Das Bayer Kultur-Magazin
Katja Schneider | Mythos im Tanz
TANZ | Orphée und ZauberEi
MUSIK | Musical-Premiere
KUNST | Kunstakademie Münster zu Gast
MUSIK | Mezzosopran und Harfe
SCHAUSPIEL | Antike und Klappmaulpuppen
-16+x | Jugend | Computerspielesounds
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Editorial
Liebe Freunde von Bayer Kultur!
Die künstlerische Auseinandersetzung mit unserem Spielzeit-Thema Mythos und Gegenwart verlief bisher außerordentlich facettenreich und spannend. Waren es in den
vergangenen Wochen die von Robert Lebeck in beeindruckenden Fotos eingefangenen Personen-Mythen des 20.
Jahrhunderts, eine musikalische Zustandsbeschreibung
zum Elvis-Mythos oder das atemberaubende Konzert von
Amarcord Wien zum musikalischen Mythos der Donaumetropole, immer ging es um moderne Mythen.
In diesem Heft kehren wir mit unserem Programm wieder
zur Antike zurück. Mit der einzigen vollständig erhaltenen
Tragödientrilogie des antiken Griechenlands, Aischylos’
Orestie, im SCHAUSPIEL, einer Auftragskomposition von Bayer Kultur an den französischen Komponisten
Thierry Escaich über den Orpheus-Mythos in der Sparte
MUSIK und mit der Deutschen Erstaufführung von Orphée, einer Choreographie von Dominique Hervieu und
José Montalvo im TANZ. Die hier verwendete Musik
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von Claudio Monteverdi und Christoph Willibald Gluck
schlägt dabei am Ende der Saison wieder den Bogen zur
Festlichen Spielzeiteröffnung, in deren Zentrum ebenfalls
diese beiden Komponisten standen.
Die Sparte TANZ bildet auch den Themen-Schwerpunkt
dieses Heftes. Denn neben dem Beitrag zu Orphée – das
Stück basiert auf einer intensiven Auseinandersetzung der
beiden Choreographen mit Ovid und Virgil – können Sie
einen Essay von Katja Schneider zum Thema Mythos im
Tanz lesen und wir geben Ihnen anlässlich der Aufführung
von ZauberEi, der ersten speziell für Kinder geschaffenen
Choreographie im Programm von Bayer Kultur, einen
Überblick über die Situation von Tanz-Produktionen für
Kinder in Deutschland.
Die Premiere des Kurt Weill-Musicals One Touch of Venus,
eine Koproduktion mit der Folkwang Hochschule Essen,
und die Ausstellung in Kooperation mit der Kunstakademie Münster in der Reihe Kunsthochschulen zu Gast sind
Projekte im Rahmen von stART. Diese mittlerweile fest etablierte Initiative zur Förderung des hochtalentierten künstlerischen Nachwuchses bringt uns weit über die Grenzen
Nordrhein-Westfalens hinaus hohe Anerkennung ein.
Aus der Vielzahl weiterer Aufführungen möchte ich Ihnen
ein Konzert ganz besonders ans Herz legen: Vesselina Kasarova singt Arien von Georg Friedrich Händel und Wolfgang
Amadeus Mozart. Während in den Musikmetropolen der
Welt für Konzerte dieser Ausnahmekünstlerin kaum Karten zu ergattern sind, haben Sie im Rahmen unserer Reihe
Pasticcio noch gute Chancen. Sie sollten sie nutzen!
Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre.
Ihr
Dr. Volker Mattern
Leiter Bayer Kultur
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Mai/Juni 11
Mythos im Tanz
Katja Schneider über getanzte Mythen
Seite 4
TANZ
Ein eindrucksvoller Tanzabend zum Mythos Orpheus
Seite 8
TANZ | -8+x
Tanz auch im Kinderprogramm – für Bayer Kultur
eine Selbstverständlichkeit
Seite 10
MUSIK
Rückkehr des Musicals: Premiere von Kurt Weills
One Touch of Venus
Seite 11
KUNST
Fortsetzung der Reihe Kunsthochschulen zu Gast mit der
Kunstakademie Münster
Seite 12
MUSIK
Vesselina Kasarova ist die Königin der Mezzosoprane und
eine Auftragskomposition kommt zur Uraufführung
Seite 14 und Seite 15
SCHAUSPIEL
Zwischen Familiendrama und schwarzem Humor:
Die Orestie und Punch & Judy
Seite 16 und Seite 17
-16+x | Jugend
Nicht nur am PC – Musik aus Computerspielen, sinfonisch
präsentiert
Seite 18
Das Bayer Kultur-Magazin
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Dr. Katja Schneider lehrt seit 2004
an der twm – Theaterwissenschaft
der Ludwig-Maximilian-Universität München. Schwerpunkte ihrer
akademischen Arbeit sind Tanzgeschichte und Konzeptionen des
zeitgenössischen Tanzes, Tanztheorie, Tanz-, Theater- und Textanalyse. Außerdem arbeitet sie als
Tanzpädagogin, Kuratorin (u. a.
Tanzplattform Deutschland 2004)
sowie als Journalistin und Autorin
mit dem Schwerpunkt Tanz, vor
allem für die Süddeutsche Zeitung
und den Deutschlandfunk, und ist
Redakteurin der Zeitschrift tanz.
4Waslaw Nijinsky in Spectre de la rose
Mythos im Tanz
Text: Katja Schneider · Fotos: E. O. Hoppé (2), Agostino Pacciani
Alles kann Mythos werden, sagt der französische Philosoph
Roland Barthes, „denn das Universum ist unendlich suggestiv“. Damit etwas zum Mythos werde, müsse man nur
lange genug darüber sprechen, denn die Sprache bilde den
Mythos, der kein Ding und kein Begriff, sondern eine Aussage sei, eine Form, eine Botschaft, die erzählt, geschrieben,
abgebildet oder eben auch vorgeführt werden kann.
Gleich drei Kinofilme transportieren in diesen Wochen den
Mythos vom Tanz. Darren Aronofsky entwirft in Black
Swan den Alptraum einer jungen Ballerina, die sich – zu
kühl und unerfahren für die Rolle des frivolen schwarzen
Schwans – einem Martyrium unterwerfen muss, um nicht
nur ihren Körper, sondern auch ihre Psyche bereit zu machen für die dunklen, abgründigen Seiten der Kunst. Für
ihre Rolle der Tänzerin Nina wurde Natalie Portman mit
dem Oscar ausgezeichnet. Ihre Ballettausbildung liegt zwar
schon eine Weile zurück, aber dass sie sich in einem Jahr
hochtrainieren konnte, um zumindest äußerlich das Bild
der perfekten Ballerina zu suggerieren, bedient wie nebenbei einen Mythos des Hollywoodkinos: Man kann es schaffen, wenn man nur will. Die alten Griechen projizierten
die Helden ihrer mythischen Erzählungen als Sternbilder
an den Himmel, das Starwesen unserer Tage drückt sie als
Sterne in den Asphalt und wurde damit selbst zum mythischen System.
