GEMEINDEBRIEF - Evangelische Kirchengemeinde Nellingen

GEMEINDEBRIEF
EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE NELLINGEN
Auf dem Weg zum Reformationsjubiläum
AUSGABE FEBRUAR / MÄRZ 2017
ÜBERBLICK
Seite 3
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Seite 4
Lange Luthernacht—Denk mal nach mit Luther
Seite 8
Du siehst mich—Kirchentag und Reformationsjubiläum
Seite 10
Aus dem Kirchengemeinderat—Schließung des Kindergartens EugenSchumacher-Straße
Seite 12
Freud und Leid
Seite 13
Gottesdienste in der Karwoche und Osterzeit
Seite 14
Luther und die Juden—Ausstellung
Seite 16
Passionsandachten
Seite 17
Glaubenskurs
Seite 19
Weltgebetstag
IMPRESSUM
Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Nellingen,
erscheint fünfmal im Jahr, Auflage 2.500 Exemplare
Redaktionsteam
Fotos
Adressen
Pfarrer Hans-Ulrich Winkler, Klosterhof 11/1, Tel. 3411304
Pfarrerin Cornelia Krause, Riegelstr. 52, Tel. 343305
Diakonin Rita Clemens, Riegelstr. 52, Tel. 0162 2847755
2. Vors. des KGR Manfred Bretschneider, Riegelstr. 6/2, Tel. 3400117
Gemeindebüro, Frau Sachs, Klosterhof 11/1, Tel. 3411304
Kirchenpflege, Frau Kaiser, Klosterhof 11/1, Tel. 3411304
Pfarrbüro am Martin-Luther-Haus, Frau Jüngling 343305
Säle und Kirche, Mesnerin, Frau Liedle, Tel. 3481863
Eugen-Schumacher-Gemeindehaus, Frau Rotter, Tel.343764
Martin-Luther-Haus, Frau Harport, Tel. 349404
Konto
KSK Esslingen, IBAN: DE29611500200000907921
Volksbank Esslingen, IBAN: DE94611901100010713000
www.evkinellingen.de. Dort finden Sie auch die email-Adressen
zu den obigen Kontakten.
Homepage:
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Ina Breuninger-Schmid, Manfred Bretschneider, Maike Kramer,
Gabriele Maria Mauz, Pfr. Hans-Ulrich Winkler
Seite 1 und 9: r2017.org, sonstige privat
IM BLICKPUNKT
teilnehmen. Wollen Sie diese Chance
und Gelegenheit wahrnehmen?
Liebe Leserinnen und Leser,
mit dieser Ausgabe des Gemeindebriefs
sind wir mittendrin in den Feierlichkeiten
zu 500 Jahre Reformation.
Gefeiert werden soll nicht die Trennung
sondern das Neue!
Erleben konnten wir das schon bei der
Langen-Luthernacht, in die uns Cornelia
Krause mitnimmt und auf den nächten
Seiten teilhaben lässt.
An vielen Orten, an denen Martin Luther
wirkte, finden, in der Tradition der regionalen Kirchentage in der DDR, Kirchentage am Wege statt. In jeder Stadt wird
ein vielfältiges Programm geboten; parallel dazu findet in Berlin der Deutsche
Evangelische Kirchentag statt. Einmal in
500 Jahren am Reformationsjubiläum
In Nellingen laden wir ein im Glaubenskurs „Stufen des Lebens“ die Spuren
des Glaubens im Alltag zu entdecken.
Mit den Schattenseiten der Reformation
beschäftigen sich die Passionsandachten und an Ostern feiern wir die Lebendigkeit des Glaubens und die frohe Botschaft von der Auferstehung Jesu.
Reformation bedeutet auch Veränderung. Der Kirchengemeinderat musste
sich mit der Zukunft des EugenSchumacher-Kindergartens beschäftigen.
Mit dem Weltgebetstag blicken wir dann
noch weit über den Kirchturm hinaus.
So freuen wir uns, Ihnen bei der ein oder
anderen Gelegenheit zu begegnen.
Für das Redaktionsteam
Manfred Bretschneider
Luther 360“ Panorama von Yadegard Asisi in Wittenberg
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IM BLICKPUNKT
men – er hatte von seiner Wolke auf der
Empore aus das Geschehen rund um
seine Person kritisch verfolgt. Dann gab
„Luther“ mit seinem Barrett auf dem
Kopf bei dem fröhlichen Empfang so
manchen Tisch-Spruch von sich.
Liebe Leserinnen und Leser!
Wie Sie sehen, wird hier etwas gespielt!
