lesen - Das Pestalozzi-Fröbel-Haus

PFH-Newsletter Nr. 23
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Vorwort der Direktorin Prof. Dr. Sabine Hebenstreit-Müller
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Fachtag „Nachdenken mit Kindern“: Prof. Dr. Kathy Sylva von der Universität Oxford
und andere Wissenschaftler sprechen über Qualität in der frühpädagogischen Arbeit
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Unter Mitwirkung des PFH entstand das erste arabisch-deutsche Wörterbuch der
Pädagogik für die Arbeit in Kitas und Grundschulen
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Spielen, lernen, Spaß haben, sich zu Hause fühlen: die Angebote unseres neuen
Familienzentrums Kastanienallee richten sich insbesondere an geflüchtete Kinder
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Rückblick in die Geschichte: Prof. Dr. Wolfgang Benz redete vor angehenden
Erzieherinnen und Erziehern über die Mechanismen des Nationalsozialismus
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„Brückenbauer“ zwischen Bildungseinrichtungen und Familien: Das PFH hat bereits
28 Frauen und Männer zu Bildungsbotschafterinnen und -botschaftern qualifiziert
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Kurznachrichten: Noch einige Neuigkeiten auf die Schnelle
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Gesichter des PFH: Bernd Krüerke, „Vater der PFH-Kinderkönige“
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ABO:
[email protected]
Medienberichte, Termine, Vorstellung des PFH, Impressum
Berlin
07.02.2017
PFH-Newsletter Nr. 23 · 7. Februar 2017
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser,
das Leben besteht in der Bewegung. Nur wer Freude an Veränderung hat, Lust auf Neues,
kommt voran. In der 142jährigen Geschichte des Pestalozzi-Fröbel-Hauses hatte man immer
schon ein Herz für Pioniere, für Menschen mit Visionen und Esprit und mit dem Willen zum
Wandel.
Denn Veränderung ist immer eine Chance, und sie ist wichtig für Qualität und Fortschritt.
Und in diesem Jahr ist Veränderung ein zentrales Thema für das Pestalozzi-Fröbel-Haus.
Mehrere Leitungspositionen werden aus Altersgründen neu besetzt, auch ich werde mich im
kommenden Juni verabschieden.
Ich möchte Ihnen auf den Weg geben, dass es im Pestalozzi-Fröbel-Haus bisher immer eine
Konstante gegeben hat, die allen Veränderungen standhielt, und diese war und ist: Qualität
in der pädagogischen Arbeit. Immer stand im Pestalozzi-Fröbel-Haus das Wohl des Kindes
und seiner Familie im Mittelpunkt alles Wirkens. Ich lege Ihnen ans Herz, weiter an diesen
Zielen zu arbeiten und sie, wenn nötig, auch zu verteidigen. Denn Qualität in der Bildung ist
eine Errungenschaft, die derzeit leicht aus dem Blick gerät.
Nun wünsche ich Ihnen viel Freude bei der Lektüre dieses Newsletters, in dem wir Ihnen
wieder viele Kostproben unserer alltäglichen Arbeit mit Kindern und mit Menschen in den
verschiedensten Lebensphasen geben.
Mit den besten Grüßen
Prof. Dr. Sabine Hebenstreit-Müller
Direktorin des Pestalozzi-Fröbel-Hauses
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PFH-Newsletter Nr. 23 · 7. Februar 2017
Fachtag „Nachdenken mit Kindern“
Prof. Dr. Kathy Sylva von der Universität Oxford und andere Wissenschaftler sprechen
über Qualität in der frühpädagogischen Arbeit
Vor dem Hintergrund des Platzausbaus in Kindertagesstätten und dem zunehmenden Bedarf
an frühpädagogischen Fachkräften stellt sich mit Intensität die Frage: Wie kann die Qualität
der frühpädagogischen Arbeit garantiert werden? Hierüber werden renommierte
Fachexperten im Pestalozzi-Fröbel-Haus am 30. Juni 2017 bei dem Fachtag „Nachdenken mit
Kindern – Ergebnisse und Ideen zu SUSTAINED SHARED THINKING aus Forschung und Praxis“
diskutieren.
