
 Die Infrastruktur der Jauntalbahn kann zwischen St. Paul Bad und EisRuden abgetragen werden
Nachteile:

Im Bf. Lavanttal müsste jedenfalls umgestiegen werden

Inselbetrieb für den Personenverkehr

Zeit- und Komfortverlust für die Reisenden von St. Paul i. L. nach
Wolfsberg

ÖBB-verliert dadurch Reisendenpotenzial

Die 3 Stationen St. Paul Bad, Granitztal sowie Eis-Ruden würden stillgelegt werden.
B2) Zugpendelverkehr zwischen (Bf. Bad St. Leonhard –) Wolfsberg – Bf.
Lavanttal (Umsteigen auf Koralmbahn) - Bf. St. Paul (könnte durchgehend
elektrifiziert werden oder in Dieseltraktion erfolgen) und gesonderte
Regionalzüge zwischen Bf. Lavanttal und Klagenfurt
Vorteile:

Für den derzeit stärksten Pendlerstrom von St. Paul bleibt die RegionalAchse St. Paul – Wolfsberg ungebrochen und ohne Umsteigen erhalten.

St. Paul bleibt bahnmäßig direkt angebunden.

Das ursprüngliche Konzept eines Radweges auf der Jauntalbahntrasse
kann umgesetzt werden, wobei die Tunnel davon ausgenommen sind.
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St. Paul im Lavanttal

Der Wirtschaftspark A wird jedenfalls und im Falle einer Verbindung
nach Lavamünd auch der Wirtschaftspark B bahnmäßig erschlossen.
Vorteil für die ÖBB-Infrastruktur:

Die Infrastruktur der Jauntalbahn kann auf einer Länge von 8 km zwischen St. Paul und Eis-Ruden abgetragen werden.
Nachteile:

Umsteigen (Komfortverlust) für alle Reisenden, welche auf der HL-Strecke weiterreisen wollen.

ÖBB-verliert dadurch Reisendenpotenzial

Die 3 Stationen St. Paul Bad, Granitztal sowie Eis-Ruden würden stillgelegt werden.
B3) Umsteigfreie Zugführung mit 2x stürzen (Bf. Bad St. Leonhard –)
Wolfsberg – Bf. Lavanttal – St. Paul i. L. – Bf. Lavanttal – Klagenfurt
Vorteile:

Für den derzeit stärksten Pendlerstrom von St. Paul bleibt die RegionalAchse St. Paul – Wolfsberg ungebrochen und ohne Umsteigen erhalten.

St. Paul bleibt bahnmäßig direkt angebunden.

Vorteil für die ÖBB-Infrastruktur: Die Infrastruktur der Jauntalbahn kann
auf einer Länge von 8 km zwischen St. Paul und Eis-Ruden abgetragen
werden.

Das ursprüngliche Konzept eines Radweges auf der Jauntalbahntrasse
kann umgesetzt werden, wobei die Tunnel davon ausgenommen sind.

Der Wirtschaftspark A wird jedenfalls und im Falle einer Verbindung
nach Lavamünd auch der Wirtschaftspark B bahnmäßig erschlossen.
Nachteile:

Zeitverlust durch den Umweg über St. Paul
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St. Paul im Lavanttal

Züge von Wolfsberg nach Bleiburg und zurück müssen zweimal gestürzt werden, wenn sie durchgehend (Variante B3) über den Bahnhof
St. Paul i. L. geführt werden sollen.

ÖBB-verliert dadurch Reisendenpotenzial

Die 3 Stationen St. Paul Bad, Granitztal sowie Eis-Ruden würden stillgelegt werden.
C)
Der Schienenanschluss von St. Paul reduziert sich auf eine GüterAnschlussbahn; der Reiseverkehr zwischen Bf. Lavanttal
und St. Paul i. L. wird auf Busse umgestellt.
Vorteil

Der Wirtschaftspark A wird jedenfalls und im Falle einer Verbindung
nach Lavamünd auch der Wirtschaftspark B bahnmäßig erschlossen.
nur für die ÖBB-Infrastruktur:

Die Infrastruktur der Jauntalbahn kann auf einer Länge von 8 km zwischen St. Paul und Eis-Ruden abgetragen werden.
Nachteile:

Wesentlicher Zeit- und Komfortverlust für die Reisenden von St. Paul i.
L. nach Wolfsberg und St. Andrä – Kundenverlust für den Schienenverkehr.

Die 4 Stationen St. Paul i. L., St. Paul Bad, Granitztal und Eis-Ruden
würden mit ihren Erschließungsfunktionen stillgelegt.

