Gemeindefinanzen Nesselwangs Etat ist besser als erwartet Seite 26 FREITAG, 10. FEBRUAR 2017 AZ ... Füssener Blatt Eishockey Internationale Truppe wartet auf den EVP Seite 29 25 www.allin.de NR. 34 Allianz für Elektromobilität Tote Hosen kommen nicht nach Füssen Umweltschutz Initiative möchte Füssener Hoteliers dafür gewinnen, E-Autos in ihren Betrieben einzusetzen VON KATHARINA MÜLLER Füssen Mit einer „Allianz für Elektromobilität“ möchte Tourismusdirektor Stefan Fredlmeier die heimischen Gastgeber dafür gewinnen, in ihren Betrieben Elektroautos einzusetzen. Dabei arbeitet Füssen Tourismus und Marketing (FTM) mit den Elektrizitätswerken Reutte (EWR) und den örtlichen Autohäusern Heuberger, Medele und Mendler zusammen. Alle notwendigen Partner stehen vor Ort zur Verfügung, betonte Stefan Fredlmeier bei einem Pressetermin gestern im Klosterhof St. Mang. Dies sei ein weiterer Schritt, um sich für nachhaltige Mobilität einzusetzen. Den ersten habe man mit „allgäumobil im Schlosspark“, der kostenlosen Nutzung von Bus und Bahn für Gäste mit elektronischer Gästekarte, unternommen. „Die Verkehrsproblematik in Füssen können wir von Touristikerseite her zwar nicht lösen, wir wollen aber ein Zeichen setzen für das Zukunftsthema Elektromobilität“, sagte Fredlmeier. Um die Natur und die Allgäuer Landschaft zu schützen, die die Besucher so schätzen, müsse man verantwortungsbewusst unterwegs sein. Deshalb habe auch FTM ein Elektroauto angeschafft: „Zur heilen Welt gehört auch immissionsfreie Mobilität“, sagte der Tourismuschef. Mit gutem Beispiel vorangehen dabei seit Jahren die Hoteliers Andreas und Heike Eggensberger sowie Wolfgang Sommer. Sie stellen Mitarbeitern und Gästen Elektroautos sowie Ladestationen zur Verfügung. „Das wird stark genutzt“, sagt Andreas Eggensberger. „Wir Füssen Tourismus und Marketing macht in Zusammenarbeit mit den Elektrizitätswerken Reutte (EWR) und den örtlichen Autohäusern Heuberger, Medele und Mendler Ho teliers auf das Thema EMobilität aufmerksam. Sie sollen für immissionsfreie Fahrzeuge begeistert werden. Foto: Katharina Müller haben eine Türöffnerfunktion“, fügte seine Frau hinzu. Denn im Alltag nehme sich kaum einer die Zeit, ein Elektroauto zu testen. Wenn es aber unverbindlich und unkompliziert während eines Hotelaufenthaltes gehe, machen das einige: „Und wer es probiert, ist begeistert.“ Die Eggensbergers leasen derzeit zum Beispiel auch mit Unterstützung der Genossenschaft „E-Mobilität für alle“ ein Fahrzeug für einen Mitarbeiter, der 70 Kilometer entfernt wohnt. Das sei gut für die CO2-Bilanz und der Mitarbeiter brauche kein eigenes Auto, erklärte Andreas Eggensberger. „Die E-Mobilität ist definitiv angekommen“, betonte auch Alexander Berndt vom Autohaus Heuberger. Die Elektroautos seien inzwischen „vollwertige Fahrzeuge“, mit denen auch eine ganze Familie problemlos mit Gepäck unterwegs sein könne, sagte Maximilian Eichstetter vom Autohaus Medele. Ein Problem, das trotzdem viele abschreckt, ist die Reichweite der Elektrofahrzeuge. Das Thema Ladeinfrastruktur sei deshalb eine Herausforderung, sagte EWR-Geschäftsführer Dr. Christoph Hilz. Für das Versorgungsgebiet in Tirol und im Altlandkreis Füssen habe man aber bereits einen Plan: „In den nächsten zwei bis drei Jahren bauen wir 20 öffentliche Ladestationen.“ Es sei toll, wenn Regionen so etwas aufbauen, sagte eine Schweizerin, die derzeit im Biohotel Eggensberger Urlaub macht, und begeisterte Elektroauto-Nutzerin ist: „Je mehr Infrastruktur vorhanden ist, desto mehr wird sie genutzt.“ Problematisch sei jedoch, dass nicht überall mit der gleichen Karte oder App Strom getankt werden könne, merkte ihr Mann an. Füssen „Es hat nicht sollen sein.