SUSTAINED SHARED THINKING ist ein „sprachliches Handwerkszeug“, das Erzieherinnen und
Erzieher befähigt, geschickt und feinfühling in den Dialog mit Kindern zu treten. Den Kindern
wird dabei ermöglicht, selbst und mit anderen nachzudenken, ihre Gedanken zu teilen und
Fragen zu stellen frei nach Immanuel Kant: „Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu
bedienen!“
Das Eingangsreferat des Fachtags hält die britische Wissenschaftlerin Kathy Sylva,
Professorin für pädagogische Psychologie an der Universität Oxford, die neueste Ergebnisse
aus der von ihr geleiteten EPPE-Langzeitstudie vorstellen wird (Effective Provision of
Preschool and Primary Educaion). Des Weiteren präsentieren wir Forschungsergebnisse, die
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von der Universität Potsdam und der
Fachhochschule Potsdam gemeinsam mit dem Pestalozzi-Fröbel-Haus während einer seit
drei Jahren bestehenden Kooperation im Rahmen des Projekts EQUIP erarbeitet haben.
Weitere Informationen zum Programm des Fachtags finden Sie hier.
Möchten Sie bei dem Fachtag dabei sein? Anmeldungen werden bis zum 15. Mai 2017
entgegengenommen. Bitte kontaktieren Sie Anita Spies, E-Mail: [email protected]
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PFH-Newsletter Nr. 23 · 7. Februar 2017
Kinderwagenraum auf Arabisch?
Unter Mitwirkung des PFH entstand das erste arabisch-deutsche Wörterbuch der
Pädagogik für die Arbeit in Kitas und Grundschulen
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus pädagogischen Einrichtungen haben täglich mit
Kindern und Eltern arabischer Herkunft zu tun, die erst noch die deutsche Sprache erlernen
müssen. Da ist die Kommunikation manchmal gar nicht so einfach - zumal zahlreiche Begriffe
aus der Pädagogik nur schwierig ins Arabische übertragen werden können, weil die
pädagogischen Systeme und Traditionen sehr unterschiedlich sind.
Wolfgang Dohrmann (Inhaber des Dohrmann-Verlages) und Hamad Nasser (Leiter des PFHNachbarschaftszentrums Steinmetzstraße) haben es sich zum Ziel gesetzt, diese Lücke zu
schließen. Fast ein ganzes Jahr lang haben sich die beiden wöchentlich mit einem deutscharabischen Autorenteam aus den Bereichen Kita, Grundschule, Familien- und
Nachbarschaftszentrum, Familienberatung und Ausbildung im Nachbarschaftszentrum
Steinmetzstraße getroffen, um die wichtigsten pädagogischen Alltagsbegriffe zu sammeln
und zu übersetzen. Auf diese Weise entstand:
Das Wörterbuch der Pädagogik Deutsch-Arabisch / Arabisch-Deutsch
für die Arbeit mit Eltern und Kindern arabischer Herkunft in Kindergarten und Grundschule
von Wolfgang Dohrmann (Hrsg.), Manal Alchoubassy, Afamia Alkassab, Sonja Fares, Hamad
Nasser. Umschrift: Simone Britz
Umfang: 180 Seiten, Preis: 11,80 Euro, ISBN: 978-3-938620-41-0, DohrmannVerlag.berlin 2017
!! Buchvorstellung mit Gesprächen und Imbiss!!
am Freitag, den 24. Februar 2017 von 18:00-19:30 Uhr
im Nachbarschaftszentrum Steinmetzstraße, Steinmetzstraße 68, 10783 Berlin.
Sie sind herzlich eingeladen! Bitte melden Sie sich an unter: [email protected]
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PFH-Newsletter Nr. 23 · 7. Februar 2017
Spielen, lernen, sich zu Hause fühlen
Die Angebote unseres neuen Familienzentrums Kastanienallee richten sich insbesondere
an geflüchtete Kinder
In wenigen Wochen eröffnet das Pestalozzi-Fröbel-Haus das sechste Familienzentrum unter
seinem Dach: Das Familienzentrum Kastanienallee in Berlin-Westend. Das wird natürlich
gebührend gefeiert! Alle Familien aus der Umgebung, alle Nachbarinnen und Nachbarn,
Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner und sonstige Interessierte laden wir
herzlich ein, dabei zu sein. Details zur Einweihungsparty am 24.03.2017 um 14:30 Uhr folgen
in Kürze auf unserer Website.
Ermöglicht wird das Familienzentrum Kastanienallee durch das Programm Berliner
Familienzentren. Das Land Berlin fördert mit dem Programm Berliner Familienzentren die
sozialräumlich ausgerichtete Entwicklung von Familienzentren, um die Infrastruktur für
Familien mit Kindern zu verbessern. Bis Ende 2017 werden berlinweit 36 Berliner
Familienzentren mit rund 2,5 Mio. Euro pro Jahr gefördert. Die Angebote des
Familienzentrums Kastanienallee richten sich insbesondere auch an Familien aus der
benachbarten Notunterkunft für geflüchtete Menschen.
