GEMEINDEBRIEF EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE NELLINGEN Auf dem Weg zum Reformationsjubiläum AUSGABE FEBRUAR / MÄRZ 2017 ÜBERBLICK Seite 3 Liebe Leserinnen, liebe Leser Seite 4 Lange Luthernacht—Denk mal nach mit Luther Seite 8 Du siehst mich—Kirchentag und Reformationsjubiläum Seite 10 Aus dem Kirchengemeinderat—Schließung des Kindergartens EugenSchumacher-Straße Seite 12 Freud und Leid Seite 13 Gottesdienste in der Karwoche und Osterzeit Seite 14 Luther und die Juden—Ausstellung Seite 16 Passionsandachten Seite 17 Glaubenskurs Seite 19 Weltgebetstag IMPRESSUM Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Nellingen, erscheint fünfmal im Jahr, Auflage 2.500 Exemplare Redaktionsteam Fotos Adressen Pfarrer Hans-Ulrich Winkler, Klosterhof 11/1, Tel. 3411304 Pfarrerin Cornelia Krause, Riegelstr. 52, Tel. 343305 Diakonin Rita Clemens, Riegelstr. 52, Tel. 0162 2847755 2. Vors. des KGR Manfred Bretschneider, Riegelstr. 6/2, Tel. 3400117 Gemeindebüro, Frau Sachs, Klosterhof 11/1, Tel. 3411304 Kirchenpflege, Frau Kaiser, Klosterhof 11/1, Tel. 3411304 Pfarrbüro am Martin-Luther-Haus, Frau Jüngling 343305 Säle und Kirche, Mesnerin, Frau Liedle, Tel. 3481863 Eugen-Schumacher-Gemeindehaus, Frau Rotter, Tel.343764 Martin-Luther-Haus, Frau Harport, Tel. 349404 Konto KSK Esslingen, IBAN: DE29611500200000907921 Volksbank Esslingen, IBAN: DE94611901100010713000 www.evkinellingen.de. Dort finden Sie auch die email-Adressen zu den obigen Kontakten. Homepage: 2 Ina Breuninger-Schmid, Manfred Bretschneider, Maike Kramer, Gabriele Maria Mauz, Pfr. Hans-Ulrich Winkler Seite 1 und 9: r2017.org, sonstige privat IM BLICKPUNKT teilnehmen. Wollen Sie diese Chance und Gelegenheit wahrnehmen? Liebe Leserinnen und Leser, mit dieser Ausgabe des Gemeindebriefs sind wir mittendrin in den Feierlichkeiten zu 500 Jahre Reformation. Gefeiert werden soll nicht die Trennung sondern das Neue! Erleben konnten wir das schon bei der Langen-Luthernacht, in die uns Cornelia Krause mitnimmt und auf den nächten Seiten teilhaben lässt. An vielen Orten, an denen Martin Luther wirkte, finden, in der Tradition der regionalen Kirchentage in der DDR, Kirchentage am Wege statt. In jeder Stadt wird ein vielfältiges Programm geboten; parallel dazu findet in Berlin der Deutsche Evangelische Kirchentag statt. Einmal in 500 Jahren am Reformationsjubiläum In Nellingen laden wir ein im Glaubenskurs „Stufen des Lebens“ die Spuren des Glaubens im Alltag zu entdecken. Mit den Schattenseiten der Reformation beschäftigen sich die Passionsandachten und an Ostern feiern wir die Lebendigkeit des Glaubens und die frohe Botschaft von der Auferstehung Jesu. Reformation bedeutet auch Veränderung. Der Kirchengemeinderat musste sich mit der Zukunft des EugenSchumacher-Kindergartens beschäftigen. Mit dem Weltgebetstag blicken wir dann noch weit über den Kirchturm hinaus. So freuen wir uns, Ihnen bei der ein oder anderen Gelegenheit zu begegnen. Für das Redaktionsteam Manfred Bretschneider Luther 360“ Panorama von Yadegard Asisi in Wittenberg 3 IM BLICKPUNKT men – er hatte von seiner Wolke auf der Empore aus das Geschehen rund um seine Person kritisch verfolgt. Dann gab „Luther“ mit seinem Barrett auf dem Kopf bei dem fröhlichen Empfang so manchen Tisch-Spruch von sich. Liebe Leserinnen und Leser! Wie Sie sehen, wird hier etwas gespielt! Tür auf zur Reformation – mit diesem Motto hatte die Evangelische Kirchengemeinde Nellingen zu einer LangenLuther-Nacht eingeladen. Bis um Mitternacht waren