“ Thomas Scheibel zeigte sich etwas enttäuscht, nachdem er gestern eine E-Mail der Toten Hosen erhalten hatte. Denn es war die Absage zur Füssener Bewerbung um ein Konzert der Punkrocker. Wie berichtet, hatte der Stadtrat – unterstützt von vielen Kindern und Jugendlichen – deren Song „Tage wie diese“ im Kaisersaal gesungen und sich mit einem Video um ein Konzert beworben. Scheibel will nun mit der Stadt prüfen, ob es Alternativen gibt. Die Idee, den Stadtrat auf die Bühne zu schicken, hatte Scheibel. Der Füssener, der sich in vorderster Front für einen Skatepark engagiert, hatte Mitte November vorgeschlagen, ein Event für die Jugendlichen in die Kleinstadt zu holen: Eines der Wohnzimmerkonzerte, die die Toten Hosen regelmäßig in ganz Deutschland geben. Die Kommunalpolitiker willigten sofort ein. Nun kam die Absage der Toten Hosen, die sich alle Bewerbungsvideos angesehen hatten. Man könne in diesem Jahr „nur ein gutes Dutzend solcher Konzerte spielen, daher müssen wir sehr vielen Bewerbern eine Absage erteilen“, teilte die Gruppe mit. Dazu gehöre leider auch die Füssener Bewerbung. Scheibel will sich trotz der Absage „nicht entmutigen“ lassen. Die Aktion mit dem Stadtrat war „ein toller Erfolg“, verweist er auf das überregionale Medienecho. Er will prüfen, ob man nicht ein anderes Konzert für die Jugendlichen in Füssen organisieren kann. Wenngleich dies wahrscheinlich erst im nächsten Jahr klappen könne. (hs) Polizeibericht » FÜSSEN UND UMGEBUNG Tumult auf offener Straße Gericht Zwei Asylbewerber vom Vorwurf der Körperverletzung freigesprochen. Zweifel am Ablauf der Schlägerei in Füssen VON BARBARA BESTLE Bürgermeister Paul Iacob (rechts) freut sich mit den Kommandanten (von links) Bernhard Schneider, Harald Keller und Thomas Roth, dass die Feuerwehrleute mit neuen Helmen ausgerüstet werden konnten. Foto: Werner Hacker Neue Helme für drei Feuerwehren Ersatz Verschleiß des 40 Jahre alten Vorgängermodells unübersehbar Füssen 180 neue Helme sind jetzt an die Feuerwehrleute aus Füssen, Weißensee und Hopfen am See verteilt worden. Wie der Füssener Kommandant Thomas Roth bei der Übergabe durch Bürgermeister Paul Iacob sagte, waren die Helme, die nun alle ausgemustert worden sind, „über 40 Jahre zu unserer Sicherheit im Einsatz. Bei unseren regelmäßigen Treffen war klar, dass wir unbedingt neue Helme brauchen. Diesen Wunsch von uns drei Kommandanten hat das Rathaus gern erfüllt.“ Ausgegeben wurden die noch in Kartons verpackten Helme im Rahmen einer Unterrichts- und Praxiseinheit, zu der sich in der Füssener Feuerwache viele Freiwillige versammelt hatten. Zu Beginn geehrt wurde Marion Stark, die dieses Ehrenamt nunmehr schon seit 20 Jahren ausübt. Jeder Helm – Kostenpunkt 125 Euro – erfüllt die heute geltenden Sicherheitsstandards und ist verstellbar. „Dadurch fühlt sich jeder von uns gut und sicher“, sagte Kommandant Harald Keller aus Hopfen. Dies bestätigte Bernhard Schneider, sein Kollege aus Weißensee. Der unübersehbare Verschleiß der alten Helme „machte ein Handeln unbedingt erforderlich“, unterstrich der Bürgermeister. Jede Freiwillige Feuerwehr müsse so ausgestattet sein, „dass ihre eigene Sicherheit gewährleistet ist“, sagte Iacob. „Wir haben uns solche Helme ausgesucht, die für den Einsatz top sind. Es ging uns nicht um ein besonderes Design. Schön sind wir selber“, kommentierte Roth gut gelaunt die Übergabe. (ha) Füssen Der Anklagevorwurf gegen zwei 21-jährige Asylbewerber aus Eritrea war gravierend und hätte im Fall einer Verurteilung wohl Freiheitsstrafen zur Folge gehabt: Die jungen Männer sollen im August 2016 in Füssen einen 32-jährigen Ostallgäuer auf offener Straße zusammengeschlagen haben. Das Kaufbeurer Jugendschöffengericht hatte allerdings Zweifel, ob sich der nächtliche Vorfall tatsächlich so abgespielt hatte. Laut den Aussagen von drei unbeteiligten Zeuginnen hatte es sich zumindest gegen Ende des Konflikts um einen Kampf