Weitere Informationen: www.pfh-berlin.de/familienzentrum-kastanienallee
Gefördert von der
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PFH-Newsletter Nr. 23 · 7. Februar 2017
Rückblick in die Mechanismen des Dritten Reiches
Lernen aus der Geschichte: Der bekannte Historiker und Vorurteilsforscher Prof. Dr.
Wolfgang Benz hielt einen Vortrag vor Studierenden des Pestalozzi-Fröbel-Hauses
Wie kann man die Persönlichkeit eines Kindes so stärken, dass es ein demokratisches
Bewusstsein entwickelt? Wie kann man ihm dabei helfen, tolerant und gerecht durchs Leben
zu gehen? Antworten zu finden auf diese Fragen zählt zu den wichtigsten Aufgaben von
Pädagoginnen und Pädagogen. Sie waren auch Anlass für den Vortrag „Nationalsozialismus:
Wie konnte es dazu kommen, wie hat er sich im Alltag dargestellt und wo gibt es Bezüge zur
aktuellen Lage?“, den Prof. Dr. Wolfgang Benz am 28. September 2016 vor den Studierenden
des zweiten Ausbildungsjahres der PFH-Fachschule hielt. Über 20 Jahre lang war Prof. Dr.
Wolfgang Benz Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der Technischen
Universität Berlin, zuvor hatte er Professuren u.a. in Wien und in Sydney inne. Details zum
Vortrag finden Sie auf unserer Homepage.
„Brückenbauer“ zwischen Bildungseinrichtungen und Familien
Das PFH hat bereits 28 Frauen und Männer zu Bildungsbotschafterinnen und –botschaftern
qualifiziert
Am 14. September 2016 wurden die inzwischen 28 aktiven Bildungsbotschafterinnen und
Bildungsbotschafter, die sich in Schöneberg-Nord und Tiergarten-Süd für Bildung einsetzen,
mit einem großen Fest gewürdigt. Mehr als 100 Menschen versammelten sich im
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PFH-Newsletter Nr. 23 · 7. Februar 2017
Nachbarschaftszentrum Steinmetzstraße, um ihre Arbeit zu ehren und zu feiern, darunter
viele Geflüchtete, Nachbarinnen und Nachbarn, Akteure aus dem Quartier sowie
Vertreterinnen und Vertreter des Bezirksamtes und des Pestalozzi-Fröbel-Hauses. „Ganz im
Sinne des Early Excellence-Ansatzes geht es bei diesem Projekt darum, an den Stärken der
Menschen anzusetzen und sie dabei zu unterstützen, sich für ein gutes Aufwachsen von
Kindern zu engagieren“, sagte die Direktorin des Pestalozzi-Fröbel-Hauses Prof. Dr. Sabine
Hebenstreit-Müller.
Mit dem Projekt „Bildungsbotschafterinnen und Bildungsbotschafter in Kita, Schule und
Stadtteil“ bietet das Pestalozzi-Fröbel-Haus seit 2015 kooperierenden Kitas, Schulen und
anderen Einrichtungen im Schöneberger-Norden und in Tiergarten-Süd von Berlin eine
besondere Form der Unterstützung an: im Rahmen einer kostenfreien Qualifizierung werden
interessierte Eltern, Väter wie auch Mütter, zu Bildungsbotschaftern und
Bildungsbotschafterinnen ausgebildet.
In 15-18 Seminaren à 3 Stunden erarbeiten sich die angehenden Bildungsbotschafterinnen
und Bildungsbotschafter Kenntnisse rund um die Themen Bildung, Kitas, Schulen,
Kindererziehung und Familienleben. Ihr erworbenes Wissen geben sie dann an andere Eltern
und Familien weiter. Sie beraten, vermitteln, unterstützen, übersetzen – je nach Bedarf.
www.pfh-berlin.de/bildungsbotschafter oder www.bildungsbotschafter-berlin.de
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PFH-Newsletter Nr. 23 · 7. Februar 2017
Kurznachrichten
Der Juxirkus des PFH, in dem Kinder und Jugendliche ein tägliches offenes Zirkustraining
wahrnehmen können, hat bei dem Spendenwettbewerb PSD ZukunftsPreis 2016 den
zweiten Platz gewonnen! Unter der Schirmherrschaft von Dilek Kolat – zur der Zeit
Senatorin für Arbeit, Frauen und Integration – wurden am 21. November 2016 die Gewinner
des Wettbewerbs in der Berliner Urania geehrt. Insgesamt waren 107 Sozial- und
Umweltprojekte aus der Region Berlin-Brandenburg ins Rennen gegangen. Das Preisgeld in
Höhe von 4.000 Euro wird der Juxirkus für eine internationale Jugendbegegnung bei der
alljährlichen Juxireise verwenden.
