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Im Mai ging es los mit „Ende Gelände“ in der Lausitz. Unter dem Motto „Wir sind das
Investitionsrisiko!“ blockierten viertausend Menschen Infrastruktur im und um den Tagebau
Welzow Süd und zwangen das Kraftwerk Schwarze Pumpe zur teilweisen Abschaltung.
Gleichzeitig fand im nahegelegenen Proschim das Klimacamp Lausitz mit vielfältigen Workshops
statt. Am Ende konnte zwar nicht der Verkauf des Lausitzer Reviers von Vattenfall an einen Investor
gestoppt werden, aber das Camp und die Aktionen machen Mut, dass die Zeiten der Braunkohle
sehr bald gezählt sein werden.
Ende Gelände in der Lausitz war auch Teil der weltweiten Aktionstage „Break free from fossil
fuels“, bei denen sich tausende Menschen auf sechs Kontinenten mit ganz unterschiedlichen
Aktionen gegen den Abbau und die Verbrennung von fossilen Energieträgern einsetzten. So konnte
eindrucksvoll gezeigt werden, dass der Kampf gegen Kohle, Erdöl und Gas ein globaler ist.
Im August fand dann das alljährliche Klimacamp im Rheinland statt, zum zweiten Mal zusammen
mit der Degrowth-Sommerschule und zum ersten Mal mit dem Aktionslabor. Das
Bildungsprogrammstand unter dem Motto „Skills for change“. Es wurden aktuelle gesellschaftliche
Entwicklungen untersucht, gemeinsam Utopien entwickelt und ganz praktische Fähigkeiten erlernt,
die helfen, eine sozial-ökologische Transformation mitzugestalten. Im Aktionslabor ging es dann
ganz praktisch darum, neue Aktionsformen zu entdecken, zu entwickeln und auszuprobieren, um
dem Tagebaubetrieb Sand ins Getriebe zu schütten, ganz nach dem Motto „Kohleausstieg ist
Handarbeit“.
Im Hambacher Forst ging es das ganze Jahr rund. Die Wald- und Wiesenbesetzung ging in ihr
fünftes Jahr und am allmonatlichen Waldspaziergang nahmen bis Dezember 2016 schon 5587
Menschen teil. Zwei Höhepunkte im Wald waren sicherlich die „Rote Linien“ Aktion im November
und der Aktionsadventskalender im Dezember. Angelehnt an die „Red Lines“, die 2015 während
des UN-Klimagipfels in Paris gezogen wurden, kamen hunderte rotgekleidete Menschen an der
ehemaligen A4 zusammen, um RWE und der NRW Landespolitik zu zeigen, dass keine Rodung
über diese Linie hinaus geduldet wird. Leider kam es, wie nicht anders zu erwarten, schon kurz
danach zu Rodungsarbeiten jenseits der Linie und so wurde jeden Tag im Dezember mit einer
kleinen Aktion Widerstand gezeigt.
Leider gab es auch eine verstärkte Repression gegen den Kohlewiderstand. Immer wieder saßen
Aktivist_innen aus dem Hambacher Forst wochenlang in Untersuchungshaft und dutzende
Verfahren gegen Aktivist_innen der Ende Gelände Aktion 2015 wurden eingeleitet. Aber auch
Solidaritätsdemonstrationen, solidarische Prozessbesuche und Seminare für Laienverteidigung
wurden organisiert und niemand musste mit der Repression alleine bleiben.
Danke, dass es euch gibt! Gebt nicht auf!