Tür auf zur Reformation – mit diesem
Motto hatte die Evangelische Kirchengemeinde Nellingen zu einer LangenLuther-Nacht eingeladen. Bis um Mitternacht waren etwa hundert Menschen in
der St. Blasius-Kirche am Feiern, Nachdenken und Spielen. Darunter viele
Gäste aus der katholischen und methodistischen Kirche sowie den umliegenden Stadtteilen Ostfilderns. Schon beim
Gottesdienst war Beteiligung und Mitwirkung angesagt. Fünf Nellinger Gruppen
stellten mit selbst erarbeiteten, kreativen
und informativen Rollenspielen fünf biografische Situationen aus Luthers Leben
nach: das Gelübde im Gewitter
(Männervesper), der Thesenanschlag
(CVJM Nellingen), der Reichstag zu
Worms (Kirchengemeinderat), die Übersetzung des Neuen Testaments auf der
Wartburg (ein Hauskreis) und die ehemalige Nonne Katharina von Bora, Luthers Ehefrau (Frauentreff). Als zum anschließenden liebevoll vorbereiteten
kleinen Vesper eingeladen wurde, beschloss auch Martin Luther alias Pfarrer
Hans-Ulrich Winkler nach unten zu kom-
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Um 21 Uhr begann das Konzert des Duos spiritual j azz: Uli Gutscher
(Jazzposaune) aus Stuttgart und Tilman
Jäger (Jazzklavier) aus München stellten mit berührenden und mitreißenden
Klängen neben die Klage den Reigen,
neben das Verlangen nach Trost den
Tanz.
IM BLICKPUNKT
Ein Denk-Mal für unsere heutige Zeit zu
setzen, war das Anliegen für eine große Spiel-Aktion, die der Pfarrer und
Theaterpädagoge Ralf Vogel mit den
durchweg motivierten Nellinger Gästen
durchführte.
Nach einer kurzen Vorbereitungszeit
stellten die fünf ad hoc gebildeten
Gruppen ihre Standbilder zu den oben
genannten Szenen auf:
Die Blitze kamen beim Gewittererlebnis
nicht mehr nur aus dem Himmel, sondern Bedrohungen aller Art legten dem
Lutherdarsteller nahe, sich an etwas
festzuhalten. An was halten wir uns
fest?
Wie ein Lauffeuer verbreiteten sich Gute Nachrichten nun nicht mehr per
Hammerschlag an der Kirchentür, sondern auf den Handys. Bekommen und
senden wir genug solcher Nachrichten
um mutig und mit Freude durchs Leben
zu gehen? Welche Nachrichten brauchen wir so dringend wie das tägliche
Brot?
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IM BLICKPUNKT
Standhaft und beharrlich zu bleiben, war für die LutherDarstellerin in der ReichstagsSzene ganz schön schwierig,
wurde sie doch von allen möglichen sich widersprechenden
Zugkräften vereinnahmt, von anderen bedroht. Wo sind wir herausgefordert – was droht uns zu
zerreißen?
Menschen stellten die Wartburg
um den Bibel studierenden Luther
dar und die Anwesenden fragten
sich: welche Schutzräume brauchen wir heute um inspiriert zu
werden vom Wort Gottes? Wie
erfahren wir Gottes Willen für die
heutige Zeit?
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IM BLICKPUNKT
Welche Gemeinschaften, familiäre und
andere wie zum Beispiel Chöre, Hauskreise, Freunde, tragen den Menschen
in einer guten Weise durch das Leben?
Wie gelingt es in solchen Gemeinschaften offen und einladend zu bleiben für
diejenigen, die auch noch dazu kommen
möchten?
Aus der Biografie Luthers heraus sind
uns lebendige Denk-Male gelungen. Sie
zeigten, dass wir in die Auseinandersetzung mit dem Leben des Reformators
eintreten und dabei für uns heute wesentliche Fragen – und Antworten finden können. Es geht ja nicht darum,
Luther ein neues Denkmal zu setzen.
Vielmehr kann das Leben Luthers wie
eine Tür sein zu den Quellen, auf die
Luther nicht müde wurde hinzuweisen.
Denk-mal nach mit Luther. Lies, was ihn
und viele befreite. Zum Beispiel dies:
„Einen anderen Grund kann niemand
legen, als den, der gelegt ist, welcher ist
Jesus Christus.“ Dieser Spruch des Reformationstages (aus 1. Korinther 3,11)
könnte auch der Maßstab des Reformationsjahres werden, meint
Ihre Pfarrerin
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IM BLICKPUNKT
Kirchentag Berlin/Wittenberg 24.-28.5.2017
Der Kirchentag ist Teil der Feierlichkeiten zum 500. Reformationsjubiläum. Der
Schlussgottesdienst des Kirchentages in
Berlin – Wittenberg 2017 wird als großer
Festgottesdienst des Reformationssommers in Lutherstadt Wittenberg gefeiert.