Der Film Black Swan dekonstruiert nicht das Werk Schwanensee, in dem sich der weiße und der schwarz Schwan als
Gut und Böse gegenüberstehen, sondern er „deformiert“
es, wie Barthes sagen würde. Denn der Mythos sei eine
„gestohlene und zurückgegebene Aussage“. „Gestohlen“,
wenn man so will, hat der Regisseur bei dem Ballett von
Marius Petipa und Lew Iwanow, das seine Premiere zu Musik von Peter Tschaikowsky 1895 am Zarenhof in Sankt
Petersburg feierte. Bis heute verkörpert dieses Ballett den
Mythos des klassischen Tanzes schlechthin. In der tragischen Liebesgeschichte zwischen dem melancholischen
Prinzen und der in eine Schwanendame verwandelten
Prinzessin kulminiert die seit der Romantik propagierte
Idee der zwei Welten, die sich antagonistisch gegenüberstehen. Das Konzept oder besser gesagt die Ideologie setzt
der realen Welt eine phantastische gegenüber, der braven
Ehe die Sehnsucht nach einer gesteigerten Liebe, der Fortpflanzungsfamilie die reproduktions- und zweckfreie, aber
sublimierte Erotik.
Aronofsky lässt in seinem Film hinter die Glanzfassade des
prunkvollen Balletts sehen. Was er ihm „zurückgibt“, ist
die gern unterdrückte oder verschleierte Quälerei und Zurichtung des Körpers. Darauf lenkt er den Blick und legt
damit wortwörtlich den Finger in die Wunde. Ähnlich wie
in seinem vorangegangenen Film The Wrestler feiert auch
Black Swan mit der Inszenierung der lädierten Ballerina
den Willen und das Vermögen zu Selbstüberwindung und
Selbstmodellierung – und schließt damit an den aktuellen
Mythos unserer Zeit an, die Selbstmanagement, Selbstdisziplin, Selbstoptimierung nicht nur beim Künstler zum
Programm erhebt, sondern als Selbstentwurf für alle in
Anschlag bringen will: ob Angestellter oder Freiberufler,
Schulkind oder Rentner, Familienmanager oder Hartz-IVEmpfänger. Hierfür liefert der Tanz tatsächlich ein treffliches Modell.
Für diese Mythisierung taugt im übrigen nicht nur das
Ballett, das bisweilen superdünne Ballerinen auf die Bühne schickt, die selbst mit angebrochenem Knöchel und fast
gerissenem Band ihre Vorstellung noch zu Ende tanzen und
in Selbstverleugnung und absoluter Hingabe an ihren Beruf vieles tun würden, was ihrer seelischen und physischen
Integrität zuwiderläuft. Auch das Tanztheater – einmal
gegen den klassischen Drill und die Zwänge des Systems
angetreten – hat seine eigene Spielart des Mythos entwickelt. Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren betitelte der
Filmemacher Wim Wenders seine Hommage an die Ikone
des deutschen Tanztheaters, Pina Bausch. Der emphatische
Ausruf, der die Kunst mit der existenziellen Befindlichkeit nicht nur des Tänzers, sondern einer sich im „Wir“
beschworenen Gruppe paart, verlangt ebenso wie Black
Swan nach absoluter Liebe und Hingabe an das, was man
tut. Zum Lohn winkt hier nicht nur die ersehnte Rolle und
der Erfolg, sondern ganz generell: die Rettung. Tanzen, so
lernen wir, bewahrt mich vor der Verlorenheit, Tanz, so
schwingt hier mit, reklamiert für sich den absoluten Gegenentwurf – wenn auch im Filmtitel nicht klar wird, wogegen. Ist es die heilende Selbstrettung des Menschen, der
Das Bayer Kultur-Magazin
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wagt zu tanzen und sich damit nicht nur selbst rettet, sondern die Gesellschaft gleich mit, in die er integriert werden
soll, wie es die Projekte des Choreographen Royston Maldoom mit Jugendlichen aus sogenannten sozialen Brennpunkten nahelegen?
Wim Wenders schreibt mit seiner Hommage an die im
Sommer 2009 verstorbene Pina Bausch einen Mythos fort.
Andere tragen diesen Mythos auf der Bühne weiter, wie
Alain Platel / les ballets C de la B mit seinem berührenden
Stück Out of Context, das den Namen der Choreographin
als Zusatz im Titel trägt for Pina.
6Waslaw Nijinsky und Tamara Karsavina in Spectre de la rose
Mit mythischen Qualitäten aufgeladen wurde auch der
russische Tänzer und Choreograph Waslaw Nijinsky. Als
legendär beschreiben Zeitzeugen die Sprungkraft des russischen Tänzers, seine Inszenierung als Mann auf der Ballettbühne wie in dem von Michel Fokin choreographierten Le
Spectre de la rose war wegweisend, die Choreographien,
die er für die Ballets Russes, die Kompanie seines Landsmanns Sergei Diaghilew, schuf, revolutionierten das System
des klassischen Tanzes. Zusammen mit dem Komponisten
Igor Strawinsky kreierte er Le Sacre du printemps und löste damit bei der Uraufführung 1913 einen Theaterskandal
aus. Seither gehört Sacre zu den meistinszenierten Balletten
der Tanzgeschichte und hat selbst einen Mythos begründet: Kein Choreograph, der etwas auf sich hielt, ließ diese
Geschichte eines Mädchenopfers im heidnischen Russland
aus und fügte der Kette der Überlieferungen eine eigene Variation hinzu. Mary Wigman, Maurice Béjart, Martha Graham, John Neumeier, Hans van Manen oder Pina Bausch
setzten sich mit Stoff und Musik auseinander. Das gilt vor
allem für den Sacre, aber auch für andere Stücke dieser
heroischen Avantgarde.
Ab den 1990er Jahren kamen dekonstruktivistische Ansätze
hinzu: Der Düsseldorfer Choreograph und Performer Raimund Hoghe machte in bewährter ritualistischer Manier
aus Sacre ein Zwei-Mann-Stück und trieb in L’Après-midi,
seinem Solo für den Tänzer Emanuel Eggermont, die Geschichte des wollüstigen Fauns, der den Nymphen aufspürt,
in glasklare, appollinische Höhen. Dieser „Faun“ muss die
Bühne nicht mit Kolleginnen teilen, nur Raimund Hoghe
selbst bildet einen ergänzenden Widerpart, der mit Gläsern,
gefüllt mit Milch, den Raum gestaltet. Auch der Brite Russell Maliphant griff dieses Stück 2010 in AfterLight auf, für
das er sich von Photographien und Zeichnungen Nijinskys
inspirieren ließ. Dieses Jahr erhielt er dafür den renommierten britischen „Critic’s Circle National Award“.
Mit anderem Zugriff dekonstruierte der Franzose Xavier
Le Roy in seinem Sacre die Rolle des Dirigenten, auch so
eine mythische Figur unserer Zeit und Kultur. Im Gegensatz dazu schlugen beispielsweise Marie Chouinard, Heddy
Maalem und Georges Momboye in ihren Sacre-Versionen
die Brücke zu außereuropäischen Kulturen. Im Werk der
Kanadierin bevölkern animalische Wesen, halb Tier, halb
Le Sacre du printemps
Mensch ein dunkles Universum. Heddy Maalem verlegte
seine Adaption in das heutige Afrika, geprägt von dem
Leben in Lagos, der größten Stadt Nigerias, und Georges
Momboye von der Elfenbeinküste verwebt Sacre mit uralten afrikanischen Mythen.