etwa hundert Menschen in der St. Blasius-Kirche am Feiern, Nachdenken und Spielen. Darunter viele Gäste aus der katholischen und methodistischen Kirche sowie den umliegenden Stadtteilen Ostfilderns. Schon beim Gottesdienst war Beteiligung und Mitwirkung angesagt. Fünf Nellinger Gruppen stellten mit selbst erarbeiteten, kreativen und informativen Rollenspielen fünf biografische Situationen aus Luthers Leben nach: das Gelübde im Gewitter (Männervesper), der Thesenanschlag (CVJM Nellingen), der Reichstag zu Worms (Kirchengemeinderat), die Übersetzung des Neuen Testaments auf der Wartburg (ein Hauskreis) und die ehemalige Nonne Katharina von Bora, Luthers Ehefrau (Frauentreff). Als zum anschließenden liebevoll vorbereiteten kleinen Vesper eingeladen wurde, beschloss auch Martin Luther alias Pfarrer Hans-Ulrich Winkler nach unten zu kom- 4 Um 21 Uhr begann das Konzert des Duos spiritual j azz: Uli Gutscher (Jazzposaune) aus Stuttgart und Tilman Jäger (Jazzklavier) aus München stellten mit berührenden und mitreißenden Klängen neben die Klage den Reigen, neben das Verlangen nach Trost den Tanz. IM BLICKPUNKT Ein Denk-Mal für unsere heutige Zeit zu setzen, war das Anliegen für eine große Spiel-Aktion, die der Pfarrer und Theaterpädagoge Ralf Vogel mit den durchweg motivierten Nellinger Gästen durchführte. Nach einer kurzen Vorbereitungszeit stellten die fünf ad hoc gebildeten Gruppen ihre Standbilder zu den oben genannten Szenen auf: Die Blitze kamen beim Gewittererlebnis nicht mehr nur aus dem Himmel, sondern Bedrohungen aller Art legten dem Lutherdarsteller nahe, sich an etwas festzuhalten. An was halten wir uns fest? Wie ein Lauffeuer verbreiteten sich Gute Nachrichten nun nicht mehr per Hammerschlag an der Kirchentür, sondern auf den Handys. Bekommen und senden wir genug solcher Nachrichten um mutig und mit Freude durchs Leben zu gehen? Welche Nachrichten brauchen wir so dringend wie das tägliche Brot? 5 IM BLICKPUNKT Standhaft und beharrlich zu bleiben, war für die LutherDarstellerin in der ReichstagsSzene ganz schön schwierig, wurde sie doch von allen möglichen sich widersprechenden Zugkräften vereinnahmt, von anderen bedroht. Wo sind wir herausgefordert – was droht uns zu zerreißen? Menschen stellten die Wartburg um den Bibel studierenden Luther dar und die Anwesenden fragten sich: welche Schutzräume brauchen wir heute um inspiriert zu werden vom Wort Gottes? Wie erfahren wir Gottes Willen für die heutige Zeit? 6 IM BLICKPUNKT Welche Gemeinschaften, familiäre und andere wie zum Beispiel Chöre, Hauskreise, Freunde, tragen den Menschen in einer guten Weise durch das Leben? Wie gelingt es in solchen Gemeinschaften offen und einladend zu bleiben für diejenigen, die auch noch dazu kommen möchten? Aus der Biografie Luthers heraus sind uns lebendige Denk-Male gelungen. Sie zeigten, dass wir in die Auseinandersetzung mit dem Leben des Reformators eintreten und dabei für uns heute wesentliche Fragen – und Antworten finden können. Es geht ja nicht darum, Luther ein neues Denkmal zu setzen. Vielmehr kann das Leben Luthers wie eine Tür sein zu den Quellen, auf die Luther nicht müde wurde hinzuweisen. Denk-mal nach mit Luther. Lies, was ihn und viele befreite. Zum Beispiel dies: „Einen anderen Grund kann niemand legen, als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“ Dieser Spruch des Reformationstages (aus 1. Korinther 3,11) könnte auch der Maßstab des Reformationsjahres werden, meint Ihre Pfarrerin 7 IM BLICKPUNKT Kirchentag Berlin/Wittenberg 24.