Zu diesem Festgottesdienst sind nicht
nur die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
des Kirchentages eingeladen. Die Festgemeinde kommt aus allen Himmelsrichtungen zusammen. Vor allem von den
„sechs Kirchentagen auf dem Weg“, die
parallel zum Berliner Kirchentag in Leipzig, Magdeburg, Erfurt, Jena/Weimar,
Dessau-Roßlau und Halle/Eisleben vom
25.-28. Mai 2017 stattfinden.
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Die Evangelische Kirchengemeinde lädt
zur Teilnahme und zum Mitfeiern an
diesem Jubiläum ein. In der Hauptstadt
Berlin wird der Kirchentag zu einem
Festival zum Mitgestalten … mit mehr
als 2500 Einzelveranstaltungen. Hier
findest du Konzerte, Theater und viel
Kultur – weitgehend von den Teilnehmenden selbst verantwortet. In Podien,
Vorträgen und Workshops füllen bekannte und weniger bekannte Referentinnen und Referenten mit viel Publi-
kumsbeteiligung das Motto „Du siehst
mich“ mit Leben.
Kirchentagsbesuchende dürfen gespannt sein auf Bibelarbeiten z.B. von
Frank-Walter Steinmeier, Katrin GöringEckardt, Thomas de Maizière, Martina
Münch und Wolfgang Schäuble, Hannelore Kraft oder Winfried Kretschmann. Kabarettistisch und musikalisch
sind erneut Eckart von Hirschhausen
und Wise Guy Edzard „Eddi“ Hüneke
als Bibelarbeiter dabei.
Wir starten am Mittwoch 24.5.2017 um
5.30 Uhr und sind nach dem Festgottesdienst am späten Abend des 28.5.
wieder zuhause. Sind Sie dabei, bei
diesem in 500 Jahren einmaligen
Event ?
Kosten
Dauerkarte
98,- EUR
ermäßigte Dauerkarte
54,- EUR
Familiendauerkarte
158,- EUR
Förderkarte
26,.-EUR
Vermittlung eines Privatquartiers oder
Frühstück im Gemeinschaftsquartier
21,-EUR
Unterbringung in Hotel / Pension
auf Anfrage
Organisationskosten
5,-EUR
Fahrtkosten
80,-EUR
40.-EUR Zuschuss der Kirchengemeinde für Nichtverdienende Schüler/
Studenten
Anreise mit IC, Rückreise mit Bus
Anmeldung möglichst bis 25. Februar—
bei Familie Bretschneider oder einem
der Pfarrämter. Anmeldeformular unter
www.evkinelingen.de
IM BLICKPUNKT
Himmelfahrtswochenende 2017
Kirchentag—Gemeinschaft erleben,
Vergewissern des Glaubens. Es gibt
noch viele Menschen, denen der Glaube an Jesus wichtig ist. (auch wenn in
Berlin gerademal 18 % evangelisch und
9% katholisch sind.)
Sich treffen, miteinander essen und
feiern, diskutieren und staunen, dabei
die Gastfreundschaft in Mitteldeutschland erleben: bei sechs Kirchentagen
auf dem Weg ab dem 25. Mai, beim 36.
Deutschen Evangelischen Kirchentag
in Berlin ab dem 24. Mai und gemeinsam das Reformationsjubiläum begehen beim Festwochenende mit Festgottesdienst auf den Elbwiesen bei Wittenberg. Nähere Infos hierzu unter
www.r2017.org
Seien Sie dabei und feiern Sie mit uns
den Reformationssommer 2017. Oder
wie die Botschafterin für das Reformationsjubiläum sagt: „Da sollte der
Mensch schon dabei gewesen sein“.
„Du siehst mich!“ – „ Ich freue mich,
dass ich jetzt mit dieser Losung in das
Jahr 2017 und auf den Kirchentag zugehen kann. Mit ihr wünsche ich mir
einen Kirchentag voller Aufmerksamkeit
-aufmerksam für Menschen ohne Ansehen, in einer Stadt, in der arm und reich
weit auseinander klafft. -aufmerksam
für politische Entwicklungen, in einer
sich rasant verändernden Gesellschaft;
aufmerksam für Menschen, die nicht
oder anders an Gott glauben,
aufmerksam für eine Kirche, die sich
ändert, weil sie sich ändern muss?