38 Jahre lang unterrichtete die Oberstudienrätin
Heidrun Schmidt angehende Erzieherinnen
und Erzieher am Pestalozzi-Fröbel-Haus. Dabei
waren Demokratie und Völkerverständigung von
Anfang an wichtige Themen für die ausgebildete
Diplom-Psychologin. Ihre Mission war es, dass
junge Menschen sich in Europa kennenlernen,
dass sie miteinander sprechen und sich
füreinander interessieren. In diesem Sinne baute
sie im Pestalozzi-Fröbel-Haus mit großem Erfolg
ein Europaprogramm auf, über das bereits
hunderte von angehenden Erzieherinnen und
Erziehern Praktika im Ausland absolvieren konnten. Im Oktober 2016 wurde Heidrun
Schmidt pensioniert. „Man kann mit Fug und Recht sagen: Du hinterlässt hier etwas. Und
dafür danken wir Dir“, sagte ihr Kollege Dr. Ergin Focali bei ihrer Verabschiedung.
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PFH-Newsletter Nr. 23 · 7. Februar 2017
So schön kann es sein, den Klängen einer Geige zu
lauschen! Interessiert und durchaus hingebungsvoll hörten Kinder aus der Kita Belziger Straße am
5. Dezember drei Musikern von Musethica1 zu,
die in ihrem Kita-Gruppenraum Beethoven und
Dohnani mit Bratsche, Cello und Violine spielten.
Klassische
Konzerte
direkt
in
sozialen
Einrichtungen gehören zum Konzept der
gemeinnützigen
Organisation
Musethica:
Musikstudentinnen und Musikstudenten sammeln
bei diesen Auftritten „Bühnenerfahrung“, die
zuhörenden Kinder und Erwachsene wiederum
dürfen kostenlos einem Konzert beiwohnen. Die Kinder der Kita Belziger Straße fanden das
Streichkonzert toll, untersuchten neugierig den mit „echten Pferdehaaren“ bespannten
Geigenbogen und erzählten freudig von ihren eigenen ersten Erfahrungen mit
Musikinstrumenten.
Seit acht Jahren ist die Weihnachtszeit im PFH
auch Opernzeit. Im November und Dezember
2016 war es wieder soweit: Erneut lud die Heinz
und Heide Dürr Stiftung rund 200 Kinder, Eltern
und Fachkräfte aus dem Pestalozzi-Fröbel-Haus in
die Komische Oper Berlin ein. Dieses Mal
stand die Kinderoper „Peter Pan“ auf dem
Programm. Die Kinder durften in Begleitung der
Erwachsenen die Aufführung im prächtigen Saal
der Oper erleben, die meisten von ihnen hatten
einige Tage zuvor einen vorbereitenden
Workshop besucht. Über die Jahre haben sich im
PFH echte Opernfans entwickelt, und immer
wieder kommen neue hinzu: Beschwingt und fröhlich verließen Kinder wie Erwachsene die
Oper und sind ganz bestimmt wieder um einige Inspirationen reicher geworden.
1
http://musethica.org/de/
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PFH-Newsletter Nr. 23 · 7. Februar 2017
Petra Lustig
zählt zu den derzeit 134
Freiwilligen, die sich ehrenamtlich in PFHEinrichtungen engagieren. Seit 2011 verbringt sie
fast jeden Mittwoch vier Stunden in der Kita
Belziger Straße. Als „Lesepatin“ liest sie den
Kindern Bücher vor, spricht mit ihnen über die
Geschichten, nimmt Fragen auf, hört zu, macht
Späße, hat Zeit für die Kinder. Dem PFH ist sie seit
vielen Jahrzehnten verbunden: hier hat sie ihre
Ausbildung zur Erzieherin absolviert, und hier hat
sie bis zu ihrer Rente in der Kindertagesstätte
Eisenacher Straße gearbeitet. Während der Pflege
eines Angehörigen im Hospiz hatte sie selbst
erlebt, wie wichtig die Arbeit von Ehrenamtlichen sein kann, und sie hatte für sich
entschieden, das, was sie selbst erfahren hat, weiterzugeben. Monika Fröhlich, die
Koordinatorin der Freiwilligenvermittlung Unbezahlbar des PFH, überreichte Petra Lustig nun
– eher als symbolisches, aber umso herzlicheres Dankeschön – die Berliner Ehrenamtskarte
mit zahlreichen Vergünstigungen für kulturelle Einrichtungen in Berlin.