-28.5.2017 Der Kirchentag ist Teil der Feierlichkeiten zum 500. Reformationsjubiläum. Der Schlussgottesdienst des Kirchentages in Berlin – Wittenberg 2017 wird als großer Festgottesdienst des Reformationssommers in Lutherstadt Wittenberg gefeiert. Zu diesem Festgottesdienst sind nicht nur die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kirchentages eingeladen. Die Festgemeinde kommt aus allen Himmelsrichtungen zusammen. Vor allem von den „sechs Kirchentagen auf dem Weg“, die parallel zum Berliner Kirchentag in Leipzig, Magdeburg, Erfurt, Jena/Weimar, Dessau-Roßlau und Halle/Eisleben vom 25.-28. Mai 2017 stattfinden. 8 Die Evangelische Kirchengemeinde lädt zur Teilnahme und zum Mitfeiern an diesem Jubiläum ein. In der Hauptstadt Berlin wird der Kirchentag zu einem Festival zum Mitgestalten … mit mehr als 2500 Einzelveranstaltungen. Hier findest du Konzerte, Theater und viel Kultur – weitgehend von den Teilnehmenden selbst verantwortet. In Podien, Vorträgen und Workshops füllen bekannte und weniger bekannte Referentinnen und Referenten mit viel Publi- kumsbeteiligung das Motto „Du siehst mich“ mit Leben. Kirchentagsbesuchende dürfen gespannt sein auf Bibelarbeiten z.B. von Frank-Walter Steinmeier, Katrin GöringEckardt, Thomas de Maizière, Martina Münch und Wolfgang Schäuble, Hannelore Kraft oder Winfried Kretschmann. Kabarettistisch und musikalisch sind erneut Eckart von Hirschhausen und Wise Guy Edzard „Eddi“ Hüneke als Bibelarbeiter dabei. Wir starten am Mittwoch 24.5.2017 um 5.30 Uhr und sind nach dem Festgottesdienst am späten Abend des 28.5. wieder zuhause. Sind Sie dabei, bei diesem in 500 Jahren einmaligen Event ? Kosten Dauerkarte 98,- EUR ermäßigte Dauerkarte 54,- EUR Familiendauerkarte 158,- EUR Förderkarte 26,.-EUR Vermittlung eines Privatquartiers oder Frühstück im Gemeinschaftsquartier 21,-EUR Unterbringung in Hotel / Pension auf Anfrage Organisationskosten 5,-EUR Fahrtkosten 80,-EUR 40.-EUR Zuschuss der Kirchengemeinde für Nichtverdienende Schüler/ Studenten Anreise mit IC, Rückreise mit Bus Anmeldung möglichst bis 25. Februar— bei Familie Bretschneider oder einem der Pfarrämter. Anmeldeformular unter www.evkinelingen.de IM BLICKPUNKT Himmelfahrtswochenende 2017 Kirchentag—Gemeinschaft erleben, Vergewissern des Glaubens. Es gibt noch viele Menschen, denen der Glaube an Jesus wichtig ist. (auch wenn in Berlin gerademal 18 % evangelisch und 9% katholisch sind.) Sich treffen, miteinander essen und feiern, diskutieren und staunen, dabei die Gastfreundschaft in Mitteldeutschland erleben: bei sechs Kirchentagen auf dem Weg ab dem 25. Mai, beim 36. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin ab dem 24. Mai und gemeinsam das Reformationsjubiläum begehen beim Festwochenende mit Festgottesdienst auf den Elbwiesen bei Wittenberg. Nähere Infos hierzu unter www.r2017.org Seien Sie dabei und feiern Sie mit uns den Reformationssommer 2017. Oder wie die Botschafterin für das Reformationsjubiläum sagt: „Da sollte der Mensch schon dabei gewesen sein“. „Du siehst mich!“ – „ Ich freue mich, dass ich jetzt mit dieser Losung in das Jahr 2017 und auf den Kirchentag zugehen kann. Mit ihr wünsche ich mir einen Kirchentag voller Aufmerksamkeit -aufmerksam für Menschen ohne Ansehen, in einer Stadt, in der arm und reich weit auseinander klafft. -aufmerksam für politische Entwicklungen, in einer sich rasant verändernden Gesellschaft; aufmerksam für Menschen, die nicht oder anders an Gott glauben, aufmerksam für eine Kirche, die sich ändert, weil sie sich ändern muss? Ich hoffe, dass diese Losung uns im Jahr 2017 anregen wird, das Evangelium in die Probleme, die Herausforderungen und die aktuellen politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Streitfragen hineinzusprechen.