Ich hoffe, dass diese Losung uns im
Jahr 2017 anregen wird, das Evangelium in die Probleme, die Herausforderungen und die aktuellen politischen,
gesellschaftlichen und kulturellen Streitfragen hineinzusprechen.“ Mit diesen
Worten lädt uns der Bischof der EKBO—Evangelische Kirche BerlinBrandenburg-Schlesische Oberlausitz
nach Berlin und Wittenberg ein.
Festgelände für den Gottesdienst am 28.5.2017
Blick von den Elbwiesen auf Wittenberg
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AUS DEM KIRCHENGEMEINDERAT
Bericht zur Öffentlichen Sitzung des
Kirchengemeinderats mit dem TOP
Neukonzeption des Gemeindehauses
–
Schließung des Kindergartens 2019
In seiner öffentlichen Sitzung am 10.
Januar 2017 beschloss der Kirchengemeinderat mit 10:1 Stimmen die Schließung des Kindergartens im Gemeindehaus zum Sommer 2019. Der Sitzung
vorausgegangen war eine Anhörung und
Stellungnahmen der Öffentlichkeit. Zwischen 40 und 50 Gemeindeglieder, Erzieherinnen, Eltern und Interessierte
verfolgten danach die Diskussion und
Auswertung im Kirchengemeinderat.
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In einem fast zwei-jährigen Prozess
musste der Kirchengemeinderat über
eine Neukonzeption des Gemeindehauses nachdenken und beraten.
Ausgangspunkt dieses Prozesses war
die Aufforderung des Oberkirchenrats an
alle evangelischen Kirchengemeinden,
ein Immobilienkonzept zu erstellen.
Nach mehreren öffentlichen Diskussionsforen wurde schon 2013 die Aufgabe
der Gebäude in der Riegelstraße 52
zum 31. Dezember 2019 vom Kirchengemeinderat beschlossen.
In der Folge wurden die Konsequenzen
des Beschlusses mehrmals überarbeitet,
abgewogen und bedacht. Zudem taten
sich neue Problemfelder auf.
1. Raumbedarf:
Mit dem Martin-Luther Haus verliert die
Kirchengemeinde im Obergeschoss
nicht nur den schönsten, sondern auch
für Gruppen und Kreise geeignetsten
Anlaufpunkt. Auch zukünftig sollen alle
Gruppen und Kreise gut versorgt werden
und Raum erhalten.
Mit den ab 2020 zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten werden Kollisionen
unvermeidlich sein. Es wird – nach Einschätzung des Kirchengemeinderats –
nicht gelingen, alle Gruppen und Kreise
dann gut zu versorgen.
2. Finanzielle Situation
Der Kirchengemeinde Nellingen geht es
finanziell nicht schlecht. Dennoch: In
den vergangenen Jahren investierte die
Kirchengemeinde zwischen 25.000 und
35.000 € in die kirchliche Kindergartenarbeit. 2016 hat die Kirchengemeinde
angesichts der guten konjunkturellen
Entwicklung eine Sonderausschüttung
erhalten. Diese Sonderausschüttung
ging nahezu in die nach den Tariferhöhungen gestiegenen Gehälter. Schon
heute können manche Aufgaben und
Erforderlichkeiten des anderen Teils der
Gemeindearbeit entweder nicht durchgeführt oder nur aus den Rücklagen bezahlt werden.
3. Entwicklung des Kindergartens
Unter den vielen Sachverhalten, die der
Kirchengemeinderat abzuwägen hatte,
ist die Zukunftsfähigkeit des Kindergartens im Eugen-Schumacher-Gemeindehaus ein wesentlicher Gesichtspunkt.
Hier lassen sich aus meiner Sicht und
Erfahrung leider keine Argumente finden, die für eine Weiterführung des Kindergartens sprechen.
Die Entwicklung der vergangenen Jahre
hat gezeigt, dass Familien aufgrund der
Berufstätigkeit von Frau und Mann mehr
Betreuungszeiten in den Kindertageseinrichtungen in Anspruch nehmen.
AUS DEM KIRCHENGEMEINDERAT
Dieser Effekt ist landesweit zu beobachten und Experten prognostizieren, dass
er sich auch in den kommenden Jahren
noch fortsetzen wird.