Kippt er? Oder hält er? Der Turm, der während
der
Abschlusspräsentation
des
Projektes
Bauhaus_RaumLabor: Über Grenzen
hinaus von den Kindern mitten auf der Bühne
gebaut wurde, kippte: langsam, aber sicher, ganz
bestimmt gewollt und zum großen Vergnügen
aller Beteiligten. Damit stellte er eines von vielen
Highlights der Bühnenwoche im Jugendkulturzentrum Pumpe dar. Diese fand im Rahmen der
museumspädagogischen
Kooperation
der
Projektpartner Bauhaus-Archiv/ Museum für
Gestaltung, Jugend im Museum, Jugendkulturzentrum Pumpe und Pestalozzi-Fröbel-Haus statt. Seit 2009 werden hier in der
gemeinsamen Projektreihe Bauhaus_RaumLabor Kindern Grundlagen der Gestaltung
vermittelt in dem Sinne, dass Verhältnisse, Proportionen und Dimensionen in
verschiedenster Weise ganz bewusst erfahren werden. Am aktuellen Projektmodul „Über
Grenzen hinaus“ nahmen vier Kitas, drei Grundschul-Ganztagsbetreuungen und ein
Nachbarschaftszentrum des Pestalozzi-Fröbel-Hauses teil. Weitere Informationen zum
Projekt und außerdem einen Film über die Präsentation von Bauhaus_RaumLabor2016 2
finden Sie hier3.
2
https://vimeo.com/197753789
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PFH-Newsletter Nr. 23 · 7. Februar 2017
Seit November 2016 gibt es im Pestalozzi-FröbelHaus ein so genanntes Vernetzungsbüro, das
dafür sorgen soll, dass die Zusammenarbeit
zwischen
den
Ausbildungsund
den
Praxisbereichen des PFH optimiert wird. Geleitet
wird dieses Vernetzungsbüro von der erfahrenen
und langjährigen PFH-Mitarbeiterin Monika
Pudwell. Sie hat selbst vor vielen Jahren ihre
Ausbildung zur Erzieherin am PFH absolviert,
leitete unter anderem die Kindertagesstätte
Rheingaustraße und war zuletzt als pädagogische
Fachkraft in der Abteilung Kinder- und Jugendhilfe
tätig. Nun baut sie, unterstützt durch die
Fachschul-Lehrerin Eva Wunderlich, das Vernetzungsbüro auf. Lehrkräfte und Studierende
des PFH sollen verstärkt die PFH-Praxiseinrichtungen besuchen, umgekehrt sollen
Pädagoginnen und Pädagogen aus der Praxis noch intensiver als bisher in den Unterricht
einbezogen werden. Gemeinsame Workshops, Vorlesungen und Vorträge werden weitere
Gelegenheiten zum Austausch bieten. Die enge Verbindung zwischen Theorie und Praxis war
schon wesentlicher Bestandteil des Gründungsgedankens des PFH, wurde jahrzehntelang
gelebt und hat nun in Form des offiziellen Vernetzungsbüros eine weitere Ausprägung
erhalten. Kontakt: Monika Pudwell, Tel. 030-21 730-133, E-Mail: [email protected]
Eine qualifizierte Anleitung von Praktikantinnen und Praktikanten stellt
vielfältige und komplexe Anforderungen an pädagogische Fachkräfte. Vor diesem
Hintergrund startete im Dezember 2015 am PFH die erste zertifizierte Weiterbildung für
3
http://www.pfh-berlin.de/aktuelles/projekte/194
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PFH-Newsletter Nr. 23 · 7. Februar 2017
Mentorinnen und Mentoren, die eine Professionalisierung und Qualitätsverbesserung der
Ausbildung von Praktikantinnen und Praktikanten zum Ziel hat. Planung und Gestaltung der
sechs Module im Umfang von insgesamt 60 Stunden erfolgte durch die Abteilung Kinderund Jugendhilfe mit Ingrid Deisenroth (Fachberatung) und Monika Pudwell (Lernort Praxis).
Im November 2016 dann war es soweit: 14 Erzieherinnen und Erzieher aus verschiedenen
Kitas, Ganztagsbereichen und Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit des PFH
nahmen ihre Zertifikate für die abgeschlossene Weiterbildung für Mentorinnen/ Mentoren
in der Anleitung von Praktikantinnen und Praktikanten entgegen. Und da die Erfahrungen so
positiv waren, wird es bald eine zweite Weiterbildung dieser Art geben.