Jede Gesellschaft, jede Kultur schafft sich mythologische
Systeme, die sich verkörpern in Sprechweisen, Bildwelten
und Ordnungsrastern. Der Tanz gehörte von je dazu, als
performative Spiritualität war er oftmals identisch mit der
Religionsausübung. Den zentralen Mythos, Tod und Wiedergeburt der Osiris, stellten im alten Ägypten rituelle Tänze dar, die damals schon von professionellen Tänzern vollzogen wurden. Im Hinduismus zerstört der Gott Shiva, als
König des Tanzes, tanzend die Unwissenheit und erschafft
das Universum wieder neu.
Als überzeitliches Erzählmodell kannte die Antike den Mythos noch nicht. Erst die Antikenbegeisterung der Renaissance schrieb ihm seine Geltung als Menschheitserzählung
zu. Der Mythos verkörpert demnach Stabilität und Schicksalhaftigkeit, er erlaubt es den Systemen, sich selbst zu feiern, hilft, Werte zu etablieren und Ordnungen zu stiften
– und das im unübersichtlichen Gegenwärtigen mit Blick
auf das scheinbar Zeitlose.
Kein Wunder, dass der junge Herrscher Ludwig XIV. in
einem Ballett, das ihm den Beinamen „Sonnenkönig“ vermachte, als Tänzer die aufgehende Sonne verkörperte und
sich inszenierte als der Fixstern, um den alle Anwesenden
buchstäblich kreisen müssen. Politik, Herrschaft, Tanz –
hier trifft zusammen, was das Ballett lange Zeit kennzeichnen sollte: Der künstlerische Tanz visualisierte die Machtverhältnisse und bediente sich des Personals der antiken
Mythen, um sich mit den Göttern auf eine Stufe zu stellen.
In der welterklärenden Macht der Mythen selbst liegt sicherlich auch die Faszination mythischer Erzählungen für
Künstler und ihr Wunsch, diese Geschichten immer wieder
neu zu erzählen. Dabei arbeiten sie sich ab an der Spannung zwischen dem vermeintlich Immerwiederkehrenden
und der individuellen Abweichung. Allen voran stehen
hier die Mythen, die sich um Künstler ranken, ganz oben
auf der Beliebtheitsskala, wie die Geschichten von Apollo,
dem der Neoklassizist George Balanchine 1928 ein stilprägendes Ballett widmete, und Orpheus, den er 20 Jahre
später feierte. Um Orpheus, der schon im 18. Jahrhundert
Stoff für zahlreiche Ballette bot, kümmerten sich im 20.
Jahrhundert so illustre Choreographen wie John Cranko, Maurice Béjart, William Forsythe und Pina Bausch.
Zuletzt schloss sich der Kanadier Edouard Lock dieser
Reihe an, wobei er den Orpheus-Mythos mit Dido und
Aeneas verwob. Auch Sasha Waltz inszenierte Dido und
Aeneas und ließ dafür ihre Tänzerinnen und Tänzer zu
Wasser; gleichsam schwerelos gleiten sie vor den Augen
der Zuschauer durch ein riesiges Aquarium. Der Künstlerzwilling deufert + plischke wiederum las den Mythos von
der von Zeus geraubten Europa unter Gender-Aspekten
konsequent als Geschichte von Entführung, Vergewaltigung und Selbstmord und koppelte ihn in Directory 2:
the eporue diary mit gegenwärtigen Konzepten von Körper,
Sexualität und Macht.
Nach der geraubten Europa wurde der neue, fremde Landstrich benannt, wohin Zeus das Mädchen gebracht hatte.
Mythen erzählen nicht nur von Orten, Orte werden auch zu
mythischen Stätten. Davon erzählt der dritte Tanzfilm, der –
so frech wie richtig – eine ganze Kunstsparte mit einem Ort
zusammenschließt: Der Dokumentarfilmer Frederick Wiseman nennt seine Topologie der Pariser Oper La Danse.
Der Tanz repräsentiert den Ort und umgekehrt. Der Film
zeigt den Tanz als Manufaktur und Fabrik, als Handlungskonzern, als Maschinerie, wo unermüdlich ein Rädchen
ins andere greift. So wird der Tanz zum Beispiel für einen
Makrokosmos. Es ist eine Welt für sich, die sich vor unseren Augen eröffnet, mit Bienenkörben auf dem Dach und
Gängen voller Wasser im Unterbau. Die Kunst des Tanzes
erscheint als schier endlose Folge von Proben, Anproben,
Aufführungen, Direktionsgesprächen. Die Tänzer, Choreographen, Werke, die wir zu sehen bekommen, bleiben ohne
Namen. Sie alle sind Teil des einen großen Mythos, dessen
Totalität der Filmtitel beschwört: La Danse.
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Faszination Orpheus
Das neueste – und vorerst letzte gemeinsame – Stück des berühmten französischen
Choreographen-Duos Dominique Hervieu und José Montalvo feiert in Leverkusen seine
Deutsche Erstaufführung. Ein Gespräch über ihre getanzte Fassung des Orpheus-Mythos.
Text: Bettina Welzel · Fotos: Patrick Berger, Laurent Philippe
Dominique Hervieu
1981 sind sie sich begegnet. Sie war eine junge, 18-jährige
Tänzerin aus der Normandie, neugierig auf das Leben, erst
kürzlich in der französischen Hauptstadt angekommen. Er,
fast zehn Jahre älter, ausgebildeter Architekt ohne Bauvorhaben. Gemeinsam entwickelten sie in den darauffolgenden Jahren einen sehr eigenen, unverkennbaren Tanzstil
mit ganz spezifischen Gesten. Klassik und Hip-Hop, Jazz
und Modern wurden fröhlich durcheinandergemischt. Sie
schufen kurze, knappe, sehr spielerische Stücke, die die
Zuschauer begeisterten, und bald auch die Aufmerksamkeit der Fachwelt auf sich zogen. Zwischen 1986 und 1988
erhielten sie für ihre Arbeiten mehrere internationale Auszeichnungen. Anfänglich war er der Choreograph, sie die
Tänzerin, um dann, nach Gründung der eigenen Compagnie, gemeinsam an der künstlerischen Spitze zu stehen. Mit
dem Videokünstler Michel Coste entstand 1993 Double
trouble, ein Meilenstein in der künstlerischen Entwicklung
der Compagnie, in der erstmals der physischen Präsenz der
Tänzer ein technisches Bild gegenübergestellt wurde, welches wiederum Einfluss auf die Bühnenaktion nahm. Der
Stil Montalvo/Hervieu erreichte in den kommenden zehn
Jahren einen großen Bekanntheitsgrad auf den Bühnen
Frankreichs und auch im Ausland. Nach William Forsythe
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José Montalvo
und dem Nederlands Dans Theater erhielt die Compagnie
2001 den Laurence Olivier Award für ihre Kreation Le
Jardin io io ito ito, die im Juni 2002 auch in Leverkusen
zu sehen war. Im Juni 2008 übernahm das Duo die Leitung des renommierten Théâtre de Chaillot in Paris und
machte aus der angesehenen Theaterbühne (Jean Vilar und
Antoine Vitez waren langjährige künstlerische Leiter) einen zentralen Ort für den zeitgenössischen Tanz in Paris.