“ Mit diesen Worten lädt uns der Bischof der EKBO—Evangelische Kirche BerlinBrandenburg-Schlesische Oberlausitz nach Berlin und Wittenberg ein. Festgelände für den Gottesdienst am 28.5.2017 Blick von den Elbwiesen auf Wittenberg 9 AUS DEM KIRCHENGEMEINDERAT Bericht zur Öffentlichen Sitzung des Kirchengemeinderats mit dem TOP Neukonzeption des Gemeindehauses – Schließung des Kindergartens 2019 In seiner öffentlichen Sitzung am 10. Januar 2017 beschloss der Kirchengemeinderat mit 10:1 Stimmen die Schließung des Kindergartens im Gemeindehaus zum Sommer 2019. Der Sitzung vorausgegangen war eine Anhörung und Stellungnahmen der Öffentlichkeit. Zwischen 40 und 50 Gemeindeglieder, Erzieherinnen, Eltern und Interessierte verfolgten danach die Diskussion und Auswertung im Kirchengemeinderat. 10 In einem fast zwei-jährigen Prozess musste der Kirchengemeinderat über eine Neukonzeption des Gemeindehauses nachdenken und beraten. Ausgangspunkt dieses Prozesses war die Aufforderung des Oberkirchenrats an alle evangelischen Kirchengemeinden, ein Immobilienkonzept zu erstellen. Nach mehreren öffentlichen Diskussionsforen wurde schon 2013 die Aufgabe der Gebäude in der Riegelstraße 52 zum 31. Dezember 2019 vom Kirchengemeinderat beschlossen. In der Folge wurden die Konsequenzen des Beschlusses mehrmals überarbeitet, abgewogen und bedacht. Zudem taten sich neue Problemfelder auf. 1. Raumbedarf: Mit dem Martin-Luther Haus verliert die Kirchengemeinde im Obergeschoss nicht nur den schönsten, sondern auch für Gruppen und Kreise geeignetsten Anlaufpunkt. Auch zukünftig sollen alle Gruppen und Kreise gut versorgt werden und Raum erhalten. Mit den ab 2020 zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten werden Kollisionen unvermeidlich sein. Es wird – nach Einschätzung des Kirchengemeinderats – nicht gelingen, alle Gruppen und Kreise dann gut zu versorgen. 2. Finanzielle Situation Der Kirchengemeinde Nellingen geht es finanziell nicht schlecht. Dennoch: In den vergangenen Jahren investierte die Kirchengemeinde zwischen 25.000 und 35.000 € in die kirchliche Kindergartenarbeit. 2016 hat die Kirchengemeinde angesichts der guten konjunkturellen Entwicklung eine Sonderausschüttung erhalten. Diese Sonderausschüttung ging nahezu in die nach den Tariferhöhungen gestiegenen Gehälter. Schon heute können manche Aufgaben und Erforderlichkeiten des anderen Teils der Gemeindearbeit entweder nicht durchgeführt oder nur aus den Rücklagen bezahlt werden. 3. Entwicklung des Kindergartens Unter den vielen Sachverhalten, die der Kirchengemeinderat abzuwägen hatte, ist die Zukunftsfähigkeit des Kindergartens im Eugen-Schumacher-Gemeindehaus ein wesentlicher Gesichtspunkt. Hier lassen sich aus meiner Sicht und Erfahrung leider keine Argumente finden, die für eine Weiterführung des Kindergartens sprechen. Die Entwicklung der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass Familien aufgrund der Berufstätigkeit von Frau und Mann mehr Betreuungszeiten in den Kindertageseinrichtungen in Anspruch nehmen. AUS DEM KIRCHENGEMEINDERAT Dieser Effekt ist landesweit zu beobachten und Experten prognostizieren, dass er sich auch in den kommenden Jahren noch fortsetzen wird. Auch die evangelische Kirchengemeinde Nellingen kann dies in ihrem 2010 