Pressemitteilung

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10. Februar 2017
Homepage, Kultur
Gerrit Frohne-Brinkmann ist Follow Fluxus-Stipendiat 2017
Das von der Landeshauptstadt Wiesbaden und dem Nassauischen Kunstverein
Wiesbaden zum zehnten Mal in Folge vergebene Stipendium „Follow Fluxus – Fluxus
und die Folgen“ geht 2017 an den Künstler Gerrit Frohne-Brinkmann (*1990, Friesoythe).
Das Stipendium wurde 2008 initiiert und setzt sich seitdem zum Ziel, internationale junge
Künstlerinnen und Künstler zu fördern, die in ihrem Werk die Ideen der Kunstbewegung
Fluxus aufgreifen und diese weiterentwickeln. Neben einem Preisgeld in Höhe von 10.000
Euro beinhaltet das Stipendium einen dreimonatigen Arbeitsaufenthalt in der hessischen
Landeshauptstadt (Juni bis August 2017) sowie eine Einzelausstellung im Kunstverein
(September 2017 bis Mai 2018) inklusive einer Publikation.
Die fünfköpfige Jury 2017 setzte sich zusammen aus Simone Neuenschwander,
Direktorin des Kunstvereins Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft, Christian Jankowski,
Konzeptkünstler mit einer Professur für Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der
Bildenden Künste Stuttgart und Kurator der Manifesta 2016, Michael Berger,
Fluxus-Sammler und Mäzen, Wiesbaden, Dr. Isolde Schmidt, Referentin für Bildende
Kunst, Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden, und Elke Gruhn, Künstlerische
Leitung, Nassauischer Kunstverein Wiesbaden. Gerrit Fohne-Brinkmann wurde von
Bettina Steinbrügge, Direktorin des Kunstvereins in Hamburg, und Dr. Yilmaz Dziewior,
Direktor des Museum Ludwig Köln, für das Stipendium vorgeschlagen. Die Jury entschied
aus 57 Nominierungen.
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Pressemitteilung vom 10.02.2017
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Das noch junge Werk des Hamburger Künstlers Gerrit Frohne-Brinkmann, der bei Ceal
Floyer und Andreas Slominski in Hamburg studiert hat, überzeugte die Jury mit seiner
frischen und unprätentiösen Herangehensweise, mit der er gängige Erwartungshaltungen
des
Publikums
unterbricht
und
irritiert.
Die
facettenreichen
Psychologien
der
Unterhaltungs- und Erlebniskultur beleuchtet der Künstler mit vergessenen Relikten, übrig
gebliebenen Artefakten und Spuren, die er mittels einfacher selbstreflexiver Gesten und
zeitbasierter Aktionen reaktiviert. Seien dies mit kleinen Feuerwerken beleuchtete
Fossilien-Attrappen, gefundene künstliche Mumien aus Film- und Theatersammlungen,
die sich kollektiv im Raum versammeln, oder Fingerabdrücke, die von der weißen
Tastatur eines Konzertflügels auf Papier übertragen werden. In seinen Arbeiten, die nicht
selten in Zusammenarbeit mit anderen Künstler/innen entstehen, verknüpft Gerrit
Frohne-Brinkmann skulpturale Präsentationen mit performativen und sprachlichen
Handlungseinheiten,
welche
die
Werke
erst
„stattfinden“
lassen,
ohne
deren
Auswirkungen und Einordnungen zu kontrollieren. Im Rahmen des Follow Fluxus
Stipendiums 2017 will sich der Künstler in Wiesbaden mit der Schnittmenge zwischen
frühzeitlichen
Kulturformen
und
aktuellen
populären
Aufführungsformaten
im
Vergnügungsbereich beschäftigen. Sein Interesse gilt dabei dem unmittelbaren
Unterhaltungswert, den er aus Illusion, Zauberei, Film oder verschiedensten Shows
extrahiert und in die bildende Kunst überführt. Mit diesem offenen Werkbegriff, bei dem er
den gesellschaftlichen Hunger nach Vergnügung und Magie unter anderen stilleren, aber
nicht weniger aufregenden Vorzeichen in Szene setzt, hat er die Jury überzeugt.
Die bisherigen Follow Fluxus-Stipendiaten waren Emily Wardill (2008), Jimmy Robert
(2009), Asl? Sungu (2010), Kate?ina Šedá (2011), Stefan Burger (2012) Annette Krauss
(2013), Taro Izumi (2014) , Mehreen Murtaza (2015) und Adriana Lara (2016).
Zum Künstler: Gerrit Frohne-Brinkmann (*1990, Friesoythe, Deutschland) lebt und arbeitet
in Hamburg. Er studierte Bildende Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg
und machte 2015 seinen Abschluss in der Klasse für Skulptur bei Andreas Slominski und
Ceal Floyer. Seine Arbeiten waren bereits deutschlandweit zu sehen, und zuletzt erhielt er
2016 den Art Cologne Award for New Positions.
Das Stipendium wird durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden ermöglicht.
Für weitere Informationen und Pressebilder steht der Nassauische Kunstverein
Wiesbaden
telefonisch
(0611/
301136)
([email protected]) zur Verfügung.
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