ÖBB-verliert Reisendenpotenzial aus und nach St. Paul

Hoher zusätzlicher Aufwand für Busshuttle zwischen Bf. Lavanttal und
St. Paul i. L.

Zusätzlicher PKW-Verkehr

Zusätzliche Umweltschäden
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St. Paul im Lavanttal
D)
St. Paul wird (mit Ausnahme vom Bf Lavanttal) von der
Schiene abgekoppelt.
Vorteil nur für die ÖBB-Infrastruktur:

Die Infrastruktur der Jauntalbahn kann auf einer Länge von ca. 10 km
abgetragen werden.
Nachteile:
8.2.

Wesentlicher Zeit- und Komfortverlust für die Reisenden von St. Paul i.
L. nach Wolfsberg und St. Andrä – Kundenverlust für den Schienenverkehr

Die 4 Stationen St. Paul i. L., St. Paul Bad, Granitztal und Eis-Ruden
würden stillgelegt.

ÖBB-verliert Reisendenpotenzial aus und nach St. Paul

Hoher zusätzlicher Aufwand für Busshuttle zwischen Bf. Lavanttal St.
Paul und St. Paul i. L.

Zusätzlicher PKW-Verkehr.

Wirtschaftsparks in St. Paul ohne Bahnanschluss

Zusätzlicher LKW-Verkehr

Noch höhere zusätzliche Umweltschäden
Vorgeschlagene weitere Vorgehensweise zum Erhalt des
gesamten Streckenbandes Bf. Lavanttal - Lavamünd
a) Es ist alles Rechtmäßige zu unternehmen, damit für den noch zu erteilenden
eisenbahnrechtlichen Bescheid zur Auflassung der Strecke Auflagen erteilt
werden, welche die öffentlichen Interessen absichert.
b) Da beide betroffenen Gemeinden das gesamte Streckenband als Verkehrsflächen erhalten möchten, ist dies in den Flächenwidmungsplänen unmittelbar
nach Bescheidausfertigung Zug um Zug abzusichern.
c) Da die derzeitige Besitzerin nach Verwertung der verwertbaren Anlagen die
Trasse wieder verkaufen möchte, besteht zur Sicherung von Zukunftsoptionen
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St. Paul im Lavanttal
die weitere Möglichkeit des Rückkaufes der Trasse durch die öffentliche Hand
für künftige Verkehrslösungen mit Anschlussgleismöglichkeiten von Flächenwidmungen für Wirtschaftsparks im Sinne von nachhaltigen Planungen für
künftige Generationen.
Untersuchungsteam
Mag. Dr. Rudolf Kores eh.
DI Walter Brenner eh.
KR Gunter Mackinger eh.
9. Anhang öffentliche Mitteilungen

Unterkärntner Nachrichten: 18.02.2015 „Ministerunterstützung für den Beibehalt des derzeitigen Bahnhofes St. Paul“

Unterkärntner Nachrichten: 29.04.2015 „Der zweite Koralmbahn-Tunnel im
Lavanttal wurde angeschlagen“ Granitztaler Tunnelkette – Vorsprache Bürgermeister Ing. Hermann Primus bei BM Stöger

Flugblatt Zukunft St. Paul – Adi Streit/ZAS: 23.09.2016

Brief Bürgermeister Ing. Hermann Primus an Landesrat Rolf Holub:
26.09.2016

Gemeindezeitung St. Paul i.L. „aktuell“: offener Brief des Bürgermeisters
an LR Rolf Holub am 26.09.2016 betreffend Erhalt des Bahnhofs St. Paul mit
Anschluss an die Koralmbahn : Anfang Oktober 2016

Brief LR Rolf Holub an Bgm Hermann Primus (Antwort auf Brief vom
26.9.2016); 20.10.2016

Kronen Zeitung Kärnten Extra: 28.09.2016 „Kampf um Infrastruktur beginnt“

Kronen Zeitung Kärntnen Extra: 30.09.2016 „Schienen in den Ort notwendig!“

Kleine Zeitung Ausgabe Lavanttal: 05.10.2016 „Bahnhof St. Paul am Abstellgleis“

Unterkärntner Nachrichten: 05.10.2016 „Debatte über Zuganbindung St.
Pauls an Bahnhof Lavanttal“

Unterkärntner Nachrichten: 05.10.2016 „Am Abstellgleis“

Unterkärntner Nachrichten: 12.10.2016 „Offener Brief an St. Pauls Vizebürgermeister Anton Streit

Unterkärntner Nachrichten: 12.10.2016 „Späte Erkenntnis!?“
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