neugebauten „Olga Kindergarten“ selbst beobachten. Der Bedarf der Familien an Betreuungsplätzen mit „verlängerter Öffnungszeit“ oder „Ganztagsplätze“ übersteigt das Angebot und es muss stetig nachgesteuert werden, um diesen Bedarf wenigstens annähernd zu decken. Ausweitungen der Betreuungszeit erfordern jedoch, neben personellen und konzeptionellen, vor allem räumliche Veränderungen. Es braucht zusätzlichen Platz, um das Mittagessen zuzubereiten und einzunehmen und es braucht Ruheoder Schlafplätze für die Kinder, um die behördliche Betriebsgenehmigung nicht zu verlieren. Diese erforderlichen räumlichen Möglichkeiten sind im Kindergarten im Gemeindehaus nicht vorhanden. Ein Kir- chengemeinderat, der seine Verantwortung ernst nimmt, muss auch dieses gewichtige Argument der langfristigen Zukunftsperspektive seines Kindergartens in seiner Entscheidung berücksichtigen. Entscheidungsnotwendigkeit: Jährlich findet in der Kirchengemeinde eine Bauschau statt. Alle kirchlichen Gebäude werden in Augenschein genommen. Seit mehreren Jahren betont der Bauausschuss die Notwendigkeit von Reparaturmaßnahmen im Gemeindehaus. Diese werden vom Oberkirchenrat und vom Kirchenbezirk Bernhausen lediglich dann bezuschusst, wenn die zukünftige Nutzung geklärt ist. Zudem: Eltern, die ihre Kinder im Kindergarten anmelden, benötigen eine Planungssicherheit für den Zeitraum der Kindergartenzeit. Außerdem war nach Beginn der öffentlichen Diskussion im Oktober 2015 die Unsicherheit vor allem im Team der Erzieherinnen, aber auch im Kindergartenausschuss sehr belastend. Der Beschluss der Aufgabe des Kindergartens im Gemeindehaus ist ein schmerzlicher Einschnitt. Das ist dem Kirchengemeinderat bewusst. Aus diesem Grund war der lange Entscheidungsprozess auch notwendig. Keineswegs jedoch verabschiedet sich die Kirchengemeinde von der evangelischen Kindergartenarbeit. Mit der Kindertageseinrichtung in der Olgastraße soll auch zukünftig ein evangelisches Profil in der Vielfalt der Trägerlandschaft vorhanden sein. Gabriele Vogt -Trowal, Hans-Ulrich Winkler 11 FREUD UND LEID Aus unserer Gemeinde sind verstorben: 05.09.2016 06.09.2016 06.09.2016 24.09.2016 03.10.2016 04.10.2016 17.10.2016 17.10.2016 12.11.2016 25.11.2016 26.11.2016 14.12.2016 06.01.2017 07.01.2017 10.01.2017 15.01.2017 20.01.2017 23.01.2017 24.01.2017 31.01.2017 Johanna Gehrung, geb. Frick, 93 Jahre Hermann Erber, 80 Jahre Berta Wakolbinger, geb. Finkbeiner, 94 Jahre Heide Krinn, geb. Müller, 72 Jahre Lore Bayha, geb. Hild, 92 Jahre Margot Baur, geb. Seibold, 96 Jahre Ernst Kirschner, 84 Jahre Joachim Otto, 53 Jahre Siegfried Otto, 76 Jahre Margarte Endress, geb. Kühnle, 93 Jahre Gerhard Aichele, 79 Jahre Gottfried Draxler, 93 Jahre Lore Scheurenbrand, geb. Schmid, 78 Jahre Kurt Feist, 78 Jahre Ella Rayher, geb. Erb, 88 Jahre Wolfgang Schröder, 74 Jahre Albrecht Jahn, 74 Jahre Joachim Mack, 62 Jahre Sabine Dierolf, geb. Höhl, 73 Jahre Herbert Krämer, 83 Jahre In unserer Gemeinde wurden getauft: 09.10.2016 09.10.2016 23.10.2016 23.10.2016 06.11.2016 04.12.2016 11.12.2016 11.12.2016 11.12.2016 Melia Endler Simon Döring Matti Hänßler Lukas Bohusch Luisa Blessing Lina Scharf Lena Aichele Annalea Mühlich-Moreno Jim Groß Kirchlich getraut wurden: 24.09.2016 12 8 Julia Post und Raffael Hanschmann DAZU SIND SIE EINGELADEN Gottesdienste in der Kar- und Osterzeit Palmsonntag, 9. April 10.00 Uhr Finissage der Wanderausstellung: Luther und die Juden Kirchenrat Dr. Frank Zeeb, Ostfildern Im Kontext der Reformation spielen Bilder, die