Gesichter des PFH
In jeder Newsletter-Ausgabe stellen wir eine Person aus dem Wirkungskreis des PestalozziFröbel-Hauses vor. Dieses Mal: Bernd Krüerke, Maler, langjähriger Kunstlehrer am PFH und
„Vater der PFH-Kinderkönige“.
Besonders und stolz und schön stehen sie da: seit vielen Jahren ist das Pestalozzi-FröbelHaus umgeben von den sogenannten "Kinderkönigen". Keramikfiguren, welche den
Eingangsbereich zum PFH-Campus in Schöneberg säumen und die außerdem noch an vielen
anderen Stellen auf dem historischen Gelände über Kinder und Erwachsene "wachen", wie
sich ein Kind einmal ausgedrückt hat.
Man könnte denken, diese Keramikfiguren seien so alt wie das im Jahr 1874 gegründete PFH.
Doch sind sie sehr viel später entstanden, und derjenige, der sie 1998 ins Leben rief, wohnt
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PFH-Newsletter Nr. 23 · 7. Februar 2017
direkt gegenüber des PFH in der Karl-Schrader-Straße. Täglich schaut er von den Fenstern
seines Künstler-Ateliers aus auf "seine Kinder". 30 Jahre lang hat der Maler Bernd Krüerke
Kunst an der Erzieherfachschule des Pestalozzi-Fröbel-Hauses gelehrt. Die Kinderkönige
waren ein Projekt, das er gemeinsam mit seinen Schülerinnen und Schülern gestaltete. "Das
Kind als König" lautete das Thema, nach dem die Studierenden ihre zumeist erste
Keramikfigur in einem aufwendigen technischen Verfahren erarbeiteten.
Ganz bewusst hatte Krüerke diesen "oppositionellen, provokanten Titel" gewählt und
amüsiert sich heute noch über die irritierten Reaktionen, die er damals bei manchen
Pädagoginnen und Pädagogen mit seinem Projekt ausgelöst hat. "Ja, ich weiß, dass Kindern
nicht alles erlaubt werden darf", sagt er. Mit dem Thema wollte er die Kreativität der jungen
Menschen wecken. Welch Vorstellung: Die Kinder als König, befreit von jeglichem Druck und
von moralischer Erniedrigung. "Das erzeugt Motivation"". Aber: "Natürlich kann ein Kind
nicht immer König sein".
Ein Freund von antiautoritärer Erziehung ist Krüerke nicht. Doch hat er sich viel mit der Frage
beschäftigt, was Kreativität ist, wie sie ausgelöst werden kann und warum sie so wichtig für
angehende Erzieherinnen und Erzieher ist. "Eine Erzieherausbildung darf nicht zu rational
sein", sagt er. "In unserer Gesellschaft konzentriert man sich ohnehin schon zu sehr auf die
linke Gehirnhälfte." Also auf jenen Teil des Gehirns, dem das analytische, strategische
Denken und die Sprache zugeschrieben wird. Krüerkes Ziel war es immer, die angehenden
Erzieherinnen und Erzieher dazu anzuregen, bei Kindern auch die rechte Gehirnhälfte mit
einzubeziehen, also jene Bereiche des Gehirns, die für Intuition und Fantasie verantwortlich
gemacht werden, die Informationen erst einmal ohne Bewertung und ohne Begrenzung
verarbeiten.
Viel hat er über Erziehung nachgedacht. "Wir brauchen eine Vision", sagt er. "Was kann
Erziehung sein in der heutigen auseinander brechenden Gesellschaft?" Gesellschaftliche
Normen und Beständigkeiten, an denen sich Kinder orientieren können, weichen den
vielfältigsten Lebensformen und Wertvorstellungen. "Moralische Handlungsmuster gibt es
kaum noch", so Krüerke. Umso wichtiger, findet er, dass Kinder in der Lage sind, sich auf eine
rasch verändernde Umgebung immer wieder neu einzustellen und damit zurecht zu
kommen. Was sie dafür benötigen, ist Offenheit und Kreativität. Sie sollten dabei unterstützt
werden, immer wieder neue Möglichkeiten zu entdecken, tägliche „Erfinder“ bei der Lösung
von Problemen zu sein.
„Aber Kreativität kommt leider oft zu kurz in Schulen oder Kitas“, meint Krüerke bedauernd.