Nach 30 Jahren gemeinsamer Arbeit wird Orphée vorläufig das letzte gemeinsame Stück von José Montalvo und
Dominique Hervieu sein. Ab Januar 2012 übernimmt Dominique Hervieu die Leitung des Maison de la Danse und
der renommierten Biennale de la Danse in Lyon.
Woher kam der Gedanke, ein Stück über den OrpheusMythos zu machen?
Dominique Hervieu: Aus Straßburg. Der designierte Operndirektor, Marc Clemeur, schlug uns eine Inszenierung von
Glucks Orpheus und Eurydike vor. Allerdings waren die
dispositorischen Möglichkeiten sehr eng, und das Projekt
wurde niemals realisiert. Orpheus hatte jedoch den Weg in
unsere Köpfe gefunden.
Ist es nicht seltsam, den großen Sänger Orpheus mit den
Mitteln des Tanzes heraufzubeschwören?
José Montalvo: Andere Choreographen haben sich schon
vor uns daran gewagt – Georges Balanchine, Pina Bausch
zum Beispiel, um nur die berühmtesten zu nennen. Es reizte
uns, unser Bild zu entwickeln. Der Orpheus-Mythos schien
durch die Musik die Frage nach der Kraft von Kunst und
Liebe im Angesicht archaischer, wilder Kräfte, Naturgewalten, aber auch von Tod und Vergessen zu stellen.
Wie sind Sie – ausgehend von einer Gluck-Inszenierung –
zu Monteverdi und den weiteren Opernfassungen dieses
Themas gekommen?
Hervieu: Das ist so unsere Art, die Mischung von Stilen und
Epochen. Es war eine lange Recherche. Dieses Mal sind die
Sänger der Ansatz, die die Werke und die verschiedenen
musikalischen Ansätze vermischen. Klassische Gesangsausbildung oder traditionelle afrikanische Tonfolgen, sieben Musiker befinden sich auf der Bühne und singen live.
Ihre Gegenwart strukturiert das Stück, sehr feinfühlig und
gleichzeitig spielerisch, denn sie entwickeln eine große Freiheit, wenn sie von einem Werk zum nächsten springen.
Montalvo: Wir haben das Stück wie einen hemmungslosen
Sprung in den üppigen Reichtum der musikalischen Versionen des Orpheus-Mythos über die Jahrhunderte hinweg
konstruiert, ein offenes Ganzes, ein Zitatenschatz musikalischer Anspielungen.
Das erzählerische Gerüst bleibt in Grundzügen erhalten,
wie haben Sie es sichtbar werden lassen?
Montalvo: Als Video entstand der träumerische Weg eines
jungen Mannes, der auf den Quais von Paris ein Buch über
den Orpheus-Mythos entdeckt. In den Traum mischt sich
das Postkarten-Paris mit seinen Sorgen und Wünschen. Das
Orphée
Video hat ein wenig die Funktion eines zeitgenössischen
deus ex machina. Das Stück entwickelt sich in Kapiteln,
die den großen, mythischen Themen folgen…
Hervieu: …und dann sind da auch die Interpreten. Fast 800
Menschen kamen zum Vortanzen nach Chaillot. Wir hatten
das Glück, sehr starken, künstlerischen Persönlichkeiten zu
begegnen, die mit dem Thema verbunden sind. Alle sind auf
ihre Art Orpheus und Eurydike. Unter anderen gibt es einen
Stelzenläufer, der früher mit dem Cirque du Soleil arbeitete.
Er verkörpert beispielsweise die magische, übernatürliche
Seite von Orpheus, zwischen Himmel und Erde schwebend.
Spiegelbild oder Kontrapunkt hierzu bildet ein junger algerischer Hip-Hopper. Er hat nur ein Bein, aber seine Kraft
und seine Ausstrahlung sind unglaublich. Er war so außergewöhnlich, so leuchtend und mitreißend, dass er statt
Mitleid nur Hingerissenheit auslöste. Sehr viel erzählen wir
durch die Bewegung, anhand von Duetten zum Beispiel, wie
dem zwischen dem Einbeinigen und dem Stelzenläufer. Ihre
Körper erzählen von der Ambivalenz des Seins: von Macht
und Zerbrechlichkeit.
Ist Orpheus aktuell?
Hervieu: Für uns handelt es sich darum, den Platz und
die Macht des Künstlers heute zu hinterfragen: betört er?
Entzückt er? Wie viel Abstand zum Publikum sollte gewahrt bleiben?
Orphée DE
DO 09.06 | 20:00 | Forum, Leverkusen
Das Bayer Kultur-Magazin
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Nicht nur für
Erwachsene!
Spezielle Tanz-Aufführungen für Kinder und Jugendliche sind eine relativ junge Tendenz –
die Ergebnisse sprechen für sich und sind in Leverkusen zu sehen!
Text: Bettina Welzel · Foto: Tom Trambow
ZauberEi
Die Kulturstiftung des Bundes startete 2005 ein besonderes
Projekt zur Förderung der allgemeinen Wahrnehmung der
künstlerischen Sparte Tanz, den Tanzplan Deutschland.
Quer durch die Republik entstanden gemeinsam mit regionalen Partnern Tanzplan vor Ort-Projekte, die mit ganz
unterschiedlichen Strategien und Ansätzen den Tanz fördern
wollten. Im tanzhaus nrw in Düsseldorf wurde Take Off:
junger Tanz entwickelt. Kinder und Jugendliche sollten an
die Ästhetik und Technik des zeitgenössischen Tanzes herangeführt werden. Ein besonderes Resultat dieser außergewöhnlichen Initiative, an der Schulen, Theater, Jugendfreizeitstätten, Weiterbildungsinstitutionen sowie nationale und
internationale Partner beteiligt waren, ist die Erkenntnis von
Pädagogen und Choreographen, dass im Tanz Aufführungen
entstehen müssen, die sich speziell an Kinder und Jugendliche richten, ihre Bedürfnisse und Fähigkeiten kennen und in
die Entstehung eines Werkes mit einbeziehen. In den vergangenen Jahren entstand daraufhin eine zunehmende Anzahl
an professionellen Produktionen für Kinder und Jugendliche, die nun langsam ihren Weg in die Theater finden.
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Schon 2006 hatte Bayer Kultur die Notwendigkeit erkannt,
Tanz auch in einer Form zu zeigen, die Kinder und Jugendliche anspricht. Der bekannte Choreograph und Mitbegründer der „Community Dance“-Bewegung Royston
Maldoom war eingeladen worden, um gemeinsam mit
jungen Menschen aus Leverkusener Schulen das Projekt
You can change your life in a dance class zu entwickeln.
Doch vorerst blieb es bei dieser zwar sehr erfolgreichen,
aber doch punktuellen Initiative. Erst seit der Spielzeit
2008/09 wurde das regelmäßige Engagement für Kinder
und Jugendliche auch im Bereich TANZ wie schon seit vielen Jahren in der MUSIK und im SCHAUSPIEL üblich
und zu einem regelmäßigen, jede Spielzeit stattfindenden,
qualitativ hochwertigen Angebot ausgebaut.