Auch die evangelische Kirchengemeinde
Nellingen kann dies in ihrem 2010 neugebauten „Olga Kindergarten“ selbst
beobachten. Der Bedarf der Familien an
Betreuungsplätzen mit „verlängerter Öffnungszeit“ oder „Ganztagsplätze“ übersteigt das Angebot und es muss stetig
nachgesteuert werden, um diesen Bedarf wenigstens annähernd zu decken.
Ausweitungen der Betreuungszeit erfordern jedoch, neben personellen und
konzeptionellen, vor allem räumliche
Veränderungen. Es braucht zusätzlichen
Platz, um das Mittagessen zuzubereiten
und einzunehmen und es braucht Ruheoder Schlafplätze für die Kinder, um die
behördliche Betriebsgenehmigung nicht
zu verlieren.
Diese erforderlichen räumlichen Möglichkeiten sind im Kindergarten im Gemeindehaus nicht vorhanden. Ein Kir-
chengemeinderat, der seine Verantwortung ernst nimmt, muss auch dieses gewichtige Argument der langfristigen Zukunftsperspektive seines Kindergartens
in seiner Entscheidung berücksichtigen.
Entscheidungsnotwendigkeit:
Jährlich findet in der Kirchengemeinde
eine Bauschau statt. Alle kirchlichen Gebäude werden in Augenschein genommen. Seit mehreren Jahren betont der
Bauausschuss die Notwendigkeit von
Reparaturmaßnahmen im Gemeindehaus. Diese werden vom Oberkirchenrat
und vom Kirchenbezirk Bernhausen lediglich dann bezuschusst, wenn die zukünftige Nutzung geklärt ist.
Zudem: Eltern, die ihre Kinder im Kindergarten anmelden, benötigen eine
Planungssicherheit für den Zeitraum der
Kindergartenzeit. Außerdem war nach
Beginn der öffentlichen Diskussion im
Oktober 2015 die Unsicherheit vor allem
im Team der Erzieherinnen, aber auch
im Kindergartenausschuss sehr belastend.
Der Beschluss der Aufgabe des Kindergartens im Gemeindehaus ist ein
schmerzlicher Einschnitt. Das ist dem
Kirchengemeinderat bewusst. Aus diesem Grund war der lange Entscheidungsprozess auch notwendig. Keineswegs jedoch verabschiedet sich die Kirchengemeinde von der evangelischen
Kindergartenarbeit. Mit der Kindertageseinrichtung in der Olgastraße soll
auch zukünftig ein evangelisches Profil
in der Vielfalt der Trägerlandschaft vorhanden sein.
Gabriele Vogt -Trowal,
Hans-Ulrich Winkler
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FREUD UND LEID
Aus unserer Gemeinde sind verstorben:
05.09.2016
06.09.2016
06.09.2016
24.09.2016
03.10.2016
04.10.2016
17.10.2016
17.10.2016
12.11.2016
25.11.2016
26.11.2016
14.12.2016
06.01.2017
07.01.2017
10.01.2017
15.01.2017
20.01.2017
23.01.2017
24.01.2017
31.01.2017
Johanna Gehrung, geb. Frick, 93 Jahre
Hermann Erber, 80 Jahre
Berta Wakolbinger, geb. Finkbeiner, 94 Jahre
Heide Krinn, geb. Müller, 72 Jahre
Lore Bayha, geb. Hild, 92 Jahre
Margot Baur, geb. Seibold, 96 Jahre
Ernst Kirschner, 84 Jahre
Joachim Otto, 53 Jahre
Siegfried Otto, 76 Jahre
Margarte Endress, geb. Kühnle, 93 Jahre
Gerhard Aichele, 79 Jahre
Gottfried Draxler, 93 Jahre
Lore Scheurenbrand, geb. Schmid, 78 Jahre
Kurt Feist, 78 Jahre
Ella Rayher, geb. Erb, 88 Jahre
Wolfgang Schröder, 74 Jahre
Albrecht Jahn, 74 Jahre
Joachim Mack, 62 Jahre
Sabine Dierolf, geb. Höhl, 73 Jahre
Herbert Krämer, 83 Jahre
In unserer Gemeinde wurden getauft:
09.10.2016
09.10.2016
23.10.2016
23.10.2016
06.11.2016
04.12.2016
11.12.2016
11.12.2016
11.12.2016
Melia Endler
Simon Döring
Matti Hänßler
Lukas Bohusch
Luisa Blessing
Lina Scharf
Lena Aichele
Annalea Mühlich-Moreno
Jim Groß
Kirchlich getraut wurden:
24.09.2016
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Julia Post und Raffael Hanschmann
DAZU SIND SIE EINGELADEN
Gottesdienste in der Kar- und Osterzeit
Palmsonntag, 9. April 10.00 Uhr
Finissage der Wanderausstellung: Luther und die Juden
Kirchenrat Dr. Frank Zeeb, Ostfildern
Im Kontext der Reformation spielen Bilder, die reformatorische Inhalte vermitteln,
eine herausragende Rolle. Mit der Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert
war es erstmals möglich, Bilder und damit Botschaften in großer Zahl an viele
Menschen weiterzugeben, in einer Zeit, in der die wenigsten Menschen lesen
konnten.