„Die Erwachsenen reden zwar die ganze Zeit, ja sie reden viel zu viel, aber sie finden keinen
Zugang zu den Kindern.“
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PFH-Newsletter Nr. 23 · 7. Februar 2017
Die Kinderkönige des Pestalozzi-Fröbel-Hauses auf dem Campus in der Karl-Schrader-Straße
7-8, Berlin-Schöneberg. Das künstlerische Wert des Malers Bernd Krüerke können Sie sich
auf seiner Website www.bernd-krueerke.de anschauen.
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PFH-Newsletter Nr. 23 · 7. Februar 2017
Medienberichte

Berliner Zeitung, 19.12.2016: "Arbeit mit Flüchtlingen: Für mich ist es ein
Traumjob". Der dpa-Journalist Basil Wegener erzählt in dieser Reportage u.a. über
die Arbeit mit geflüchteten Kindern in der PFH-Kindertagesstätte Kastanienallee. Der
Bericht erschien in zahlreichen weiteren Medien, u.a. in der Welt und im Merkur.

Auf dem Portal www.fruehe-chancen.de werden das Nachbarschaftszentrum
Kiezoase sowie die Kindertagesstätte Barbarossastraße des PFH vorgestellt. Thema:
"Starker Kiez: Wie Familien von Vernetzung im Sozialraum profitieren". Zum Bericht

Über die Mehrgenerationenhäuser des Pestalozzi-Fröbel-Hauses wird im Rundbrief
10/2016 des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes berichtet (S. 37)

Die Sprachsoftware "Schlaumäuse" zum Erlernen von Lesen und Schreiben hat sich
in der vom PFH geleiteten Ganztagsbetreuung der Schinkel-Grundschule bewährt.
Insbesondere für Kinder aus den Willkommensklassen ist dieses Programm eine Hilfe.
Im Schlaumäuse-Magazin 01-2017 wird beschrieben, was die Kinder der SchinkelGrundschule mit der Software so alles machen können. Zum Bericht

Am 24. Januar 2017 fuhr im PFH das sogenannte Cafémobil des Radiosenders
radioBERLIN 88,8 auf den Campus. Für die PFHler wurde Kaffee ausgeschenkt, und
die Leiterin der Fachschule für Sozialpädagogik des PFH Annegret Lauffer stellte in
einem Radio-Interview die Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher am PFH vor.
Hier das Interview zum Anhören
Termine
 22. Februar 2017: VERNISSAGE „Irgendwo, irgendwie, irgendwann“
20:00 Uhr: Die Klasse F16a der Erzieherfachschule des PFH präsentiert ihre Ergebnisse des
Biographischen Kunstprojektes 2016/2017 (angeleitet von Elke Berning und Maxi Juhnke).
Café Kiezoase, Barbarossastraße 65, 10781 Berlin-Schöneberg, Ausstellungsdauer bis Mitte
Juli 2017
 24. Februar 2017: BUCHPRÄSENTATION
18:00-19:30 Uhr: Der dohrmannVerlag.berlin stellt gemeinsam mit dem Pestalozzi-FröbelHaus das neue Wörterbuch der Pädagogik Deutsch-Arabisch / Arabisch-Deutsch für die
Arbeit mit Eltern und Kindern arabischer Herkunft in Kindergarten und Grundschule vor.
Nachbarschaftszentrum Steinmetzstraße, Steinmetzstraße 68, 10783 Berlin-Schöneberg.
Einladung zur Buchpräsentation
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PFH-Newsletter Nr. 23 · 7. Februar 2017
 24. März 2017: ERÖFFNUNG DES FAMILIENZENTRUMS KASTANIENALLEE
Ab 14:30 Uhr: Das Pestalozzi-Fröbel-Haus eröffnet mit dem Familienzentrum Kastanienallee
in Berlin-Westend das sechste Familienzentrum unter seinem Dach. Kastanienallee 4 (in der
Kindertagesstätte Kastanienallee), 14050 Berlin-Westend. Mehr lesen
 28. April 2017: VERABSCHIEDUNG VON GERD SCHMITT
Gerd Schmitt, Leiter der Kinder- und Jugendhilfe des Pestalozzi-Fröbel-Hauses, geht nach 27
Jahren im PFH in Rente. Seine Abschiedsfeier findet ab 13:00 Uhr in der Aula der PFHFachschule statt, Karl-Schrader-Straße 7-8, Haus 1, Raum 104.