In der laufenden Spielzeit können sich die Zuschauer ab
6 Jahren auf die für den Kölner Theaterpreis nominierte
Aufführung ZauberEi von Stephanie Thiersch und ihrem
Ensemble freuen. Herausragende tänzerische Darstellung
verbindet sich hier mit einer kindgerechten Geschichte und
phantasievollen, farbenfrohen Kostümen – ein Vergnügen! Für alle, die schon immer mal erfahren wollten, was
genau „Zeitgenössischer Tanz“ ist, bieten Studierende des
Zentrums für zeitgenössischen Tanz an der Hochschule für
Musik und Tanz in Köln am Welttag des Tanzes, dem 29.
April, einen Schnupperworkshop in Leverkusen an. Und
zum Abschluss der Saison ist die Aufführung Orphée (vgl.
S. 8/9) auch im Jugendabo -16+x zu sehen: eine sehr zeitgenössische und überraschungsreiche Version des altbekannten Mythos um den Sänger Orpheus, welche vor allem Jugendliche davon überzeugen wird, dass Tanz überhaupt gar
nichts mit Rüschen, Tütü und zierlichen Schrittchen zu tun
haben muss, sondern viel bunter, lebendiger und vielfältiger
daherkommen kann.
Workshop Zeitgenössischer Tanz
FR 29.04 | 10:00-14:00 | Bayer Kulturhaus,
Leverkusen
ZauberEi
SO 01.05 | 16:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Orphée
DO 09.06 | 20:00 | Forum, Leverkusen
Der Mythos der
wahren Liebe
One Touch of Venus war am Broadway der größte Bühnenerfolg von Kurt Weill. In Leverkusen kommt die
Inszenierung des bekannten Schauspiel- und Musicalregisseurs Reinhardt Friese zur Premiere.
Text: Reinhardt Friese · Foto: Beata Kornatowska
Das 1943 in New York uraufgeführte Musical One Touch
of Venus ist der größte Broadway-Erfolg des besonders
durch seine Musik für Bertolt Brechts Bühnenwerke berühmten Komponisten Kurt Weill. Die Dreigroschenoper
und Der Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny waren
vor der Machtergreifung durch die Nazis Riesenerfolge und
damals innovativ, sowohl was Weills Kompositionsstil als
auch die Texte von Brecht anging. Politisches Musiktheater
mit einer scharfen satirischen Zunge – das war das Merkmal der Zusammenarbeit von Brecht und Weill.
Nachdem beide aus Deutschland emigrierten und Brecht
auf dem amerikanischen Theatermarkt keinen Fuß auf den
Boden bekam, stand auch Kurt Weill vor der Frage: Weiter
politisch relevantes Musiktheater versuchen oder sich dem
amerikanischen Bedürfnis nach gekonnter, leichter Unterhaltung anpassen? Er entschied sich für Letzteres.
Und so entstand One Touch of Venus, die Geschichte einer
antiken Göttin, die als Statue ins New York unserer Gegenwart gerät, dort auf magische Weise zum Leben erwacht
und natürlich allen Männern den Kopf verdreht: Dem reichen Kunstsammler, der in ihr ein Abbild seiner gescheiterten großen Jugendliebe wiederzuerkennen glaubt, ebenso
wie dem armen Friseur, der von seiner zickigen Verlobten
terrorisiert wird. Und dann gibt es da noch diese undurchsichtigen Sektenmitglieder aus dem fernen Europa, die ihre
Göttin mit Waffengewalt zurückhaben wollen...
Ein Musical über die Liebe? Weill wäre nicht der gesellschaftskritische Beobachter, der er war, wenn er nicht in diese turbulente und komödiantische Geschichte eine bissige
Aussage eingebettet hätte: Denn allen Männern, die sich in
Venus verlieben, geht es in Wahrheit nur um sich selbst, um
ihre Projektionen von Glück. Und so muss die Göttin der
Liebe am Ende einsehen, dass auf Erden mit der wahren
Liebe kein Staat zu machen ist. Kurt Weill verbindet diese
moderne Version des Pygmalion-Stoffes mit Musik in bester Broadway-Tradition, die Songs sind für ein klassisches
Broadway-Orchester instrumentiert und es entstanden Evergreens wie Speak low oder I’m a stranger here myself. Beste
Unterhaltung verbunden mit satirischem Biss – das ist One
Touch of Venus.
Die Produktion der Essener Folkwang-Schule in Koproduktion mit Bayer Kultur hat das Heute von Kurt Weill (also
1943) behutsam aktualisiert. Das Bühnenbild spiegelt das
Lebensgefühl in einer modernen Großstadt wider mit all ihrer Funktionalität und ihrem Tempo. Bühnengerüste sind sowohl Wolkenkratzer wie Stühle oder Türen und werden von
den Darstellern spielerisch und tänzerisch genutzt, um einen
Raum im Handumdrehen in eine neue Szene zu verwandeln.
Die Kostüme sind zeitlos heutig gehalten in schwarz, weiß
und grau – denn Farbe bringt erst Venus ins Spiel …
Ausstatterin Beata Kornatowska hat somit einen Rahmen
für eine turbulente und spritzige Show mit komödiantischen
aber auch anrührend-sentimentalen Momenten geschaffen.
Das Broadway-taugliche Orchester unter der Leitung von
Patricia Martin wird den Originalsound der Musik von
Kurt Weill zum Leben erwecken und das Publikum zusammen mit den Studierenden der Folkwang-Hochschule,
die wie immer auf der Bühne mit vollem Einsatz, Herzblut
und Können um ihr Leben singen, spielen und tanzen werden, bestens unterhalten. Und wer weiß? Vielleicht findet
ja doch der Eine oder Andere auf der Bühne noch seine
wahre Liebe …
One Touch of Venus
SA 28.05 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Premiere
SO 29.05 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Bühnenbildmodell
Das Bayer Kultur-Magazin
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Keine Grenzen!
Die Reihe Kunsthochschulen zu Gast von Bayer Kultur geht in die nächste Runde. Dieses Mal mit einer Ausstellung von Werken junger Studierender der Kunstakademie Münster, Klasse Malerei von Cornelius Völker.
Text: Annika Stoiber · Fotos: Eilike Schlenkhoff
Wir freuen uns, Ihnen im Rahmen des stART-Projektes
zum zweiten Mal eine lebendige Malerei-Klasse vorstellen
zu können. Bereits in der Spielzeit 2009/10 hat Bayer Kultur damit begonnen, junge und talentierte Kunstschaffende
aus allen vier Sparten zu fördern: Musiker aus den Bereichen Klassik und Jazz, einen Tänzer und Choreographen,
Schauspieler und Bildende Künstler.
Im Bereich der Bildenden Kunst werden in der Reihe Kunsthochschulen zu Gast in regelmäßigen Abständen Ausstellungen von Klassen verschiedener Kunstakademien organisiert. An den insgesamt 24 deutschen Kunsthochschulen
bilden namhafte, international erfolgreiche Künstler den
künstlerischen Nachwuchs aus und unterrichten als Professoren auf sehr hohem künstlerischem Niveau. Bayer Kultur zeigt in dieser Spielzeit aktuelle Arbeiten der Klasse von
Cornelius Völker der Kunstakademie Münster.