reformatorische Inhalte vermitteln, eine herausragende Rolle. Mit der Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert war es erstmals möglich, Bilder und damit Botschaften in großer Zahl an viele Menschen weiterzugeben, in einer Zeit, in der die wenigsten Menschen lesen konnten. Zur Verbreitung der Botschaft der Reformation dienten neben Druckgrafiken, die auf den Märkten vertrieben wurden, auch viele Altarbilder. In der Wittenberger Werkstatt fertigten Lucas Cranach d. Ä. und Lucas Cranach d. J. Bilder, die wohl einmalig sind in der abendländischen Kunst- und Kulturgeschichte. Bild und Botschaft, Botschaft und Bild gehen eine unübertreffliche Symbiose ein. Das wohl bedeutendste Kunstwerk, das die neuen Glaubensinhalte der Reformation in Bildern vermittelte, ist der Wittenberger Reformationsaltar von 1547. Gründonnerstag, 13. April 19.00 Uhr Der Wittenberger Reformationsaltar: Abendmahl (Markus 14,17-26) Gottesdienst mit Abendmahl Pfarrer Hans-Ulrich Winkler Karfreitag, 14. April. 10.00 Uhr Der Wittenberger Reformationsaltar: Kreuzigung (Joh. 19,17-30) Gottesdienst mit Abendmahl. Es singt der Kirchenchor. Pfarrer Hans-Ulrich Winkler Ostersonntag, 16.April 8.00 Uhr „Ein Tau der Lichter ist dein Tau“ (Jesaja 26,19) Auferstehungsfeier auf dem Friedhof. Es spielt der Posaunenchor. Pfarrerin Cornelia Krause Ostersonntag, 16.April 10.00 Uhr „Er ist nicht hier; er ist auferstanden“ (Lukas 28,6) Pfarrerin Cornelia Krause Ostermontag, 17. April 9.30 Uhr „Da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen“ (Lukas 24,15b) Ein Gottesdienst als Emmaus-Spaziergang mit vier Stationen. Start am Gemeindehaus in der Eugen-Schumacher-Straße. 13 IM BLICKPUNT Wanderausstellung: Luther und die Juden Ertragen können wir sie nicht Martin Luthers Judenfeindschaft – eine notwendige Auseinandersetzung Im Jahr 2017 begehen die evangelischen Kirchen weltweit das 500. Jubiläum der Reformation. Das Datum erinnert an den 31. Oktober 1517, als Martin Luther 95 Thesen gegen den Missbrauch des Ablasses in der damaligen katholischen Kirche veröffentlichte und damit einen Aufbruch - Umbruch in der Kirche initiierte. Grundlegende Motive der reformatorischen Theologie sollten die evangelischen Kirchen auch heute noch beschäftigen und sie zur beständigen Erneuerung inspirieren. Vor allem die Forderung der Reformatoren, die biblischen Schriften zu studieren und den christlichen Glauben immer wieder neu im biblischen Wort zu begründen, dürfte heute so aktuell sein wie damals. Erinnert sei aber auch an eine grundlegende Forderung zum Umgang mit den „Anderen“, die Martin Luther erhob: „Sine vi, sed verbo“ – „Nicht mit Gewalt, sondern mit dem Wort“ solle ein Christ geistliche, theologische, religiöse Auseinandersetzungen führen. Was für eine wichtige und hilfreiche Erinnerung im Zeitalter interreligiösen Zusammenlebens. Umso erschreckender ist es, zu erfahren, wie sich der Reformator selbst gegenüber „Anderen“ und insbesondere gegenüber Juden verhalten und artikuliert hat. Die „Empfehlungen“ zum Umgang mit den Juden, die Luther in seiner Schrift 14 „Von den Juden und ihren Lügen“ abgibt, lesen sich wie eine Anstiftung zum Pogrom. Zu Beginn seines Wirkens versucht Luther, die Juden mit freundlicher Umwerbung „auf den rechten Weg“ zu bringen. Zum Ende seines Lebens aber fordert er geradezu zur Gewaltanwendung auf und benutzt eine derart unflätige Sprache, dass selbst Zeitgenossen entsetzt sind. Wie passt nun der aggressiv antijüdische Luther zu dem Luther, der als Waffe des