Zur Verbreitung der Botschaft der Reformation dienten neben Druckgrafiken, die
auf den Märkten vertrieben wurden, auch viele Altarbilder. In der Wittenberger
Werkstatt fertigten Lucas Cranach d. Ä. und Lucas Cranach d. J. Bilder, die wohl
einmalig sind in der abendländischen Kunst- und Kulturgeschichte. Bild und Botschaft, Botschaft und Bild gehen eine unübertreffliche Symbiose ein.
Das wohl bedeutendste Kunstwerk, das die neuen Glaubensinhalte der Reformation in Bildern vermittelte, ist der Wittenberger Reformationsaltar von 1547.
Gründonnerstag, 13. April 19.00 Uhr
Der Wittenberger Reformationsaltar: Abendmahl (Markus 14,17-26)
Gottesdienst mit Abendmahl
Pfarrer Hans-Ulrich Winkler
Karfreitag, 14. April.
10.00 Uhr
Der Wittenberger Reformationsaltar: Kreuzigung (Joh. 19,17-30)
Gottesdienst mit Abendmahl. Es singt der Kirchenchor.
Pfarrer Hans-Ulrich Winkler
Ostersonntag, 16.April
8.00 Uhr
„Ein Tau der Lichter ist dein Tau“ (Jesaja 26,19)
Auferstehungsfeier auf dem Friedhof. Es spielt der Posaunenchor.
Pfarrerin Cornelia Krause
Ostersonntag, 16.April
10.00 Uhr
„Er ist nicht hier; er ist auferstanden“ (Lukas 28,6)
Pfarrerin Cornelia Krause
Ostermontag, 17. April
9.30 Uhr
„Da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen“ (Lukas 24,15b)
Ein Gottesdienst als Emmaus-Spaziergang mit vier Stationen.
Start am Gemeindehaus in der Eugen-Schumacher-Straße.
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IM BLICKPUNT
Wanderausstellung: Luther und die Juden
Ertragen können wir sie nicht
Martin Luthers Judenfeindschaft –
eine notwendige Auseinandersetzung
Im Jahr 2017 begehen die evangelischen Kirchen weltweit das 500. Jubiläum der Reformation. Das Datum erinnert an den 31. Oktober 1517, als Martin Luther 95 Thesen gegen den Missbrauch des Ablasses in der damaligen
katholischen Kirche veröffentlichte und
damit einen Aufbruch - Umbruch in der
Kirche initiierte.
Grundlegende Motive der reformatorischen Theologie sollten die evangelischen Kirchen auch heute noch beschäftigen und sie zur beständigen Erneuerung inspirieren. Vor allem die Forderung der Reformatoren, die biblischen Schriften zu studieren und den
christlichen Glauben immer wieder neu
im biblischen Wort zu begründen, dürfte
heute so aktuell sein wie damals.
Erinnert sei aber auch an eine grundlegende Forderung zum Umgang mit den
„Anderen“, die Martin Luther erhob:
„Sine vi, sed verbo“ – „Nicht mit Gewalt,
sondern mit dem Wort“ solle ein Christ
geistliche, theologische, religiöse Auseinandersetzungen führen. Was für eine
wichtige und hilfreiche Erinnerung im
Zeitalter interreligiösen Zusammenlebens. Umso erschreckender ist es, zu
erfahren, wie sich der Reformator selbst
gegenüber „Anderen“ und insbesondere
gegenüber Juden verhalten und artikuliert hat.
Die „Empfehlungen“ zum Umgang mit
den Juden, die Luther in seiner Schrift
14
„Von den Juden und ihren Lügen“ abgibt, lesen sich wie eine Anstiftung zum
Pogrom. Zu Beginn seines Wirkens versucht Luther, die Juden mit freundlicher
Umwerbung „auf den rechten Weg“ zu
bringen. Zum Ende seines Lebens aber
fordert er geradezu zur Gewaltanwendung auf und benutzt eine derart unflätige Sprache, dass selbst Zeitgenossen
entsetzt sind.