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Kunstakademie Münster
In einem auffälligen Neubau von Günter Domenig bietet
die Hochschule ihren etwa 300 Studierenden die Möglichkeit, unter renommierten Künstlerinnen und Künstlern zu
arbeiten und zu lernen und dabei die individuellen Kenntnisse und Fähigkeiten zu festigen und zu erweitern. Das
künstlerische Studium findet dabei in verschiedenen Klassen
statt: unter anderem Bildhauerei, Fotografie, Film und Malerei. Traditionell absolviert jeder Neuankömmling an der
Akademie ein so genanntes Orientierungsjahr. Dabei besteht für jeden Studierenden die Möglichkeit, die einzelnen
Klassen, die jeweils einem Professor untergeordnet sind,
zu besichtigen und sich danach zu entscheiden, für welche
Klasse und welches Gebiet er sich letztendlich bewerben
möchte. Deshalb befinden sich in den Klassen stets Studenten mit unterschiedlicher Semesteranzahl: vom 3. bis zum
14. Semester.
Cornelius Völker selbst hat bei A. R. Penck und Dieter
Krieg an der Kunstakademie Düsseldorf studiert. Bei Penck
war er ab 1994 Meisterschüler. Das Besondere an Völkers Werken sind die dargestellten alltäglichen Dinge, wie
Handtaschen, Teebeutel oder Meerschweinchen, die er mit
oftmals dickem Farbauftrag auf die Leinwand bringt. Er
erkundet in seiner Malerei die vielfältigen Möglichkeiten
von Farbe und ihrer Wirkung, von Flächen und Flächenwirkung, von Körpern und Körperwirkung. Der angesehene deutsche Künstler, der in Düsseldorf und New York
lebt, lehrt seit 2005 Malerei an der Kunstakademie Münster und wird selbst mit einigen Werken bei der Ausstellung
im Kulturhaus Leverkusen vertreten sein.
Die Klasse von Professor Völker besteht aus 22 Studierenden, wobei nicht nur innerhalb der Malerei – die Klasse
läuft offiziell unter der Bezeichnung Malerklasse –, sondern
auch darüber hinaus in vielen anderen Kunstgattungen wie
Bildhauerei, Druckgrafik, Fotografie oder Videokunst verschiedene Stile hervorgehen. Charakterlich und stilistisch
gleicht kein Künstler dem anderen, jeder Student hat seine
ganz eigene Art und Weise entwickelt, sich und seine Gedankenwelt künstlerisch auszudrücken. Dabei werden ihnen bei
der Verwirklichung ihrer Arbeit fast keine Grenzen gesetzt.
Zwar gibt es innerhalb der Klasse auch ein wenig Konkurrenzdruck – ganz ohne Wettbewerb geht es nicht doch
wirkt sich dieser nicht negativ auf die Arbeit aus. Im Gegenteil: Er treibt zum Weitermachen an.
Bei Ausstellungen präsentiert sich die Klasse Völker als starkes Team, wobei nicht nur die Darstellung jedes Einzelnen,
sondern auch die Gesamtwirkung der Arbeiten untereinan-
der oder im Zusammenspiel mit dem umgebenden Raum
im Mittelpunkt steht. Um jede Vorstellung zu etwas ganz
Besonderem zu machen, entwickelt die Klasse die Raumwirkung stets gemeinsam. Beim diesjährigen Rundgang in
Münster beispielsweise war der gesamte Klassenraum mit
grünem Kunstrasen ausgelegt, auf welchem unterschiedliche Sitzgelegenheiten, wie Baumstämme und alte Sessel
drapiert waren.
Die Künstler der Ausstellung Kunsthochschulen zu Gast
sind: Sang-Hoon Ahn, Paula Baader, Johanna Becker, Franka Boltz, Thomas de Groote, Christoph Joachim, Artur
Moser, Esther Müller, Chiemi Nakagawa, Moritz Neuhoff,
Eilike Schlenkhoff, Ferdinand Uptmoor, Mario Weinberg,
Stefan Wiesnau, Andrej Wilhelms, und Cornelius Völker.
Kunsthochschulen zu Gast:
Kunstakademie Münster
Klasse Malerei von Cornelius Völker
08.05 - 03.07
SO 08.05 | 11:00 | Vernissage
Einführung: Dr. Gail B. Kirkpatrick,
Musikalische Umrahmung: Pre-College Cologne
Das Bayer Kultur-Magazin
13
Prima donna assoluta
des Mezzo-Fachs
Vesselina Kasarova singt in der Reihe Pasticcio Arien von Händel, Gluck und Mozart.
Text: Volker Mattern · Foto: Marco Borggreve
Vesselina Kasarova
Wäre der Terminus „prima donna assoluta“ seit seiner
Entstehung im 17. Jahrhundert nicht ausschließlich auf
Sopranistinnen zu beziehen (nur sie sangen – neben den
Kastraten – in der Zeit der Barockoper die Hauptrollen),
gäbe es keinen Zweifel, dass diese Bezeichnung in der Gegenwart im lyrischen Mezzo-Fach keiner anderen als Vesselina Kasarova zustände.
Vesselina Kasarova wurde in Stara Zagora, Bulgarien, geboren und absolvierte zunächst ein Klavierstudium. Darauf folgte eine fünfjährige Gesangsausbildung und schon
während des Studiums das erste Engagement an der Nationaloper in Sofia. Nach Beendigung ihres Studiums 1989
erhielt sie sofort ein Engagement am Opernhaus Zürich,
wo sie innerhalb kürzester Zeit zum Publikumsliebling
avancierte und von der internationalen Fachwelt als große
Entdeckung gefeiert wurde. Sehr schnell arbeitete Vesselina Kasarova mit den wichtigsten Dirigenten und Regisseuren zusammen und debütierte im Mozartjahr 1991 bei
den Salzburger Festspielen und an der Wiener Staatsoper.
Mozart und Rossini (insbesondere ihre atemberaubende
Gestaltung der Rosina in Il barbiere di Seviglia wird niemand vergessen, der sie mit dieser Partie gehört hat) bildeten zunächst ihren Repertoireschwerpunkt. In der aufse14
henerregenden Inszenierung von Berlioz’ La damnation de
Faust durch La Fura dels Baus sang sie bei den Salzburger
Festspielen 1999 unter Sylvain Cambreling erstmals die
Marguerite. Rasch folgten Verpflichtungen an alle wichtigen Opern- und Konzerthäusern der Welt. Im Februar
2013 wird Vesselina Kasarova an der New Yorker MET
die Titelpartie in Georges Bizets Carmen singen.
Im Rahmen des neuen und exquisiten Bayer Kultur-Abos
Pasticcio singt Vesselina Kasarova im Bayer Kulturhaus
Arien von Georg Friedrich Händel, Christoph Willibald
Gluck und Wolfgang Amadeus Mozart singen, die allesamt auf mythische Stoffe bzw. Personen Bezug nehmen.