04.-05. Mai 2017: JUBILÄUM „20 JAHRE EUROPAPROFIL AM PFH“
Seit 20 Jahren absolvieren Studierende des PFH Praktika im europäischen Ausland. Dieses
Jubiläum wird gefeiert! 04.05.2017: 13:00-17:30 Uhr, 05.05.2017: 09:00-17:00 Uhr,
Fachschule für Sozialpädagogik des PFH-Schule mit europäischem Profil, Karl-SchraderStraße 7-8, Haus 1, 10781 Berlin-Schöneberg

01. Juni 2017: JUBILÄUM „10 JAHRE FAMILIENZENTRUM MEHRINGDAMM“
11 Uhr: Vor zehn Jahren übernahm das Pestalozzi-Fröbel-Haus die Trägerschaft für das
Familienzentrum Mehringdamm. Wir feiern mit einem Rückblick auf zehn ereignisreiche,
erfolgreiche Jahre! Familienzentrum Mehringdamm, Mehringdamm 114, 10965 BerlinKreuzberg

30. Juni 2017: FACHTAG "NACHDENKEN MIT KINDERN – ERGEBNISSE UND IDEEN
ZU SUSTAINED SHARED THINKING AUS FORSCHUNG UND PRAXIS“ /
VERABSCHIEDUNG VON PROF. DR. SABINE HEBENSTREIT-MÜLLER
09:00-15:00 Uhr: Pestalozzi-Fröbel-Haus, Karl-Schrader-Straße 7-8, Haus 1, 10781 BerlinSchöneberg. Mehr lesen Ab 15:00 Uhr: Sommerfest auf dem PFH-Gelände anlässlich der
Verabschiedung der Direktorin des Pestalozzi-Fröbel-Hauses Prof. Dr. Sabine HebenstreitMüller.
 20. Juni 2017: PFH-ZUKUNFTSKONFERENZ
PFH-interne Veranstaltung
 21. Juni 2017: KJH-TAG
PFH-interne Veranstaltung
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PFH-Newsletter Nr. 23 · 7. Februar 2017
Das Pestalozzi-Fröbel-Haus
Das Pestalozzi-Fröbel-Haus (PFH) bildet seit über 140 Jahren Erzieherinnen und Erzieher aus
und ist gleichzeitig Träger zahlreicher Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe
insbesondere in den Berliner Stadtbezirken Tempelhof-Schöneberg, CharlottenburgWilmersdorf und Friedrichshain-Kreuzberg. Derzeit sind beim PFH rund 500
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angestellt. Alle Einrichtungen des Pestalozzi-Fröbel-Hauses
arbeiten nach dem Early Excellence-Konzept. Ziele unserer Arbeit nach Early Excellence sind
vor allem, Kinder so früh wie möglich zu fördern, Eltern einzubeziehen in die
Bildungsprozesse ihrer Kinder sowie sinnvolle Kooperationen mit Einrichtungen aus der
Umgebung einzugehen. Direktorin des PFH ist Prof. Dr. Sabine Hebenstreit-Müller.
Zum Pestalozzi-Fröbel-Haus gehören:
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eine Fachschule für Sozialpädagogik - Schule mit europäischem Profil
eine Fachoberschule für Gesundheit und Soziales
neun Kindertagesstätten
Ganztagsbereiche in sieben Grundschulen und zwei Sekundarschulen
sechs Familien- und Nachbarschaftszentren
eine Familienberatung mit zwei Standorten
Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit
Jugendsozialarbeit an Schulen
werkpädagogische Angebote in Kooperation mit Grund- und Sekundarschulen
Therapeutische Jugendwohngruppen/ Tagesgruppen
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PFH-Newsletter Nr. 23 · 7. Februar 2017
Impressum
Redaktion: Julia Ziegler
Fotos: Cover/ S.1: Julia Ziegler (Bild: Junge aus der Ganztagsbetreuung der Grundschule am
Fliederbusch während des Projekts Bauhaus_RaumLabor), S.2: Fotostudio Urbschat, S.3:
fotolia, S.4: dohrmannVerlag.berlin, S.5: fotolia, S.6: Julia Ziegler, S.7: Marion Schütt, S.8
oben: Juxirkus, S.8 unten bis S.12: Julia Ziegler, S.14: Ole Bader, S.17: Julia Ziegler
V.i.S.d.P.: Prof. Dr. Sabine Hebenstreit-Müller
© Pestalozzi-Fröbel-Haus
Stiftung des öffentlichen Rechts
Karl-Schrader-Straße 7-8
10781 Berlin
Berlin, 7. Februar 2017
www.pfh-berlin.de
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