geistigen Kampfes nur das Wort gelten lassen will? Wird Luther seinen eigenen Prinzipien untreu? Oder geht das antijüdische Moment in seiner Theologie doch tiefer? Luthers Ansage, Christus allein solle die Richtschnur des Bibelverständnisses sein, war eine Kampfansage an seine Kirche. Wie kann solches Schriftverständnis aber heute in einen fruchtbaren Dialog mit jüdischer Schriftauslegung treten, die die Schrift anders liest und versteht? Die Ausstellung „Ertragen können wir sie nicht – Martin Luther und die Juden“ will informieren und zu einer umfassenden Auseinandersetzung anregen. Das Reformationsjubiläum kann auf diese Weise einen Lernprozess befördern, der für das Zusammenleben in einer globalisierten Welt unverzichtbar ist. „Denn wir sind Menschen von Gott dem Allmächtigen auf der Erden zu wohnen geschaffen, bei euch und mit euch zu wohnen und zu handeln.“ (Josel von Rosheim, Sprecher der Judenschaft in Deutschland, 1530). DAZU SIND SIE EINGELADEN Wanderausstellung: Luther und die Juden vom 12. März bis zum 9. April in der St. Blasius-Kirche Sonntag, 12. März 10.00 Eröffnung der Wanderausstellung mit dem Posaunenchor des CVJM Nellingen „Höre Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr allein“ (Dtn. 5,6) Pfr. Hans-Ulrich Winkler Sonntag, 19. März 18.00 Vortrag: „Luthers Judenfeindschaft und ihre Wirkung im Dritten Reich“ Pfrin. Sibylle Biermann-Rau Dienstag, 28. März 19.30 Vortrag im Martin-Luther Haus, Riegelstraße 52 „Reformationszeit – Umbruchzeit“ Alltags- und Mentalitätsgeschichte der Reformationszeit – Grundgedanken der Reformation Pfr. Hans-Ulrich Winkler Sonntag, 9. April 10.00 Finissage der Wanderausstellung „Bist du der König der Juden?“ (Johannes 18,33) Kirchenrat Dr. Frank Zeeb, Ostfildern Zitate von Martin Luther: Liebe, Sanftmut und Frieden: „Ein Christ ist ein solcher Mensch, der gar keinen Hass noch Feindschaft wider jemanden weiß, keinen Zorn noch Rache in seinem Herzen hat, sondern eitel Liebe, Sanftmut und Wohltat.“ Gegen Juden „Trau keinem Wolf auf wilder Heiden auch keinem Jud’ auf seine Eiden. Glaub keinem Papst auf sein Gewissen, wirst sonst von allen drei beschissen.“ 15 DAZU SIND SIE EINGELADEN Passionsandachten Schatten der Reformation – Der lange Weg zur Toleranz oder Der lange Weg zur Anerkennung des Andersdenkenden und Anderslebenden Eine junge Frau vor einem Notebook – Licht und Schatten – im Hintergrund und auf ihrem Gewand das projizierte Bild des Gekreuzigten. Der Schatten der Frau fällt auf das Kreuz. Das Bild nimmt das Thema der diesjährigen Passionsandachten auf: Schatten der Reformation. Das Bekenntnis zu Christus ist das herausragende Thema der Reformationszeit. Gleichzeitig kann nicht verleugnet werden, dass Martin Luther und mit ihm seine Mitstreiter in der Ablehnung an- 16 dersdenkender Menschen auch Folgerungen und Konsequenzen gezogen hat, die das Kreuz Christi verdecken, und die heute schwerlich nachvollziehbar sind. Das Bild dieser jungen Frau und der Schatten auf dem Kreuz eröffnet viele Fragen: Wie kann das Leben der eigenen christlichen Überzeugung in Einklang gebracht werden mit der Anerkennung und Akzeptanz eines andersdenkenden Menschen? Oder anders gefragt: Wo ist Toleranz unbedingt notwendig und wo hat Toleranz auch seine Grenzen? Wo beginnt Toleranz für mich und wo hört sie auf? DAZU SIND SIE EINGELADEN Passionsandachten Ist das Kreuz Christ ein christliches Sinnbild für unbedingte Toleranz? Und: Wo verdecke ich als Mensch mit den eigenen Überzeugungen und Prägungen das Kreuz