Vesselina Kasarova gehört trotz ihres weltweiten Erfolgs
zu den wenigen Gesangsstars, die ein durchaus kritisches
Verhältnis zum Musik- und Opernbetrieb der Gegenwart
haben. In einem Interview mit der Wochenzeitung DIE
ZEIT bekannte sie: „Ich bin keine dieser sogenannten Diven, denen man ein x-beliebiges Image verpasst. Ich bin
kein Produkt. Ich bin ich und so authentisch wie möglich. Zu diesem Kern vorzudringen ist übrigens nicht immer angenehm. Ansonsten möchte ich, dass ein Regisseur
mich als Künstlerin ernst nimmt. Dass er gut vorbereitet
zur ersten Probe kommt, dass er weiß, was er will, dass er
keine Angst hat, weder vor mir noch vor der Musik, und
dass er sein Handwerk beherrscht. Ich bin Vesselina, und
ich will arbeiten. Warum sollte ich mir sonst vier Wochen
Zeit nehmen?“
Begleitet wird Vesselina Kasarova von der Kammerphilharmonie Amadé unter der Leitung von Frieder Obstfeld.
„Eine Klasse für sich”, urteilt die Kritik und hebt dabei die
kammermusikalische Sprühkraft, die exzellente Klangbalance, den glockenreinen Orchesterton sowie die Intensität und Transparenz des Orchesterklanges hervor. Die
Kammerphilharmonie Amadé verfolgt unter der Leitung
von Frieder Obstfeld die Idee einer „Orchesterakademie“
und setzt damit einen künstlerisch-pädagogischen Impuls
fort, der durch Sándor Végh bei seiner Arbeit mit der Camerata Academica Salzburg Maßstäbe gesetzt hat.
Vesselina Kasarova
SA 11.06 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
CANTUS II – Orpheus
und seine Kithara
Zum Spielzeitthema Mythos und Gegenwart hat der französische Komponist Thierry Escaich im Auftrag
von Bayer Kultur ein Werk für Harfe solo geschrieben. Solistin bei der Uraufführung ist Isabelle Moretti.
Text: Volker Mattern · Foto: Sébastien Erome
Thierry Escaich
Thierry Escaich wurde am 8. Mai 1965 in Nogent-surMarne geboren. Er studierte am Conservatoire national
supérieur de musique in Paris, wo er nicht weniger als acht
erste Preise errang, und zwar in Harmonielehre, Kontrapunkt, Fuge, Orgelimprovisation, Analyse, Komposition
und Orchestrierung. Er gewann bedeutende internationale
Kompositions- und Improvisationspreise und ist seit 1992
als Professor für Fugenkomposition am Pariser Conservatoire tätig und wirkt außerdem als Organist an SaintEtienne-du-Mont in Paris, der früheren Wirkungsstätte
von Maurice Duruflé und seiner Frau Marie-Madeleine.
Neben diesen Ämtern ist Thierry Escaich ein international gefragter Komponist und Konzertorganist. Er gilt als
einer der wichtigsten Vertreter der Orgelimprovisation
unserer Zeit.
2005 schrieb er CANTUS I für Cello solo. Isabelle Moretti kennt Thierry Escaich und schätzt insbesondere seine Orgelwerke außerordentlich. Es war ihre Idee, an ihn
eine Auftragskomposition zu vergeben. Und Bayer Kultur
steuerte das Thema „Orpheus und die Harfe“ (die ja auch
Isabelle Morettis Instrument ist) bei. Musikwissenschaftler werden jetzt sofort einwenden: „Moment, bitte! Orpheus spielte Kithara und das ist kein Harfeninstrument,
sondern eine Lyra.“ Richtig, aber da die moderne Harfe
klanglich der Lyra sicherlich nahesteht, sei diese „Vereinfachung“ hier gestattet.
Isabelle Moretti ist eine absolute Meisterin ihres Instruments. Mit ihrer strahlenden, begeisternden Persönlichkeit
und ihrem natürlichen Wesen entlockt sie ihrem Instrument eine unnachahmliche klangliche Aura: großmütig,
ehrlich, erhaben. Schon immer war auch sie vom Mythos
um Orpheus und seinem meisterhaften Spiel auf der Kithara fasziniert. Und sie war überzeugt, dass Thierry Escaich
genau der Richtige für eine zeitgenössische Komposition zu
diesem Thema ist. Vor wenigen Tagen berichtete sie uns enthusiastisch: „Und so ist es tatsächlich! Das Stück ist sehr
stark (und schwierig!) und ich bin sehr glücklich darüber!“
Sie dürfen sich also auf eine sehr spannende Uraufführung
von CANTUS II für Harfe solo im Bayer Kulturhaus freuen, die in enger Symbiose von Komponist und Interpretin
entstanden ist. Das Stück trägt übrigens den Untertitel Le
voyage und bezieht sich damit auf die lange und persönlichkeitsprägende Reise von Orpheus, die der Komponist in der
Form einer Passacaglia erzählt, der aber – kontrastierend zu
dieser strengen Variationsform – eine sehr freie Introduktion vorausgeht.
Auch François Leleux – mit dem Isabelle Moretti schon
seit Jahren immer wieder zusammen konzertiert – steuert
eine mythische Episode in dem abwechslungsreichen Programm für Oboe und Harfe bei, nämlich Benjamin Brittens Sechs Metamorphosen nach Ovid für Oboe solo.
Wie Isabelle Moretti ist auch François Leleux ein Ausnahmetalent auf seinem Instrument. Schon mit 18 Jahren wurde er Solo-Oboist der Pariser Oper und drei Jahre später
in die gleiche Position beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Lorin Maazel berufen. Seit 2003
ist François Leleux Solo-Oboist des Chamber Orchestra
of Europe und seit 2004 zugleich Professor für Oboe an
der Hochschule für Musik und Theater in München.
Isabelle Moretti | François Leleux
DO 19.05 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 20.05 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld
Das Bayer Kultur-Magazin
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Das Bayer Kultur-Magazin
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Vom Computer auf
die Bühne
Musik aus Computerspielen erfreut sich auch im Konzertsaal immer größerer Beliebtheit –
die Bayer Philharmoniker zeigen in einem Konzert warum.
Text: Thomas Böcker · Artwork: Nintendo
Wer mit Musik aus Computer- und Videospielen, kurz
Spielemusik, enervierende Pieptöne aus der Anfangszeit
einer recht jungen Unterhaltungsindustrie verbindet, muss
sich eines Besseren belehren lassen. Längst haben die
Soundtracks zur Interaktion auf dem Bildschirm Popularität und Salonfähigkeit erreicht.
Wo einst einzelne Programmierer die Spiele im Alleingang
erschufen und die Soundchips der Computer und Konsolen durch Tüftelei selbst zum Klingen brachten, arbeiten
heute ganze Mannschaften in 100er-Stärken mit Millionenbudgets. Programmierer, Grafiker, Schriftsteller und
Komponisten kreieren Gesamtkunstwerke. Orchester und
Chöre werden engagiert, um die virtuellen Schauplätze zu
untermalen, um das Spielgefühl zu intensivieren, um emotionale Bindungen zu den Protagonisten zu ermöglichen.
Multimediale Welten, welche die Spieler in Titeln wie The
Legend of Zelda oder Final Fantasy für viele Stunden packen, mitreißen, berühren.