Wie passt nun der aggressiv antijüdische Luther zu dem Luther, der als
Waffe des geistigen Kampfes nur das
Wort gelten lassen will?
Wird Luther seinen eigenen Prinzipien
untreu? Oder geht das antijüdische Moment in seiner Theologie doch tiefer?
Luthers Ansage, Christus allein solle die
Richtschnur des Bibelverständnisses
sein, war eine Kampfansage an seine
Kirche. Wie kann solches Schriftverständnis aber heute in einen fruchtbaren Dialog mit jüdischer Schriftauslegung treten, die die Schrift anders liest
und versteht?
Die Ausstellung „Ertragen können wir
sie nicht – Martin Luther und die Juden“
will informieren und zu einer umfassenden Auseinandersetzung anregen.
Das Reformationsjubiläum kann auf
diese Weise einen Lernprozess befördern, der für das Zusammenleben in
einer globalisierten Welt unverzichtbar
ist. „Denn wir sind Menschen von Gott
dem Allmächtigen auf der Erden zu
wohnen geschaffen, bei euch und mit
euch zu wohnen und zu handeln.“ (Josel von Rosheim, Sprecher
der Judenschaft in Deutschland, 1530).
DAZU SIND SIE EINGELADEN
Wanderausstellung: Luther und die Juden
vom 12. März bis zum 9. April in der St. Blasius-Kirche
Sonntag, 12. März 10.00
Eröffnung der Wanderausstellung mit dem Posaunenchor des CVJM Nellingen
„Höre Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr allein“ (Dtn. 5,6)
Pfr. Hans-Ulrich Winkler
Sonntag, 19. März 18.00
Vortrag:
„Luthers Judenfeindschaft und ihre Wirkung im Dritten Reich“
Pfrin. Sibylle Biermann-Rau
Dienstag, 28. März
19.30
Vortrag im Martin-Luther Haus, Riegelstraße 52
„Reformationszeit – Umbruchzeit“
Alltags- und Mentalitätsgeschichte der Reformationszeit –
Grundgedanken der Reformation
Pfr. Hans-Ulrich Winkler
Sonntag, 9. April 10.00
Finissage der Wanderausstellung
„Bist du der König der Juden?“ (Johannes 18,33)
Kirchenrat Dr. Frank Zeeb, Ostfildern
Zitate von Martin Luther:
Liebe, Sanftmut und Frieden:
„Ein Christ ist ein solcher Mensch, der
gar keinen Hass noch Feindschaft wider jemanden weiß, keinen Zorn noch
Rache in seinem Herzen hat, sondern
eitel Liebe, Sanftmut und Wohltat.“
Gegen Juden
„Trau keinem Wolf auf wilder Heiden
auch keinem Jud’ auf seine Eiden.
Glaub keinem Papst auf sein Gewissen, wirst sonst von allen drei beschissen.“
15
DAZU SIND SIE EINGELADEN
Passionsandachten
Schatten der Reformation –
Der lange Weg zur Toleranz oder
Der lange Weg zur Anerkennung
des Andersdenkenden und Anderslebenden
Eine junge Frau vor einem Notebook –
Licht und Schatten – im Hintergrund
und auf ihrem Gewand das projizierte
Bild des Gekreuzigten. Der Schatten
der Frau fällt auf das Kreuz.
Das Bild nimmt das Thema der diesjährigen Passionsandachten auf: Schatten
der Reformation. Das Bekenntnis zu
Christus ist das herausragende Thema
der Reformationszeit.
Gleichzeitig kann nicht verleugnet werden, dass Martin Luther und mit ihm
seine Mitstreiter in der Ablehnung an-
16
dersdenkender Menschen auch Folgerungen und Konsequenzen gezogen
hat, die das Kreuz Christi verdecken,
und die heute schwerlich nachvollziehbar sind.
Das Bild dieser jungen Frau und der
Schatten auf dem Kreuz eröffnet viele
Fragen:
Wie kann das Leben der eigenen christlichen Überzeugung in Einklang gebracht werden mit der Anerkennung
und Akzeptanz eines andersdenkenden
Menschen?
Oder anders gefragt:
Wo ist Toleranz unbedingt notwendig
und wo hat Toleranz auch seine Grenzen? Wo beginnt Toleranz für mich und
wo hört sie auf?
DAZU SIND SIE EINGELADEN
Passionsandachten
Ist das Kreuz Christ ein christliches
Sinnbild für unbedingte Toleranz?
Und: Wo verdecke ich als Mensch mit
den eigenen Überzeugungen und Prägungen das Kreuz Christ?