zwischen dem Geschädigten und einem Angeklagten gehandelt. Der zweite Asylbewerber war zu diesem Zeitpunkt offenbar nicht mehr vor Ort. Die Angeklagten wurden jetzt vom Vorwurf der gemeinschaftlichen, gefährlichen Körperverletzung freigesprochen. Was blieb, war ein Faustschlag, den einer dem Geschädigten zu Beginn des Konflikts verpasst hatte. Der junge Mann wurde der vorsätzlichen Körperverletzung schuldig gesprochen, richterlich verwarnt und zu 80 sozialen Arbeitsstunden verurteilt. Weil er zur Tatzeit noch nicht 21 Jahre alt war und bei ihm Reifeverzögerungen nicht ausgeschlossen werden konnten, kam bei ihm das Jugendstrafrecht zur Anwendung. Die Urteile sind rechtskräftig. einer der Angeklagten habe ihr ans Gesäß gefasst. Ihr Bekannter, der sich nach eigenen Angaben auf der anderen Straßenseite befand, hatte dies nicht gesehen, aber den Eindruck gehabt, dass die Frau Hilfe brauche. Er sei dazwischen gegangen und dann von den Angeklagten „ziemlich schnell“ mit Faustschlägen und Fußtritten traktiert worden. Letztere seien gezielt gegen seinen Kopf gegangen, während er bereits am Boden lag. Als ihm kurz die Flucht gelang, sei er eingeholt und wieder attackiert worden. Er habe „wirklich Todesangst“ gehabt, betonte der Ostallgäuer. Der ermittelnde Polizist ging vor Gericht davon aus, dass der Mann die Situation wohl tatsächlich so empfunden hatte. Der Beamte bezweifelte allerdings, ob die Tätlichkeiten wirklich so massiv waren, wie geschildert. Seiner Einschätzung nach wäre der Geschädigte dann „wohl nicht mehr am Leben gewesen.“ Der Ostallgäuer erlitt Prellungen, ein blaues Auge und leidet nach eigenen Angaben auch unter seelischen Problemen. Letztlich entscheidend für den Ausgang des Verfahrens waren die Angaben der drei jungen Frauen, die damals zufällig einen Teil der Auseinandersetzung beobachtet hatten. Alle drei schilderten eine Schlägerei zwischen dem Ostallgäuer und einem dunkelhäutigen, jungen Mann. Beide Kontrahenten hätten provoziert und zugeschlagen. Der Kampf sei „quasi Foto: Alexander Kaya ausgeglichen“ gewesen. Dass es damals eine Schlägerei gegeben hatte, stand vor Gericht fest. Über das genaue Geschehen gingen die Schilderungen der Beteiligten, die damals mehrheitlich nicht nüchtern waren, allerdings weit auseinander – auch, was den Auslöser des Konflikts anging. Die Angeklagten gaben an, sie seien von dem Ostallgäuer als „faule Ausländer“ beschimpft worden – was dieser entschieden bestritt. Die damalige Begleiterin des Mannes erklärte als Zeugin, FÜSSEN Vorfahrt missachtet: Radfahrer leicht verletzt Am frühen Mittwochmorgen ist bei einem Verkehrsunfall in der Kemptener Straße in Füssen ein Radfahrer leicht verletzt worden. Wie die Polizei mitteilt, übersah ein 36-jähriger Autofahrer in einem Kreuzungsbereich den vorfahrtsberechtigten Radfahrer auf dem Radweg. Beim Zusammenstoß mit dem Pkw wurde der 28-jährige Radfahrer leicht am Oberschenkel verletzt. Der Autofahrer erklärte sich sofort bereit, den Verletzten ins Krankenhaus zu fahren. Anschließend kamen die beiden Unfallbeteiligten zur Polizeiinspektion Füssen, um den Vorfall zu melden. (p) Lokales in Kürze FÜSSEN SPDStammtisch dreht sich um Martin Schulz Seit der Ankündigung von Martin Schulz, sich um das Amt des Kanzlers bewerben zu wollen, befindet sich die SPD laut Umfragen bundesweit im Aufwind. Darum dreht sich auch der erste Stammtisch der Füssener SPD in diesem Jahr: Am Samstag, 11. Februar, wollen die Genossen ab 19.30 Uhr in den Ritter-Stuben mit Bürgern diskutieren, wie der Kanzlerkandidat ankommt und ob sich die generell verbesserte Stimmung für die SPD auch im Allgäu auswirkt. (az) So erreichen Sie uns Redaktion Füssen: Telefon 0 83 62/50 7971 Telefax 0 83 62/50 7910 EMail: [email protected] I
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