Christ? Ausgehend von den Auseinandersetzungen und Fragestellungen des beginnenden 16. Jahrhunderts, ausgehend von den Schriften Martin Luthers, sollen aktuelle Überlegungen zu Wort kommen. Passionsandachten jeweils montags um 19.00 06. März in der Dreifaltigkeitskirche „Zwischen Thron und Altar“ Pastoralreferentin Britta Groß 13. März in der Versöhnungskirche „Luther und die Bauern“ (1525) Pastor Klaus Schopf 20. März in der St. Blasius-Kirche „Wider das Papsttum zu Rom, vom Teufel gestiftet“ (1545) Pfarrer Hans-Ulrich Winkler 27. März in der St. Blasius-Kirche „Zwischen Verfolgung, Flucht und neuer Heimat“ – die Bewegung der Täufer Pfarrer Hans-Ulrich Winkler 03. April in der Versöhnungskirche „Ich will der erste sein, der Feuer an sie legt“ – Luther und die Hexen Pastor Klaus Schopf 10. April in der Dreifaltigkeitskirche „Vom Kriege wider die Türken“ (1529) Pastoralreferentin Britta Groß Glaubenskurs Wir alle sind in unserem Leben unterwegs und suchen ein Ziel, für das es sich zu leben lohnt. Jeder Mensch geht Stufe um Stufe seinen Weg. Dabei brechen Fragen nach Lebenssinn und Lebensperspektive auf. In den Glaubenskursen „Stufen des Lebens“ spüren wir seelsorgerlich behutsam diesen Überlegungen nach. Wir wollen miteinander entdecken, wie biblische Aussagen heute in unser Leben hineinsprechen. Die Bodenbilder helfen, über eigene Lebensthemen nachzudenken und spiegeln innere Prozesse. Im Dialog kommen wir zu neuen Erfahrungen, wie der Glaube mitten im Alltag Wegweisung geben kann. „Stufen des Lebens“ ist vergleichbar mit einem Religionsunterricht für Erwachsene. Er ermutigt, auf der Grundlage biblischer Texte, Glauben und Leben neu in Beziehung zu bringen. Es werden keine Bibelkenntnisse vorausgesetzt. . Jede und jeder ist willkommen! Es gibt keine Voraussetzungen. Ein Kurs umfasst vier in sich abgeschlossene Einheiten von jeweils zwei Stunden Dauer. 17 DAZU SIND SIE EINGELADEN GLAUBENSKURS Sie sind eingeladen, sich auf eine Begegnung mit sich selbst und der Bibel einzulassen. Herzliche Einladung zum neuen Kurs Überrascht von der Freude Bibellesen neu entdecken Ist es möglich, dass wir beim Lesen der Bibel von der Freude überrascht werden? Eine solche Begegnungsstätte ist die Bibel. Im Kurs wollen wir uns von ausgewählten Texten überraschen und bewegen lassen. Die Kurstermine finden an vier aufeinanderfolgenden Donnerstagabenden statt: 27.04.2017 11.05.2017 04.05.2017 18.05.2017 Eintreffen ab 19.00 Uhr, der Kurs startet um 19.15 und endet gegen 21.15 Uhr. Die Anmeldeunterlagen liegen in der Kirche, in den Gemeindehäusern und in den Pfarrämtern aus. Herzliche Einladung zu diesem Kurs! Wir freuen uns über Ihre Anmeldung. Ihr Mitarbeiterinnenteam: Wenn es der Fall wäre, gäbe es ja nur eine Empfehlung: dieses Buch unter die Lupe zu nehmen. Denn wer von uns möchte nicht der Freude Tor und Tür öffnen? Wo die Freude wohnt und unseren Alltag bestimmt, wird unser Blick klarer, unser Gang aufrechter, unser Handeln entschiedener und unser Leben reicher. Von der Freude überrascht werden können wir auch mitten in schwierigen Situationen, wenn wir erleben, dass Menschen zu uns stehen, mit uns gehen, bei uns sind, wenn wir Menschen begegnen, die sich uns mitteilen. 18 Gemeindediakonin Rita Clemens Sabine Maunz Ursula Strauß Dorothee Schreiber Susanne Streib DAZU SIND SIE EINGELADEN 19 Weltgebetstag 3. März 2017 – 19.30 Uhr Katholische Kirche Zur Heiligen Dreifaltigkeit Rinnenbachstraße 30 – Nellingen 20
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