Ausgehend von den Auseinandersetzungen und Fragestellungen des beginnenden 16. Jahrhunderts, ausgehend
von den Schriften Martin Luthers, sollen
aktuelle Überlegungen zu Wort kommen.
Passionsandachten jeweils montags
um 19.00
06. März in der Dreifaltigkeitskirche
„Zwischen Thron und Altar“
Pastoralreferentin Britta Groß
13. März in der Versöhnungskirche
„Luther und die Bauern“ (1525)
Pastor Klaus Schopf
20. März in der St. Blasius-Kirche
„Wider das Papsttum zu Rom, vom
Teufel gestiftet“ (1545)
Pfarrer Hans-Ulrich Winkler
27. März in der St. Blasius-Kirche
„Zwischen Verfolgung, Flucht und neuer Heimat“ –
die Bewegung der Täufer
Pfarrer Hans-Ulrich Winkler
03. April in der Versöhnungskirche
„Ich will der erste sein, der Feuer an sie
legt“ –
Luther und die Hexen
Pastor Klaus Schopf
10. April in der Dreifaltigkeitskirche
„Vom Kriege wider die Türken“ (1529)
Pastoralreferentin Britta Groß
Glaubenskurs
Wir alle sind in unserem Leben unterwegs und suchen ein Ziel, für das es
sich zu leben lohnt. Jeder Mensch geht
Stufe um Stufe seinen Weg. Dabei brechen Fragen nach Lebenssinn und Lebensperspektive auf. In den Glaubenskursen „Stufen des Lebens“ spüren wir
seelsorgerlich behutsam diesen Überlegungen nach. Wir wollen miteinander
entdecken, wie biblische Aussagen
heute in unser Leben hineinsprechen.
Die Bodenbilder helfen, über eigene
Lebensthemen nachzudenken und
spiegeln innere Prozesse. Im Dialog
kommen wir zu neuen Erfahrungen, wie
der Glaube mitten im Alltag Wegweisung geben kann. „Stufen des Lebens“
ist vergleichbar mit einem Religionsunterricht für Erwachsene. Er ermutigt, auf
der Grundlage biblischer Texte, Glauben und Leben neu in Beziehung zu
bringen. Es werden keine Bibelkenntnisse vorausgesetzt.
.
Jede und jeder ist willkommen!
Es gibt keine Voraussetzungen.
Ein Kurs umfasst vier in sich abgeschlossene Einheiten von jeweils zwei
Stunden Dauer.
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DAZU SIND SIE EINGELADEN
GLAUBENSKURS
Sie sind eingeladen, sich auf eine Begegnung mit sich selbst und der Bibel
einzulassen.
Herzliche Einladung zum neuen Kurs
Überrascht von der Freude
Bibellesen neu entdecken Ist es möglich, dass wir beim Lesen der Bibel von
der Freude überrascht werden?
Eine solche Begegnungsstätte ist die
Bibel.
Im Kurs wollen wir uns von ausgewählten Texten überraschen und bewegen
lassen.
Die Kurstermine finden an vier aufeinanderfolgenden Donnerstagabenden
statt:
27.04.2017
11.05.2017
04.05.2017
18.05.2017
Eintreffen ab 19.00 Uhr, der Kurs startet
um 19.15 und endet gegen 21.15 Uhr.
Die Anmeldeunterlagen liegen in der
Kirche, in den Gemeindehäusern und in
den Pfarrämtern aus.
Herzliche Einladung zu diesem Kurs!
Wir freuen uns über Ihre Anmeldung.
Ihr Mitarbeiterinnenteam:
Wenn es der Fall wäre, gäbe es ja nur
eine Empfehlung: dieses Buch unter die
Lupe zu nehmen. Denn wer von uns
möchte nicht der Freude Tor und Tür
öffnen? Wo die Freude wohnt und unseren Alltag bestimmt, wird unser Blick
klarer, unser Gang aufrechter, unser
Handeln entschiedener und unser Leben reicher.
Von der Freude überrascht werden können wir auch mitten in schwierigen Situationen, wenn wir erleben, dass Menschen zu uns stehen, mit uns gehen,
bei uns sind, wenn wir Menschen begegnen, die sich uns mitteilen.
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Gemeindediakonin Rita Clemens
Sabine Maunz
Ursula Strauß
Dorothee Schreiber
Susanne Streib
DAZU SIND SIE EINGELADEN
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Weltgebetstag 3. März 2017 – 19.30 Uhr
Katholische Kirche
Zur Heiligen Dreifaltigkeit
Rinnenbachstraße 30 – Nellingen
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