Für die Qualität der Musik spricht, dass sie außerhalb des
heimischen Wohnzimmers ebenfalls funktioniert – durch
klassische Leitmotive und eingängige Melodien. Längst ist
Spielemusik nicht mehr das Gör, das neidisch auf den großen Bruder Filmmusik schielt. Oft genug trifft man sich auf
Augenhöhe, mehr und mehr Tonsetzer aus Hollywood schreiben mittlerweile sowohl für Filme als auch für Spiele die
Soundtracks. Spielemusik macht die Komponisten zu Stars:
Größen wie Koji Kondo und Nobuo Uematsu haben eigene
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Fanclubs. CD-Veröffentlichungen der Final Fantasy-Reihe
erfreuen sich größter Beliebtheit und verkaufen nicht selten 100.000 oder 200.000 Einheiten. Nobuo Uematsu, der
Schöpfer dieser Melodien, wurde jüngst vom TIME-Magazin als einer der 100 musikalischen Innovatoren unserer
Zeit anerkannt. Auch Traditions-Labels der Klassik wie
Deutsche Grammophon und DECCA bleibt all das nicht
verborgen: beide haben Spielemusik im Programm.
Die Generation PlayStation trifft sich heute im Konzertsaal
– um gemeinsam zu erleben, wie renommierte Orchester
die beliebten Partituren aufführen. Und wenngleich es seit
Ende der 1980er Jahre ausschließlich Japan war, wo Spielemusikklänge so präsentiert wurden, zog Deutschland 2003
als erstes Land nach. Im ehrwürdigen Leipziger Gewandhaus zelebrierte die Games Convention ihre jährlichen
Eröffnungsveranstaltungen in feierlichem Rahmen. Und
brachte damit den Stein ins Rollen: ähnliche Veranstaltungen boomten daraufhin in aller Welt. Auch das WDR
Rundfunkorchester hat sich diesem Trend angeschlossen,
brachte das Konzept aus Leipzig nach Köln und verhalf
ihm damit zum endgültigen Durchbruch. Die Veranstaltungen stoßen auf restlose Begeisterung; mit Fans, die aus
Deutschland, Finnland, Schweden, England, Frankreich,
Japan und den USA anreisen, um live dabei zu sein. Dort
zu sein, wo die Musik herausgelöst aus virtuellen Welten
von einem klassischen Orchester interpretiert wird.
Doch egal, ob ausverkaufte Häuser wie die Kölner Philharmonie, das Opernhaus in Sydney, die Royal Albert Hall in
London oder das Konzerthaus Stockholm: Die Säle sind
gefüllt mit Besuchern, die gebannt den Orchesterklängen
lauschen und während der Aufführung kaum zu atmen wagen. Sie haben diese Musik verinnerlicht und wollen keine
Nuance verpassen. Nur, um nach dem Verhallen der letzten
Note in tosenden Applaus auszubrechen und den beteiligten
Künstlern Respekt zu zollen. Von einem solchen Publikum
träumt ein Konzertveranstalter und es ist der ersten Veranstaltung von Bayer Kultur im Leverkusener Kulturhaus zu
wünschen, dass auch hier die skizzierte Erfolgsgeschichte
fortgeschrieben wird.
Computerspiel-Sounds live in concert
DI 07.06 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Impressum
10
Mai/Juni 11
Herausgeber: Bayer AG Communications | Bayer Kultur
Verantwortlich: Dr. Volker Mattern
Redaktion: Silke Schenk
Texte: Katja Schneider Mythos im Tanz (Originalbeitrag);
Reinhardt Friese Der Mythos der wahren Liebe (Originalbeitrag);
Thomas Böker Vom Computer auf die Bühne (Originalbeitrag);
das Interview auf S. 8/9 ist ein Auszug aus dem Programmheft der
Uraufführung im Mai 2010.
Weitere Texte: Volker Mattern, Reiner Ernst Ohle, Annika Stoiber,
Bettina Welzel
Redaktionelle Mitarbeit: Regina Bernt, Carolin Sturm, Birgit Veddeler,
Rike Zoebelein
Designkonzept: Büro Kubitza, Leverkusen
Layout und Realisation: wedeldesign.foto
Titelbild: Laurent Philippe
Bildnachweis S. 2: Mitja Arzensek
Bildnachweis S. 4/5: Aus dem Bestand
E.O. Hoppé: Studies from the Russian
Ballet, 1913. © E.O. Hoppé Estate
Collection /Curatorial Assistance,
Inc. of Deutsches Tanzarchiv Köln
Druck: Ollig-Druck, Köln
Auflage: 3.000
© Bayer AG Communications | Bayer Kultur 2011
Kulturkalender
Mai.11
SO 01.05 16:00 ZauberEi
-8+x
BK
MO 02.05 20:00 Florian Uhlig
KL
BK
DI 03.05 20:00 Florian Uhlig
KL
Wu
DO 05.05 20:00 Lucia und der Sex
FILM
FO
FR 06.05 19:00 Coup de Cœur Bayer 2011
Mplus
Zo
SO 08.05 11:00 Jugend musiziert
KLM
Q26
SO 08.05 11:00 Vernissage: KHS Münster
KUNST
BK
SO 08.05 18:00 Bayer Philharmoniker
SK
FO
DO 12.05 20:00 Frühling, Sommer, Herbst und Winter FILM
FO
DO 19.05 20:00 Isabelle Moretti | François Leleux
KM
BK
DO 19.05 20:00 Tango Lesson
FILM
FO
FR 20.05 20:00 Isabelle Moretti | François Leleux
KM
Kr
MO 23.05 20:00 Die Orestie
SCHk
BK
DO 26.05 20:00Rainer Koch
Talk
Kul
DO 26.05 20:00 Finnischer Tango
FILM
FO
SA 28.05 15:00 Der Hobbit
-8+x
BK
SA 28.05 20:00 One Touch of Venus Premiere
BB
BK
SO 29.05 18:00 One Touch of Venus
BB
BK
SA 04.06 20:00 Punch & Judy in Afghanistan
Studio
BK
SO 05.06 11:00 Leverkusener Akkordeonmafia
KLM
Q26
SO 05.06 11:00 Workshop Puppenspiel
Mm!
BK
Juni.11
DI 07.06 20:00 Computerspiel-Sounds live in concert -16+x
BK
DO 09.06 20:00 Cie Montalvo | Hervieu: Orphée
TANZ | -16+x FO
SA 11.06 20:00 Vesselina Kasarova
Pas
BK
DO 16.06 20:00 4 Minuten
FILM
FO
MO 20.06 20:00 Michael Endres
KL
BK
DI 21.06 20:00 Michael Endres
KL
Wu
Änderungen vorbehalten!
Karten
Karten-/Abonnementbüro im Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Öffnungszeiten: MO-DO 9:00-16:00 | FR 9:00-13:00
Telefon 0214.30-41283/84 | Telefax 0214.30-41285
Kurzparkmöglichkeit (15 Min.) für Kunden des Kartenbüros vor der Kulisse.
Abendkassen je 1 Std. vor Veranstaltungsbeginn
Bayer Kulturhaus, Nobelstraße 37, 51373 Leverkusen | Telefon 0214.30-65973
Forum, Am Büchelter Hof, 51373 Leverkusen | Telefon 0214.406-4157
Redaktion KUNSTstoff
c/o Bayer Kultur
Kaiser-Wilhelm-Allee |
Gebäude Q 26 | 51368 Leverkusen
Telefon 0214.30-41277 | Telefax 0214.30-41282
kultur.bayer.de